Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 06, 1912, Zweiter Theil, Image 12

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    W
Dis Siedet-.
SAI- m Kakib- henzlen
- Ame ging mit langen
ins sinniger auf nnd ab,
Crit-b, feine Frau-saß am Fen
ßet und spähte ängstlich Armut
M iben nat der Junge nicht in
sie Rade lief, der mußte ja jeden
Ieise-HGB nach Hause kommen. Ab
und z- borchte sie nach der Tüt. aber
nichts ritbete fich. Range beobachtete
He heimtich int Vorbeigehen- Din.
spie He um dsen Jungen zitterte! Das
trieb ibm wieder das Miit zu Kopi.
Nein. das durfte er nicht länger mit
anfebent Mit einer heftigen Bewe
gung Ichiiitelte er seine innere Un
entschlotsenbeit ab, btieb plöylicb vor
seiner Frau stehen und sah ibt ge
- eabe ins Gesicht: »Mit-, was ich ge
sagt bebe. dabei bieibt's. Der
Junge kommt weg, bring feine Sa
chen in Ordnung« Gektkub wandte
sich jäh zur Seite, um die aufsteigen
den Tränen zu verbergen, denn sie
wußte, daß ihr Mann das am wenig
iien vertragen konnte. Ein kamn
Gebotes »Ja« war ihre einzige Ant
wort. Er wollte auch nichts webt
bäte-, benn was er befahl, dagegen
gest kein Anflebnem Brith drebte
er ihr den Rücken nnb ging aus been
Zimmer. Hart fiel bie Daugtiir
ins Sestos und brausen auf dem
sitegetiteig verbanten feine wuchtigen
Schritte Gertrub sub ibm nach. bis
er unt die Ecke verschwunden war,
dann schlug sie anitchlucbzenb die
hänbe vor das Gesicht, ibr Vers
lenknpfte sich in dent Gedanken an
das Kind, fiie das eine Trennung
von ibr die schwersten Folgen haben
konnte.
- -- « - «- es ,
Da wurden sacht und sanft ihre
Dsnde heut-gezogen Zwei zärtlich
aufleuchtende Kinderaugen blickten ihr
entgegen. «Mutterchen, weine doch
nicht« ich weiß ja schon alles. und ich
bin ganz gewiß nicht traurig.«
Gertrud riß den Knaben an sich,
strich ihm die blonden Locken aus
der Stirn und titszte ihn wieder und
wieder, stammelte verwir« und über
. hastek »Wie kamst Du denn herein,
mein Junge? Jch habe Dich ja nicht
gehört. Bist Du dem Vater begeg
net? So sprich doch. Kind,« mahnte
sie unruhig und angstvoll, als er
nicht gleich antwortete. Zögernd ge
stand der Junge: »Die Tür dort war
R offen, und ich getraute mir nicht
zuzumachenx aber ich wollte nicht
horchen. ganz gewiß nicht! Du
glaubst mir’s doch, Mutterchen, nicht
wahr?" schloß er rasch.
Gertrud niclte nur stumm vor sich
hin. Ein Glück, daß ihr Mann das
Kind nicht im Nebenzimmer vermu
tete. er hätte darin nur wieder eine
schlechte Absicht erkannt.
heinz beobachtete gespannt das er
regte Mienenspiel seiner Mutter· Jn
seinem herzen kämpfte sich ein tat-se
rer Entschluß empor. Er wollte dem
Vater, den er trog all seiner äußeren
Härte heiß und innig liebte, beweisen.
daß et nicht so lrani und schwach
war, tvie sie alle sagten. Auch die
Mutter mußte er davon til-erzeugen
heute zum ersten Male wurde er
sich voll bewußt. daß Vater recht hat
te. Begriff den Schmerz, den er
ihm täglich bereitete, denn sitt seine
zehn Jahre tvar er doch sehr klein
tnd sah blaß und elend aus. Kein
Wunder, wenn ihn die Kameraden
auch immer damit neckten. Bis fest
tte er dann stets bei der Mutter
slncht und hilse gesucht, ihr e
clagt, sich von ihr hätscheln und p le
sen lasen. Ja, er allein tvar an
alten Schuld. So jagte sich in sei
IM htrn Gedanke aus Gedanke, ei
Itt erknntnisreicher ulg der andere,
YQ U gab ihm in diesern Augen
M Ins-ahnte Kräfte.
M er sich von seiner
- « T-« terzengrade vor
Iettrud wagte nun kein Wort zu
W. Sie fühlte die Wendunz
HM oder Unsciich fühlte, daß sie
III M an machtlos dagegen war,
Reff-« Wabe nnd betete fur den
um Kraft und Zilfe in fei
ges-not Im Gei fah sie die
etktpne aber dem Haupt ihres
»He-M das einen schweren Kampf
F nahm. Langsam stand sie
sie den Knaben still auf die
Sein-. Sein rz hatt- sich in vie
set Stunde ist n Vater entschieden,
MMIS beugte sie M dieser
mag. Solche Kindesliebe
Wfptengem die starker
es W und Mille waren. Eine
»Na-M Wiese kam über sie
MIZ fsst MS sei-te sie ihrem
W Is. usw machte fein
W pas Ube- est-Of »
—
Unter der Tät fasten fte sichs-te
Nacht, fahen sich fest-ttndenlang tief
und ernft in die Zagen, denn heute
legte er ßsch zum erstenmal aäein und
ohne ihre Hilfe fchlafen. Sie horchte
noch eine Weile ins Zimmer hinein,
hörte noch, wie er leife betete, und
fchlich luutios davon.
Heinz konnte lange nicht einschla
fen. warf fich ruhelos hin und het
erfehnte mit pochendem Versen den
Morgen. und feine Phantasie malte
idm tausend Bilder, die ihn mit dem
Vater versöhniea Sie folgten ihm
hinüber in feine Träume. in denen
er dann schmerzt-all den Vater suchte
und nicht find-en tonnte. Erfchsvft
und kalten Schweiß auf der Stirn
erwachte er, blickte verstört um sich.
Nichts rührte fich im haufe. Sonft
hatte ihn immer die Mutter geweckt.
Das fiel ihm fest sentnerfchroer aufs
Gemüt. Denn er hatte fie ja nicht
darum gebeten. Richt mal Vaters
Stimme ließ sich hören. Was he
deutete das nuri —- Rafch machte er
sich fertig. Ader. fo fehr er fich de
eilte. ei fchien ihm eine Ewigkeit zu
dauern.
Driihen im Wohnzimrner fiand das
Iriihfiiick fiir ihn bereit. Nur die
Mutter fehlte, Vater ging fa immer
friih weg, das wußte er fa. Eben
fchlug die Uhr neun. Jn wildem
Schreck stürzte er nach der Tiir. Er
sollte ja um acht Uhr in der Schule
fein. Verzweifelt :ief er nach der
Mutter. Sie kam :nit langfam rnit
dem Schritt iider den Korridor, nahen
Heinz bei der hand und fiihrte ihn
wieder ins Zimmer zuriich zwang ihn
zum Sihem ftreichelte ihm liebevoll
über Stirn und Wangen und fprach
in mithfam verhaltener Erregung auf
ihn ein: »Mein Junge. haii Ist's
denn vergessen, daß Du von der
Schule abgemeldet hiftii Jch dachte,
yDu haft eI-geftern vom Vater ge
åhörtk
heinz starrte fie fassungilos an:
»Heute fchoni« fiammelte er tonlos.
.Jch —- ich wollte ihn ja erfi iiberi
»zeugen.« Mit einem Sah sprang er
iplötziich auf. und ehe feine Mutter
jeö verhindern konnte. rannte er aus
idem Zimmer, holte iich Mühe und
Schulmapve und jagte davon.
Frau Gertrud ließ ihn gewähren.
lMochte kommen. was wollte, die
Verantwortung traf den Later, nicht
ssit
Jn Heinz lebte nur ein Gedanke:
"Wenn er sich beeilte, kam er noch zum
Sinnen recht, und das war das
Wichtigste. Daran stützte sich seine
ganze Hoffnung, denn heute sollten sie
an ihm erleben, wie sie ihm unrecht
getan
i Atemlos stand er vor feinem Leh
:rer, der ihn wieder wegschicken wollte.
’Mitleidig sah er auf den schwachen
lzitterndem blassen Knaben, der bit
tend zu ihm aussah und nicht von
der Stelle wich. Erst als die Kame
Iraden ticherten und tuschelten, kam er
jwieder zu sich selbst. Seine Augen
flammten auf mochten sie fest iiber
Iihn lachen und ihn verspotten. Sie
werden mich nachher uni so mehr be
Ewunderm schoß es ihm durch den
Kopf
f Doktor Erler, der ein feines Ber
ständniö fiir Kinderseelen hatte,
tahnte, was den Jungen hierher trieb,
zwenn er auch die ganze Tragweite
seiner Handlungsweise nicht erkannte.
)Jn dern Knaben war etwas erwacht,
das man nicht tnit Bernunftgrunden,
nicht mit Gewalt unterdrücken konnte
es interessierte ihn fest, was er
eigentlich vorhatte. Freundlich hieß
zer ihn auf feinen Plan gehen. Das
Turnen war heute zufällig urn eine
sStunde verlegt worden. Wieder
Hing ein Flüstern und Raunen durch
die Klasse. Streug und hart fuhr
Erler dazwischen, dann war jeder
bei der Sache, und heinz blieb unbe
M Fisspk MTIÆ U·
vie-i- ås us »
lschwer ihm die Gtieder waren. Das
Iherz llo ogjte ihm zum Zetspringen.
Wie er re Treppen hinabkam und
dann auf dein hofe unter den ande
ren stand, ward er sich lIrtuin bewußt,
bis ihn einer derb in die Seite stieß
«Ra. was wtust denn Du Seht-fasse
hie-? —- , nöchtest wohl turneni
it doch eine Kraft und teine Kno
niin Leib.« Das war das Zeichen
sum Angriff. Irr ei fiemmige Jun
--en heben thn trugen ihn
un Triumph iiber den Dis-Its ganze
wipde Schar hintert .g·e.sp
Wher sitt s ins unt
M bin-te und bog sieh unter den
Wen Wen der Jungen, bit Dol
TM dein Treiben ein Ende
Mite W nnd leise
MZNZ «Ueberleg« Dir-e
ein .ivirst Deut denn
auch rinnen Mehuttelte kurz
Dkichiam « »Zukng
nn’ ern
sei-, see-niese- Mis
s« M CMW
der Jungen, und jeder suchte an
Kraft und Ausbau-er den anderen zu
übers-Mein Ein anerkennendselsort
3Eklers wirkte wie Zauber aus die
sKinder. Es war ne Freude nnd
ZLuiL ihnen zuzuseBm Hei-as exi
jsiierte fest nicht mehr site seine Ka
Imeraden. Nur Etler ließ ihn nicht
Laus den Augen. Er sah. wie der
Urash- schps bei ver drin- trequ
stehn-» wurde und Ich saß-ists Mute
ab, ei zu verbergyn Jn diesem
ugenhiick trafen sich ihre Mitte.
heinz wars stolz den Kopf suriiet
Sein Körper strasste sich, ruhig und
sicher machte er seine Uebung weiter
—- und wahrhaftig es ging! Sieness
sreude leuchtete aus seinen Augen
Erler ging aus ihn zu. legte ihn die
Hand aus die Schulter und sagte aus
munternd:
»Das hätt« ich Dir wirklich niGt
zugetraut, mein Junge. Schade, das
Du das nicht sriiher bewiesen hast«
jeht ist’i leider zu spät-«
Jrn stillen ärgeete sich Erier til-er
die übertriebene Aengstiichteit der Ei
tern, die dein Jungen bisher alle ist
perlithen Uebungen untersagten. Auch
der Arzt schien sich mal wieder gründ
lich getäuscht zu haben
Wöhrenddein ordneten sich die Jun
gen in sieih nnd Glied. Das Sprin
gen war die nächste Nummer·
.Willsi Du das auch mttmaehenk
sragte Geier den Knaben. der mit
zitternder Stimme bejahte, denn vor
seinen Augen tanzten unten. sein
ganzer Körper sieg, un das Deri
pochte then in so wilden Schlägen ge
gen die Brust, daß et ihm sast des
Atem nahm. Trosdern lies er Init,
nach Kräften Schritt haltend wie die
anderen. Ein Brausen und Sum
men in den Ohren, das innerer stsirs
ter und stärker wurde, ein letztes Aus
slaetern des Bewußtsein-, ein weher
Angstichrei — dumpf und schwer siei
er zu Boden, dann mass Nacht und
still utn ihn.
I So brachten sie ihn nach hause.
j Legten ihn der Mutter in die Arme.
Stumm und lriinenlos schaute sie
aus ihr Kind. Es tras sie ja nicht
unvorbereitet.
Der Arzt gab wenig hoffnung.
Trostlos wars sich die Mutter iiber
I den Knaben. Jeht da sie ihn verlie
, ren sollte, bereute sie heiß und bitter,
nicht besser iiber ihn gewacht zu ha
ben
Frig Runge hatte sich in seinem
Arbeitszininier eingeschlossen. Aus
seinem Schreibiische lag ein Brief
von Dottok Erler. Ersi wollte et
ihn ungelesen beiseite werfen. sulth
überwand er sich doch. Was ihni
dieser Mann schrieb, tras ihn wie
Keulenhiebr. Zwischen jeder Zeile
lag ein lebendiger Vorwurf siir ihn,
und zuin Schluß bat er den Vater
eindringlich, den Knaben fernerhin
seine Schwäche nicht entgelten ga
lassen, denn er habe sie wie ein ld
überwinden wollen, und dertrö
ihn aus die Zukunft, daß ihin der
Junge vielleicht doch noch zu Glück
und Freude heranwachse. Hart und
bitter hatte Nunge bei diesen Worten
ausgelacht Was g· ihn die -
tunst an, wenn der nahe sich egt
nicht bewährte!
Wie stolz nnd glitt-lich war er ans
den Jungen gewesen« Wie prächtig
hatte er sich in den ersten Kindersahi
ren entwickelt. Dann trat plöglich
ein Stillstand ein, den er nicht de
greisen tonnte nnd wollte. heimlich
arbeitete er seiner Frau entgegen.
Wo sie Schonung und Rücksicht siir
das Kind verlangte, tat er das Oe
genteil, inn ihn abzuhiirtem Und
wenn der Arzt sur orsicht mahnte.
»hielt er es nur siir ein Komplott init
der Mutter, nnd se älter das Kind
wurde, se niehr er unter dieser Erzie
Ihringzinethsode gii leiden hatte, desto
harter und ungerechter wurde sein
Vater Ver überließ ihn zulegt ganz
der Mutter. minder-Instith sie ans ihm e
M- M
sw. sich kaede ithsänesag Kinde
III hlen, ihn als The
niger hi esiellt —
IUW H MS Wie Zur se astigiing
Zwie sprache schl
ltief-sticht den Tisch da
dröhnte und tra te, und iiii Neben
ziinnier lag sein Kind vielleicht iin
Sterben. Aergerlich iiber sich selbst
stand er aus« Die Stille iin hause
war ihni sasi unerträglich, nnd doch
straiite er nicht wegziigehen, ein
ikltlm ik · Miit hielt its im
Zimmer sen, zwang ihn immer wie
der zur Tüt, die ihn von dem Jun
gen trennte, und doch vermochte et
nicht iider die Schwelle zu treten
Abet ausschließen wollte er wenig
stens, man follte ihm nicht nachfagen,
daß et nicht iIn finden war. Seine
Frau konnte hnia rufen. Daß tie
es di- iesi nichi getan, emdskte ihn
wieder aan nene. Nein, et ging ihr
keinen Schritt entgegen Sie hai den
Jungen auf deni Gewissen, nicht et.
Das Schicksal selde entschied sich sitt
beide, und wie’s kann war's gut
So lief er zwischen feinen vier
Wänden auf und ad nnd Init ihm die
nicht tastenden Gedanken
Nebenau wurde et unruhig, hor
chend diied et stehen« War das nicht
dei Jungen Siinnnei —- Gespanni
näeheet etsich wieder der Tiir. —
Wahrhaftig et sprach Erst leise
Einwand dann zusammenhängende
atie Da! —- Klang 's nicht wie
eintInsschrei Rates-PS Man schien
ihn nichi zu hören see-gott, wenn
W
der Janae allein wäret In nächsten
Augenblick riß er die kc auf nnd
trat iiher die Wen
Drüben en der Wand fiand das
Bett. Jrn Schein eines trüdflackerns
den Rachtlichtes wälzte ßch fein Kind
Iin Fiedertrsnnien Jni Lehnfiit l
faß die Mutter ini tiefen Schlaf. W
konnte fise ftsch fo hergesen. Mit ei
nein flüchtigen Blick streifte er ihre
Hniidem eingefallenen Zitgr. Drei
Tage und drei Nächte hatte fie weder
Schlaf noch Ruhe gefunden. Die
sRatur forderte fest gehteterifch ihre
Rechte. Das fiel dein Mann plöiiich
fchwer auf die Seele. Ader warum
hat fie ihn auch nicht Inn feine Dilfr.
Er wandte sich nach den- Jungen,
legte ihm die Dand anf die glitt-end
heiße Stirn. griff dann nach dein de
treitgeiteliten liihlenden Trank. flößte
ihm langfarn, mit leicht zitternder
Hand. ein paar Löffel ein« Das he
rnhigte fiir den sagend-lich sehnt
fam trag er einen Stuhl herbei nnd
fette sich ans Bett. Jeht hatte er
nur Augen fär den Jungen. alles
andere warf er hinter sich. Er
Iwußte und fiihlte nur. daß außer
ihin etwas Stärlerei war. dein er
gehorchen mußte, oh er wollte oder
nicht. Ehe-n richtete sich der Junge
auf send machte Miene, aus dem Bett
zu springen. Iris vermochte ihn
kaum festzuhalten. Verzweifelt wand
sich der Junge in den ftarteg Armen
des Vaters, die ihn feft umklammert
hielten, ftvßweife tain es ans feiner
heftig atmenden Bruftt «Lafz mich
doch zu meinem Vater, ich hab« ihn
ja fo liebl· Wieder höntnte er sich
anf: »Ich will nicht sterben. ich hin
ja gefvnd nnd startt« Dann fanl ee
matt zurück. Iris Rnnge fah ftarr
auf ihn nieder. In ihin hrach das
Eis. Die jahrelang trokig zurückge
Lhaltene Liebe lohte wie lanmien in
ihm anf, riß ihn iiher alle Schranken
hinweg, zwang ihn vor dein Kinde in
die Knie. Und es fchien, als ad der
heiße Lehrnsftrany der jeht aus des
lMannes gewaltig Hingendern Geist
fals ein Oel-et zum dinnnel rief, in
Idee final-en fchwachein Körper neue
s Dafeinelräfte entfachte. Ein verklär
ites Lächeln hnfchte lider die Leidens
kziige des Kindes, die mager-en Arme
Ireckten fich fehnfiichtig empor. Wie
lder ilang’s aus angftgeaniitter Seele:
»Besten had’ entch doch lieh!«
s Erschiittert horchte Iris Range aus
’das tlagende Wimmern seines Kin
Eded Er rang die Minde: »Mein
! Gott. laß mir den Knaben nicht ster
Jben, ich will sa gutrnachen.« Lang
:sarn, vorsichtig erhob er sich, beugte
»sich über den Jungen, strich ihm die
feuchten haare aus der Stirn. nannte
ihn mit den zärtlichsien Kasenamen.
Der starke, rabusie Mann zitterte am
anzen Körper. Sein Wille spannte
eh zu sast iibermenschlicher Mast.
das sliehende Leben an sich zu reißen,
es sesizuhalten um jeden Preis.
j — Und da geschah das Wunderbare
der Knabe wurde zusehendd ruhiger,
die slaeternd umherirrenden Augen
schlossen sich zu sanftem Schlummer.
Seine Brust hob und sentte sich in
regelmäßigen Atemzilgem und ehe
Range sich dieser glücklichen Wendung
recht bewußt wurde, schlug der Junge
die sagen aus. Voll und llar tras
ssein Blick den Vater, der sich in seli
;gern Erstaunen lau-n zu sassen wus
sir. Stammelte selbst wie ein Kind
»in seiner Freude immer wieder
’«Mein Junge. mein lieber Junael«
zSehte sich neben ihn ans den Vett
»rand, streichelte ihm iiber die Daarr.
. heinz richtete sich hoch. Sein Ge
sichtchen strahlte und leuchtete in über
strbmender Liebe. Seine Arme um
schlangen den Vater sesiek und s.sier,
und von seinen behenden Lippen
rang's sich wie- ein Jauchzen: »Dann
war es also kein Traum. Du bist
Ybei mir, Vater, und hast mich lieb!
»Oh, wie glücklich bin ich ieitt«
s «Muttert« Wie Glockenton rein
;und hehr llangls durch das Gemach.
»wenn die Mutter aus tiesern
see-summi- Eksamam ist- ne na
sum, sie hatte geschlafen! Großer
’ Gott — und das Kind! Ihre Un en
weileten ssch in banger Wage ask
I das Wirtiichleiti ——— Frih, der Knabe
mit ihm inrrn in Arm, und beide
Festen ihr zn mit gliirtseligem La
n.
Das Wunder, das sie sich ersehnt
mit ases Fasten ihres Der-ent, hatte
sich erssllt.
sank-e vers H
emsüschredesxra sie
ans nnd sehte sich- tu
lag d lange, dunkle
inter taan
acht. lange Tag ariiste eben
echt Fenster. In goldener pracht
web die sonnt ihren Strahlenglanz.
nm drei glittselise Menschen
Unsicher sie-ev
Zur Zeit der Ohmpischen Sptete
in Stockholm trat ein r in etn
Geist-any stellte seinen egenfchtrrn
in den Ständer und beseitigte einen
Zettet folgenden Inhalts an der til
bernen Krücke: «Der, dem dieser
Schirm gehört, ist Wettmeiftek im
Poren und kommt gleich wieder.'« Als
er eine Wette später seinen Schirm
nehmen wollte, war dieser verschwun
den Dafür hing aber ein anderer
ttel an dem tänder, auf dem
and: »Der, ver den Echte-n iest hat,
Jiigjkarathpnlöufer und tonnnt nie
we r.« ·
Eine Eli-se von Ilsred Kanns
ivrernenl
Kalt-et Roidolt ronr rnii seiner Tu
srsardeit fertig· Der Butter-milch
reit und die Brotiartosfeln Ytten
bei ihm eine angenehme, wilde tim
nruårsa bereitet. die deutlich in seinem
pfi en Gesicht zu lesen wur, als er
mit dem Rasenrotirmer in der linken
Mundecke tider den Zaun seines Ge
diiitet lehnte.
Vergnitgi dlinzelie er in die dicke,
nedlige Lust des herbstubendi.
« ute it des richtig sprach et
zu s ch selbst. »Wenn s so bleibt
u — —
In diese-n Augenblick schritt mit
dochroiem Kops und wilden Mienen
der alte Färiiee Los vorüber. -
Kosper lnickerte vor sich hin »bö.
BE denn er hatte einen wütenden
Blick des Alten artige-langen lind
nun ritt ihn der Schall.
Sag nuch.-..Isriier«. ries er dem
Dadoneilrnden mit ruhiger Selbstver
ständlichieit nach.
Wie gestochen drehte Loh sich um«
.Wasi«
.Och, nichts, ich wollt’ man sca
gen, was loe is, Du siehst in ban
nig Ylupsch aus die Augen« Vadder
Lo .
f lehrte der Iöester um nnd iad
lKasper durchdringend ersi in die Au
-gen und dann weiter abwärts bis
qui dessen umsongreiche Holzlchudu
Idoch der Bauer schmauchte behaglich
; Denkt
f .Jch will Dir was sogen, Keiner
xRoiholL Meine oorqesetzte Behörde
list mir deute einen Schweinhund ge
macht, toeil daß ich doi Wildern und
Ausiagen in mein Bezirl so einrei
ßen ließ. Ader, da din ich nich wit
lend liber« sondern nur, weil das
wahr is.«
! «Tlchs«, meinte Kosper harmlos,
Hch Falk da auch von rhiirt. Was
Idte Welschen sind, die tn en es tun
andder Strick
s «Jc, das soll wahr sein« Kosver«,
!nreinie der Flüster. der fest ruhiger
Honrdr. »Die Onlunlen'« hier snd
Her Roiholt wieder scharf on. aber
sbieinrnl von unten nach oben. »die
HHnlunlen verlassen lich nus meine
zGatrntltiateit und halten mich iiit
;einen alten Murnrnelgrets. Jeden
noch, sie sollen nicht glauben. daß its
Te nicht lenn’. Und Du sollst mal
i eh’n, mein sannst leinen tu ich
Isie doch noch mal-«
z ,Und da tust Du recht on, Fsrlter
iund das sag ich', entgegnete Kalt-er
ils-erzeugt und nickie dein Alten qui
thuniernd zu· »Willst nich ’n Klaren
Hbei rnir trinlen?« » A
»Ne, ich mag seit reinen. Aojo
and-' —
! se vis, Mvdek LV.·«
. Kasper sah dem Alten lopiichiits
telnd nach. »Man kein Klar-en! denn
so muß ihm die Forsiverioaltnng doch
jböse einen gepult haben. Was kann
Los Bat-der dasiie, das er nich mehr
recht gut anden innn nnd anch nich
mehr tausen. Die sollten Nachsicht
zlsaben mit den alten Mann. Achs
;lnn. kann man da was an machen?
zNichts kann man dn an machen . . .«
: Rachdenklich und langsamen Schrit
jtes gina Kaspar Notdolt ins baut
sund holte ans seinem Bette eine Ku
Ikelslinth die er sich eingehend betrach
: ete.
i hieraus machte er noch einen Gong
zu feinen Mastkiilbern aus der Vog
aenivisch, die in der Nähe des grossen
Staatgsorstes Reiherholz log. Su
riickaekelyrt schloß er die Türen, was
lehtbin Mode geworden war, nnd
gleich darauf erlosch das Licht im
use.
Es war Pachi, kein Stern liess sich
sehen. Der Mond stand im letzten
Uchtel nnd gab nur ein selir spärliches
Licht her, just so viel, daß man nicht
von Stocksinsternis sprechen konnte;
dazu sisselte ein seiner Redelregen
vom himmel.
Aus einem Hintersenster von Not
liotts hause stiea ein Mann; vorsichtig
hielt er sich im Dunkel der Gebäudes
dis er, durch ein Mentor tretend, aus
eitlean kleinen Landwege stand, der
zum eiherbols südrtr.
·«Man hat das nicht leicht', mor
melte er vor sich hin. »Wenn wo nn
dert mal-einer Lust hat« denn geht
er in der Rmmerung, morgens oder
abends einsach hin, aber das solt mal
einer hier probieren. den wollten sie
was besser kennen als too ander-,
wenn man sie ooe die Vitchse kriegen
will bei der Alster-rief ,
bald. Na, et mir auch so geben«
man bloß. man mn die Gegend und .
die Wechsel nnd die Redböae noch»
i
Kaspek befand sich im Schatten ei
nes Waldes und ging iorqlos seines
Weges. Des Rohr feiner Flinte hat
te et unter der Weite und den abge
fcheaubten selben in der Noch-ichs
So war er bis zu ver Stelle se
langt wo der Pfad eine Biegung
Inncht und dann direkt auf den cFen
ßen stattlichen Wald zuläqu
wollte et Inn-Este Ecke biegen, alt et -
einen Lustsptnng tat; im nii iten Aus j
genbliet lag er lang nusgetkectt inj
dem lchlntnmigen Grotten (
Zwei Minuten später trottete der
bester vorbei und hinter ihm fein
nd Polle, der noch lasmet unvj
noch kurzsichtiger war ais em hetr.i
Der Alte schien doch etwas von
dein Getänich gehört zu haben. daß
Kaspet nicht hatte vermeiden tönnem
denn er blieb häufig sieben und blick
Isc
WAG
--—----.W—--—-..—
Denn die IW ein W G
macht': fo fluchte der sauer In
MI, Jas- lssask ich aus be
sshes W get nicht allein wieder
tau- tmd mag ihn Im Ende noch
jselbst can-fest
’ Aber schließlich verschwand die lan
tte Malt des Jst-stets in der Dim
telheii, und Kost-at krabbelte sich U
Mtfqm empor. Eine viertel Staude
Hieb er keck-achtend und wischtnd auf
Wem Grabe-trank Meu, bereit. auf das
Eetsie vetdsckxtige Zeichen abermals in
»dem Morast staunt-tauchen Doch
Nichts tillnte sich. Da feste Knsptk
Moll-oft feinen Weg fort aber. weil
set kalt Lom- und weil et km Schlamm
Hefne Masche Mai-en verloren hasse.
famen ihm nun einige moralische Be
»denlen, die fadessen nicht Rats genug
;waren, ihn zum Aukaeben seines Vot
shabens zu veranlassen.
’ psch wasc dachte et und wies
Umschlossen die feniimensalen Requsks
kam von sitt-. »Rosen-ehe ist das. die
sRebe fressen uns soan all das Krkn
weg. Großvater Reihen but das
jun-b immer aesaqt. und der muß das
wisset-. denn der bat in feiner Jixaend
Esellsst mal est-en Bock auf fein Vater
Weinen Acker »W. Und wenn Gerä
vafer auch dabei sagt, daß et sich
vetguckt haben kam-. weil das dkh
so weit weg is von dem Acker. so M
et doch ein alter Lager Manu, dem
Man Chr-M Inst-X
’ Mit lolchen Gedanlen war Kasle
Iendlieh heim Walde annelanai die
Oertlichteit hier loar ihm so vrtltsllk
dass er full auch in der siörlken
Dunkelheit Iniihelos surechttantn roten
lich hlied er stehen. ihm siel der alt-.
Körner ein. »Vadder Loh hölte nu
,lo gern heut abend einen eriappl«
Jrneinle er. und lachte iiber das aanee
Gesicht, .eiaentlich lnnn er ein iams
niern der alte Mannc suhr er in
seiner Betrachiung sori, «aher was
iioll einer dabei Eini«
; Von nun an war Kasver Nolholt
Taane Jäger. Kein Mensch hötle den
jicheinbar so schwersiilliaen Bauern lv
arichmeidiae Bewegungen zugetraui.
Wie er von Baum zu Banne lckilieh
und auf die Sprache des Waldes
’lauschte roie er iede Beweaung des
iGeiwelges ioraialtia leohachlele aMl
;er einern jener amerikanilcken List-d
jiinder denen hinter iedem Buscks und
jedem Stein der Tod auslauerte.
’ Die Dunlelheil war inzwischen noch
ineößer geworden lo daß sogar Ka
»sver Mühe halle. sich zu unlerrichtem
Doch dort war die lleine Wiese. inr
Volksmunde die Wundern-lese at
nannt, ein Hauptaiunasvlah des
Wildes. das wohl jede Nacht in eini
oen Stätten hier durchtoechielte zumal
sieh auf der Wiese zur Winterszeit
Salzleelen befanden. wodurch lieh die
Tiere noch mehr dorthin gewöhntem
- Laune atmend stand der Bauer hin
-ier einer dicken Bude Wohl eine
Stunde verharrte er reaunaslos, iede
Muskel gespannt jeder New in Tiii
»tigleit. Endlich, dort erhob sieh ein
Parter Bock. der offenbar. vom Jä
ger unhenrerlt. iIn Grase gelegen hat
te. Der großen Dunkelheit loeaen,
die oft täuscht, war er nicht sehr deut
lich zu erkennen, doch am Geweih nach
mußte es ein tüchliaer Kerl lein. Er
schien sich ietzt umzusehem Kasver hoh
dall Gewehr, das Herz llopite ihrn
Zum Zerspringen. Der Schuß trach
Mit einein eigentümlichen Sah
brach das Tier ikn Feuer zusam
men.
Wie der Blitz war Kasper zur
Stelle und biittie sich Zu seiner Beute
nieder, doch ebenso schnell lam ee
wieder dach. sagte lieb an den Kopi
sagte sämtliche ortsüblichen Fläche
mit sietgender Leidenschaft ber und
ging dann langsam wieder nach
hats-.
Am nächsten Morgen erschien Bad
der Loh auf Rath-site has.
«Kasper«, sagte er, und herzliches
Mitleid la in seinen Mienen. «ee
tut mir led um Dich, aber nu bist
Du durch die verslixten Aasiiiger auch
zu Schaden Zelt-innrem Eine von
Deinen schönen halbjährigen Milbern
ist aus der Pongenwisch ausgebrochen
in das Reiberlzplz, und das hat-en
die Satansbraten tatgeschassen.«
»So — —f« weiter brachte Kasper
nichts hervor. denn es wiirgte ihm in
der Kehle.
Der altessrster ntklte und lchmuns
eelte dabei ganz eigenartig. »Ja, aber
was ich nicht verstehen lann: Die
Bande bat dein Kalb so ein paar
Weste aus den Kot-s gebunden. Wie
das beißen soll, da inu ich nach im
mer über nacht-eitlem eißt Du das
vielleichL Rast-et Rpilsoll?«
sqlehmss uns selspleh
Der Kommnndnni eines Kriegs
schisses »slauchi" an einem sele stüt
inischen Tage, nus hoher See, einen
seiner jungen stizieke, weil et hand
schuhe itiigl, deren Reinlichleit zwei
selhqsl isi. Der Leutnnni versucht
sich zu entschuldigt-u bei dem bösen
Weiter sei die Mannschnst so ange
sltengl worden, daß er seinem Bak
schen nicht habe zumuten wollen« noch
sont-schade zu waschen. Schweigend
zieht dee Alle ein blendend weißes
sze Dandschnhe aus der Insel-et
»Da nehmen Sie diese. Ich habe
sie mit selbst qetpaschen.«
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