Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 26, 1912, Zweiter Theil, Image 11

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    I Die DAMqu
Wette aus dem Notwegischen von
- hanc Guenthet.
s M Dis nichi aufstehfi, Franz,
IS der Kassee wieder iali!« sagte
Ruck wohl sum zehnten Male an
Morgen in unglücklichem Tone.
, lomrrre ja schon, Muttet«, anl
e eine fchläfrige Stimme.
«Ksme es auf mich an, so dürfte er
TM gar sein Frühstück mehr haben«,
Iseiaie Frau Gebet-, Franz-us Tonie,
Ue ßeis behaupleie, lehr strenge gegen
Leere Ressen zu lein," ihn aber in
ahrheii womöglich noch mehr ver
wöhnie als seine Mutter.
All der junge Mann endlich gäh
send am Frühstückstisch saß, brachte
der Postboie ihm einen Brief. Neu
gierig öffnete er ihn, um gleich daran
mit einem »hureah!« feiner Mutter
Im den ls zu fallen. »Dort-Ih!
bis e n reicher Erbe! Der Gold
on , ans Amerika hat mich zu feinem
Un·lvsetsaletben eingesehiP :
grau Nack vermochte vor freudiger
lchung zunächst iein Wort her
do udr ngern -
. nd toie oiei haft Du geerth«
frask fie en lich.
. «- az foll bei dem Notar Krelle
set-fahren J will fofort zu ihm ge-;
heu. Durra t Nun brauche ich doch
Ienig nt nicht mehr herumzuiaufenj
nnd e ne Stellun zu suchen!« ;
Der Notar las n Brief« den Franz .
then til-erreichte, gratulierte ihm zu fei- J
nein großen Glück und nahm dann ein »
Datument aus feinem Schrank. i
»Ich glaube, Sie werden am befien i
tun, junger Mann, das hier mit nach(
Daufe zu nehmen und genau zu stu
dieren«, fagte er. »Und wenn die da
rin geforderten Bedingungen von Ih
ngnerfüllt find, wird es mir eine
Freude fein. die übrigen Vorschriften
meines Kiienten auszuführen«
i
i
Franz machte ein langes Gesicht·
nAber follen Sie mir denn nicht das
Geld meines Onkele übergean«
fragte er. -
«Diefei Dotument wird Jhnen ai
iei eriliiren«, fagte der Notar
lächelnd.
Und Franz ging heim und las:
»Ich dermache mein ganzes Eigen
tum meinem Neffen Franz Nack, dem
Sohne meiner lieben Zchwefter Maria
Nack. Da es mich aber fehr viel Ar
beit getoftet hat« dieer Eigentum zu
erwerben, habe ich den Notar Krelle
dahin infiruiert, daf; er die Erbschaft
nicht auiiiefern darf, ehe er sich dar
ttder dergeioissert hat, daß mein
Reffe mindestens zwei Jahre lang eine
Stellung in einer angefehenen Firma
hetleidet und dort feine Pflichten ge
wissenhasft erfüllt hat. Sollte er das
bis jeyt noch nicht getan haben, fo
indet er hierzu Geiegenheit, indem er
ch in meinem Namen an das Bauw
ietnehmergefchäft Schioifer und Komp.
wendet. t mein Neffe nach Abtan
von zwei ahren und drei Tagen diefe
Bedingungen noch nicht erfüllt, fo ift
Notar Krelle angewiesen, anders über
meinen Nachlaß zu verfügen.«
»Iranz, mein Junge, das wird
toohl einen Mann aus Dir machen,
sagte Onkel Eduard, ,,Ontei Johann
war ein Schlauberger, das beweist er
wieder ei-nmai.«
»Nun ist? vorbei mit dem langen
Schlafen«, meinte die Tonte. »Aber
dasiir bist Du nachher auch der reiche
Mann«, tröstete die Mutter.
Am nächsten Tage ging Franz in
das Kontor von Schiosser und Komp.
»Hm«, sagte der Freund feines
Onkeis, nachdem er ihm sein Anlieaen
vorgetragen hatte, »ich nehme nicht
gerne ungeschulte junge Leute, aber
Sie sehen kriistig aus und scheinen ja
arbeiten zu wollen. Seien Sie um
sechs Uhr Morgens aus dem Arbeits
plan, so wollen wir sehen, weiche Ar
beit der Leiter dort siir Sie haben
wird. Aber pünktlich, junger Mann,
hören Sie? Und sleißig sein! Tage
diebe iann ich nicht gebrauchen.«
Franz nahm trotz inneren Wider
strebens alle seine Kraft zusammen
und erreichte es, am nächsten Morgen
um halb sieben aus dem Arbeitsplah
zu sein.
»Was toollen Sie hieri« sragte ihn
barsch der Leiter.
Franz stammelte eine Erklärung,
doch der Vorgesetzte unterbrach ihn
kurze »Ja, Herr Schiosser hat mir et
was von einem neuen Arbeiter gesagt,
aber der sollte um sechs Uhr hier sein.
Langschliiser können wir hier nicht ge
brauchen, machen Sie, dass Sie sorts
kommen.« s.
Voller Empörung ging Franz zum
Direktor und beklagte- sich tiber den
Empfang der im zuteil geworden·
war.
»Nun sa,« sagte dieser, »ich dachte,
Sie wären in der ernstlichen Absicht
gekommen, bei mir zu arbeiten, ich
sagte Jhnen sa, daß ich ieine sanken
Leute gebrauchen kann. Doch ich will
Ihnen noch einmal Gelegenheit geben,
es zu versuchen nur noch einmal, ver
stehen Sie mich recht! Seien Sie also
morgen Punkt sechs Uhr zur Siellek
»Na, sind Sie wieder hat« sagte arn
nächsten Morgen der Leiter. »Fitllen
Sie diese Karte mit Mei, aber hur
tig.« Und er winkte einein Atbeiiert
«Zeigen Sie diesem jungen Menschen,
was er in tun hat«
Etwa eine Biertetstunde lang gelang
es Franz, 1rnit dem Arbeiter Schritt
zu halten« dann machte er immer nur
eine Schaufel, während der andere
zwei machte. Später mußte er unter
Aussicht eines Maurers Steine tragen.
Kurz, er arbeitete hemganzen Tag,
wie er noch nie in seinem Leben ge
Iarheiiet hatte. Der Körper schmerzie
Jihn von der ungewohnten Anstren
gung, isnd er ging heim mit dem hit
ieren Gefühl, ais habe-sich die ganze
jWeii gegen ihn verschworen. Stände
Inieht die verlockendr Erbschaft in Aus
Tichh er hätte die Sache sofort wieder
aufgegeben, wie er es schon so oft ge
tan hatte.
Am nächsten Morgen jammerte er.
et wolle lieber aus drei Vermögen ver
zichten, als um stins Uhr aus seinem
nwlli en Bett ausstehen und sich aus
die ode Arbeitsstätte kegeben, wo man ’
beständig mit ihm schalt und ihn ta-.
deite, sobald—er das Geringste bei der
Arbeit versah. Doch seine Mutter
war anderer Ansicht. und es gelang«
ihr endlich, ihn zur Zeit aus den Weg ;
zu bringen. i
Als einige Wochen vorüber warenJ
ging es allmählich besser von statten.f
Sein Borgeseßter wurde sehr höflich;
und freundlich gegen ihn, er betams
ein höheres Gehalt und angenehmeresl
Arbeit. Ein ihm bisher völlig frem- i
des Gefühl der Unabhängigkeit und
Lebensfreude erwachte in ihm, er er
kannte den Unterschied zwischen dem
Leben eines Miißiggängers und eines
tätigen Mannes.
Als die beiden vorgeschriebenen
Jahre vorüber waren, hätte man in
dem fröhlichen arbeitsacnen Menschen
schwerlich den trägen. mißvergniigten
Franz wiedererlannt.
»Ja, nun wäre Jbr Ontel mit Ih
nen zufrieden, glaube ich,«- begrüßte
ihn der Notar lächelnd, als er nach
Ablauf der Frist in feinem Bureau
erschien. Und er überreichte ihm ein
dreieckiges atet.
Franz öfnete mit zitternden Fin
gern die Schnur und die vielen Pa
piere davon ab und entdeckte endlich —
eine tleine Hacke, deren Griff mit
weißem Papier umwickelt war. Auf
diesem ftanden die folgenden Worte:
»Das ist das Instrument, mit dem
ich mir mein Auskommen verfchafft
habe. Jch gebe es nun meinem Nes
fen, in der Hoffnung, daß es auch
ihm Glück-bringen wird, wenn er es
richtig benützt«
Mit todtenbleichem Gesicht und be
henden Lippen überreichte er dem No
tar den Papierftreifen und fragte:
»Ist das alle5?«
«Ja,« antwortete dieser, »ich fürchte,
Sie sind sehr enttäuscht, here Ratt-«
Eine Pause entstand.
»Nun, ich habe allerdings etwas
anderes erwartet,« sagte ek schließlich,
»aber ich muß meinem Onkel immer
hin dantbar sein« durch ihn habe ich
larbeiten gelernt. Schade nur um die
Enttäuschung meiner Mutter,« fügte»
er leite hinzu.
»Einen Augenblick, Herr Nack,«
sagte der Notar mit einem seltsamen
Lächeln, als Franz gehen wallte. »Se
hen Sie doch mal dieses lleine Wert
zeug genauer an; entdecken Sie da
nicht an dem Gtiss etwas Besonde
resi«
Franz untersuchte die hatte und
sand am Rande des. Geistes, da, wo
das Eisen befestigt war« ein tleines
Stück helles Metall. Als er darauf
drückte, öffnete sich der Boden des
Geistess, dessen Höhlung mit Pauieren
angefüllt war. Er nahm sie heraus
und breitete sie aus den Tisch.
»200,000 Mart!« ties der Anwalt
aus, nachdem et die Papier-e geprüft
hatte. »Und vorzüglich angelegt sind
sie auch. So dats ich Jhnen nun wohl
wirklich gratulieren, Herr Nack. Sie
sehen, Jhr Onkel wußte, was er sagte
—- dte Hacke hat Jhnen rasch Glück
gebra9t.«
ten grosse Männer see-dem !
Wie die Sack die Geburt großers
Männer mit ihrem-Schleier umspinnt, s
so läßt sie auch Großes ungern ausi
der Welt geben« ohnen einen Nimbuöi
darum zu weben. Sie verlangt Größe
bis zum legten Atemzug und stim
mungsvolle Umgebung Deshalb er
sand sie auch jene weitoerbreiteten Er
zählungen von den legten Worten und
Stunden der Helden und Denker oder
schmückte sie aus. Und begierig grif
fen Dichtung und bildende Kunst den
Gedanken aus. »Eine untergehende
Sonne über einem Meere mit der Le
gende: auch im Untergange bleibt sie
dieselbe, wäre ein siir allemal das
großartigste Symbol«. Gilt dies
Wort Goethes auch siir die Gewaltt
aen der Erde? Sind.auch die im
Scheiben groß? Wir müssen hier den
Mut finden, erklärt Prosessor Dr.
Karl Bader in seinem in Westa
manni Monatsbesten veröffentlichten
Aussas »Wenn die Sonne sinkt«, zu
gestehen, daß die Antwort keineswegs
ein bedeutungsloses Ja ist. Man
darf und mus; getrost sagen: niichtern
umsieht die Allttigiichleit wie die Wiege
so die Bahre —- auch der Größtem
Prosaisch und unvermeidlich wie der
Tod selbst. Was wir alt groß und
herrlich an Helden bewundern, was sie
berausbebt aus der breiten Masse, be
gleitet sie nur bis-an die Vorhalle des
Todes. Jan Augenblick des Sterbens
"hat es zu wirken ausgehört. Das
steht sesi: letzte Worte, soweit sie über
haupt gesprochen wurden, betrafen;
meist Unbedeutendes und Gleichgülti«
ges. Wir müssen die Vorstellung aus
geben, «daß geliebte und verehrte
Menschen-in den letzten Augenblicken
ihres Lebens gleichsam unter höherer
Eingebung durch ein prägnantes Wort
uns Ausschluß über sich geben und so
gewissermaßen die Summe ihrer Exi
stenz ziehen«. So haben wir auch die
zvielgenannten Worte Göthes »Mehr
sLicht!« zu beurteilen. Sie sind höch
stens eine ganz prosaische Anweisung
lan den Diener, durch das Oeffnen des
Bodens mehr Licht hereinzulassen.
Keineswegs sind sie eine Art geistigen
Testaments.
Uebrigens spielt gerade das Licht in
den Reden Sterbender keine lleine
Rolle. Mit gutem Grund. Ter
Blukumlaus nach dem Auge läßt nach,
Klage iiber Dunkelheit die Folge.
Licht, Wärme, Leben —- vielleicht eint
sich noch einmal alles in dem Verlan
gen dessen, der es verlieren soll. So
bei Friedrich dem Großen auf der Te
rasse von Sanssouci: »Ich habe das
Licht immer so geliebt.« Auch Schil
ler will die Sonne sehen, ehe er schei
det. Von sterbenden Kaisern und
Königen wird uns besonders viel und
Seltsames berichtet. Den Totentanz
um Fürstentrone hat die Ueberliese
rung gar phantastisch ausgeschmückt.
Nicht selten in zügelloser Vorstellungs
kraft. Bald voll Staunens, daß der
Kutscher Tod auch die giildenste
rone erbarmungsloö herabstößi, bald
voll Genugtuung, daß auch die Lippe
verstummen muß, vor deren Wort
einst Welten zitterten. Und selbst da,
wo scheinbar sachlich erzählt wird,
wird dennoch weidlich an der Weltge
schichte verbessert, da zumal, wo sie
nicht iiinstlerisch arbeitet. Ein Bei
spiel aus der Zahl von hundertm: bei
der dicht von der Sage umsponnenen
Gestalt Kaiser Friedrichs I. Ein Tod
durch Unsall beim Baden insolge eines
Herzschlages ist kein verwendbaree
Kaisertod Weder siir Chronik noch
iiir Lied. Barbarossa muß zum we
nigsten zu Pserde sißend ertrunken sein,
nicht badend, sondern den Fluß kühn
durchschwimmend, und so sehen wir
denn auch die Ueberlieserung treulich
bemüht, den Unsall zum Glied einer
vom Schicksal gesiigten Kette aus-zu-d
gestalten.
Verschieden wie das äußere und in
nere Leben ist auch des Menschen
Marschbereitschait zu Ende. Nicht
wenige scheiden ungern von unvollen
deter Arbeit. Denn mancher Stamm
ward geknickt, an dem statt welter
Blätter Knospen hingen. Nur ist von
den «Nestoren« mehr die Rede, als
von den sriih Abberusenen, weil Ta
ten mehr gelten als vorzeitig zerstörte
Hossnungem Während der eine wohl
in stumpser Ergebenheit des Todes
harrt, treibt dieser dem andere -noch
eine trästige Lebensbejahung s die
Lippen. »Ne srustra vixisse videar«
(Nicht möchte ich umsonst gelebt zu ha
ben erscheinen!) hören wir den Astro
nomen Thcho Brahe rusen. Jn ähn
lichem Trotz rust der Freigeist Giot
dano Brunno seinen Richtern zu:
Euch wird das Urteil schwerer als
mir«. Ja, in Jbsen’6 angeblich letz
tem Worte »Im Gegenteil!« wollen
seine Verehrer die Probe seiner bis
zum Schluß lampsbereiten Natur er
blicken. Zwischen Frommen und Spöt
tern stehen sröhlich Scheidendr. Ein
Scherz spielt aus den Lippen, die tein
Schmerz verzerrt. Jn heiterer Laune
und ungetrübtem Humor zeigt Frau
Rath Goethe selbst ihren Tod an. Sie
bestimmt Weinsorte und Bretzeln zur
Leichenseier und sagt eine Einladung
mit der Begründung ab. sie miisse
alleweil sterben. Johann Hus sand
aus dem Wege zum Scheiterhausen
noch den Ton des Scherzes. Als er
einen besonders geschäftig Holz zur
Richtstatt tragen sah, brach er in die
Worte aus: O sancta simplicitasl«
Von Wiederland schreibt Goethe an
Knebel: Seine letzten Worte waren:
«To be or not to be, that’s the
question." Das -heißt doch seinen
Stevtizismus bis an’ö Ende zu be
wahren.«
ssönhetespsese tm com-seen
Wer im Sommer nicht zu sehr von I
den Sammet-sprossen und dem Son- j
nenbrand entstellt werden will, muß!
bei Zeiten den Teint entsprechend
pflegen. Namentlich Frauen mit blon
dem Haar und solche, die einen röt
lichen Glanz im Haar haben, sangen
ietzt schon an, diese kleinen braunen
Flecke in ihrem Gesichte auftauchen zu
sehen, denen man den Namen Som
mersprossen gegeben bat und die der
Besitzerin sehr viel Pein und Kummer
verursachen. Zwar giebt es auch Lieb
haber der «Somnieesprossen und so
manche Schöne tröstet sich itber den
unangenehmen Besitz mit jenem Aus
spruch, den man zuweilen hört, daß ein
Mädchenantliß ohne Sommersprossen
anmute wie ein Abendbimmel ohne
Sterne. Aber-, der Trost ist schwach,
und die Sommersprossen bilden stir«
das weibliche Geschlecht eine unange
nehme Zugabe der schönen Tage.
. Man kann sich vor den Sommer
sprossen schützen, indem man es ver
smeidet sich den Strahlen der Sonne
anszusetzem Aber es ist natürlich eine
große Last, bei jedem warmen Son
nenstrahl den Schirm auszuspannen
oder das Gesicht durch einen Riesenhut
zu verdecken. Neigt man nun« zu
Sommersprossen und will man vor
beugen, daß sie allzu sichtbar an die»
Oberfläche der haut treten, so wird·l
man zu folgenden Mitteln greifen:
. Des Abends, nachdem das Gesicht
entsprechend adgetiihlt ist, reinige man j
es mit lauwarmem Wasser vomi
Schweiß und dem Staube des Tages
und bestreiche namentlich die Stellen.
an denen sich die Sommersprossen am
meisten zeigen, mit einer schwachen
Lösung von Zitronensaft. Diesen lasse
man nachtsiiber aus den Stellen liegen
und wasche ihn des Morgens wieder
mit lauwarmem Wasser ab. Man
muß bei der Anwendung des Einv
nensastes natürlich sehr vorsichtig
sein, denn die Säure tann die Haut
angreisen und zur Entzündung brin
lgen.
j Gleichfalls mit Erfolg wendet man
eine schwache Lösung von Wasserstoff
Fsuperoxyd an. Mit einem Schwamm
Lchen oder Wattebiiuschchen trägt man
»die Lösung auf, die aber nur etwa
"eine"Stunde auf der Haut sein darf.
Die Augen, die Augenbrauen und die
Wimpern muß man vor dem Wasser
stoff schützen, da die Lösung eine
bleichende Wirkung hat und das Haar
der Brauen und der Wimpern zu ent
färben imstande ist. Für Augen ist
der Wasserftoffoxyd gefährlich, und
man muß die Augen vor der Berüh
rung mit dieser Flüssigkeit hüten.«
Ein vorzügliches Vorbeugungsmit
tel gegen die Hautunreinigteiten und
auch gegen die Sommersprosfen ist der
Saft von frischen Gurten Er läßt
sich fehr leicht gewinnen, wenn man
Gluten zum Salat vorbereitet. Nur
muß man, wenn man den Saft an
wenden witc darauf achten, daß die
Gurte noch kein Salz bekommen hat.
Diesen Saft, mit Wasser verdünnt,
streicht man auf das Gesicht, die
Hände und diejenigen Körperteile, die
man zart und weiß haben möchte.
Man hat geradezu Wunder damit er
zielt, denn die Haut ift fiir den Gur
iensaft außerordentlich empfänglich.
Die Hände, die im Winter bei der
kalten Witterung leicht eine rötliche
Farbe erhalten haben, und die man
im Sommer fast noch unangenehmer
als im Winter empfindet, werden
durch eine ständige Behandlung mit
dem Saft der Gurte zart und weiß,
namentlich wenn man des Nachts über
die Hände nicht zu enge Handschuhe
aus fämifch Leder zieht
Auch die rote Nase, eine Wirkung
der Kälte des Winters, wird mit dem
Gurtensast geheilt, namentlich wenn
die Röte erst von kurzer Dauer ist«
Blutarme leiden, wenn die warmen
Tage beginnen, unter der roten und
bräunlichen Nase besonders und man
braucht noch nicht einmal sehr eitel zu
sein, um die rote Nase als hassens
werte Eigenschaft zu empfinden. Hier
gilt es, eine besondere Behandlung
eintreten zu lassen. Erst müssen die
Wandungen der Blutgesäße gestärkt
werden, so daß die Blutcirtulation ge
steigert wird. Man macht zu dem
Zwecke abwechselnd kalte »und heiße
Duschen, srottirtnachher die Nase und
bestreicht sie reichlich mit dem Saste
einer frischen Gurte. Jst die Röte
schon hartnäckiger, dann wird man gut
daran tun, dem Gurtensast etwas Ci
tronensast beiznmischem Nachts-über
läßt man diese Lösung aus der Haut,
des Morgens wasche man sie mit lau
warmem Wasser und einer milden
Seise ab. Etwas Massage, die man
mit den Fingern ausübt, ist gleich
falls zu empfehlen, nur dars man den
Gesichtserter nicht allzu sehr reiben
und lneten, da diese Haut besonders
empiindlich ist.
Selbstverständlich muß man mit
den Vorbeugungsmitteln beginnen,
noch ehe die Sommer-sprossen und die
anderen Schönheitsiehler sich gar zu
sehr ausgebreitet haben.
Praktisch.
Jn der Schule iit man beim Sub
irahiren mehtsielliger Zahlen, z. B.
3500
— 1482
Um das Botgen bei der vorgehen
den Zahl (Einet hat nichts muß ich
beim Zehnee bergen, —- Zehnet hat
auch nichts, Muß ich beim Hunderier
kargen) den Schületinnen recht ver
ständlich zu machen, sagt die Lehrerin:
»Dentt Euch, Jhr bekommt unerwar
tet Besuch, habt zufällig keine Kassee
bohnen zu haus, und bis zum Kauf
mann ist es zu weit, —- wag tut dann
Gute Mutter? — Sie iht bei der
Nachbarin, nicht wahr? un hat die
erste Nachbarin aber auch keinen Kas
tee zu Haus, wag tut die Mutter dann
wohl, Mattechen«i«
»Sie macht halt ’ne Tasse Tee!«
Botstchtis.
»Ich Verstehe Dich nicht, Klam;
wenn Du Dich mit Etsch verlobt hast,
brauchiesi Du doch nicht um Hilfe zu
schreien, ails er Dich lüßie2« -
»Ich schrie ja auch nut, um Zeugen
herbeizutufen!«
Yamorisiifchc anpph
f Der Wein trügtI
)« »Der Doktor Enders hat mir das
Bier verboten, meiner Frau den Kas
fee und meiner Tochter das Cigaret
tenrauchen — und dabei sieht der
Mann an's, als könnte er keiner Fliege
ein Leid antun . . .!" «
Ein Gemütsmentch.
Onkel (zum Neffen, der im Begriff
zrk heiraten steht): »Bei-geht Dir denn
nicht die Lust zum Heiraten . . . wenn
Du fortwährend von den vielen
Scheidungen hörst?!«
Reise: »Ach, im Gegenteile, Onkel,
das ist ja gerade, was mir Courage
machtl«
Bitte-te Kritik.
Sängerin: »Sind Sie nicht auch
dafür, Dotter, daß im modernen
Staate das Weib eine Stimme haben
müßtei«
Krititeu »Ja gewiß, als Sie vor
hin sangen, hab’ ich das auch ge
wünscht!«
Wittipieb
A.: »Merttviirdig, diese beiden Hee
ten sieht man stets zusammen, und ei
net ist so spindeldiirr wie der andetet«
B.: »Wahtscheinlich sind sie darum
so dicke Freunde gen-ordent«
Uebers-ten.
Weinreisender (zu einem andern):
»Ich verbitte mit jetzt das ewige Je
schimpfe iiber das Haus« fiir welches
ich machet Jch kann Sie-versicheru, daß
uns in einer Woche mehr Wein re
toutjeschickt wird, als Sie im janzen
Monat versenden!«
Lebensweisheit.
Mit einem Verwandten iß und
trink, aber Geschäfte mach’ nicht mit
ihm.
Erster Gedanke.
»Den! Dir nur: unser kleiner Max
ist die Treppe hinuntergestitrzt und hat
sich nicht verletzt.«
»Der Junge muß Geschäftsreisen
der werden!«
Selbstbewußt.
Dame: »Sie in Jhren beneidens
werten Verhältnissen sollten sich doch
endlich entschließen zu heiraten, Herr
Gras.«
Gtras »Gewiß, meine Gniidige —
miichie aber mein Leben so teuer als
mäg lich verkaufen. «
Zweifelhafte Gastskenudschqst.
»Was Sie sagen, die Schwarzen im
dunkelsien Afrika sollen so liebens
würdig sein?« »
»Gewiß, denken Sie nur, die Leute
wollten, ich sollte absolut zum Essen
dortbleiben!« E
Inst-tat .
Zu verkaufen ist ein Opernglag für
eine Dame im eleganten Lederfuttetal.
Aus der Höhe.
»Jn der Tat, Sie haben außeror
denuiches Glück mit Jhrem Dienstes«
sonal. Wie halten Sie es denn nur
solange?«
»Die Schlüssellöcher sind durchweg
mit teleslopischem Fernsichtsapparat
versehen!«
Ach so! -
,,Sendest Du mit von Deiner Hoch
zeitöteise eine Ansichtstarte, liebe
Rost-W -
,,T-azu habe ich leider keine Zeit —»
ich heitate doch aus Liebe!« H
l
— !
Aus einer Berieiviguugsrcdr. i
»Meine Herren, diese Bagatelle ver-«
dient gar nicht ’mal den Namen Dieb
stahl —- die läßt sich höchstens als un-’
ietbrochene Ehrlichkeit bezeichnen!« «
ch, diese Frauen!
Ein Herr üntethäli sich mit einer
Dame über die Schwächen des schönen
Geschlechts,
»Ich habe in meinem Leben über
haupt erst zwei Frauen kennen gelernk;
die tatsächlich vollkommen waren.«
Die Dame (lächelnd): »So? —- Und
wer war die andere?«
Heim-es aus der Psalz. .
Seit den letzten Prozessen gegen die
Weinsälscher in der Psalz cirtulierenf
in diesem fröhlichen Lande eine Menget
mehr oder minder guter Anetdoten. !
Zwei Weinproduzenien begegnens
sich, nachdem sie sich längere Zeit nicht
gesehen. Nach der Begriisznng sagt
Axt »Wie geht's Deinem Wein?«
B.: »Besset wie mir!"
A.: »Wieso?«
B.: »Den haben sie lausen lassen,
mich aber sechs Wochen eingesteckt!« —
Ein anderer Weinproduzent setzt ei
nem befreundeten Küfer und Wein
ienner ein Glas Wein vor und fragt:
»Was ist er werth?" Dieser, nachdem
er einen Schluck genommen und, wie
es beim Proben Sitte ist, wieder aug
gespuckt bat, antwortet iaionischx
»1000 Mark Geldstrafe oder drei Mo
nate Gesängnist« l
»Guten morgen, Consinchen. Wo willst
du denn schon so zeitig bin ?«
»Ach, ich will der Clie zur Verlolning
gratuliereiU
z »Aber so früh schon?«
’ »Ja, weit du —- che es wieder aus
seinaiider g l«
. ·,,,Also miser Freund K. hat sich
wirklich verheiratet?«
; B : »vaol11 vor fünf Monatenl«
i A: »Und hat eine hübsche Fran, dic,
wie ich höre, sonnt Geist besitzen soili'
B.: »Masscuhaftl Namentlich— Wi
dersptusgeisti«
i
»Na, wenn i das schon hör, da kehr
vorm Tor 1 um am Thorimnfnnntoriuml'«
»Ja, was is denn dniriz Umrian
»Das is a ncuc k-« is, die probie
ren s da unten irn I. .T.nn1 «
—
Junge: »Vater, gib mir zehn Eritis-, ich
will baden Aehnl«
Vater mibt ihm das Geld): »Vndcn
kannft', Junge, aber daß du mir nicht W
Wasser gehst1«
Professoresgattin (zu ihrem Mann, ci
nem Naturforscher): »Du bist doch cin zu
glaubt-, du gehst noch an ksn Port-vol nnd
läßt dich dort als Kunstcis - Fabrikant
niederl«
Die Liebe des Batetlaudsvckteiviqcw.
»Wenn ick satt wäre Minnetem
könnt’ ick Dir wunderscheen erzählen,
wie ick Dir liebe . . .