Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 13, 1912, Zweiter Theil, Image 10

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    Ein Edelmarder
Roman
von Egbert Carl-Im
W
(23i FAMILIE-)
- »Das viekichi roenioer als wie eikn
- » Mensch-ins denn üderrafchen wet
II Dich seen- Nachrichten, da Den
- III mitten früher ausgesprochenen
, » nidfts wissen wolltest.
Or ich fed. W bist nn Begriff aus
wdem laß Dich nicht abhalten, ich
serv-e Dich eim Strecke begleiten.«
.O stin, so fest-r drängt es durch
TSI ais-E entgegmte Gan-litt, »bitte,
M M Platz. Ein-e kleine halbe
W habe ich noch fiir Dich übrig.
Mit Du nicht eine Eigarre rau
Haus«
· nahm eine der ern-gebotenen
Egerten und zündete sie langsam an.
Dann meinte er, indem er sich behag
’ in einen Sessel feste: »Meine Er
mmgen betreffen einen guten
Freund von Dir, Herrn v. Mariens-X
Sarolin fah erstaunt auf, während
W fortfuhr: »Du weißt, daß ich
III kn letter Zeit mit Mißtrauen be
trachtete, womit Du mich allerdings
ist-mer auslachteft. Nun hat mir asder
Dein Freund kürzlich mehrfach fo ent
’e«dere meine Wege getreuzt, daß ich
such genötigt fah, eingehender feine
nsheit zu prüfen. Deshnkb
Un ich nach Wiesbaden gereift, um in
Erfahrung zu bringen, ob der hiesige
Mariens und jener herr v. Mariens,
von dessen Delidentaten in Wieswden
Präsident v. Hainfdd erzählte, iden
tkfch sind. Und das Ergebnis ist, daß
Beide in der Tat ein und diesetbe
In sind. Jtner Abenteurey jener
- fchr Spieler, jener Mensch, welcher
seinen tranken Landsmann im Duell
niederschoß, »weil ihn derselbe wegen
feiner betrügerisch-n Manipubationen
M Rede stellte, ift niemand Anderes
als der in Ofibutg fo zuvoriommenid
gehend-neuem und so hochgefeierte
Herr Crich v. Mariens.«
»Dasiir shasi Du sdie Beweise?«
fragte Gatolin erregt.
»Die sicherften Beweise, zum Bei
spiel diese Photographie des Wirst
dener Mariens. Was meinft Du,
gleich-i sie dem unferigen nicht auf ein
t?«
»Alleedings. Von wem hast Du das
Ali-W
»Von seiner früheren Braut, welche
kn’s Kloster gegangen ist, nachdem ei
sie verlassen hat«
»Und ihm wahrscheinlich immer .
noch geollt«, setzte Garolin hinzu.
Jzin soiches Zeugnis isi nicht unver
dächtig.«
»O, ich habe auch noch andere Zeu
gen. Jn Wiesbaden sind seine Schlech
tigkeiten allgeuein bekannt. Uebrigens
liegt es mir nicht daran, sie auch hier
allgemein bekannt zu machen. Jm Ge
gen-teil bin ich bereit, Dieselben mit
Stillschweigen zu iibersgethem wenn
Mtiens zeoesi Bedingungen erfüllt.
miet- ich ihm stellen weide. Denn
nicht im Interesse ver Oskburigei Ge
llschcik. welche selbst sehm Wa- wie
mit »dem Menschen settia wird, bin
Ich nach Wiesbasden gereist, sondern
in weine-n eigenen. Jn Dieser ganzen
Msschcckt ist auch nicht ein Einziger.
für den ich mich echausfieren möchte,
Dich all-ein ausgenommen. Dich zu
W hielt ich daher auch für meine
W, bitte Dich jedoch, bis auf Wei
tem Sagen Niemand von meinen Ei
iffsnmiggm Gebrauch zu machen. Denn
Int, indem ich Mariens Schweigen
versproche, bin ich im Stande, ihn zur
Erfüllung meiner Bedingungen zu
Im
Mit Du qdoch zwei Stunden
früher äekvmmen«, meinte Garolin,
nacht-en ich vor sich niedersehenkv,
»dann wäre es vielleicht noch möglich
ea, ein großes Unglück zu verhü
Oes. I fest Mr schenit.«
»Ein Milch was Die Moan
M Hugo, indem et sich erstaunt
aufrichtetr.
»Mir oder einem Deiner Kamera
den. Bitte, lies diesen Brief«
Garolin reichte Hugo das bewußte
Pleißenbach sche Schreiben Der junge
Offizier äherflog dasselbe imd sagte
darin Wchiittelnd »Wenn ich Blei
MS handfchrift nicht kennte,
würde ich niemals glauben, daß er
diesen Wifch geschrieben that. Er ist
Mr nicht besonders geistig begabt,
eßi gittniütiger und artiger
Weh utd muß daher rein sinnlos
m M gewesen fein, als er diesen
Brief verfaßte Wrch haft Du ihn
denn fo nimmer gereizt?«
»Es ich das teibe Auf das
Sorthigste habe ich stets versinieven
in Fort-u v. Pleißenbacb durch irgend
etwas den Gedanken zu erwecken, daß
sie mit nicht ganz gleichgiltisq fei. Da
kamen die Geben-den Bis-den«
Richtim ler habt lebende Bildei
Zusammen aufgefühei?«
wAllerdingg —- aeftern zum Schluß
des Maßen Caroussels. Frau v. Mei
hatte mich dazu aufgefordert
Mo os war ich darauf ein-gegan
auch vollständig atglos mit
e Mem-Ist missen-gewirkt als Faust wo
bot Gretchen vorstellte, nnd als
Joo he die Lemregab gab.
- » dees Andere und shat vor Al:
Wdie Sache aufgefaßt,
nicht-aß Mist
-M:MMFAIMI VI
«’s-J«i!·-t
Asder sdaj fu«- doch Alles rate
leinigteitenc warf hugo eh
.Dofiit hielt ich auch und date
wie Mgesvgtudw M getiW
Wettbeigebgt bis Mariens mir
heute frikh dsefmchnempstenvea Brief
Werkstatt-W
.Gewiß, aber et war selbst aufs
Aas-berste inwiett, als et seinen
Wlt etftchtk
»So —- vokhet wollte er denselben
nicht gekannt hat-ent«
»Nein, et versicherte, et sei ihm
ftemd.« «
»Das ist file mich nur ein Beweis
mehr daß er den Besef verfaßt oder
wwigftens Pleißenwch diktiert hat
Iunsd was hast Du auf diesen Brief
get-aus«
! »Den Lieutmcmt fordern Iassenk
»Durc- Matteui T«
Ja« ,
»Pbeiße1kbach hat die Forderung an- !
genannt-ens«
E »Ja wie wevden uns noch heutej
»Bist-sen schießen «
; Das ift ja außerordentlich eilig.u
, »Ich hatte keine Lust ai- Sache zu
verzetteln und Mattens’ Qmähungen
Ihr-Den dies schnelle Arrangement et
Hmöguchtf
I »Zum-r wieder Mariens! Er wird
’Dir auch wohl setukdteren?«
--«Jv
« Und ever ist MeißeMs Sekun
wantk « l
»Den- p. Waising.« 1
»Auch ein Freund von Mariens.
Wv soll denn das Duell sein-i«
«Jn Mattenk M.«
»Natürlich Martens wird auch die
Mist-ARE festgesett Mk
»Mit Ælsing Inspiration wie das
Jden Sehuchanten zutain.«
»Wer hat denn den ersten SchaßW
»Ich als der Beleidigte.«'
»Und Du wirft Dein Wichstes
tun, mit dem ersten Schuß die Sache
zu beenden.«
Allerdings Oder findest Du, daß
MS empörean Auftreten Maß-u
s«bach’s Schonung verdient. oder glaubst
!
l
i
l
!
l
DU, ich sollt-e in die Luft schießen, um
im nächsten Augenblick die Kugel mei
nes Gran-ers kwischen den Rippen zu
hoben? Nein, lieber Freund, so gut
mütig sind wir Civilisten denn doch
nicht, um uns erst von Euch Offizie
ten beleidigen und dann niederschießen
zutisussevk .
»Ich sche, Mariens hat gut vorge-?
ntbeitet«, nickte Hugo, »und Dich fürs
seine Absichten iin die richtige Stirn-;
mung gebracht." l
»»F-ü;«seine Absichten? Was soll das l
heißen
»Du sonst Preißeuvqch www-T
ben. damit er Frau v. Pleißenbachj
heiraten kasnn.« i
Garoliins sprang in die Höhe. »Wie »
krmnnkt Du awf den Mutwi«
« »Es wiirde zu weit fügt-ren. ezidir das
1ed»t www-wichen Die Zeit
drang-t, ever müssen handeln —- oder
vielmehr ich, denn Du, lieber Freund,
wirst dringend gebeten, Dich ein-et un
bedingten Passivttät zu defieißigens
und Deine Weh-Ums bis auf Weite
res nicht zu verlassen-« T
»Wie-? Jch soll mich nicht zu dein:
Duell einfinden?« ;
»Nein. ich wer-de Dir auf andere
Me Satijfaktion verschaffen.« »
»Deine WW wevUn vergeb- «
lich sein. Du weißt nicht, in wie em
psrender Weise sich Weißes-doch über
mich au prochen hat«
»Und - weißt das auch nur aus
demeunsde Deines Freundes Mar
iens « «
Allerdings ---"
»Nun wohl«, fuhr hugo fort, »da
rum laß auch noch einen anderen
Menschen versuchen, Zwischen Dir und
Deinem Gegner zu vermitteln Du
kannst überzeugt sein, daß Mariens
auf beiden Seiten gehetzt has; statt zu
beruhägiem bat er Pleißenbach gegen
Dich und ebenso umgelchrt Dich ge
gen Pleißervbach aufgestackxlt.«
»Das sind Alles nur Vermutun
sen.«
»Die sich bald genug ais wahr her
aussiellen werden. Laß es wenigstens
aus den Versuch ankommen. Wenn
Du erst ein Menschenleben auf dem
Gerva Ian und Dir sagen mußt
daß dies Bluä von Deiner Dem-d ver
gessen ist, nur um den ver-bwcherisfchen
Absichten eines ebean Abenme zu
dienen. dann werden die Selbstantlw
gen nicht ausbleibt-if
»Jch M es Mk Ehre schuldig
Vleißewbnäg Beleidigungen mit Blut
chm. Er und seine Freunde
sollenesslernen, wiemaneinem Gar-o
lin «begeg-net.«
«Tshu, was Du willst, aber erst
dann. wenn Pleißensbach auch meinen
Borste n gegenüber Sen-b geblie
ben is. ieser kleine Aufschub wird
auch kein Flecken auf dem Kanten
Sirt-ich Deiner Ehre sein-«
M bitte Dich, Deinen Spott für
zu behalten« .
W We bei-de hände auf Gam
äni W md fah ihm fest in
meff ffm
Mu. Was-Wespen, was sen
Dir verlanget Eine M
Utw in der anderen Mär-sie liqt
ein Web-m ja, liegt auch M
iGiick Dein-es Leben-. M
EDII karmft keinen glücklichen Ausru
Oblick mehr ist-den« wenn Das frei mei
net War-Wir MWI Ast
vergess- Inst Unschusdög Moder
Pleißmbach MS insoweit, ais
ein durch Mariens absichtlich siu M
setz-agier- falscher Wahn seine hind
hmgen hervorrief Laß diesen
Wahn zerstört-I und Da wi TM,
daß er seine Handlungen bereuen und
bemikht sein wird, seine Uchereiiung
weder gutz manchenf
»Du sprichst seht zuvetsichtltcks
»Ich würde es nicht tun, wen-n ich
mein-er Sache mcht so gewiß wär-.
Nur eine Stunde Aufschud!«
»Nun Mir-twong
s »Ur-w Du versprichst mir, bis Zu
meiner Rückkehr Dein Zimmer nicht
»Hu Wasseu?«
I
)
I
)
I
s
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..Aueh Niemand einzulassen, W
Max-ims. noch Walsing oder esva
Meißen-hoch selbsts«
««Æn»n Du es wünschest, werde ich
smch wahrer-d her bewußten Stunde
verleugn-r lassen.«
»Oui, dann noch eine Frage. Dei
sprach vorhin von einein Kalisto-rar
den, welchen Dir Frau v. Pleißenshach
habe. Miit wein hat denn hie
« den Koiillon getanth«
»Duran muß ich mich ersl eirnnal
besinnen pm—k«——e«stschosiss
—— sie hat Ihn mit Mariens getanzi.«
»Das bestätigt meine Zumutungen
Also auf Wisderseherc
»Wie Dich nicht zu lange aus. Ich
habe Dir nur eine Stunde bervilligi.«»
»Sei webesvrgt Wenn ich in einer
Stunde nicht zurück bin, lamlsi Du
tun. was Du Musik --—
Es schkug ein Viertel nach zehn Uhr,
als hugo aus dem hause irai, in
welchem Garolin wohnte. »Es iisi vie
höchst- Zeki wenn ich Pltkßmbsch udch
zu Haus tressen will«, muri-neue er
und ging mit schnellen Schritten die
lange Molphsiraße hinunter, bis er
Meian’s Wohnung erreichte. Als
er nach idem Liautenant fragte, ani
wvriete der Diener smit einer eigen
tümlich verlegenen Miene, sein herr
sei nickki zu sprechen, zugleich öffnete
aber auch Frau v. Pleißrnbach die
Türe des Satans, und dagew- Uni
forrn gewahrend, eilte sie rnii den
Worten aus ihn zur »Sie kommen
von meinem Manne, ich heichwöre
Sir, was ist ihm zugestoßen? Sie
sehen mich in Oder größte-n Siorsge.«
»Diese-Ihr ist unnötig. gnädigsie
Frau. Wollen Sie mir einige Minu
len schenken?«
»Wie, treten Sie näher.«
»Sie wissen nicht, wo sich Ihr Herr
Gemahl befindet?« fragte Hugo, nach
ääm er im Salon Plah genommen
tie.
»Nein» das iii es ja eben, was mich
so ärmstng erwieserie Georgine mii
Tränen im W »Als der Morgen
immer weiter vorrüaie und er noch
immer nicht lam, schickte ich in »die
Kasserne, oder ich erhielt zur Antwort
dort sei er auch nichl.«
»halie rr v .Pleißenhr1ch die Ah
sichi au Drachm- sich in die Kaserne
du
»Das nicht. Ei ist lvas eine eigene
Geschichte. Max hatte gestern bei dem
Reiierseste sich sehr anstrengen müs
sen, dazu die Aufregung, er hat viel
leicht mich etwas schnell getrunken,
kurz nah-gut Sie werden mich ver
stehen —
! »Der Wein stvar ahm etwas zu Kopf
gestiegen«, fiel Hugo lächelnd ein.
»Ja, so war es«, fuhr Georgine
satt, »Hu Zustand evlasubte ihm nicht,
mich nach Haus zu Weite-n man
sagte mir, daß man ihn im Bett eines
in der Laterne wahrten-den Kameraden
hätte zur Ruhe bringen mässen —--«
»Wer sagte Ihnen das, gnädige
Frei-alt' unterbrach huga
»den v. Mariean
»Unt- hmte Morgen wußte man in
der Kasten-e nichts davon, daß Ihr
Herr Gemahl W Ue Nacht zuge
bracht habes«
»Nein, das est es ja eben. Wo mag
et mit gewesen sei-n, wo mag er jekt
lein? Warum verbirgt er sich var
mirs Am ganzen geistigen M ha
ben wir nur wenige Worte mit einan
der gewechselt nach tm dem Soupen
dann habe ich ihn nicht wiche chen
tmd muß-te allein nach hause ahten,
als mir here v. Mariens vie erwähnte
Mitteilung machte. Aber warum
konntet Max am fest nicht nach
has-II Es ght fenbar etwas vor,
was man mit verheimlicht o mein
Gott, ich bin in thut entsehiichen Auf
was-W
« : »-ts«kj»»»sssss«;k-»Msp«ss
set zu W
est-Meilen tvai vol-gefallen ist. Ber
laHen sie dazwis, gnädiqe Frau.
Em Mkle st mchi geschehen viel
leicht bitte as geschahen können, aset
es ist vorme Gestatten Sie
satt me nach eine Frage, Inst-I
fffff ffffffffmtmvffffn
s »Aller-dingj.«
Ost here v. Matt-us Sie vielleicht
reimt-laßt, meinem Freunde anlin
einen Oweu zu istin
WDashajexM Ætwie kom
men Sie zu der Fasse i«
.Diefet kleine Orden spielt ui ven!
Eteigteissen der M
deutend Rolle. Aber auch das with
W let Hirt Gemahl ins-Um
Jch hob- vse Ehr-. mich Jhum who-,
samst zu empfehlen usw usw Sie
nockywals, sich keine Sorgen mehr zu
machen. Sie W dazu wirklich
leinen Grund mehrt·
23. Der Edelmut-der zieht
sich zu r ii cl.
Jndkssen war auf der elogonsten
Sitzt-Fuhr »·des Herrn v. Mariens der
Zeiger ins halb Eis dortibergeriickt,
VIII daß Thckddäuz v. Garolin sich
Zu dem verabredeten Nencontre einge
tellt hätte.
·«Det junge Mann scheint es mit
seiner Sqttsfnktion nicht sehr eilig zu
haben«. goshnte Herr v. Walfing.
»Wenn er sich nur ähershcupt fiellt«.
polterte Pleißendach
»Das wirtd er fedenfalls«, meinte
Marteni, «irgend ein full tviod ihn
rmsgehnslten haben- ünttlichteit ist
eben -ntcht«die Tugend der Künstler-«
»Der Zeiger rückte mn weitere fian
Mut-ten vor und noch einmal unt
edensodtet »Er lomnit nicht nveht«,
rief Weißenbach, »e: hat sich aus dem
Staude gmcht und —— Teufel! -——
vielleicht nicht einmal allein, viel
leicht -—-«
YSie gehen in Ihrem Mißtrauen zu
wett, Wart-'s unterbrach Walsing
den Spreckpndem »Sie sind in einer
stlufriesgunn welche es sehnen unmög
lich macht, die Sachen unbefangen zu
betrachten Ich Bitte Sie idringend,
sich zu beruhqem Jhr augenblicklicher
Zustand ist nicht sehr geeignet für das
Vorhaben-welches uns hier zusammen
sgefuhrt hat«
; Pletßenboch warf Walfing einen
snichti weniger als freundlichen Blick
Hu, indem er ein Glas schweren Port
zweineö hinunterstiirztr. Martens kann
Hihrn mit der Antwort zuvor, indem er
»dem Adjutanten achselzuckend entgeg
nete: »Nein Feuer ohne Rauch. Wie
tönnen Sie ermatten, daß so heftige
Gemiitserfchiitterungen sich nicht auch
äußerlich bemertdar machen sollten?
Nicht Jedem ist ein so hoher Guid von
Selbst-beherrschung verliehen. Wenn
aber unser Freund Pleißenbach die
Waffe erst einmal in der Hand hat, fo
’wird die Ruhe schon zurücktehren und
er wird sein Ziel zu treffen wissen«
Mariens shatte noch nicht ausgespro
»chen« als man einen Wagen vorrollen
hörte. Erich eilte an's Fenster, aber
»der Jnfasse sder Droschte war bereits
first hauö getreten und nicht mehr zu
fertennem Gleich darauf erllang der
lelle Ton der Bovsaaliglocke. «Das ift
ler«, nickte Mariens, tief aufutmend
War doch während der lenten Minuten
die Besorgsnis in ihm auf-gestiegen sein
wohl angelegter Plan tiinnte jetzt zu
guter Legt noch scheitern »Das ist er«,
wiederholte Pleißendoch, dichände dal
lend, während der Adfuvotnt verdrieß
Uch vor sich niedersch. Dem Letzteren
wäre es fest tveit lieber gewesen, Ga
rolin hätte sich nicht gestellt urrd da
durch das Duell unmöglich gemacht.
Denn Pleifzerchach’s leidenschaftltche,
alles Muß übersteigende und jedem
vernünftigen Zuspruch unzsugöniglcche
Erregsnng gefiel ihm ebensowenig als
die Art kund Weise, in welcher er
Mariens diese Aufregung statt zu
bös-wim- nut noch schilt-en fah
Entwrtungivoll blickt-en alle Drei
noch der Tiioe des Solons, durch wel
che Gar-Lin eintreten sollte, aber selt
sameotveise blieb dieselbe geschlossen
urw statt dessen hörte man draußen
den Diener mit einem Fremden ver
n. Der Diener hatte den stren
een Beschl- tedcn Besuch. bis aus Go
rolin end den gleichfalls erwarteten
Arzt. erbzrnoeisem Mr erhielt ers-et
seu sehe erstaunten Mc seine- Herrn,
d- er fest in der Salontäire erschien,
auf einem Poösmtierteller eine Visiten
satte tragend.
»Was soll das? Haben Sie meine
Anordnungen nicht verstanden?« mit
diesen -heftig, wenn auch nur ualblaut
esptochenen Worten trat Mariens auf
»He here Hieß sich nicht abweisen«,
meinte der Diener achselzuckend.
Mit drohend zufammenge enen
Augenbrauen nahm Ekich die Wen
latir. Er las darauf den Namen
W v. Mr witi mit dein ZuseM
»Damit Innc soeben von Wiesbaden
onst-gekehrt deren v. Mariens unbe
ngt in dessen eigensten Interesse so
fort sprechen-« « «
»Mit-ten Sie den Denn In mein
Irdestskabiwi«, wies Trich den Diener
.es ist mir u ,vies«m Jesus-»
Fund-tm ARE-so sum-K « Fögla’
got-un m muss-!
seist-ums
MsienkchhdaßichmnckH
WfWW
FUbr Dienst hebes rief ihn der Akt-fu
ttmt nach
. Ohne Sorg-c nickt- Makteue. sich
in der Türe rwch eitnnol Wut-,
»Sie werden nicht zu spiit tot-unreinu
Den-tm er die Täter hinter sich tn s
Säfte-km Daß er sein Soici fest nicht
mehr gewinnen könne, ahnte er;
kam jetzt nur noch daraus an, mögt
tichft wenig zu verlieren.
»Sie bringen mir Nachrichten aus
Wiesbadenc sagte er mit batblanter
Stimme zu Diese-witt, welcher zu
gleich rnit ibtn von der anderen Seite
das Arbeitslabinet betreten hatte.
«Allerbings«, nsickte Hugo-, »unter
Anderen Gtiisze von Maß Etbeireda
Robirtfson.«
«M-iß Robinson ?« wiederholte Mar
iens fragend
»So hieß die Dame, als sie Jshre
Braut mur, fett ibeißt sie Schwester
Be itte.'
ine Bmuti Sie belieben zu:
scherzen. Jch war niemals verloth ;
»Dann müßte das wiederum eines
Verwechslung mit Ihrem Namensvet
ter sein«, bemerkte Hugo ironisch
«Gewiß, gewiß das wird est«
siinnnte Erich lebhaft bei
«Eigentümlich, wie viel Gemeinsa
trnes Sie mit diesem Vetter hoben«,
fuhr Hugo mit ironischern Lächeln
fort. «Er siibrt wie Sie den Bot-na
nnn Erich; er stammt wie Sie aus
wem bannoverischen Städtchen gen
der Wesen wo auch sein-Pater « ber
shtittt wur; er hat wie Ske un Innre
1872 in Beran sein Richterexamen ge
macht und endlich gleicht er Ihnen auch
im Antheren auf ein Haar. Seine
frühere Braut, Miß Røbinssom hat mir
von ihm eine Photographie verehrt,
san-d sowohl sue als auch der kurische
Graf Osterlob welcher einem trauten
jungen hannoveraner im Duell gegen
Ihren Vetter sehundierte, haben
schriftlich anerkannt, daß diese Photo
graphie das Bild des herrn Etsch v.
Mariens sei. Und fo sehr gleicht Ih
nen dieses Bild « es ist in der Tat
ein merkstvürdäges Spiel der Natur --
daß jeder Unbefangene die Photogra
phie für Jhr Porträt halten wird."
Mariens biß Ich auf die Lippen.
»Welchen Gebrauch wollen Sie hier in
Osthursg von dieser Photographie ma
chen?« fragte er rnit einem Amtes-wen
Blick seiner grellen Augen.
CFortsetzung folg-U
Aussen-uns eines versunke
nen Waldes
Umrahmi von Hügelm liegt etwa
zwanzig Meilen südlich von Auckland
auf Neu Seeland das weit sich dehnen
be große PapulurasTal, stach wie ein
Billard, sich viele Tausend Aktes hin
in der blauen Dämmerung verlierend.
Dieses Tal ist eigentlich ein riesiger
Torssumps, der zum Teil, wahrschein
lich durch natürliche Verdampsung.
cusgetrocknet ist. An diesen Stellen
und an anderen, die künstlich cum-äs
sert sind, breiten sich sreundliche An
siedlungen aus settem Weibelond, und
in kurzer Zeit werden auch die Moor
slächen durch die Arbeit fleißiger Vieh.
züchter in üppige Wiesen verwandelt
sein. Gegenwärtig aber sind diese
Sümpfe der Schauplng einer Tätig
teit und einer Industrie, wie sie in die
ser Art und in diesem Umfang einzig
in derWelt dasteht: ein ungeheurer ver
suniener Wald wird ausgegraben.
Unter der Oberfläche des Torsmooi
res, da, wo der Boden durch Trocknen
zerrissen oder bereits teilweise wegge
schasst ist, bieten sich dem Auge inNeih
und Glied die Stämme unzähliger
Dammorasichten dar. Vor Jahrhuns
derten sind sie in dem balbsliissigen
Moor versunten und haben so Zweige
und Kronen verloren. Nur das solide
Kernbolz der mächtigen Stämme ist
übrig geblieben. und diese gewaltigen
Schäste sind von dem zähen Boden
sorgfältig eingewiäelt und Jahrhun
derte lang begraben worden« in einer
so regelmäßigen Reihenfolge, wie die
Stäbe eines Staietenzaunes. Die Ur
sachen siir die einzigartige Symrnetrie,
in der die Dammarasichten des Papa
lurchalei in der Erde ruhen, sind
nicht genügend aufgeklärt. Dr. W. O.
Fa an, der sich mit der Entstehung
die ei oersunlenen Waldes beschäftigt,
vermutet, daß die Bäume in präbtftos
’Wmä
rischen Zeiten ganz plözlich durch ir
gend eine gewaltsameNaturerscheinnng
überstutet wurden, und daß sie dann in
ihrem unterirdischenGrade in derselben
Stellung erhalten wurden, in der sie
einst stolz ihre Wipsel gen Himmel ge
rerlt hatten.
DieWiedergewinnung und Nutzbars
machung begradenen holzes ist ja auch
sonst schon in allen Moorgegenden be
trieben worden, aber nirgends sand
man die holzschätze in so angedeutet
Masse und so regelmäßig gelagert, als
tin diesem Tal non Neu Seeland Nir
gendd hat auch die Verwandlung eines
solchen prähistorischenWaldes in wert
volles Nuhholz einen annähernd so de
deutenden Gewinn gebracht; zur Ans
nutzung der Schätze von Papnlura hat
sich eine Gesellschast gebildet, die das
Material dieser Tausende von Acres
systematisch ausnutzt und eine blühen
de Industrie daraus entwickelt. Die
Dammarasichte stammt aus der glei
chen Familie wie unsere Nadelhälzer,
aber sie ist ein viel höherer, sich gewal
tig ausbreitender Baum, der nicht nur
Zweige und Krone kräftig in die Nach
barschast ausstreett, sondern auch unter
der Erde reiche Wurzeln entfaltet. Wie
riesig und mächtig müssen die Bäume,
deren Stämme nun so lahl in derErde
liegen, in jenen sernen Zeiten« da sie
noch ihren ganzen Schmuck trugen, ge
wesen seinl Manche der Stämme da
ben einen Umsang von iiber sechzig
Fuß und eine Länge von achtzig bis
neunzig Fuß; als durchschnittlichen
Umfang tann man vierzig Fuß anneh«
men.
Das sriiher so stille PapalurasTal
ist je t erfüllt von dem Lärrnen und
Fa n großer Maschinen, von dem
eifrigen Gewimmel einer Menge Ar
beiter. Die Bäume werden dergestalt
ausgegraben, daß zunächst zu beiden
Seiten der Stämme Gruben in den
Tor-s gestochen werden« in denen dann
die Holzsiiger arbeiten, dte jedenSchast
in Teile von zwölf bis zwanzig Fuß
zerlegen. Mit Drahtseilen oder Eisen
letten werden diese Stücke darauf aus
der sesten Unillanunerung besteit, in
der die Erde ihre jahrhundertjiihrige
Beute hält. Das Holz dieser begrabe
nen Dammarasichten ist von ausge
zeichneter Qualität: es unterscheidet
sich von dem heutigen Dammaraholz
nur durch eine dunkelrote niahagonis
ähnliche Färbung Seine Vorzüge
machen es bereits heute aus dem Welt
marlt zu einer hochbegehrten Ware.
Wann dieser Wald versank, läßt sich
nach den geologischen Berechnungen
ungefähr angeben.
Das Torfmoor, das heute das Tal
siillt, muß sich wenigstens vor tausend
Jahren gebildet haben: da die Dam
mara Fichte sehr langsam wächst, so
darf man annehmen, daß sie tausend
Jahre brauchte, bevor die ausgefunde
nen Stämme ihre volle Größe erreich
ten. Jedenfalls sind viele, diele Jahr
hunderte vergangen, seit dieser Wald
sich entwickelte. Neben dem lostbaren
holz macht noch ein anderer Schuh dir
Gebiete des Pavaluras Tals zu wah
ren Goldseldern. Es ist der sossile
Gummi, der von den Bäumen durch
Jahrhunderte abgeschieden worden ist,
und von dem schon süns verschiedene
Schichten in verschiedenen Tiefen unter
der Obersläche ausgefunden worden
sind. Das Harz der Damrnaras oder
Kauri Fichte, das als liauritov l aus
den Markt lonunt, ist ein wichtiger
Artilel und das sossile Harz steht dem
heutigen nicht nach· Bei diesem Reich
tutn des Bodens ist es nicht verwun
derlich, dasz siir das Recht der Aus«
beutung aus einem Arre 8250 gezahlt
werden, und der glückliche Besiher hat
die schöne Aussicht, sein Land entwiiss
sert und ausgeredet zurBebauung und
Benuhung wieder zu erhalten.
W
Nicht nur in Washington, auch in
Chicago gibt es je t eine Geldwäsches
tei. Doch bei uns eht man noch tei
nen Geld-Laundry Wagen die Runde
machen. Wie schön wäre es, sich dat
auf ouireden zu können, das Geld sei
momentan ic: der Yäfchez
Die von Butbant gezogene geroch
lpse Zwiebel macht das hombutget
Steat auch wieder für Liebende ges
nickt-on
Mann —- was ist denn bei euch los, Wille-n ?«
»denn wird unser Meister begraben; Jaeitag nachminaq um Fünie Laus
det- smd dont aufgehört su schlage-B