Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 26, 1911, Image 8

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    IrrjekzeichW
Der endgültige Friedens
verlrng in Mexico.
Diaz verläßt das Land.
Wis feiner Heimath iiir immer den
Rücken kehren und gedenkt steh
vorläufig in Frankreich nieder zu
lasse-. —- Msderv fühlt die Ver
antwortung, die er isernsrmnerr.
Er wird in Zukunft fiir die Ruhe
nnd Ordnungs im gnuzes Lande
verantwortlich nehnleen werde-.
Ist-Ofen biß sie Istnrreefes in
Untercslifirnien ihm noch Un
Ziege-seiten ver-riechen werden
ethns betreffs der Oliv-spi
schen Spiele in Budapeft —Wichs
eine Fuge- liegen ver
Junrez Mexico, 22. Mai. Gestern
Abend mn 10 Uhr wurde hier Aauf der
mn han«-Eingang des Zollamts,
’hrenden breiten Treppe ge
nau an derselben Stelle, wo vor
etwa einem Jahre Präsident Taft nnd
Präsident Diaz zusammen trafen und
Höflichkeitsphrafen austauschten, von
den von der Regierung Meriocs und
den Rebellen ernannten Friedensconp
missiiren ein Vertrag unterzeichnet,
laut wel em der Frieden in Mexico
gesichert i . Präsident Diaz wird nach
den in dem Friedensvertrage festgesetz
ten Bestimmungen mit den Mitglie
dern seiner Familie am Donnerstag
Merico für immer verlassen und sich
zunächst nach Paris begeben. Die Re
bellen erhalten nach dem Vertrage das
Recht, sechs von den Cabinettsmitglie
dern zu ernennen und auch ver
schiedenen Staatsleaislaturen die Na
men von provisorischen Gouverneuren
in Vorschlag zu bringen«
Juarez, Mexico. 22. Mai· Richter
Carbajal, der von der mexicanischen
Regierung etnannte Friedenscommiss
siir, befand sich heute in der denkbar
heitersten Stimmung, weil es ihm ge
lungen, einen Friedensvertrag zu
stande zu bringen« nachdem es wieder
holt geschienen, als ob dieses niemals
möglich sein würde. Er trifft bereits
Vorkehrungen, so bald wie möglich
nach der Stadt Mexico zurück zu keh
ren. Francisco J. Madero Jr., der
siegreiche Rebellensiihret, empfing heute
in seiner in einer der schönsten Vor-»
stiidte von Juarez gelegenen Wohnung
Glückwünsche von nah und fern. Jhmi
wurde ausVerlangen ganz genau mit- i
etheilt, unter welchen Umständen deri
zeiedensvertrag unterzeichnet wurde.l
Francisco Madero ir. hatte gesternj
Abends nach 9 Uhr Richter Carvajal
in El Paio einen Besuch abgestattet,
mn dort auf Senor Pino Suarez,
einen der von den mexicanischen Re
bellen ernannten Frieisenscoinmissärh
zu warten. Nachdem sie eine halbe
Stunde vergebens gewartet, begaben
sie sich nach dem Zollamt in Juarez,
wo nach einer kurzen Unterredung das
fiir Mexico so wichtige Dotument un
terzeiehnet wurde. J n dem Friedens
vertrag wird aus rücklich stivulirt,
daß die Truvpen der Rebellen so bald
wie möglich entlassen werden müssen.
Die Entlassung der Truvven soll
jedoch nicht plöilich und aus einmal,
sonder-n sehr allmählich geschehen. Ma
dero, der die große Verantwortlich be
treffs der Wiederherstellung von Ruhe
und Ordnung, die er mit der Verein
barung des Friedensvertrages über
nommen hat, fühlt, siirchtet,«daß es
unter den Rebellen in Unter-Calisor
nien zu ernsten Schwierigkeiten korn
men wird.
Buoapest, Ungarn, ?Z. Mai. Das
Jnternationale Comite für die Olym
pischen Spiele tritt morgen hier in der
Königlichen Alademie ver Wissen
schaften zusammen Amerika wird
durch Prof. William M. Sloane.
England durch Lord Desborough und
Rev. Robert S. de Coure«, Laffan
vertreten. Die Hauptaufgabe des
Comites bildet die Festsetzung eines
Programms fiit die fünfte Serie der
Dlympischen Spiele, die im Jahre
1912 in Stockholm abgehalten wird,
nnd die Beschlußfassung darüber, ob
tm Jahre 1916 vie sechste Serie ver
- anstaltet werden foll. Auch will man
versuchen, zu einem Einverständnis
über die internationale Bestimmung
des Begriffs «Amateuk« zu gelangen.
Die Stadt und die Sportveretne ha
ben gesellschaftlich Jestlichleiten ar
ranglrt, sowie eine athletische Veran
ltn auf dem Pla des Magyaris
Eil-erst - Tlu . Auch wird
zu E der comttethtgliever wäh
rend ei Usfeutzsltsyiår bät u adeeis
Wdt ne ra au r
gnu- von Mitgliedern des Ruder
sereins veranstaltet
—- Iiki des Dampfe-: »Venezia
gestern Sardinal Gibbons von
Mist-· on den Papst die als Pe
MM gesammelte Spende von
IM.
—- Ætcst suth einer der am
sc- s dem ein
- »Ic- Was
MWMÆ
IIIM"" ’ «
Zeit überrascht ’
Kaiser und König sind in
Unfrieden geschieden
Hestiger Wortstreit.
König Geprgr kehrt seinem Vetter
und kaiserliche-r Gast nach einem
Wettstreit auf dem Bahnhoi den
Rücken. —- Eine steife und stam
ure Verbeugung ieiu einziger
Scheidewan —- Mitglieber der
königlichen Familie sprichl-s vor
Erstaunen. — Traurige Folgen
des grenzeslsieu Leichtsinn dreier
Ingsriseher Leut-anti. — Wur
beu we u grober Mr zrrr Re
ihe-sehn gez-gen und beichlosiem
Selbst-und zu begehrt. —- Nur
einer starb.
London. 22. Mai. Der Besuch des-s
deutschen Kaiserpaares, der mit eine
so herzlichen Empfang begann, eine
Reihe von glänzenden Festlichleiten
und Belisdemonsttationen brachte und
ein neues, besseres Verhältnis zwischen
England und Deutschland anzubahnen
schien, hat, nach der Angabe des »Mot
ZenJournal«, bei derAbsabrt der hohen
eutschen Gäste einen ganz unerwarte
ten Abschluß gefunden. Er endete
nämlich mit einem Streit zwischen
dem deutschen Herrscher und König
George: den-n auf dens. Viktoria-Bahn
hof spielte sich beim Abschied der deut
schen Majestäten eine peinliche Scene
ab, die nur eine Auslegung zuläßt
Aus der Fahrt nach dem Bahnhos
wurde dem Kaiser. fiir den die Lon
doner förmlich schwärmen von den
.Menschenmengen in den Straßen und
ivor dem thationsgebäude zum Ab
Eschied brausende Ovationen bereitet.
Als der deutsche Itonarch und der
König die Kutsche verließen und von
ihren Gamahlinnen und den Mitglie
dern der toniglichen Familie begleitet
idurch den Hoswartesaal aus den Per
iron schritten. hatten sie sichtlich eine
hihige Auseinandersetzuir . Der König
schien ganz vergessen zu gaben, daß er
sich in der Oeffentlichteit befand, denn
er sprach mit überlauter Stimme und
schlug, um seinen Worten mehr Nach
druck zu geben, mit der rechten Faust
aus die Fläche seiner linken Hand
Der Kaiser, der ihm anfangs ruhig
zugehört hatte, wandte sich schließlich
von ihm ab und begann mit Lord
Lonsdale zu sprechen. Darüber örgerte
sich der König so, daß er seinem Gast
wüthend den Rücken drehte und ein
Gespräch mit dem Herzog von Con
nauabt anknüpste.
Ohne dasz ein weiteres Wort zwi
schen beiden Herrschern gewechselt
wurde, bestregen der Kaiser und die
Kaiserin, nachdem sie sich von den an
wesenden Persönlichkeiten verabschiedetj
hatten« mit ihrer Tochter und ihrem;
Gefolge den Zug. Der König würdi te
seine Gäste keines Blickes mehr, schien
aber schließlich doch selbst einzusehen.
daß er sich siegelhast benommen hatte,
denn er schritt zum Waggon des Kai
ser are-, verbeugte sich gravitätisch
kehrte ohne einen Händedruck mit
seinem scheidenden Vetter gewechselt
zu haben, nach seinem Wagen zurück
Als der Zug aus der halle dampste,
blickte er sich nicht einmal um.
Budapest. Ungarn, 22. Mai. Das
Tagesgespriich bildet ein sensationelles
Vottommniß, das in dem grenzen
losen Leichtsinn dreier Leutnants sei
nen Ursprung gehabt und siir einen
der jungenMilitäts einen verhängnis
vollensztlufgang genommen hat. a-,
Mckllllch m MULILR Lsilzicksliclicii
herrscht peinlichste Erreaung über rie;
Assaire. Drei Leutn-1nts. Wuter
Nagy und Sang mit Namen, hatten
Untersuchungs - Arrest bekommen,
weil sie im Zustande der Trunkenheit
sich schmähliche Exzesse hatten zu
»Schulden ionnnen lassen. Sie hatten
Jdie Fenster der Oberstädter Pfarr
tirche eingeschlagen. Das Trio wur
de deshalb vor den Ehrenrath gela
den, der. wie sie sich denlen mochten,i
nicht allzu glirnvflich mit ihnen ver-i
fahren würde. Arn Vorabend der ansf
berauinten Ehrenrathi - Siiung ver-z
anftalteten die drei Offiziere noch-?
malt ein Seit-Gelage, welches sich
bis spät in die Nacht ausdehnte. Ali·
sie stundenlang ezecht hatten, fasten
sie den Beschlus. arn Morgen ge
meinsam in den Tod zu gehen. Als
Ort des Rendegvoui tvar das Kis
dardaer Wäldchen verabredet worden.
Werler und Ragy trafen zur festge
seiten Zeit dort ein, während r
Andere auf fich warten ließ. Die
seiden hatten sich init Seit und
Morvhiurn versehen und tranken die
Mischu aus. Berler erlitt schon
nach ver "ltnißmäs3ig turzer Zeit den
Tod. Ragv gab das Genoffme wie
der von sich und dürfte mit dem Le
ben davon kommen-« Ein Pionier,
der des Weges kam, fand den halb
Betäubten auf und lieferte ihn bei
der Behörde ab, während et zugleich
von der Entdeckung der Leiche Mel
dung machte. Sajgo verschlief das
Uendezvont
—- Bundeifenator Trillo-n von Illi
nois wird int herbfi diefeö un
ter dein Titel , rfinl semi
niscenien« ein M aus sehe-.
Gegen Holztrnsi.
Wird im Bundesnrint zu
New York verllngl.
l
Verletzung des Shermengeletzes
Eine große Anzahl von Holzgefchifs
ern des Ostens mit ihren Besen
teu nnd Director-en in der Aufl-·
gefchrift namhaft gemacht-Bee
treter der Vandeoregierusg, die
die Beweismoreeinl gelesen-etc
hoben, auf Grund dessen die.
Klage erhoben wurde. liessen be-»
, stimmt darauf, def- es gelingen
wird, eine gerichtliche Auflösung
- des mächtigen Trnfts durchszetsT
fes-. — crust soll in der rMchtsil
ofeften Weile den Markt entrol
lirr herbe-. .
New York, 20. Mai. In dein hie
sigen Bundesgericht hat gestern die
Regierung gegen eine Anzahl von Zir
nien und einzelne Personen, die eb
lich den holzlrufi bilden, ein Banns-h
ren anhängig gemacht. das der erste
Schritt zur gerichtlichen Auflösung
dieses mächtigen Trufls sein foll. In
der diesbezüglichen gerichtlichen Ein
gabe wird geltend gemacht, daß die
verklagien Firmen und Personen sich
verbunden hätten, um den Holzhandel
irn ganzen Lande zu beschränken und
unbequeme Concurrenten unter An
wendung von ungesetzlichen Mitteln
ans dem Felde zu schlagen. Die Bun
desregierung beantragt die Ausferti
gung eines gerichtlichen Einhalisbe
febls, durch den die Verklagten daran
verhindert werden sollen, der von
ihnen geschaffenen Vereinigung noch
länaek .1n«mebören. Das Verfahren
wurde Von Clort Kericher, einein Visi
stenten des Ober-Bundesanwalts, der
die Untersuchung gegen die Angeklag
ten geleitet und die nöthigen Print-ni
narien zur Einleitung der Anklage et
ledigt hat, anhängig gemacht. Als
Vertlagte werden die folgenden Perso
nen und Firmen genannt: Die
»Easiern States Netail Limber
Deolers’ Association«, eine New Yorker
Corporation; Richard S. White, von
New Yori: Wiiliam C· Mathide
von Philadelohia, und Louis A.
Mangsield von New haven vie
Beamten der Gesellschaft und die
Directorenz Williakn B» Gaines, von
Greensield, Mass.; B. E. Perkins. von
Providence, N. J.: Williatn T. Gal
liber, von Washington D. C.; Char
åzs YO. Tit-beis, von Wink Plain-,
Die »New York anber Trade
Association«, Russell J. Perine. oh
? Steeves, Frederick W. Starr, D
Gran-. alle von New York; Char
lez I. Fischer, von White Plains, R
Y., ihre Beamten und 32 Trusiees.
Die »Building Material Men’i
Association«, von Westchester Countyz
N. Y.; E. M. Yeries. von Yonlers.;
J. F-. Dinile, von Tarrvtowm Robert
Haviland, von Chavpaqua. und Tra
ev Cowan, von inte Plains, ihre
Beamten sowie sechs Direktoren
Die «Luntbee Deaierc Ussociaiion'«,
von Connecticut, A. Schumaterz
Vaters-um Conn.; F. A. Links, An
sonia, Con.; Louisa Manisield, Ren
havem Conn» ihre Beamten und
zwölf Direktoren.
Die »Mastachuseits Retail Lumber
Dealerk Association«. D. W. Searl.
Middleboro, Mass.: L. S. Williston,
holen-to Mass.; W. h. Sawver,
Woreester, und E. N. Bang- Spring
iield, Mass» ihre Beamten und acht
Directorem
11e »Lumber Prater-r Association-,
von Rhode Island, A. S. Baughn,
Willard D. Lanfmg und G. Waldo
Parteit, Providenre, Beamte und
außerdem acht Direktoren.
Die Metall anbermen's Associa
tion« von Baltimvre, hean P. Ductus
arrv J. Mattbews und George h.
veblmann, vvn Baltimvre, Beamte
und außerdem sieben Direktoren.
Geer e A. SM, von Asbary
Parl, . F» A. K. Bennett, J. Z
Glaöby un J. M. Reilly, alle van
Neu-akt, N. J» Beamte du »Im-J
Jersey Lumber Pralective Ussoeiaq
Ilion« und wel und wanle Mk lie-?
Idee. W. . MacBr de, ifber l
rvmvle und Charles Z. anle, va
Pblladelpbia. seamle der Metall
Lumbermen’s Association« von Wi
labelvbla, und zwölf Direktoren.
W. T. Gallkber, W. A. h. Ebnrch.
Geo. E» Waller. Lee h. rrell, von
Washington, D. E» mle der
.Lumber E change« des Disirlcls von
columbla. bomas W. Smllh. Jobn
W. Tollen und Samuel Roß, lbre
DirectorM
sen- selbsneeed setrlebesh
sie alter il O let
W GUTENka M
New ort, w. Mai. Oberst n
ay O. eixas, der den Bürger rieg
in ter Armee der Conföderirlen mit
gemacht hal, und während der lefleu
dreißig Jahre eine bekannte Per In
lichleät an Wall Straße war, beglng
gestern biet lm Central Pakt Selbst
morv, ladet- er sich erlchoß. Schwere
finanzielle Verluste fallen den Sieb
MÆ »zum Selbstver getrie
H
Schiedsgerichtsisectma ;
»Tigliche Menschen« in Berlin ]
s nennt ihn ritckgratliek
Eis Ieslter Gedanke.
Berlin. 20. Mai. Der amerikanische
Schiedsvertrags - Vorschlag, dessen
Entwurf als Grundlage diplomati
scher Verhandlungen in Washington
von Staatssetretär Knor den Bot-l
schastern von Großbritannien und
Franlreich unterbreitet worden ist,
wird hier aus das lebhafteste bespro
chen. Die hiesige «Tiigliche Rundschau·
nennt den Vertragsplan rückgratlos,
indem aus die alten diplomatischen
Verhandlungen zurückgegrissen werde,
was die Ruklpsigieit der einschlägigen
Bemühungen beweise. Das Blatt kstl
iiderzengt, der kreisende Berg dass
eine Maus geboren, und der Bor
schlag tverde selbst den Friedens
schwörmern eine Enttäuschun berei
ten Keine Nation, ertlärt die « iiglis
che Rundschau«, werde Fragen der na- «
tidnalen Ehre und Lebensinteressenj
einem Tribunal unterbreiten, in wel-;
chem Vertreter eines seindseligen«
Staats sich Enden. Die Berliner
»Best« nennt en Bertra ein Bünd
nisz, welches England au das Alten
tlieil herabsetze gegenüber dein Rest der«
Welt. Die diplomaiichen Verhandlun-;
gen seien ein uralter Gedanke. Der
Vorschlag sei thatsächlich gleichbedeu-.
tend mit einer Allianz gegen eine.
dritte Macht. Zuerst werde sich das in
Großbritannien osesnbaren und dar-I
nach langsam in Franlreich und den
Ber. Staaten. Das »Tageblatt« allein «"
begrüßt den Vorschlag als lonalen
Versuch zu vollständiaer Arbitration.«
Zugleich stellt es die Frage, ob
Deutschland bezüglich der Annehmbar- .
seit des in Rede stehenden Plans be-«L
sragt worden sei, ehe dieser der briti-»
schen und der französischen Regierungs
unterbreitet worden. I
Werden hoch geehrt.
Prinz Heinrich veranstaltet Gartensest
für amerikanische cfsizierr. ·
Berlin 2s). Mai. Wie aus Meiner-«
lautet, wird Großadmiral Prinz
Heinrich von Preußen die ameritani-J
schen stizierr. welche im dortigen
Hafen am einundzwanzigsten Juni mit
den Schla, chifien «Louis(ana«,;
»Kansa5«, »Ur w Hampshire« und»
»South Carolina« eintreffen werden«
besonders auszeichnen. Der Kaiser-I
bruder wird zu Ehren der willkomme· k
nen Gäste nicht nur ein Festrnahl son
dern auch ein Garteniest veranstalten. .
eDie Gemahlin des ’krinzen Heinrich
Prinzessin Jrene wird heim Empfang;
der amerikanischen Lifiziere zugegen
sein.
Feneedeftattnngsvoelagr.
J- Ahgeerdneteshsnse mit kleiner
Mehrheit tagen-innrem s
Berlin, 20. Mai. Jm preußischen;
Ahgeordnetenhause wurde heute die
vielerwiihnte Feuerhestattungg - Vor-i
lage mit einer Mehrheit von 18
Stimmen angenommen. 36 Carisenda
tive stimmten für die Vorlage. wäh
rend das Gras der Rechten sich ableh
nend verhielt. Das Centrum stimmte
geschlossen gegen die Maßregel. Das
Schicksal der Feuerbestattungs - Vor
lage im herrenhauie ist zweifelhaft.
Ier«te überrascht I
Gelihnrter unter hnpnotischein Ein
sian plötzlich geheilt.
New York, 20. Mai. Vor einer An
Zahl von Aerzten führte gestern Dr.
Alfred J. For in dem hiesigen St.
Markschospital ein interessantes Ex
periment aus« Ein stadtbelannter, et
toa sechs Fuß großer Mann, Namens ·
Melchior Luhsterberg, der seit Jahren
auf beiden Füßen gelähmt und nicht
tin Stande war, sich fortzubewegen,
wurde von Dr. For unter hypnotischen
Einfluß gebracht und war dann im
Stande aus Befehl des Aerztes seine
seine zu brauchen Ueberrascht warenl
die setzte, als sie sahen daß der
M auch gehen konnte, alt er nicht
usi- mex mir-engem ais-nah w. l
pnghes als Ennsid«t.
I Iliermisz zwischen feind
ihet repnbliksnisthen Order-.
« Washington, W. Mai. Nach ei-»
seen gestern hier bekannt gewordenen
lseriicht haben die Jit er der real
Itiinären Elemente in r republitas
sischen Partei mit den Jnsurgenten
nnd ortschrittlern einen Gompromisz
rä- , laut welchem Oder-Vun-"
ri ter Charles E. Vughes von
der republitanischen Partei als Prä
tschastsiCandidat nominirt wer
soll. Aus angedli uverlässiger
Quelle will man in rahrung e
iracht haben, das Bundessenator ..a
societie versprochen hat, site Vughes
eingntreten Mit dem Bekanntwers
den dieses Gerüchts soll zugleich die
Ihatsache llar zu Tage getreten sein,
das sich in den Reihen r Repnblis
lauer eine starke Strömung gegen die
Wiedernomination Tast’s geltend
Inmit. .
Werden häutig versehn
Berlin, 20. Mai. Eine soeben be
kannt gegebene Cabtnettsordre des
Kaisers versügt, daß die Ofsigiere in
den Garnisonen an der Gren e häufig
derse t werden. Durch die euerung
soll mannigfachen Klagen abge
holsen werden, welche inso e des lan
eren Verweilens von ieren an
Les Grenze laut geworden.
Vier XverungliicktJ
Ein Minister getödtet, ein;
anderer i..·,wer vertro; -
Bei Jssy les Moiilineeiux.
Paris, 22. Mai. Ein furchtbares
Unglück ereignete sich gestern aus dein
Flugfelde bei Jssy teo Molineaux, wo
der sranzösische Finanzminister Henri
Berteaux getödtet wurde. nnd der
Premierminister Frankreichs, Antoine
Ernmanuei Ernest Monis, sein Sohn
Intoine und der große und bekannte
Schuspatron der Aviatiter in Frank
reich, Henri Deutsch de la Mourthe,
schwere Verletzungen davon trugen.
Auf dem Finggetiinde hatten sich ge
stern Morgen mindestens 200.000
Personen versammelt, tun der Absabrt
von Lastschissern hehr-wohnen die von
Jlly les Moulineaux aus um 6
Uhr eine Aeroplan Wettiahrt nach
Madrid antreten wollten. Unter den
Zuschauern besanden sich viele hohe
Staatsbeamte und Militiirö. Schon
vor S Uhr Morgens trafen Finanz
minister Berteaux und Premierminis
sier Monis mit seinem Sohne und
Gefolge aus dem Flugietde ein, wo.
ihnen besonders günstig gelegeneSitzeZ
angewiesen worden« Einer der Luft-;
schiffer, Pierre Vedrine stieg in seinem "
Aeroplan unter dein lauten Jubel der.
Menge empor, umtreiste das Arre
drorn und wollte seinen Kurs süd-(
wärts lenken. als seine Maschine sich«
plötzlich zur Seite neigte und pfeil
schnell nieder schoß, wo man sie ots
einen Hausen fast unentmirrbarer"
Trümmer sand. Merkmiirdiger Weise
war der kühne Lustschisser Vedrine
mit einigen schmerzhiisten Schram:
men davon gekommen.
unterdessen hatte ein anderer unr
fchiffer, Namens Traim seine Maschi
ne zum Aufftieg fertig gemacht, ob
wohl inzwischen von dem Observatos
rium auf dem Eiffelthurrn die Nach
richt eingetroffen war, daß ein heftis
er Sturm im Anzuge sei und der
ind in den höheren Lustschichten be
reits eine Schnelligkeit von 30 Meilen
per Stunde erreicht habe. Train ließ
sich durch diese Warnung nicht abhal
ten. Leicht und elegant schoß seine
Maschine empor, sauste mit einer Ge
schwindigkeit von mindestens 40 Mei
len per Stunde tun das Flugfeld her
um. Da bemerkte man von unten aus, -
daß an der Maschine etwas in Un
ordnung gerathen war. Sie wurde
fasi hilflos von dem inzwischen sehr·
heftig gewordenen Winde hin- und
hergeevorfes und fiel plötzlich an der
Stelle nieder, wo die Minifter saßen.
Der Propeller der Maschine scheint
den Finanzminister am heftigften ge
trofen zu haben; denn ihm war ein.
Arm vom Leibe gerissen, sein Schädel
war zerschmettert und am Halse der
Leiche bernertte man tiefe Zchnittwuns i
den« die den Kopf theilweise von dein
Rumpf getrennt hatten. Nicht weit von s
ihm lagen Premierminister Monii
und dessen Sohn furchtbar blutend
Sie wurden schleunigst nach dem am
nächsten gelegenen hospital gebracht
und dort ftellten die Anzte nach einer
eingehenden Untersuchung feft, daß der
Prernierrninistee sehr schwer, aber
nicht direct lebensgefiihrlich verleht
worden war, während die feinem
Sohne zugesiigten Verlehungen leich
terer Natur find. Auch Herr Deutsch
de la Mourthe ist nur leicht verleht
Lustschifser Train und ein Passagier.
Namens Bournier. sind bei dem Un
fall unverleht geblieben. Unter denen,
die nur mit tnapver Noth davon la
irrene befand sich der Polizeipriifeet von
Paris, Verr Lepine, der ganz in der
Nähe der Minister stand, als del
Aeroplan hernieder schoß, aber noch
rechtzeitig .zur Seite sprang, so daß!
er nicht getroffen wurde.
Troß des schrecklichen Unfalls, der
den Beginn der Wettfahrt störte, wur
de diese nicht unterbrochen. Bier Luft
schiffer traten die Fahrt nach Madrid
an; doch nur Einem von ihnen, Gar
ros, gelang es, eine bedeutende Strecke
zurtick zu legen. Er landete ain Nach
mittag in A oulenie, dem ersten der
den an der ttfabrt theilnehmenden
Personen bezeichneten haltepunttr.
Ingoulerne ist die hauptftadt des
französischen Departements Charente
und bildet den Knotenpuntt der Oe
leansi und der Staatsbabn Der
zweite Luftschiffer Ottbert erreichte
nur die Stadt Pontleooth roo er die
Nachricht von der furchtbaren Kata
ftropbe in Jsstl les Moulineau erhielt
und fofort den Entschluß fa te, die
Fortsesung der Wettfabrt aufzugeben.
fseaurnonh der Dritte der an der
lWettfabrt tbeilnebmenden Luftschiffer«
landete in Azan-sur-Jndre, um be
treffs der Richtung, die er einzufchlas
gen hatte, weitere Ertund ungen
einzuziehen. Als er wieder au steigen
wollte, wurde seine Maschine von einein
heftigen Windstoß erfaßt u. gegen einen
Bau-n geschleudert, wobei sie einen der
Flügel und auch die Steueroorrichi
tung verlor· Der vierte Segler der
Lüfte, dee das Wagniß unter nahm,
In dem Wettfl nach Madrtd theil
zunebmeen Lela eur, entschwand bald
nachdem er aufgestiegen war, den
Blicken der Neug erigen und blieb un
chtbar bis er arn Abend in der Nähe
s Städtchens Cosne landete.
Paris, 22. Mai. Der Lastschif
fer Bedrinr. der gestern. als er zu der
Wettsadrt noch Mader ers-Wes Its
seinem Aeroplan verwaist-Its trat
heute die Fahrt an und gelangte tret
3 Stunden und 39 Minuten nach der
2"9 Meilen von Jssv les Maulineauk
entfernten Stadt Angonleme. Damit
bat er :inen neuen Weltteeord sitt
Schnelligkeit aescttatsen Ttatn· des
sen Aetoplan gestern das furchtbare
Unglück verschuldete. trat heute assi
riell von der Betheiligung an der
Wettsahrt Zurück. Außer Tratn tra
ten heute noch vier andere Lustschtsi
ser. Wenman, Frev. Garaier nnd
Ferrent, die sich zur Betheiltgung an
der Wettsahrt gemeldet betten. zu
rück.
Parte. 22. Mat. Präsident Fallieres
verfügte, das Herr Ernvpi. Mtntsstet
sür Auswärttge Angelegenheiten vor
läufig die Geschäfte des Kriegsdepars
tementi übernehmen soll. Man gtaudt.
daß Premtermtnister Monts der seht
schwer verlett wurde, von seinem Amt
zurücktreten wird. Das Bearäbntß des
getödteten Finanzmtntstere Oerteaux
wird wahrscheinlich am Freitag oder
Samstag indteser Woche stattstnden.
Den Präsidenten Fallieree sind aus
sast allen Ländern der Welt Betletdhs
telegramme zugegangen
Wieder tu Verm-.
settchstter Dtll weiß nicht, tyee set
Nachselger setn Jed.
-
Berlin, 22. Mai. Der amerikanische
Botschaiter Dr. David Janne Hist ist
in Begleitung seiner Tochter gestern
hier angekommen und von Mitgliedern
der Botschaft am Brhnhos erwartet
morden. Dr. Hill hatte den seitens der
Ver. Staaten angegebenen Gründen
für einen Rücktritt nichts hinzu-iusti
ten. Er gedentt seine Amtssiihrung
mit einem Besuch in Kiel zur Zeit der
Anwesenheit des amerikanischen Ge
"chtvaders abzuschließen; seine weiteren
Pläne sind noch nicht bestimmt. Der
Botschaster erklärte im Gegensak zu
Andeutung-ten des deutschen Auswörtis
ten Amts, er sei nicht der lieberbrins
rer des Namens seines Nachfolger-,
den er selbst nicht wisse.
Lied Pein-address eite.
Lillisn Not-dies Ited in Verli- sie
der austreten-.
Berlin, 22. Mai. Dem Pri en
Heinrich von Preußen hat das musik
liebende Publikum der Reiches-unt
itadt es zu verdanken. daß schon tu
den nächsten Tagen die Primadonna
Lillian Nordira nach langer Paue
nieder daselbst austreten wird. D
berühmte Sängerin erklärte heute
in einem Jnterview. daß sie nicht die
Absicht hatte, nach Berlin zu kont
rten. Aus ihrer Reise nach Gut
habe jedoch Prinz Heinrich in P -
month ihren Dampser destiegen und
ne in überaus herzlicher Weise ein
saden· hier auszutreten Diese ehren
de Einladung abzuschlagem sei ihr
iatiirlich unmöglich gewesen.
cinetmeatier Wirthe.
polize« s sss Minder-jährige siede
irthschaftes see-halten.
Cincinnati, 22. Mai. Ter hiesige
Wirthsuerhand hat an Polizeiches
Jackion das Grinch gerichtet, dasiir
Sorge tragen zu wollen« daß Kin
der in Zukunit keine Wirthschasten
mehr betreten lönnen, um im Aufs -
trage ihrer Eltern oder anderer Per
sonen Bier oder andere geistige Ge
trötrse zu holen. Der Wirthssuerband
nimmt energische Stellung gegen die
erwähnte Unsitte, jedoch können die
einzelnen Wirthe wenig ansrichken.
da in den meisten Fällen« in denen sie
Kindern unter den erwähnten Um
ständen die Verabreichung von Ge
tränken verweigern, die Eltern ihnen
nachträglich Vorwiirie zu machen
und ihre sinndschatt zu entziehen
pflegen. Polizeichei Jackion ver
sprach, salls die gesetzliche Handhabe
vorhanden tei, dem Unfug ein Ende
machen zu wollen. Er wird den
Stadtanwalt um ein Gutachten in
der Angelengeheit ersuchen.
—- Jn der Nähe von Springsield.
Mass» eriranten gestern beim Umtips
den eines kleinen Boots im Connecti
eut Fluß zwei Personen, Elwyn Mc
Ann und Unnie Binnen, die demniichst
heirathen wolltens
— Ifn Bussalo, N. Y» wurde-Fe
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legt.
—Die standesamtlichen
Nachrichten in Deutschland, besonders
die Aussen-te bilden häusig eine
Quelle heiterer Titelstudien Eine
Bezeichnung,die neuerdings drübenEins
Jan- gesunden hat, ist die »Fau« -
er . Wer annimmt, daß abei de
Tochter des autbesihers in Frage
commi, ist sch echt unterrichtet. Viel
mehr ist damit ein junges Mädchen
Kmeinh das hangarbeiten verrichtet«
en Eltern zur Miethe wofnem
Densimädchen und dergleichen, elbsi
»Stiise, ist in manchen Fällen ntA
Jvornedm genug. Die lehte Ausga
sder standesamtlichen Nachrichten in
zgena zeigt eine besonders gewagt-.
i usammensiellung. Unter den Ani
gebotenen befindet sich da ein Uni
versitätsprosesscr mit einer »in-nimm
direnden Generatstochter«.