Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 04, 1912, Image 1

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    Nebraska
WARleng ins-« richsr me ieirsg (
Jahrgang MI. Grund Jst-Ind, Nebraska, Fkkimgs den m Oktober l9l2 Nummer s.
»Der Sinnietgiingtif
—
Etufatsses Alter
—0
Ais am Sonntag Nachmittag, nach
einer vollen Woche rauhem, regnetisch
unfreundlichem Wetter, die liebe Sonne
wieder freundlich zu lächeln begann,
verleitete sie den Schreiber zu einem
Spaziergange in der Richtung nach
dem Eoldatenbeinu
Etwa eine Meile vom Weichbitde der
Stadt bemerkte der Spatiergangek ei
nen meißliaatigen Greis, der sich am
Wegrande zur Ruhe niedergelassen hat
te und der sich nun unter großen An
strengungen mit Hilfe eines starten
Knatenstoeted zu erheben suchte. Als
mir ibm hilfteich beisprangen, danite
er herzlich nnd wurde geibrachig, als
mir Seite an Seite dabinwandetten.
ist sei ganz mutterseelenallein, sagte
et, des Lebens müde, denn er uible dek
Jaltre sechs nnd achtzig iliid thronen
den Auges setzte hinzu, das; er sich tvobl
bald selber ans der Welt schaffen nnisie,
da der Tod tein Erbarmen mit ilnn
habe und ihn nicht abrufen wolle.
Sein Weib set lange todt, auch zwei
Töchter und der Sohn —— der ist
verschoilein
Es war ein tragische-It iirzablen degi
alten Mannes —- dteses letzten Platte-II
am Familienbaiun, das sich bekannt-«
sallen sehnte zn den andern, die langsts
-
am Boden tveliten. —- g
A l l ein zu sein ist eine der Trento-?
dien des Lebens —-—- denn dasMeniihenJ
herz sehnt sich nach tsiatncradschait,l
Freundschaft nnd Mitgeilihl.
Ter Mann, der nur siir sich selbst
lebt, ist todt ---- so beweglich auch
seine Beine und so- geschastig auch
seine Hunde sein wagen.
NurJene le ben, die an ihrem
Lebensabend im Zchreine ihrer ist-in
nerungen die Juwelen lieber Worte
nnd großherziger Thaten zahlen lon
nen, die sie in den Jahren selbstloien
Wirkens iur Andere gesammelt haben.
Lin unsern Tagen, wo besonders in
den grosien Etadten niit ihren Apart
ment-Hiiiiserii, der Meist frenndnach
barlicher Beziehungen innnertnehranss
stirbt, wo das Autoniobil die großen
,,(5arrn-all’s« derdriingt hat, die einst
ganze Familien nach der Kirche
gebracht, in dieser Zeit: wo Damen
»Bridge Parties« veranstaltet-, statt
dem altmodischen Wettbewerb im
Striimuiestriclen der Frauen der ver-s
gangenen Tage, besteht ein intensiveres
Verlangen nach wahren Freunden als
je » undsdaruni schlich sich tiefe Weh-—
rnuth in mein Her-z fiir den armen
Greis in den Wintertagen seines Le
bens. der die Zeit nicht erwarten tann,
die ihn in die Friihlingsgefielde einer
neuen Welt versetzen wird! —
Iatetpsshsiarten
ltjeneralbostmeister Hitcheoct hat die
vorbereitenden Schritte sur die Ausga
be der Paletpostmarteu gethan, die ei
genartig in der Ausführung und Form
sind nnd ausschließlich bei der Patri
poit Verwendung finden werden. Die
Marien sind großer als die gewöhnlichen
und derartig ausgeführt, dasi eine Ver
wechslung mit den Brieitnarten nicht
möglich ist. Tie neue Ausgabe wird.
in drei Eerien gedruckt. Die erste il
lustriert die modernen Beidrderungss
mittel der Post, einen Postwagen im
Bahndienst, ein Postanit aus einein
der Lzeandampier. ein Automobil und
ein Aeroblan. Die zweite Serie zeigt
die vier großen Klassen der Postbeaiw
tem in ihrer Thatigieit, die Schalm
beaniten, die Bahnpostbeatnten, die
stadtischen und die Landbriestrager.
Die dritte Serie gibt vier Szenen des
Industrielebenö wieder, welche haupt
sächlich die Paletbost benusen werden.
Die Postmarlen gelangen ani l. Te
zember zur Ausgabe, damit sie atn l.
Januar, wenn dae Gesetz in Kraft
tritt, benttit werden können. .
pahlnampagnc beginnt
i.
l
s
l
·
Martissey nnd Spät-nomina- Thal-;
lenierser sprechen in Grund Island
Am Montag sprach A. M. Morrisss
seu, Kandidat iiir du«-J Amt des Szene-H
rat-Annmtt·:« nnd am Dienstag ist-Nest
vernenr Shallenherger. der sich um die,
SenatoreniTogn bennrbn im hiesigen
Nettckssksöjlcltuttdid .
Leider scheinen die denselrntischcn
Kunnmgncleiter ikkirc Sache herzlich
schlecht zu verstehen, denn es innre-en
keinerlei «.Ilnitrengnngen gemacht. die
Biirgerschnitzn guter Zeit von dem
Kommen der Redner in tienntniix inI
setzen lind das Resultat mar, das-, sitt-«
eitle verhiiliniinniinig sehe geringe Hirn-l f
von Juhorern einfanD. Wir mochten
des Fernrreu gerne wissen. um sieh ei«
genilich der Wilsonstinrihall lClnli und
der Young Menkz Temoerntie lslnls
befanden? lis nan von heim-n Lege
nisationen als solch-en auch niiht diei
geringste Eltur in sehen. Tie Musilsx
talseue marschixte tnntterseelenaltein«
nach Dem ltieriihlszgehiiude und niitn
einmal ein Banner besagte der Bin-ger
schaft der Etadt —— oh es sich um eine
.,Tog Fight« «oder eine demokratische
Versammlung handelte. Wiegen sich1
dieAnhiinger der Temotratie in solchE
absoluter Sicherheit ihres Eieges im
November, oder leiden sie an Ineina-z
Tie wenigen bietet-nein die lSr-(szo:«
vernenr thiltenherger hörten, werden
ihre Anwesenheit nicht bereuen. Dei-«
Rednersprach mit gewohnter erschöpfen-·
der Klarheit. Ta es an Raum mun
gelt, seine Ansprache in ihrer Vollstän
digkeit zu berichten, wollen mir nnr
etliche Bruchstiiele derselben zitterem
Er sagte unter Anderemc
»Die demokratische Partei hat zum
ersten Mal seit ihrem Bestehen Gelegen
heit, Jedermann zufriedenzustellem
denn wenn Wilion im November er
nsiiihlt wird, wird sich die List-Hälfte
der republitanischen Partei freuen,
daß dic Roosevelt:.8;mlste geschlagen
wurde und die Roosevelthlste mirdE
sich irenen, das; die Tast-Hrilite besiegts
wurde.«
»Die progressiven Republilaner sind
beiiiglich ihrer Ansichten iiber den
Schutzzoll niit den Demokraten eins.«
Funfiig Jahre lang haben die iste
pnblitaner xseit gehabt, ihre Verspre
chungen einzulosen sie haben eg
uieht gethan. Tast versprach denT
Schutzon zu erniedrigen, statt dessen
that er gerade das Gegentheil -— die
Panne-Aldrich Bill revidirte den Tuns
»hinaui« ---- statt »hinnnter«.
»Wie sollen wir den ,,Taris« verste
hent« wurde schon in den siebziger
Jahren Bob Jngersoll gefragt, »Ich
will lsnch mit einem Bilde ertlaren er
widerte er. Lnlel Sam hat vier
Sohne, sie heisien Armme Arbeiter
schnit, Konsumenten und Industrie.
Tie ersten drei waren triistige Jun
geno, der letzte ein schwachliches Kerl
chen. Da beschloß Lntel Sam, ein
wenig von der Nation der drei Erstge
nannten hinwegzunehmen daraus ein
Babhsutter zu machen, das er ,,Taris«
benannte und es dem vierten zu geben,
der denn auch bald kräftig gedieh nnd
ehe cntel Sani es sich versah, war er
allen iiber den Kopf gewachsen —- da
schrieen die Anderen um Abhilfe, doch
als Ontel Sam den Versuch machen
wollte, ,,Judnstrie« die Extra-Nation
zu entziehen, da war der Bengel so rie
sengroß geworden, das; der Onkel seine
Drohungen, er wollte allen die Köpse
abschlagen, wenn man seine Nation
schmälern wollte, fürchtete und ihn seit
sener Zeit weitergesüttert hat« «
»Unsere Macht liegt in unserer Pro
duktion —- des Ackerbaues und der Jn
oustrie —- nicht in Schlachtschissen nnd
einer großen Armee. England tann
it Schiffe gegen eines eines der unseren
stellen — Deutschland 20 over mehr
Soldaten gegen einen der unsern und
doch wird es keiner der Mächte einigt-f
leg und einzugreifen. Sie wissen, daß:
unsere Hilfsmittel uns erlauben in sur
zer Zeit eine Flotte und Armee ins Leis
lieu zu rufen der sie nicht gewachsen
sein nun-den« -
»Der Farnier ist der Grundstein des
ganzen Stark-wenns —-— er ernährtk
une- alle —- was wurde von der Gesetz-;
genung iiir ilin getlsaus Dass er heute
tro ts Steuern fiir Armee und Flotte?
und Hochschuxizou den noch uertsiiltis
nisimaszig woliitsdliend ist, tro tz der
lsseiexigebung das liat er eigener Kraft
und eigenem Fleiß zu verdanken.« ,
»Da ist z. V. Zucker -- den derif
»Trust« infolge des Schumotlsz in den»
Ver. Etaaten ntn 2 l5euts3 tksenrer ver-s
tauit alcs in irgend eiucm Tlseil der
WelL Fee-: Fimiiiie braucht etwa
ist« Pfund Zucker im Jahr, macht 38
oder Muth-W sur die Eitevolteeimg
der Ver. Staaten. die der Zucker-trust
auZ nusern Taschen stielslt,« 3
»Die demokratische Partei beiiirmorsx
tet die tiintominensteuer — die einzige
Steuer-, die nur den reichen Mann
triiit jede andere Steuer mus; von;
allen bezahlt werden und werden rücki
sichtglooeingetrieben — nicht so die
lfintonunensteueu die trifft nur reiche-:
Leute, die sich-J leisten lonuen«-»
»Die demokratische Partei derwsrst
das Prinzip, daß ein Richter die vom
Vertretern des Volkes gemachten Gesetze
ungiltigertliireu tanu -— in dieser
Beziehung stehen wir selbst hinter Eng
land weit zurück denn wenn das
englische Voll durch sein Parlament
ein Gesetz erlaßt —- tann weder Richterl
noch König daran rütteln. Wir liiniJ
gegen geben unsern Richtern unbe
schränkte nicht zu sagen willkürliche
Gemalt «
»Die demokratische Partei brach die
Macht deg- Eprechers im Hause. Fiiui
mal versuchte Reprasentant Noeris dem
republilanischen Jarcn tsminon das
Recht zu nehmen, alle Neseyentwnri
se an liamitteen zu veriveisen, die er
selbst ernannte, doch ohne lsrsolg. Tie
erste demokratische Majoritat entthronte
lsannon und hinsiiro ist dem Sprecher
das Recht genommen, solche lsomiteen
zu ernennen «
Der Sprecher wurde von einem ge
missen lsdmundson von Limoln smei
mal unterbrochen, sente- deniselbeiijedo-l
jedesmal einen liusierst tuirtsmmn
Dampser aus
Vone Treibriemen ersaszt
Bei der Aufstellung einer neuen Mc j
schine sur Herstellung von Heut-at ;
len aus der Farm von Johnson Briisx—..
nahe Abbott, wurde am Freitag North
mittag lit. A. Leiser, von der Firma!
llvpermann öl- Leiser, von dieser Stadt. !
von einem Treibriemen erfasst, zu Vo
den geschleudert und am Kopfe schnser
verletzt. Der Arzt mußte zwei til-sc
Wunden, an der Wange und iiber dem
Auge vernähen und wird die Verleuuug
Herrn Leiser wohl längere Zeit au’—:«
Bett fesseln.
Ersolgreiche Vorträge
Der erste einer llteihe von musi
talischeu Vortragen, veranstaltet
von Frau M. Thompson, sand les-ten
Dienstag im Lpernhause statt und
war sowohl vom titnstlerischen, wie
auch vom finanziellen Standpuntt ein
iiberraschender Erfolg. .
Das Beethoven Trio von lishicagm
bestehend aus den Derren Roehrborn
und Brückner und Fri. Jennettc Lou
don, bereiteten dem zahlreich erschie
nenen Publikum von Grund Island
einen seltenen musikalischen Genuß.
Ein gutgewahltes Programm wurde
mit solch vollkommener Technik und
den Geist der Schöpfer der verschiede
nen Tonstücke athmend wiedergegeben,
dass die Versammlung ausgennjhlter
Musittenner aufs Höchste befriedigt
von dannen ging.
peinigt-sangen
Frau Margarethe Schrit
der ist am 2t3. September um sitt
Uhr Vormittags auf der drei Meilen
Isidltih don Grund Island gelegenen
irarm ihrer Tochter, Frau tsaroline
Weiner, infolge Alters-schwache sanft
entschlasen. Tie Verblichene war am
32. Dezember 1822 in Wal)lgdorf,
EEittlegivigPolsteim geboren und er
reichte somit das ehrwürdige Alter von
891 Jahren t! Monaten und it Tagen,
nachdem sie nur neun Tage lang das
Bett geltiitet hatte. Sie war itn Ital
re Wl eingewandert und Wei ihrer
Kinder sind in Deutschland ansassia,
namlich Frau Augusta Lietz nnd Jul.
Bis-niederg. Tie Heimgegangene war
ein-: treue, aufopfernde Mutter und
angesehene Bürgerin, die bei Allen, die
sie kunnten in hoher Achtung und An
sehen stand. Sie schloß ihre Augen
zuni letzten Schlafe im Heim ihrer
Tochter, Frau lsarolinc Wemer und
wird von dieser nnd ihrer Familie
ssaui’—3 tiefste hetrauert. Dis Leichen
ibegangniß fand am Samstag, den Ist.
JEeutetnher unter Leitung von Pastor
lssaiert statt und erwiesen ihr viele
Freunde und Nachbarn die letzten lile
Fren. Friede ihrer Asche-!
H a n S T. E cheel starb am letzten
iTonnerstag in lsolorado Epringö,
l(soto., an der Echwindsneht. lsr war
aus der Zwiel, siidlich von der Stadt
Tini Jahre 1878 geboren und erreiilste
somit ein Alter von kkit Jahren. Der
FiVerstorbene war Managcr des Vergnü
sgnngsplatzes zu Schitniiier’5 Laie und
;St1ndlrog ttnd weit nnd breit bekannt.
iTat- ani Sonntag Nachmittag stattge
snndene Leichenhegtjngniß zeugte durch
Fdie große Betheiligung von der Be
äiobtheit des Dahingeschiedenen. Dassel-.
be wurde Pastor von Schumann geleitet
und betheiligten sich der Plattdeutsehe
Verein, die Hertnannssdlnie, Lieder
tranz und die tsagleI an demselben.
Der Liedertritnz-Mannerehor sang et
liche ergreifende Lieder. Ter Verstor
bene wird von seiner tttattin, vier Kin
dern, seiner Mutter Frau Echtoder
und zwei Brüdern, Hean und Wil
helm aus«-z Tiefste hetrauert.
---·--·
J o hu R. T h o m os on schied am
Freitag Nachmittag aus seiner in Ca
ineron Township gelegene Form infol
ge Tubertulosiz ans dem Leben lsr
war am ti. August leis-» in Vermittlun
Lhio, geboren. Eeiue lsltern liber
siedelteu zuerst nach .«8o1oa, wo in lHHl
die Mutter starb. Ter Vater siedelte
sieh N Jahren suater auf einer Heim
statte in lsuster tsonntn an, wo er in
ltmu starb. Johu R. Thomuson stu
dierte in Iowa tsitn Mechtswisienschaft.
lSr und sein Bruder W. O. Tlionwson
wirkten spater in Arliiiatoii, Ja» als
Mechtganwalte, visz in l«—«7«.t Zi. R.
Thompson nach ltjrand Island tam.
Am 24. thoher IHW heirathete er
Lizzie A. Prisse von Iowa l5ity, wel
cher Ehe 5 Kinder entsprossen. Am
25. Juli lltlllt trat er mit Sarah As
Jones von Iowa lsitn in den lshestano
die ihm in litt-s im Tode lioraiiaina.
Der Verstorbene spielte eine arosze
Rolle im politischen Leben, wurde in
1891 zum Tistrikts-tltiel)ter gewählt,
welcher Amt er fur tt Termine inne
hatte. lsfr wirkte auch als Stadt- und«
likountysAnwalt und war Mitglied
zahlreicher»Loaeii. l5r hinterläsit funf
Kinder, Frau A. H. Farngworth
Frau Graee Diones-, Frau Kate Catr,
John P. Thompson und Frau T. W.
Musser, zwei Brüder. J. R. Thomp
son von Des Moineo, und W. H.
Thompson von Grund Island und
Frau L. L. Wodd von Sargent, Nebr.
G u st a v P e g a u, der bekannte Ba
cker von Omaha, ist am Montag im .
Alter von 78 Jahren gestorben. Pe
gan wurde am lö. Februar 1834 zu
Pforzheim, Baden geboren und erzogen,
erlernte das Buckergewerbe und kam im
Jahre 1865 nach den Ver. Staaten,
direkt nach Nebraska. Hier war er -
anfänglich als Posttutscher beschäftigt
und verkehrte zwischen Nebraska und
Utah. Dann lies; er sich ein Jahrspä
ter in Washington lsountn nieder und
gründete die heutige Ortschast Adua.
Bis zum Jahre 1890 war er Postmei
ster dortselhst. Dann kam er nach
Lniaha, wo er jahrelang Präsident
der U. P. Backerei gewesen.
Wilhel mine Baumann, eine
alte deutsche Ansiedlerin Omaha’5
ist im Alter von 78 Jahren gestorben.
Ihr Gatte war der Eigenthümer einer
der ersten Brauereien der Stadt, aus
welcher die jetzige Stot«z’sche Brauerei
hervorgegangen ist. Frau Vauniann
wurde in Köln am Rhein geboren und
lam im Juni lRtiL nach Lmaha. Sie
wird til-erlebt von einer Tochter FrL
Minnie Baumann und einein Sohn
Lftto Baumann
Tiebsgesinhel in St. Liborh
Am Samstag Nacht wurden von der
Tunge’schen Faun nicht weniger als
lö» Hühner gestohlen.
Der Leschinöktyszaden wurde even
fallg erhrochen und Schuhe, Geld und
andere Artikel gestohlen.
Tie Wittwen liastel und Arends
wurden inu Kartoffeln nnd Butter he
stohlen und Beschwerden iiberTiehstah
le laufen von allen Seiten ein. Ehe
rifs Hileh von St. Paul wird den
Langfingern auf die Spur zu kommen
suchen.
Tie Wiegert Farm in Merritt iso.
wurde ebenfalls heimgesucht und IW
Stück Federvieh gestohlen.
Uppkllatian erfolgt-eitl
Tas Summe-Gericht hat den Ap
pell von F. F. Kanert gegen die Ent
scheidung des Tistrittz-(Eterichte5 zu
Gunsten des Appellanten entschieden
und muss- demselben daher ein neuer
Prozeß bewillth werden. Tag Su
premeJISericht entschied, das; das unhe
statigtc ;3etigiiis; der Klagerin allein,
sowie Argumente und Andeuttmgen,
die nicht durch Beweise erhärtet werden,
nicht zulassig sind und heim zweiten
Prozeß vermieden werden müssen.
Feuer-schaden ins-Saite
Am Montag gerieth das am Enden
de der Main Etrasie befindliche Haus-·
van Hans Range in Brand und untr
den die Flammen durch Feuermehr un
terdruett, nachdem ein Schaden bon
Ast-« angerichtet morden mar. Tag
Feuer entstand durch einen schadhafteu
Eltauchfang
Ereignisse einer Woche.
Ausland.
Vldoth Freiherr TUcarshall ban Bie
bernein, deutscher Botschafter in Lou
dau und Deutschlands Ihn-vorragend
ster Tidlainat, starb letite Wache nach
kurzem stranteulager an einer Herz
lahnuuig. lsr stand im TU. Leben-Z
jahre und starb an den Nachwehen ei
nesZ ItnslneuzaanfalleD derJein Nieren
und Leberleideu herbeigeführt hatte.
Freiherr von Viebersteiu wurde am
txt. thober lstz in Karlsruhe ge
boren, besuchte dass lsiymnasinm in
Pirantiurt a. M. und studirte aus
deu llnidersitateuHeidelberg und Frei
burg i. B. Jurigbrudeiiz. lsr begann
seine praktische juristische Thiitigkeit in
Altanuheiuh kam lHTl als Athrichter
nach Echwetziugen wurde im gleichen
Jahre Staatsanwalt in Mosbach nnd
lehrte 1872 in letztererJEigenschaft
nach Mannheitu zurueL 1875-83 war
er als Abgeordnetcr des grundherr
lichen Adelz Mitglied der ersten badi
schen Kammer und 1878-81 als Mit
glied der deutsch-konservativen Fak
iion Liteichøtagöabgeordueter für den
sehnten badischen Wahltrieg. 1879
ivurdeer Landsgerichtgrath 1882 erster
Staatsanwalt in Mamiheim, Witz-W
wirkte er als badischer Gesandter und
Bevollmächtigter zum Bundesrath in
Berlin und Witz-litt war er auch Mit
glied des Reichsversicherungsinne-Z.
? «
lRW wurde er Staatssekretär des Aus
wartigen Amtes, und im gleichen Jahre
Kaiserlicher Wirklicher Geheimer Rath.
1894 wurde er zum Staatsminister
und 1897 zum Botschafter in Konstan
tinopel ernannt. Seit Mai war er,
wie bereits erwähnt, Botschaster in
London. Jm Jahre 1887 verheirathe
te er sich mit der Freiin Marie von
Gemmingen Die Wittwe, eine Toch
ter und drei Söhne überleben ihn.
Die Erregnng der großen Masse der
Bevölkerung über die herrschenJix Thea
eruug der Lebensmittel und tust-einu
dere die Fleischnoth hat einen bedenk
lichen Grad erreicht. Die Abhilfe
Mafzregeln der Regierung entsprechen,
nach allgemeinem Dafürhalten, keines
wegg den thatsiichlichen Bedürfnissen
und werden nicht den ersehnten Zweck
erfüllen, mehr und billigere-H Fleisch
in’5 Land zn bringen. Die lsnttausch
ung ist denn auch unmittelbar zum
Ausdruck getonnnen, und wenn die
Anzeichen nicht trügen, wird die Agi
tation noch gewaltiger einsetzen, als es
jetzt schon Überall der Fall gewesen ist.
Unter dein Vorwand, die Landwirth
schaft nicht schädigen zu wollen, will
sich die Regierung nicht zu durchgrei
fender Abhilfe herbeilassen und herrscht
deshalbgrosie Erbitterung und viel
böse-Z Blut in ganz Deutschland.
ils-in vei Aussig iiiedergehender
Lleroplan hat eine Frau erschlagen
und deren lihetnann schwer verletzt.
Hm Belfast ist von Tausenden von
Maunern von lllsler das Gelöbnis-U
die Einführung von Honie Rule mit
allen Mitteln zu bekämpfen, miter
zeichnet worden. Die ,,-Orangemen«
(Protestanten) wollen sich von den tri
schen Katholiten nun einmal nicht re
gieren lassen und drohen mit Bürger
trieg. .
Inland.
Lin Quineh Jll» sind Mai-les
Pfanschniidt, dessen Frau, seine lis
sahrige Tochter und Fel. lsinnna Kam
uen, eine Zl Jahre alte Lehrerin, die
bei der Familie aus Besuch weilte mit
einer Art ermordet worden. Der Mor
der setzte dann das Hans in Brand nnd
sniei Leichen wurden in Asche verwan
delt. Am Hinterkopfes von Fel. Pfan
schmiet zeigte sich eine treffende Wunde,
Jus welcher das Gehirn hervorqnolL
Der grausige Meisseriinord sonrde
dadurch entdeckt, das; Verwandte von
Fri. Räumen vergeblich versuchten,
diese ner Telephon ausznrnfem der
Mai-der hatte die Telephondrahte
durchschnitten Bluthunde sind aus die
Jsahrte desselben gesellt.
Imsolge eines Streite-J der Straßen
lnilmiAngestellten in Augustu, Na»
hatte der lslouderneur Brown nichts
Filigeres zu thun, als die Milis en be
rufen und die Stadt in Kriegszustand
sn erklären its wurde eine Massen
oersammlnng abgehalten und in dieser
nahm man Resolutionen an, durch
welche lslonverneur Brown ersucht
wurde, die Truppen zurückzuziehen.
Dann zogen zwei grosse Massen non
Etreitern nnd ihren Anhängern in
drohender Haltung nach der Kraft
anlage; es gelang den Streit-Führern
nur dnrch die dringendsten Vorstellun
gen, die Menge Von einem-Sturm auf
das lslebiiude abzuhalten. Am Abend
wurden non der aufgestellten Miliz zwei
ganz unbetheiligte Bürger, lslsristie
und Dorn, erschossen und ein dritter
namens Vater lebensgesahrlich verletzt.
Alle drei sind siteschastslente nnd waren
bei der Strassenlmhngesellschaft nicht
angestellt. lsshrtstie fuhr in einem
elutoinobil nnd die beiden anderen
Männern sasien in einein gewöhnlichen
Wagen, als sie den Kordons in der
Nähe der Firastanlage durchbrachen.
Dem Vernehmen nach war ihnen nichts
davon bekannt, das-. die Miliz das
fragliche Gebiet gesperrt hatte. Vater
nnd Dorn gaben ihrem Pferd die
Peitsche, als der Posten sie aussarderte
su halten, und ob (-5hristie, der erst
heute gestorben ist, den Aufruf gehört
hat, ist nicht bekannt.