Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 14, 1911, Image 3

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    seisniuttees Att.
Zeus-our anallr.
Es gibt lein Bild von ihr, aber sie
lebt so deutlich in meiner Erinernnip
dass ein Portiit diesen schönen see
lischen Eindruck unangenehin stören
würde. Mir scheint es ein Ding der
Unmöglichkeit den Zauber ihres We
sens, der nicht zum wenigsten in Geste
nnd Farbe bestand, ans die Leinwand
zu bannen Ihr volles Haar war von
jenem seltenen Aschblond, das niie
stunipses Silber aussieht Es war in
lechten gebracht und lag in zwei run
en Schnecken iiber ihren Ohren, es -
tagte, von silbernen Nadeln gehal
ten, ein wenig über ihre Schlitten und
ließ das seine Gesicht dadurch noch
schmäler erscheinen. Jhre Augen wa
ren dunkelblau, sie leuchtete-i wie
Sterne und konnten drohend ans
sehen wie Gewitter-wollen Großmut
ter war schlank und sehr stink. Sie
war nicht eben gespriichig, aber sie
hatte eine hingebende Art, die Klaan
von Jedermann anzuhören, nnd siir
diese hatte sie ost nur einen Knsi als
Antwort oder ein zärtliches Wangen
streichelii. Sie gehörte zu jenen sel
tenen Frauen, deren liebedurchaliihs
tes Wesen an nnd iiir sich schon Trost
und Halt und Zuversicht gibt. Wenn
ich an sie denke, sollen mir gleichzeitig
Felle Farben ein, und das mag daher
Wmen, well Großmutter immer it
send etwas Hellsarbiges an ihrer Klei
ung hatte: ein weißes Mnlltuch, ei
UM Spitzenkragen —- und meist wa
ren ihre Kleider lila oder silbergraix
um ersten Male wurde mir ihre
chonheit bewußt, als ich siir längere
Seit von meinen Eltern, die eine
Reise antraten, Abschied nehmen sollte.
Meine Mutter saß bereits im osfes
nen Neisewagen und mein Vater stand
am Wagenschlag. Großmutter hatte
mich aus den Arm genommen; ich
sollte den Absahrenden zuwinken. Sie
tand aus der Steintreppe vor der
pssenen Hausthür. Als der Wagen
davon rollte, kamen mir die Thraneu.
Ich wollte mich losreißt-n, da sal) ich·
in das Gesicht mit den leuchtenden»
Augen und ich hörte aus zu weinen —- ·
um ersten Mal in meinem fungeni
eben bezwungen von Schönheit undj
Güte. Ich weiss ganz genau, dasz in«
jenen süus Tagen, dic ich im Linqu
meiner Grosnnutter verlelile, jene leis z
Michastliche Liebe in inir geliorens
ward, welsche ich iiir sie Zeit meines-;
Lebens empfunden habe-. !
Das Haus meiner Groszeltern lag
hart ani Wasser, es war das erste in
der Stadt, rechts von der alten, iie
benbogigen Steinbriirte Ueber diese
Brücke zogen alle Auswanderer, die
nach »der Neuen Welt wollten« Das
war zuweilen ein herzzerreiszender
Anblick Sie kamen zu Fuß, zu
Psevd aus Plan-wagen und schaffte-n,
nicht selten von meilemveit her, ihre.
armselige Habe, von der sie sich nicht
trennen konnten, aus Schieblarreu
und Haut-wagen mit. Was gab es
da für Elend! Und Großmutter hatte
vollaus zu thun. Ich entsiune mich,
daß meine Großmutter eines Tages
sagte: ,,9lnnette, es ist nicht möglich,
denen zu helfen; sie sind wie Mücken, »
die in’s Feuer fliegen —-« .
»Gewiß, viele von ihnen werden
veoderbenx aber wenn einige von
den Starken unter ihnen driibeu nn
komineu und dort anrsdauern in!
wird es ihnen von Nutzen sein, nun-:
sie eine liebe Erinnerung an die Ost
math im Herzen tragen« Das nur
Großmutter-J Antwort. lind d.i;·n
gab sie niir einen Korb mit Achseln
die ich an die iniiden Fisinsder verthei
len durfte, die aus dein Wagen snsnsn i
und, durstig von der langen Fahrt,
weinten. Sie selbst theilte Leineni
sllicke und Wundsalben aus an die»
deren Füße wund gaoorden waren
von langer Wanderung
Einmal stand ich nun wieder mit
einem Korb Aevsel am Prellstein an
der Ecke der Brücke. Den Wagen
voraus, welche die Straße entlang
kamen, ging ein Trupp älterer Leute
aus den verschiedensten Stauden Sie
sangen, »das kam nicht selten vor.
Meist waren es Adschiedslieder,
manchmal auch seierliche Choräle
Ein Matm mit ans der Stirn gescho
bener Schildiniitze nnd langem, wei
ßem Haar sührte den Zug an —- er
gch auch den Ton des Gesanges an:
das Lied, es handelte von Abschied
nchmen und Nimmt-wiedersehen
Ochse-its ans »dem Bürgersteig ging ein
Mann, der nicht mit sang und sich
durch seine in Schnitt und Stoss bei
sere Kleidung von den anderen unter
schied. Vor dem Haus meiner Groß
eltern war der Zollanitsvlatz« Dort
mußten die Wanderzüge Halt machen.
Der Mann, der meine Aufmerksam
keit erregt hatte, sehte sich ermüdet
ans einen der Steine, welche die Trep
r vor Großmutters Hans slanliers
n. Er nahm seinen Hut ab und
ushr mit einem seidenen Tuch über
Stirne und die Augen. Jch hörte
ihn laut seufzen. So kam es, daß
ich dachte, der Mann wird Durst ha
ben, und da ich im Augenblick nichts
anderes besass. trat ich aus ihn zu und
sragte: »Dein-in der Herr roohl ei
nen Apfels Vielleicht ist das gut
gegen- den Durste«
Der Fremde sah mich überrascht
spat-.- lsate seine Band »u- mass
- -—
aus-, sog iyn zart-eh blickte mir in
die Augen und fragte: »Wer heißt
dich, mich zu erquicken f«
Jch wußte keine Antwort ans diese
sseltsame Frage. beruhigte mich aber-,
Tals er einen der rothen Aepsel nahm
lund ihn aß. tAber dann stand er ans
Hin-d ging ein paar Schritte weiter-,
»und ich snh ganz deutlich, daß er
,weinte. Erschrocken schaute ich-ihm
Jnach und vergaß dabei ganz meine
Jslepiel ans-zuweilen Ta rief Groß
lnmtteiz die in die offene Thilr getre
ten war: »Wind weshalb theilst dn
die Aepsel nicht onst-«
Ich wie-:- nnch dem Fremden hin,
der bis zur Vriicke gegangen war unt
sicii iilier die Briiftitnq bon, dabei un
vernmndt incs Wasser blickend
»Was iit ibm«.« smate Großmut
ter.
»Er meint —- ich gab ihm einen
Itsfel --«
Grufmmtter überlegte nur einen
kurzen :«lnnenbliek. dann eilte sie die
Treppe hinab legte ilire Hand auf
die Erlmlter des Frenkdliims, der sich
minmsndete Ein lsnt gewiß ein gn
tes Wert in iiui gssnnt denn ich iali,
wie er sich blickte nnd ilire Hand tiißs
te. tin-d inb, wie sie ilmi das verwies
nnd ilm niiiierderte mit ins Haus
zn kommen
Das mer nichts Seltenes, daß im
Hans nn der Briicte Arme bewirthet
wirkt-en nnd es kennte mich nicht ab
halten, meine Aepfel weiterhin anti
zutheilen Als-er der Fremde zog ge
gen Abend nicht unt den Anderen
weiter-, nnsd dac- iain so. i
Großmutter hat mir später erzählt,
daß der Fremde-, der ein junger
Mann von ungefähr 25 Jahre war,
fast wie betäubt iiber die Dielen ging«
tin-d dann im Wohnzinuner, wo sie
ihn am Tisch niederiisen ließ, die’
Hände vors Antlitz schlug, den Kopi»
aus die Tischlante fallen ließ undj
schluchzend ausrief: »Ich bin am
Ende-P
Großvater bat ihn dann mit in
sein Zimmer genommen. Wir nann
ten es »die graue Strebe«, es lag hin
ter dem Wolinziinmer. »Warum4
wollen Sie, so jung noch, schon am
Ende sein?« so bat er ihn gefragt.’
Und: »Wenn Männer weinen, so
muß das einen lserben Grund hohem
oder sind Sie ein —- Waschlappen'«-«
Ta bat der Freunde sdie alte Geschichte
erzählt, die Geschichte desg- verlorenen
Solines, der von seinem Vaterliause
scheiden mußte, weil er schlecht gewor
den war: der Fremdling holte das
Reisegeld, das ilnn sein Vater als
letztes von seinem Erbe gab, verspielt,
in lder tlioriditen Hoffnung, das
Glück miisse ilim noch ein einziges
Mal hold sein. llnd als es ihn be
trog, gesellte er sich einem Answandei
rertrnlip bei. Nun waren seine Fiisze
wund, und seine Augen brannten wie
Feuer.
Großvater ließ silm ausreden und
sah ihm schweigend in die Augen:
»Vielleicht weiß meine Frau Fliatli.«
Und die wußte Natlr Sie meinte,
es sei zweckloT mit ivnnsden Füßen
weiter zu wandern; es sei vielmehr
nothwendig, einige Nulietage einzu
ichieben, und dann that iie das
Nächstliegende, ließ ihm ein Bad be
reiten und gab ilnn ein reines Bett.
in einer Gielselitnlse die gegen Osten
lag. Dort tsrarlste der Fremde drei
Tage zu.
»Er wird nicht weiter marschieren
wolleni« hatte der Großvater nur
dritten Tage beiin tildittageslen gean
ßert und gespriichinoeise erwogen, ob
er an seine Eltern schreiben solle, das;
sie noch einmal Verzeihung gewahr
ten.
Aber Großmutter-J Augen blitzten
wie Gewittenvoltein »O nein, er
bleibt noch eine Nacht, dann find
seine Sohlen leil, nie-d dann wird er
weiter wandern, zu Fus; bisJ nach
Bremerhaven, und dort wird er sich
heitern lassen — nni seiner Mutter
willtn —- und sich hiniiber arbeiten
in die Neue Welt Jch habe mit ihm
gesprochen. Dort wird er Erde tar
ren oder Steine tragen oder das
Land roden — alles um seiner Mut
ter willen, und jeder Schweißtropfen
soll Sühne siir eine Thriine sein, die
sie um ihn weinte.«
Niemand hat ein Wort daraus er
widert. Es war eine seierliche Stille
über Tisch, nur Großvater legte sei
nen Arm aus die Lehne von Groß
mutter-s Stirbt und seine Hand aus
ihre Schulter.
Und jener Fremdling ist nicht erle
gen. Jch habe Vriese gesunden nach
dem Tode meiner Großmutter, als
ich ihren Nachlaß ordnen-, in denen
er bekannte, daß der Hauch echter
Liebe, der ihn anwehte, als ihni ein
Apfel geboten wurde, und der Geist
der Ortdnung und Schönheit, der ihn
umgab, als er in das Haus geführt
wurde, und sdie Morgensonne, die
aus sein Lager schien, und der Druck
einer ehrlichen Männerhanid, als er
an der Stadtgrenze Abschied nahm,
und die Thränen in Großmutters
Augen — daß dies alles to laut von
der Liebe tündete, die in sder Welt
lebt ,dasz sein Muth erstarrte. Und
as er dann nach Jahren in die Hei
math zurückkehrte, sawd er nnr Grö
ber, deren Kreuze er schmückt Jch
hatte ihn durch ldas alte Haus ge
fährt, in dem Odas Andenken einer
schönen. aiitiaen Frau· weiter leiste
Er jagte, ak- wik Abschied nahmen:
»Am Frau Großmutter besaß die
Genialität ides Herzen-, und Jhr
Herr Großvater jene Jntellektbegas
.bung, auf denen vereint eine gute
.Ehe ruhen muß. Und das Wettbe
iwegende ist der Wille. Seine Stärke
4entspricht der Höhe des Wissens und
ider Tiefe des Herzens. Von diesem
kstarkem tieer Willen floß etwas in
»mitt) über mit den Strahlen der
«Güte, Odie von Ihrer Großmutter
ausgingen Solche winterlichen
LFrauen braucht das Leben . . .«
Haus, Hof und Land.
Angesaultesitronen wet
e man nicht gleich fort; die noch se
ten Theile lassen lich gut als Putz
mittel verwenden.
Zum Feilen von Glas
wähle man eine nicht zu grob gr
hancne Felle am besten eine lolchc
mit einfache-m Hieb, und benctze fis
mit einer gefättigten Lösung von
Kampfek in Benzin
Leberflecken am Halle
Manchmal werden solch’ branneFleckt
bald blaß, wenn man sie zweimal
täglich mit dreiprozentlget Perhydrob
lölung tüchtig betupft Perhydwl isl
reine-I Wasserstofssuperoxyd.
I Risse in Gunirnischuhe.
«bessert man durch ein mäßig dicke-.
Stückchen Kautschut aus, dessen En
den mit einem s arson und nasser
Messer abgeschrii t werden. Mar
bestreicht das Kautschutstiickchen und
die Stelle am Schuh mit Terpeutins
til, legt beides auseinander und setzt
, es 24 Stunden lang mäßigem Druck.
aus.
) Gelbe Wäsche Manchmal
kommt es vor, daß Wäsche troy sach
gemäßer Behandlung mehr oder we
niger gelb bleibt. Die Ursache ist dann
im Wasser zu sucken; entweder ent
hält es zuviel Eisen oder moorige
Bestandtheile. Jm ersteren Falle be
handelt man die Wäsche mit einer
Kleesiil«z«lösung, im anderen unter
wirst man sie der Chlor- oder Schwe
selbleiche. Stets Versuche man. mit
möglichst verdiinnten Lösunaen zum
Ziele zu kommen, und vergesse auch
nicht, gründlich zu spiilen.
VondenHaarbesenDieLes
bensdcrucr der Haarbesen im Haus
halte ist immer eine mehr oder we
niger beschränkte Unsd doch kann man
durch richtige Behandlung und Aus
bewahrung einem zu sriihen Ver
brauch der Besen steuern. Jch habe es
häutig gesehen, daß eine sehr beliebte
Auswahriingsart der Besen die
Nähe des Herde-g oder Osens ist«
Dies iollte stets vermieden wer-den
da durch die Hitze der Lesen dass
filelieinateriai. niit dem die einzelnen
Borstenhindrl in dass Holz eingesetzt
sind, irlnnilit tin-d leicht lnsrausflieszt
die Borsten loie werden. Auch wird
dass Holz durch die Hitze leicht rissia
und springt auseinander Nach dem
Wasclfen der Besen sollte man diesel
ben ebenfalls nicht am Ofen trocknen,
sondern in der freien Lust. Am besten
bewahrt man Versen überhaupt nicht
in der Küche aus, sondern hängt sie
in eine hieriiir bestimmte Ecke in ei
nein Nebenraum auf. So werden
auch die Oaarbeien keine so häufige
Erneuerung erfahren müssen.
Tie Salzsiiure im Haus«
ba l t. --- Die Saliiiinre ist ein nn
«iihertmifenes Neininnnasmittel nnd
, sollte daher in seinem Haus-halte seh
’len; nnr muß man sie in besondere
qesennzeichneten Flasche-n aufbewah
ren und überhaupt vorsichtig mit ihr
. immehen Sahyfiiure mit etwas-Wasser
«verdiinnt macht Glagflaschen wieder
vollständig rein und klar, reinigt
ssteintriige von sonst nicht wegzu
jbringendem Bodensatze, entfernt
IFlecken ans Porzellan, die wie ein
gebrannt erscheinen usw. Der unver
Imeidliche Wasserstein im Wassers und
Theesessel löst sich, wenn man diese
Behälter mit Wasser, dem Salzirinre
zuneietzt ist, anstochsh die grane oder
schwärzlich-.- Färbung der sonst schön
weissen Emaille der emaillirten
Töpfe entfernt man, indem man
Salzsäure in Iden Topf giefit, sie hei?
macht und den Topf dann mit San
anssckienert Unerliißlich ist es alter,
alle diese mit Salzsiiure gereininten
Gefäße vor dem Wied.rgebra.nclie
tüchtig und wiederholt mit reinem
Wasser ansxinspiilen
Fleckenreiniaunasmiti
tel. Flecke aller Art entfernt man
ans Stoffen, ohne dem Gewebe est-er
der Farbe zu schaden« durch Bohnen
wasser: Man boche getrocknete weiße
Dürrbohnen, ohne zu salzen, in Was
ser weich; Maß nnd Verhältnisse
zueinander hängen Von der gewünsch
ten Kmft der Brühe ab. Sind die
Bohnen weich gekocht- schütte man
sie aus einen Durchlaus nnd sammle
die Brühl-, die man erkalten lässt
Darauf weicht man die beschädigten
Stoffe oder auch die Its-is darin ein
und reibt sie ohne Seiie ans- »So-gar
Tintenf·lecke, wenn nicht gar zu
alt oder von besonders ätzender Be
fchassellhkit, Fett- mich Noth-wein
flecke usw. in weißen oder farbigen
Stoffen verschwinden bei diesem Ver
fahren. Die abgekochten Bohnen kann
man heil-übern indem man sie ins-IM
ni«nor.’«umrm sind. ia·iit nnd die ne
wiinichten Juthaten bei«gibt. Wollene,
farbige. baumwotlene, schwor-ne 1ogar
seidene St sie werden wie neu. wenn
man sie in liaiuem Bohnen-weisser
wäscht. Auf 1 Pfund Bahnen nehme
man 4 Quart weiches Wasser, am be
sten Nesgenwasser, ohne Seife. Nach
dem man die Stoffe gut durchgema
schen hat, nüle man zweimal in
lauem, weickem Wasser, hänge nach
leichtem Aus-Mücken das Kleidung-?
stiick zum Trocknen aus, oder, noch
ldessen man schlage sie in trockene Tiis
cher ein nnid bügle sie halbfeucht aus
der linken Seite, woraus sie wieder
ssast wie neu hergerichtet sind.
» verbraucht wird, mug von kern
Farbe, reinem Geschmack und Gerne
! sein« denn ohne gute Butter kein
- Küche Leider herrscht in dieser Be
i ziehung zumal in den bürgerlicher
i Kreisen, ein nicht genug zu verurthei
i
L Butter- welche m der sit-C
i
i
i
lender Jrrthimn, welcher dahin geht
daß Kochbutter geringwerthigser seir
könne, ais Tischbutter. —- Tsie Sue
rogate, welche man statt Butter ver
wendet: Nindstalg, Schweine-fett unt
so weiter, müssen denselben Anforde
rungen, wie die Butter, entsprechen
« Häufig wird auch beim Kochen mi
Butter nicht sorgfältig genug damit
verfahren; so darf beim Braten dii
Butter nie braun werden, sondern sii
soll eine schöne goldgekbe Farbe bei
halten; sobald sie braun ist, sind dir
werthvollsten Bestandtheile der But
ter idie Eiweißkörperchen) verbrannt
und aus ihr ist Rin«dstalg gen-order
— die Speisen haben keinen Butter
geschmack mehr und der Nährwertl
der Butter ist verloren.
Jn den Schlaszimmeen
sollte man immer eine Oeffnung ha
ben, durch die sich die Lust fortwäh
rend erneuern kann. — Bei ganz
offenem Fenster zu schlafen, kann
man nicht jedermann rathen. Dies
ist auch nicht absolut nothwendig; es
genügt auch eine Spalte-, eine kleine
Oeffnung, durch die man die Hand
durchstecken kann. Wer aber schon ab
gehiirtet ist unsd kein allzu warmes
Bett hat, kann auch bei ganz osfenem
Fenster schlafen, nur muß er beach
ten, daß er ein der Windrichtung ent
gegengesetztes Fenster öisnet, z. B
wenn der Wesmvind weht, wind er das
Ostieniter aufmachen. wenn der Nord
wind, das- siidlicke Tie Nackeluit if«
nicht, toie man behauptet, schädlich
im llieaentheil sie enthält viel mehr
Sauerstoff, als sdie Luft am Tage
wo derselbe durch die Sonnenhitzi
sehr vermindert wird; sie ist also iiir
- unI viel .zutriiglicher, weil der Sauer
T staff das Haupteleuusnt ist, dessen wir
zur Erhaltung unseres Körpers be—
, dürer
; Eine Listersitznnz
Its m Its-se des Ittmmanaes tu then ei
nstmals-volles Inn-n settvrr.
Von einer sehr ainiilsanten spiritii
stischen Sitznns wird aus Berlin be
richtet: Ein erliner Theater-direk
tor, der sich in seinen zahlreichen
Mußestunden sehr viel mit spiritistis
schen Sitzungen abgab, versammelte
vor einigen Tagen wiederum den
Kreis seiner Gliiu«bigen, um ihnen
all-en, sdie hier versammelt waren
eine spiritisrische Sitzung vorzusiihs
ten. Die Zimmer wurden verdun
kelt, man nahm aus der Tiele Platz,
um dem Geist den Eintritt zu er
leichtern. Geheimniswolles Klopfen
nnd Raunen tönte ans allen Ecken
und Winkeln, und es schien, alsJ sei
der Geist im Vegrifs, die Stätte, an
die er geritten wurde, zu betreten.
Das Skriptoskop wurde ausgebreitet.
denn der Geist sollte doch mittels die
ses sonderbaren Apparat-Z seine Mit
theilnngen machen. Man erwartete
ungeduldig nnd in newössesler Span
nnwg das Klopfzeichem die Kette war
geschlossen, immerwährend rief der
Theaterdireltor das Wort. ans das
der Geist antworten sollte, ohne das
man etwas Auszergeslniishnliches Ver
nahm. Die Mitglieder dieser spiri
tistischen Sitzung geriethen bereit-I in
jene Spannung, die solchen Zins-in
gen zu eigen ist« nnd leihst inigliinbi·
ge Gemiither wurden lschon angesteckt
Die Dunkelheit nainn .3«n, die Stille
wuchs, und man hörte imnixr lanter
und iimmer eindringlicher die Stint
me des Direktor-T die lich an den
Geist wandte, der noch nicht erschienen
war. Da endlich ein leise-I »st’lopszlsis
chen. Wie elesktrisirt zucken die Mit
glieder der »Seance« zusammen. Die
Kette schließt sich unwillkürlich fester, «
und dies-mai fragt die Stimme des
Theaterdirettors behend vor Erre
gung: »Bist du endlich, treuer Geist,
den wir eriehnen. gekommen? Sage
uns aus sdieseni Blatt, mer dn bist.«
Noch einmal das Klopfen unid noch
lauter fragt die Stimme des Geister
beschwöre18· wer es denn sei, der so
eben erschienen Aber eine geniiiths
liche Stimme in uiiversiilichtestem
Berliner Dialekr antwortete-: »Ach
nee, ick bin man blos der Milchmannl
Jck konnte nfi die Hintertreppe nich
ruft und da bsn sit eben die Vor-der
tkeppe lang Ininsen « Die Stim
mung der «--- vnimleder soll von»
der Isi»-·lis « , « ·· ieinlrh heitere J
uiiigeicijlsp « sn;1n iiindete die
Lampen an l in«·ch:’inend hat«-t
der »Geist« des- -"iilehinannes, der die
Vordertrenve erklomm, die spiritiistis
schen Geld-a ·-««en der anderen Anwesen
den verjagt
Inss usi- onst-i fo- IMII
ges-« v sum-c sc- m
Eure letzte Gelegenheit für
OsterAuSstattung
Rounut herein nnd uud laßt uns heute Euch
ansstatten
Unsere Waaren und Preise find recht und wir
werden Geld für Euch sparen nnd Euch eine
Erster Klasse Äusstuttung
gebeu. Vergeßtuicht
zuerst, esZ
Seht bezahlt
sich.
Inst- dei gebildeten Cis-m England-I W I
lich eines Mccu schuldig.
VersicherungsschwindeL I
s
Vor dein Assisengericht von Liver-:
pool hatten sich vor einigen Tagen s
sieben Personen zu verantworten, dies
von einer Versicherungsgesellfchasts
wegen versuchten und ausgestihrtens
Betrugses verklagt worden warens
Man hatte Familienangehörige ver-s
sichern laf’en unsd dann gefälfchte
Todteuscheine einger-eicht. Jn einzel
nen Fällen war die Versicherungs
sumnie auch thatfächlich zur Aussich
lung gelangt· Dies war einer Frau
Sarah Walten der Gattin eines
praktischen Arztes, gegliirkt, und
zwar hatte die geniiithvolle Dame
ihren Mann nnd ihre Tochter in die
Lebensversicherung ein-getauft und sies
nach einiger Zeit als verfiorlusn geil
meldet. Der der Mitloifsenschaft ver-;
dächtige Eheinann konnte seine gänz-s
liche Unkenntniß von den sanherens
Manipulationen seiner besseren«
Hälfte nachweisen und wurde freige
sprochen: ebenso die eine Tochter
Eine Zuchthausstrafe non drei Jah
ren aber erkannte der Gerichtshof der
Frau Walker zu und verurtheilte eine-l
altere Tochter der Betriigerin wegen(
Mithilfe zu 15 Monaten Gefäiianifzi
und ein-e Schwester Frau Walters zu;
einein Jahr Gefängniß. Je ein Jahrl
und 9 Monate erhielten zwei and-ere
Frauen die es versucht hatten, auf
ähnliche Weise Geld von dser Versiche
riinigsgefellschaft zu erlangen. Der
Richter Grantham konnt-e sich nach der
Verkündigung der Urtheilsspriiche
nicht enthalten, zu bemerken, daß die
Versicheruugs - Gesellschaften selber
schuld wären, wenn sich derartige
Fälle immer häufiger ereignen. Ihre
Agenten gingen viel zu aufdringlich
zu Werke und brächten durch ihre Be
lästigungen manche Leute darauf, sol
che Betriigereien zu veriiben.
Das Zerfallen der gekochten
Fisch-e wird verhindert, wenn Inm:
dem Salz-wasser, worin sie gekocht
werden, ein wenig Essig und Butter
beifügt.
Unzerreifibate Aufbäni
: gek. An Herrenlieinkleidern reiße
die Aufhänsaer beim Atti-klopfen dei
Kleider sehr leicht Man häkle dabei
Tons mittelfeineni Bindfaden unge
fiihr 25 Lustnmiclnsst, umliäkle diesi
mit festen Maichem ziehe Anfang
nnd Endfaden zweimal durch der
Stoff nnd verkniipfe sie im Futter de-.
Beinkleidetk
Was ift Schick?
s— eine Rundiri·. .- Um ihren Le
»serinnen aus der L at der Frage zu
helfen, wie sie sich zu den unübersehs
dar vielfältigen Formen der Winter
Mode stellen sollen, hat die französische
Zeitschrift «Feinina« an eine Reihe
berühmter französischer Kiinftlerins
nen eine Rundfrage darüber gerichtet,
was Schick sei. Während einige, wie
die Opernsängerin Frau Carrd oder
Fräulein Leconte, erklärt haben, der
Schick lasse sich so wenig desinierem
wie der Duft einer Rose osder wie das
Fesseln-de im Spiel einer Schauspie
lerin, haben andere Frauen sich um
eine geistreiche Antwort liefnjiht Ta
bei zeigt sich, daß, so verschieden wie
die Befraaten selbst, ihre Ansichten
über den Schick sind. szrau Marcelle
Lender vertheidigt den klassischen
Schick, den maßt-allein an der Tra
dition sich bildenden Geschmack, wa
gean FriiuleinMiftingnett den phans
tasievollen Schick, den« Moderiiistiiits,
im Geschmack, dessen Kühnheit keine
Schranken der Konvention anerkennt
sich zu eigen macht. Fräulein Cicile
Sorel von dex Cniiiedie Fraueaise
snclit dass Problem mit den Mitteln
der Psychologie zu lösen: nnch ihr
kommt esi nor allen Dingen darauf
an, dgfz jede Frau die eigentliiimlis
clien ginge .lire—:s eigenen Wesens flu
diert. Vielleiin eignet ilir die uner
kliirliche, reizvolle Majeftiit der Re
naissauee rauen, vielleicht die materi
silie »’«Er".rde einer Herzoain des- »gro
ßen sanrliundertcs«, vielleicht auch die
Verfiinerische Siiszigleit einer Mar
qnise des is. Jahrhundert-T Wie
dem auch fei, ohne Riiitsicht auf die
geltende M ode mits; jede Frau den
weiblichen Typus nnstnidig stunden
derier eigene Natur auszeichnet
Danach lint sich die «,stilvelle« Gewan
. dnng zu richten. Zum »Stil« muß
I
dann der »Schick« hinzukommen.
Ganz anders fpricht sich die bekannte
französifche Wagnersiingerin Frau
Felia Litvinne aule in der lieber
zenauua, daß der Begriff » Schick«
nicht auf gewisse äußere Allnren be
schränkt sei, fragt sie nach dem ethi
schen Untergrund des Worte-I nnd
sie kommt zu dem Eraebnif3, mir der
könsne wahrhaft Oiebick fein dessen
ganze Lebensführung -—- »in-J zum
Sterben in SchönlezeiN —, defien
ganze innere und au ere Haltnna nun
Schick durchtränkt sei. Kinn nnd
biibich iagt Frau Piemt non di r Co
mesdie Frnneaiser »Der Edi- net
hält sich zur Eleganz niie dei weit
zur Intelligean