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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 20, 1911)
Eier-. Bau wir M Eiern fiir den Jü W reden fo kommen fast Wiege-) die Eier der Vögel (in: Bose-fes zu denen der Fische und Zwietr) in Betracht, nnd von des nen wieder hauptsächkich die DELka eie1. seltene-r Gänse-, Eulen-, Paten und Perlhuhneier usw. Die Verwendung der Eier in der Kikche ist eine mannigfache Haupt sächiich dienen sie nlss Zuthat zu Back ivetien aller Art, zur Schmodhaftinas Jung der Speisen, wie auch zur Erhö hung ihresNährwerttJes und endlich als rvehlichneeckende Speise für sich allein als willkommne Abwechslung mit Fleischspeifen und fleifchlofen Gerich ren. Der Nähewerth der Eier iii von jeher überschötzt und stark übertrieben wor r«en. Man hat ihn vielleicht nufGrund ver ieichien Verdaulichieit über Ver dienst gewürdigt Allerdings enthält das Ei alle für den Aufbau eines jun genThieriörpers nöthigenBesinndtheile, und demnach ist nach sein Genuß dem menschlichen Körper willkommen, aber wollte man sich ausschließlich durch Eier die nijihigen Nähritoffe zuführen sc müßte man von ihnen täglich mins iestens dreißig Siiict genießen, wos aus mehr als einem Grunde für die Dauer zur Unmöglichkeit werden diirs te. Das Weiße des Eies enthält 80 die 85 Prozent Wasser, 13 Prozent Csiweiß und ganz geringe Mengen von Fett, dlutbildenden Salzen und Eisen. Das Eigelb enthält in hundert Theilen nur etwa 5()——55 Teile Wasser, dage gen 30 Theile Fette und etwa 16 Theile Eiweißstofse, wenig Phosphorsäurr. Satze und andere für den Aufbau desj Itörpers unentbehrliche Nährstosfe. Das Ei enthält an nährenden Stof ten etwa doppelt so viel, als die gleiche Gewichtsmenge rohen, mageren Kind mische-, ader nur vier Fünftel der gleichen Gewichtsmenge fetten Fiei sches, dagegen dreimal soviel als die gleiche Menge Milch» Was den Kostenpuntt anbelangt so fällt besonders der große Usetsrschied des Preises der Eier gegeniiler der Milch springend in die Augen: derselbe Rährroerth, den wir in Eiern mit 25 Cents bezahlen, ist in Milch sclxon für etwa 7 Cents zu haben. Die Ausnutzung der Eier durch un sere Verdauungsorgane ist sit-e ganz vorzügliche: Das Fett wird zu »Wu zent, das Eiweiß sogar zu 97 Prozent aufgebraucht Die Verarbeitung ge schieht aber je nach demGrade derVer daulichteit langsamer oder schneller. Während nun bei den meisten anderen Speisen durch Rachen die Verdaulischs teit erhöht wird, ist das bei den Eiern, wie stahl allgemein bekannt sein diitss te, . t. Arn leichtesten verdau UO esse Eier, dorthemtsst ist es. wenn I etwas gequirlt und mit we nig Zucker vermischt werden, da die Masse dann den Berdauungssästen leichter zugänglich ist. Durch das Ko chen gerinni wie in allen Speisen, so auch im Ei das Eiweiß, und geronnei nes Eitoeiß ist immer schwerer ver daulich als ungeronnenes. Hartgei kochte Eier sollten wenig und nur recht gut geiaut genossen werden; dann ist e- detn Magensaste leichter, an die einsehen Theilehen heranzukommen und sie aufzulösen, damit eine gehö rige Aussaugung stattfinden kann. Reich-, d. h. wenig gekochte Eier sind leichter verdaulich, als hartgelochte und auch in Form von leichtem, slocki gern Niederschlag in Suppen ist das Ei zu empfehlen Die leichte Verdaulichteit läßt das Ei als Riihrmittel siir Kinder als in hohem Maße geeignet erscheinen. Doch wird auch hier wieder vor Uebertrei bangen zu warnen sein. hin und wie der ein Ei« am besten roh, mit etwas Zucker gequirlt den Kindern gereicht, wird wenig schaden, aber doch eine willkommne Abwechslung in ihrer Ernährung bieten. Schlangendoktoren Die Zoologen haben von den etwa 1750 aus der Erde bekannten Schlan genarten nicht weniger als 180 Arten in Brasilien festgestellt Unter diesen 180 sind zehn gistige Saiten Jm Staate Sao Paulo allein sterben jährlich etwa 250 Personen an Fol n eines Schlangenbisseg, und Pro essot v. Jbering, der Direktor des Museums Paulista, schätzt die Zahl der Leute, die durchschnittlich im hre in ganz Brasilien durch langen getödtet werden, auf minde stens 1000. Wer daraus indessen schließen würde, daß man in Brasilien nur auf die Landstraße zu gehen braucht, unt einer Schlange zu begeg ,nen, besände sich in starkem Jrrthum. Ei gibt Leute, die bei jahrelangem Aufenthalt im Lande auch nie auf ein « solches Reptil gestoßen sind. Sie sind höchstens einer der als Hausthtere bei den Schwur en gehaltenen und ge legentlich gefchlachteten Rieåenschlam gen ansichtig geworden n einer Pfui-ganz wo sich nie Gistschlangen t hatten fand man eine Anzahl M beim Urbarmachen eines Stückes Isid. Die Thiere zeigen sich nämlich WM nicht bei T . Sie esiahrung und ein Hans Nachts Sonst leben sie .».--- oder ans säumen nnd W ist-sinnt vie Manns mit Mmiåen ZKM Idatiss its-MU- ße nur« wenn He ihr Leben bedroht sehn. Das ist besondere der Falt, wenn ie nrand unversehens auf sie tritt. Das ift aber dei Arbeiten irrt Walde oder Felde nur zu häufig der Fall. Das erschreckt-e Thier beißt den vermeint lichen Angeeifer in den vielfach unbes sckzuhten Fuß. und bei dem Mangel rascher ärztiicher Hilfe ift dann das Ungliiel da. Schon ein ordentlicher Lederstiefel hätte es aber verhindern lönnen. -— Noch viel ängstlicher gehen Riesenschlangen Menschen aus dem Wege. Immerhin bedeutet das Vor bandensein zahlreicher- giftiger Schlangen eine Gefahr für die Bevöl kerung in einem«Lande. wo die Zahl fachverftiindiger Aerzte noch sehr ge-v ring ifi. Man ift daher darauf be dacht, leicht anwendbare, wirksame Gegenmittel gegen das Schlangengift ausfindig zu machen und die Gifttrii ger in der Nähe der bewohnten Orte soweit wie möglich auszurotten. Jm Staate Rio de Janeiro hat sieh dieser Aufgabe der Doktor Manier-» da Fonfeca angenommen. Jtn Staate Sao Paulo widmet ihr der in lester « Zeit mehrfach genannte Dr. Vital Brazil seine Kräfte. Dr. da Fonfeca treibt seine Studien in der idyltischen Villenstadt Petropolis. Gegenüber ; dem einstigen Sommersihe Kaiser « Dom Pedros bewohnt er inmitten ei nes Gartens, der eine Sammlung der meisten in Brasilien einheimifchen ’ Farnen und Orchideen darstellt, eine - am Hügelrand gelegene Villa. Eint luftigeg Häuschen an der Berglehne birgt in Käfigen verschiedenster Grii ße einige hundert Giftfchlangen alletj Art. Der Doktor entzieht ihnen von ( Zeit zu Zeit das Gift fiir feine Ber- s suche. f Da der Gelehrte seine Versuche « ganz aus eigenen Miteln betreibt, kann er sie nicht in so großem Um: fange anstellen, wie es in dem Justi tute des Dr. Brazil der Fall ist. Diese vorn Staate Sao Paulo un ierhaltene Anstalt befindet sich in Bu tantan. einein kleinen Flecken bei der; Hauptstadt des Staates. Das Labo ratorium ist voll der neuesten ;.iissen: l schriftlichen Apparate und in tadellos i ser Ordnung. Großen Raum nehmen die Präparate von Schlangen aller Art und Theilen ihrer Eingeweide ein« ; die Studienzweclen dienen. Den ( Laien zieht es hauptsächlich zu den« Räumen, wo die lebenden Schlangen » untergehracht sind und das Gistserum erzeugt wird. Die hierzu dienende-is Schlangen leben in einer großen Zahl s l ausgemauerter, reihenweise. angelegter j Gruben. die schwere Deckel schließens Jn jeder befindet sich eine Anzahl der j Thiere. Jhr Name ist auf Täfelchens verzeichnei. Die Meter holen mit Zangen die sich verzweifelt windenden Patienten heraus. Mit einer beson deren Gabel wird der Kopf festgehal: ; ten. Der Doktor drückt ihn an dens Rand einer Glasschale. Wenn das i Thier den Rachen öffnet und die Gift- - zähne aus den Scheiden heraustreten läßt, nöthigt es der Arzt durch einen besonderen Griff, das Gift in die Schale zu speisen Das ungefährlich gewordene Reptil liegt dann regungs los dort, wo es hingeworfen wird, bis man es wieder in seine Grube besör deri. Das Institut erzeu t gegenwärtig durch Jmpsung von Pferden drei Ar ten von Serum ——- zwei sind gegen die Bisse der gistigsten Schlangenarten. Aber sie können nur zur Anwendung kommen, wenn das beißende Thier als zu der betreffenden Art gehörig festge stellt wird. Meist aber ist die Art der Schlange gar nicht zu ermitteln. Sie ist verschwunden ehe der Gehissene sie gesehen, oder er hat das todteThier lie gen lassen. Jn solchen Fällen wird das dritte, etwas schwächere aber ell gemeiner wirtende Serum verwendet. Der Ippettt Der französischen Kaum-er Die französischen Abaeordneten sind nach dem Schluß der Kammer für drei Monate in die Fett-n gegangen Jm .Palais Boubvn hat der Pächter des Erfrischungsraumes seine Bilanz ge macht, die die Opinion ihren Lesern vorlegt. Sie zeiat, wag die Abgeord neten in der Sitzungszeit die 62 Tage gedauert hat, verzehrt haben. Sie ba ben während der 62 Tage 84 Fässer Bier, je 120 Quart enthaltend, ausge trunken, was einer Durchschnittsmenge von 160 Quarte- täglich entspricht Es sind ferner in der letzten Sitzungszeit getrunken worden: 41 Quart Absinth. 105 Quarts Wermut, 214 Quart-s Orangensast, 930 Quarts Limonade, 121 Quarts Johannisbeersaft und et wa 1350 Quarts anderer Getränke, wie Himbeersaft, Kasse-e usw. Was die Speisen anlangt, so sind in den 62 Tagen 3200 belegte Brote, 180 Pfund frisches Fleisch, 17 ganze Gruyetetäse und 222 Camemberts gegessen worden. Wie man sieht, regt die Politik tüchtig den Appetit an. Und man bedenke, daß außerdem noch die französischen Abgeordneten jährlich 83000 zur Ver fügung haben siir dac, was sie — au ßerlpalb des Palaig Beuran verzeh ren. sei Musik-. · Sie: »He-naß Du Dir etwas Ekel hsftepts deuten, als wenn man beim Wen eine Mode findet?« Ir: «O ja -—- wenn man eine halbe stiketk I ps- meknche posw Ganz England leidet unter einer Streitepikmir. Kaum iß an einer Stelle ein Streit erloschen. so briät an anderer Steue iosort wieder ein neuer faus. und die Art. wie diese Streits . durchgeführt werden, latien keinen waeäsel daran Bestehen daß sie nicht konne lange Vorbereitung ausbrechen HDies gilt besonders von den Streiti « in London. die wahrscheinlich aus dem Grund, daß sich die organisierte Ar beiterschaft bereits lange mit denr Plan dazu getragen hatte, weniger stürmisch verlaufen als die Streite-, in Wertes Liverpool, Manchester und Glasgonn das heißt die Streits der lebhaften Waliier und der hartnäckigen cKard engliinder nnd Schotten Wir diirfen andererseits dieie Unterschiede in dem Verlauf der Streits nicht ganz allein durch den Eharalter der Streitenden begründen wollen: einen großen An theil un diesem Unterschied des Streit verinnies hat and-. die Polizei, und nichts ist durch die verschiedenen Streits deutlicher bewiesen worden, als dass. die englische Polizei in den einzelnen großen Städten und Gegen den große Verschiedenheiten zeigt. Die Londoner Polizei war kürzlich ohne es verdient zn hader-, dadurch et was lächerlich gemacht worden, daß man ihr zur Niedetliirnpsnng zweier Anarchisten Jnfanterie rinduiiirtillerie zur Verfügung stellte. Die Polizei hat sich nicht wenig datiiber neiiraerh und der betreffenden Behörde« die den Urs sinn verschuldete. aewiß nicht dasiir gedantt. denn die London-r Polizisten haben ein sehr hohes Stendeggesiihl und halten sich fiir die beste Polizei der Welt. Nun; das wollen wir nicht weiter untersuchen, aber dxisz sie die beste Polizei Englands sind, das zeigt ihr Verhalten in den Streits. Wäh rend des Streits in dem beißbliitigen Wales machte es die Londoner Polizei durch ihr ruhiges nnd dabei doch sesles Auftreten möglich von dem Ginschreii ten von Militäir alszusiehen Sie legte eine Ruhe an den Tag. die sich ein Polizist nur in dem Getümmel der Weltstadt erwerben tann Die Be herrschung großer Vollismassen bei Vottdversammlungen die Beschwichtis gung erregter Gruppen u. s. w» das sind Dinge. die dem Londoner Poli zisten in Fleisch und Blut übergegan gen find und die ihn ganz besonders dazu geeignet machen, Streits in der richtigen Weise zu regelt-. Jn Verleg wo die Londoner Polizei wittliche Schluchten mit den aufgereaten Berg leuten auszusechten hatte, war sie trotz dem nur mit dein Polizeitniipvel bcs wasfnet, der im Hosenbein getragen und nur dann gezogen wird-. Denn es gilt, Eigentum oder Leben zu verteidi gen, oder wenn ein geschlossener An griss ausgeführt oder abgeschlagen werden muß. Dieser Kniippet ist übri gens eine gesöhrliehe Wasse. Ein sester Schlag mit ihm genügt. einen Schädel einst-schlagen oder einen Arm zu zer schmettern. und man hält deshalb den Kniippel siir wirksamer als einen Po lizeisiibel Um die Menge nicht unnötig zu reizen, zeigen die Polizisten ihre Kniippel nur in den äußersten thsiil len. Jn London tonnte man jetzt nur einzelne Polizisten, die drohendenMaii sen gegenüber Posten standen, oder Polizeipatrouillen, die von allen Sei ten attactierte Wagen eslortiertem mit gezogenem Kniippel sehen. Zusammenstiiße waren natürlich unvermeidlich Die durch den Pöbel start angeschwollene Masse der Strei tenden arbeitete sich hier und da in eine Wuth hinein, die die Anwendung »von Gewalt unabwendbar machte. Da zeigte sich, meiner Ansicht nach, der LondonerPolizist am vortherlhastesten. lRiernals verlor er die Fassung oder ihieb er drein, weil ihn etwa der Zorn iiber das beständige höhnen der Mas sen iiberniannt hätte. Er verabreichte seine Schläge nur da. wo sie unbedingt nöthig waren, und wie eine Art Arznei die er, dem Zustand der Voltsrnenge entsprechend, das heißt in schwächeren oder stärkeren Dosen, austheiltr. So bald aber ein Ungrist abgeschlagen war und eine Kampfespause eintrat, sah man Polizisten dieRolle des barm herzigen Samariters übernehmen, die sieh über Berwnndete beugen und ih nen die erste hülse zuteil werden las -· sen, rnit einer rührenden Sorgfalt, die den riesenhaften Gesellen ganz komisch erfcheinen ließ. Diefe Ruhe bewahrt-n die Polizisten während aller bisher in London vorgekommenen Zusammen ftöße, wenngleich von einein Abgeord-: neten des Unterboufes behauptet wur de, daß bei einer Gelegenheit Frauen und Kinder von Kniivpelschläqen ne troffen worden seien. Das mag nun freilich der Fall fein, aber ich glaube nicht, daß man die Polizisten dafür tadeln könnte, wenn sie sickk durch eine vor Wut siedende Vollsmsssse mit den Kniippeln einen Weg bahnten und va bei Unfchuldige trafen. Vielleicht spricht neck- ein anderer Grund dafür mit, daß die Streits in London weniIr wiifi verlaufen als in anderen Stä en. Der Londonee hat fast ohne Ausnahme feinen ,,Bol-bn« oder feinen »Gewer« gern. Dies sind die Spiynatnen für den Polizisten Der erftere wird von den höheren Volestlnffem der l tere von ver un teren Schichte ge raucht. »Gebote« isnnnt von Sir Robert Peel her, der einst mit ver Polizei zu tun hatte. unp ist der Rosen-eine fiir Robert; »Ton per'« Kommt-aus dein Dieb-zerzot nnd biiegette sich beim niederen Gli ein. Es ist offenbar von dem aus demselben sorgen stammenden »t eop«, das heiße fangen oder extremen-, abgeleitet Nun, diesen Bobby oder Coppet liebt der Lande-net Er ist du ean gewöhnt bei ane seinem leisesten Wink zu gehorchen und ihn bei jeder Gelekenheit um Rath zu fragen, wenn et seinen Weg nicht finden inmi. Er weiß, das Bobby ihm, mag der Fra gende mich noch so zeilumpt angezogen z sein, ebenso höflich Antwort gibt wie - dein feingekleideten Fragen Er lenni T viele Beispiele von der Wohlthätigkeit des Cappeh ver vielleicht die bungeende l Familie eines Mannes-, den et atketiei ( ten mußte, iiittektr. Das sind feine er: ? fundenen Beispiele, das sind Fälle« vie ; immer wieder vorkommen Jch lenne eine Sonntypolizei. deren Mitgliedeti sich regelmäßige Lohnabziige auferle- l gen, um zerlumpie Kinder ntii Klei- l dein nnd Schuhen zu versehen. Das ! bringt das Voll und die Polizei ein: ander näher, nnd wenn es mich in der ! Leidenschaft des Streits zum Aufein- ( nndetplntzen lommi, so bleibt doch» auf leinet Seite ein bitteres Gefühl l « zurück. l »Ich las oor einiger Zeit, daß selbst Verbrecher vor Gericht anerkannten daß sie bei der Verhastnna anständig I behandelt worden seien. Die Thatsache, T daß sich der Polizist bei der Verhaf tung Ausnahmen aibt es wahrlich auch biert jeder- nnaebiihrlichen An schnauzens nnd jeder schrossenVehands luna enthält, soll nicht wenig dazu bei tragen, daß die Verhastnnaen in Lon don in den meisten Fällen ganz glatt verlaufen. Wird einein Polizisten nach gewiesen. dal; er sich brntal benommen vl:.-.t, so must er die Irndve verlassen. nnd er wird außerdem noch schwer be straft- Daß der Londoner Polizist sei nen Schutz jedem Bedrohten oollstan dig unparteiisch zutheil werden läßt, ist aanz selbstverständlich Er ioiirde ebenso siir einen bedrohten ETIEtreiter eintreten, wie er siir einen bedrohten Streitbrecher eintritt, ebenso wie er ans rein Trasalgar Sen-are mit dem selben Gleichmuth tonservative over anarchistisehe Redner verteidigen wiir de. Wer danach annehmen wollte. daß es dem englischen Polizisten an dem nö thigen Schneid sehlt, tr: ersiirde sich ge waltig irren. Der Streit bat wieder Beweise von heldenmuth aeliesert. Ein Polizist wurde von einer Volks-nasse überfallen nnd sast zu Tode aepriigelt, weil er sich weigerte. den ihm vor ei nem verschlossenen Tor angewiesenen Posten zu verlassen. Ein Dutzend Po lizisten gegen Hunderte von drohenden. mit Kniivvelm Steinen nnd Flaschen bewaffneten Menschen vorgehen zu sehen. ist teine Seltenheit in diesen ausgeregten Zeiten. Der Londoner Polizist versuchte soqar mehr als ein mal, in dichteste Vollstnengen einzu dringen, um einen Mann zu verhaften. selbst wenn er nicht wissen konnte, ob ihn sein Unternehmen nicht das Leben tosten würde. Aber seine ruhigeEneri gie hini ihm. Das Von schätzt ihn ! dasiir. dasz er sich nicht einschiichtern l läßt. Kurz, »Bobbos·' Eigenschaften! machen ihn selbst bei denen geachtet, die » ihn sonst vielleicht nur hassen würden. « Jn altemStreitgetiimmel ging iibrii gens dem Londoner Polizisten teinesp wegs der Sinn stie Humor verloren. So siihlre er sich ostenbar selbst als lomische Figur-. wenn er hoch oben aus einem zu vewachenden Gemüsetarren einhersuhr, nnd er lachte gutmütbig wenn auch etwas verlegen. zu den svöt tischen Bemerkungen der Streitenden. Daß gerade die tleineren Streits zu den größten Tumulten führten, glaube ich erklären zu tönnea Seit dem Jahre 1888 untersteht jedes Polizei torvs dem betressenden Counth Conn eil, der sür die Stätte der Truppe so wie siir ihre Disziplin und Leistungs fähigkeit im allgemeinen dem Home Secretarh verantwortlich ist. Dieser hat die Machtbesugnio, die betreffende Connth petuniiir dafür büßen zu las sen. wenn die Polizei nicht seinen Er wartungen entspricht. Der Staat zahlt nämlich aus der Staatskasse an die Counties die Hälfte der durch die Po lizei erwachsenden Kosten. und diese Zahlung tann der home Secretarn einstellen, salls er mit dem Zustand ei nes Polizeitorpo unzusrieden sein soll ite. Jn einein solchen Fall wiirde der betreffende Countn Counril die ganzen Kosten zu tragen haben. Nur die City Polizei von London bildet siir sich eine Ausnahme Sie erhebt den Ausdruck-, als besonders gute Polizeitruppe betrach tet werden. Die City-Polizei bildet sich sogar ein« eine Art Gardepolizei zu sein, aber ver unparteiische Beobachter wird der YJtetropolitaniTlolizei mit Vergnügen zugeben, daß sie hinter der City-Polizei in keiner Weise zurück steht. Sie hat dies zu jeder Zeit be-v wiesen. Die englische Polizeimacht zählte ini Jahre 1910 siir England und Wales 47343 für Schottland 5575 und siir Jrland 11,519 Köpfe. Die Thatsachez dasz in Jrland ein größerer Prozentsatz von Polizisten angestellt wird als in anderen Landestheilen, muß aus den häufigen Unruhe-n in den agrarischen Distritten erklärt werdet-. Nun würde die verhältnismäßig geringe Polizei: trappe eines Disteilts in ernsten Streitfällen, wie beispielsweise bei dem blutigen Streit in Liverpool, nicht ausreichen, mn vie Ordnung aufrecht zu erhalten, nnd es ist deshalb im Jah« i se two durch eis- psakigkseg he — wiss s---- . , Er ' istqfekhetdp Hör-. Los-jin du hast mir diesen Morgen mmcm des yBiitk et ein greises Mo- mvetschgenfchaaps am- Bcti netzt-acht » Sie: sc-. da habe tsj die Flasche-i ver-wechselt. - du Inn-n doch den echt siticht getrunken ? Et. Warum an aichf. wenn du ihn mir bringikl , -- .-—.----—. stimmt worden, daß ein Distritt durch seine Polizei die Polizei eines anderen Disttikts ver-stärken kann. wenn dieser Distritt darum ersucht. Dann hat der etsuchende Distritt die Kosten zu ita gen. Dieses Priizeigesey trak, weil sich bisher zu seiner Anwendung keine Ge legenheit oder Notwendigkeif gezeigt hatte, von einem Teil der Presse offen bar vergessen worden. was man aus dem Erstaunen ersehen tonnte. mit der die Entsendnng ron Londoner Polizei nach Wnles und Manchester besprochen wurde. L. N he i n. Oh Dte the-reine Theater-new I Wiener Extrablatt: Var dein Be zirlsgerichte in Diesing hatte sich der Bierabträger Franz Heger wegen Eh renheleidigung zu verantworten, wet er einer Greislerin der Frau Marie Ischa, eine Ohrfeige gegeben hatte Richter tznnr Angellagten): Haben Sie der Frau die Ohrfeige gegeben? Angeklagter (lachend): Ja, aver i yab’ Gründ dazu g’habt. Nichter: Fiir eine Ohrfeige gibts leine Gründe. Angellagten So . ·. ? Das hat« nit g’tvußt Aberi had’ doch Gründ’ g'habt. Die Klagerin hat nii’ an Schnorret g’haßen. weil iihr tein Liter Wein zahlt hab« und g’ftöfzen hats mich auch. J tann mir das doch nit g’falln lassen, ibin a verheirater Mann und sie is nur a Witwe! Klögerinz Deswegen tann i mich nicht vor der ganzen Qeffentlichleit fo herunter-stachen lassen. Richter tzum Angellagten): Glei clen Sie sich aus! lsur Klögerin ge wendet): haben Sie den Angellagten einen Zchnorrer genannt und thn ei nen Stoß gegeben? Mögerim Ja, aber nur im Scherz Angellagter: Die Ohrfeige war o nur a G’fpaß! Da zwilchen den beiden Parteien ein Ausgleich nicht nidglich war, verur theilte der Richter den Angeklagtent schließlich zu einer Geldstrafe von-» zwanzig Kronen. l Angellagter lerftaunt): Wac zwanzig Kronen2 So viel? J hab's glaubt, a Ohrfeigen loft’ nur fiin5’ Gulden? Richter: Da sind Sie im Jerthnm Angeklagtet: Ja, richtig, es is alles theuret worden! tLebhofte Heiterkeit) ttebltusststere ges-free streitet-. Eine Monatsschrist weisz von ver sschiedenen berühmten Männern anzu geben, welche Thiere sie ganz in ihr sherz geschlossen hatten. Künstler irn allgemeinen und vor allem Schrist sstrlter und Dramatiter haben meist sein großes Faible sür Thiere von Hnicht gerade der Art, die sich gewöhn lichere Sterbliche zu Lieblingen wäh ?len würden. So besaß Alexandre Dumas der Aeltere eine ungemein zahme weiße Maus, die ungeniert in seinem Haar umherspazieren darste. Dumas Sohn gab sich viel mit einer erstaunlich tlugen Schildkröte ab. Der Papagei des «Krititersiirsten« Jules Gabriel Janin konnte lächerlich ge läusig die sranziisische Detlination der Rose herunterplappern. Alphonse Karr zeigte sich in einen jungen Tiger derart oernarrt, daß es ihm tiesen Schmerz bereitete, als er sich gezwun gen sah, die Trennung von seinem gar zu geräuschvollen Liebling herbeizu führen. Gustaoe Date war einem mächtigen grossen Uhu zärtlich zuge tbanx er vermochte den Vogel dem Jardin d’Acclimatation. Chai. Au gustin Sowie-Beim halte gar eine große Poliere. in ver eg von Sperlin: gen aus der ganzen Umgegend wim melte. Das Vogelbans halte nalüts lich stets offene Thüren, und so konnte die läkmende Schaut nach Belieben aus- und einflieqen Seinen klein« Koslgöngetn hielt SainteBenve oft stundenlange Vorträge-, ohne durch stürmischen Widerspruch neltäntl zu werden, wie es von seiten seiner Stu denten geschah. --—--« Sturmw- sechste-unmitte Eine Anzahl von Marimen über Geschäftstoeisheit, die von Andre-o Carnegie, dem berühmten anteritani: schen Multitnillioniir nnd Philantrm pen, herrühren, finden tvir in der neuen Zeitschrift »Der Horizont«. Sie sind von verschiedenem Werthe. Als Aus-spräche eines Mannes, dem nsan die größte Erfahrnna und Erfolg irrt Geschöstsleben zuerkennen mirs-» ver dienen sie Interesse Cornegie sagt: Der eine arbeitet ein Jahr txing an einem Werte und betommt 1000 Pfund dafür, ein anderer arbeitet vielleicht doppelt so lange und dop peit so angestrengt. und doch reprä sentirt seine Arbeit effektiv nicht den geringsten Werth. »Gearbeitet«« haben beide, aber die Arbeit des einen fand Abnehmer, für die des anderen lag tein Bedürfniß vor. So ist es mit aller Arbeit, nur die Nachfrage ist der Werthmesser. Wenn tein Bediirfnifz vorhanden war, dann war die Arbeit verlorene Mühe. Die Männer-, die wir heute nöthig haben, sind diejenigen, die ihr Geld und ihren guten Namen in ein Ge schöst einlegen und eisersiichtig über beides wachen Derjenige, der es nnterliiszt, sich klar zu machen, was er in einein Nothsalte zu thun hat, wird auch nie issen, was er zn thun hat, wenn dieser Fall eintritt. Niemand lann in dieser Zeit des allgemeinen Fortschritts ungestraft auf allen Gebieten rniifzig schlum mern. Sich genug sein lassen. heißt on den Nagel gehängt, ausranairt werden« tvie eine von Rost zerfressene Rüstung, der ihr alter Ruhm nnr zum Sohne gereicht. Es ist stets vor-eilig, etwas Neues ohne weiteres auszugeben. es sei eine neue Idee oder die Einführung eines neuen Artikeli, denn nur zu oft er zielt man erst nach vielen Mißerfol gen ein günstiges Resultat. höchster Ueffcct Unter den Auszeichnungen des-Prin zen von Ligne findet sich ein merkwür digeg Beispiel von der unermeßlichen Dedotion, mit der die Welt des 17. Jahrhunderts zum hohen Adel auf bliclte. Der haushofcneilter des her zogez von Nivernais lag sterbensleanl, und der herzog, der ilin außerordent lich schätzte, begab sich in’5 Kranken zimmer. um lich nach feinem Beiinden zu ertundigen. Der haushofmeister lag gerade im Sterben und richtete sich nur mit Mühe auf, indem er dabei mit mutter, kaum hörbarer Stimme im Ton der tiefsten Unterwürfigkeit sagte: »Ach, gnädigfter Herr, nehmen Sie es mir doch in nicht übel· daß ich in Ihrer Gegenwart sterbe.« Jm höch sten Grade gerührt versetzte der her zog: »O mein Bester, genieren Sie sich nicht!« Und der hausboimeister versäumte nicht, von dieser Erlaubniß sogleich Gebrauch zu machen. trauten l «WUM;Z du nim davon, daß du dir für teures Geld solche Müh-mir ange «Ieine Spekulation, Oft-, nu können-wir die Beleuchtung spart-al«