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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 24, 1912)
Glas-Ist Sieh-« m em- eugnfchm M m Kaki- Schule ; si sei setz ganz-en Morgen in Lon ? Q- Iuhergervandert und hatte keine I-isest gefunden Es war sonderbar THE eine Stadt, in der überall ein so M Treiben herrschte. ihn zur Unta z fis-is verdammte Es zuckte ihm in des Fingern tätig zu sein; er setzte im - Geiste Zahlenreibin untereinander Und entwarf Schriftsiiicke und doch spoer keine Seele ihn beschäftigen Sobald er eine Freimarke iibrig hatte, wollte er an die Zeitungen schreiben nnd sie auf seine unnormale Lage aus- » merkst-m machen. ! Während er verstohlen eine Semmel . verzehrte —- er saß dabei auf einerj der harten lehnelosen Bänle in der» Börse ———, ließ er sein Tagewerk nochj einmal wieder an sich borüberziehen In einem Kontor nach dem anderen .our ihm ein äußerst tühler Empfang! zu teil geworden Nein, Sie brauch: l « keine Kommis, hatten kaum genug « ZE- iun, ihre eigenen Angestellten zu Iefehiiftigen und je ehter er sich um Teufel scheerte desto besser. Lehr Inge tümpstrn die Stumpfnasr sit-er ihn und beobachteten ihn scharf, damit et nicht etwa Tintenfässer von der Toonbanl kam-endete Geschasigiw habet, die so taten. als erlagen sie fast der Last der Geschäfte was das Aus sehen ihrer Pulte keineswegs bestä iigte bedeuteten ihm mit berablassew der handhewegung das Lokal zu ver lassen, noch ehe ihm ein Dutzend er klärende Worte über die Lippen ge kommen waren. Jeder behandelte ihn « wie einen oerdäcbtigen Menschen Es würde ganz belustigend fein, wäre es nicht so schrecklich gewesen; Der allgemeine Eindruck war, daß er durch den Trunk heruntergelommen sei — er. der nie iin Leben einen « Tropfen Altohol ungerührt hatte! Ein Mann fragte ihn zehn Minuten lang aus« und dann, als die Flagge der Hoffnung wehte, riet er ihm, sich urn Hilfe an feinen Pfarrer zu wenden. Es war schier unglaublich, daß ir gend jemand in diesem Jahre des Heils Arbeit haben wollte und nicht mildtiitige Gaben. Er verzehrte die Seinrnel bis auf das lehte Krümchen und warf die Pa pierdiite fort. Ein Trunk am Spring Ikkmnen draußen würde seinen Durst löschen. Sein Grübeln iiber die Gründe feines Mißerfolges brachten ihn zu dein Schlusse, daß feine Bil dung an allem schuld sei. Seine ge - bildete Sprechweise, die irn Gegensag zu seiner armseligen Kleidung stand, .befremdete die Leute: etwas mußte sit dem Manne nicht in Ordnung kein, sonst wäre er nicht ohne Stelle. Ein Anstreicher oder ein Tapezierer site vielleicht Beschäftigung gefunden, aber er, der eine schöne Hand schrieb, jeden beliebigen Geschäftshrief auf fesem fchnell und genau addiren konnte —- nein, fiir ihn gab es leine seschäsiigung · Vielleicht schadet ihm sein Aussehen Adertoie konnte ein Mensch. der gar nichts verdiente, eine feine Garderobe habet-? Morgen wollte er einen Laden qsssnchem in dein getragene Kleider see-lauft wurden und sehen, ob nicht ein alter Zhlinderhut gegen diesen Vier-rück- anständigen aher teinen Ein druck machenden Strohhut einzutau-» M war. Wie schwierig und ver - stellt er auch sein mochte, der hohe - Hut würde den Gentlernan bekunden. —- er war ein eitler Narr! - Morgen —- aber mittler-weile — skittlerweile gab es«Weib und Kind nnd tautn einen Pfennig für die not wendigen Lehensbediirfnissr. Er schüttelte die Schlatfheit ab, die angefangen hatte, ihn zu lähmen — vielleicht war die Semmel ein zu reich liches Mahl gewesen —- und stand sehwerfiillia auf. Er begriff jetzt, weshalb enttäuichte und entmutiaie Menschen gewöhnlich fchlurfenden Schrittes, mit gebeugtem Rücken und scheuen Blicken einhergehen: es geschah weil ihre Niederlage aleich einem spihen Eisen durch ihre Seelen in ihre Körper eingedrungen war. Er war nicht müde, und dennoch war die Kraft, den Rücken aufzurichten und die Füße beim Gehen aufzuheben, von ihm gewichen. Er war durch und Jan-G ehrlich und rechtschafer und kannte den Menschen doch nicht ge rade int Gesicht sehen. Das Brand enal det Mißerfolgs stand ihm auf der Stirn Das Wasser det Brunnens war er qui-end kühl, aher ach, diese Metall : W! Ehe er den feinen benutzte Mlte er ihn sorgfältig aus, dann Iståe et zwei Becher voll hinunter, »Ist ihm war zu Mute wie einem er set-schien Riesen. H Mitleichterem Herzen und mit ei s« Im Inst fiir dat, wat ringsum vor «Wfcheitt er weiter. Hätte er nur Schuhe jenes Spiel-engenka ·fett, der feine Waren so Mpert an sei-O schlieser können, wenn sie auch VII ko zerrissen waren! Könnte er M tm Zeitungtjungen dort dritben Feste-hassen Zeitungen ftir bute Marien und Westen unbekümmtt II ei- SMMU MM s- MWiBennJabererhstie »Macht-see MW.-H - r--—-, ÆM allgemeine Mangel. Der, welch-s gern mit ilse eines allzu mistrauii schen M ums eine Gesellschaft ge gräsrdet hätte. —- der deriiiusey der esse Karte sein eigen nannte und nach eine-ne Laden trachtete, —- det Kommt m Hersundvierzig Jahren. der Konr seit blieb, —- alle miteinander bejam nrerten den Mangel an Kapital Men fchea aber-, die Kapital besaßen, lie lßen sich aus törichte Unternehmungen kein. Vielleicht war er so besser daran. . Jm Laufe des Nachmittags wurde seine Stimmung weniger grillenhaft. ’Schlechte Ernährung hatte die Funk tionen seines Gehirns gehemmt: er konnte nicht mehr mit derselben Leich tigkeit träumen oder sich Dinge aus malen. Ein hungriger Ausdruck trat in seine Augen; um Nase und Mund legte sich ein scharfer Zug; das Gesicht sah eingefallen aus. : Fast unwillkürlich verließ er die« reichen Stadtviertel und suchte diez iirrneren auf. Die Armen siihlen mitz! den Armen; dort würde er auf dassi wahltuende Verständnis stoßen, das· ihm anderswo nicht gewährt wurdHl Aber der erste Gewerbetreibende, an den er sich um Arbeit wandte —- ein Plalat im Fenster meldete: »Gesuchi ein Gehilfe« —- riß die Augen auf über die Unverschämtheit der Forde rung. »Sie würden sich besser fiir ein Kontor eignen, mein guter Mann. Hören Sie aus meinen Rat und ver suchen Sie Jhr Heil in der City. Ich kann einen so seinen Mann nicht brauchen.« Er blieb endlich stehen« müde von dem unaushörlichen hin- und Verlau fen. Wie eine Vision tauchte sein Heim mit seinen Hunger leidenden Lieben in blendender Helle vor ihm auf. Mit leeren händen heimkehren, hieß den Seinen das Todesutteil sprechen. Jetzt begriff er, aus welchem Sinne Verbrecher gemacht werden. Seine Ansichten von Moral fingen schon an, sich zu verändern. Unter gewissen Umständen war das Stehlen fein ge meines und veröchtliches Laster. Wurde ei aus zwingender Notwendig teit begangen, sv kam es ihm wie eine Sache vor, auf die ein Mensch stolz sein konnte, und fiir die er, im Falle des Crtapvtwerdens mit der Miene eines Märtyrers eine Gefängnisstrafe erdulden würde. Die sozialen Un gerechtigkeiten des Lebens erregten ei nen Sturm in seiner Brust. Er lngte um sich und überlegte, wen er fich als Beute auserfehen sollte. Er stand ge rade vor einer Schenke. Auf einem steinernen Fensterfims hatte ein Stra ßenvertiiufer ein Brett vle frischer Veilchen, die in zierliche Sträußchen gebunden waren, fiehen lassen. Wem gehörten tie? Jrgend einem verfein menen Menschen natürlich, der seinen ganzen Verdienst vertraut. Der Mann blickte- nach rechts und links.l Eine Anzahl zerlurnvter Kinderi schaute unverwandt in das Fenfter ei- » nes Spielzeugladens, der neben der» Schenke lag. Alle Leute, die in Sicht; waren. drehten ihm den Rücken zu. Er ergriff das Brett und verschwand mit feinem Raube um die nächste Ecke. Zwanzig Minuten.spiiter stand er draußen vvr dem Bahnhofsgebiiuve Jund das Geschäft ging glänzend. «Veilchen, einen Pennh das Sträub chen!« Die Blumen waren frifch und die Käufer fanden sich in Menge ein. Niemals hatte er in seinen glücklich ften Tagen Gehirn und Seele fo bei teinern Geschäfte angestrengt Jetzt jspielte er um einen hohen Einsah — Idaz Leben von Weib und Kind — und jeder Pennh, den er in die Tasche gleiten ließ, bedeutete eine größere Linderung ihrer Not. Ein sittliches Vergehen war zu einer herrlichen Tu aend erhoben worden. s Nach einer Stunde war fein Brett leer und seine Taschen voll Penns ftiicten. Nach zwei Stunden stand er mit leeren Taschen, aber die Arme voll guter Dinge, vor der Tiir ihres ein zigen Zimmers. »Sufe!« rief er durch die Tür. Es erfolgte teine Antwort und er trat ein. Jm Zimmer war es dunkel, nur durch das Fenster fiel ein fchwacher Licht-: schein. Er tastete nach Streichhölzern und zündete eines an. Das Kind schlummerte, warm ein gebüllt, auf dem Bette. Seine Frau war nicht da. . an überlief es kalt. Etwas war nicht in Ordnung. Sein Blick fchweifte durch das Zimmer. Ein Schauder durchrann ihn, als er einen halben Briefbogen, auf dem etwas geschrie ben stand, auf dem Tische liegen fab. Das Streichbolz ging aus und ließ ihn im Finstern. Eine Setunde lang fürchtete er sich zu sehr, um sich zu regen. Endlich strich er mit zöternden Fingern noch ein Streichbolz an und entzündete ein Lichtftiigrpchen auf dem Laininsimt Das Wachs trapite auf seine Finger, er trat schwankend an den Si ch nnd beugte sich über den Brief. Die Schriftztige tanzten im flackern den Lichtschein. Er fuhr sich mit der band über die M und feste M Licht«nieder. Sein Weib hatte geschrieben Pergieb Init. Willst« aber ich m cis-Mep- nk-M.m, Des-- seist-Kassen MHI »- M-« III-WITH ben. Ich werde nicht nicht auf dieser Weit fein. Ich wollte Dir bente bel ien nnd ging nach Conent Gear und san as mein Geld ftir sinnen aus, die ich versanken wostr. M dein ersten erworbenen Penny ging ich. in einen Laden, um ein Spielzeug Mr den Kleinen zu laufen. Ei war viel leicht unrecht, aber ich hatte es ian versprochen Und während ich fort war. bat jemand meine Veilchen vorn Fenstersirnz gestohlen. Jch kann ni mehr —- obne mich wirst Du Di leichter durchs Leben schkagew nnd deshalb gebe ich von Dir.« l Der Mann sont neben dem Tifss auf die Kne, barg das Gesicht in den »Häan un stöhnte schmerzlich Plönlich erhob er sich und langte nach seinem Hatte. Er wollte ibr noch und sie retten. Er wollte wieder gut machen . . . Von unten tönte der abgemessene Schritt von zwei Schutzleuten herauf, die eine schwere Last trugen. per Yachfocgen Eine Geschichte aus dem Leben; von Betty.Rittweger. Mit fest ineinandergeschtungenen Händen wandert die schlanke schwarz gekleidete Frau ruhelos hin und her. Der weiche Teppich verschlingt den Schall ihrer Schritte. Es ift toten still im Zimmer. Wer Frau Anita vor einem Jahr ktesehen hat-und seitdem nicht wie der, der wiirde bei ihrem Anblick er schrecken. Das schöne Blondhaar ist ergraut und die Gestalt« ist gebeugt wie unter einer Last. Der plösli Tod des Gatten, des geschähten - tapellmeifiers und Lehrers am Kon serdatorium, hat diese Veränderung hervorgebracht Es war eine Ehe ge wesen, wie man siesselten findet, ein gegenseitigee Verstehen und Miteinan derleben. Anita war ganz in ihrem Gatten ausgegangen und hatte sich in seinem Ruhm gesonnt. Sie hatte teine Kinder und so lebte sie nur dem ge ffiebten Mann. Und als er ihr ge nommen wurde, wußte sie nicht« wo aus noch ein und das Dasein schien ihr wertlos. Viele Ehren wurden dem Toten zu teil, die dem Kunstler und dem Men schen galten. Man veranstaltete Trauerfeier-n und man gab Konzerte, die ausschließlich seinem Gedenten ge widmet waren. Das Fürstenpaar er schien persönlich bei ihr. um ihr seine Teilnahme auszusprechen Wochen lang wurde es nicht leer von Be suchern bei Frau Anita, die ihr ver ficherten, daß ihr Gotte unersetzlich fiir alle Musitfreunde sei. Dann wurde es stiller und stiller. Ein halbes Jahr war vergangen, seit der geliebte Mann sie verlassen hatte, und ohne Erbarmen schritt die Zeit über ihren Jammer hin und das Leben ging weiter. Frau Anita hatte sich um nichts getiimmert, hatte ganz ihrer Trauer gelebt. aber erst seit eini gen Wochen mischte sich in diese Trauer eine Bitterkeit. die ihr vorher fremd gewesen war. Die empfand sie »erst, ais ihrem Gatten ein Rachfolaer irrnannt wurde, und dieses Gefühl isteigerte sich von Tag zu Tag. Die Blätter brachten lange Artitet über den kommenden Mann, der, eine be reitb anerkannte Größe« freudig be grüßt wurde und von dessen Wirt samkeit man sich sowohl für die Oper. wie fiir die Symphonie-Konzerte und das Konservatorium vie! versprach. Ab und zu wurde ein Lob für den Toten eingeflochten, aber bisweilen doch auch angedeutet, dasz die Ernen nung gerade dieses Nachfolgerz doch wohl einen Aufschwung stir das Mu sikleben der Residenz bedeute. Das Gefühl, das sie für diesen Nachfolger empfand, grenzte an haß. Am 1. April Hatte der neue Kapell meister sein Amt eingetreten und heute sollte das erste Symphonie-Konzer: unter seiner Leitung stattfinden. Auch die Antiindigungen fiir dieses Konzert hatte sie mit brennenden Augen gele sen, und es war ihr gewesen, als ver liere sie nun erst den Gatten ganz. Wohl versuchte sie, den Haß zu be kämpfen; ihr Verstand sagte ihr, das-, ihr jener sremde Mann nichts- zuleid getan, daß immer der Lebende recht habe. Aber es hals nichts. Unter ihrem Fenster lief in Zwi schenröumen von zehn Minuten die Elektrische vorüber. Die Linie sührteJ dem Theaterplas zu. Taxameter roll- j ten und Autoö sauchten. Natürlich» alles wollte den großen Mann bewun- ? dern, der »seinen« Plan einnahm, den» Platz ihres geliebten Toten! Und man . witr e ihm zujudelm Kränze würdens ihm its-erreicht werden« und Niemand," Niemand würde dessen gedenken, der viele Jahre lang mit begeisterter hin-« gabe an derselben Stelle gewirtt hatte. Nach und nach wird ei stiller aus den Straßen. Das Mädchen kommt und fragt, ob es den Tee bringen soll. Frau Inita nickt nnd versucht dann, etwas zu ießen. »Aber vergebens ·-—- die ehRst ihr wie zageschnttrt. Ganz erschöpft sinkt die Einsame endlich in einen Sessel am Fenster, nnd eine Art Betaut-»aus nimmt sie Hang-m Zu gewaltig ist die Erre "«iurs der ·-lehten Stunden gewesen. «Vai hatten eines We ens vor dem , dat, tie allein-zweiten reißt - si- Wsisswslbl « - » if III WMAIO reicht rh t eintretend eine Karte mit den Bir-11 dieasidige nfofpiitn färeis nen Inaenblet empfangen m · Inita liest, und eine slntnseile itmt ihr zum hergen. Er —- der achkolger ihres Gatten! Jeht in die ten: «Der sk- läst fragen. ob ihn ra Efer Stunde-i Was will er, was sucht "er bei ihr? Unbegreiflich. Aber ah « mochte Wichtiges sein, was er ihr mit weifeni Rein, das geht nicht. Es zuteilen hatte. »Ich lasse bitten« Ganz teise spricht sie. und ihre eigene Stimme klingt ihr fremd. Wie seltsam das alles ist! Und dann steht er vor ihr; nicht herrifch und selbstbewußt, nein, mild und gütig blickt er sie an. Einen Lorbeertranz hält seine Hand. »Es ist eine ungewöhnliche Stunde, gnä dige Frau. aber ich konnte nicht an ders. Verzeihen Sie, wenn ich Jhnen zudringlich erscheine. Man hat mich heute über mein Verdienst geehrt, und ich möchte Sie bitten, diesen Lorbeer, den man mir spendete, als ein Zeichen meiner Dantbarteit Jhrem Toten brinqu zu dürfen« »Das ist W ich weiß nicht — Herr Kapellmeifter -- ich versteh· nicht ——-« «O, das ist doch nicht schwer zu ver stehen, gnädige Frau! Ohne Jbren Gatten hätte ich nicht eine so vorzüg lich geschulte Kapelle zur Verfügung« Es ist für mich leicht, auf dem Jun dament. das er gelegt, weiter zu hauen. Und keinesfalls darf ich mir den heutigen Erfolg zurechnen. Des halb gebührt der Kranz meinem Bor giinqer.« « ..-. --L Noch wankend er jprichn ton nch alle Bitterkeit, aller Haß in Frau Anitcks setzen. -Sie holt tief Atem nnd reicht deni Nachfolger ihres Gut ten die Haud. »Ich danke Ihnen, o ich danke Ihnen. Sie wissen nicht, was Sie mir geben mit diesem« Kranz! Er soll das Bild meines geliebten Mannes schmücken und mir ein Zei chen fein, daß er undergessen ist.«' »Das war’s. was ich Ihnen damit sagen wollte, gnädige Frau. Nicht wahr, Sie gestatten mir, meinen Be such zu vatsenderrr Stunde und in Ge sellschaft meiner Frau recht bald zu wiederholen? heute folgte ich nur einem plößlichen Impuls. den ich nicht unterdrücken konnte. Auf Wiederse hen!« Noch ein Händedruck, eine Ber deuaung und Frau Anita ift wieder allein. Aber ed isi ein anderes Alleinsein als vorher Sie fühlt, daß sie eben einem Großen gegenüberaesiam den but. Und willig beugt sie sich vor dieser Größe. Mitreise berühmter san-see über dte Frauen. Milton, der blinde Dichter des »Ver lorenen Paradieses«, war zum dritten Male derheiratet und in dieser Ehe nicht besonders glücklich. Eines Ta ges machte ihm Lord Buekingham das Kompliment, daß seine lMiltons) Frau eine Rose wäre. »An ihrer Farbe«, entgegnete der Dichter. «lann ich es nicht erkennen, denn ich bin blind, aber an ihren Dornen fühle ich ei, daß Sie recht haben.« Ein an dermal wurde der Dichter gesragt, ob er nicht seine Tochter in einigen stem den Sprachen unterrichten lassen woll te. —- «Nein', sagte er, »eine Sprache ist siir ein Frauenzimmer genug.« — Aus die Frage, warum der Thronerbe Englands mit 14 Jahren gelrönt wer de und erst im 18. heiraten dürse, ant wortete Miltom »Weil es schwerer ist, eine Frau als ein ganzes Königreich zu regieren-« —-- Aristipp, der griechi sche Philosoph, wurde einmal von ei nem seiner Freunde gesragt, zu wel cher Art von Frauen er ihm riete. Er antwortete darauf: »Ich kann Dir zu keiner raten, denn wenn sie schön ist« wirst Du don ihr hintergangenx ist sie häßlich, wird sie Dir mißsallen Jst sie arm, wirst Du ruiniert; ist sie reich, wirst Du ihr Stlade. Jst sie geistreich, wirst Du verachtet; ist sie unwissend, wirst Du Dich langweilen und ist sie böse, hast Du die hölle«« —-— Dieses Urteil des griechischen Philo sophen dars die Frauen nicht zu sehr betrüben. Die Denker Griechenlands haben so schiese Ansichten iiber die Natur der Frauen gehabt, daß unter ihnen allen Ernstes die Frage anstau chen konnte, ob die Frauen auch eine Seele haben. ---- Morih Joiai, der un aarische Romandichter,·tat einst den Ausspruch: »Es giebt zweierlei Frauen: solche, die ein herz haben. die lieben Einen, und solche. die kein herz haben, die lieben Hundert« Von n Paul stammen die schönen Wor te: »Die Frau ist gewöhnlich der let-te reund, der dem Manne im Unaliict leiht.« --—- Navoleon l» der weibliche Talente sehr schähte (wenn sie ihre Begabung nicht gegen ihn richteten, wie Frau von Stael), sagte: .Ei ieht Frauen, die nur einen Fehler eu, daß sie nicht Männer sind.« » Ovid viel! » ; Ja X. kommt ein junges Möbel zum lMesser. Ja der Hm des Bedieneni" xfragt der Messen »Na Liebchen, was haben Sie denn auf dem herze-IV »Hu halb Bund Nierenfett!« war die prompte Antwort Lebt-s Nisus-ji« Gotttn MS der Gaste die Reife in das Seel-ad verweigert): »Schön-' Dich, nicht einmal das bischen Wasser ,gännst Du eines-W f-. k »so RAE-IF - - AHII Yrauenekke Ost Fisch Wenn ich den Wanken frage »Wo tommß du herf« »Von sause. non Vatese.« spricht er, Und seuszet schwer. Wenn ich den Landmann frage: »Wv gehst du hins« »Na-h hause, nach hause,« spricht er Mit leichtem Sinn. Wenn ich den Freund nun srage: »Wir blüht dein Glück?' »An hause. zu hause,« spricht er Mit srohem Blick. So hat man mich gesraget: »Was quält dich sehri« »Ich tann nicht nach Hause, Hab leine Heimat mehr.« Verschönert-s des deines »Was machst Du denn dat« ries ich, als ich Betty aus einer Leiter ste hend sand, eifrig damit beschäftigt, ein Brett über ihre Zimmertiir zu nageln. »Gehst Du nicht, daß ich ein Wand brett anmache?« lachte ste. »Phnllis Greh hat eines iibet der Tiir ihres Schtaszimmers und das steht ent zückend aus, aber ich fürchte. meines wird nicht so hübsch, denn es ist nicht sehr gut und ich verstehe nicht so ge schickt zu hämmern. Aut« Sie schrie aus, denn das Undermeidliche war ge schehen —- sie hatte mit dem hammer statt aui den Nagel aus ihren eignen Finger geschlagen. Als der verletzte Finger glücklich verbunden war. wendeten wir unser Interesse wieder dem Wandbrett zu. Es war richtig befestigt, aber uns laclirt und rauh, und die Wand trug Spuren von den hammerschliigen Bettn sah mißbilligend auf ihr eigenes Wert, während sie den verletzten Dau men streichelte. »Was soll ich nur machenisp fragte sie. »Ich wollte das Zimmer so gern recht schön haben, wenn Mildred aus Besuch zu mir kommt. und nun habe ich nur die Wand beschädigt »Lasz den Mut nicht sinkent« trö stete ich sie. »Wir wollen uns lieber überlegen, was sich tun läßt. Hast Du noch etwas Cretonne von den Bothiingen und Kissen in Deinem Zimmer übrig?« «Nur einen schmalen Streisen Mist Dir das etwasi« und sie brachte ein Stiick Stoss vvn etwa 6 Zoll Breite und doppelt so lang wie das Brett herbei. W »Wie tollen einmal veriuchen,' er widerte ich, nabm hatnnier und Nägel nnd stieg aui die Leiter: unt ben Nanb des Brettes naaelte ich nun eine aleichnräszig aeiälieiie Wische und Beitn trat zurück, utn ben Eindruck zu bewundern. nAber das isi ja reizend!' rief sie aus« «viel hübscher als das Breit bei Guns. Diesen Wanbteller lönnen wir baraussiellen, einen Nagel in das Brett schlagen, damit es nicht herun ierrutscht und noch ein paar Bena menie anbringen, dann sind wir fer tig. Das Brett siebt io biibsch aus, baß ich am liebsten in allen Zimmern welche anbringen möchte.« »Das würde ich doch lieber bleiben lassen. Denke poch, wie langweilig bat wäre!« erwiderte ich, ais wir uns in das Wobnzimmer begaben. »Diese abscheuliche Cari« sagte Bettv, als wir in ber behaglichen Stube saßen, »ich weiß niemals, was man damit anfangen soll.« »Warum versuchst Du es nicht auch hier mit einem Wanbbreti?« sragie ich. »Ja, ein langes, niedriges würde sichs recht gut ausnehmen,« überlegte Bettv, »oder lieber zwei Wandbretter, das un tere für Bücher und Zeitschriften und das obere für Ornamente. Was meinst Du dazu? Denkst Du, daß man damit den Raum ausfüllen tönnte?« »Wenn es richtig gemacht wird, ge wiß, aber es mufz sebr ordentlich ge zimmert werden, und da Du teinen geschickten Bruder haft, würde ich es mir an Deiner Stelle vom Tischler anfertigen lassen; lacliren können wir das Brett sa selbst, aber das Sätzen und hämmern wollen wir lieber nicht unternehmen.« Während des Plauderns hatte Vetty schnell eine Stizze entworfen. »Das gebe ich dem Tischler,« sagte sie, »und wenn er etwas daran andern will, dann iann ich das ja immer noch« tun.« Nach diesem Entschluß verließ ich sie. . Erst nach einigen Wochen tain ich wieder dazu, meine Freundin zu be suchen, und das Erste, was ich bei meinem Eintritt in das Wohnzimrner »bemertte, war der neue Wand-breit Fschinnch der so schön geworden war, fdasz ich ihn taum als unsere eigene. Erfindung wiedererlanntr. Unaesäbri einen Fuß von seder Ecke entseenti stand ein schlanles Bein. und due Ganze glich mehr einem in die Eite« hinein passenden grazissen Tis ali» einer einfachen Bretterreibr. Au dem oberen Brett standen Blumen und Ornamente und ans dein unterm stlcher nnd Zeitschrift-m wie seity es« Mut hatte, nnd dass-are gab dem ssimmer einen traulichen und wohn llieben Ausdruck » »Komm in das Eßzimnrer,« sagte Qetty als Antwort aul meine aner lenuenden Worte, «dort haben toir auch ein Wandbrett angebracht.« Diese Anordnung war ganz verschieden von den iidlichen Wanddretteen. denn statt durch unanlednliche Eifenitiitzen nnxrde es durch schön geschnihte Holzsiiitzen gebt-Um Die Lackirung von Breit nnd Stühen paßte zum Holztoert des Zimmets und es ließ Raum sitt ein großes Glas und ein mit Eretonne überzogenes Tablett. »Ja der Küche baden wir ebenfalls Bretter angebracht,« sagte Betttfg eben ins Zimmer kommende Mutter. »Das war meine Jdee.«' und voller Stolz rotes sie auf zwei hübsche Bretter mit Gewittzdiichlen. Auch diese Bretter hatten Holzstiitzen in der altmodiichen Art. nämlich so, daß unter dem Brett ein Holzftreiien an der Wand beseitigt war und zwei dreieckige Stiiete als Stüyen dienten. —..-,—.. «Stehtt Bis sagte Denn g Maus-, »ich habe mir vom Tischler diese Stützen auszeichnen lassen; also wenn Dn willst, kannst Du er nachmachen· Ein anderes Brett habe ich mir über dem Ofen anbringen lassen und das erspart mir so manchen Weg. Aus diesem Brett stehen die Gewürzbüch sen, bie ich während Ebes Kuchens brauche. die Topsdeclel Ifund an aer Seite hat es Haken siir dx Kochiöiiei. Wie Du siehst. siihrt eine schmale Schnur fast iiber die ganze Längs lanie des Brettes, welche die Tapf deckel hält und noch Raum siir die Gewürzhiichsen läßt« »Wie metlwiirdig,«.sagte Bettv, als wir von unsrer Jnspeltionseeise aus ruhten, ,noch vor einer Woche besaß das Hans lein einziges Wandbrett. höchstens außer dem in Kathleen’s Zimmer, aus dem ihre Schulbiicher und Pariere stehen. Es ist ein sehr vraltischei Dina mit Vorhänqen da Vor, um die Bücher vor Staub zu schützen Auch Mutter hat in ihrem Zimmer eines sär ihre Lieblings bücher, neben dem Fenster, an einem Blase, der sonst unbenutzt bleiben würde.« - Ists Inst-M QCIIIIIOUOII XI« Ein zierliches, zum Unshiingen be stimmtes Tailettenlissen ist sehr mat tis(h, da es nie im Wege ist und doch stets am richtigen Plahe und leicht zu finden. Das unserer Vorlage ent w Ein zierliches Naseltitsen sprechenbe Kissen war von grauet Seide, die Stickerei in rvsa und grün ausgeführt unb das zum Abschluß dienende eingelrauste Band, sowie vie zum Aufbängen bestimmte graziög ge schlungene Schleife von dazu passen bem« grünem Seibenbanb· Die hübsche Spitze empfiehlt sich durch das den getlöppelten Spitzen ähnliche Muster Man arbeitet sie der Quere nach in hin und zurückgebenden Touren auf einem Anschlag von 80 — Spitze in Hiieiarbeit Luft-naschen Da unsere deutliche Vorlage die Stiche aiie genau erken nen iäßi dürfte eine weitere Beschrei bung unnötig sein Von feinem Garn gehäieit ist die Spitze zur Verzierung von Soinineriieivern und Biuien oder zum Beiaß von Unterwäiche von schönster Wirkung · Immer zerstreut Professor ider mii feiner jungen Frau zum ersten Male zu hause speisi): «Krlinee, das Beschwerdebuch!« Die Ini- ies Seien-. Er: »Sag, Geliebte, willst Du mein Los niit tnir teilen«i« Sie: »Mit wie viel ist's dean her autgeiotnrneni« Eint-m »Weißt Du, Bei-ihm meine Verlo bung mit dem Baron ifi mir lett ei gentlich ein RätieM » »Aha, da venifi Du tschi fieihiq übte die Aufiiiiuns Mk