Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 22, 1912, Zweiter Theil, Image 16

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pqepks WILL-;
IN s. C. sue-Ists
xkk M sehen, eg evmm über
IF fsgtt Ue fusge Frau des Pa
- f , Sange zu Ven- Wann in einem
III fes er schuld daran. Sie saß
D an eichtee im Bitt und brachte
I: I It t lauen die Worte heraus.
seine Dame fiktchtete sich vor
Ist-, besonders aber vor Gewittetn.
j- St hatt-: sich dem Fenster genähert,
Tit-It jedoch unwillkürlich einen Schritt
I , vor einem dieser qräßlichen
; n Blitze, die nun seit einer Vier
III-de immer häufiger das Schlaf
, ethellten. Jn demselben Au
TÆick wurde heftig on die Haustür
gestopft
,, »Ist das der Donner?« fragte Frau
M rnit gebrochean Stimme
L- Der Pssior lauschte. »Nein, ich
;M. es klopft jemand an die Haus
- Ek-« fugke er. Und nun erst kam der
In been Blitz neböriqe Donner, ein Inn
sei, starkes Dröhnen
»Es war also doch der Donner,«
Himmel-te die Fran« »und du Einst mich
Ist znrn besten gehabt mit deiner Er
AMICI
: M ehe er ibr noch widersprechen
Instnih klinaelle es draußen heftia nnd
-We zugleich wieder.
»Da stehst dn’s!" sagte sie und zit
Mie.
»Hrn.« meinte er und begann. sich
eilig anzuzieben
» »Du willst doch nicht etwa anima
essen-I« rief sie erregt· »aneiis,t doch,
M der Blitz immer einschlägi, tnenn
see-m die Hatthiir rissnet .lll,h!!«
zQee ledte Ausruf galt einem neuen
Hist-lebenden Blitz dem das Krachen
folgte Und nun begann der
Sie versuchte Licht zu ma
ss. verdarb aber nur eine Menge
Ekixeichbölzer. bis er larn und ihr balf.
»Dir darfst nicht geben« sie hatte mei
Vseid seine Hand ergriffen. »das Mäd
Herr lann ja aufschließen«
Er sah sie einen Augenblick an, ent
zog ihr dann behutsam seine Hand und
ging ruhig aus dern Zimmer-. Gleich
darauf hörte sie in tödlicher Angst, wie
er den Schlüssel in der Haustür uni
drehtr. »Nun schlägt es ein,'· dachte
sie· uan verkroch sich unter die Decke.
Sie war wohl vielleicht nicht ganz so,
Die eine Pastnrssrau eigentlich sein
soll, aber schlecht war sie nicht« und nn
ter ihren vielen wirren Gedanken in
diesem Augenblick war auch der, daß
es nicht hübsch von ibr war, zu sagen,
das Mädchen solle aufschließen Wenn
also der Bliy nun einschan und ihren
Mann traf während er die Haustür
ossnete, dann war das natürlich die
Strafe irre sie« Aber nun harte sie
jkk sur-Mut sprechen. es war die ru
W Stimme ihres Mannes und die
M eines Bauern» Der Regen
goß in Strömen. — Uhlt wieder ein
Ilih und Gedach
Du mußt nun vernünftig sein.
Unauf« sagte der Pastor. als er wieder
Ieteinlanr, »ich habe Trine geweckt, sie
lommt herunter und bleibt bei dir.
während ickr fort bin.«
»Fart?!« wiederholte sie entsetzt
»Es ist Miit-s Madsens Karl auc
Lilleholt, er ist mit dem Waqrn hier,
ich muß ibr Kind heute nacht tausen.«
»Du willst mich doch wohl nicht. .«
»Das Kind ist vom Arzt aufgegeben
es kann jeden Auqenhlici sterl«en.«
Ein blenzbender Blitz und gleichzeitig
ein Getöse, als ob alles zusammen-s
stiirze —- wie ein Lachen und Toben
der Hölle klang es.
»Bernhiqe nickt doch« fuate der Pa
star, »wir stehen ja alle in Gottes
Ud."
Doch die Frau wimmerte. Und
Ttine lam hereinaestiirzt: »Es hat ein
geschlagen, es hat eingeschlaaen!«
Der Pastor zoq den Mantel an.
Seine Frau jammerte:
L »Du wirst es doch nicht wagen, fort
jugehen? Du weißt ja, es schlägt im
mer ein, wenn man fährt« Und
schließlich nnter lautern Weinen:
Christian wenn du gehst, dann liebst
Sk- mich nicht-«
M Pasivr sah sie mit einem seltsa
Isen Mcheln an. Dann nickte er und
We eine anfmunternde Bemerkung
M Weiter sei ia gar nicht so schlimm:
et wolle aber noch rasch nachsehen, ob
ei eingeschlagen habe, was er iibriqens
sticht glaube. Nach einigen Minuten
meldete er:
«Iiein. ich habe im aanzen Hof Um
sfchau aehaltenx der Blitz hat nur die
Wensiange aetrosferix es wäre also
U merkwürdig, wenn es öfter als
Mal hier aus dem Psarrhos einschla
Is würde.«
; »Dort-en nimmst du nicht tsen trie
W Mantel ab?« fragte die Fran.
J Sein Ton war etwas gezwungen
W, als er, sie ab und zu ansehend,
gzwlkMU
» ««Deule dir, Anna, Mai-s Madsens
« sagt, er wagt es nicht, zurückzu
" , ehe das Unwetter vorüber ist,
s" serde wegen. . . .«
«· ! , set Dankt' ries die Frau ans.
" Dad- Madleni Karl ist ein Fritz
»;»»l « He erst-eh »ich hielt ihm feine
i-« M. site ee sagt, ei sei schlim
-- den als vorhin, da er vom
We- ist. . « »Jense,
,Itbe M sich nicht von der
an Ing- Iersolgte fein
» -- sei Issed Ulf es the
W ex let-It Molche-!
WIT- Utl Mr .
. .«"W--;sk-.«-k ( -- , ,
Lrtsiia was dentß d- xu tust« s
Rdeneandasfleinesind das
jeden Un endlick Herden kann,« sagte er
mit Crit
»Aber an mich denkft du nichtk rief;
sie. .
Da richtete er sich than au:f !
dente daran, daß ich Pasior bin. «
diesem Augenblia fah sie das Antlih
ihres Mannes im Schein eines grellen
Blidez gerade als er diese Worte
fagtes und es erschien ihr gleichsam wie
die Offenbarung von etwas Großun, (
Erhabenem, aber Fernem —- dann
sank sie jamernd zurück in die Kissen;
ihr Weinen wurde von dem Plahregen
übertönt, der an die Fenster prasselte.
Und Paftor Lange ging allein hin
aus in das Unwetter und noch dazu
ohne feine Galoschen, die er nicht hatte
finden können. Seine Frau aber lag
im Bett und zitterte vor Angst; und
als sie es endlich wagte, die Augen auf
zuschlagen, überfiel sie ein neuer
Schreck, denn nun war sie aanz allein,
auch Trine war fort. Sie hatte sich in
den Hausflur hinausgefchlichen zu
Mads Madfens Karl; sie konnte näm
lich die Frau Pasior nicht leiden. aber
gegen Mads Madfens Karl hatte sie
nichts-, und sie fand es wohl auch be
ruhigend, bei solchem Unwetter einen
Mann neben sich zu wissen.
Auf der Landstraße draußen aber
ging der Pastor und kämpfte sich müd
fom durch Wind und Regen. Er war
so duntel, daß er teineu Schritt weit
vor sich ieben konnte, wenn der Blis
nicht den Weg beleuchtete, doch das ge
schah auch oft genug-.
l
Der Fahrweg vom Psarrhvs nach
Lilleholt betrug sünsriertel Meilen
aber es gab auch einen kürzeren Weg
siir den, der den Sumpspsad und den
Wald kannte. Der Fahrweg war der
bessere. da gab es im schlimmsten Fall
auch Häuser; der andere Weg war nur
dreiviertel Meilen lang, aber er war
auch viel unheimlicher in solch einer
Nacht. Der Pastvr dachte an das kleine
Kind, das jeden Augenblick sterben
konnte. und bog von der Landstraße ab,
wv der Sumvspsad begann. Ost
mußte er stehen bleiben und aus den
nächsten Blitz warten, um nicht etwa in
den Sumpf zu gleiten. Wenn er nun
trank wurde? Denn es wurve ihm eisig
kalt. als er mit dem dünnen Schuh
zeug durch die Miste eing. Oder wenn
ihn der Blitz trasi Oder vielleicht
seine Frau daheim? Dann wären sie
voneinander geschieden ohne Verständ
nis und ohne Versöhnung. . ..
Hier aus diesem Wege waren sie einst
vor einigen Jahren an einem schönen
Sommertage zusammen spazieren
gern-gen. seine junge Frau, die ver ei
nerte, verwöhnte Kvpenhagnerim und
er, der ernste schlichte Landpsarrer. der
früher Hauslehrer im Hause ihres Ba
ters gewesen war. Endlich hatte er sie
durch seine widerhvlten Vorstellungen
an jenem Tage vermocht, mit ihm einen
Besuch zu machen bei sJiads Madsen in
Litleholt: man erwartete das von ihr,
Mads Madsen gehörte zu seinen aller
besten Freunden im Sprengel
Ja, hier waren sie zusammen gegan
gen. Es hätte ein so schöner Weg wer
den tönnen. . Sie hätten sv viele:
schöne Wege miteinander machen. »
hätten so viel Gutes und Schönes mit- I
einander erleben können. . . . wenn nur
Ach! —- ieitdem waren sie nie
wieder zusammen spazieren gegan
gen
- i
Oer Panor blieb stehen« er mußte
sich ein wenia verpusten. Wenn der
Donner nicht grollte, konnte er sein ei
genes Herz klopfen hören.
. Nun liegt sie zu Hause, ich
glaube nicht einmal, daß sie an mich
denkt. . Sieh da, das Schwarze dort,
das muß der Wald sein. Hier war es
gewesen. Sie war ·nüde geworden und
weinte und setzte sich hin und wollte
nicht weiter gehen. Sie könne die Men
schen hier nicht leiden, sagte sie, es sei
eine garstiae Gegend, und sie langweile
sich zu Tode.
Eine garstige Gegend. . . . Eine gar
stige Gegend. . .. Die Menschen hier
nicht leiden können. . . . Sich langwei
len. . .. Und er kämpfte sich mühsam
weiter durch Sturm und Unwetter und
das sickernde Wasser und die traurigen
Gedanken.
Und als Pastor Lange endlich Mads
Madsens Haus betrat, war sein Antlitz
wieder ruhig und klar
Als aber die heilige Handlung roll
bracht war und der Pastor mit der Fa
milie im andern Zimmer saß und bei
einer Tasse warmen Kassees ausruhte,
da bastelt plöylich jemand draußen an
der Haustür, müde Schritte schleppen
sich durch den Flur. die Stubentür geht
langsam aus — und eine kleine mensch
liche Gestalt tritt ein« eine Gestalt, die
sie alle vor Erstaunen aufstehen läßt.
Die Gestalt triest vor Wasser, sie zit
tert var Kälte und atmet schwer; sie
hält mit beiden Händen vor sich ein
Patet, ein mittelgroszei Palet in Zei
tungjpapien doch das Papier ist vom
Regen ausgeweicht und durchlöchert so
daß man darunter ein Paar Salt-schen
erkennt.
»Ur-nat« ruft der Bastar. mehr ver
mochte er nicht zu sagen.
»Ja, weil. .ich dachte« « stam
melte seine Frau, konnte aber auch
nichts weiter sagen. n diese-i A
bltck sah der War I Antlih se
Frau ten Schein eines stellen B
gerade all sie diese Worte sagte; une
erschien ihm gleichsam wie die Offen
bar-us von etwas Gras-can Erhabe
d be
9333 sit MAY-M Jst-TM
weni« fragte Neids Radien. Doch er
bekam keine Antwort, denn sie sani
vßnmii aus einen Stuhl. Bindi
Bebt Ra en ging hinaus und kam
wieder; er drrichtete langsam und mit
gedämpitem Macht«-used
»Die Frau Mr iit den ga
xWeg zu Fuß gegangen.' Und er ab
f den Paftor iesi an.
Ja, nun iß sie Geschichte aus, dean
s man tann sich denken. daß Frau Anna
wieder zum Bewußtsein kam.
Und das stimmt auch; denn tiitzlich
feierten ja Pastor Lange und seine
Frau im Lyngdaler Pfarrhof ihre pl
dene hochzeit Es war ein seltenez it
voll ungetrübter Freude· Bei dieser
Gelegenheit hatten sich die Mitglieder
Der Gemeinde zusammengetan, um ih
rem verehrten Pastor und seiner nun
schon seit vielen sind-en von allen ge
liebten Frau ein großes Festgeschenk zu
machen. Es sollte eine Gabe sein« die
sich aus die Veranlassung des Festes
bezog, aber auch gleichzeitig jene bedeu
tungsvolle Begebenheit im Leben des
Ebepaares in die Erinnerung zurück
riei, die ja jedermann kannte: die Be
gebenheit aus jener Unwetternachi. von
der die völlige Umwandlung der Frau
Pastot dotierte. Nach vielen Erwä
gungen des hierzu .ingesetzten Fest
lomitees siegte der Vorschlag, den der
beste Kops der Gemeinde, der Schmied
Jens Madsen, ausgedacht hatte. Und
va Jens Madien .ine Person ist mit
dem kleinen Kinde. das der Pastor in
jener Nacht getauft hatte. wird man
gleichzeitig daraus schließen können,
daß das Kind also damals nicht ge
storben ist.
Das Ergebnis seines Vorschlags
aber sann jeder anschauen, der den
Lyngdaler Pfarrhof besucht. Es sind
ein Paar vergoldete Galofchen in na
türlicher Größe; sie prangen auf dem
Ehrenplahe im Wohnzimmer und erre
gen das Erstaunen aller Kenner-.
Die beiden Alten halten viel von
dem Geschent und mögtn es nicht lei
den, wenn es je einem einfällt, darüber
zu lächeln
Japanische Zwergbäume.
Von der Kunst der Japaner
tommt nach und nach immer mehr
auf uns. Die japanischen Zwerg
bäume sind so ziemlich das jüngste,
was wir als neu aus dem Reiche der
aufgehenden Sonne im größeren
Umfange erhalten. hin und wieder
ist schon in früheren Jahren ein sol
cher Zwerghaum bei uns eingeführt
worden, aber er wurde dann mehr
als Raritiit. denn als ein Wert der
Kunft angestaunt. Seit Kurzem ha
hen einige große Jmportfirmen ja
panische Zierpflanzen in größeren
Mengen eingeführt und damit iit
ein Ausdrucksmittel eine japani
ichen Kunst uns näher gerückt, der
sman gleichfalls bei uns in letzter
Zeit Interesse widmet: der japani
fchen Gartentunft. An Ansstellun
gen ift wiederholt versucht worden.
japanische Gartenlunit zur Schau zu
stellen; allein, was da geboten wurde,
ift nicht weit über eine bloße Schau
stellung hinausgelommen und hatte
» mit der Kunst wenig gemein. Des Ja:
paners Gartentunst beruht auf einer
außerordentlichen Liebe zur Natur im
IAllgemeinem zu den Blumen und
fPflanzen im Befonderen Große
HFreude hat der Japaner am Grotegs
;ten; das kommt überall in seiner
lKunst zum Ausdruck. So haben e
ihm auch die dorn Winde zerzausten
IBäurne des Berglandeg mit ihrern der
ztriipdelten Wuchse angetan und sie
sdiirfen in keinen Garten fehlen.
; Der Garten des Japaners ist meist
»in der Ausdehnung beschränlt. aber
dennoch soll der Garten eine aanze
LLandfchaft mit Höhen und Tälern«
imit Wassersiillen und Seen und mit
J Pflanzen aller Art enthalten. Da muss
xAlleS in’-«- Kleine herabgedrückt wer
sden. Die Gärten werden nicht zum
IBetreten angelegt, sondern sie dienen
inur zurn Anschauen. Nach besonderen
Gesetzen der Perspettide ausgeführt
spiegelt der Garten einem Besitzer, der
von der Veranda seines Hauses am
IAnblick des Garten-s sich erfreut, des
Lsen heimatliche Landschast wieder.
Zwergige Bäume, die in der Veranda
aufgestellt sind, dienen dazu, die Jllu
sion vollständig zu machen. und auch
irn Haufe selbst finden solche Zwerg
biiunie, in lleinen Töpsen oder Bam
busgefäszen stehend, häufige Shmholit
stets maßgebend ist, während der
Schmuckwert der Pflanze erst in
zweiter Hinsicht in Betracht lonrmt.
Oh die Kunst der Zwergenzucht
japanischen Ursprungs ist« erscheint
zweifelhaft Dr. C. Brick Gam
burg) meint, daß die Japaner die
Antegun dazu aus China erhalten
haben. Zedensalls unterscheiden sich
die Methoden der Anzueht in beiden
Ländern
Der Chinese befestigt um einen
eigneten Zweig eines Baumes
euchte dGesetzeH inl sgela hinegre der
Z g r urze s "gt. rnach
wiss der bewurzelte Zweig in einen
Topf gefest, und nachdem ihtn die
Endtnospe nommen wurde, weiter
Wpflesi. ie nun entspringenden
Triebe vermittelst Draht in
bestimmte Iti ungen geleitet.
Der Japaner arbeitet anders. Er
zieht seinen Zwerghaum ans Sa
men heran, nnd zwar nimmt er ein
möglichst kleines sein« das er in
einen Topf in mager-e Erde autl t·
Denk Keimlins wird die Endlno de
W und von den seiten-.
d-,
twfpen lonnnt nur ein-e zur Ent
wickelung. Der j t entstehende Trieb
wird entweder S- srmig gezogen oder
zu einem Knoten ver-schlangen. Jeft
folgt ein fortwährendes Inst-seiten
der Knospen. Biegen und Drehen der
Zweige. wobei allerlei hülfimtttel
(Dkaht, Bambuösiiidchem usw-) den
halt hergeben müssen. Erforderlichen
falls werden durch Beredelung dein
Bäumchen an bestimmten Stellen
neue Zweige eingesest Die Pflanzen
werden nur selten in neue Erde um
gefesL wobei aber jedesmal die Wut
eln ftart beschnitten werden. So ent
steht als Resultat ans der Summe von
magersiet Ernährun nnd beständiger
Unterdrückung des reien Wachstums
das japanische Zwergbäumchen.
Unter Umständen werden aber auch
derlriippelte Bäume ans dem Freien
in Töpfe versetzt und dann in eine
entsprechende Behandlung genommen.
Das Drehen und Biegen der
Zweige erfolgt nach ganz bestimm
ten Regelm denn jede Linienfiih
rang hat für den Japaner eine sym
bolische Bedeutung, die je nach der
Pflanzenart auch noch want-langs
fähig ist.
Die bevorzugte Baumart ist die Ko- "
nifeten- Modell-ole Familie. weil
deren Belaubung andauert· Aber es
werden auch mancherlei Laubhälzer
gezwergt. so vor Allem bestimmte
Ahornfortem dann Ulrnen und Kirsch
bäume. Unter den Nadelbölzern steht
Chamaecyparis obtusa, eine auch in
unseren Gärten gepflegte Pflanze,
obenan. Den Japaner-n gilt diese
Pflanze als das Symbol der Lieblich
teit. Häufig wird ferner die Kiefer,
die als Symbol der Tapferteit und
der Stärke gilt, als Zwergbaum gezo
gen. Als drittes bemerkenswertes
Navelbolz sei der Wachhvlder genannt.
Nicht selten werden verschiedene Arten
von Pflanzen auf eine gemeinsame
Unterlage veredelt und dann zum
Zwergbaum herangebflegt.
Die Größe der Zwergbäume bar
riiert recht sehr. Es gibt schon
Bäumchen, die noch nicht die höhe
von 20 Centimeter erreichen, und
sdann solche, die trotz der Höhe von
irber ein Meter noch als Zwerge ans
i
i
zusehen sind. Das Alter der Zwerg
bäumchen wird meist überfchäst
Gewiß find hundertjährige Bäume
leine Seltenheit, allein die meisten
sind erheblich jünger. Nach Dr. Brick
zeigten Stammquerschnitte eines mitt
leren Exemplares von circa 4 bis 6
Centirneter Stamrndnrchmesser etwa
30 Jahresringe.
Man darf die Zwergpflanzen nicht
als Krüppel oder Monstrositäten be
trachten, die· dern Zufall ihr Dasein
verdanken, sie sind entweder wohl
iiberlegte Nachbildungen erschauter
Ratursorrnen oder das gewollte Aus-«
drucksmittel einer bestimmten Symbo
lil. Wie, mit der Anordnung abge
schnittener Blumen -in Pasen und Ge
säßen der Japaner ganze Geschichten
in der Blumensprache widergibt, so
dienen ihm ähnlich seine Zwergbäume.
Zur Pftege der Bäumchen ist ein
jGarten unerläßlich. Jrn Zimmer
fsind sie dauernd nicht zu erhalten.
Jm Winter sollen die Pflanzen bell,
stähl, fast srostfrei stehen und nur
iwenig Wasser erhalten. Ueber Som
smer stehen die Pflanzen am besten im
l reien an windgeschiitzter Stelle, wo
re mäßig feucht gehalten werden. Ge
legentlich kann man die Pflanzen zu
TDelorationszwerten ins Zimmer neh
men. Alle zwei bis drei Jahre wird
sein Umsetzen in neue Erde erforderlich
sein, wobei die Wurzeln beschnitten
werden, damit Raum fiir frische ent
steht; es wird dasselbe Gefäß wieder
aenornmen. Die im Frühjahr entste
henden Triebe werden jedesmal bis
aus wenige Blätter ausgetnisfen.
Hermann Daim.
c
—— »Weißt du, Mut-et, ich wollte-. ich
wöc« ein Mann und hätte einen großen
Vollbatt.«
——— Jst-sum dem« liebeJ Bindi-«
—- «Nun, dann brauchte ich mein Ge
sicht nur halb zsj Ivaschen.«
Lstsniith
Frau (entseht zu ihrem befchwipsten
Gatten, der mit blutbeklecktet Weste
heimiommt): »Um Gotteswillem Du
läutest —- was ist Die zugestoßen?«
Mann (miittifch): ,Ftag’ net so
dumm . s Laternenpfahl!«
Lasten-esse Gewissen-reitst
« Ehemann (Motgeus): »Diese Nacht
muß ich in einem schonen Zustande ge
wesen sein, als ich nach hause kam . . .
seine Frau ifHotal heiser!«
Englands liedeirnacht zur See
Allgenreine politische Erörterungen
und insbesondere die kritischen Fra
gen. die sich mit dem Marottohandel
vertniipsten. geben heuti en Tags
nicht selten Anlaß zum ergleichen
zwischen detGröße der englischen und
der deutschen Flotte. Daß die engli
sche Flotte der deutschen überlegen ist«
beziveiselt niemand, aber über den
Grad der Ueberlegenlieit besteht wenig
positives Wissen. Freilich gibt weder
die genaueste Angabe der Schissszahs
len jedes einzelnen Tupi» noch auch
die Angabe des Ionnengehalts oder
der Arniiruns einen Anhalt, der siir
die Beurteilung der hüben und drü
ben bestehenden Angriffs und Ab
wehrlrast vollkommen ausreichen
würde. Die spezielle Lage beider
Länder zur Seeliiste spielt hierbei eine
Rolle; England ist ein Jnselreich
und hat aus allen Seiten seine Küsten
zu beschützen. während Deutschland
nur eine verhältnismäßig lurze Kü
stenstrecke zu dediiten hat, wovon zu
mal die Nordseeliiste durch die Vorla
gerungen US Wattenmeeres einen
natürlichen Schutz genießt. England
ist ferner das größte Handels- und
Kolonialreich der Welt, so daß ihm
daraus gleichsalls eine Wehrhastigleit
zur See notwendig wird; England
hat schließlich leineArmee oon Bedeu
tung und muß daher im Falle Riege
rischer Verwicklungen alles aus eine
Karte, aus die Flotte setzen. Sollte es
jemals irgend einer gelingen, eine
Armee aus englische-n Boden zu lan
den, so wäre das der Anfang dont
Ende der englischen Selbständigteit.
Aus diesem Grunde besteht in der bri
tischen Welt eine starke nervöse Reiz
barteit gegenüber allen Flottenplönen
anderer Großmöchtr. Die englische
Marinepolitil vertritt den «Zweis
mächte-Standpunlt«. d. h. England
ist bestrebt, seine Flotte so start zu
machen und zu erhalten, daß sie der
jenigen der zwei nach ihm größten
Seemächte zusammengenommen über
legen ist. Also selbst bei der denls
bar ungünstigsten politischen Mächte
Grupvirung wiirde die englische
Flotte immer noch die Ueberlegenbeit
zur See besihem wenn man dieser Be
urteilung lediglich das tote Mates
rial zu Grunde legt. lleber den
Wert und die Ueberlegenheit der
Besahung der Schisse. des Soeosfi
ziertorvs, der besseren Ausbildunu
nnd Führung kann nur der Ernstsall
selbst die Entscheidung brinaen. Je
densalls besteht wenig Aussicht, dasz
durch erneute Schiffsbautem wie sie
die Nervositöt in manchen deutschen
Kreisen fordert, das bestehende Stär
terderhiiltnis geändert wird. Von den
modernen Liniensehissen, den Dread:
noughts, hat Endland jetzt elf fertig
und elf werden gebaut, während
Deutschland nur sieben fertige und
neun im Bau befindliche befi t. Ein
Dreadnought unterscheidet ich von
einem älteren Linienschisf durch die
Größe und die Armierung Früher
baute man Linienschisse von etwa 1:5,
bis höchstens 16,000 Tonnen. Der
,.Dreadnought«, das Ursehiss, das am
W. Februar 1906 seinem Element
übergeben wurde, hat ein De
placement von 20,000 Tonnen, und
heute stellen die Vereinigten Staaten
Dreadnoughto von 28.000 Tonnen
her. Die schwere Arrnierung des frü
her gebräuchlichen Linienschiffes be
stand aue vier Geschützem jetzt tragen
die Dreadnought zehn und zwölf
große Kanonen, also vom Kaliber
30,5 Em. wie die Vertreter der deut
schen helgolandsstlasse, oder 34,J-:
Ein-, wie der englische Orion. oder
3515 Em. wie die nordameriknnische
Ter;ig. Der Linienschissstreuzer ent
stand aus dem Pan ertreuzer. Beil
ihm sehen wir das Hintvachien deoi
Deplacements in noch oerstärltem
Maße. Die deutschen Panzertreuzer,i
die Anfang des Jahrhunderts vom;
Stapel liefen. verdrängten 9000 Ton: ;
nen· Der neueste Linienschissstreuzer.
Moltte ist 23,000 Tonnen groß nnd;
die englischen Neubauten gar 27,000E
Tonnen. Der «Moltte«, der zur Zeit
das schnellste große Kriegsschiff derx
Welt ist, erzielte bei den Probefahrten !
29.5 Seecneilen ils-It Meter). No »
turgemiiß beanspruchen die dazu noli s
gen riesigen Maschinen viel Platz unoi
Gewicht. So bleibt siir die Arinieruna
und Panzerung nur noch wenig übrig,
und infolgedessen sind die Linien
schissstreuzer schwächer geschützt und
armiert als die Linienschifse. Sie tra
gen z. B. meist nur acht, höchstens zehn
schwere Geschützr. Die deutschen Tor
pedoboote sind als vorzüglich betannt,
sie sind die schnellsten don allen Mari
nen. Bedentlich zurück stelst Deutsch
land im Unterseewesen. Jn England
sind die neuen Boote mit Funken
spruchLinrichtung versehen und ha
ben sich bereits ofsensiv vor itglich be
währt. Drei Boote traten chon Ende
des oergangenen Jahres die weite
Reise nach hongtong an. Verschie
dene sind serner in Malta und Gib
raltar ftationtert, und drei Jlotillen
zu je 12 Booten liegen an der Ost
tltste. Aus dem kurzen Uebers-litt
wird der Laie entnehmen, das das
englische Schiffsmateeial urn mehr als
das Doppelte störter an esprochen
werden mus. als das deut che, und
das ist das Ergebnis. zu dem jeder
Fachmann bei objektiver Abschähung
der beiden Flotten gelangen wird.
W
Wenn die Frau tan t, so hitdst die
Magd. '
f fwotagdek W Sei-Zu
Der Ueberlieserung nach gilt der
Dschebel Musa (Moseeberg) als Berg
der Gesesgebung Erst im Jahre
1816 tcnn der berühmte Reisende
Ludwig Bursisnrdt durch seine For
schungen aus der Sinaibalbinsel aus
die Vermutung. es sei vielmehr der
Dschebel Serdal als derjenige anzus
seben, aus dein Jabwe sich den Kin
dern Jstael’s ossenbarte. Dieser An
nahme stimmten Lepsius und Epers
bei, während Karl Ritter und Ti
schendorss sich zugunsten der alten
Tradition eriliirten Die neuesten
Untersuchungen siibren bezügtich der
Lage des Berges der Gesetzgebung zu
einem wesentlich andern Ergebnis-. Es
war zuerst 1873 der englische Geo-:
grale Chor-les Bete, der betonte, daß
in der biblischen Erzählung die Erin
nerung an einen großen vulianischen
Ausbruch vorliege. und diese Ansicht
wird von Guniel und Stade eben
salls vertreten. Jn der Tut paßt die
Schilderung 2. Mos. 19 durchaus zu
diefer Annahme. Dort heißt es: »Eure
schwere Wolle lagerte über dem Berg;
Rauch stieg von ihm aus, wie von ei
nem Schmelzofen, dazu Donner und
Blitze, ein starkes Geschmetter von Pos
saunen. - Jabwe fuhr im Feuer aus
den Berg herab. Der ganze Berg er
bebte.« Hiernach mußte der Sinai da
mals wirllich einen oullaniichen Aus
bruch gehabt haben, allein die geologis
schen Untersuchungen ergaben. daß
weder Dichebel Musa noch Seroai
bullanischer Natur findt sa, daß auf
der ganzen Otnatnnlvtnset outranrscqe
Bildungen völlig fehlen. Die Frage
ist daher: wo gibt es in der Nähe der
Sinaihalbinsel einen valtanischen
Berg, auf den man den biblischen Bes
richt beziehen tönnte2 Diese Frage
scheint jetzt durch die Forschungen von
Prof. Ol. Musil und L. Kober gelöst
zu sein. Nach dem vorläufigen Bericht
von Musil irn Anzeiger der kaiserli
chen Atademie der Wissenschaften in
Wien ist der wahre bidlische Berg
Sinai in dem Vulkan halaslsBedr zu
sehen. der unter 27 Grad 12’ nörd
liche Breite und 37 Grad 7’ Zstliche
Länge v. Gr. liegt, westlich von der
heutigen großen Eifenbahnlinie. Nach
den Mitteilungen des Geologen L.
Kober handelt es sich dort um jung
vultanifche Bildungen, die in nord
fiidlicher Richtung sich erstrecken und
mit basaltischen Decken und Tussen
die seichten Wadig ver nubischen
Sandsteine erfüllen. Die Annahme.
daß dort in historischer Zeit ein dul
tanischer Ausbruch stattgefunden habe,
findet darin Unterstützung daß ähn
liche Vorgänge in der weiter südlich
gelegenen Vult.tnregion von Medina
aus den Jahren 1242, 1252 und
1256 betannt sind. Bei dem letzten
Ausbruch wurden Sonne und Mond
sogar in Damastus durch den Rauch
verfinstert. ..Erweist sich", sagt Prof.
Oberhumer. »Musi« Lotalifirung alss
zutreffend so gebührt ihm das Ver
dienst, auf die durch Bete und Gunlel
eingeleitete Frage der Verlegung des
Berges der Gesetzgebung auc- der
Sinaihalbinfel nach Arabien dir Ant
wort gefunden zu haben. Die Trag
weite dieier Entdeckung tann kaum
hoch genug geschätzt werden. Unend
liche Mühe und Scharsstnn sind da
rauf verwandt worden, den Zug der
Jsraeliten durch die Sinaihalbinfet
festzustellen Nun ist das alles in den
Wind gesprochen. Das Schilirneer.
nach dessen als wunderbar geschilder
ter Durchguerung die eigentliche Mii
stenwanderung begann, ist nun nicht
mehr die Nordspige des Golfs von
Sues, sondern jene des Golso von
Alaba. Die Suche nach den einzelnen
Stationen des Wüstenzuges tann nun
in Midian von vorn beginnen, ob mit
Erfolg, muß die Zukunft lehren. Je
denfalls stehen toir in der Sinaiirage
am Beginn einer völligen Umwälzung
aller überlieferten Anschauungen.«
,-—«-— -s.--—
Professor Eber die Ereignier der Vat
tholomäusimcht vorttä t, spitd durch bis
Lachen« einer feiner sahst-c gestört :
»Wie ist es mit möglich, »Im-sicht- dieser
blutigen Vom-in u lachenP
Schüler: Herr wiesson es war eint
« Blau-usw«
Dis Mem
A.: »Ich frage Sie doch. ob Sie
mir die fünfzig Dom-is bergen wol
len; warum erhalte ich seine Ant
work-«
Q: »Es ist besin, ich bleibe Ihm
die Antwort fchuldig, als Sie nis
Mitct die isufzig Jota-IX