Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 25, 1912, Zweiter Theil, Image 12

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    O tiefer Dest.
Wd and tiefblan M
W XII der Golf von Ajaccip nat-e
sci- fmigcm hastig-u Zimmer
sur M dates saßen ein paar sit-.
T Umkchwit ihrer Handarbeit sur-I
f cis-II uM und ihnen gegen
HJJX fes der alte Arzt des costs
hier einer großen Zeitung.
Jeft legte er jedoch die Zeitrmg zu
fassmeu und fragte langsam, mit dem
Wen Urzent des Provinzlers und
einem Seufzer, der ein Gähnen ver
bergen späte:
« «Stad Sie heute auf dem Berg ge
wesen« Frau holstk «
Der »Jag« hieß ein mit Pinieus
und Abends-einen bewachsener Hü
er dicht hinter dem Hotei.
»Mir-, antwortete Frau Halst.
VIII M W Nöharbeit aufzusehenx
sit Kiste Leise an vier, und fuhr
dann Fort: »Aber ie?«
Rasch schmählicherweise nicht!
Sind Sie auf dem Berg gewesen
Fräuleis Wertes-w
Jber auch Fräulein Bier-re war
W oben gewesen.
Da kommt die Frau Staatsrätin«,
tagte Fräulein Vierte und versuchte
idre tiefe, rauhe Stimme zu einem
Fküsiern zu dämpferr. ·
.J re Tochter oaoen Ist-gr
Frau Halst, ohne ausznsehen.
»Ja, —- mit dem Bergstock —«
»Sie haben wirklich recht, Herr
Dotter, es ist wanderbar hrer,
wun—der——bar!«
DieStaatsrätin grüßte die Damen
mit einem Kopsnicken, nnd machte ih
Fen Sonnenschirm zu. Dann fuhr sie
ort: ·
.,Und dieser Dust hier!«
Der Doktor richtete sich aus und
sagte: »Ja. ja, dieser Dust! Aber
Rapoleon hat ja auch gesagt: »Vear
bet mir die Augen und führt mich in
der ganzen Welt umher, am Dust
ktverde ich erkennen, wenn ich nach
Korßka tomme.«
Die Staatsrätin und ihre Tochter
hatten indessen ans zwei Triumph
stithten neben dem Doktor Plah ge
nommen. Das junge Mädchen schlug,
ehe sie» sich sei-te vie Ist-state hei
ab, wahrend ihre Mutter sich bequem
zurücklegte und ihre Füße mit dem
hohen Spann unbekümmert aus
streckte
Langsarn glitten die Blicke der
Tochter über die üpptge Gestalt der
Mutter hin und-blieben schliesslich
an deren spihigen Schuhen und durch
broehenen seidenen Strümpfen haften
Die Staatsrätin fragte:
- pNu , Magda, was ist seht wie
der nt t rechtf«
Fräulein Magda errötetez nnd sie
wandte schnellten Blick ab.
»Ich muß Iett hineingew. spat
sie. ,Meine Uebersejung ist noch
nicht fertig, und heute toaunt der
sbbök
«Ich was, Du mit Deiner Ueber-i
sei-eng und Deinem Abb62« ·
Aber Iriittlein Magda guckte nur;
die Schultern nnd verschwand tin
betet
Die Staat-tätig gähnte, schaute
nach des Bergen hinüber, sah die
Ware entlang, betrachtete die
ben anderen Damen nnd gähnte
wieder. Es war ganz still ringsum
nndniehtiznhörenalsdassnmi
men der Miitot
»He-se she is!' sagte ployltch eine
tiefe Männerftimme auf dem Balkon
. oberhalb des Schutzdaches. »
»Sie kommt, sie kommt — —«
Hinter den roten Vorhängen des
Speisefaals war der kleine Schweizer
Kellner aufgetaucht; er winkte eifrig
mit dem Arm ins Innere des haufes
hinein, von wo nun der Portier mit
einem Sprung herauzeille.
Die Zeitung des Doktors glitt auf
den Kies hinunter, und als er jetzt
den Weg hinabschaute, leuchteten sei
ne Augen plönlich hell auf.
Fräulein Bjerre nahm ihre Lorgs
nette zur Ha nd, und Frau Holst
winkte lebhaft mit ihrer Stichrei. »
Wer fo aller Blicke wie in einem;
stennglas auffing, war ein ganz
junges Mädchen n einem weißen
Zlamllanzug und einem Florenti-"
nerhnt auf den fchwarsen Flechten;
sie hing am Arm eines großen
Herrn mit rotem Vaar und sehr ro
ter-W, und sie machte jedesmal
zwei Wende Schritte, wenn er et«
snen nahm. I
«Sirten Morgen! Guten Wer-;
- »gut« ;
Dei junge Mädchen winkte mit
Leben Schmetterlings-te , ihre du
sagen waren raur g und stra
send M, alt hätten sie Sonne
stunk-n nnd sieh in Nacht geha
Sie sichts spwa
fr» m laut nnd mit tm
Alpent, indem
.ß MGO nas« dem Schmet
teer
PMM junge Mäd
Mtt etsee Wdeu deswe
," Damms-R Umon
.......
ein gktter Onkel, sie Halten ihn eben
ftst em- atdße Mich-Osts«
Der rothaatige Herr hatte sich ge
sest nnd M seine Betst-e weit vo
sich. «Dell«, sagte er ganz ruhig.
»wir können ja nicht alle miteinander
Schmetterkinge sein-«
Leicht wie eine Schneeslocke feste
sich das junge Mädchen-dem Mr
auf die Knie. sah ihm forschend tn
die Augen und sagte tn einein unse
wsandten YankeeiFranzöstsch:
»Ich bin aus dem Berg ges-EIN
here Doktor· Ganz ganz oben aus
dem Gipfel! Und wie sind dein
Banditto begegnet; er sah aber see-r
nicht grimmig aus« Er sagte im -
gentetl, et wolle uns lieben und un
xeFUFreund sein für Zeit und Ewig
et ."
»Dein Freund?«
»Ja. mein Freund für alle» Zeiten.
War das nicht kiedk
«Nun. nun«, sagte der Doktor nnd
gab sich alle Mühe, sich nicht zu be
wegen, «da3 wollen wie ja alle so
gerne.«
Die Staatsrätin hatte sich vorge
beugt; ihre Augen schimmerten grun
lich, sie klatschte in die Hände nnd
ries: ffBraten Doktor. bravo! Sie
übe-treffen sich teil-W -,
Miß Deren Murner sprang aus
und wandte sich der Dame zu.
redete sie sin ihrer Muttersprache und
sah sehr erregt aus.
»O, gnädige Frau, Sie wissen ar
nicht, wie sehr Sie und Jhre Fr u
lein Tochter das ganze Bild zierten
Als wir beinahe aus dem Gipfel wa
ren und herunter sahen, leuchteten
Sie zwischen den langweiligen grauen
Olivenbiiumen wie ein paar seltene
schöne Blumen. Ontel Varold hätte
gar zu gerne seine Wassersarden dei
der Hand gehadt.·
Die Augen der Staatsrätin wur
den wieder blau, und ihre kräftigen
weihen Zähne glänzten, als sie mit
einem stagenden Lächeln nach dein
Amerika-irr hinsah.
Dieser verbeugte sich automatisch
und sagte:
»Es ist sa, es ist sal«
seit ertönten aus der Straße, die
nach Ajaccip hinein führte, Stirn
men und Lachen, und ein paar junge
herren iamen schnell aus das hotel
zu.
» »Wir sind in der Obsthalle gewe
sen«, ries der eine schon aus einiger
Entfernung und zeigte eine Nestasche
voll Mandarinen und blauen Trau
ben. Er war klein, dunkel, etwas
arientalisch aussehend, mit einem sast
zu lebhaften Mienenspiei. .Guten
Mut al«
Morgen, Herr Bewert«
»Wir haben Ihren Schütting mit
genommen, here Dottpr. Es war
unglaublich komisch. Miß Minnen
Sie müssen essen, sie sind extra site
Sie getaust.«
»Sit—un—-seni« fragte der Dat
tpr gedehni. »Was tut er denn allein
in der Stadts«
«Er lauft sich eine ganze Lin-stat
tung! Er sagt, seine Sachen seien
alle zu warm, und das glaud’ ich!
ihtn gern. Es ist die reinste Komö
die mit ihm.
Eier iit dieser Herr Siirensenk
fragte die Frau Staatsrat den Ve
gleiter Herr-ers, einen jungen sann-z
verbrannten Landmann. J
L »Er ist der Sohn eines kleinen
hofbesihers aus des Doktors Heimat,:
Lden der Doktor hierher kommen ließ,
weil Schwindsucht in seiner Familie?
ift —- mehrere Geschwister sind wohl
schon daran gestorben. Jch glaube
aber wirklich nicht, daß ihm etwas»
fehlt.« H
»Da kommt er!« rief Berner und
rieb sich vergnügt die händr.s
»Nun werden Sie etwas zu hören
bekommen! Possen Sie nur auft« -
Alter Augen richteten sich auf die
Straße, wo ieht ein großer, blon
der junger Mann gemtitlich daherge
schlendert karn. Er trug ein paar
Patete unter dem Arm, und in sei
nein einen Mundwintel steckte eine
kleine Pfeife. i
»Sein hour ist prachtvolll« Mit
dieer Worten wendete sich die»
Staatsrätin on Miß Murme. ;
FJO er sieht aus wie ein Bitinij
ger.«
«Guten Morgen, Sörensenl« riefl
der Dotter und nieste ihm ASMC
zu. "
»Guten Morgen,« erwiderte Sö
oenfen nnd lüftete seine Muse ein
Wiss
»Na, haben Sie die Socken be-«
konnt-rni« tief Berner vor Eifer
lispelnd. L
Sitten en oh auf ihn herunter wie L
eine gr Mich· Dvggt Auf einen:
Mist-nd « L
»Nun — haben Sie stei- wieder
holte Bemer. L
»Gewiß; K·beiomme immer, watL
!
ich haben w
In tiefem Augenblick läutete die
M zur Mittagste , nnd elle!
Mike standen auf. einem du«
denkst denn Gen Ausdruck in den«
Ungern oh käm-sen im ?
unt, feste feine Pfeife in die l
agie: « L
Our immer hinein in die W
— M sichert- m W nd
es
-«»I;.e«m inne-«
L Hisny » ..
fcit- ivnr das dasseteignil des c;
Poe-.
) Die Frau Staatsrat wars anse
gende Bemerkungen nach allen
im Tische- mkd was-ds- sen-n
unsers-seen an die zug- PW
Issgcäum
f In ihrem setzen gestand sich die
FFrau Staatirättn unumwunden is.
Tdaß ei ihr noch nie so schwee W
klen war, die ht gebührende -
stung tm Mittelpunkt der Gesellschaft
zu erringen; selbst als et ihr gefun
Igen war, drei oder vier Versen in
ein Wettgesecht zu verwickeln, hatte
sie immer das Gefühl, als seien de
Eren Gedanken wo anders, denn ihn
kngen glitten sortwährennd von ihr
weg nnd nach dem andern Ende des
Tische- hin.
s Dort, zwischen dem Doktor und
dem Art-ersinnen Frau holst und
Fräulein Biene gegenüber- sTß M
Minnen
Im Laufe des Winters war die
junge Amerttanerin wiederholt ass
gesordert worden« zu der Jugend set
-unterzukiicsen; aber sie hatte seW
geantwortet sie habe ihre siten
Leutchen sehr lieb und wolle sie Iß
verlassen.
Mit Frau Vom sprach ne von-pas,
ihren Onkel neckte sie, und den Dei
tar brach« sie dazu, alle Schwierig
keiten mit ihren lustigen Einföllm kt
vergessen. ,
Und die Augen der Alten strahlten
wieder in jugendliche-n Glansz ei
war ihnen, alt iibertriisen sie sdth
selbst in Wihen und lustigen Spähen.
und sie waren stolz, daß Mis delete
zu ihnen gehörte.
Zuweilen saß das junge Mädchen
ganz still da und sah var sieh his·
und ihre Augenwimpern lagen wie
dunkle Schatten ans ihren holden
dlassen Wangen. Die Staatlriitin
verlor sich dann in dein schönen In
dlick. Es lag etwas sinkeißendes in
dieser lleinen, geschmeidigen Gestalt,
die von so feinen Umrissen, so kind
lich unentwickelt und doch so ganz echt
weiblich war.
Miß seien trug fest ein weißes
Kleid aus jenem dünnen
Seide-stoss, aus dem die indis
Tücher gemacht sind. Unwilltiir ich
legte die Staatdriitin ihre hand auf
ihren eigenen Korsettpangen während
kihre Augen aufmerksam drei-achtetest,
wie jeder Atemzng des jungen Mäd
chens durch deren ganzen Körper hehre
»und den leichten Stoff del Kleides
Gelingt-.
j An den tiefen Vulkan-schnitt
;schmiegten sich zwei vollerdliihte dun
)telrote Rosen.
Die Staatdriitin Kufzte und lieh
mit einem Gefühl r Mutlosigdeit
ihren Blick rings rnn den Tisch
schweifen. An dem jungen Jiitländer
iblieben sie hängen —- und jest war
ei die Mutter, die ihre Tochter am
Arm faßte.
.Siehst Du ihni« flüsterte sie.
Der junge Mann saß wie erstarrt
da; seine beiden hände lagen auf
dem Tischtuch, in der einen hielt er
die Gabel, in der andern das Mes
ser; es war, als sei eine Iata Mar
gana vor ihm aufgetamhh die seine
ganze Seele gefangen genommen hät
te. Bleich und unbeweglich saß er da,
aber aus seinen dunkelblanen Augen
sprühten Funken. .
i Die Frau Staatsrat solgie der
TRichtung seines Blickes. Natürlich —
csite —- die Miß — sah er an!
Und siei
War es nicht, als höben und sent
ten sich die Rosen an ihrem Busen
1schneller als zuvori Sie saß mit ge
sentiem Raps und ihre Hand spielte
unbewußt mit diesem und jenem aus
dem Tischtuch. Waren ei am Ende
die blauen feurigen Augen« die sie im
Bann hielteni
Die Gäste standen einer nach dein
andern vom Tisch aus« wie sie gerade
setiig wurden. Miß helen und ihr
Ontel waren die ersten.
Sie traten in den anstoßenden Sa
tan, einen hübschen viereckigen Raum
mit bequemen Lehrstühlen uin einen
runden Tisch. Nach und nach kamen
noch mehr Gäste herein.
Berner bewunderte Mis Delens
Rosen und meinte, sie lasse wohl ein
ganzes Vermögen bei dem Gaer
toben aus dem Verg.
«Ja, aber heute war er nicht da
ni, der leichtsinnise Menschi Da
t dann Nossina einen ganzen
Strauß sie in eh gestohlen. Run,
sind sie nicht schöns«
rrlich » dars man dran rie
chkke
«Ja, abse ganz leicht; nihi den
th wem-ist
ie hatte es yoseend agt und
wahr-end seiner sieh tiber ie Rosen
beugte, sah sie scheu nach der Tiirs
der Speisesaais hin.
Denn wußte und stiihlter. el, —
dori stan er — der U i
Wie ein Rachtwandler trat er aus
das junge Mädchen zu.
eh will a t« sagte er.
I sagt er stagte sie und sah
serner mit einem eiligstan Blis
Tat nur c km den nosm kn.
chen,« erklärte euer freundl
chekNeinP stas stieß sie einen ehs
MMIKW tmåikdigäsk VI
Jst-r bdm
UNDEwa
kam sähe Mit ßsee auf die Mute-en
gebefeetese M.
Jede M M leg deu nächste
Stubt m, bang to der de- nbchm
und dann siedet den III-steu, der
Reihe auch alle, die us- beu steh
standes
Die audeeea butte- sieb im halb
kreis aus die beides versammelt und
sahen dem Spiel eu
fBemes- Itatscbte in die-Wabe und
ne :
.Btavo. beabs! Es komme Lebe
in den beseele-M
Fräulein Vierte faf durch ihre
Loeguette und sikifleeie Frau heiß
zu.
»Wie ein Janu. dee eine Nymphe
verfolgt.«
Fräulein Magba runzecte die Stie
ne und biß sich in die Unterlippe;
Aste Muttee aber bewe te die Nasen
fliigelx sise glich einem ital-bund der
etwas wittert
Als Miß hete- alle Still-le zu
Baktikaben verbraucht hatte. die aber
einer nach dem anderen beiseite ge
stoßen worden waren, befand sie sich
in bek Nähe der breiten Tür, durch
disakeiu bat Zimmer bei Tag Liebe
er se .
Ohne es sich klar zu machen. ohne
an ihre leichte Kleidung, oder an die
ihr streng verdoiene Ahendlusi, oder
an die höchst zweiselhasie Verbesse
rung ihrer Lage zu denken, siieß sie
einen der Türsliigel aus und slog hin
aus ins Freie.
Ihr Versolger eilte hinter ihr her.
Auch die Zuschauer vergaqßen hu
sien, iranie Lungen und alle Vor
sicht. Sie drängten sich hinaus —
alle —- selhsi der Doktor mit seiner
Bronchiiis.
Der Weg lag von lletn siibersliins
zendetn Vollmonds in iidergossen
da; nur die dunklen Schatten der
Hände unterbrachen die schimmernde
Ja, wie eine Nymphe der Diana
slog Miß helen aus dern Weg da
hin, gesagt von den schweren Fuss
stritten. die ihr näher und näher riiets
ten.
? Sie iies und lies, und ihr war, als
höre sie ihr Vers wie einen mer
schlagen. Unaushdrlich erl ang es
in ihrem sen wie mit einer me
chanischen timme, die gar nicht zu
ihr zu gehören schien:.
.Wenn er mich fängt, iiißi er
mich! Wenn er mich sängi, liißi er
mithi«
; Ein paar hundert Schritte vom
Hoiel eniserni siand eine einzelne
Palme. Als Miß len diese erreiche
Uhaite siihlie sie, da die band ihres
»Bei-solang sie berührte
s Sie schlan ihren Irm um den
Stamm der alme, drehte sich hiip
schnell um ihn herum und lies nun
wieder zurück.
Das kam dem Bilinger unerwartet,
und so gewann sie einen kleinen Vor
sprung. Aber bald hörte sie wieder
seine schweren Utemziige dicht hinter
sich. ja, sie sühlie das Feuer seiner
Augen aus ihrem Rücken.
ehi sah sie auch all die dunklen
Oe alten vor dem hotei und hörte
Verners lörmende Siimmr.
Sie drtiate die Vanoe aufs Vers
und sagte sich, das alles sei ja nu
ein Scherz; sie brauche ja nur stehen
zu bleiben und irgend etwas Lustiges
zu sagen.
Aber nein, er würde es s: nicht ein
mal verstehen tönneni Und dies:
Augen! Rein, sie mußte, mußte iijin
entwischeni «
Die letzte Strecke hatte sie gar kein
Bewußtsein mehr von sich selbst; sie
"hite nur noch die unbestimmte
ngst, die sie weiter jagte. Sie
wußte nicht mehr, was sie tat, bis
sie, nach Atem "-ringend, nn das
Farren klopsende herz der Staatsrätinz
an .
Als sie sich dann wieder umwand
tezk siand der Biiinger neben ihr und
sas aus sie herab. l
sie schmiegte sich wieder an diel
Staatträtim sah dann in die tief
blanen Angen, die iider ihr leuchte
ten, und fiiisterte, während ihre Lip
xeksittertem wie die eines Kinde-.
as mit dem Weien kämpft
,Dsann küssen Sie mich edeni« —
.Darnm handelte es sich ja gar
nichts schnatieete serner dazwischen
»Er wollte ja nur. . .«
Nitsch schwieg et- Der im
sanernsohn beu ein mächtifes
blendet haupt it d kleine, wes
getleidete Gestalt, und behutsam —
ioie eine schwere Iiriieiteesanst eine
arte Kinderhand ersnsit ·-— kiiste er
te zwei roten Rosen, Inetsi die eine,
dann die andere.
Mit einem Sei-steh der aus dem
innersien rzen In kommen schien.
wandte er ich dann um nnd trat ins
Bestiiiih . »
Bat-zum Mai« Ver-see schau
te ihm verbliisst nach. «Versteht er
denn englischi«
«thiirlich.»« Die Staatseätin sah
empört nut. »Wenn man Verständnis
hat, versteht san, selbst Ioenn man
nicht versieht!· —
Ider nachdem alle längs ins cotet
Mit-gegangen M, siasd der nite
tor noch ban in U M
inst, nieste gedanienpoll Ist sich jin
nnd sagte: -
Js- ts- Ren-M its W
m den-Du t Bad-mit tim
M , es sie so M«
f , -
z
- . .
« , sc ,
. » «
Hei-seiden
Eine Erzählung den Mc Werd-riet
Kapiiän Hilgee kam an Land
und stach-le ein sehr derdrossenet Ge
sicht. Und er hatte Ursache dazu. Es
war eine abscheuliche Fahri gewkskll
—- wenn iie auch nur von dull nach
Untwerpen und zurilrt gegangen war.
Der ,Pelitan« war im Schlamm der
Scheide Kerlen edlieden. Als Frucht
auf der Midfa ei hatte er nichts
weiter bekommen, als eine Ladung
sum Kaki-. und die neuen diese
paar hundert Tonnen Kadel abladeu
zu lassen, roaren so groß, daß er do
bei kaum auf seine Kosten lam.
Diisteren Gesichte ging er einher,
hie er an den .Lufiigen Seemanu’
lam, wo er sicher Freunde oder gute
Belannie traf, die an seinem Schmerz
teilnehmen würden. Und richtig- MS
er das Gastzimmer beital, begriißien
ihn fiini der anwesenden sechs Gäste
mit lauter Freude. Ader auch der
eine. der keine Miene machte, ihn zu
begrüße-, kam Kapiiiin Pilger de
lannt dor, obgleich der .Kopp« seinen
Ohren fremd klang.
»den Kopp schien aber von Kapi
tän Pilger schon gehört zu haben,
denn er behandelte ihn mit der größ
ten Achtung. und als nach einiger
Zeit das Glas des Kapiiiins leer
war, bat er um die Erlaubnis. ez
von neuern fiillen lassen zu dürfen.
Die Unierhaliung wandte sich bald
dem Schmuggel zu und da wußte
herr Kopp eine ganze Menge Ge
fchitYn u erzählen
r kchlauesie Schmuggler, den
ich je kennen gelernt, war der Koch
auf der »Bilioria', bei dein ich da
mals noch Gehilfe war. Der Kerl
halte überall Schmuggelware der
dorgen, sogar der Abfalltasien hatte
einen doppelten Boden.
Die Anwesenden schmunzelten, nur
Kapitiin Pilger meinte, heutzutage
miisse man mit dem Verstecken schon
rassinierier sein.
Die Männer lachten alle —- bit
aui Kapp.
«Na, ja, mag sein. Aber es ist
doch immer risttert Ein guter al
ter setannter von mir, der mit Leib
und Seele geschmuggeli hat« tut dies
nicht mehr, seit er ein paarmal tiichs
tig Strase zahlen mußte.« «
.5ta. man muß eben vorsichtig
iein,« versehte ein alter Seebiir rnit
weißem Bart.
»Viirt, hört!« ries ein anderer, in
der Erwartun dun dem Alten eine
lustige Gelchktsie zu hören.
«halt die Schar-in Peter,« rann
te Kapittin Pilger diesem zu und
sah sich mißtrauisch im Kreise um.
»Oh. wir sind hier unter lauter
Freunden,« wars herr Kopp ein
.Wenigstens hoffe ich es.«
Die anderen versicherten, et sei tein
Verräter unter ihnen, und nun be
begann er zu erzählen.
»Aus meiner lezten Fahrt mit der
«Vittoria« waren wir gerade tin
Begriff, var Anker zu gehen, als der
Koch wie ein Wahnsinniger in die
Küche stürzte, in der ich eben dabei
war. eine Pastete zu machen. Wie
ein Lierriickter riß er unseren größ
ten Fischtesset von der Wand. »Wa
tst denn ledi« fragte ich. Da hättet
ihr ihn sollen stachen hörent Je
mand sei ein gemeiner Verräter ge
wesen — hätte ihn denunkiert u. s.
to. Ra, es war tetne set zu ver
lieren. Er nimmt die stint Pfund
feinsten Tal-att, die in dem Fischtess
sel lagen, und schmeißt sie in meine
PastetenschiisseL Dann nimmt er
die Miste meines Pastetentetget,
schmeißt ihn iiber den Tabak, dreht
die Geschichte unr, füllt die andere
hälste des Teigs iiber das sen
driiett alles zusammen und schiebt d e
ganze Pasiete in den Ofen. wei
Minuten später kamen die il
menschen an Bord und suchten die
Kitche bis in den kleinsten Winkel ab
—- aber in den Osen guckte natürlich
niemand-«
Ein undändiges Gelächter folgte
diesen Warten, nur Kapitän Pilger
begniigte sich mit einem Lächeln.
»Und seither hat man wohl höl
äsch aufgepaßt aus den Kochs« mein
er
»Na ob!' licherte here Kapp- »Die
Geschichte wurde ruchbar — der alte
Braun konnte fa den Schnabel nicht
hatten —- nnd die Zollafftsierer wa
ren wütend, daß man sie an der Ra
se herumgeführt. Das s önste an
»der Geschichte aber ist, da , als die
Zoll fiziere das nächste Mal wieder
an ard kamen, wieder eine Pastet
im Ofen schmette.«
aWas ist dast« fragte der Osfizim
gisönnen Sie denn das nicht feheni«
entgegnete Braun. »Ehe Pastete
ist's! — »Eine -Pastete«t So, sa!
Ra, hre Pasteten lennen wir schon.«
Dankt nimmt er sein, Messer heraus
und zerschnetdet die Pasiete. Natür
lich war diesmal weiter nichts drin,
als was zu etner tschpastete gehört.
Der Koch beschwer e sich beim Kapi
tiin, dieser beschwerte sich bei der
llbehiirde, und es gab einen mäch
gen Spettatel.« -
Jest lachte Kapitiin Pilger lauter,
als alle anderen.
»Das i der Bande schon recht!
Erkennt en sie ihre Nasen in al
s « .
»Ich wette. Sie können atG man
Jes Stücklein erzähle-m sit er«, warf
Äoltee Seemann hier f munselnd
T,
', Pilger swinlerie verichrnisi
NR Augen« .vielleichi llinnie ich
—- biesseichi auch nicht«
Die Anwesenden sahen Hei-»etwas
Wen-il an. und der Kapiian irre
falle sprsichi zum Teufel gehen. O
»er zuviel Srog getrunken oder ab er
la ganz veriranensleli gewordenf
Nutz und gut, er erzii lie. «
EIN-If Pfund Tal-als lia! höhn
lise er. »Das serlohnie ch gerade
HDa mästet ihr hören, was ich dabei
;.Fiinflwndeti Pfund Tal-ali« plahie
zre heraus.
I Das war eine Senlaiioni Fünf
flsnnderi Pfund. Alle lchlliielien an
alänbig die Köpfe.
« .Wie haben Sie die an Land ge
Lsei-IN
’ Ein Lands Ich bin ers fünf
Minnien rnnier vorn Schiff- Das
Zeug liegi da, wo es schon lange
liegi.·
: »Wi- venni" fragte sit-pp anschei
,nend gleichgültig
? Kapiilin Pilger legte den Finger
san die Rase·
s »Wo lein Mensch es findeiik sagte
Her leise.
I herr- siopp zuelie die Achseln und
ließ file den Kapiteln ein neues Glas
Grvg kommen. Das gewann ihm
des Seeinanns herz. «Jl7nen will
kckfs sagen«, fliifiern er. »Im Lager
ranen.« ·
» Derr fis-pp machte ein langes Ge
sicht. »Da bin ich nichi klüger als
Minc- geiiond er. »Aber wer sucht,
) wird’s schon finden-«
! «Jch will lenen mal was sa n««
zenigegneie der Kapiiiin nnd ellie
lfein Glas ziemlich kräftig auf den
Si ch. »Aera-neu Sie morgen MS
Jan mein Schiff nnd alles, was Sie
Han Tabal finden, schenke ich derer-.
isawohll til-er Sie kriegen n schli«
P «Warmn nichii«
) .Weil zweihundert und fünfzig
Tonnen alten liabels darauf liegen!
Der Kapiiän schnitt eine höhnier
Grimasse, doch bevor er noch ein
jWort reden ionnte, iain der Wirt
und meldete, daß er sein Loiai fchliei
fern müsse» .Jiun ginge
Koppwar so liebenswürdig se nen
neuen Freund bis an dessen chiff zu
begleiten. Und als sie Arm in Arn
fo dabinschriiien, sagte Lapi-, er
Iboffe seinen neuen Freund bald wie
der zu leben. Ehe fie sub trennten,
mußte Kopp dem Kapitön verspre
chen, i n am nächsten Morgen " auf
dein . elitan· zu besuchen.
Und er besuchte ian Und er brach
te noch zwei andere Freunde Init —
aber alle drei trug-r die Uniforrnen
«Dirsmal baden wir Sie erwifcht,
Kapitän!« frohlockte Derr Kopid der
auf einmal ein ganz anderes Bearb-.
men an den Tag le ie. »Wir wollen
uns Inal Jhr Schif ein bißl genauer
Frieden, wenn sie nichts dagegen ba
n
Kapiiän Pilger warf ibrn ein
paar sonderbare Blicke zu und nrurs
meiie etwas non Genieinbeii und
Schnüxfeiei.
Oe chiifi ist Geschäfti· entgegnete
fein neuer Freund. Also wo ifi der
Stoffs Wir baden schon lan e ein
Auge auf Sie, diesmal geht's bnen
an den Kragen.«
Machen Sie, was Sie wollen«
taum- Pugek, »Hu-en Sie — us
belfe anen nicht«
»Oui« sagte der andere und fiibrs
te seine Leute in den unteren Teil
des Schiffes.
Bald darauf tamen alle drei wie
der berauf. Der Lagerrauin war voll
gepfropft mit eisernern Fabel, das
nicht von der Stelle zu bringen wor.
»Man-i werden Sie ausladenk
its-sie Kopi
»Das ist meine Satt-' s naugie«
Pil er und wandte ibm den iickein
Hier war nii is weiter zu inn
als einen der knien - ais Wache
an Bord zu lassen.
Arn nächsten Tage wiederholte sich
die Szene und ebenso am dritten und
am vierten. Endlich aber verlor
Verr Kopp die Geduld.
»Wir lassen das Zeug herausschass
sent« ries er.
.Untetsiehen Sie sich nichts« brau
sie der Kapith aus. »Ich kann in
jedem Augenblick neue Ladung be
kommen, die oben an Deck bleibt. Sie
können ich da wass schönes aus den
hals la .«
-Da batte here Kaps- eine brillante
Idee. Der Tobak und die Zollskratse
würden ja viel, viel bisher sein, as
die Ausladungslosten betrugenl Or
ließ also die Kabel an Land bringen.
DerKapitön tauchte schmunzelnd seine
Pseise und sah gemiitli zu. Endlich
war das lekie Stück Ko l an Land
befördert-—- und nun ging das Su
chen los —- aber gesunden wurde
nichts.
rr klipp raste, sluchie, dro te —
es ls nichts. Er bat —- a ver
gebens. Und schließlich srag e er
ganz kleinlant:
»Dauert Sie denn wirklich keinen
Tabak an Vorbi«
»danal« lachte der Kapitön »Als
ob ich Sie nicht gleich durchschnitt
hatte, are ich Jhk Fuchyesizt m
»Lu igen Seemann« erblicktel Dann
klop te er dem andern ausdie Schul
Mæpaqsp
« e n e en l da
nk. das i· das sen-WO
en ließen —- mir tosre nämlich