Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 27, 1911, Zweiter Theil, Image 16

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    zIss Eise Kastnett Micha
litfchlr.
Mk ist, gis ob ich heimwärts kehren
måßtt
M einmal, elf mein Sommer geht
zur Rüste
Rså eksmak barsch vie hohen Thore
- schreiten,
Um jeden, jeden Sie-in die Arme
breitem
Sällsetig ruhn im Bann der alten
Mauern,
Die mit mir um vertauschte Jahre
traun-n.
D, dsß ich alles, alles wiedetfändez
Die biöttetdichfkm hohen Terms-:
wände,
Die blütijeniibetfchneiken Wiesen-kame,
Das Waserfpieh die grünen Eichen
being
Jn denen noch die Stimmen der ent
«
Geliebten alten Heidengötter wohn
ten »
Die Rothdornlaube. die Kaftaniem
bäume,
Die treuen Dürre blauer Kinder
träume,
Die Märchenandacht atlzemloses
Schauen.
Verbofuer Wege wvnnegolleø Grauen.
Und in des Schloßhofe Laubengang
die Bronnen
Mit ihrem Murmeln, träge und gek
sonnen,
Das mit dereinst in weltenfernen Ta
gen
Mehrere Antwort gab auf heimlich
Its-gen
Wo mir ihr Naß die beißen Schläer
fühlte,
Wenn Unserftand’nez mir im hetzen
wählte
Das Rosenbeet am Thor, die Muster-l
hecke,
Ach, æll vie lieben alten Spielversiecle,
Die trotig ungestiiknen Kindetthtänen »
Des tWüße jugendl-eilst Wäh- ;
Den Duft verwehren Liebens auf den
Fluren,
Zertret’uer Wisan blutigrolhe
Spuren —
Erschlagse Träume will ich wieder
finden »
Jn- Rasfchen alter sturmzerietztew
Linden, !
Jn ihren Schatten mein Erinnert-i
retten,
An ihre Brust diemwilde Sehnsucht
II III W her uit mir gegan
« XIV ifTsteM Wa Stie- undj
Was-« ( .
Nur einmal noch mein Jugendland
betreten
Fromm unterm Himmel meiner Kind
heit beten
Dann wieder fliehn nach fernen, schö
en Vordem
Wo theuer mir die Fremde längsi ge
worden! —
Mit ist, als ob ich heimwärts kehren
mäßte
Noch einmal, eh’ mein Sommer geht
zur Rüste
ff
Der Schienenstrang durch die
SaharC
Die Wirken im Wetterwintel von
Nordasrika haben das allgemeine
Interesse, vor allem das des nächst
betheiligten Deutschlands, aus das
Bordringen der französischen Herr-:
schast in Matollo gelenkt. Noch ist
man nur aus Vermuthungen ange
wiesen, welches der Gang der Ereig
nisse sein wird. Aber selbst wenn
Frankreich diesmal, getreu seinem
Versprechen, die Abmachungen von
Ulgeeiras zu achten, sich daraus be
schränken wird, die Ordnung im
Lande wiederherzustellen und die Ho
heit des Sultans zu sichern, so un
terliegt es doch keinem Zweisel. daß
es eifrig am Werte ist, seine Macht im
Sultanat zur Geltung zu bringen
nnd sein Ansehen zu vermehren. So
stirgt es siir die staunst die vielleicht
noch manche Ueberraschungen bringen
wird, denn der Gedanke, in einigen
Jahren zwei oder drei Armeetarpe in
Meton ausstellen zu können, die im
Falle eines Krieges ans französischer
Seite kämpfen Mitben, erscheint man
chem seiner Posititer verlockend Jkn
Sude-n hat Frankreich noch eine
, m M Schwarzen ausge
ssst, die In in Kurzem ans 20,000
stu- es W sei-entt. and was
Ihr M Ist, diirfte auch in Ma
ria-It W seku. W Bewoh
ner seit Eier den Sude-new Und Se
?
Her statutarischen Grenze
der alt Sau-schienst der
M IW Hirten
merkin Stadt
Udschdn weiterzuführen In einigen
Wochen wird rnan diese Strecke sehen
dein Verkehr übergeben litnnenz nnih
wenigen Monaten hofft man Tat-rit
erreicht zu halten« nnd die Optirnisten
träumen schon davon, in zwei oderz
drei Jahren mit der Bahn nach Fei;
fahren zn können Welche gewaltiges
Bedeutung diese Bahn siir Iman
reichs Interessen in Mart-its hat,Y
liegt ans der hand. Frankreich be
sitzt in Nordasrila eine Bad-, die es
als höchst wirisames Hilfsmittel bei
der Erobernng des Landes nnd deri
Befestigung seiner Herrschaft bennyt
hat und noch benutzt: die Bahn, die,
etwa 750 Kilometer. lang, von Oran
aus in die Sahara hineinsiihrt. Sie
bildet den Anfang der sogenannten
»Tranesaharabahn«, denn es besteht
die Absicht, sie allmählich durch die
Salz-am vorzuschieben. Als ihr End
ziel wird Timbultu oder der Tschad
see hingestellt Das ist allerdings
stanzösische Zukunftsmnsil. Vielleicht
begnügi man sich damit, sie gewisser
maßen als ,,Circnmmarottodalm« wei
terzuführen und bei Kap Dschuby ge
genüber den Kanarischen Inseln en
dian zu lassen.
Die Bahn hat natürlich nur situie
gische Bedeutung Mit ihrem End
puntt Colomb : Veschar. der »Warte
von Tafilet", heherrseht sie den Ein;
gang zum mittleren Maratto; mit ih
ren befestigten Stationen und starken
Garnisonen hält sie die Araber im
Schach und ermöglicht eine schnelle
Beförderung von Soldaten an ge
sährdete Plätze. Eine Fahrt aus der
Saharabahn gehört mit zu den ab
wechslunasreichsten, die der Reisende
in Nordasrita unternehmen kann,
denn er lernt aus ihr nicht nur ein
hsehst interessantes Stiick der franzö
sfischen Militiirtolonie tennen, sondern
sgewinnt auch einen unvergeszlichen
Eindruck von der Wüste Sahara und
ihrer großen Schönheit Allerdings
l wird diese Reise nur von ganz verein
tzelten Fremden unternommen. da die
les-einen sich auf den Besuch vek nu
stenstiidte beschränken und höchstens
noch die «Solonaase« Bistra »mit
nehmen", zu einem Abstecher von dem
Karatvanenwea der Mittelmeerreiseni
den mit der Saharabahn aber keine
Zeit haben.
Von Oran aus siihrt die Bahn
durch das gebirgige, von fruchtbaren
Thölern durchzoaene Kulturland des
»Tell« bis zur Stadt Saida, die als
Garnisan des 2. Fremdenlegionreai
ments iiir uns besonderes Interesse
bat. Wer am Sonntag Nachmittag
den Klängen der Leaionslapelle aus
dem Marttplatie lauscht. um die eine
zahlreiche uniformirte Menschen
rnenge sich drängt, der tsnnte glau
ben, sich in einer deutschen Stadt zu
befinden, wenn ihn nicht die Einbei
rniscben mit ihren langen bunten Ge
wändern und den Turbanen daran
erinnerten. daß er im Orient weilt.
iOttngjnniher hört man fast nur
iDeutsch reden, und sast jeder Soldat,
iden man anspricht entuuppt sieh als
fein Landsmann Mit Staunen wird
man hören daß sieh in manchen Kom
pagnien der Legion bis zu- 90 Pro
zent Deutsche befinden. Sie alle hat
ein unseliger Schritt, den sie längst
bitter bereuen, hierher an den Rand
der Sahara geführt. Zwei Monu
mente, die zwei Ideen, zwei sieh feind
selig gegeniiberstehende Welten verthe
pern, blicken aus dieses bunte Men
schengetriebe herab; die arabische Mo
schee mit ihrem schlanten Minarett
und das Denkmal der Fremdenlegion.
Die Moschee versinnbildlieht gewisser
maßen den Jslanr, die herrschast der
Araber; das zur Erinnerung an die
gefallenen Legioniire errichtete Dens
rnal den Sieg Frankreichs über die
Mahanemedaner und die Eraberung
dez Landes.
I Hinter Saida der letzten Stadt des
)Tells, beginnt die Steppr. Die Berge
l verschwinden allmählich am Horizont
und soweit das Auge schweift, fällt der
Blick auf eine endlos scheinende Ebene,
die flach ist wie ein Tisch. Stunden
long fährt der Zug durch ein stets
gleichbleibendeö Meer von hohem
Halfagras, aus dein kein Baum, kein
Strauch hetauöragt und dessen tödt
liche Langeweile nur hier und da
durch große Salzseen, die Schotts,
unterbrochen wird. Die Halsa wird
zur Bereitung von Papier, Matten,
Teppichen und vielen anderen Dingen
benum sie hat eine ausgedehnte Jn
dustrie in den Ortschaften der mer
d’alfa in’s Leben gerufen. Das
größte dieser halsadörser, Khalialla,
wurde im Jahre 1881 von den Ara
bern geplündert und verbrannt, wäh
rend man den Bewohnern des Dor
ses, französischen Arbeitern, die hälse
abschnitt Dieser blutige Uebersall
veranlaßte Frankreich, die Bahn, dick
damali nur bis Khalfalla ging, wei
terzuführen Jn M Tagen hatte
man über Raiden der leiten Stadt
der Steppe, die Vase Mescheria in der
Sahara erreicht d h man hatte in
noch nicht dreiviertel Jahr eine sahn
steecke von 137 Kilometer-I hergestellt,
und zwar in einem unbelannten
Lan-de, wo ringsum ein blutdiirstiger,
saaa eher Feind lauerte, wo site,
Ses- "rme und der Mangel jeg
lichen Material-, das hunderte von
siloenetern weit herbeigeschaist wer
den weite, die Arbeiten außerordent
lich erschwermn Uns Kreida hat seit
W
dein das Waisen sw, eine
Etappe von Seide-ten, die in ihm
Dienstzeit mit Gefsngnis bestraft
sind, eine bliihende Oafe gemacht i
Die Gegend hat sich vollständig
Evetiindett Jnnnee niihek sind dies
Berge gerückt die sich schon längst sin»
horizont gezeigt haben. Der Boden;
iß mit großen Felsen bedeckt nnd rie
ßge evihe Sanddiinen heben sich vomi
tiefblauen himmel ab. Auch das
Leben zeigt sich überall: unter den
himmelhochtagenden Daitelpalmen lu
gen die maletischen Ansiedlnngen der
Eingebotenen hervor; in bunten be
wegkichen Zeiten hausen die Norm-den
Kameelkatawanen ziehen des Weges,
Rindeeheekven weiden längs der Bahn
linie. mächtige Geier kreisen heute
suchend in der Luft, und der Schott-l
folgt der Fähkte der jungen Geselle.
Das ist die thara mit ihrem eigen
artigen, unbeschreiblichen Zauber, dem
jeder unterliegt, den ein glückliches
Geschick dahin geführt hat. Zuweilen
hält der Zug. dessen Durchgangsivagen
erster und zweiter Klasse stets mit ei
ner buntgemischien Gesellschaft von
Soldaten, Arabern und Negern voll
gepfropft sind, an einer der vielen
Wüstenftationen. Einen eigenthiini
lichen Eindruck machen die Bahnhösr.
Sie alle sind befestigt. von Mauern
umgeben und mit Schießscharten ver
sehen; eine Erinnerung an die Zeit,
ais die Beamten noch täglich einen
Ueberfall der Araber fürchten mußten,
eine Zeit, die —— wenigstens fiir diese
Gegend -—, seht glücklicherweise vor
über ist. Etwa 500 Kilometer von
Oran entfernt liegt die Stadt Ain
Sefra, die größte und wichtigste Sta
tion an der ganzen Bahnlinie, der
Mittelpunkt des riesigen Militiirbe:
sitts. der sieh, viele hundert Qua
dratrneilen groß, weit in die mitt
lere Sahara hinein erstreckt. Die
Sanddiinen, zu deren Fuß die Stadt
sich hingieht. bringen mit ihrer gelb
roihen. itn Sonnenlicht bellleuchtenden
Farbe eine ganz eigenthiirnliche Note
von großem Reiz in das bunte nnd
interessante Bild. Prächtige, irn
maurischen Stil erbaute Kasernen, die
wie in allen Stationen der Bahnlinir.
auch einige Kornvagnien Fremden-es
aioniire beherbergen thronen, die
Stadt schirnrend, aus halber höhe der
Dünen.
Hinter Uin Sefra nähert sich die
Bahn immer mehr und mehr der ina
rottanischen Grenze, an der sie schließ
lich in nicht allzu großer Entfernung
entlang fährt. Allerdings ist die
Grenze nicht ertenntlich, denn die
Verhältnisse sind hier ganz unsicher.
Jrn übrigen wiirde sich Frankreich
auch sehr wenig unt die Grenze tiimi
mern, wie die Besehung von Udschda
und die Velegung einiger anderer Ina
rottanischer Orte mit französischen
Trupp-en gezeigt hat. Auch die Oase
Figig die aus sieben einzelnenDöv
fern besteht, befindet sich, obgleich hier
ein von einer Leibwache umgebener
Pascha als Vertreter des Sultans von
Maroiio weilt, thatsöchlich in Abhän
gigieit von Frankreich. eDiese Oase
hat den Franzosen von jeher viel
Schwierigieiten gemacht. Sie war
der Mittelpunlt aller Verschwörum
gen gegen das Vordringen der ver
basiten Unmi. d. i. Christen in die
Sahara, nnd noch 1903 übersielen die
Bewohner der Oase den (vor zwei
Monaten abgegangenen) General
gonverneur von Alaeriern Jonnart.
worauf die Franzosen rnit einer Se
fchirßana der Oase antworteten. Seit
dem hält die starie Besahnng der 7
Kilometer entfernt gelegenen Station
Beni Unif de Jigig die Marottaner
im Schach. Eine Strecke von 112
Kilometer trennt Beni Unis von
ColombMefchar. dem Endvunlt der
Bahn. Von biet schiebt Frankreich
jedes Stab- seine Truvven weiter nach
dem Sudan vor und Meter eine Oale
nach der andern. Fast lein Monat
veracht. ohne daf- assc dein Innern
Nachrichten non AssfFiinden der Nea
ber und blutinen Kömvsess der Eintre
borenen mir den framötistben Trup
ven nach Algerien aelangen.
Es ist ein Siegeizug aus dem sich
Frantreich befindet nnd aus dein nie
mand es aufhalten wird. Auch wir,
die wir in dieser Gegend teine Inter
essen haben, tönnen ihrn neile zu
sehen. Nur der Gedante, daß es
hauptsächlich die deutschen Fremden
leaionöre sind, deren Muth nnd
Pflichttreue Frankreich seine Erfolge
verdankt, ftinunt eins nachdenklich
Dr. I. v. Papenislgien ,
Eise Existenz·
»Gott, ist das eine traute Gesell
schan Der Vater und die Mutter lei
den an Heißt-nich der Onkel hat die
Gichy die beiden Tanien sind fort
während erkiiliet und die Töchter ersi
.dai wär so was für einen jun
gen Arzt in diese Famitie einst-heira
then!«
OWIe ZIMWL
Braut: .Wie besorgt Manto ist«
daß uns im Ehestsnd nichts fehlt!
Deut Die nat, seit-un sie will mir
allein vier Meidetschtänle miigeben!«
Weni
Erbe Cum Arzi): «Jst seine Hass
nnng mehr. here Doktor-P
- Arzt: »Deine, here Schmidt, Ihre
Tunee wird wieder gestian
Moderne Kavallerieschulen.
Die Kadallerieschulen von heute
zeigen gegen friiher ein ganz versin
dertek Bild Ein Zweig der Reiterei
Hist in den Unterricht ausgenommen
worden« dem man friiher nur geringes
Jnteresfe geschenkt hatte: das Speien
gen Wohl wurde natürlich jedes
Pferd eingesprungen. daß es heilen
und Gräben und was man sonst im
Terrain findet, sicher nahm; aber ei
nen Springsport, ein besonderes Aus
bilden von Reiter und Pferd im
Uebertoinden tomplizirter und schwerer
Hindernisse lannte unin nie. Die Ka
vallerie von Rapoleon l. ritt durch
ganz Europa. und 1870——71 lam die
deutsche Kaoallerie überall durch, ob
gleich es damals noch leine Kontoan
hippiaues« mit Jagdspringtoniurreni
zen gab· Mit der triegötnößigen Aus
bildung der Kavallerie hat die moderne
Springerei nichts zu thun. Die Fia
valleriefchulen haben den Zweck, eine
Art Hochschule der militiirifchen Rei
terei zu fein. Sie follen die Grund
sätze erhalten, erproben und vertiefen,
die der Kadallerie gut ausgebildet-e
Pferde verschaffen, gehorsame Pferde,
die durch dir Dressur eine haltung er
langt haben, die einen langen Dienst
gestattet und die vorzeitige Abnutzung
der Pferde verhindert Weiter sollen
die Kadallerieschulen Reiter erziehen,
die an der Schule nach allen Regeln
der aus vielen Traditionen aufgebau
ten Neittunst gebildet die alten Les
ren und Wahrheiten in den Regimen
tern verbreiten helfen sollen und fiir
eine gute Ausbildung der Pferde und
Soldaten im Reiten zu sorgen vermö
gen. Diefe Arbeit kommt der Armee
zu gute; die Oeffentlichleit sieht wenig
von ihr. Es ist jetzt etwa fünfzehn
Jahre her daß unter den jüngeren
Kaoalleristen eine Strömung ent
stand. geweckt durch die «Coneours
hippiauetl«, denr Springen einen
breiteren Raum zu gewähren· Die
junge Kadalleriftenfeele felmt fich
nach Lorbeeren, nach raschen Erfolgen.
Das Rennreiten bringt ihr äußere
Anerkennung aber nur ein tleiner
Kreis tann es ausüben. Da wurde
das Jagdspringen, das hoch- und
Weitsdringen ein beliebter Sport. Es
ist allen· auch den schwereren Offizie
ren zugänalich. und dieser Sport von
einem großen Publilum ausgeführt
bringt leichter zu erringende Lorbee
ren als die mühselige Arbeit der
Dressur des Pferdes bis zu einem ho
ben Grade der Kunst, die wenige der
stehen und wenige würdigen. Sprin
gen lann schon ein rohes Pferd ler
nen, und bald. Dem Drangen der
Jugend wnrdel an allen Aar-allern
schulen mehr oder weniger nachgegr
ben.. Am weitesten ging die italieni
sche Schule in Pinerolr. Dort wird,
da das Springen vom General Berta,
dem General - Jnspelteur der italie
nischen Kavallerie sehr gefiirdert wird«
überhaupt nur noch gesprungen und
gellettert, an eine dressurmiiskige Aus
bildung der Pferde dentt Niemand
mehr, dagegen hat man im Springen
seither für unerreichbar gehaltene Re
lords erzielt. Man springt eigentlich
iiber alles, und beim diesjährigen in
ternationalen »Canrouro hippigue« zu
Rom staunte das Fremdenpublitum
iiber die oft ungeheuer anmuthenden
Hindernisse, die aber von den italie
nischen Ossizieren glatt überwunden
wurden. Aber tann eine Kavallerie
mit dem Springen allein anglo-n
meni Was soll sie damit anfangen,
soll sie dem Feinde etwas umsprin
gen, wenn es in’g Treffen geht? Man
hat in Italien das Kind mit dem
Bade ausgeschüttei. In den anderen
Ländern ist man vorsichtiger. Sau
mur, die französische Kavallerieschule,
löst diel springen, in Verrie-Saumur
sind Dutende der mannigfaltigsten
hindernisse ausgebaut, aber die
Grundlage der Lehren von Sauniur
bleibt doch stets das durchgerittene
Pferd. Man bekämpft streng den von
den Jtalienern fiir das Springen ein
gestihrten Sig mit lurzen Bügeln und
weit dorniiber elegtern Körper. Der
Reiter hat da i absolut leine Ein
wirlnng auf das Pferd. Dieses muß
so gut eingesprungen sein, daß es aus
jeden Fall springt. Weigert es sich.
sso ist der Reiter machtlos. Jn Frank
reich dagegen will man den Normal
sis des Neiterj beim Springen, so dass
er dolle Einwirkung aus das Pferd
hat« stets here desselben ist. Man
will, das der Weiter mit dein Pferde
springt nnd nicht vor dem Pferde, wie
bei den Jiolienem Die belgiscbe Ka
dallerieschule zu ppeee lehnt sub. wie
Iberhospt die belgisrhe Kavallerie.
ganz an das sranziisische Muster, das
schneidige Kavallerisien erziehen und
due-h seaoourleistungen glänzen will.
Man springt aus Tod und Leben, aber
man verlangt gut gerittene Pferde,
und wenn auch bei den Gehalt-seiden
von Ums vieles mehr Schablone nnd
andressirte Stint alt reelle, einer
sentoeiseo langen Arbeit entspros
ene Resultate sind. so sucht man doch
in Ohres die ewigen kennt-lagen der
Kunst zu Music-, W Mindaneent
Mk zu Ielaiseeh liiset dabei die In
gend ßcks beim Preissoringeu nach
hereentlust are-toben. Die belgilrben
Weim, die in Ums ausgebildet
werdet-, baden in Sortnglonturrenjeu
im Auslande glänoende rsolae er
rungen. 1910 gewonnen ans der
lq I IX " IT O- III-»Is
Lkhrct Neum- rnn mal ein Wort. dac- mit
Eint-: Kuhhatll
I
cbcginm
Jf
»J»
Olympia-Schau zu London die größte
Springtonturrenz, den König Edtvard
Cup. Jm Grund Palais zu Paris
haben sie oft die französischen Offi
qiere geschlagen. Jn Frankfurt a.
M. erfchienen sie im Berichte zu dem
internationalen «Concours inwiun
und fielen durch ihre guten Pferde —
die belaische Kavalletie wird auf iri
fchen Pferden «beritten gemacht - « ihr
qutes Springen und ihre etwas gro
teske Unifvrrnen auf.
"1--s ps-» tu presse-.
Die längst in Amerita betannte
Sitte, an einem bestimmten Tage zu
gewissen Zwecken die ganze Bewohner
schast einer Stadt zur Wohlthätigkeit
anzuregen, hat auch in Drei-den
Freunde gesunden. Am 22. Mai, dem
Margireriten-Tag, sowohl als auch in
Verbindung mit der Eröffnung der
Jnternationalen hhgiene-Ausstellung.
die in Dresden dieses Jahr stattfindet,
sollen aus allen Straßen. in allen
Häuserm allen Orten überall von hüb
schen Damen billige Papierblumem
die mittels einer Nabel zum Anstecken
sind, für 10 Pfennig das Stüct ver
taust werden. Jeder Bewohner der
Stadt, ob arm, ob reich, soll seinen
Tribut zollen. Der Reinertrag dieser
originellen Propaganda soll dem Ver
band sür Jugendhülse zufließen
Vor etwa 7 Jahren tam dieser Ver
band zuerst in Kopenhasen zum Le
ben. Die ganze Stadt nahm von An
beginn dieser Wohlthätigteitseinrich
tung im Interesse eines Schutzes sür
die Jugend sosort lebhaftes Interesse.
Aus die angeführte Art tonnten in
Kopenhagen im Dttober letzten Jah
res allein 80,000 Oeres zusammenge
bracht werden. Eine srühere Propa
ganda rnit Sammelbüchsen, die von
Studenten getragen wurden, brachte
105,000 Oeref aus. Die Bewegung
zum Schuß der Jugend sand auch in
Deutschland vielfache Nachahmung
Frantsurt am Main sammelte legten
Ottober 106,000 Mart durch den
Vertaus der Papierblumen. Leipzig
brach am U. Februar dieses Jahres
den Retord mit einer Summe von
156,000 Mart und nun rüstet sich
Dresden. das Ergebnis oon Leipzig
zu übertreffen Es rechnet besonders
aus die lebhaste Mitwirkung der vielen
hübschen Damen der ansiiszigen ame
rilanischen Kolonie, wie auch der Be
sucher aus Amerika. Allgemein tlingt
der Ruf mhie Leipzig, hie Dresden«.
Weiten, ob Dresden den Retord bre
chen wird, sind an der Tagesordnung
Iünszig Lotalverbiinde haben sich
bereite zu einem geschlossenen Bund.
dem Verband sür Jugendhiilse. zu
sammenaetbam Die Jnternationale
bogieneMjstellung im lommenden
Sommer wird ein mächtiaer Hebel
fein iür die Bestrebungen, den Schuh
der Jugend in ungeahnter Weise zu
fördern. s
Isetm vie- suche-sites
Das suchend-den ist eine der an
genehmsten Arbeiten. die kommende
Festtage ins hausbalt mit sich zu
bringen pflegen. Da die deutsche
hauisrau bei allen Feiertagen bestrebt
ist, einen schönen selbstgebackenen
Kasseetuchen aus den Tisch zu stellen,
so wollen wir denen, die im Backen
noch unerfahren sind, einige praktische
Winke angeben.
Dreierlei ist sür ein gutes Gelingen
erforderlich: beste suthoten, sorgfälti
ges Verarbeiten und der richtige hine
grad beim Backen. -
Das Mehl muß trocken sein und
ebenso wie der geriebene Zucker durch
ein Sieb gerührt werden. Die Hese
sei stilch- von akoinatischern Geruch;
die Eier müssen beim Autschlaqen ie
I
des einzeln "n ein Gefäß geschüttet
werden« damit man sich überzeuge, ob
sie gut sind. Ein schlechtes Ei verdirbt
den ganzen Breit
Man nehme nur beste Butter und
entferne durch Waschen und Kneten
alle wüsserigen Theile daraus. Jst die
Butter nicht tadellos, so muss sie dor
her geschmolzen und vom trüben so
densah abgegossen werden.
Kprinthen und stasmen sind zu rei
nigen. Man entferne die Stiiln giebt
die Früchte in einen DurchfW
stellt diesen in eine sehr tiefe Schüssel
mit lauwarmem Wasser und reibt die
Rostnen zwischen den händem Das
sWasser muß mehrmals erneuert wer
den; zuletzt tann man taltes nehmen.
ein trockene-«- grobed Tuch, reibt sie a
und schüttet sie slach aus ein Papier-«
damit sie vollständig trocknen.
Die Zuthaten zum Kuchen müssen
leicht angewiirrnt sein; man stellt sie
gewöhnlich über Nacht vor dem Ein
rühren in einen warmen Raum. Das
Einrühren beginnt damit, daß man
die Butter zu Schaum rührt, wozu
man sie vorher einige Minuten an
eine warme hervstelle rückt. Dann
reibt man sie mit der Reibteule, bis
sie Blasen wirft, und fügt nun, immer
rührend, Zucker. Eier. Milch, Mehl,
Mandeln und Rosinen und zuleht das
hesestiirt dazu. Das hefesiiick wird
vor dem Ein-rühren gemacht, indem
man die Hefe zerlleinert. mit lauwars
mer Milch zerauirlt und mit etwas
Wasser und wenig Zuder zum Aufge
sben an einen warmen Ort stellt Das
Rühren muß immer gleichmäßig nach
einer Seite hin geschehen. Jn einer
IViertelstunde etwa wird man die Zu
thaten verrührt haben, wonach noch
seine Viertelstunde « - bei abgeriebenem
Nat-fluchen eine halbe Stunde - mit
Idem Rühren sortzufahren ist. Dann
Fstillt man den Teig in Former-, die
»vorher mit zerlassener Butter anne
strichen sind, läßt ihn gehen und bückt
ihn. Fiir Hefengebiict hat der Ofen
den richtigen hihegrad, wenn ein wei
sses Papier sich schnell gelb darin
färbt. Das Backen dauert ie nach
Größe und Schwere des Kuchens eine
halbe bis eine Stunde. Man taan sich
Ivom Gatsein des Gebacks überzeugen,
swenn man ein Hülzchen hineinsteckt;
sobald hieran nichts tleben bleibt, ist
der Kuchen fertig.
»Man schütte den Kuchen soaleich
aus der Fern-, stelle ihn aber nicht in
einen kühlen Raum. weil er darin
leicht zusammensüllt.
Dann schüttet man die Rasinen aq
M
Verzeibliåee Irr-dann
Dame: »Herr! Sie haben mit Jh
rein Aekoplan meinen Hut gesiteifi!"
Lufischissek: »Enischuidigen Sie, icks
hielt ihn für den Lquvuugsptatz!« ’
sit-II unsicher-·
A.: »Ich habe gehört, Sie wollen
Fräulein Löfei heirathen?««
B.: »Ja, das will ich, ich will seht
zu ihr gehen und sie fragen, ob das
Getiichi wahr isi!«'
sei-niesen
Gefiingnißdiketivt: Schneider sind
Siei Da sollen Sie mit Anfertigung
der Sitiiilingjkleidet betrat-i werdens . -
XC
Sikiifiing (eiitig): Jawohlz fiik
indellpien Schnitt und Sik gaeaniiee
ich!
Its-lich unmssiid
Jungee Mann mai einen Deren, ei
nsn Photographem ist Lokal zum
tend): »Mein hete, fixieen Sie ini
uichi!« «
Phoiogeaplx »Iälli mir gar nicht
ein, Sie sind ja nqchnak nicht ent
wickeli.«
i
E