Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 15, 1912, Image 8

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    .—--- ;- —,-k- -
In eisiger-) He hej
sumudicn über sein-F
Reise-Erlebnisse. "
drichfeklichet Marsch.
Mhl dtö Wetter Rats-dies sinds
des Iäsliedkts sei-er Expeditith
fest sichs Ur, hatte- fie doch
Ihre-d set Reise man-he Finder-.
sife z- übetsäsdeh die an die
körpektiche Widerstandefähigkkir
Ue stiften Ists-Ordnungen stellte.
Oft befunden sie sich in einer Hälse
In über 16,000 Fuß iiher dem«
Meers-spiegel — Mai-schienen in.
der Reget sechs Stunde-« ruhten
bkiut Essen zwei and schliefen dann
sechs Stunden --— Von Statt dass
ben sie nichts gesehen-.
Hob-akt. Tasnnmi.x H. älkiir.3.«
Auf feiner lseichmerhdnsn klipisk nnd-E
dem Siidpol bat met :-k0(11dj
Amnndien nicht: Don Kam -Tcot:,!
dem englischen Ziidpalarforsuek noch;
irgend einem Mitgliedes seiner Ex- e
peditipn gesehen In einer Unter
redung die er gestern hier mit dems
Vertreter einer großen englischen
Zeitung hatte, fügte er hinzu, daß
Kapt Stett troddem den Südpsoll
erreicht Haben könnte Anntndie.i«
zollte dann feinem englischen Rinas
ten Scott hohe Anerkennung sur die;
Verdienste, die dieser sich um die Er-i
forschung antarktischer Gegenden nnd
Meere erworben habe nnd fügte
binzn daß er von Herzen wünsche-:
daß es Srott gelingen möge, den Pol »
bu erreichen. Ueber die Einzelheiten;
seiner beschwerlichen Reise nach dem;
Süd-vol sagte Amnndien gestern nochi
folgendes: »Wir marschierten etwa
sechs Stunden und legten in dieser
Zeit durchschnittlich 15 Meilen zus
riick, dann brauchten wir etwa zwei
Stunden zum Essen und zum Füt
ternder Hunde. schliesen sechs Stute-!
den nnd machten-ins aufs neue aus
den Marsch. Dieses schien uns des
halb der vraktischite Plan. weil wir
uns dabei nicht überanstrengten und
wisher des Marsch-es trotz alle-.
Schwierigkeiten, die wir zu über
winden hatten, frisch und munter
waren. Die größten Schwierigkeiten
die wir aui unserem Mariche fanden
waren die riesigen Höhen die wir
erreichten Jch glaube. daß wir uns
sehr ost in einer Hölle von minde
stens 16,750 Fuß befanden Der
Punkt der Erde, den wir als den
Südpol bezeichnen können ist 10,500
Fuß über dem Meeresspiegel gele
gen. Das Marschieren in einer sol
chen Höhe ist natürlich sehr schwer i
wril die Marschierenden an Atem-·
drschwerdsen leiden. Wir marschierten
trotidem rüstig vorwärts und kamen
glücklich ans Ziel. Selir vorteilhaft
war es für uns, daß mir genügend
Provisionen mitführte-i Wir ent
behrten nichts, und dass war aut;
denn ein jeder von uns entwickelte
einen solchen Appetit dasz es uns
manchmal schien. als ol) wir über-Z
haupt nicht mehr satt werden wür
den. Diessersten Hunde, die wir mit
führten, chteten wir, als wir
uns unter . 85. Grad südlicher
Hreite befandente Wir , schlachteten
vierundzwanzig nnd ihr Fleisch war
sehr appetitlich und zart. Weihnach
ten feierten wir aus einem hoben
Berge, nicht sehr weit von dem Süd
poL Die ganze Feier bestand darin.
daß wir uns etwas bessere Mahlzei
ter als wir sie gewöhnlich hatten-,
zubereiteten Sonst marschierten wir
am Weihnachtstage gerade so gut
nnd so weit wie an den anderen
taaesr Its wir wieder zu unserem
Schiffe ,.Fkani« zuruck lamen. wiss
ten mir alle frisch und uninter. Eini-»
ge Hunde waren unsti davon getan-J
feu, und diese hatten einen Teil dekl
Pronisionen, die nur aui dem Wege
in Schneebittten zurück ließen, um fiel
zu benutzen, wenn mir in Not gera
kn würden, verzehrt Wir sahen nur
die Spuren der Hunde iui Schnee-.
fanden diese aber nicln miedkii Na
türlich konnten wir während des
ganzen Marfches weder baden noch
uns kasieren Die Bärte durften mi:
aber nicht lang wachsen lassen, weit
die Gefahr vorlag, daß sie zu eines
sckiden Eis-nasse frieren und uns
dann lästig, wenn nicht direkt ge
fährlich werden könnten. Es war sehr
gut, daß ich unter anderen mdeizti
nifchen Instrumenten auch eine Zan
ge zum Anszieben von Zähnen mitge
nommen hatte-. Ein Mitglied unserer
Expedition litt so furchtbar an Zahn
fchmekzem daß ich imstande war, ihn
mit Hilfe der Sange von seinen Lei
den zu befreien«
cisis Geees its Erfinder-.
London, 11. März. König Geokg
von England hat durch den deutschen
chapetszen in Deutschland ein Pa
tent sitt einen von ihm e undeueu
Ofen zum Sparen von Ko n et
Iittt Diese Reutgteit wird tu der
bit-n III-me ehe-r MM Its
W Wytktt »W»
Das neue China.
Zotststutznsdjkssiepus
blit angenennnzem sp
Macht die-Jf Parlament-A
Präsident ist th- fük use seine Amts
handlssges verstemietlickFDss
Parlament w die Asche, sichs
nur den Präsidenten und des- Lize
seiisidente nzu wähle-, feste- auch
jedes Gesetz des vu des- Präsi
denten vetiert Med, über des Vei
lsiu aus«-kleinem —- Mchi- daß
Rebeleu im Rai-des des Landes zu
des Jmpeeiqlistes, die don noch
immer viele Anhänger bebe-. über
esanget sind. —- Frukteich und
! ava- iibek die smeeikanifchen
Schiedsgetsifsekteägr.
Ranking, China, Ill. März. Die
Konstituiion der neuen Republik von
China. die heute endgültig angenom
men wurde-, verleiht dek nationalen
Assembly die dick-sie Gewalt Eine ei
genartige Bestimmung der Konstitu
tion ist die, daß alle Amlshondlungen
des Präsidenten von der Noli-malen
Assembly gut geheißen werden müs
sen. Die Assembly erwählt den Prä
sidenten, den Vizepräsivenlen und bat
das Recht, irgend ein von dem Prä
sidenten vetiertes Gesetz über sein Veto
anzunehmen Dr. Sun Jat Sen»
wird das- Ssiegel des Präsidenten-antis»
Juan Schi Kais persönlichem Ver-»
trelet Tang Schao Ji übergeben, so
bald siimtliche Ptäliknlnaeien erledigi«
sind. Biä jetzt bleibt et. Dr. Sun
Jat Zen, provisorische: Präsident
Peting, U. März. Heute traf hieri
die Nachricht ein« daß der Gebirgspaß
Jung-Mosis an der Grenze zwischenå
den Provinzen Scheu-Si und the-non
von General Scheu Jun, dem Gott-;
verneur der Provinz Erben Si ein-;
genommen und besetzt ist. Gouver
neur Sehen Si ist gegen die Repubtit
nnd wird wie man hier fürchtet, jetzt
da er im Besis des wichtigen Basses
Jung-sinken ist« die Provinzen Honan
nnd Chiali besehen. Einem anderen
heute hier eingetroffenen Berichte zu
folge haben eintausend revndlitnnische
Kavalleriften ihre Regimenter verlas
sen und sind zu den Jrnperntisten
übergegangen die irn Norden China-S1
unter dern Oberbesehl Schen Jung
stehen. Wenn diese Nachrichten sich»
bestätigen sollten, besteht zwischen dernJ
Norden und Süden Chinas ein Bruch,?
der kaum durch die Jnnuguration
Auen Sehi Rats ais- Präsident der
epubiik beseitigt werden könnte.
Paris, U. März. Jn hiesigan amt
lichen Kreisen ist rnnn der Ansicht.
daß die Ratifiziernng des Schiedsge
richtövertröge mit Großbritannien
nnd Frankreich seitens des amerikani
schen Bunde-Simois in der jehigen
Form tatsächlich einer Zurückweisung
gleichtoenrnt Man hofft jedoch, daß
ein neuer Versuch gemacht werden
werd, Schiedsgerichtsverträge zwischen
den erwähnten Ländern zur Annahme
zu bringen. die allen dabei beteiligten
Ländern genehm sein werden. Das
hiesige Aniwärtige Amt erklärte ben
te. daß das von Washington aus ver
breitete W der französiiche Bot
schafter in der Bundeihauptfmthean
Jnles Jnssernnd, werde versetzt wer
den, erfunden ist.
Toiio 11 März1 Die von dem
Bundessenat der Ver Staaten un
längst reitisizierten Schiedsgericht-.
verträge haben hier eine aroße tsnt
täuschung hervorgerufen. Man be
dauert es hier allgemein daß J is
seine Zustimmung dazu gegeben bit
daß der japanischenalische Alliani
Vertrag dahin verändert wurde daß
wenn eine der beiden Parteien mit
einer dritten Macht einen Schiedsge
richtsvertrag til-schließen sollte, teine
Bestimmung des Allianz Hei-errin
iommens dieser Partei die Pflicht
auferlegen foll, mit der Macht, mit
der sie den Schiediqerichtgvertrag ab
aeichlossen hat« Krieg zu führen.
Prozeß besinne-.
Iribepe m jetzige Zutritt-stagnie
« text-r den Schrank en.
: New York 11. März Heute be
Jgann hier der Projeß gegen Wash
ington B. Thomas, den früheren
Präsidenten der »Ameriinn Sugar
Resining Taf John E. Parsonz,
spden früheren Anwalt der Gesellschaft
nnd eines der Mitglieder des Ereig
iidiomiiees, die iriiheren Direktoren
fett-ne Donner und John Money
en den jehigen Direitor George
Fra ier nnd den Rechtsanwali
aus P ladelphia Thomas B. Dak
Ied Die gegen sie erhobene Anklage
mutet auf Beschwörung zur Umge
dei Sherman Antitrustgeseies.
e Vertreter der Bundesregierung
is dein Prozeß sind außer Bundes
MWU Mise, dieMie
Z. I. h. Erim und Innres-i
.·. II
endet.siardie
« W-.
dirs-Jener
Sprechkk gezä
kCzhamp Clerii-« feierte
; Icriisliszebuetstang
Eine großer-list DeusnstretHV
Washington, D. C» 8. März. Die
gestrige Feier des 62. Geburt-Wes
des Sprecher-s Champ Clari entsi
wickelte sich als eine großartige De-!
monstration zu Gunsten der Pisist
dentschafts - Kandidatur des Spec-»
chers, an welcher sich nicht weniger!
als Wollt-) Personen beteiligten;
Man hat von interessierter Seite beq
kaupleh daß Herr Clarl nicht län-;
ger das Vertrauen des Herrn Zwan;
und seines engeren Anhanges genießt
und von diesen in der Baltirnorer
Konvention bekämpft werden wir-U
Da aber zu den Veronltalteen der
gestrigen Fesslichleit Herr Gottet II
Beide, der intinesre hiesige Freundi
Broans, und andere prominenee
Brnaniten gehörten. so rnnß das
Gerücht über Brnansi Gegnerschaft.
mit großer Vorsicht ausgenommen
werden. Clnrl selbst ist gezwungen,«
sich passiv zu verhalten. Er iß hierj
an das Kapital gebunden, währen-IS
seine Mitbewerber im Lande Zaum-I
reisen und sich an der Sache nachk
Telegaten beteiligen können. Jnrs
allgemeiner-. herrscht hier die Ueber-;
zeugung vor, daß Präsident Tast dies
republilaniscbe nnd lkbarnp Clarl dies
demokratische Präsidentichafts - No-;
mination erhalten werden —- Tast;
schon bei der ersten uvttimmuna,
Clarl dagegen erst aui dein dritten
oder vierten Balle-l Der Kann-i
zwischen Tast und Roosevelt drotn
der renubl ikanischen Partei mehr als
verhängnigvoll werden zu wollen
Das tonservaiive Element in der
republikanischen Partei ist ohne
Zweifel zu Gunsten Tasts aber
Rooseoelt ist start genug, die Siegeg
aussichten seines Nachfolgers so ab
zuschwächen daß ein republikanischer
Sieg ini November sehr zweifelhaft
ist Als letztes Mittel die bevorste
hende Katastrophe in der republikag
nischen Partei abzuwenden wird
setzt der Versuch gemacht in der Per
son des früheren Vize- Präsidenten
Fairbanks den Mann zu finden aus
welchen sich die Freunde Tastä so
wohl toie die Rooseoelts einigen kön
nen. Es braucht wohl kaum gesagt
zu werden, daß dieser Versuch kläg
lich scheitern wird. Jn der Ansicht
der hiesigen unparteiischen Beobachter
hat die vor einigen Tagen gspltene
Rede des Kriegsministers StiFnson
die Chancen des Präsidenten finge
mein verbessert. Sehr wahrschkinkich
wird nun auch der Wertheim-nisten
Herr George o. Meyer, bald seinen
Standpunkt erklären und wie Stirn
son seine Loyalität zum Präsidenten
demonstrieren Auch die Tast’sche
Kampagneleitung gilt hier siir besser
als die Nooseoelt'sche von Senator
Dixon von Nevada, der sich darin
kaum mit dem Abgeordneten Westa
ley von Illinois messen kann. wel
cher der Direktor der Tast’schen Bor
lsronventions - Kampagne ic. Mc
Kinleh steht leit mehreren ahten an
der Spitze des republilani cheii ton
gressionellen Komitees und hat daher
politische Ersalirung und enge Ker
-bindungen in jedem Teile des Lan
Ides Dagegen muß sich Senator
»Dir-in aus andere Leute verlassen
Die hiesigen Korrespondenten derj
grdßeren Zeitungen sangen schon fest
Ian die täglich vorn Rooseoekt'schen
153tiuptquartier erlassene Eleutng
2nienge zudu beschränken Jn anderen
,Worten, die-großen Zeitungen schei
,neii ausgefunden zu haben, das es
jinit den Chancen Rooseoeltz die Ro
nunatwn zu erhalten, nicht weit her
i ist. Nach der Chicagoer Konvention
’inag allerdings Roosevelt wieder das
Jsentrum des öffentlichen Interesses
«rverden. Die Randidatur La Follet
»te; hat neuen Wind erhalten. Wenn
sauch der Senator noch aus geraume
Zeit verhindert sein wird persönlich
in der Arena zu erscheinen, so führen
seine Freunde d«-i Kampf für ihn
siort und sie sollen in den deinen Da
;lota3, in Mirnxfota und selbst in
J Jan-a ganz gute Aussichten iiir ihren
sKandidaten entdeckt beben.
Die Liste der demokratischen Be
werber um die Nornination ift wieder
sum mehrere Namen bereichert wor
den. Danl der unermüdlichen Tätig
keit Bryans auf der Suche nach pas
Esenden Randidaten Senator Kern
von Indiana, Bkyans Kamerad in
der letzten Wahl wird jekt ebenso
häufig genannt wie Gouverneur Mar
shall, der bisherige Lieblingssohn des
,,«Hoosier Staates. Bürgermeister
Gahnor von Ren- Yotl, wird die
Stimmen von Ner York aus dem in-·
formellen Ballot erhalten, nachher
aber wohl von der Obersläche ver
schwinden bis oie Frage eines Bise
priisidenten zur Sprache kommt.
Bryan hat nun auch den friiheren
Akkord-seien nnd Osaverneur von
Colorado Schafroth in Vorschlag Z
beacht. Diese Namen werden a r
etc-Mich nicht in
Diebe-o fide demokratische Kauti
daten sind noch immer Damen
Ohio Dissou von New Siequ
m Mai-ei und Möbel
soc-· —— .
Bleib-mein Underwgcchs Hi W- en
waren nie viel verletectsenx .s..? er
wird wohz wen-a mehr als ein ji«-»ti
r-limentar-Botmn erhalten« Sein
Anhang neer fut; enerstuell zwilchen
Witten und glatt teilen. Abgesehen
vok der unbetdnnten Stätte bannt-ne
rnkg Wille-n gegenwärtig die nieMZss
Dilegnten haben Clan lonnnt M«
in; dritter Stett-. Aber Clerrt Und
todt Dann-n ift die zweite Wahl Ie
WilsonsLente und er wird die rnit
ftrn Witten-Stimmen erhalten. wenn
ei dein Gent-erneut von New Beten
nicht gelingt die nötigen zwei Mel
zu erhalten. Das scheint unmöglich
zu letn und Willen besitzt fest seine
größte Stätte. Er fallt ungefähr
200 Stimmen »tnrz« und schon do
durch wird Clart in den Vorder
grund geschoben. Gauner tornrnt als
Bizepräsident nur in Betracht, wenn
entweder Harmon oder Ciart liir
Präsident nominiert werden. Auch
Gouverneur Wilson wird in Vor
schlag als Kandidat fiir Vizepräsident
gebracht werden, wenn ihm die Präsi
dentschafts Nominrstion entgehen
sollte. Clur! und Witan ist hier
schon feyt ein sehr riel besprochenes
Ticket, aber sehr wahrscheinlich würde
Willen die ihm zugedachte Ehre ab
lehnen und lieber Premier irn Kabi
nett Clarls werden.
Giinstigc ErrtETckliing.
Jahresbericht der Großbantet
in Deutschland
Dkk Eier-Zinke- ns getan-.
Berlin, 9. März. Von ungemei
neni Interesse sind die Jahresberichte,
ioelche gegenwärtig non den·Grosz
banlen veröffentlicht werden. Sie
tun über-zeugend dar, daß die Ent
wicklung der deutschen Finanzverhölt
nisse allgemein eine höchst günstige
gewesen ist. Die Deutsche Vanl hebt
die Gesundheit des deutschen Geld
marlts besonders hervor. Tiefe sei
im letzten Sommer zur ckvikienz be
wiesen worden, als trotz der hohen
ausländischen Ansprüche Alles glatt
von stritten gegangen sei. Seitder
sei jedoch in der oortichtiaften Weise
operiert worden. Heute, so wird in
dem Jahresberichi der Deutschen
Bank betont« ständen den ausländi
schen Forderungen gegenüber. Falls
ein besseres Verhältnis Deutschlands
mit England herzustellen sei, so wäre
zu erwarten, daß eine gesunde Volls
wirtschaft anhalten würde. Die
Reichsbanl hebt in ihrem Jahresbe
richt hervor, das; der deutsche Geld
marlt mehr als früher auf seine
eigenen Mittel angewiesen sei. Das
große Finanzinftitut verteilt fiir das
oerflossene Geschäftsjahr eine Divi
dende von 586 Prozent.
—-«
Flammenopfcr.
Mindestens sechzehn Personen
haben Leben eingebüßt
Hotel is Chiana-angebrannt
Chicago, 9. März. Bei einem
Feuer, das heute in einem von der
heilsarmee betriebenen Hotel an Clarl
und harrison Straße ausbrach,
fanden sechs Männer, die dort wohn
ten, einen gualdollen Tod. Man
glaubt, dass man noch mehr Leichen
von Opfern finden wird. wenn die
Trümmer des abgebrannten dauses
fortgeschafft werden. Einer der bis
ietzt betannten sechs Opfer, ein In
ftreicher, namens Thomas McMath,
sprang. als ibrn der Ausweg durch
die sich schnell ausbreitenden Flam
men abgeschnitten war, aus einen
Fenfier des vierten Stockweries auf
die Straße und wurde auf der Stelle
getötet. Nach Angaben der Verwal
ter des hotels befanden sich zurzeit des
Ausbruchs des Feuers 175 Männer
darin. Bis heute mittag war es
»noch nicht möglich gewesen, genau
-sestzustellen, wieviele von diesen ver
1 mißt werden. Man hat sechs Leichen
igesundem ist aber, wie bereits ein
»gangs bemerkt wurde, der sesten An
1 sicht, das mindestens noch weitere zehn
umgekommen sind. Diese Annahme
stiiht sich aus einen Bericht des
Feuermnrschalls Senserlich der be
hauptet, daß in verschiedenen Zim
mern des dritten Stockweriz noch
mindestens die Leichen von zehn
Männern gesunden werden tönnem
die von den Löschmannschasten heute
vormittag nicht erreicht werden konn
ten. Mindestens sechs Personen wur
den schwer verledt heute mittng
wurde bekannt gegeben, daß das
Feuer durch die Explosion eines Gas
osens verursacht wurde.
Opfer see Explosion.
Zscls Personen in Ebers-Ide, Rep
Vez Ist-de- verleht
Berlin, 9. März. Eine verhäng
nisvolle Explosion, welcher wahr
scheinlich vier Menschenleben zum
Opfer fallen werden, hat sich zu
Eberstvatde itn Regierungtbe irk
Potsdasi ereignet Die Exploron
geschah in der Delitederei der dorti
en Linoleuens abrit. Its Per
pnen, welche sur in der
Oelsiederetisdteiiung desanden, wur
den verleit, sitt unter ihnen lebens
sesilprlich. In dest Wiederauskoms
Ins der Wesen Iird gezweifelt
Nach dciit Tal
Umititdfcit beschreibt
Einzelheitptt der Reite. ;
gMiQkWittetsttttp
Nutz Geist-g in Eule-s lässt
König Osaka vo- Nimeses sI
löslich set EIN-fu« des Süd
psli Im chde activ-Zische- Fir
ftltek Atti-Indien kittc Gläckmtttfchs
besticht- zitgkiicit. -.—-- Auf dem
Busch mich dem Eis-il wirket
Last Amt-Ofen nnd feine De
gleitkt vom schönstes Wetter be
sänftigt — Die gefürchtet-s
Schtteestökme blieben ans.
Vier Minute währt-de Nacht br
Ivtztett die Mit-stirbst dri- Expe
ditiott dazu. um alles sitt die be
schnitt-licht Reife nach dem Vol
iniiattd zu ietzktt.
« »sp
· London O. März König Gest gI
Ihm heute Louis- Haatoit voii Norwe
gen eine Depesttie überiitittelit lass-it I
Im der er dist tii tut dett Erfolgen i «
notwegischen Fokschekas Amsmosett bei
der Entdeckung des Sidin Glitdi
wünscht- Köttig Georg bat die ERK
dition Atttuitdsens mit großem Inteki :
esse verfolgt, und erwartet augen
blickkicb jeden Taa fast jede Stunde
Nachricht von dem englitckten Süd
polfotfchek Kapt. Scott.
E
l
s
I
H London, 9.-März. Noald Amt-nd
jfen hat gestern in einer einer hiesi
lgen Zeitung übermittelten Kabelde
s pefche noch einmal wiederholt, daß er
s nicht weiß, wo Kapt. Scott, der Füh
srer der englischen Siidpolexbedition
ssich aufhält und auch keine Ahnung
! davon hat« wie nahe diefer dem Süd
sdoi gekommen ift. Zugleich giht
HRinundsen die Einzelheiten feines
IMarfches nach dem Pol bekannt. Er
zbtbt vor allem hervor, daß es mit
»der Erreichung des Pols auch ge
llungen fei, die Ausdehnung und dtn
charakter der unter dem Namen N «-,
Meer bekannten riesigen Wasseriliiche
zu erforschen und die Verbindung
zwischen Süd Vittoria Land und
König Evande Land zu entdecken.
Amundfen ist dabei aut eine riesige
Gebirgsiette gestoßen. die sich iiher
;
i
«
l
den ganzen antarltiichen Komm-nie
hinzuziehen scheint und von ihm »Kä
nigin Munde Gehirasziiqe« genannt
worden ist. lDie Lage des Süd
pots hat Amundfen mit Hilfe feines
Sertanten und eines liinitlichen ho
»rizonts während eines herrlichen
sponnenscheinä festgestellt, nachdem er
ivierundztvanzig Stunden hindurch
stündlich Beobachtungen angeftellt
»hatte. Das Plateau, auf dem der
.Siiddpl sich befindet, hat Amundfen
lzu Ehren de; Königs von Norwegen
.Kiinig haakons Land« genannt. Er
beschreibt diefes Plateau als eine
riesige sich nach allen Seiten hin
sausdehnende Fläche· Am 14. De
.zemher fiellte Amundfen fest, daß er
drangen war und machte sich sofort
daran, die noel übrige Strecke zu
rückzulegen Das Ziel wurde am 15.
Dezember um Z Uhr nachmittagz
erreicht, und nachdem festgestellt mor
den war, daß die Expedition den
Südpol erreicht habe, wurde auf ei
nem fchnell errichteten foliden Un
terhau die notwegifche Flagge und
die des Dampters «Fritm", auf dem
Amundfens Expedition die Fahrt
nach dem Sitten unternommen, ge
htßt. Das Wetter war den Mit
gliedern der Expedition fowohl auf
dem Matfche nach dem Pol wie auch
Jauf dem Röckmarfche günstig. —
bis zum 89. Grad fiidlich vorge-«
Am 17. Dezember wurde ders
Rückrnarsch anaetreten und es gelang
dem Forscher bei den günstian Wit i
terunasderhältnisfen durchschnittlichz
36 Kilometer per Tag zurückzuleaenJ
Schlechtes Wetter setzte während die- i
fes Marsches nur einmal ein undk
verursachte eine Verzöaeruna von vier !
Tagen. Die ganze Gesellschaft ver
ließ den Dampfer »Trarn« am 20·
Oktober leyten Jahres und lehrte
am 25. Januar 1912 wieder zu dem
Schiff zurück. Am 12. April lehtenl
Jahres ging die Sonne unter und
die Mitglieder der Expedition be
fanden sich vier Monate im Dun
teln. Diese Zeit henutzten sie dazu,
ihre ganze Ausstattung auszukiss
sern und neue Ausstattuitasgeasn
siände anzufertigen So mußte-i sie
ihre Schlitten ändern, weil sie sahen.
das; sie siir den praktischen Gebrauch
im antarltischen Meer zu schwer und
unbeholfen waren. Sie beschäftig
ten sich während dieser langen Nacht
aber auch mit wissenschaftlichen Un
tersuchungen, und stellten vor allem
interessante und sehr wertvolle meteo
rologische Beobachtungen an. wobei
ihnen der Umsiand zustatten lam,
daß der Himmel meistens llar war
und sehr oenig Schnee fiel. Die
niedrigsie Temperatur herrschte am
13. August. nämlich 59 Grad Cels
site-. Amundsen hatte furchtbare
Stürme in jenen Schnee- und Eis
gegesden erwartet. Jn dieser Er
wartung wurde er getäuscht; denn
das Vetter war meistens ruhig.
sittliche Sitte-ne wtiteten während
WMt nur zweimal. präch
tises IMW wurde-Hofe
deeholt an Mut-lese
Why
Flohlcngräbcr in nanz
Deutschland streiten
Lage in Fronfreslli nnd England
« Berlin, -11. Nier »·«Hetrte its-II »
der Streit der Grubenarbeiter IRS-N
wesisiilischen seiden, nndsijnszlg Its-— ·
zeni der 350100 Zechenordeiter be- «
teiligen sich heute ictni daran, so daß
die meisten Zechen verlassen daliegen»
Jn allen in den Koblendtstrilten ig
legenen Städten und Dörsern werden
starke Polizeiabieilnncien bereit gehal
ten; doch nach den letzten hier einge
troffenen Nachrichten verhallen sich die
Streiter sehr ruhig, wenngleich in
zwei Fällen Angriffe ans Grabens-e
beiter. die sich weinest-In am Streit
teilzunehmen, nnsgefiihri worden sind. .
Jn dem Streit handelt es sich ebenso s
sehr um einen Kanin zwischen den (
Führern der beiden rivalisierenden
Arbeiterorgonisationen, den sozialde
mokratischen und den nichtszialdernos
kritischen Organisationen wie zwi
schen Grubensihern nnd Grabens-thei
tern. Nach der Ansicht ersahrener It-;
beitrrsührer hängt der Erfolg des
Streils davon ob, in wie weit die
Mitglieder der sozialdemokratischen
und der nichtsozialdemotrntischen,
der «chrisiiichen« Orgänisatlos
nen zusammen arbeiten. Die
össentliche Meinung in dem westsiilii
schen Kohlendistrilt die während des
letzten großen Streits aus leiten der
Streiter war, ist augenblicklich ent
schieden gegen die Streiter. Bis heute
mittag hatten sich noch nirgend int
Lande irgend welche Folgen des
Streits bemerkbar gemacht· Es send
tveder Fabriten geschlossen, noch Prei
se für Lebensmittel erhöht worden.
Die Eisensabriten in Westialen, in
dem Großherzogtum Luxernburg und
in ElsaßsLothringen haben angeblich
genügend Kohlenvorräte eingelegt, um
ihre Fabriten mindestens drei Wochen
in Gang halten zu täinnen.
Eisen, Deutschlc.nd, 11. März. Nach
einem heute bekanntlich gegebenen
amtlichen Bericht haben sich von den
in diesem Distritt beschäftigten 70,
M Grubenarbeitern 112.109 oder 66
Prozent nicht an dem Streit beteiligt
Allgemein ist der Streit im öltlichert
Teil der Provinz Weftsalen Diese
nigen, welche an der Arbeit geblieben
sind, werden nicht belästigt,
London« 11. März. Irrt Norden
von Wales sind die Preise für Koh
len heute um 75 bis 100 Prozent er
höht worden. Fast ebenso schlimm
steht es in anderen Teilen deILandeJ
aus. Während der letzten Woche wur
den aus SüdWoles nur ALM TM
,nen.lkohlen vertehictt.tvährend seither in
einer Woche durchschnittlich 400,000
Tonnen verschickt wurden. Leute
wurden in den Midiand Countiei
tvei der größten Papiersnbriten ge
ichlossen und die Angestellten wurden
bis aus weiteres entlassen. Aue ver
schiedenen Teilen des Landes trafen
heute hier in London Nachrichten ein,
denen zukolge die Jndustrietatigteit
tiberatl engestellt wird, so daß täg
lich heute in Großbritannien Tausen
de ttnd Abertausende von Arbeitern
beschäftigunglos werden.
London, 11. März. Der Streit der
Kohlenarbeiter in Großbritanniem an
dem sich mehr als eine Million Arbei
ter beteiligt, wird vorläufig nicht bei
gelegt werden. Das war die sitr viele
Fabriibesiger und Geschäftsleute nie-«
derschmetternde Nachricht, die heute
bier eintraf. Man schöht heute die
Zahl derjenigen Arbeiter, welche in
solge des Streits ihre Beschästigung
verloren haben, aus mindeflen
eine Million, so daß heute in dem bri
tischen Reiche über zwei Millionen
Arbeiter seiern und die meisten großen
Fabriten stillstehen. Für Lebensmittel
werden heute unerschwingliche Preise
bezahlt. Die Regierung hat nichts un- -
terlassen, um die streitenden Parteien
zusammen zu bringen. Alle Versuche
sind vergebens gewesen, und man
glaubt fest, daß sie im Parlament
eine Minimum Lohnstala siir die
Grubenarbeiter unterdreiten wird.
Einige der Grubenbesiger haben sich zu
Gunsten einer Minimum-Lohnstala
erklärt. Andere wollen von einer soi
chen Maßnahme nichts wissen.
Paris, U. März Etwa zwei Drit
tel aller Kohlengräber in Frankreich
haben heute der Aufforderung der
»Generai Minere Federation« einen
vierundzwanzigstündigen Streit u
inaugurieren, Folge geleistet. D« er f
Streit ist nicht etwa gegen die Gru
benbesiger gerichtet, sondern soll der
Regierung die Solidarität der Koh
iengräber in den verschiedenen M
dern dartun und dein Parlament In
gleich einen deutlichen Fingerzeig se
hen, daß die Grabes-arbeitet iu- sit
den Utersvenstonen allein zu ,
sind, sondern viel-r verlangen.
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