Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 25, 1911, Image 6

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    C teu- Issssssaismn sei bei-eine peti
Isitkntgen ane.
Die Wirkung der Musik beschränkt
nicht auf den Gedöksinn Ein
« r. Gordon von Havana will entdeckt
n, daß jedes Musikinstrument be
ndere Heilwirkungen ausübt und
, jedes bei irgend einer Krankheit
sit Erfolg als Kurmittel angewandt
Urdsen könnte. Die Violine wirkt
wblthuend auf melancholische Na
turen und aus Hypochonderz mit der
Lola erzielt man geradezu wunder
bare Wirkungen bei nervöser Schlafs
heit und Abspannung des Körpers;
He ist aber auch bei Phlegmatikern
Und bei Personen, die zum Mystigiss
Aus neigen, mit Erfolg anzuwenden
Die Harfe erweist sich überaus nütz
lich in Fällen von Hufterir. die Flöte
sei ungliicklicher Liebe und bei . ..
beginnender Tuberkulosei Die Oboe
beruhigt das Nervensystem und wirkt
seilend auf ein Gehirn, das durch
Unglückifälle und Schicksalsschläge
ein bißchen aus dem Gleichgewicht
gebracht worden ist. Die Klarinette
ist gut gegen seelische Depressionen
Die Trompete ist gut gegen den Ver
solgungswahn Das sranzöfischeHorn
besänftigt den Zorn; das Kornett be
kämpft Mattigkeit und Trägheit, iiks
dem es Allein, was man beginnt, eine
gewisse Energie einflößt: es hilft
aber auch in bartnäckigen Fällen
von . . . Fettleibigkeiti Mit der Vo
faune kurirt man Taubheit —- Man
sieht also, daß die Musik, die (nach
Busch) oft nicht schön gefunden wird,
auch ihre guten Seiten hat; es kann
aber anderseits nicht verschwieg-Ins
werden, daß allzu intensiver und all-c
sei häufiger Musikgenusz newöse Rei
iungen und Schwächezustände herbei
führen kann; plöylich aufsteigende
Vihe im Gesicht, keuchender Athem«
nnd konvulsivische Zuckun en sind die «
Hauptmerkmale solcher Er rankungen «
des Nervensystemg. Viele Menschen« ;
linder, die durch ihren Beruf ge
wungen sind, sich ständig von Musik- »
weilen schaukeln zu lassen ·- also,
Musiker Komponisten Sänger usw.
—- iversden mit der Zeit reizbar und
schwermüthig Pergolese war vor!
Aufregung dem Tode nahe, als erz
fein berühmtes »Stabat Mater« ,
schrieb; Bellini starb an der Aus
zehrungx die Malidran wurde, als-!
sie grun ersten Mal eine Symphonie«
von Beethoven hörte, von Krämpsen
befallen. Und endlich noch eine Wir
kung der Musik: sie kann durch Suas «
gestion nerbenschwache Menschen in
einen somnambulen Zustand versetzen.
EiI Eise-Mutes gegen die
. ; Ostnsdelsu
Die Eisenbahndirektion Saarbriii
cken bot ietzt im Kampfe gegen die
GENUva zu einem ichr energischen
Mittel gegriffen Sie hat folgende
Bekanntmachung erlassen: »Der ge
geitvärtig bei Frauen beliebte Ge
brauch über-langer Hutnadeln kann
im Gedränge des Eisenbahrwerkehrs
sehr leicht schwere Verlenungen an
derer Personen verursachen Die Ei
Zendahnverwaltunig sieht sich genö
iiigt zum Schutze der anderen Rei
senden shiergegen Maßregeln zu er
greifen. Es ergeht daher an alle rei
senden oder den Bahnhof betretenden
Damen das Ersuchen, ihre Hüte nicht
mit solchen, durch ungewöhnliche
Länge-n gefährliche Nadeln zu befe
stigen oder wenigstens die gesahrdroi
hende Spitze durch Schutzhülsen oder
sonstwie unschädlich zu machen. Die
Eisenbahnvsxnaltung hat ihr Perso
nal angosueiem darauf zu achten,
mid, ohne erst Beschwerden anderer
Reisenden abzuwarten, Damen mit
solchen Hutnckdeln zur Entfernung
der Nadeln aufzufordern Wer die
ser Anordnung der Vahwbeamten
nicht nachkommt, kann aus Grund des
III der Eisenbahnvserkehrsordnung
vvu der Mitinhrt ausgeschlossen und
zum Verlassen des Muhon aufge
fordert soerden Zuwiderhandlungen
gegen die Anordnungen der Bahn
Iearnten können aus Grund mitGewi
steten geahnt-et werden.
—-—— s
Darun- werdeu die Krrbse roth.
Ein unscheinbares Schwarzgrau
tragen Krebse und Hummern im Le
ben, beim Kochen aber vertauschen sie
es mit einem prächtig leuchtenden
Roth· Wie geht das zu? Schon eine
oderflächliche Untersuchung zeigt, daß
die Farbenänderung nur in der ober
sten Schicht des Panzerg, nicht aber
in seinem Innersten vor sich geht.
Dort liegt unter der klaren, durch
sichtigen, glatten und gleichartigen
Fläche, der sogenannten Cutirula
Oderhauy eine besondere Pigments
.- ·cht, die aus verschiedenen Pig
meisten, rothen, braunen, geblichen
und bläulichgrünen, besteht. Aus
Geer verschiedenen Mischung und lo
salen Ansammlung entstehen sowohl
der allgemeine rbenton,als au die
verschiedenen ’chnungen am an
ser der Krebse. Dieser wird durch
M zerstört und nun tritt der
rathe hervor. Uebrigen-s geht das
ichblaue Pignrent auch ohne
leichter en Grunde, be
gsweise verb eicht es, und des
werden auch nicht gesuchte todte
fresse allmählich roth oder doch blah
-
s-. ,
L Uniter als Schnitt-TITA
M user tm- m misse- iumuzkk m
irs Wirtsleuten-.
Von den ägnpti schen Amulriten
plaudert ein Mitarb iter des »Jam
nal des Nbats«: Es gab kein Land
in welchem die Amulette als Schutz
mittel gegen allerlei Uebel eine sol
che Rolle gespielt hätten wie in
Zegnpten Das Amulett wurde bis
in die lebten Tage des Heidenthums
so vielfach angewandt, daß heute
noch, nach Jahrhunderten systemati
scher Vernichtung aller Zaubermittel,
die zahllos-en Formen von Amuletten
den größten Reichs-um der ägvptis
schen Abtbeilungen unserer Museen
bilden. Aniulette sind die Götter
statuetten, die kleinen blauen, grünen
und weißen Mumien, die Stambäen
und die Jbisse und die Ringe und die
tausenderlsri Gegenstände von seltsa
mein Aussehen, die man in den Rai
nrn Wfcher Häuser und Gräber
findet, Ochsenköpse, Karneolsrhlans
gen, geheimnißvalle Augen, ossene
Oder geschlossene Hände, Stoffeßem
Gefäße in Herzform u s. w.
wahnlich trug man die Amulette am
Hals. am Finger, am Unterarm oder
am Schienbein; daiu kamen noch die
Amulette, die an die Thür des Hau
ses gehängt wurden Das ögyptische
Volk lebte eben mehr im Uebernattirs
lichen als irgend ein anderes Voll
der alten Welt: Luft Feuer und
Erde waren für die Aegyvder Voll
merkwürdige-r Wiesen und Einflüsse.
die man kennen und beherrschen
mußte wenn man nicht von ihnen be
herrscht und ins Unglück gestiirtzt
werden wollte. Das Amulett wirkte
durch die ihm innewohnenden-Kräfte
und man brauchte es nur zu haben.
um gegen alles Unglück gefeit zu
sein. Es sei noch erwähnt, daß das
Alte Testament den Gebrauch der
Amulette aufs strengste verbot, daß
aber trode sich auch bei den Juden
Amulette als Zaubers und Schutz
mittel befanden. Bei den Griechen
wurde ein schübewdes Amulett dem
Kinde gleich nach der Geburt ange
hangt. Jn hohem Ansehen stand als
Amulett der Ameihnst der auch in
Fingerringen getragen wurde. Die
Römer hatten ebenfalls Amulrtte;
sie verwandten dazu Platten von ver
schiedenen Formen und Stoffen, mit
räthsselhaften Zeichen oder Sprüchen,
dann allerlei Substanz-en, die man in
kleine Kapseln schloß und an einer
Schnur am Halse trug. Auch ins
Christenthum gingen die abergläubis
schen Zaubermittel über, obwohl sie
streng verboten waren .
Der Tom zu Gouveron
in der avulischen Provinz Bari ist in
der Nacht vom 10· zum l. Juli durch
einen Brand zerstört worden, der
durch unvorsichtige Handwerker, die
im Jnnern mit Ausbessrungen be
schäftigt waren, verschuldet worden
ist. Das Feuer brach gegen Mitter
nacht aus und hat bis zum Morgen
trotz aller Rettungsversuche dasTach
die Altare und die ganze innere Aus
stattung der Kirche einschließlich der
Sakristei und des Archivs vernich
tet, in welchem werthvolle, bis
1300 zuriickreichende Urkunden aus
bewahrt wurden Es sind damit vie
le Kunstschätze und manches Unmen
liche zu Grunde gegangen Zum
Glück hat aber der Steinbau die
Katastrophe überdauert, und die Be
schödigungen, die er erlitten hat«
schlieeßn die Möglichkeit einer völli
gen Wiederherstellung nicht aus«-. So
ist, wenn auch die Fressen der Amts,
die Kassettendecken der drei Schiffe
und alle soätern Zuthoten der Ba
rockzeit vernichtet sind, doch der älte
ste und werthvollste Theil des Ge
bäudes, nämlich die mittelalterliche
Architektur, vor dem Untergang be
wahrt geblieben Die Knthedraie
von Conservano gehört zu den be
deutendsten Kirchenbauten des Ueber
gangsstils vom RomanischNormans
nitchen zumGothischen in Unteritas
lieu. Die Zeit ihrer Gründung ist
mit Sicherheit noch nicht iestgestelltx
der vorhandene Bau geht aus das
Jshr 1300 ungefähr, vielleicht noch
in die lebte Zeit der Dohenstausem
zurück und ist gegen 1400 vollendet
worden. Ein Jnschriftstein an der
Fassade bezeichnet den Bischof Pietro
dItt 1359 bis 1873 als denjeni
gen, der diese mit ihren schönen Por
talen und Roieusenstern zu Ende ge
führt hat. Das ächtige Mittels-or
tal, dessen CI - auf schuld-en
Löwensiguren stehen« ist von .eineni
Rundbogen und spisen Giebel ge
trönt und zeigt reiche Ornamentik
von Reinlan und dergleichen: die
dreischifsige Anlage ist auch in der
lGliederung der Fassade klar ausge
,drückt. Seit einem Besuch Corrado
Riecis in Conversano 1908 ist die
I stilgemäße Ernennung des schönen
lBaudenktnals ins Auge gefaßt wor
»den: es ist zu hoffen, das- das
Brandunglück diesen Plan nicht
durchkreuzt, sondern vielmehr sein-e
Verwirklichung beschleunigt
Ein Kirchen-Don Inan.
Hauptmann: »Feldwebel, dem
Füsilier Vieer wird schon wieder
die Unisorm zu eng! Verstehe das
«nic«htl Kerl kriegt nichts von Hause
geschickt, und fo« reichlich ist die Me
nage doch auch nicht bemessen·«
Feldwebel fvertraulich): »Ehe
des la femme-. Herr Hauptmann-«
fkq - —
:wurde er ermordet. Seinem Nach
’mitteln, bei welcher Londoner Bank.
ums-sei- atmet-rie
seovner Intr- W est-um «- Ww
ad ais-eu- asetmmk ihm-m.
Jn dem Jnieratentheil verschiede
ner· großer englischer Zeitungen er
scheint gegenwärtig eine Anzeige, die
interessant genug ist, auch von denen,
an die sie nicht gerichtet ist, niiher be
trachtet zu werden. Herr Andreas
Münnich, der Sohn des vor wenigen
Monaten verstorbenen Generalg v.
Münnich, verspricht darin demjenigen
eine Million, der ihm den Namen der
Bank nachweist, bei der sein Vater
einst sein Vermögen in Höhe von etwa
35 Millionen angelegt hat· Dieser
Fall eines an unbekannter Stelle ru
henden Riesenvermögens steht nicht
vereinzelt da. Es giebt wenigstens
hundert Leidensgesöhrten des Herrn
Mnnich in England und anderswo,
die in Armuth loben, obwohl sie ge
sehliche Erben großer Reichthümer
sind, die leider nur bei irgend einer
unbekannten Bank liegen. Es ist ja
bekannt genug, daß die Banten in
keinem Falle die Namen ihrer Kun
den und die bei ihnen deponiertenj
Summen bekannt geben« Tie Zeit-E
schrist ,.Pearsons Weetly" erinnert
gelegentlich unseres Falles daran.
daß im Jahre 1836 ein reicher Lon
doner Kaufmann unmittelbar nach
der Geburt seines ersten Sohnes nach
einer Bank eilte und dort zugunsten
des Neugeborenen ein Guthaben von
20,000 Mart eintragen ließ. Sobald
er von der Bank nach Hause zurück-«
lehrte, erlitt er einen Sehlagansalll
und starb. Veoor er den legten:
Athetnzug that, hatte er seinem Sesj
kretlir Mittheilung von »der Schon-.
kung gemacht, aber vergessen, denT
Namen der Bank anzugeben Jener!
Neugeborene ist heute ein 80jiihrigers
Greis und lebt in den tiimmerlichiten·
Verhältnissen trotz seiner 20,000s
Mark, die mit Zinsen und Zinsesginss
sen in der langen Zeit aus uber
300,000 Mart angewachsen sind«
Aber der alte Mann hat längst die
Hossnung ausgegeben. sein Vermögens
je zu Gesicht zu bekommen Aber
nicht nur Gelder, sondern auch Ju
welen liegen vergessen oder verschols
len in den Geldschränken vieler Ban
ken. Vor einigen Jahren devonierte
ein indischer Maharadscha bei einer
Londoner Bank eine Sammlung der
kostbarsten Juwelen Nach seiner
Rückkehr in die asiatische Heimath
solger ist es nicht gelungen, zu er
die Juwelen liegen. Der Abgeord-s
nete Bottomlen hat im vergangenen.
Jahre ein Gesehvorschlag gemacht«
nach welchem die Bauten nach Ablausj
einer bestimmten Zeit die bei ihnen;
ruhenden Werthe unbekannter Eigen-;
thümer an den Staat abzuliefern vers z
pslichtet sein sollen; er hat berechnet,i
daß die aus diesem Wege dem Staate
zufallenden Summen genügen wür-l
den, die britischezlotte zu verdoppeln -
Eise vereiteltc Röpesickiqdr. I
; Eine lustige Geschichte die lebhaft
on den Streich des Schulters Voith
zernpnert, wird aus dem märkjschen"
z Städtchen Werneuchen gemeldet. Ju;
idem dortigen Rathhause erschien die-l
sser Tage ein etwa Bis-jährigen ieyrH
' elogcmt gekleidet-er und forich auftrcsj
stender Herr, der den Bürgermeister-»
i der Stadt zu sprechen wünschte Tu;
i dieser aber ver-reist war, wurde er von
, dem Stellvertrter desStadtoberhmxp
stes, dem Gutsbesiyer Wiese, empfan-«
Z gen. Der Besucher stellte sich in hoch
3 fahrendem Tone als höherer Beamter
der Potsdamer Regierung vor, der
den Austrag erhalten hobe, eine An
zahl märktjcher Ortsoermaltunsgen zu
injpjzirm Ohne Weiter-es setzte fiel
der »Herr Roth« an den Schreibtii.i).
um seine Revisionsthätigkeit zu be
ginnen. Er ver-langte kategorisch voxk
dem ftelloertretenden Bürgermeister
.d-’Ie Verlegung der Kassenbücher und
« die Herbeiichaffung der Boot-bestände
Dann machte et sich daran, ein form
l gerechte-I Protokoll aufzunehmen Der
iGntsbesiher hörte sich eine seit lang
« ruhig die vielen Wünsche und Bei-tän
»geluvqen des »den-n Barthen-'
on. Als ihm aber die Sache zu bunt
zwar-M lebte er den Besuchek kurzer
zhmdondsieLuft Derüberdiesemv
- erwartet schnelle Beendigimg seiner
ZThätigkeit verdutte »Herr Reviiot«
· mochte wohl eingesehen hoben, daß er
dem- riepewbwftkn stellvertretend-en
Bist-Meister mchi W war.
und zog es vor, so wich wie möglich
Izu verschwinden, allerdings nicht,
Yohne dem Bürgermeisteritellvertretec
qedrckht zu haben, et werde diese Re
spektlosigkeit undllnbotmäßigkeit dem
Herrn Oberpräsidenten melden. Zwei
felloc handelt es sich um einen
Schtviwdlen der gehofft hatte, durch
fein sicheres Auftreten den Bürgermei
ster einzuschüchtevn und dabei eine
größere Geldsmnme zu erboutem Wie
sich herausstellte, war der Fremde
ver seinem Besuche bei dem Bürger
meister-stellme bereits auf der
daupttasse gewesen, wo er aber von
den Beamten, die ebenfalls Verdacht
geschöpr hatten, an den Bürgermei
ster verwiesen wurde.
Jn der Vergangenheit leben die
Träumer, in der Zukunft die Phan
tastm Willst du die Gegenwart mei
stent, so sei M.
--—
Mr Wes sil.
; Des spähn-te Rost-Ins Ili fu«
; des Thron itiederznerlugen.
Edle Inst-Ists seu- mh let-er Itsselt
T Ists-. sent-« m a« u.
» Mohannned Ali, der es unter
s nimmt. wieder zu dem Throne zu ge
- langen, den er so schmählich verlassen
mußte, trat seine kurze Regierung
mit dein Beginne des Jahres 1907
on. Er stond damals im 35. Lebend
jnhre, ist aslso fest 38 Jahre alt. Vorn
25. bis zum Zö. Jahre war er Ge
neralgoiwerneur der wichtigen
Grenzprovinz Merdeidschan gewesen
und dort durch seine rücksichtdloie
Strenge wiederholt mit der Bevölke
rung der Provingiolliauptitadt Tö
dr:s;-T in Konflikt gerathen Die Kunde
von feiner Mißliebigleit in dieser
Provinz hatte lich auch noch Teheran
verlorenen und io begegnete ihm das
Voil non vornherein mit Mißtrouen
das iiin lo größer war. als ihm aus
geferochene Russenfreundfchaft nach
geiiut nuirde iVei dem genenmärtts
gen Etsitsstreiche ipielt wohl auch
riiis.ichi- Nnchsicht gegen den Schali
eine k)i-.-lle.) Tie Krönung nm 20
Januar 1907 verliei würdig und ein
drucksvoll Bald aber trat die Mißsj
itiininung spien den Hei-schen den
aiieb ii ie: nisni äußeren Wesen nickt
bei-iß weis iiir iiin ejnnelnnen lonn
te, deutlich Senior. Schon im Beginne
des Serbiieii 1907 bezeichnete einer
der nniiefeleniten Priester Telierin?;
:n e: ner Misckee den Schob als den
lchli inmitn »e: nd Borsten-T der er
mordet werden müßte Jn der Als-in
zum 30. Oktober wurde ein böckiits
ausreiiendes Iliigblcitt mossenhait
verbreitet. das den Schuh als Haupt
ursache der ungünstigen Lage Per
sienss und als den Sklaven Rußlandä
bezeichnete Nur feine Ermordung
könne Perjien vor dem Untergange
retten. I
Ter· Schal) sah das Parlament alsj
den Erreger der Abneigung gegen
ihn an und begründete eine parla
mentseindliche Partei unter Führung
seines ergebenen und vertrauten«
Freundes-. des alten Haudegen-if
Emir Bebadar. Dieser bat den Schuh
um nicht-J Qniwgereä als um die Eis-i
laubniß, das Parlament mit der Ar
tillerie der Koialenbrigade zusam-l
menschieszen zn dürfen So weit woll-;
te der Schali nnn die Dinge noch nicht
treiben, sondern wollte sich begniiij
gen, die angeseheniten Abgeordneten
gefangen zu sehen. Als dieser Versuch
niißglückte, schielte er Leute in der
Veckleiidtung von Frauen in das Var-!
lament, um die Parlamentgfiihrerzus
ermorden. Diese wurden aber recht-'
zeitig entdeckt, von der wütlienden
Volksmasse getödtet nnd aus dem Ida-J
nonenvlatze ausgeliängt. Jn seiner
Wirth über den mißglsiirtten Staats-»
streich ließ der Schall sich dazu h:n«"
reißen. einige seiner Minister zu ohrJ
seinen. »
Es war aber nicht das Parlament
allein, das gegen den Schah Front
machte, sondern ein in Persien noch
einsligreicherer Faktor, die Geistlich
keit. ie Soldaten wurden von Geist
lichen bearbeitet, dern »eidbrecheki
schen Herrscher-« den Gehorsam zu
verweigern Auch in den Moscheen
wurde der Schalk als eldbrecherisch be
zeichnet, und so das Vertrauen zu ihm
völlig untergraben. Es war wohl eine
Folge dieiex Agitation gegen den
Schob, daß am 28. Februar 1908 ein
Bombenattentat gegen den Herrscher
verübt wurde. Das Autoniobil des
Schalzö wurde vollständig zertrüm
mert, vier Personen wunden getodtet
nnd viele schwer verwundet, nur der
Schah selbst blieb unverledb weil
er — vielleicht gewarnt —- das Anto
nwbil hatte voranfahren lassen und
Hin einer Eqnipage in einiger Entfer
nung gefolgt war.
I Bald nach dem Bombenanschlage
» richtete der Schob einen Brief an das
ikarlament mit heftigen Vorteileer
ltvetl der serüber des llttentats noch
lnttbt abgean werden war; der Brief
, enthielt m einein Schlußvassue schwe
jee Drohungen gegen »das Parlament
lDer Verlannntspräsdent beantwor
,t·ete diesen pries nttt einein sehr höf
; Eichen-, aber in der Sache ablehnenden
Schreiben.
Diefer höflichen Adfichr folgte bald
darauf eine viel fchlimmere öffentliche
Beleidigung des Schahs durch die ra
dikale Zeitung »Mussawad«. Der
Herausgeber dieses Blattes behaup
tete in einem Artikel, der Schuh finde
keine Zeit zum Regieren, weil er fich
wüsten Ausfckjveifungen widme und
meistens betrunken fei. Der Redak
teur des ,,Muffawad« wurde ange
klagt, aber in dem Augenblicke, als
er den Wahrheiigbeweis anbot, zog
der Schah die Klage zurück.
Dies gab dem Ansehen des Herr
schers den levten Stoß, und da cr
fich in feiner Hauptstadt nicht mehr
sicher fühlte, verließ er fluchtartig den
Palast und fiedelte nach dem außer- .
halb des Stadtthares gelegenen Bag« ;
W (Sch0hgarten) iider. Dort;
Wie er fich, von seinem getreueiu
cmir Behadur bewacht, wieder sicher
Er ließ Ende Juni 1908 das Parla-«
ment in Trümmer schießen· rn»
Heil-it W Jshm iies a u,
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Gebrauch
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Dreissig Jahren
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größere Anzahl angeieliener Perio
nen nach Baqhelchiats kommen und
swana sie dort unter dem Trucke be
reititeliender Soldaten und ihnen vor
geszetsgter Fesseln, eine Schrift gegen
die Verfassung zu usnterzeichnen
All das nützte aber dem Schuh
nichts. Die Veritimmung gegen ihn
wurde immer größer, und überall lo
derten die Flammen der Empörung
auf, ganz besonders in der von ihm
einst regierten Provinz Aierbeidichan
Als er sich noch dazu hinreiizen ließ
den Stainmchei des lriegerilchen und
stolzen Stammes der Bachtiaren ab
sulevem hatte fein letztes Stündlein
geschlagen denn die Bachtiaren stell
ten den Nsvolutionören die tapferiten
Soldaten und in der Person ihres
einflußreiche-i Führers Sardar Allad
den tüchtigsten Feldberrn Nur noch
wenige Monate konnte lich der Schal
halten. Schon aber war das Revolu
tionsbeer aul dem Mai-sche, und am
12. Juli traf es vor Teheran ein. Als
ein in der Nacht vom 15. zum 16.
Juli unternommener Ausfall der we
nigen treu gebliebenen Truppen des
Schahs mit großen Verlusten zurück
geichlagen wurde, flüchtete der Schal
sich in die russiiche Geiandtlchait und
erklärte feinen Verzicht auf Thron
und Reich.
Jus Kleinen treu.
Versuche nicht, große Dinge zu
thun; verschwende dein Leben nicht
mit dem Warten auf Gelegenheit zu
Heldenthoten die dir vielleicht nie
mals kommen wird. Es sind immer
nur kleine Dinge, die deine Aufmerk
samkeit heischen, darum widme dich
ihnen, so wie sie daher kommen, nnd
denke daran, dem Nächsten zu dienen.
Es ist viel schwerer, unbeachtet in der
Stille so zu schaffen, als auf den Ho
hen des Arbeitsfeldes zu stehen, ioo
man von allen gesehen wird und Hel
denthaten vollbringt, die selbst von
den Gegnern bewundert werden.
Treulich die Pflichten deines Berufes
zu erfüllen, alle dir verliehenen Ga
ben aufs äußerste auszunusem allen
tleinlichen Aerger und Unreizungen
zum Zorn mit Geduld zu ertragen,
immer den einen edlen Zug zum Bes
seren an den Menschen zu entdecken
suchen, die dich belästigen möchten, al
len unfreundlichen Worten und Tha
ten die sreundlichste Deutung zu ge
ben, welche sie zuslassenZ auch die Bö
sen und Undankbaren zu lieben, zu
frieden zu sein, wenn du der kleinen
Quelle gleichen darfst, die inmitten
des wilden Steingerölles unten ins
sreudloser Felsschlucht einige armse-(
liqe Flechten und Moose ernähreni
darf oder ein durstiges Schaf tränkenl
—- dad alles zu thun, still und unent
wegt, ohne jemals nach Menschenlei-4
zu fragen —- das macht in Wahrheit
ein« celdenleben aug. —- »Und der
Erfolg ?« sra t du. Oft freilich wirst
du die Frii te deines Thunö nicht
:sehen. Aber denke daran, was Jan
Marlaren so schön sagt: »Wir sind die
Opfer der Gegenwart und des Un
bollkomrnenen, wir sehen vor uns nur
Entmicklungsvorgängr. nicht Vollen
detes, wir erkennen nur stückweise,
nicht das Ganze. Wir hätten nie dcqs
Zustandekommen unserer schönen
Erde geglaubt, wenn wir zu egen ge
wesen wäreu bei jenem gro en »An
iana«, da Himmel und Erde entstan
hpsk «-.·. den Erde III-UND Zus
.
. sszs
sk-- ·—·1
ier ward. Wir hätten da nichts ge
sehen als- hlinde chaotische Gewalten
des Wasser-:- nnd Feuers im Kampfe
mit einander. Ebenso aber vermöaen
wir in unserer gegenwärtigen Welt
des Wachiens und Werdens nicht zu
erkennen, zu welcher Entfaltung un
sere Seelen mitten in diesem Thal
der Unvollkommenheit geführt wer
den, mitten hindurch das, was uns
die verwarrene Qual unseres Daseins
erscheint. Wir sehen ja nur« daß der
Stein behauen wird, sehen Staub
nnd Splstter fliegen; wir sehen die
Kehrseite des Gewebes ungeschoren,
voller Knoten und Fadenbriiche, das
flüssige Metall, das von einem
Schmelztiegel in den anderen gegos
sen w,ird. Die fertigen Kunstwerke
sehen wir nicht. Jede Generation
lebt inmitten des großen Maschinen·
werte-s, darum muß jeder Einzelne
geduldig sein, wenn er auch nicht ver
sieht, was unter den rasselnden Rö
derrä und Werkzeugen hervorgehen
wir .«
Welches Land stellt der Schweiz die
meisten Beltram-?
Jn Bern ist soeben die Statistik
des schwei.zerischen Fremdenvertehrs
veröffentlicht worden. Sie zeigt
daß in der letzten Zeit seltsame Ver
schiebungen eingetreten sind, was die
Hennath der die Schweiz besuchenden
Fremden angeht. Bis vor etwa 10
Jahren war die Zahl der deutschen
Touristen in ständigem Steigen,
während die der Englander ebenso
ständig ahnahm. Seit dem Anfang
des 20· Jahrhunderts aber hat der
Besuch der Deutschen langsam nach
gelassen, während die Engländer
wieder in größerer Menge die
Schweiz ausfuchen. Noch auffälliger
aber ist die gleichmäßig wachsende
Zahl der Franzosen, die nach der
Schweiz reisen; sie nehmen heut-e
bereits die zweite Stelle unter den
Nationen, deren Angehörige aus die
Schweige Alpen steigen. ein.
Ei- Bettler-legen
Daß Betteln keineswegs das un
einträglichste Geschäft ist und sich
auch die aus diese Weise gesammel
ten kleinen Beträge zu ansehnlicher
Höhe summiren können, zeigte sich
wieder vor kurzem an einem Falle,
der sich in Großwardein gutrug
Dort starb vor einigen Ta en im Al
ter von 75 Jahren der ler Si
mon Grünwald, der sein Bettleramt
schon vor längerer Zeit niedergelegt
hatte und als Kostgänger des Ar
menhauseg in stiller Zurückgezogen
heit lebte. Man kann sich wohl den«
ten, wie groß die all emeine Ueber
raschung war, als si nun nach sei
nem Tode herausstellte daß der ver
blichene Bettler ein Vermögen von
mehr denn i()0,000 Kronen hinter
lassen habe. Davon fallen durch ein
im Nachlaß vorgesundenes Testa
ment 100,000 Kronen der orthos
doxen Judengemeinde und ebensoviei
der Großwardeiner retormirten Kir
chengsemeinde zu. Unter überaus
zahlreicher Betheiligung sand dieser
Tage die Bestattung des »armen«
Bettlers in ein Ehrengrab statt.
Recht hat er.
»Schade, daß ich keinen Humor
hab', sont kämen Sie aus dem La
chen n reitst«