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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 6, 1911)
»wir Maus-entsche. Von cito Limenn Flimmernd liegt Nordafrilas heiße mittiigliche Sonnengluth auf einem Skskgriinen Weiden-nd Auf der wild ökkkkssmm Schlucht El Dkiarbi. die tief in die Felsengestade etnschneidet, liegt in der Nähe einer kühlen, von Dattelpnlmen und Lorbeeebitschen be schatteten Quelle das Zeltdorf des Stammes der Musalla. Hoch ragen die aus Ziegenhgaren gewebten spihen Hütten empor mit dein mächtigen und geräumigen Zelt des Stammes-ther hauutes in der kreisförmigen Mitte. Es wird Abend und ein kühler er siikchender Luftzug streicht vom nahen Meere herüber. Da toinrnt Leben in die wie ausgestorben liegenden Zelle. Die angepfliickten Araberpferde werden mit prunlvollen hochbordigen Sätteln belegt, bielfarbiges Zaumzeug wird den tänzelnden Gäulen angethan, und in weiße Burnusse gehüllte große, schlanke und sonnenverbrannte Jünglinge, alte Männer mit truhigem Blick und noch jugendfrischeGreise schwingen sich leicht ( und elegant auf die edlen schnauben-" den Rosse. Musnllas waffensiihige Mannscknsh sitzt auf zu fröhliche-n Ausritt Ein zeln verlassen sie den Kreis ihrer Hüt ten, tummeln in lustigem Spiel auf weiter Ebene ihre leichtfiißigen Hengste und schwingen ihre alten, theils golds, theils silbereingelegten Flinten. Aus der Mitte des Zektdorfes naht nach geraumer Weile auf besonders prächtigetn Hengste in ruhigem Schritt der Erste des Stammes, der alte wür dige Kaid. Mit jubelndem wilden Zu ruf begrüßen ihn die Seinen. Dies jüngsten Krieger ergreifen seine Hand. und führen sie ehrfurchtsvoll an dies Lippen. Langsain legt der Alte zurni Dank zwei Finger der Rechten an den biirtigen Mund und die linke Brustseitr. Sein strenger und doch väterlicher Blick gleitet über die Getreu-en Maus sieht de.n blauen und unter buschigenl Augenbrauen energisch blitzenden Angel den Stolz an über die große und präch tige Schaar seiner Mannen. Langsam streicht er iiber den langen weißen. Bart, dann wirst er einen Blick in die Ferne. Scharf stößt er seinem Hengste di- eckigen Kanten seiner Steigbiigel in » die Weichen, doch steigt der Gaul ern-t por, spielt einige Gesunden mit den Zierlichen Hasen in den Lüsten und seht dann an zu mächtigem Galopp sprunar. Und dahin iaaen die edlen Rolle dem fernen Myrtendain zu. Mutaltas Krieaer reiten zur stöh lichen Jagd aus leichtsiißigen Gazellen. Lang wehen die Burnusse im kühlen Abendwinde und hell blitzen die alter thiimlichen Flinten in denStrahlen der sintenden Sonne. VI O O Aus dem Zeltdors der Musalla hört rnan hier und da leises sichern. Die mauritche Frauenwelt. die sonst in de tonderen Frauenaeniiichern aus weichen Teppichen unnahbar dexr Männern ein tveltabaeschiedenes Dasein siihrt. hat von der aanzenHiitte Besih genommen. Lsuch außerhalb der Zett- erscheinen die zarten Frauenaestalten mit den seinen schmalen Gesichtern von sast reinstem Weis-. und den dunklen man delsörrnigen Augen. Drei Reiter um kreisen zu ibrem Schutze die von den Männern verlassene Wohnstatt. Auch die älteste Tochter des alten Kaids erqeht sich, umsprunaen von zahlreichen kleinen Geschwister-n vor dem Rette in der nach der Hitze des Ta aes doppelt angenehmen Aiilile des Abends. Jbre weichen, schmiegsanten Glieder ausschließt nur lose ein leich tes« dustiges Gewand aus zartestern weißen Linnen. Jn sorgloler und un aezwungener Jugendlust lcherzt sie mit den lie umgebenden Kleinen Ihre etwas blassen Wangen rötheu sich und verleihen dem von lastanienbrauneni Haar umwehten edlen und zierlichen Antlitz iuaendsrisches Leben· Nicht nur der Abstammung, sondern auch dern Aeuszeren nach ist sie die Vor nebmtte des Stammes. Und lisp Schönbeit ist weit iiber die Stammes arenzen hinaus belannt im ganzen Ge biet der Schnuja. Von fern ber tönen dumvfe Schüsse der iaaenden Männer Musallas. Sonst herrscht Nube nnd Schweigen ringsum. Da raschelt es in den Lorbeerbiitchen der Felsenschlucht zur Seite des Zelt dorfes. Ein Späher blickt mit for schenden Faltenauaen über eine Fels lante und verschwindet Plötzlich ertönt bundertstimmiaes wildes Geheul aus mauriichen Kehlen. Wie eine weiße Wolle nabt eine Masse bellfarbiaer Burnusse ani isaenden Rossen. Ein Schrei des Entsetzen-s aus loeiblichemMnnde gellt durch dasDorf. Die Wächter teuern in die Anstiirmeni den. Ein Pferd iiberschläat sich nnd begräbt seinen Reiter. Schon aber sind die Burnusse inmitten der Zelle. Einige Reiter springen von ibren dampfenden Pferden. Sie dringen in die Kaidbiitte, und mit rober Gewalt zerren sie des Stammesoberbauvtz schöne Tochter aus ihrem beimathlichen Zeite. Ein brauner Jiinglinq mit schwarzen Locken bebt die Wider ktrebende aufs Pferd und legt sie vor sich auf den Sattel. Und so schnell, lvie ite gekommen, sind die Räuber vom Stamme der Mezo verschwunden Atoet der wochebaltenden Mauren schen sieh in ihrem Blute. In der Ferne aber sprengt ein einsamer Ret ter iiber die Ebene dem Myrtenhoine zu, um Kunde zu bringen oon dem ltiiaischen Ueberfall den jagenden Män nern des Stammes der Musalla I s c Die Sonne sinkt blutigroth in das wilddrandende Meer, da nahen vom Myrtenhaine her in eilendem RosseS-» laus die Jäger, allen voraus aus« schaumbedecktem Hengst der alte Kaid der Musalls. s Nur turze Zeit weilt er zur ernsten Zwiesprache in seiner Hütte. Er steckt neue Patronen in den Gürtel, und wieder sammeln sich die Reiter um ihn Ein Kriegsrath von wenigen Minuten ; wird gehalten Eindringlich und feier lich redet der Alte zu seinen Kriegern Dann theilen sich die Mannen in zwei Abtheilungen, und schweigend reiten sie in tiefem Ernst hinaus, zu rächen ihre gesallenen Genossen und zu siihnen die Schmach, die dem ganzen Stamme von der Nachbarsippe widerfahren. Beim Stamm der Meza herrscht eitel Feude. Mehrere Lämmer sind geschlachtet, der Thee treist in den Hüt ten und auf weichem Teppich sitzt neben seiner Geliebten der Sohn des Kaid im Besitz der Langersehnten und ihm stets - Verweigerten. Rings um das Zeltdorf aber treisen Patrouillem das itwaige Nahen der ’ Gegner zu melden, nnd im Jnnern hal ten Posten Wache. Gezäumt stehen die Rosse, und ein jeder hat seine Flinte zu sofortigem Gebrauchhereit Ein scharfer Psiss durchgellt die stille oNachi. Die Männer stützen aus sdei Zelten und schwingen sich auf die JPferdr. Und schon kommt die Mel dung: »Der Gegner ist im Anmarsch!« Es gilt siir die Meza, den Raub zu vertheidigen und dieGegner mit so blu tigen Köpfen heimzusenden, daß die Lust am Wiedrrtommen ihnen vergeht. Stolz reiten sie langsam dein Feinde entgegen. Und die Krieger der Musalla nahen Mit Wucht und lautem Geschrei wer fen sie sich auf den röuberischenStaInm Ein wildes Handgemenge beginnt Schüsse blitzen, und die sichelförmigen Schwerter sausen. Leise war unterdessen die zweite Ab teilung der Musalla dem Dorfe ge naht. Die Patrouillen Des GegnerJ waren fast lautlos niedergernacht. Da —- plötzlich ein Schuß nnd noch einer, und ein Theil der kämpfenden Meza sprengt zurück zum Schutze der Zelte Die Musalla eilen nach und ein hef .tiger Kampf entspinnt sich an den JOiitten l Als erster ist der alte Kaid im feind lichen Zeltdors. Er gelangt zur Hütte des Kaids der Meso, .er sucht seine Tochter. Ihm nach drängen einige sei ner Getreuen, aber auch der Gegner ist zur Stelle. Jm Dunkel der Hütte. beim Weinen und Schreien der Frauen entsteht ein turzes. erbittertes Ringen. Es währt nur wenige Minuten, da stürzt der Kaid heraus, an der Hand die gernubte Tochter. Wieder ein lang gezogene Psiss, und davon sprengen sdie Männer der Musalla. Mehr als zwanzigTodte bedecken das Knmpsseld Auch der Kind der Musalla ist leicht verwundet. Eine Stunde später herrscht wiede volllonnnene Ruhe. Kröuselnd streicht der Nachtwind über die Gräser-, durch die Myrten nnd Lorbeerhnine, und klagend zieht das Geheul der Schalale durch die schweigende Nacht. IIs s- s ifin Zug französischer Gouinierg reitet iiber die Weiden der Musnlln und Mega· Jn ihrer Mitte führen sie gefesselt den Kaid der Meza nnd sei nen Sohn. Sie nahen dem Zeltdvrs der Mu solla. Ehrerbiekig kommt, begleitet von drei der vornehmsten Krieger· ihnen der Raid zu Fuß entgegen. » Ein Verhör beginnt. Die Schuld der räuberischen Meza wird festgestellt »Der französische Major verurtheilt den sitaid des Stammes und feinen Sohn zu der sofort zu vollstrecker den Todes ftrase « . Dann wendet er sich an den Kaid idtr Musalln. Trotz andauernder Be lehrungen, nicht aus eigene Hand mit den Nachbarstämmen im Schaum gebiet zu kämpfen herbe er sich vermes sen erneut Unruhe in tie sonst so friedliche Gegend zu bringen. Seine Pflicht wäre es gewesen, von dem Vor c soll Meldung beim französischen Ober-— komtnnndo zu erstatten, das die Rän brr bestraft und ihm feine Tochter wie der zugeführt hätte. Jede-J eigenmäch Itir Kriegfiihren sei verboten Auf Uebertreten dieses Befehls stehe die Todesstrafr. Auch er habe sein Leben verwirkt. —- — Wieder sinkt die Sonne hinab zum Meere. Jn der Schlucht von El Dharbi stehen in weitem Halbkreis die waffenfähigen Männer der Mezn nnd Musalla, in der Mitte eine Sektion Turtos mit geschulterten Gewehr und vor ihnen, dicht am Felsen, die beiden Stummesoberhiiupter und der Kaid fvhn. Sie sind ernst und blaß, aber ge faßt. Denn ihre Religion lehrt sie dem Tode ruhig ins Auge zu schauen und sich ins Unverineidliche zu fügen Der sranzosifche Offizier ver-liest das TodesurteiL Stolz und aufrecht stehen die Veturtheilten Kommandos zum Laden und Feuern ertönen. Ein kur er, scharfer Mit auJ sechs französischen Flinten, ein rollendes Echo von den Felsenwänden Drei kapfere Mauren haben ihr Leben sgelassem weil sie Freiheit und Reine-i ibnndenheit mehr liebten als ein ihremi sWesern ihren Sitten und Gebrauchen fremdes und unverständliches Gebot. Jn den Hütten der Musalla und der Meza aber herrscht Wehllagen bei den Frauen und trotzige Trauer bei den Männern Sie haben eg bisher nicht gewußt, daß es ein höheres Recht gibt als das Allahs und ihre eigenen ur alten, von den Vätem iiberlieserten Stammesgesetze. Und schweigend sinnen die heißblü tigen Krieger aus Rache. Langsarn zieht eine sranzösische Proviantlolonne durch die Schaufel zur Kasbah Budenal. Jn der Mitte wandern bedächtig die vollbeladenen Kamele und vor und hinter ihnen acht stie Bedeckungsmannschast Es sind Spahis in rothen Pluderhosen, hell blauen, gelbverschniirteltrn Röcke-I und einem roten Fes mit blauer Troddel aus dem Haupte. Sie durchschreiten die Schlucht von El Dharbi. Votsichtig sichern sie sichs durch Patronillen nach allen Seiten. Da hallen plötzlich die Felöwände wieder von ohrenbetäubendem Gewehr- ; zseuer. Hinter jedem Stein, in jeder Felsspalte liegt ein Maure. Und jeder der Schützen nimmt einen der verhaß ten Gegner genau aufs Korn. Die Franzosen suchen sich zu decken. Sie schwärmen ans und wollen das Feuer erwidern. Doch teiner der Mauren ist sichtbar. Zehn Minuten später isl auch nicht seiner der Franzosen am Leben. s Führerlos ziehen die Kamele weiter. z Und die Männer der Schauja scharren seilig an verschwiegener Stelle in dich stem Lorbeertvald die Leichen der Ge sallenen ein und verwischen die Spuren Ides Kampfes. Jsufchuetdesstetter site Wäsche und l Luther-. Eine Frau in Deutschland, die ei nen sehr hellen Kon hat« ist auf die folgende Idee verfallen, ihr Können zu vermuthen und sich Nebenverdienst zu verschaffen. Jn großen Zügen ließe sich die Sache auch hier einfüh »ren; trotzdem tvir ja reichlich mit .Schnitttnustern versehen find, giebt es doch viele Frauen, die von Anprobe nichts verstehen; sie tönnen aber ein Kleid, das »vorgerichtet« wird, sehr gut zusatnmenniihen Doch lassen wir Ider betreffenden Erfinderin dieses neuen Zweiges der Frauenthötigkeit das Wort: Zu Nutz und Frommen vieler Mit schtoestern, die gleich mir bestrebt find, detn Gatten und Vater der heranwach senden Kinder den heute auf allen Gebieten recht schweren Kampf uin’s Dasein zu erleichtern, möchte ich er zählen, wie ich mir neben der sorgsa-f men Führung meines Haushaltes eine recht ertragreiche Erwerbs-quelle er-« schloß Da ich außer meiner Geschicklichkeit in allen Handarbeitem zu denen ich auch Schneidern, Weißnähen. Putz ntachen und Zuschneiden rechne, kei nerlei Vermögen mit in die Ehe brach e, so suchte ich von jeher diese Ge schicklichteit zu Gelde zu machen. Ehe unser erstes Kind geboren wurde, fer tigte ich gelegentlich Kleider für Kin der und Erwachsene an. Da ich bei dieser Thötigteit jedoch öfter Geld einbüßte und später auch durch das Kind viel in Anspruch genommen wurde, aab ich es bald auf. Da führte mich die Bitte einer Be tannten, ihr beim Einrichten der Kon firtnatiottsstsluoftattuug fiir ihres-Toch ter zu helfen, aus den rechten Weg. Jin der Erwägung, daß viele Hatte-freuten sich in gleicher Lage wie diese Inn befinden, also sehr wohl ein Kleid herzustellen vermögen, wenn eg zttae »ichnitten, eingerichtet und anprolsjrt wäre gab ich von Zeit zu Zeit dem entsprechende tleine Jnserate aus und besitze nun, nach einetn Jahre, e?.te »feste Kund schaft weint ich so sagen darf. Meine »Kundinnen« bringen mir Stoff« Futterstofse und Besiitze, lim, Alles, was zum Einrichten des site-i deg gehört, in die Wohnung. Mich i initgebrachtetn oder bei mir gewählte-m sMovkbiio schneka ich pas nikio zkkg sbezeichne ans angestecktem Zettel knit jTinte, was jedes einzelne Stück var sstellt, also: Oberiirniel, UnteriirriieL istraaem Gürtel. Aufschläge usw. Nach seinigen Tagen oder zur sonst oereins lbarten Zeit kommt die Kundin rnit sder Futter-androhe, die ich sofort bei lBestelluug zugeschnitten habe; ich Jprobire an, richte das Kleid ein, Der iaestalh daß ich die Futtertheile auf den Oberstoss auflege, mit Naoeln iseststecke, und aus den beigestigten No ltizen ersieht dann die Kundin alles iWeiterr. Kurz vor dem Fertigmacben des Kleides erfolgt dann noch eine zweite Anprobe; um jedoch Verlusten vorzubeugen, erbitte ich stets bei Ab lieferung des eingereichten Kleides mein Honorar. Hochwilltommen ist es so mancher Hausstan, daß ich schon gebrauchte, jedoch noch gut erhaltene Futterstosfe, verwachsene Schürzen u. s. w» ebenso gebrauchte Sammts nnd Seidenbänder, Posamenten, Persen u. A. wieder mit verwende, wodurch so Manches- erspart wird. Natürlich schneide ich auch Wäsche zu, fbedinge mir jedoch stets einige Taae Lieserzelt aus. Ebenso nehme ich Bestellunan nur Nachmittags von 2 bis 4 Uhr entgegen, damit ich über die andere l«Zeit freie Verfügung behalte. Auch mit dieser Forderung habe ich ebenso wie mit der sofortigen Bezahlung bis her teine Schwierigkeiten gehabt. an dem Zuspruch aber, den mein »Zu fchneide-Atelier für Kleider und Wä sche« hat iwie ich es sehr stolz nenne), sehe ich, daß sicher manche Frau sich mit dieser Thätigleit einen nicht nur vollbefriedigenden, sondern auch recht ertragsreichen Beruf schaffen lännte.« herun- eese Cerosensuencheur s. Die Straßenbeleuchtung in Berlin ist wenig über hundert Jahre alt, denn erst im Jahre 1803 war das Beleuch tungswesen regelmäßig geordnet wor den« während vorher Abends in den meisten Straßen Berlins fast voll ständig Dunkelheit geherrscht hatte. Es wurden erst 1803 große Laternen mit se zwei Lampen aufgestellt. Un ter den Linden hingen sie über dem Promeneadenweg. Eine besonders fiir das Anziinden der Laternen ers tichtete «Erleuchtungs - Invaliden Kompagnie« von 60 Mann mit einem Feldwebel und fiinf tlnteroffizieren besorgte unter der Oberaufsicht eines Offiziers das Anstecken und Neinigen der Lampen. Diese »Erleuchtungs: Invaliden« trugen eine eigene Uni form, blaue Jacken mit duiilelrothen Kragen, braune lange Beintleider u. s. w. Die Unteroffiziere mußten Nachmittags das Oel in den Lampen -abmessen und zusehen, ob die Gläser ordentlich gereinigt wären. Die jähr sliche Erleuchtung Berling iostete da s mal-z 88,000 Thaler, aber nur in den Hauptftraßen waren Laternen in ge- ; »niigender Zahl angebracht, in den Ne-: j benstraßen erloschen sie spätestens ge gen 12 Uhr, um Oel zu sparen. Stand aber Mondschein im Kalender, dann wurden die Laternen überhaupt nicht angesteckt, auch wenn der Him imel dicht mit Wollen bedeckt war. — sitt-un nnd Sturm-m Während man das Afthma bisher mele oder minder erfolgreich mit allen möglichen Arzneien behandelte, ift man neuerdings dazu übergegangen, bei der Behandlung den Charatter des Asthma mehr als nervdfe Störung zu betrachten, und diefer Krankheit durch Einiibung normalen Athmens zu Leibe zu gehen. Die Erfolge waren anffallend günstige. Hierbei drängte fich Dr. Knopf in Frankfurt die Aehnlichkeit des- Afihmag mit dem Stattern auf. Wie das Stottern durch die Angftvorftellung, vor anderen Leuten nicht richtig sprechen zu tön nen, so wird das Afthma hervorgeru fen durch die Angst, nicht genügend Luft zu haben. Wie alle Stotterer, so find auch alle Afthmalranke ner bös veranlagt. Dem Stolterer muß nun durch Uebung beigebracht wer den, richtig zu sprechen; gelingt dag, so bebt sich fein Selbstvertrauen; feine Aengftlichkeit vermindert fich und schwindet nach und nach. Dabei mitf sen durch körperliche und feelifche Be handlung die nervöse Veranlagnng und die körperlichen Auormalien be seitigt werden. -—- Auch beim Afthma sind zuuächft die fehlerhaften All-sem bewegungen des Kranken zu heilen, wonach die Athemnoth nachläfzt, dar Selbstvertrauen sich hebt und die Aenastlichteit schwindet. Bei beiden Afseltionen destebt eine aute Aussicht auf völlige Heilung. Man braucht dazu beim Stottern längere Reit, zwei bis vier Monate: beim Asthnia nur sechs bis acht Wochen. Dr. Knopf fiel es längst auf. daf-, beide Kraut heilen vereint bei einem Patienten nie vorkommen. Die eine scheint demnach idie andere auszuschließen weil eine iede das Ferlenleben des Patienten derart augsiillt, daf-. für die andere kein Platz vorhanden ist. Ein Meister ver- öchaufeuftetdekos ration Jn unseren Tagen des tiinstlerischen Ehrgeizeg in der Dekoration von -Schausenstern mag ein lustiger Fall aus dem Londoner Geschäftsleben er zählt sein, der in einer englischen Wo ehenschrist wiedergegeben ist. Jins Wettbewerb ntn die Erlangung eines I I Schausensterdetorateurpostensz nieldet sich ein schöngeloelter junger Mann. ’ Zwischen Chef und Bewerber entspinnt sich solgender Dialogz »Haben Sie in Ihrer Kunst auch Erfahrungen und Erfolge?« »Jn meiner jetzigen Stel lung habe ich erst in dieser Woche ein Fenster arrangirt, an dem nicht eine einzige Frau voriibergingt eine jede mußte stehen bleiben und hinein ichauen«. »Das will schon was hei ßen« meint der thes beifallig nickend, »Sie sind mein Mann. Jn welcher Brauche waren Sie und was haben Sie in das Fenster gestellt?« Laloi nisch kam die Antwort: »Spiegel!« . . ----—-— Eine wie die andere. »Hier habe ich einen Teller voll schöner Kirschen, halte mal die Hand her, mein Junge. Da schenke ich Dir eine. Mehr brauchst Du nicht. Es schmeckt eine so wie die andere.« Ein niederster Verehrung-« ».... Jch bitte, meine verehrten Herren Geschworenen, zu bedenken, daß der Angeklagte ein Opfer der Ge legenheit ist ——--- welche bekanntlich Diebe macht-« l i Yumoristifches Gemalt-Mk Ehemann (als feine nicht schöne Frau ihr neuesteö Porträt erhält): »Nu, siehst Du, Anna, da sieht man, wie Du ausfchauen könntest!" Ehemannsretlkxtisncw Bekommst Du eine anspruchsvolle Frau oder viele Kinder, dann denke mit Shatespeares Jagd: »Thue Geld in Deinen Beutel!« Aus einem Schüleknnmmhssån » »Das Leben ist der Güter höchstes nicht, der Uebel größtes nbet ist die Schule!« Zum Andenken an Deinen Freund Moritz. Kistdekmuntn Aeltliche Gouvernante tim Park zu Klein-Resi): »Sieh mal diese Linde asl1, Kind: sie ist über hundert Jahre a t.« Klein-Resi: »Hast Du die ge pflanzt?« Bitter »Die heutige ärztliche Kunst ver wirft das Schtöpfen gänzlich.« Freund: »Doch nicht ganz, Herr Sanitötsrathl Die Blutegel sind ver schwunden gewiß, aber an deren Stelle treten Eure Rechnunge« « Entweder -—— edel-! Ein ariftokratischer Papa wurde Von einem reichen, aber gewöhnlichen jungen Manne gebeten, »eins feiner Mädchen« heirathen zu dürfen· Er gab ihm die niederfchmetternde Ant wort: »Gem. Welches würden Sie vorziehen das Hausmädchen oder die Köchin?« lfmpfcltlenosvertbro LotaL Ein herabgekommener Kaufmann hat wegen Betruges fünf Monate ab zusiyen Ehe er die Strafe antritt, er tundiat er sich beim Kerkermeister über alles Miigliche. Unter anderem meint er: »Nicht wahr, die Kost ist gar nichts werth?« »Oho«, antwortet der Kerkermeister entrüstet, »von den eingebrannten Linsen, die es wöchentlich einige« Male giebt, da hat sich bisher schon jeder I ’S· Rezept niitaenommen!« Zelvstbelperkfchiing. Huldat »Heute habe ich mich über Rudolf so geärgert, daß ich handgreif lich...« Mama: »Aber um Gottes wil len, Hulda - Du wirst doch nicht?« Huldat »Ach nein, beruhiae Dich, Marna, ich babe mich rechtzeitig erin: nett, daß wir noch nicht verbeirathet sind.« Aufklärung. Fräulein: »War der Mensch wirt lich taubstnmm, der eben in der Küche bettelte?« Köchin: ,,Schtvindel! Wie Sie Plötzlich anfingen zu singen, ist er gleich ausgerissen-« Bedient »«.lber aneian Fräulein, bealiicken Sie mich doch wenigstens mit einem einzigen Wörtchen . . »Adieu!« Jni tttnftlmncx »Sie Kellner, dac— ist wohl eine Röntgenportion?« »Wieso.’s« »Da ficht man ja bloß Knochen nnd iein Fleisch« Ländliche Ansicht Jn einem großen Dorfe soll ein Krankenhaus-« und nebstdein eine Schlöchterei errichtet werden. an der Gemeindesitzung toird viel hin und her gestritten, tvag von beiden wohl wich tiger sei und demzufolge früher zu er bauen wäre, dag Krankenhaus oder die- Schlikichterei. Endlich entscheidet sich die Mehrheit der Bauern siir das Krankenhaiig. ,,Unsinn!« schreit ein Bauer der Minorität erbost, »die Schlächierei is die Hauptsach’, a Mensch kann wohl in a Seltliichterei d’rauf,aehn, aber a Ochs net in a «.5trankenhaus!« Termin. Richter: ,,Jhre Frau llaat aus Scheidung, weil Sie sie bögivillia ver lassen haben « Gatte: »Da- ist doch wohl ein bis chen zu schroff ausgedrückt.« Richter: ,,Eriviesen ist folgendes: Sie sprachen von einer Landbartie und beredeten Ihre Gattin, nach dem Bahnhof zu kommen, angeblich um sich oben iiber die Züge zu insormiren. In einem unbeobachteten Augenblick ver schwanden Sie, um sich in den Nord siidexpreß zu schwingen, und allein abzufahren, wonach Sie· wochenlana nichts von sich hören ließen. Stiinmt das?« Gatte: »WieSie"g erzählen stiinnit’g" schon. Aber inan muß doch wissen, wieso und warum. Jch bin doch Ma ler und habe ein sehr seines Organ für Lichteffeltr. Also auf dem Bahn hof bemerkte ich plöhlickx Meine Frau steht sehr schön im Raum. Na, da habe ich sie eben -— im Raum stehen lassen!« M Tranmttscr icincm Schuster die Rech mmg zuküan als cr sie prüft-sc »Was bedeuten dir 1 M. 20 Pf. nm Schlus dcr Licensme Schuster: »Ja, schaun-s, da war is wulich in cinct Etitaujfiilnmm Zhws Stückes — da bin im so hineingefallkt ——- nnd da wollt im eben mnc mes Geld zxtrjicktrimcnl" — ! Oohlsovft »Wissrn Zic, mir schwirre ;nm« so die Gedanken im Mon umherl« ! Dnmcz »zj- lmlxcn even zu viel Plas darin!« , -..--«—-.·— Photograph: »Ihr Zolm lmf bei mit fcsinc Photographie l1cstclll.« Vater csic licschcudx »Gut, ganz ähn lich. Und lmt or lsczal)lt?« Plnmwsnpbc »Noch nicht« Bau-U »Ja-J ijlmcti ihm noch 1nrl)r.« ,-Wcs.-sl)nlv ich mich so lmmc bei euå nicht lmlw scheu lassen, lag daran, das ich Man nun-: unter tun-Tom hatte its cims sehr schwere Nchimcmzijnd1mg.« Tir Ircnndct »Aber Man revolu mims doch nimt jo!« IIWMWMM . »Was- lmltcu Eic N-« dass lustr Bei-IT dunnqssmittrl·.-·s »Dir Prmchum.« T’l.: »Mein Hex-L Sie behauptete-m as trän- (·jn Nindvicll ersten BRAUNs-IF As »Aber im bitte schr, von erstel Rmm nun- Unr trun- Nebel« — MrL dir kllkcusmlnstk wird nllc Taf schlechter-. Jetzt fabrizictt sie schon at allen Edcn und Amt-ten allobolfnsicsBikh Wenn man nicht jrdcn Mut-m c an frian rcrllcu Umn- tnn«fn·, daß ed noch ehrlich Menschen nim, so lömttc um« saftifch ge mütstmnt wrrdcsh