Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, August 04, 1911, Image 8

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    Hat vorgebcugt
Hapas stellt Fahnen nach
Genua ein.
Wegen Chitekagefabe.
Igeaten werden von der Hauptpu
wsltuag is Kenntniss geseyt
Es heißt, dass der italienische
Dienst der Dom-set erst End
September wieder ausgenomme
Ivetdeu wird. —- Die Gefahr des
Einschluss-um der Cholera immer
noch nicht beseitigt —- Fisr die
Pay-mai Eisenbahn sollen in Zu
kutst use dattholzschwelleu zur
Betwetdsuq kommen. — Dieses
Holz ist fie die Tropeugegendes
sehr praktisch.
New York, 29. Juli. Jnfolge der
in Jtalien herrschenden Cholera und
der damit verbundenen Anfteckungsge-»
sahr durch Cinwanderer hat sich die
hamburg - Amerika Linie veranlaßt
gesehen, die Fahrten nach und von ita
lienischen Hafen bis auf Weiteres ein
zustellen Die Schiffsbiuevujzentwj
ten erhielten heute aus dem hesi en
Bureau der Hamburg - Amerika - i
nie folgende Mittheilung: »Wir ver
ständigen Sie hiermit, daß der Dam
pfer »Hamburg«, welcher am 25. Juli
von Genua und am 15. August von
hier abfuhren sollte, und der Dampfers
.Moltke«, welcher am 8. August vonl
Genua und am 29. August von Newl
York abfuhren sollte, zurückgezogen
worden sind. Wir ersuchen Sie, nach
Möglichkeit dafiir zu sorgen, daß Sie
die Passagiere, die Zie für diefe Dam-!
pfer gedacht haben, veranlassen, mit;
einem der Dampfer der nördlichen
Route zu fahren« Die Abfahrt dess
Dampfers »Hamburg« von dem New
Zorier Hafen ist fiir den 28. Septem-l
r angefett worden« Der Dampfer
.Moltte« verläßt den hiesigen Hafens
am 12. October und der Dampferj
.Cincinnati«' am 26. October.
Aus italienifchen Hafen find nächst
sie Woche vier Dampfer hier fällig.
deren Passagiere unter der Quaran-·
täne - Verordnung nicht während der
Woche in New Yort landen wert-eint
wodurch die Zahl der hier erwartetens
Eiern-anderen die ohnehin nicht groß!
ist, bedeutend reduzirt wird. Auf«
Ellis Island hat man überhaupt eines
Einstellung des Dampiet - Dienstes
aus italienischen höfen erwartet, dochs
werden die italienischen Linien weiteri
Dampfer von und nach italienschen;
Häfen exbediren Die Freunde der’
an der Quarantiine detinirten Ein
wanderer kommen täglich nach ders
sorge - Office, um sich zu erkundi-l
gen, ob sie während des Tages ae
landet werden, doch ist die Auskunft
die fie erhalten, fehr mager, weil dies
Eknxoanderunasbehörde nicht genau«
unterrichtet ift. Jnfolge der Nach-"
richt, daß die Kajiitenpassagiere des«
Dampfers »Berlin'· am Donnerstag
gelandet worden find. kamen qefternf
die Freunde der an der Quarantiine;
befindlichen Zwischendecls-Passagieref
nach der Dame-Visite geftrömt, ins
der Erwartung, daß die Einwanderer·
gestern auf Ellis Island gelandet«
werden würden. Sie mußten unver-«l
richteter Dinge abziehen, denn diez
Einwanderungsbehörde vermochte lei
ne Auskunft zu geben, wann die Zwi
schendeelspasfagiere nach Ellis Island
gebracht werden«
i
i
4
Wasbinaton Zsi Juli Bei s
lli«««auna Der Geleise der P»1nainas«;
Bahn, welche durch den Bau des;
Vanamaltanalg nothwendig geworden4
ift, wird beabsichtigt, statt der
Schwellen aus Weichle solche aus»
Hartholz zu verwenden. Jn ders
Zauptsache wird Guaiacurn oder
ignum Vitae benut werden und
8000 Schwellen aus iesern Material
sind in Colon bereits aus Colornbia
eingetroffen. Man erwartet, daß
solches holz den Tropen lange wider
stehen wird. aber es sind auch be
sondere Maschinen zur Bearbeitung
des harten holzes beim Legen der
Schienen erforderlich.
Künstler gemindert-nah
stritt-ist Karl J .-tzeideneautel wurde
einer Privatttiaik überwiesen.
Berlin, 29. Juli. Laut Meldung
aus Jena hat den namhaften Barm
nisten Karl Scheidemantel, welcher in
der zweiten Juni-Woche Abschied von
der Bühne nahm, ein trauriges Loos
betroffen. Er hat in eine dortige
Privatilinii bracht werden müssen,
und fein Zu and wird von den be
handelnden Uere n für recht bedenk
Ich ermit. zcheidemantel i ge
trüthssrmrt geworden. Als der ünfti
set in Dresden zum lesten Mal auf
trai, nnd war in seiner Glanz- -Partie
ass. Sachs«, hatte er der dorti
End- oran voll ifftttufund wathg
rt. Er am a
Æse boten.
WMont Eagle, ,nzer;:, NTr
Lea-Ue s rn ganz pl e
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W ne» »Eure-»Hu
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n- FIE- eikzsze ern-n ·
««»s-- "—-- —-«--·- -
Bei dem Kaisers
!
(
Csnfetikt mit tiicikthtanyl
let und Staatsiettetär.
Resultat geheim gehalten.
Die Wogen dee Aufregung glatte-It
sich immer mehr. — Stimman
in Paris and London anscheinend
sehr ruhig. — Tie »Nein Freie
Presse« in Wien tadelt die Spra
che England-. — Noch immer
mehr Commentate der Presse
Deutschlands zn der Rede des
Peemiekminiftets Asanith im bri
tifchen Unter-hause — Die Ansich
ten über den Ton und die Wit
knng der Rede sind fein verschie
den.
Swinemiinde, Preußen. 29. Juli.
Kaiser Wilhelm hatte heute mit dem
deutschen Reichskanzler Dr. von Beth
rnannihollweg und dem Staatzselres
tär von KidetlewWächter eine mehr
stiindi e Conserenz, über deren Er
gelinißg strengstes Stillschweigen
beobachtet wurde
Berlin,2(d .Jult. Jn einem inspi
rirten Artitel über die Rede des dritt
schen Premiers Asquith führt die
»Kölnische Zeitung« im wesentlichen
Folgendes aus-: »Wenn wir den Ge
dankengang des Pretniets Asauith
richtig verstehen, so verzichtet England
aus eine Theilung Marolloö in
Schudherrschaften oder Interessen
sphären· Ader es opoonirt nicht da
gegen, daß Frankreich Deutschland an
derwärts in Afrita entschädigt. Das
ist von uns stets als Ausweg betrach
tet worden. Die Verhandlungen des
französischen Botschasters Cambom
und des deutschen Staatsselretärsi
des Aeuszern o. KiderlensWiichter sind
geheim. Daher ist ihr Inhalt nigt
belannL Was darüber veröffentli t
wird, sind bloße Vermuthungen. Im
merhin, falls ein Austrrusch Togos
und die Regulirung der Grenze von«
Kamerun gegen verhälntnißmiiszigei
Kompensation im Kongo den sranziisiJ
schenWiinschen entsprechen, so wäre der
Gegenstand diskutabel. Jedenfalls ist,
was immer das Ergehntß sein mag,
Bordedin un einer Verständigung
daßFran rei vollste Burg chast giebt,
die deutschen wirthschaftlichen Jntersl
essen in Marotio zu schützen und zu.
wahren.«
i
— i
Berlin 29. Juli. Die Ausnahmec
der Ertlärung des Pretnierministerz
Asauith im br: tischen Un: erhause fei:
ten- der Presse Deutschl lands ist eine
verschiedenartige. stiziöse Auslas- .
sungen liegen einstweilen noch garnicht
vor. Die Regierung schweigt sich aus«
Von den Blätterstimmen mögen die
nachstehenden hervorgehoben werden:
Die »Bosftfche Leitung« lohte in ihrer
MorgensAugga die Ausführungen
des Premierz fils eine Jriedeng- Rede.
Aber heute Abend ist sie fleutiUscher
Das Blatt erwartet weitere Krisen
und ertlärt die Mtroltoi Frage starre
von Schwierigteiten und sei hinnen
Kurzem nicht zu lösen. Jedenfalls
aber habe Asauith die Lage gellärt. i
Die hiesige »Germani.i« zet
durchweg befriedigt, das Berliner
Tagehlatt« ebenfalls. Lehteres erin-!
nert jedoch leise daran, daß die Rede
Stacheln und Vorhalle ausweise und
nur ein vorläufiges Zurücktreten he
deute. Die »Dost« ist zusrieden damit,
daß England außerhalb Marollos.
desmteressirt fei, vielleicht sei eH auch
zugänglich, wenn Aamoenfationen in
nerhalb Marolkos erörtert wurden.
Die »Tägliche Rundschau« ert:ar:, der
enthüllte Kern der Vlzauithstitede sei
die Warnung an Deutschland: Ha de
weg von Marokto! Deutschland fcheine
sich leider damit abzufinden. Jninreri
hin sei es das gute Recht Englands,
sich als Algeciras-Macht an der Neu-»
regelung der Verhältnisse in Marokko’
zu betheiligen. En land sei Deutsch
lands Bestreben, ich neben Spanien
und Frankreich ein Feld der Bethäti
gung zu schaffen, erfolgreich entgegen
getreten. Die »Deutsche Tages-Zei
tung« betont, ein Herausgehen aus
Marska ein Zurückweichen sei un
zniöglich Die Rede des Paniiers
sAsguith sei trotz ihrer divlornatifchen
»Fafsun eine Verschärfung der Rede
sdes S ahkanzlers Lloyd George, die
TWirkung sei die, da die Franzosen
nun zuversichtlicher arauf vertrau
ten, Deutschland werde klein beigeben.
Die »Berliner Neueften Nachrichten«
erklären sich befriedigt, falls England
auch künftig sich jegl cher Einmischung
enthalte· Vor dem Belanntwerden
des Worilauts der Asguith-Rede hatte
die »Frankfurter Zeitung« in einem
inspirirten Artikel die gestrige ein
schlägige Meldun des Bureaus Reu
ter als höchst befriedigend bezeichnet.
Sie beseitige die Wirkung der Rede
von Lloyd Georgr. ;
—. —.-.—
Wien, 29. Juli. Die »New Freie
resse« hält dafür, es sei die hiichsie
« it gewesen, daß Englands Sprache
gen Deutschland sich geändert habe.
g deutsche Publikum habe eine be
wundernswerthe Ruhe gezei t. Doch
ei eine gewisse Ervegung merkbar.
ie Verdrossenheit inDeutschland dar
e. M es iiliemll enaltscher Un
freundlichem sey-»Im sei bedenklich
Das Blatt fügth nzu, daß die fort
währenden Reibungen und Reizungen
das Gefühl erzeugten, England hemmt
die deutsche Entwicklung in sämmtli
chen Erdtheilen und lasse sie nicht zu
Athem kommen. Die Heilung der an
gekichteten moralischen Verwüstung et
fokdete Jahre.
Golde-les Jnviläute
Beseht den fünfzigftes Jahres
tag feiner Priester-eise.
Pfarrer Joseph Witten
Philadelphia, Pa» 29. Juli. Jn
Manch Chunt beging heute Pfarrer
Joseph Winter den 50. Jahrestag
feiner Priesterweihr. Tro feines
hohen Alters von faft Jahren
erfreut fich der Jubilar großer geisti
ger und körperlicher Rüstigkeit und
Frische Er war der Empfänger
zahlreicher Glückwijnfche, die er mit
der ihm ei nen Befcheidenheit entge
gennahrn. er Judilar wurde am 13.
März 1833 in Lberlangbach, Baden,
geboren. absolvirte das Lyceum in
Freiburg und war dann als Haus
iehkkk in Tikpi thäng. Noch in ju
gendlichem Alter trat er in die papr
liche Armee ein. Jn Rom begann er
feine Studien für den geistlichen Be
ruf und Papst Pius lx., welchem
er von Kardinal Hohenhole dargestellt
worden war, nahm großes Interesse
an dem jungen Deutschen. Jni ver
flossenen Jahre besuchte Pfarrer Win
ter abermals Rom und wurde von
Papst Pius X. äußerst freundlich
empfangen, doch lehnte er eine ihm
vom Papst zugedachte Auszeichnung
ab. Der Jubilar ift in vielen Ge
meinden thätig gewesen, darunter
24 Jahre in Langdale, Pa. Er hat
sich auf schrifftellerifch bewältigt na
mentlich in Schriften gegen die
Trunksucht
Der ieaizczitc Geburtstag
Gustav Kadelbnrshst sich allen
Osatiouen entzigerh
Tresiticher Luftspieldichter.
Berlin, Zit. Juli. Gustav Kai elburg
sollte .in1af3:sjs»t, feines soeben stattge
habten iechzågiten Geburtstags von
zahlreichen Freunden und Verelkrern
zum Gegenstand Jwßer Auszeichnun
gen gemacht werden Aber der treff:
liebe Luftipieldictter hat sich allen ibkn
zugedachten Evaiionen in aller Stille
durch eine Reise nach Tirol entzogen.
Sein Haus an der Bruckenallee in
Berlin X. W. iit verddet. Geboten in
Budavest. wurde Gustav Kadelburg
in Wien deutsch erzogen. Er widmete
sich mit siebzehn Jahren der Bühnen
lautbahn. Nach den Anfängen in Leip
zig und am Stadttheater in Halle kam
er 1871 an das Manna-Theater in
Berlin. Nach kurzem Aufenthalt in
Wien und Hamburg wurde er von
L’Arronge für das Deutsche Theater
in Berlin gewonnen, dem er als gern
gefehener Bonvivant bis 1894 ange
hörte. Als Bühnendichter hat Nabel
burg, der längere Zeit auch an ver
schiedenen Zeitungen thötig war, theils
allein, in emeinfchaft mit Franz v.
Schönthan, Ostar BlumenthaL
Richard Stowronnet und Rudolf
Presber eine große Anzahl von zug
träftigen Lustspielen und Schwänken
verfaßt.
Parlament aufgelös.
Neu-Ihm- ist Ein-da sinden as 21.
September stut.
Ottatvn, Ont., 29. Juli. heute
Nachmittag wurde das Parlament
aufgelöst in Uebereinitimmung mit der
von Premierminister Laurier vor ei
nigen Tagen gemachten Antündigung,
daß die Auflösung erfolgen werde,
wenn die Abgeordneten eine Ab
stimmung über die Reciprocitäts-Bor
lage vereiteln. Die Neuwahlen sollen
am 21. September attfinden. Das
enwärttge han« er Gemeinen be
a: t aus 138 Liberalen, 86 Tonset
vativen und drei Unabhängigen.
strick III III-Ucc
Vetrieb us der Iexiksnischet Eisen
bahn theilweise eingestellt
Stadt Mexico, Mexico, 29. Juli.
Jnsolge des Streite der Angestellten
der mexicanischen Eisenbahn hat die
Verwaltung heute an ihre Agenten
eine Aufforderung erlassen, seine
Frachtgiiter, die leicht verderben, an
unehmen. Der Frachtvertehr ist aus
sämmtlichen Linien der Bahn voll
ständig und der Passagietverteike
theilweise eingestellt. Die mexicani
sche Eisenbahn, die älteste im Lande
ist Eigenthum englischer Finanziers.
Verhängniskvslle collisiorr.
Detroit, Mich» Zi. Juli. Jn der
Nähe von Dem-dorti, etwa zehn Mei
len westlich von der Stadtgrense, col
lidirten gestern zwei Ziraßenhahns
wagen der Ann Arbor Division der
Detroit United Railways. Ein Mo
torsiihrer wurde getödtet, süns Per
sonen wurden gefährlich und mehr
als zwanzig leichter versieht
— Jn dem S laszimmer ihrer
Wohnung in New orl wurde heute
hie 80 ahre alte Frau Rose Spinol
all Lei ermordet auiqesunherm
—- I
; Harmonie fehlt. «
EKlnst zwischen Kircheus nnd
Vereins-Deutschen
i
F Praktische Vorschläge.
E
Phitadecphia, Pa» 28. Juri. Dies
Anwesenheit von Pastor Manfred;
zGrisebach dem Geschäftsführer des
Evangelischen hanptvereins siir deut
Ische Ansiedler und Auswanderer, gab
Islestern Anlaß zu einer gründlichen
I ussprache über Centraiisirung der
Einwanderer - Fürsorge und serner
darüber, wte dies die Brücke sein
iiönntr. Kirchen - Deutsche und Ber-e
IeinsDeutsche auch zur Erhaltungi
i
s
s
i
i
des Deutschthurns in den Ver. Staa
ten zu vereinigen. Diese Aussprache
sand in der halle der Deutschen Ge
sellschaft von Pennsylvanien statt.
Anwesend waren Pastor Grisebach,
Dr. C. J. heramerz der Präsident
des Deutsch - Ameritanischen Natio
nal - Bundes, Dr. Arthur Mudra,
Ideutscher Konsul in Phiiadelphia,
EPastor Chr. Metzenthin und Pastor
kPaul Sommerlatte aus schändet
sphia, Pastor Dr. Julius ossmann
sang Baltimore, here A. . Jant-«
bäneL der Präsident des Unabhängi-,
»nur Bürgervereins von Mart-land,i
iBundesschcctzmeister Hans Weniger
? und BundessZetretär Adolrsh Timm
vom Deutsch - Ameritanischen Na
tionnl —- Bund. Dr. Oeramer führte
den Vorsitz. Pastor Grisebach rese
"rirte über die Reise, weiche er zum
ZStudium der Einmanderer - Ver
Ibiiltnisse durch die Ver. Staaten und
JCanadn gemacht· über seine Unter
"redunaen mit Präsident Tast und
"Handelssetretör Nagel. und tarn zu
Ibem Schlusse, die von den einzelnen
Innoden und Deutschen Gesellschaf
ten geleistete Eirtwanderer-Fürforge
zu centralifiren und durch den
Deutsch - Ameritanifchen National
bund auch die Vereins - Deutschen
zur Mithilfe heranzuziehen, weil ein
Vertreter einer großen Verbindung
. B. auf Ellis Island eher Gehör
Finden würde, als die Vertreter einer
Anzahl kleiner Vereinigungen Auf
feiner Reife. fagte er. fei ihm die
große Kluft aufgefallen, die hierzu
lande zwichen Kirchen-Deutschen und
Vereins-Deutschen bestehe. Er bat
die Vertreter des Eltationalbundes,
Alles zu versuchen, diele Kluft zu
überdrücken Nach längerer Debatte
wurde dann beschlossen, ein Comtte
einzusetzen. welches in einem Referat
dem in den Taaen vom S. bis 9.
Oktober dieses Jahres in der Bun
deshauptftadt tagenden S. Convend
des Nationalbundes weitere Vor
fchliige unterbreiten foll. Zu Mit
gliedern dieses Cornites ernannte Dr.
Hexarner die Paftoren Chr. Mehru
tbin, Dr· Julius hoffrnan und
Paul Sommerlatte. Es war die
einniiithige Ansicht der Anwesenden.
daß alle Schritte des Nationalbundes
in der Förderung der Einwanderu
Fiirforge, auf einer lonfessionslosen
Basis ethan werden müssen, wie sie
sauch enes Sinnes mit Paftor Grtif
febach waren, daß die Bartieren dezs
Eonfessionalismus fallen müssenJ
will sich das Deutfchthurn der Ver.!
Staaten zu einein gemeinamen Kam-·
pfe fllr feine Selbsterhaltung aufrafs
fen, zu dem es nach Ansicht des Geiz
ftes aus Deutfchland noch nicht zu
fpöt fet. ;
i
Flinfzig verletzt.
Excnrfisuszug der Lehigh Bel
len-Bahn entgleift.
Gebrechene Schiene die Ursache.
New York, 28. Juli. Ein Excurs l
sionszug der Lehigh Ballen Eisen-;
bahn entgleisie heute auf der Fahrt«
nach Atlaniic City in der Nähe vons
Seneca Lale im mittleren Theil desi
Staats. iinfzig Passagiere wurden«
dabei vere t, mehrere davon so
schwer, da an ihrem Auskommen
gezweifelt wirb. Verursacht wurde
der Unfall durch eine gebrochene
Schiene. Die PullmawWaggons
wurden von den Geleisen gerissen’
und einen zehn Fuß ho n Abhang
herunter geschleudert ie meistens
Verlehtem die ausschließlich ExrurH
sionisien aus Chiusi-, Milwaukeej
und anderen wextlichen Städten wa-(
ren, wurden in ern hospital in dem
Städtchen Sanre untergehn-ihn Einel
Frau, die bei dem Unfall einen Bruch i
es Rückgrati davongeir en hat,
legt im Hospital im Siegen und
lann nicht wieder hergestellt werden
.
—- Jn Winnipeg, Man» wurde
gestern Chatles Thema-, ein Regie
wngliGetteideinspettot, unter det»
Anklage des Diebstahls verbastet.
—- Republikanifche Führer, ausges«
sprechene Standpattet, versuchten
heute, den Präsidenten zu bestimmen
irgend eine Wollbill zu vetiren.
— Prof. J. E. Baggott, der Su
pekintendent der öffentlichen Schulen
in Lake Fenst, Jlls., hat mit Aus
nahme von 177 Meilen die 1,012
Meilen lanJ Strecke von Weswegen-,
EIN-» nach oston in einem Sirt-Ken
ahnwagen in Z Tagen und ein gen
Stunden iutiyqeleqt
«cif—"c-1tf
Anhaltende Hitze iiln til-;
tnettde Wirkung ans.
Unglück in Neustadt.
Zehn Jenertnehrlente nnter den
Trümmern eines brennenden Ge
bäudes verschüttet nnd vier davon
leben-gefährlich verletrn — In
cbersehlesien sind während der letz
ten Woche dreißig Personen beim
Baden ertrsnken. — Eis-Selts
Mohsmmed Ali Mier rückt mit
einem starken Heere gegen Teller-an
vor. — Regierung scheint den
Anfstixden im Lande nicht ge
wachsen. — Des russischen Banken
soll verboten werden, Juden Kre
dit zn gemährem
Berlin, Bl. Juli. Die hier anhal
tende, wirklich beispiellose Hitze hat
fast Alle in ihren Bann geschlagen
nnd übt eine stetig mehr lähmende
Wirkung aus. Die Ralaniität ift im
mer noch im Zunehmen begriffen, und
der Gemüther bemächtigt sich vielfach
völlige Verzweiflung zumal eine Bef
serung nicht in Sicht ist. Die Schiff
fahrt aus der mittleren Elbe hat jetzt
gänzlich eingestellt werden müssen,
wodurch der Verkehr eine empfindliche
Einbuße erleidet. Blitzschläge richten
in den verschiedensten Gegenden tveii
teres Unheil an. Zu Kirchroth im
baherischen Regierrtngsbezirk Ober
pfalz zündete gestern der Blin. und
acht Gehöfte sind dort auf den Grund
niedergebrannt· Ein größeres Un
glück ereignete sich ebenfalls gestern
in Arnstadt. Schwarzburg-Sonders
hausen. Dort schlug der Blitz in ein
Gebäude ein. Aber das ausbrechende
Feuer konnte wegen des herrschenden
Wassermangels nicht wirksam be
tiimvft werden. Trotzdem arbeiteten
die Feuerwehrleute mit heldenmiithi
gern Eifer-, um dem verheerenden Ele
nront Schranken zu ziehen. Zehn
Mann wurden dabei von einstiirzens
dem Gemäner verschüttet. Ihrer vier
wurden auf das schwerste verletzt, so
daß an ihrem Wiederanskommen ge
zweifelt wird. Einen jähen Tod er
litt der Revisor Nocltäschl, als er Bü
che-. aus der Fabrik, in welcher er be
schäftigt war, retten wollte. Ter Un
gliialiche wurde von einer einstiirzew
den Mauer erschlagen. Die Todes
fälle infolge von Hitzschlägen häufen
sich in erschreckendetn Maße. Jn Ober
schlesien sind während der abgelaufe
nen Woche allein dreißig Personen
beim Baden ertrnnken.
Tehemn, Persim, 31. Juli. An
der Ieise einer Abtbeilnng tüchtig
geschulter und auch vortrefflich aus
getüstetek Soldaten verließ ge
stern der entthwnte Schob von
Petsiem Mobmnmed Ali Mitm
thbnd und marschiete in der Nich
tung nach Tebemh der-Hauptstadt
des Landes weiter. Hier fürchtet
man. daß es dem Tit-Schuh gelingen
könnte, wieder auf den Thron zu ge
langen. weil er in dem ganzen Lande
viele Anhänger hat nnd die Regie
rung den Aufstönden, welche ans al
len Theilen des Landes gemeldet
werden, nicht wsnachfen ist. Ein Zu
lammenstoß nn den Regierungstrups
pen ist für die nächsten Tage zu er
warten.
London, Jl. Juli Wie der «Iinies«
aus St. Peter-Ihan gemeldet wird,
hat der rufiische Premier Stolyoin
einen neuen Plan xnr llnterdriicknnq
der Juden ausgeht-at Der Minister
Präsident machte angeblich vor eini
.- ·- Tagen dem Cabinett den Vor·
s.t)lag, dass den Vanlen verboten
werden sollte, den israelitischen Ge
schäftsleuten einen ausgedelmten
Credit zu gewähren Diesen Vor
schlag begründete der Premier mit
der Behauptung, dass die meistens in
den Händen von Juden befindlichen
Bantinstitute die Jsraeliten zum
Nachtheil der anderen Geschäftsleute
begünstigen. den tdandel monopolisis
ren und die Spekulationswuth in
einer Weise fördern, die eine Gefahr
für das Reich bilde. Der Finanzminis
ster Kokowzoff stimmt jedoch nicht mit
Stolypin überein und das Projekt
des Premiers wird sogar von dem
nationaliftischen Führer Timascheff
fverurtheilt
Preiuier tritt suec-.
Mars-is Stier-it als der Nachfolger
Rats-use seuaunt
Tokio, Japan, .31. Juli. Erst ge
stern wurde hier das Gerücht verbrei
tet, daß Graf Itatiura der Premier
minister Japan s, bereits am 27.
iJuli feine Refignation eingereicht
lund Mart-is Saionji alt seinen
Nachfolger empfohlen habe. Es heißt,
daß der Mitado diesen siir den wich
tigen Posten ernennen und den Wech
sel im Cabinett am 25. August amt
lich bekannt geben werde. Graf Aut
sura wird fich, wie es heute heißt,
wahrscheinlich ganz und gar vorn
öffentlichen Leben zurückziehen Mar
auis Saionji ist nach allgemeinem
Urtheil ein sehr gewiegter Staats
mann, der mit der von dem Grafen
Aatsura verfolgten Politik vollständig
einverstanden ist.
Laurier’s Erklärung
conservative nicht treu den«
lieberlieferungen der Partei. »
Wichtisei »W«hlissue«.
Ottawa, Ont·, 31. Juli Jn de
Form einer an das Volk von Cana
gerichteten Adresse hat Premiermin
ster Sir Wilfried Laurier gestern d
Fragen, um die es sich in
stehenden Wahlcampagne handelt
auseinandergese t. Nach den Aus
s siihrungen des remiers ist die in de
bevorstehenden Wahl zu entscheidende
»Frage leine neue, da beide Parteie
Zseit mehr als einem halben Jahrhun
sdert Reciprocitiitg- Beziehungen zude
Vereinigten Staaten gesucht haben
Die gegenwärtige conservative Parte
versuche nach dem Dafürhalten un
den Ausführungen des Premiers, di
slebenslängliche Politik ihrer Führe
Ein der Vergangenheit wieder rückan
Tgig zu machen Ter Premier hofft
wie er sagt, daß die Annahme det
iReciprocitäts - llebereinlomrnens vie
zdazu beitragen werde, die bestehende
’Beziehungen zwischen Großbtiictn
«nien, den Vereinigten Staaten un
Canada viel besser und herzlicher z
gestalten.
Kreuzer gestkandet
sSiebeuhundekt Pers-neu Iet
den glücklich gerettet.
Schiffe zu Hilfe.
Halifaxu N. S» st. Juli. Jn der
Nähe von Cav Sable stmndete -
stern der canadifche Kreuzer »Niobge«
nnd wurde schwer beschädigt Die
700 Mann, die sich an Bord be
fanden, sind gerettet, wenngleich
zwei Rettnngsboote, in denen sich
sechzehn Mann bekunden, in dem dich
ten Nebel. der znr Zeit herrschte, eine
;Weile für verloren gehalten wurden.
Von lner ans wurde dem verun
alückten Kreuzer der Regierungs
d.1ntpfer ,,Abekdeen«. Capt Bluts
zur Hilfe geschickt Man hoffte, daß
es im Lanse des heutigen Tages ge
lingen wird, den Kreuzer-, dessen ein
zelne Rijume sich stark mit Wasser ge· «
füllt haben, nach diesem Hafen zu
bringen Tek Name des Capitains
der »Niobe« ist Mekonald, der den
Ruf eine-Z tüchtigen erfuhr-even und
vorsichtian Seeostiziers genießt. (
Lriihman genannt. -
Soll der Nachfolger Dr. Hiki (
in Berlin herbei-. J
O’Bries nach Rom. ;
Washington, 31. Juli. heuteä
wurde hier aufs bestimmtefte behaup
tet, daß Präsident Taft sich entschlos- «
sen habe, John G. A. Leiihman, den
gegenwärtigen amerilanischen Bot
schaiter in Italien, als Nachfolger 1
»von Dr. David Jayne hill zum Bot- ,
Hchafter in Berlin zu ernennen. Dem
selben Gerücht zufolge wird der fehige
ameritaniiche Botschafter in Japan,
Thomas J. O’Bkien, an Leisbman’s«
Stelle nach Rom gehen. Ueber den s
Nachfol er -Q’Brien’s in Japan ist L·
vorläufg nichts bekannt. Eine end- ·
gültige Entscheidung betreffs der dis
plomatiichen Ernennungen wird-«
wahrscheinlich in einer Conferenz ge
trossen werden, die Präsident Taste
fiir beute Nachmittag mit Staat-sie
tretär Knor vereinbart hat.
..l
Lastschiff-r verunglückt
Fiel mit Irr-platt sub einer Bilde
sen 400 Fuß.
Pittsbnrg Pa» Jl. Juli. Hervor-d
Lemn, ein nur H Jahre alter aber
trotzdem seiner kühnen Lustsayrten
wegen schon allgemein bekannter
Lustschiiier aus Allentown, Pa» siel
gestern, als er in einer Höhe von «
4000 Fuß in einem Weist-kleben «
Aeroplan über dem Flugsclde an der h
Brnddock Avenue hinschwebte, aus die
Erde nieder und wurde schwer, viel
leicht tödtllch verletzt Levan war
halt-bewußtlos und blutete ans ver
schiedenen Wunden. als man ihn nn--f
ter den Trümmern seines Aeroplans
sand. In dem Columbia HospitalXT
wohin nmn thn brachte, erklärten die
Aerzte daß er nur geringe Aussicht«
habe, wieder hergestellt zu werden.
Sind-ehster Verschlus.
»Will, Inn seiner Familie zu helfen, .
hingerichtet werde-.
Richnwnd Va, 31 Juli· Zu ei
nem Freunde des unter dem Verdacht »
des Gattinmordes hier eingesperrten «
jungen Millionörö Dem-n Clay
Beattie kam gestern ein Fremder nnd
ma te diesem einen iiberraschenden
Vor chlag. Er sagte-, daß er sich chuls
dig bekennen wolle, Frau Beatt e er
mordet zu haben, wenn Beattie’s Va
ter sich bereit erkläre, seiner. des
Fremden, Familie 85000 zu zahlen.
Er, der Fremde, sei, wie er hinzu- «
fügte, schwindsiichtn nnd habe nur »
noch höchstens ein ånbr zu leben «
Seine anilie befinde sich in dürfti
- gen Verhiltnissen .
Zu dem französischen Departe- -
ment ekault sind angeblich mehrere ·«
Fälle von asiatischer holera vorse
kommen.