Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, April 07, 1911, Zweiter Theil, Image 11

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    Mitm- Hkhwibkhrikt von
Tini- Junkmngki.
W
No. 561. Spring is jetzt bald da
un das meint filk die Hauskieper alle
möglickx Eclspenzes. Da sm in die
erscme Lein die Kidsl Jch kann Jhne
sage-, was die alles brauche, das is
mi: Worte gar nit zu dislteiive, das
lami mn en Mensch mit e Muttekhzez
imnekstehn un epptieschjehte. In die
lange Wintermonate, da werd off
Rom-«- alles aufgcjuhst un aufgetisse
un wie met fo auf deitfch sage duhl,
one-gewehrt Die Stackins wem so
lang gemen2, bis le aus nicks annetschs
tet mehr lohnsisle dulm, als wie aus
Väticlrek. Daß so ebbee nit arig gut
mi die Füß fühle dahi, dazu braucht
met leine Brill, awcver mer denll im
mer, for den Winter is es gut genug.
Dann komme die Siihtchen Jch sehn
immer dazu, daß die Butve llien un
mitmw Löcher cm die Stellt gehn, un
wenn ich das will, dann muß ich jede
Minnit da hock: un die Kleider tie
vebte un Pälscheg aussetze. Se lönne
" sich denle in was for e Kohndifchen
die Euhlchek sin un daß die Kids ol
les neu brauche, das geht mitaug e
Wort zu sage.
Das is awtner noch nit allegz in
den Hans selbit lserrsche simmelehre
stodndiichena Die Mitten-J sin alt un
verriiic »die Aarpets sin ausgewodre
un dreckig. die Waltlpelwerg sm
schwarz, wo in die erschte Lein. der
Philipp, wag mein Hof-band is, data
aetend hat mit sein Pfeif sehnte-hie
Ich tann Ihn-s sage, ich könnt in den
steiler starte un die Gerret stavpe ani
iutliene un zu rennowehte un den alte
Srots eraus zu schmeisse un dann deht
niete itvwerig bleitve, wie die vier
iManie. Das duht en Hiep Geld loste
nn der Philipp muß diesmal blute
das; idn die vaar Haar wo er noch an
sein Balslhett hat, bolzesteack in die
Höh stehn.
Iltotver das is immer noch nit al
les-. Ich sm auch noch da. Ich den
mich ieit letzte Sommer nictg mehr
anaeschasit un lien tein lsent an mich
neböngt un da könne Se sich en Be
arili mache, was ich alles brauche
kunn. Jn sriilpere Jahre da hen ich
mich ja immer mein alte Stoff e we
t«ia iiowergemachL Tag Riesolt war,
das-, iet) e ganze Latt Geld gespart heu,
axvnser dator den ich auch geguclt, wie
e ltjiodcjournal odder wie mer auf
deitsai saae dultt, toie er Schienen-oh
Der Philipp hat dag gar nit genah
tis;., awwer wenn er e annete Lehdie,
einesckseltie die Wedegtoeiler gesehn dot,
dann bat er sie immer mit mich lom
delikt un ltat gesagt, annere Lehdieis
deine viel steilischer aucte. Well, da
ten ich dann mein Meind ausgemacht,
den alte Mann Zu fiase. lln es is
»reine Jntenschen in diesen Spring
mich aufzutiictele wie en neuer Sa
krtlsn Ich lese schon. sor e paar
Woche zuriiet jeden Tag die isttwer
teisemcnts in den Pelwer un ich mus;
sage« io ebbes trebsiges, wi: jetzt die
Stett-. sin, hen ich in mei ganzes Lewe
noch nit gesehn. Da ig zuerscht der
Habdelschlirt gewese. Well, das lann
niehdie sor e liehne Wummen gehn,
awwer denle Se emal. wenn ich mit
meine Seig so e Ding tvebre dehi!
Wei ictxf deht aucke wie e Flaieerberrel
tm ich lönni noch teine drei Stepps
mache, niitans vier mal hitizusalle.
Nosser davon will ich nicks wisse un
ea is e gutes Ding, daß der Steil wid
der dioepiete dicht. Was se awwer
jeyt d:n, der Deinem-Schürt ,das duht
awtver doch einiges biete! Wenn ich so
s draus aus wär die hose anzuhawtve,
dann deht ich doch liewer gleich den
Philipp seine anziehe nnd sertig da
mit. Awwer so ebdeö gibt es nit sor
mich· Jch deute immer wenn e Warn
men Pelmts anziehe» duht, das is eck
läatlie so Miit-fes als wenn en
Mann mit Mißmut an die Stritt
aeltn dedt un biseids das-, en Steil soll
so gemacht sein, dase ihn jedes wehre
tattn, awwer denke Se doch nur emal
wenn die Kläsz von die hewwiewedts,
wo ich dazu delanae, in so e Saht
ment in Pudlicl erscheine deht, wei das
wär e Seit un e Freit!
Mit die Frist-re is es denselwe
Weg. Wenn in sriihere Jahre e Lehdie
nur noch wenia Haar gehabt hat, well,
dann hat se sich ganz in Sieiret en
Rot-v getauft un da hat mer sein
Kot-v ganz schön aussictse könne. So
en Deieckt is awtver ganz sielret ge
dalte worde. sit-die pressente Zeit is
es der Stell, daß mer Possz un Rats
nn alles annere mögliche Ungesieser
—
"aus sein Kopp mit erum schleppe must»
wenn mer in Steil sein will un wenn
vann so e armes vietsmehles weibliches
Wese Abends ins Bett geht, dann liegt
so viel Woll aus den Treffen daß se
einige Zeit en altsäschende Hehtstoyr
mit starte könnt. Geht mich doch eioeg
mit so Steils das is nit mein Tehst.
Es is ganz iwwersliissig, daß jetzt in
die Tiehters die Rubl besteht: »Leh
dies rietnuhs juhr Hätts« —- es sollt
viel nieer heiße, »Riemuhs juhr Rats«,
bitahs die sin mehr von e Nuhsens, als
toie die Hiit un ich sitze verdollt lietver
hinner en Hut wie hinner so en Woll
topp. Well, da hen ich jetzt tvivver
itvwer Sache geschwätzt, wo Jhne noch
nit en Pennie lverth intereste duhn,
bitahs was duhn Sie als en Mann
von so Dinger unnerstehn. Awtver
mehbie Sie können diesen hier Schrei
webries emal von Ihre Frau lese las
se, mehbie, daß vie denseltve Weg
denlt un sage duht: »Lizzie is recht.«
Das Sovschecktck wo ich heut ge
totscht hen is ietzt sor einige Frau von
atoße Jmportenz, bitahs die Sorge
lor neue Springgutts soe sich selbst
un sor die Familch, die hen jetzt ge
start un ich hoffe-, daß niemand so viel
Trubel mit hat wie mich. Mit beste
Riegards
Yours
Lizzie Hansstengei.
—-- —
Besteo Mittel.
Frau Rath: »Mein Mann kann
nicht mehr schlafen; die vom Doktor
verschriebenen Mittel haben auch nicht
geholfen.«
Herr: «Lassen Sie doch 'inal seinen
Bureaulehnsessel holen.«
Dschite stritt-entwi
Dienstmädchen: »Meide gehorsamst,
Herr Professor, es sind soeben Zwil
!inge angetominen!«
Professor tin seine Bücher vertiest):
»Führen Sie die Herrschaften ins
Wartezimrner!«
Abstufung.
» Staatsanwalt: »Die Aug-klagten
Mitglieder des Gesangvereines »Har
Inonie«', geben sämmiiich zu, nächtli
cherweise auf der Straße gesunan zu
;hnben. Jch beantrage gegen den Te
; noriften, den Angetiagten Hahn, fünf
zehn nnd gegen die übrigen je fiinf
Hijiart Geidsiraie!«
Siehe-J Kennzeichen
.War der Herr ein Norddeut
! scher. Z«
s »Natürlich es war ihm alles Po
smave! Wenns ein Südveutscher ge
s Wurst ge Ioesen!«
Regel.
Hm Mißgeschick ein Sprüchlein
frommt:
»Man muß es nehmen wie es:
iomnii!«
Dochinerk’: Was immer uns be
stimmt,
Kommt meist nur so, wie man es
nimmt!
wesen wäre, so wär’ ihm ja alless
i
, U-, v
Eik: » Tn hast mcicsn Mai-m nicht ein
mal einen Uns-. gegeben, als sie ankuml «
’ Er: »Im uthsg, wenn sie wieder
Inbfuhrt l «
UNLW
»Ach, Maine-, scheute mir doch eins
Trost-mell«
»Das fehlte noch, dmm bimc ich den
qau en Tag keine Ruhe meint« -
» kein, Mumackicm us- Msrdc nur trvms
Inein, wenn du Ichläfit!"
Die lleberflnthung der Wüste
Sahara.
.---:-— !
Ueber zwei Zukunftsbilder bat sich
die öffentliche Meinean Europas seit
Jahrzehnten aufgeregt: iiher zwei
Möglichkeiten, deren Verwirklichung
die tlirnatischen Verhältnisse Europas
derartig verändern würden, daß sich
eine Umwälzung auf allen Gebieten
des öffentlichen Leben vollziehen
müßte.
Die eine dieser Möglichkeiten ist die
Ablenlung des Golfstromeg, wodurch
die milde Temperatur des westlichen
Europa eine sehr bedeutende tell-lith
luua erfahren würde. Die andern die
Ueberfluthung der Sahara aus dein
Mittelländischen Meer, ein Plan, dess
ien Durchführung nicht allein Euro
Pa, sondern dem ganzen Planeten
dauernd nachtheilig sein könnte.
Gegenwärtig wird iu Europa wie
der einmal mit oerstiirttern Nachdruct
siir diellmwandluna der großen nord
afritanischenWiiste in ein Binnenmeer
aaitiert·
Der erste Urheber der Jdee war der
französische Jugenieur Professor Ed
mond Etchegcnen Gegenwärtig wird
siir seine Jdee durch sein Tochter wie
der ledhaster als je agitiert.
Zu Gunsten dethoblean Wird gel
tend gemacht, daß dadurch große, jetzt
unsrnchtbare Theile des dunklen Erd
teiles der Kultur netronneu werden
hinnen.
Dagegen wird geäußert daf-v es das
KlimaEuropaS sehr nachtheilig beein
flussen und sogar eine beträchtliche
Verschiebung der Erdachse zur Folge
haben müsse.
Die SJhara hat eine Flächenarts
debnung von Hunderttausenden von
Quadratmeilen. Jhre Uebersluthung
könnte unschwer vollzoaen werden, da
sie in ihrem größten Theilen von 100
bis 1000 Fuß unter dein Spiegel des-J
Mittelliindischen Meeres siegt.
Der größteTheil der Wüste ist nicht
nur völlig unfruchtbar und unbe
wohudar; er ist auch durett seineSand:
stiirnir und durch die riiudrrischen Be
dienten-Horden die sich dort herunt
lreibm eine beständige Berrohung der
annrenzenden bewehnten Gebiet· Dar
Klizna der Sahara ist unerträglich
da die Wtist unter dem Aeauator und
tiefer als dzr Spieael des klitittelrnee
reg gelegen ist und besonders- auck« weil
die Höhenziige an ihrem nordliclieu
Winde freut-alten
Zu Gunsten des Plane-.- ter lieber
flutuna machen dessen Befürworter
geltend:
U lfis ivtiroe dadurch ein Vinnen
see mit bewolntlsaren und srurtitbnrexi
iisergrtsieteit geschafer werden.
JJ Man coiirde einen sicheren Weg
nach dem Innern Von Afrila erhalten.
ZU Das Klima dek- asritanisctteu
Innern iriirde durch den großen Bin
urnsee bedeutend triederiert nnd dein
nosdnsritanischen Kuttenlliuu annier
treiben
Frnnlreich bat an dem Problem
das grösst: Interesse da der ariitkerx
Teil de-: in Franc lencsnendeu Geh-;
teis fr..n-.osrici1es:liclonialreieh iu.
Du ch smnxiisissireks Nei iet wurde der
tnrze siins ig Meilen Linie Manil
siibreu uiiirren
Ein anderer Plan nimmt in Ans
i?ebt. den Kanal nack- der Ianara ooxkt
Ltltlantischen Osmi- ans ;n leiten.
Der Hutvtnrund qeaen das Ernste
lien Lec- nsnen nirainniimen Vinnen
see-:- isi die verhännnimolle Veriinde
rnngi des enropiiisckken Minute-, die er
unt sidk drinnen würde· Viele aetien
senar san-seit dass eine entspreettende
Vesiaiiebnnq der tsrdarlkie mit lich
brinaen müßte-. Sie saaesi, daß die-se
Verschiebnna der lsrdacnse zur want
ietieinlichenFolqe teilt-n iriirde das-,
beispielsweise das niirdliitie Annae-a
ein verhältnißmäßig mildes Hilinm des
kommen, der nördliche Theil Europas
Deinean rasch vernletschern n«siirde.
Taf-. die ilnnatischen Veränderun
den Afriker nati; Entstehen der· nennt
Binnenniecres von tiefesnirreifenden
trinslnst iiir Europa sein niiiszxssis,
wird due-einein znkreqelsen Alle zwi
tinente hänaen in ihren llisnkkiiieixn
Verhältnissen voneinander or. Nähe-)
rate-den sind nunmehr iilsereinsiinp
mend zu der Ansicht aelanat, Tini-. di
llisnatischen Störnnaen linker-us die
sietreren Jröfte nnd lieberflntnnnen,
auf die Zerstörung ter arti-rit»niss.i1en
Walraebiete ,mriieintsiii«,re:r find. Dies
se Ansicht wird vorzugsweise von Pro
fessor Brit-irr in Wien nnd Professor
tsaknitle Flamme-starr ·.-: Paris ver
treten.
Professor Mollendorsf in Miinclien
schreibt iiber das Problem: Die lieber
slutnng der Suhara tviirde das Wiesen«
Deutschlands und Frankreichs in ei
rein indarttischen machen; England
nnd die standinavischen Länder mür
den vergletschern und rasch nahezu un
lewnbnkar werden. Verschiedene de:
leitenden Kunstmetropolen und Full
lnrzentren der Erde würden unter
ziehen. Wo gegenwärtig London,
lfstinbnrah nnd Brüssel stehen« würden
des-m Gleiseher entstehen, auf denen
Lin-hören leben würden.
Die Sknltur der kritischen Inseln
toiirde rasch untergehen. Ihre Ein
mhner würden sich flüchten, oder rasch
terwildern und auf den Standpunkt
irr Egiiinos herabsinken
Dar- Zukunstsbild das sich da vor
unseren Blicken ausroltt, ist ein un
lseiteilickkes Es bedeutet aber noch
:irht das Schlimmste. Ernste Män
ecr der Wissenschaft beschäftigen sich
mit dem Augenblick wenn der Kanal
fertig gestellt fein wird und die letzte«
Sckpidetvand. die dieFluth deg Meeres
von der Scham trennt, fällt. Ein
reißender Strom mit tosenden Katar
alien würde sich in cher wüste Tief
lanh wälzen. Eine Wasser-nasse von
200 Millionen Kubikmcilcn würde sich
verschieden, um dieses « Binnenmeer zsi
bilden. Die gegenwärtige Achfenltel
lang unseres Planeten würde in einer
Weise verändert, die die weitqehend
sieu Konsemcnzen nach sich ziehen
würde
Aber nicht die wissenschaftliche Welt
allein opponiert deni Projekt euer-:
»gisch. Die Völker der Sahara, die
;Beduinen, die Mauren, die Riss
»Kabylen, die Verlier-, sind von der?
JMöglichleit der Uebersluthung ihrer
Frtohngebiete beunrnhigt und drohen,
ne mit Gewalt zu verhindern. .
Der erste energische Schritt zur
sDurchfiihruna dieses Projeltes wurde
boraiiosichtlich einen Ausstand in der
ganzen muhanirnedaniscben Welt des
dunklen Erdtheils und einen Uebersalb
sder christlichen Wohnsitze und Kultur
statten in Afrila zur Folge haben. Jii -
ihren Kriegen gegen Frankreich und
Spanien haben diese asritanischen
Völter blutige Beweise von ihrer
seindseligen Gesinnung gegen die ein
dringenden Kultureinsliisse aus Eu
ropa gegeben.
Sollte dieser- Problem sich trotzdem
verwirklichen, so würden die Folgen
tat-on nicht abzusehen sein. Nach
Professor Mollendorssz Ansicht würde
die bessere und lonservativere Methode
zur Kultioiernng der Sahara darin
bestehen» dasi nian sie liinstlich bewäs
fert. Der Zug der modernen Zivilisa
tion geht dahin, dem Meere Land abi
zitaewinneiu nicht aber, ihm solches
Preigzuaebeiu
Man hat neuerdings mit verrucht
ter Deutlichkeit festgestellt, daß große
Theile der Sahara, die jetzt wiist und
unbetvohnbar sind, in früheren Zeit:
alter-n bewohnte Gebiete waren. Die
Oasen sind von vielen nur noch die
letzten Reste. Das Vorriiiien der
Sanddiinen in die fruchtbaren Grenz
aebiete hat die Wiiste beständig ausge
dehnt.
Wenn niaii shsteinalisch durch liiiist
liche Betvässeruna trockene Gebiete
fruchtbar machen und die Oasen ber
atösgern wiirde, so könnten Viele Tau
seiide von Quadratmeilen der Kultur
new-sinnen werden. Tag Knappwer-s
tden der Unterhaltguiittel der Mensch
lieit gibt derartigentllroblenien erhöhte
Vedeiitiina.
Grosie Gebiete der Ver. Staaten
die nicht sructitbarer waren als die
Saham sind durch liinstliche Vewäs
seruna der Kultur erobert worden.
Jn der Sabara besteht die größte
Bedrohnna der Kultnrsiätten in dein
Vorriiden der unaeheuren Sanddiis
nen. Nur durch hoher- Mauerwerl
läßt sich vorbeuaen Kenner der Sa
hara halten es siir möglich, dein Vor
riickeii der Sandwiiste zu wehren. Dass
dadurch gewonnene Land tviirdc von
ungewöhnlich guter Beschaffenheit fiir
die Kultur tropischer Friichte sein.
Bewässeruna der Sahara ist ihrer
Ansicht nach eine bessere stiilturaus
anbe, als deren vorgesctxlaaeiie lleber
sliithiina.
--—-—--- -
Derse.
Von Anna Tinte-J Cate
Die Pariser lsatten dieser ·.aae bei-n
Friilxstiiet eine tiederraixnnrta Sie
ersnhren, dass, eine Satisriti dac- Bett
der Franzosen als- drittianberite der
Erde befunden trot. Isi- lsandelt sich
um den Zeisenaelsranch eines jeden
Landes-. Tannen solt lssnalond til
Pfund Amerita lT Pfund nnd
Frankreich iI Pfand Ieise pro Psr
son itn Jahr verbrauchen Die Deut
schen verhüllen toir nnier sclxlectn
aetoasdieneiz Antlitz ! l» lrien nnr Is)
Pfund die Peiterreieber nnr I Pfund,
nnd die Russen 2 Pfund nötlna.
lind doetk ist die Zeife ein Eltiitslieti
leitgorodnlt dass schon die lisrieelden
nnd Minnen toenn ana) in anderer Zu
fannnensetznna alcs untere Ziffe, tann
ten. Allerdings sollen die Jltiinxer das
reinigende Element siir Haszt nnd
Wände nach stertnanisdsen Verscheiftcn
retbeisert hat«-en. Denn toir zehn
·t!snndrerb:a.nfler. l:-ir l«3erinanen.
halfen ja dein tieriniiilien Prodntt nn:
Verliessernna nnd Besetilenniauna deszs
Reinlichteitsprozesiee seinen kltanitsn
acgeben Lebrt ded; die tsllnnnolotiie
die sprachliche Heimatl) des Worte-«
,,Seise« kennen Anaetiiichfisets heisn
sie »saPe«, vläntiseb ,,seep«, ferner gibt
es noch die anaelsiidiiischen Worte
«fcpan«, ,,snoen« nnd »seitsl)en«, ans
denen ,,Seise«, «saooi«, ,,soav« nsio.
entstanden. Die Franzosen geben das
natürlich nicht ;nt. Jlns ,,savon« solt
nach der Stadt Savone hergeleitet
werden, einer lleincn Fisclierstadt in
der Milde von Genua Hier soll eine
Fischerssran ihre Wäsche mit Soda
im Wasser gewaschen nnd dazu sich
eines Gefäss-es lsedient haben, in dem
sich sriiher Olivenöt befanden. Der
vorziialiche lirsola dieser Miseloina
brachte die Bewohner ans den Gednn
ken, sieh so toniksiniertenMaterialo siir
Reiniannaszweele zn redienen Und
so entstand »savon« ane- -«;.:vone. Die
alten Gollier fabrizierten Seife ans
Talg und Asche nnd Plinius der Arl
tere er,32il1ll, das-. die beste Seife, die
feinste. aus Wochenan nnd Ziegen
sett bestand. nnd dasz die Männer sich
mehr der Ieise bedienten als die
Fromm Jnr alten und neuen Testa
ment ist von Bädern und Fußwer
schungcn die Rede, aber nicht von»
Seife. Jm Alterthum erfahren wir’
durch Homer, daß die Prinzessin
Nausitaa mit ihren Dienerinnen ihre
Wäsche wusch und sich nur ihrer Fiifzc
als Reibetnittel bediente· Dagegen be
sitzen mir ein Doiument aus dem Z
Jahrhundert, das beweist, wie empfeh
lenciwerth und tin-entbehrlich däs
schuumerzeugendc Objekt ist, von dem
der Giiqländer, unser Bruder, 21
Pfund pro Individuum verbraucht
Der Arzt des Kaisers Septitnus Se
verus, Serenus Sirmmonicus mit
Namen, sagt in seinem Gedicht über
die Krankheiten: »Du sollst Deine
Backen mit zervröckelter Seise abwa
schen!«
Aber all diese Seifenweisheit
wäscht uns nicht von der traurigen,
euttoürdigenden, peinlichen,. statisti
schen Behauptung rein. Nur aus eins
können wir uns etwas einbilden, das;
wir uns oon jeher mehr um Gesund
heit sörderliche, als unt Luxus-fragen
bekümmert haben, und daß ein Be
diirsniß nach Lust, Licht und Bewe
gung bei den germanischen Völkern
vorherrschte. während in aallischen
Ländern nichts davon zu spüren war.
Jm 1,R. Jahrhundert schätzten sieh die
Bewohner gegen Kälte, da die Kanti
ne nie aeniiaend heizten. dadurch, dass
sie die Fenster mit Papierstreisen fest
ver-klebten und es ganz natürlich fau
den, ohne Lusterneuernna dont No
veniher bis April in -den Zimrnern zu
leben. Wenn man bedenkt, daß alle
sonstiaen hngienischea Einrichtungen
I der Neuzeit überhaupt nicht eristierten
so kann nmt sich leicht vorstellen. in
welcher Atmosphäre die Urväter und
Urahnen unserer zierlichen französi
schen Koketten von heute lelitenl Jn
dein herrlichen stolzen Bersailleg roch
es stellenweise recht iibel, und die
Viäncherlämpthem hatten seine geringe
Ausgabe, um den Aufenthalt erträglich
zu machen. Als Marie-Antoniette in
das Versailler Schloß zog, hielt sie eH
in den großen, weiten Sälen vor Käl
te nicht aus. Sie theilte dann einige
Satans in je vier Theile, zwei obere
und zwei untere, und schuf so »APWT
tementg'«, in denen das Wohnen be
haalirher und wärmet war. Die »Ap
partements« kann man ja heute noch
sehen. Sie fanden Nachahtnunq im
Voll, denn in der Rne Stier-alte aiht es
jetzt norh Wehnunaeri, deren Zimmer
in der Mitte nnd in der Breite dnrns
Wände oder Vserschläge getheilt sind.
Die deutschePrinzkssin hatte sieh hesser
zu helfen gewußt als die tluae, mor
aanatisrhe Gattin Ludioiaszi XIV.
TsJiadame de Maintenon trat als Wir
we Starroir bevor sie den Glücks
tresfer hatte, die Gouvernante der kr
niatiehen Kinder der Marauise Mon
tegpan zu sein, so arm, das-, sie ihr
Zimmer nicht heisen lonnte. Und so
saß sie den aanienTaa in einer Sänf
te, deren vffenster sie heratsliefi, wenn
Besuch kasn oder trenn sie streifte Die
Angst vor Zua nnd frischer Luft was
bei Madame de Maintenon so start,
das: sie sich einst mit dein König fast
ernstlich entzweit hätte wegen eineLi
Von Lirdtria XIHI aeijfsaeten Fen
stersJ, das die rheunsatische !t.lkara-iise,
die auf all ihren «ttot·triits den Kopf
ntit Schleiern oder Evitzen umhiiltt
trägt, durchaus ges-Messen haben
wollte
Tafz esj aber in Firanfreäh schen ini
VI Jahrhundert eine Vidraiinaerin
von tineipp acaeheu hat, rast Dir-ne
de Panier-: ihre Schönheit ixiiDJne end
dirs inz— hohe Alter hinein durch all
inoraendlirheis Spaziereuziehen mit
trauten Faifzeti iitser feuchte Wiesen er
hisrtt, das diirfte den alten, zierstortse
nett daherisrhen list-tret- aenviß aeiuuti
dert halten. Vlrer all diese histori
fis-den lisrinnerunaen trösten stillt nicht
iitser die schlechte Stellsina, die nieäxi
Vaterlind in ter vHeisenshstistit ein
nimmt-, hintre-a
—»--. - O-— —
Banische Prinzen.
Von Bauern-J Prinzen ist in den
jiingsten Jahren der Sohn des- greifen
Stirinsregetitm Priin Lndwia, wohl
an! meisten in Zeitungen nnd Zeit
saxiisten genannt worden« ti-: wäre
als-er stilisti, diesen Mann, den tnan
ais-»i) in den hervorragendsten ’-llersiin
lichleiten zahlen müßte, met-n er nicht
zufällig die Anwartschaft ans einen
könighthron lsesijsze blos; nadsyf den
Flolnmentaren beut-theilen zu wol
len, die in der Presse an seine nielsachen
öffentlichen tlleden getniinst werden«
ttsn ihn zu verstehen nnd anai ans-« der
»eines ein rirtitigeg sitld von ihn in
eileattii inns3 nian sieltt eiiti Lesen sei
ner Reden stete- daJ Mitien dergegen
n-"rirtigen, aus«- detn heran- der Vrinz
zn sprechen pflegt. Eis sind die aesuns
den sozialen Verhältnisse seiner Hei
math, unter denen manches naturge
iniiß ganz anders klingen nins3, aläz an
Orten, woStandesvornrtlleile. Kasten
geist n. Klassenhasz daSDenlen n. Hart
oeln der Allenschen beeinflussen. Wie
wenig davon jenseits- der blau-meisten
Pfähle zn tpiiren ist, nnd welchen un
mittelbaren Einfluß das Fliinigehang
taratis ausübt, solt hier an einigen
alltäglichen Beispiele-n gezeigt werden.
Vielleicht findet der eine oder der an
dere darin auch noets den Schlüssel
zur Lösung des Problem-J. ndarnni sith
alle Fremden gerade immer in Ballern
so wohl fühlen Sebermviirdigteiten
nnd schöne Gegenden hat man doch
wo anders auch.
Jn Miinhen lebte ein tatentvolter
M
Maler Namens Franz Kozics. Ein
schweres-, lörperliches Leiden hatte ihn
irn besten Mannesalter an den Kenn
lensiuhl gefesselt. Die Oelmalerei
1«infs.i«s et aufgeben. Von Kollegen
nnd »r-nnden verqessen, versuchte er
iii feiner Einsamkeit mit allen mög
lichen Ellknltechnilen Geld zu verdienen,
die sich im Lieaen ausüben ließen.
Schließlich verfiel er auf die Eler
bcinmalerei. Eine dem Hofe des
Prinzen thwig nahestehende Dame
!;«e«rie von der iroftlosenLage des Künst
leis Sie suchte ihn ans und ließ sich
nnd ihre Angehörigen von ihni vorträ
--- w- Li
Uckclb YlUck Vcllllll llcgllllglc scllf Ul
edle Frau nicht, die mehr Sonnenschein
in dass Dasein dieses armen, von aller
Welt verlassenen Menschen gebracht
hat, als sie vielleicht ahnt. Die meister
hast ausgeführten Miniaturen zeigte
sie dem Prinzen Ludwig, der sich dar
aufhin ebenfalls in die bescheidene
Wohnung des Kranken begab, unt ihm
eine Freude zu bereiten. Mit Tränen
der Rührung erzählte Kozics nachher-,
wie bestrickt-nd liebenswürdig der
Thronsolger gewesen wäre, tvie herzlich
er ihn getrijstet und über seine erste Be
sangenheit hintvqueholfen hätte. »So
gar ungarisch hat der Prinz mit mit
gesprochen, als ich ihm sagte, daß ich
aus Preßburg stamme; und bald be
’sucht er mich wieder und läßt sich auch
malen,« schloß er glückseiig seinen Be
richt. Als dass Porträt des Prinzen
fertig war, löste ihn seine Gattin, eine
IPrinzessiu ans dem reichen Hause der
tT’Este, am Krankenlager ab. Auch
id ie Prinzessin schellte die steilen Trep
Wen in der abgelegenen Schießstädt
straße nicht, um dem Maler zu sitzen
und ihm dabei nach Möglichkeit Trost
zu spenden. Wenn es den Königlichen
Hoheiten nur um gute Bilder zu thun
gewesen wäre, dann hätten sie diese
wahrlich bequemer haben können. Es
gibt genug beiihnite Maler in München,
deren Atelieris aus so hohen Besuch ein
gerichtet sind und bei denen es unter
haltsanier ist« als an dein Schmerzens
lager einesTodttrantm Der dankbare
aiiinstler hatte bei dieser Arbeit sein
Beste-— gegeben und erlebte zu allen!
iibrigen noch die große Freude, daß die
sprechend ähnlichen Porträt-B dem vor
Kurzem gestorbenen Herzog KarlThens
dor, dem bekannten Augenarzt, zu sei
ner silbernen Hochzeit als willkomme
neS und Viel bewundertes Geschenk
iiterreidnt wurden. Bild dara: if isi er
dann gestorben
.Il.: einen- regnerisclyen Abend stiirzte
auf Dem glatten theils-alt vor der
sieldlzerrnlialle in Miinehen das eine
Zierd- einrr leer vix-in Theater zuriicti
teltrcnden lT-quipage, wobei der Rut
seher Tit-in Beet geschleudert wurde- Ein
txerlnlisds gebar-irr stizier von den
Zwei-ern rlteitern sprang hinzu und
lTrslt den Mann itti Nachdem er sieh
tun-Einst davon Eil-erzeugt hatte, dass
dessen Verdaaitig he rabhängender lin
ter «!lrm nicht gebrochen mar, lsals er
il; u dir- l;eftia um sick s-·"hl.igende Pferd
absitsir ten nnd wir-Iri- anf die Füße
hinnen Liiz hatte weiter leknen Scha
den aeronsmenx nur ein Gurt war ge
silatzt Tci Dein dariiber erschreckt-tu
instit-it derjdsctsiedete sidi der Ossitier
mit folgenden ItkHr en SI! ietzt sali
ten Zie dxrsisltm nach Hiisse Ich habe
gesehm dis-, Eies keine Schuld bitten;
nnd ssenn Juni-life bre «L)errs:ht.st Bor
-i.ii.sc macan will, dann berufen Sie
sitt ans mitti. Jst· bin der Prinj Tit
san-. kiiutscn Weltal«
Ter.1!"tig« khirattcriitische Zuge ans
dein Leben Isrreriielier strinzen liesteu
srclr tixsis nackt in klitenge ansinnen Im
Ade-Ecke tnit dein Volke geben sie sich
.c-igu.:-:tnaen ntid intiirlirltt nichts-i vun
Rai-: und sssifdttlnfgtterei Der Prinz
iegrttt gestattet srai:«. disk Das Publi:
tixkii beim .ltitteriest dei- St Georg
Txrdenszs ;i«.L-jnrs-ud der Tafel dureh den
Speise-spat defiliert In tniirdiger
Haltung nnd plkne eizien Schimmer von
Neid ziehen dannzschaaren voanrtvachs
jenen und Kindern arme nnd rentie,
iu: Esrlelosie an den tiriiebtig detnrierteu
Tafeln vornher zind bewundern net-en
hundert anderen Dingen auch die kunst
nall untern-bieten Speisen, die dem
.l.’egenten und seinen Gästen rat iltren
liegen .1.iis,ietiid«t werden.
Dern strittien Ludmia Felsenrand
Linn man tirkvliclx in Lilith-Wen seiner
zssnsanareisxlsen Litstttictnn Praxik unt-:
gehen set-en. Sie stinkt ilsn aintt an
isiantts Stam. th nur Der Jlrzt nnd
du« Priester hinnitmnnnn pflegen: an
die Etsitte deis Elend-;- :-n’c( des Todes-,
vNflir weis-« nun alt-Dr ciknt ans eigener
".«lt!s«ts.-.:1nng an den liatserichnsn bösen,
»die eit« in der Welt ,-,ngeln, nnd kennt
’-ie Utensiten nicht blos-, vom Hören
ictgckL
In dir Iiiilxc Don List Veso haben nn
sere »i!·en:»ti«:1ppen tj niexitaniseize Einf
iiiindiishe die unter Mitirnna eine-J
venemls Lebensmittel einsammelten,
Heu-innen genommen An Oseneralen
scheint es diesen Llniitiindiicixen nirin Fu
senten.
di- sic Ist
Vor fünfin Jahren waren Tlltiitters
tonziresse nnd öffentiictie Debatten
iitser Fiindererzielning noch nickt Mo
de nnd wir kennen trotzdem eine ganze
Menge Leute« die von ihren Miittem
txostreiflich erzogen wurden.
-t- sie U:
Für Forschungen nnf tvissenfckaft
lichem Gebiet hat Anvn Cornegie
abermali-Y eine bedeutende Summe
angewiesen Leider ist der nllinächtige
Tot-at auf diesem Gebiet nicht immer
ntiinijchtig.