Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 14, 1911, Zweiter Theil, Image 16

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    Es Mtes Weinfaer in
s , Frankreich.
, , W dieser Spismarle schreibt die
sMkier Zeiinng:
Mär die Mißernte im Allgemei
I· nnd iilier die unglückliche Wein
Iese in Besonderen isi in den franzö
fsjn Blättern schon viel geschrie
ben worden. indessen ist es bisher
sieh keinem gelungen, die Folgen die
ser ungeheuren Aussälle genau zul
bestimmen Zunächst muß natürlichl
die Hausse der Weinpreise in’5 Angel
gefaßt werden. Diese erklärt sichs
nicht nur aus der Dürstigleit derl
Lese, sondern auch aus den geringen
Besänden der angesammelten Vor
räiht Die Preise Von IIO und fik
Franrs sür den Heltoliter allerne
wiisdsrrlichsten Weins, die in den Jah
ren des Melthaus. der Reblauis nnd
anderer Krankheiten 1852 big liess-C
1877 bis 1890 gefordert worden iva
ren, werden dieses Mal noch ganz be
triichtlich überschritten Man mußt
dagegen halien, daß in der Periodel
1904 dif- 1909 der Durchschnittspreig
fiir diese Weine nur 5 bis 9 Franco
siir den Heltoliter betragen hattet
Daraus lann man sich eine Vorstel
iung von den Riicltvirlungen dieses
Leseaussalles auf die kleinen Wein
händlery Restaurateure usw. machen,
denen es unmöglich ist, ihre Detail «
"p’reise in gleichem Verhältnise zu er
höhern Natürlich sind nunmehr mit
einem Schlage die seit Jahren wäh
renden Klagen des Südeng über die
Ldsatzlosigleit seiner Reisen Erzeug
nisse verstummt Man erinnert sich.
daß diese südlichen Winzer wahre Re
volutionen wegen dieser Unverliiusi
lichte-it ihrer minderwerthigen Weine
otganisirt halten« die zu sehr bedenls
lieben Verwicklungen und sogar Trup
penrneuterei führten Nun ist der
Säden bei der allgemeinen Ver
doetung durch den Meltdau im
Jus-re 1910 noch verhältnismäßig
gelirrde dar-angekommen da er eine
allerdings schwache Mittel-mir aus
zuweilen bat. Er iann fest seine(
Weine. die er IM kaum zu 5 bis
7 France unterzubringen vermochte
leicht siir 40 Frau-es und barst-er
verlaufen Allerdings baden dasäirJ
Idie sildsltchen Winzer viel Sorgen tniti
ihren Arbeitern, die sich zu starten
Organisationen rusarnrnengxtban traf
ben und die Situation natürlich siirI
sich gleichfalls auszunutzen suchen.I
Das wabre Elend dagegen ist jetztI
in Burgund und in der csltaintvagne11
zu suchen. Wenn es sich noch um
etwas Vorübergehendes handelte!
Aber dort tritt viel Ernsthasteres ber
vor nämlich eine ungeheure Verstiir I
iung des Fortziedens der Bevölle
rung vorn s flachen Lande in dieI
Städte. Wie Herr Cunisset Gar
not bei dem Kangresse gegen die
Entviilterung der Cote b"-Or lehthini
in Dison feststellte. verlassen die Win
zer Burgunds tvie auch der Cham
pagne« die insolge des sozusagen völ
ligen Aussalles der Lese irn Jahre
1910 gänzlich mittellos geworden
sind. in Massen ihre Weinberge und
ihre Felder, um sich in die Städte zu
flüchten. Ver-laufen können sie ihre
Grundstücke Zur Zeit überhaupt nicht«
da teine Bieter sich melden. So wer-«
den Felder und Weinberge brach lie
gen gelassen Die Zahl der leeren
Bauern und Winzerbiiuser in diesenI
Gegenden soll bereits in die Tau- I
sende geben Dabei wird gleichzei
tig eine revolutionäre Strömung
mächtig die ihren Ausgangspunlt
oder besser ibren Vorwand in demI
Kampfe gegen die Weiniiiischer sin-ä
det und sich besonders in der Gram-I
pagne in gefährlicher Weise ent
wickelt Man steht da vor einer sebrI
ernsten nnd ties einschneidenden na
tionalen Frage die nicht mit ein
paar Michwicbtigungspbrasen undI
Vertrauenstaaesordnungen des Var I
laments gelöst werden kann. sondern
energisches Eingreifen nnd weit aus
schauende Nesormen seitens der Re
gierung und des Parlament-i erspr
-dert
Zetstökuassfzese is einem Ehe-ausser - Leser is Damit-V
Die neuen englischen Münzen.
Anläßlieb der neuen Münzen, die
setzt in England mit dem Bilde Kö .
nigs George l geprägt werden, und
die binnen kurzem in den Verkehr
kommen werden, erinnern die Lon
doner Zeitungen an die bei derl
Münzprägung üblichen Vorgänge
Die Evening Newg schreibt darübeq
«Dem Buchstaben des Gesetzes nach
hätte jeder das Recht, Gold aus der
Münze zu tausen, und es abgaben
frei in Sovereingo ausprägen zu las
sen, zum Kurse von 35 175 101,-L»-d die
Unze (31 Gramm). Aber die Bank
von England bat die statutenmäßige
Verpflichtung Gold von einem fest
gesesien Feingebalt zu Its 175 9d di-:
Unze zu tausen, und obgleich das die
Unze zu 11,-2d weniger ist, als der
Münzpeeis beträgt, so ziehen die
Einbeinger von Gold doch vor, es
det sank zu verkaufen, wo sie gleich
Bepdlung in Baar empfangen. wäh
qend sie bei der Münze eine unbe
stimmt-at lange Zeit warten müssen,
ehe ei ausgeprägt wird. Jeden Mon
tag tressen sich in einem unscheinba
ren htuse in Winchester Street in
der City eine Gruppe von Leuten,
,« Ue wohl den kostbarsten Markt der
seit darstellen Jn diesen auser
Ishlten Zirkel werden nur die Ber
tveter von vier Firmen, die als die
destinrmenden Zwisckzenhändler aus
dem Goldbarrenmarlte bekannt sind,
zugelassen Es ist ibte Ausgabe den
Preis des Geldes zu bestimmen, und
praktisch iiber das Schicksal der im
stehe befindlichen Goldbarren zu
entscheiden von denen der größte
M ein Ende jeder Woche mit den
W der Union Castle Line
Miriia kommt. aus Rechnung der
Mosis-sen sanken, denen ei
senden Bergwerk-i in Tragen-solt
Messen ist. Bisse-eilen, wenn ihre
WM ben heine;i Sorge-sung be
lt e einen unt
ein M wenig-« höheren Preis nrnl
Wsche Mitbieier sernzubalten,"
- MKWIUUI Anat dies
M des- seliesen der sankleteuug
H M so m der sank Ietnustel
U dibet die sit-lage siir dies
)Staatsmiinze. Aber es ist das nicht
der einzige Vorrath. der fiir Neuprä
gungen zur Verfügung sieht Die
Prägung von kleiner Münze, die aus
Idem Verkehr gezogen ist, gehört
ebenfalls zu den Amtspilichien der
Münze. Nach einem vor vierzig
IJahren erlassenen Geseß isi jeder ge
setzestreue Staatsbürger, dem ein
Sovereign unter dem Gewicht von
122 Grain (1 Grain ist gleich 65
Miligramm) angeboien wird, berech
tigt, nicht nur es zurückzutveisen, fon-»
dern auch sogleich, es zs zerbrechen
oder zu entstellen, so daß es nicht
mehr als Münze im Königreich in
Umlauf gebracht werden kann. Glück
licherweife und zum Boriheil des
täglichen Verkehrs bleibt diese Vor
schrift mehr oder« weniger ein todier
Buchstabe; wir bedenken uns doch,
Münzen muihroillig zu zerhaeken.
Silbermünzen, die ja keinen Bestim-»
mungen der gefehlichen Zahlung
mitiel unterliegen, haben in der Re
gel ein viel längeres Leben als
Goldmünzen. Eine Untersuchung die
die Münze vor zwei Jahren einmal»
anstellt, ergab, daß halbe Kronen
(2.50 Mark) 65 Jahre ausdauern,«
Florini (2 Mark) 45 Jahre Schil
linge 42 Jahre, Sixpence Siiieke 28
Jahre und Breit-ener- Siiicke 33 Jah- !
re. Der bolksihiimliehe Sirt-eure hatt
also die kiirzesie Lebensdauer.
Ein Unterl.
»Nun, herr Lämmchen, wie geht’s"
im Ehefiaade?« »
» «Sehr schlecht! Ich darf nicht mehr
»was-eri, keinen Wein, sein Bier trin-?
’ien ——- nnd ausgehen darf ich auch
nicht!« »
«Da werden Sie die Deiraih schon
recht bereut haben?!«
·O nein ---— bereuen darf ich auch
nahm« .
Macht der Gewohnheit
(Zwei Damen). »Wie geht es Dir,
seitdem Du nicht mehr auf dem Tele
phouomi bistf
»Ich bin durch eineheiraih dauernd
falsch verband-if
Wes-ei
DszMedaillqm das unfre Liese ziert,
hat Franz, dersriiutigam ihr ziselirt.
Bomdass und liaidserabad
Aug den üppigen KUMW
rund kühlen Berggegenden sehtan
,ist der deutsche Kronprinz zunächst
lin den südlichen Theil Vorderindiens
tgelangn too»er um diese Jahreszeit
angenehm tuhlk Tage und frische
«Nöchte antreffen wird. Er bat es
vorgezogen statt don der Jnsel Zeh
lon nach dem gegenüberlieaenden Fest
lande-trafen Tulicvrin iiberzusehen
und von biet liber Madura und
Madras nach dem Norden zu reifen.
eins längere Seefalnt zu machen und
in Bombay seinen Einst-g in das ei
aentliche Jndien zu halten. Er hat
sich damit gleichsam von der Seiten
tbiir, durch die der mit deutschen
lSchifien Neisende und in Colontbo
Landende Indien zu betreten pflegt,
«an das große Hauptthor begeben,
durch das ununterbrochen der misch
rige Vertehrsstrom zwischen Indien
und Europa fluthet. hier trifft der
englische Kaufmann ein, der seine
Waaren absehen oder indische Bauen
wolle kintausen will, hier landet der
englische Kolonialbeatnte. hier trei
fen aus englischen, französischen und
österreichischen Schiffen Reisende al
ler Art zum Besuche des seltsamen
hinterlandes ein. Natürlich ist ej
die aliictliche Lage der Stadt. die sie
zu solcher Bedeutung erhoben hat
Die Bortugiesen sind ihre Gränder
gewesen, aber die Engländer hatten
schon 1661 dafür gesorgt. dass ihre
Flagge über den Bastionen des Ha
fens wehte. Seitdem ist Bomban
sprunghast gewachsen und bis 1881
zur größten Stadt Jndiens empor
gestiegen. Dann freilich mußte es
den ersten Rang an Kalkutta abtre
ken· und als gar im letzten Jahrzehnt
des vorigen Jahrhunderts die Pest
in der Eingrdorenenstadt ausbrach,
sank ihre Bevölkerung von 804000
zuriick aus 776,000 Bewohner. Das
Uebel ist noch immer nicht gebannt,
da sanitäre Maßregeln in den Bier
keln der Eingeborenen den größten
Widerständen begeanenx aber der
Handel der Stadt fängt doch an, sich
von dem schweren Schlag, der ihn ge
troffen. zu erholen, und wer heute
durch Bombav schreitet. gewinnt den
Eindruck nicht nur einer schönen und
blühenden, sondern auch einer mäch
tigen und stolzen Stadt
Der Kronprinz hat sich nach den
kleinen Stationen der Seereise nnd
den anmuthigen Dörsern nnd Städt
chen Zehlong in Bombay von dem
«Getriebe einer echten Großstadt um
geben gesehen. Die maiestätisehen
öffentlichen Gebäude, die noch dazu
durchweg im hochthiirmigen Stile der
Gothit aufgeführt sind, die weitläu
sigen Parkanlagen, in denen« scheine
Schattenbidtme gegen die Strahlen
der hohen Tropensonne schühem das
rege Leben und Treiben seiner Glanz
und Schmuck liebenden Bevölkerung
werden ihn aus- stärkste gesesselt ha
ben, zumal er dieses leuchtende Bild
in einem klassisch schönen Rahmen sah.
Denn Bombah liegtaus einer schma
len, aber reich gebogenen gandzunge
so glücklich, daß es zwei Seeseiten hat,
so daß man sowohl die Morgensonne
über den Wellen herauskommen wie
die Abendsonne in den Wassern des
Westens versunken sehen tann. Es
liegt aus ebenem Gelände, aber eine
benachbarte Land-Junge der Mala
; her-Hügel, steigt so anmuthig und so
snahe der Stadt einige fünfzig Meter
liiber den Meeresspiegel empor« daß
sie sowohl ddem Häusermeer einen
Ist-rundlichen grünen Rahmen gibt,
»als eine nackende Aussicht iibee das
"·aanze Gebiet der Großstadt gewährt.
JWer hier oben gestanden hat und die
Itiesrothen Farben des Abends aus
ILand und Meer hat spielen sehen,
zoder wer am Fuße des hiigels dem
TKorso der Bombaver zugeschaut hat,
Haus dem der mitrageschmiickte Parse
smit einer seidenglitzernden Gattin
stolzer im Automobil dahersährt als
»der englische Reaierunasbeamte, wo
»der zerlumbte hindu sich scheu zur
j Seite drückt, um die aus Araberheng
Isten vorbeisprengenden Mohammeda
Jner vorbeieulassem indeß die hohen
;Valmen sich im Winde wie zum
HTatte der Melodien neigen. die die
. schottische Reaimentslavelle spielt, der
lhat ein in seiner Schönheit, liebt-ig
Jteit und Seltsamleit berauschendee
EBild Indiens gesehen·
l Solcher Gesammtwirtung gegen
siiber hat Bomben wenig Einzelessette
ssiir den kritischen Reisenden auszu
Hweisem Die höhtentempel von Ele
! phante, die aus der andern Seite der
»dem Lande zu etehrten Bucht Bom
» bays liegen,»ersordern nicht nur eine
ermüdende Wassersahrt iiber die meist
»sehr heiße Bucht, sondern können
auch mit den vielen berühmten höh
lentempeln, an denen Indien sonst
»reich ist, keinen Vergleich aushalten.
» Wohl aber sindet sich jenseits der an
Fdern Bucht, aus dem schönen Main
jber-Hiigel, eine Seheniwiirdigleit
: von höchster Eigenart. Das sind die
ssogenannten Thürme des Schwei
sgeni, in denen die Parsen Bombahi
ihre Todten dem Nichts überlieseny
mit welchem Ausdruck man wohl am
»besten den Zweck und die Art ihrer
tsestattnngesorm kennzeichnet Diese
Anhänger der Lehre Zorn-stets wol
len verhiiteiy daß durch den Vorgang
des Todes nnd der Verwesung eines
der vier Elemente verunreinigt wer-,
Hef- dem Feuer, dein Wasser oder drei
Lust einen Leichnam zu iibersedrn.
Dasiir sind sie aus den unserm Oe
schrnaei fürchterlichen Ausweg oersal
len, ihre Todten den Geiern zum
Fraß-e zu til-erlassen die dann dies
sGeschiist auch so griindlich besorgen
daß schon eine halbe Stunde, nachdem
die Leiche in einem der Thurme des
Schweigeng niedergelegt worden, nur
das Knochengeriist von ihr übrig ge
blieben lit. Das wird dann in einen
Schacht hinabgestoßen, der mit Kall:
milch und Negenwasser gefüllt ist und
wo auch der Rest des Leichnams in
turzer Zeit wenigstens sür die Augen
in Nichts übergangrn ist. Der srenide
Besucher wird natürlich zu diesem mit
der Weibe dei Religion übertieideten
Bestattungsdersahren nicht zugelas
sen; nur das Modell eines Thurmes
wird ihm gezeigt, das ihm die techni
sche Einrichtung des Jnnern zeigt und
ihn über die bngienische Sauberleit
des Verfahrens auslliiren soll. Aber
wenn er dann aus den Rändern der
Thurme und aus den Bäumen der
Nachbarschaft die Geier harten siebt,
deren heiserer Schrei und ungeduldi
ger Flügelschlag ihm zu sagen scheint
daß sie schon aus den nächsten Todten
warten, dann schüttelt er doch voll
Abscheu den Kopf über diese Bestat
tungösorni einer lonst so ausgelliirten
und fortschrittlichen Volksgeineinde.
Aber vielleicht war ganz Bombay
mit feinen schönen und häßlichen
Sonderbarleiten dem Kronprinzen
nicht so interessant, wie Haiderabad,
die Hauptstadt des größten unabhän
gigen Fürstenthunig Indiens igid der
Wohnsitz des Nisams, seines Beherr
schets. Jndische Fürsten sind ja heut
vzutage an Glanz, Macht und An
sehen nur die Schattenbilder ihrer
Vorfahren; aber die Gräsie des Für
stenthums Haiderabad hat seinem Be
herrscher doch noch einige wirkliche
Maiestiit bewahrt, die in ihrem orien
talischen Gewande aus den empfäng
lichen Fremden ihren Eindruck nicht
verfehlen kann. Man hat haider
abad die letzte Hochdurg islamischer
Herrlichkeit in« Jndien genannt, so
echt mohainrnedanisch ist das Ge
dränge des hoses, daf- Getriebe der
Straßen und nicht zuletzt der Rahmen
tlassischer mohammedanischer Schlös
ser, Moscheen und Grabdenkmiiler,
der dies Leben umaiebt. Draußen
vor den Thoren der Stadt aber liegt
das weite Dettan mit seinen Baum
:vollseldern« seinen vhantastischen
Ruinen auc- Indiens großer Zeit und
seinen ungeheuren Streiten Strauch
und Waldgebiet5. Hier tann das
Weidncannsherz des Kronprinzen
schwelgen, denn es aiht kaum einen
Vertreter des indischen Thierreichi,
der nicht in dieser aroßen und men
schenleeren Buschwiiste hauste. Die
Telegrantme berichten denn auch
schon von frohen Jaadsesien zu denen
der Kronprina mit feinen Gastgebern
ausgezogen ist.
Itankeel0’o sitt-usw
Amerika hat nicht als einziges
Land das Vorrecht, große Vermögen
in besondre-. hoher Zahl zu besitzen.
Auch Frankreich tann sich noch immer,
wie die soeben oon der französischen
Steuer - Verwaltung herausgegebene
Statistik der Erbschasten des lehten
Jahres zeigt. einer außerordentlich
großen Zahl Millionäre und Multi
rnillioniire rühmen. Jn Frankreich
haben itn letzten Jahre 395,305 Ber
rniigen irn Erhschastiwege ihren Be
siher gewechselt; diese stellten eine
Gesammtsurnrne von 6,153,069,923
Franken Altioa dar: und so zeigte sich,
daß 373 unter den Todten ein Ver
mögen hinterlassen hatten, das zwi
schen 1 und 2 Millionen betrug; 145
Erblasser hesaßen zwischen 2 und 4
Millionen, 46 zwischen 5 und 10 Mil
lionen, 10 zwischen 10 und 50 Mil
lionen und schließlich 2 noch mehr als
50 Millionen Franken.
—..——--—— --
steuerfrei-sc
»Den Regimentsarzt, ich habe Sie
rufen lassen, weil mein Magen etwas
indisponirt · . .«
»Ja, ja, gnädige Frau Oberst! Mit
diese verfluchten Sau-nagen is immer
baj G’frett."
sie er es versteht
sil.: «Sie sagen, Jhre Frau hätten
Sie bei Gelegenheit eines Eisenbahn
unfalles tennen gelernt; war das ein
großer Unfall?«
Q: »Sie werben ja sehen da
sammt sie!'·
Eisenthiinstiche Logik
«Sie bewrben sich um vie hanb
meiner Tochter wieviel Schulden
haben Sie?"
»Mittel«
«Keine Schulden!?. Aber, jun
ger Mann, dieser Mangel an Kredit
ist lehr wenig vertraueneetveckend!«
Zseitelbsiter trete.
heirathjvermittlen «Daß die Da
me, die ich Ihnen empfehle, häßlich ist,
gebe ich zu. Deine ist aber auch al
lei, was an ihr häßlich ist, echt und
das ift boch auch was werth!«
Ja der Anders-im
»Was wollen wir spielen?"
»Was-n und Fragt«
JUch i.a Du kannst anfangen!«
»Ich hats ich Dich doch bloß nicht
lgeheirathetck
» Fast genau nie-e J;hre nach der In
oienststellung des ersten deutschen Un
terseehootes ist die deutsche Mariae
von einer Katastrophe betroffen wor:
den« tvie sie in anderen Marinen nicht
zu den Seltenheiten gehören. Daß
seit dem 15. Dezember 1906 stets
glücklich gefahren wurde. ist ein Be
weis für die Umsicht nnd Schuluna
des Personals und die Betriehssieher
heit der Boote zumal seit einigen
Monaten nicht weniger ais acht Un
terseeboote Fahrten ausführen Das
auf ver Danziger Reichstverft erbaute
U lll trat am 29.«Mai 1909 unter
die Flagge. Jn faft 3t2 Monaten hat
er stets glücklich gefahren. Mit dem
Schtvesterhoot U lY unternahm es im
November 1909 eine Fahrt von Kur
haoen um Singen nach Kirl und legte
ohne Zwischenlandung 540 Seewei
len in der Stunde zurück. Personal
und Material waren nach der Ankunft
in Kiel in bester Verfassung. Diese
Leistung erregte berechtigtes Ausse:
seines Unterseedootei helfend einged
Lsen soll, begleitete den U lll nicht.
Es lag in der Reichswerst, und die
»Mehr Schlepper Stein und Lade
bugslrten unmittelbar noch dem Sin
ten des U lll den Vulkan nach M
Unsallestelle. Der große Wer-st
schwimmlrahn war schon vordem dort
angekommen Das eine Schisssende
des U lll war in die Tiefe gegangen,
das andere ragte noch aus dem Wasser
hervor. Die Bergangsarbeiten wur
den mit Feuereiscr ausgenommen.
Ein Troß von Rettungssabrzeugen
sammelte sich bald in der Heilendor:
fer Bucht, wo auch der Ches der Ost
seesiotiom Vizeadmiral Schröder, der
Jnspelieur des Torpedowesens und
der Oderwerstdireltor, die Kamerad
mirale Lang und heulel erschienen
Das schwere Unglück des U Ill, der
erste schwere Schlag, der die deutsche
Unterseebootslotille getrossen hat, tust
die Unterseebootunglücke in anderen
Ländern ins Gedächtnis zurück. Der
erschüttetndste dieser Unglückgfiille
steht wohl noch in allgemeiner Erin
nerung: der Zusannnenstoß des fran
zösischen Unterseebootes Plndiose mit
Innerstes-II »l! H l ".
hen. Mitte Dezember 1910 durch-L
auette U lll gemeinsam mit U l in
Begleitung des Hebeschifses Vullan
die westliche Ostsee bis Saßnitz und
suhr nach einem kurzen Aufenthalt
nach Ecketnsiirde zurück. Von klei
neten Unsiillen ist die deutsche Uns
terseebootsslotille nicht verschont ge
blieben. U il erlitt bei der Etpros
bung der eleltrischen Lustpumpen in;
Danzig durch Springen einer Schran
benmutter eine Beschädiguna, U IX«
stieß im Februar 1910 im Kaiser Wil ;
helm - Kanal mit dem Flensburget
Dampser Capella zusammen und et
bielt erhebliche Schaden. An Bord
il H« erfolgte am 25 März 1910 ei
ne Explosiou der Aliumulatorenbat
terie, die 45,(·I00 Mart Schaden ver ·
ursachte Bei allen llnsiillen aing.
indess lein Menschenleben iu Grundes
U lll war jüngst an der Oftseite dess
Kriegslsafens zwischen Möltrnnrt undk
heilendors mit Uebungen beschöstigt,
als die Katastrophe aus noch unaus
klärte Weise eintrat. Das hebe-.- unds
Dockschiss Vulkan, das beim Sinlen
dem französischen Postdampsek Pas
de tsalaio im Haseneingang von Ca
lais am 26.. Mai des vorigen Jahres-.
Damals sind 27 tapsere Seeleute, 24
Mannschasten und Untekossiziere nnd
Z Ofsizieke, sast augenblicklich zu
Grunde gegangen. Der Tod ist so
schnell eingetreten, daß das angewan
te Unterseeboot nicht einmal mehr
durch Loslösen der dazu bestimmten
Boje um Hilfe signalisiren konnte.
Das Boot sant dann aus den Meeres
boden. und die Hebungsarbeiten ha
den bis Ende Juni gedauert. Das
war schon der dritte größere Un
gliictgsall in der französischen Unter
seeslotille, ein Schlag, so schwer, daß
er das ganze Land in Trauer versed
te und alliiberall Theilnahme und
Mitaesiibl erweckte. Von anderen Uns
fällen ist noch die Katastrophe aus
dem italienischen Unterseeboot Foea
ertoiidnenswertls, Ioo sich ein Gemisch
aus Benzindiimvsen und Lust in ei
nein Raum unter dem Oderdeck ent
zündet hatte, das ganze Deck ausriß
und 14 Personen ums Leben brachte
Dss MIOM »sich-« bki Ist Affekt
Kinder-uns
»Mensch der Onkel sprach heute
von verschiedenen Gesichtspunkten
Meint er damit dieSommersprossen?«
Ensliihe sum-.
Bin Brown und Sammv Srniih
hatten sich auf der Straße ges-rügen
Der Lehrer kam darüber hinzu, packte
sie beim Kragen und zog sie in’i
Dem-. «Sanrmy Sinith, Du ungezo
gener Bengel«, sprach er, »Warum han
Du Bin Brown geschlagen?«
»Er hat mich zuerst geschlagenU
win elte Samt-w
« as ifi keine Entschuldigung, Du
ungezogener Bengel!« verwies ihn!
ver Lehrer. »Weißt Du nicht, daß«
uns Peboien ist« wenn uns einer einen
Stre ch auf die eine Backe giebt, daß
wir ils-n auch die andere hinhaiten
sollen?«
»Aber er hai mich nicht auf die
Backe wichlagenst vertheidigte sichs
Samt-Im »O hat mich auf die Nase
geschlagen, und ich habe teine andere
Rase, die ich ihm hinhalten lann.«
sseseieustt
Der junge Ehe-traun zog es vor. zu
hause zu bleiben, aber die junge Frau
zog es vor, den Sommer in einem
viel aus dem Lande zu verbringen.
ie derbrachten also den Sommer in
einem hotel aus dem Lande. Am er
sten Abend nach dem Abendessen spa
ierte der junge Ehemann im Speise
faul herum und sehte sich schließlich
aus den Klavierboch statt aus einen
Stuhl. Dasselbe geschieht am zweiten
Abend. Und acn dritten und jeden
folgenden Abend. »Ich verstehe nicht,
Schaf, sagte die junge Frau eines
Abends, »von-m Du immer am
Klavier sizest Du weißt doch, daß
Du leine ote spielen iannsii«
«Olls!" antwortet der junge Ebe
mann, «aber das kann auch kein an
derer, während ich da sitze!«