Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 17, 1911, Image 3

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    es- gerissen-—
Nov-se von T Fries
Sie hieß Elisaoeih Dorothea Ol
dendom aber dieser Name fand sich«
nur aus der ersten Seite ihres Kon- z
sirmationsgesongbnchs und im Regt-·
ster des Sinndesanrts, - man ,
nannte sie immer -»die kalte Mem- l
sell«,. Sie war selbst schuld daran-;
Als sie in unser Hans kam — es wer ;
eine schlimme eit damals, das Ste- «
beste schrie in er Wiege neben Muts s
tere Krankenbett nnd die sechs andern ;
tobten ohne Aus-ficht nnd Lebensart
in Hin-s nnd Hof hernnn —- da sin- ,
jen alle ihre Geschichien und Erinnns «
minnen an: »Wie ich noch kalte Mani- -
iell im Großherzog von Meckelnburg
war —«. Jch erinnere mich noch des ;
angenehmen-Schande» nnd der höchst
eigenthiimlichen Vorstellungen, die s
mir beim Nachdenken über diese Stets z
lnng kamen.
Ob nun diese interessante Vergan
genheit uns imponirte oder ob Mani
sell Pädngoqische Talente besaß.
jedenfalls brachte sie ers fertig, das
halbe Dirnend nnniitzer Kinder zu
bändiqen nnd in Ordnuan zu halten. ’
Das Siebente in der Wiege nmichiosz
sie Von vornherein mit einer leiden- ;
schriftlichen Liebe, nnd die Mutteer
piinpeiie sie mit nll den Fisrnitsnpeen ,
nnd Leckerbissen bald gesund, die sie
als »Wie Mantis-il im Großherzog
von Merteinbnm« in kochen gelernt
hatte
Zie war eine Perle-, unsere kaitxs
Manne-U Ein ant Etiick Wärme nnd
Liebe nur mit ihr in-: Haus« gekom
men.
Vom Hausherrn herunter, siir den -
sie immer »ein biifclien mass Wart-reg« !
in Vermischt-ist hatte, wenn er müd s
und hungrig vorn Feld heimkom, bis
zu den Rücken nnd Liimmern iin
Stall fühlte alles ihre treue Hut und
Pflege und ließ sichp s ohne viel Nach
denken und Danken wohl dabei iein »
Es gab gar nichts Besseres und
Wärmeree. als von der kalten Maiui
iell Abends ini Bett eingehuichelt und
noch mit etwas Mundvorrath iiir die
Nacht ausgestattet zn werden. E:
hockte sich auch so wunderschön nebenzI
ihr auf der Herdbasnh wenn iie Lbitl
nnd Geniüie lierrichtete oder ihre be-!
tiihinten liruchen anriilirte. Dabei
mußte iie tin-J Geichichten eriiihlenl
Die liieichächten fingen natiirlich alle
ans »An-. ich noch kalte Mamiell iin
Großherzog non Meckelnburg nur-«
Was hatte sie aber auch alles in dein
großen Gastlians der alten Oftieesiadt
erlebt! Arn liebsten hörten niir na
türlich die Lielieisgeicliichten
»Als ich noch kalte Maniiell iui
Großherzog von Merklenhurg war-, da«
war ich dreimal init dein Obertellner
verlobt, immer mit einem andern na
türlich. Der erste war zu gut nnd zu ;
nett, eine Seele von einem Menschen,"
nur daß er die lfchismindiucht kriente
nnd eineJtellnng in Italien annahm. »
Da ist er inir dann nispftarhen -— o’
Gottogott, was hab irli einmal an; «
gestanden alci ich die Nachricht kriegte :
Mr andere war eigentlich m cht is gut
von Charakter alter bildichiin ist er
gewesen« und ioir wallten zus
iannnen ein Logirliansfs in Warne-?
niiinde ausmachen, nur daf: er vorher
mit der Vuchhaiterin durchging. llxid
den dritten hätte ich ganz sicher gehei- »
rathet, alter da war irgend etwa-J init
feiner Vergangenheit nicht in Ord
nung. Er hatte keine Papiere und
nnißte ein bißchen ins Ausland ge-«
heu. Jch denk immer, er lontint noch
mal wieder, denn er war sehr tren;
und anhänglich von Natur« Ich habe «
eine Adresse im Großherzog von
Meckeldurg gelassen, wenn er sich da »
nach niir erkundigen kommt. Da
mochte ich denn auch nicht mehr lein. s
So was geht einem doch auirsGemiitli
Und dann iit das auch-sehr nöthig,
daß ich jetzt hier bei euch bin. Und
wenn ihr mir jeht nicht die Finger
vom Teig laßt, ichmeiß' ich euch eins .
iach aus meiner Küche heraus nnd
ihr kriegt keinen Hüppen Kuchen
mehr zu sehen Euer Leben lang«
Troh ihrer Zeichen Erfahrung in·
Liebesangelegenhoiten war die kalte
Mamiell immer noch nicht abgekühlt
genug dein andern Geschlecht gegen-i
über. So erlebte iie bei uns auf die
iein Gebiete weitere Schicksale und!
Abenteuer-.
Es gab da ein dell mit dem al-l
ten Küster im Dars, dem sie die:
Glucken feste und die Steishemdenl
platten-, bis er ein munteres-, junges
Ding heirathete und unsere arme hal- «
te Manisell sich damit trösten-mußte«z
daß sie Gevatter beim ersten Buben «
stehen dürfte
Es gal- einen Teleltivroman mit
einem von nnsern Ell-ven, der Wiirste
und Gönsebküste stahl und die kalte
Mamsell in einen schauerlichen Kon
slitt zwischen Liebe und Ehrlichkeit
brachte. Aber die Ehrlichkeit trium
phitte, nnd der junae Mann gina
·nach Siidwest.
Es war da auch eine kleine, zartei
Novelle mit unserem magern, briitsi
schwachen Haiielehren den Manisell
gänzlich l)etaussütterte, und der von
der Bildsläche verschwand-, als er sich
kund und gesund genug fühlte-, unt
anderswo zu leben und zu lieben
Elne ganz erstaunliche Kraft, zu
lieben, steckte in unserer kalten Mam
lell. Denn neben all? diesen Mär-is
txgtn net-te in zgdiks nie-n uns müder-a
mit einer Wärme nnd Treue die
durch diese ten-Almen Lied isacsickiich
ten nicht im Geringften litt oder ei
ichiittksikt igntdc eshalb liattcn mir
auch gar niFts g en Manifelliri Lie
bzn einzuwenden nnd genossen sie-als
eine ganz angenehme Attmttion in
innerem sonst ziemlich einförmigen
Landleken «
Aber als der Maler sie dann bei s
rathen wollte, hörte die Gemüttilich
seit eint und wir geriethen alle in
eine ehrliche Enttiiftnng. s
Die Sache war diese: Tie kalte
Maniscll war nnn schen io viele
Jahre lang unsere-s Hauses Stütze-.
daß, man anfing, zuweilen so eine
Art Dankbarkeit gegen sie em
piinden In einer solchen Raimund-«
lang, die zufällig mit dem Wunsch
zusammentraf, einem wandenniiden,
hungrigen Malekgesellen Arbeit zu
geben, beschloß unser Vater, Mam
iells befcheidenes Zimmer nen an
streichen nnd tnpeziren zu lassen.
Nach vielen Konserenzen mit der lal
ten Mamiell in Küche nnd Erst-tie
kammer entwickelte der Pcaleejiinasi
ling vornehme Mann-ten nnd eine
wahrhaft geniale Unverichiimtbeit -
Er malte sehr lange an einer Rosen
gnirlnnde, die sich in seltsamen Kein
geln und Kränzen um Maniiells
Zimmerdecke Jan Als die Gnirlnndx
endlich fertig war, liutte der Flsiinftlet
Mamiells Herz gänzlich eint-ert. nnd
sie nannte iidi in deniiitiiiziem Stolz
seine ant »O··igentlikti bin icli ja
ein bißchen 3n alt iiir ihn«. ingte sie,
«klber wo er mich doch to herzlich
liebt —-— nnd endlich möcht icli denn
doch mnli mai zin- flinlie kommen
Und von Herzen liin ith jnm geblie
ben. dass iit doch die Hanptimlie llnd
dann mein Stint-innenan Da teilt
ich ihm wohl niit ans die Beine hel
fen. Von der Zeit her, daß ich kalte
Mamsell im Großherzog von Meck
lenbtira mar, hab ich noch einen Han
fen Vetanntd in der Stadt, da will
ich ihm ichon Arbeit verschaffen link
wenn er «nnr den Großherzog selber
kriegt, da ist allein schon fast da-:
ganze Jahr lang dran ansznbesiern
und frisch ztt malen. Ich werd sehen
sorgen, daß et daEin die Praxis
tomnit Jch haltUJ auch einfach fiir
meine Pflicht, sonst liinit er mir dokt
tvieder ans drrLanditrasze herum unt
herkommt mir wieder, nio ich ihn
doch jetzt so schön lieraneaeiiittect
und von oben-bis mit-In sank-er ir
stand geietzt habe. Wenn dass nicht
wär, Kinder» feine zehn Pferde bräch
ten mich von hier, nso ihr dich alle
so schreetlich nnaeioaen ieid und et
mik das Herz bricht, daß ich euch in
diesem Zustand verlassen soll.«
Tiber diesmal war-? sErnst mit
Maniiells Heirathsplänen Der Ma
lekgeselle hatte es io eilig, daß iii
kaum Zeit iür all’ ihren Abschied-J
schmerz fand. Ihre Wiiieheauostenet
lag ohnehin ieit Jahren sir nnd fer
tig unter dem Bettsena in der grossen
Truhe, nnd ant verschnint nnd vit
steckt im feinsten Dutzend Hemden das
Spartaiienbnch mitten dazwischen
So zeaen sie mit einander in dir
Stadt, nnd alle Wahne nnd thennith
lichteit schien mit der kalten Mantiell
aus unserem Hause fortgezogen
Aber ehe mir auch nur angefangen
hatten, nnsz an diesen Zustand zn ne
wöhnen, war die talte ManiieJl mie
dek da. Eine-:- Moraencs schmeckte der
Kassee so gut, wie nie seit ihrem Woa
gehen Ia san-D ers sich, daii tieihn
eigenhändig gekocht hatte, nnd nun
in der Qtiiche stand nnd mit det
neuen siöchin heruntschalt
Der Maler war mit ihrem Spar
assenhnch ain Tage vor der Hochzeit
durchgebrannt
»Ich war wohl ein bischen zn alt
für ihn«. sagte die kalte Manne-Il
uttd die schweren Thriinen fielen ani
ihre weiße Latzichiirze. »Man solt
wohl sein altes Herz nicht an so einen
Schönen, Jnnden hängen. Ab ich
noch kalte Mattiiell im ,,liiros;herzoa
von Mectteuburg« war, da war Ich
ansehnlich genug, da sind sie alle. hin
ter mir hergewesen. Aber heutzutage
wollen sie ja immer nur die ganz
jungen Dinger-. lind bou uusereinsI
wollen sie nur dass Geld Aber einen
wunderschönen Brief hat er mir zum
Abschied geschrieben. Ter laa zwi
schen meinen Hemden, gerade da, wo
sonst dat- Sparkassenhuch hingehörte1
daß er mir dankbar ist siir meine
Liebe und tuich nie vergessen wird
und daß ich ihn nicht bei der Polizei
anzeiaen soll. Als ob inir das mög
lich wäre ——— ivo ich ihn doch so geliebt
habet Und iIn Uebrigen ist das ganz
ut, daß ich wieder hier bin. Ich
arm man gleich mit dem Großreines
machen von oben herunter wieder an
fangen, und iu der Speisetauuuer ist
ja rein gar nichts Verniiuttiaes mehr.
Zum Gotterbarmen, wie dac- hier bei
Euch aussieht —- tnau gut, daß ich
wieder da bin." P ;
Ja, es war gut, dass unsere kalte
Mamsetl wieder da war. Diese As
söre mit dein Maler blieb auch ihr
letzter ernsthafter Versuch, ,.3nr Ruhe
zü kommen«. Sie liebte natürlich
noch häufiger-, aber doch geioisseruuis
ßeu nur so nebenbei und mit halber
Kraftanstrengung- Tazu kam, dasz
sich bei. uns im Hause immer mehr
Verwendung siir ibre Liebe und
Treu-« taub -
Es kamen die Jahre det- großen
Sorgen mit den großen Kindern Die»
kalte ansell ilocht Mnrtlienkriinzes
nnd Tonsenkrijnze nnd verstand dass
Mikirenen nnd das-«- Mitweinen am
allerbesten Und e-: kamen wieder
kleine Kinder ins Honig Enkeltinder.
die ein doppelte-z große-z Anrecht onf
Liebe zu haben schienen nnd ihren
Antler ali- ganz selbstverständlich
auch von Mamsell einiorderten und
einfieiinsten
Darüber ist unsere kalte Mnmsell
alt und miide geworden. aber ihr
Herz ist weit nnd warm geblieben
bis zuletzt· Ganz rasch nnd still ist
sie dann eine-s Tags gestorben, an
einer Kinderkmnllseit, von der sie
die kleinen Kinder in) Hause just ge
sund gepflegt linttcx -
Und da ist keins von den großen
Kindern des Hauses drnnszen in der
weiten Welt, dem nicht immer wieder
ein Dein-wein kommt nnd die Sehn
sncht nach der Wärme nnd Treue der
alten, kalten Muntiell.
Die Stammherr-g der Weiser-.
«
Tteu seinem Bestreben, ein sehen
der Vlinder zu sein, machte sich Kö
niq Meers-XI von Hanuover itn Ok
tober 1852 aus« nta die Stantmburg i
seiner Atmen und dass Erbbegriidnißl
seiner Finstitie in ,,.iugensch:sin« zu
netunen. TIE- Vnra er tebt, richtiger?
erhob itch’ttntveit des Bodensee-Z tm
der Stadt stimmt-Wurst und tteith
oder hieß die »Veit:sl)nrg«. Dasri Erd
begriitmjß liegt unweit von ihr in
der Beut-dittinertirdte des- fiinf Kilo
meter von rttavensxidnra entfernten
Städtttieniji Weingarten Die mei
sten Neiienden haften an diesen Or
ten verübt-h oltnsettl tiitivettebntxt
Station der Eisenbahuitrecke Stutt
gart —- tllnt —- Friedrichöhoifeti und
Haltevunkt auch für die Schnellziige
ist. Wer wird in kitanenebnrg ver
weilen, wenn von da tin-:- nur nett
zwanzig Kilometer bisI Friedrich-tu
fen und an den Bodensee find! Die-it
Nähe des »icht11iidijel)en Meerd«, di;
fiir diimtenebnra eigentlich eint
Empfehlung und darum vortlieiltnyt
fein müßte, gereicht der Stadt that
iiichtich Zum Nachtheil. Bei der FU
ge nach den Vorzügen eines Soin
mernufenttmtts tritt Navenisbura in
Wettbewerb nicht mit so und so nie
len Ortschaften im Minnen-ande, son«
dern mit denen am Bodensee, und da
unterliegt eci meist. Tie Stadt be
sitzt manche-J thtzietiende, nnd ihrs
Anmeldung bietet des Reizenden eine
Menge. aber de See fehlt. Mart
sieht ihn von der Hör-e der »Mit-J
burg« blinken, und unwiderstetitiilt
E zieht es einem zu seinem Gestade. ..
Die Burg nnd die Stadt sind von
einander nicht zu trennen. Beide nei
hören zusammen Tie Stadt ist dass
Kind der Burg und nat von ittr anst)
den Namen. Nach den rauhen Liifs
ten, die um den Hiiaet weht-Jn, auf
dem die Burg angelegt mar- hieß iie
die ,,7it.ntens:s«lmr.t«, nnd daran-s tit
inater Rattenetinrq geworden. Test
Namen »Veit-:-t1nra« ettiiett die Beste
noch dem tieitiaen Linn-T dem die
Vurqhuette armein mar. Dei tir
sttrunt desks Bau: w rd in di« tat
linaisctte zteit tiert e tt So weit tste
Geschichte reicht, time n W li n dset
aeltanit Auch unten iut Thal, im
heutian Weimar-ten stand eine
Bäslfenlsninr und ,u-«»i-.«niiher non T’·1'
Veitislsnrg aus einem Vom erhob li ll
eine dritte. Nach der Laus ist LIerii
garten die Et."lle, an der der lllaine
»Welien« geboren wurde. ,,’Lik«l«e«
oder .,’L:kelsen« heisn »nur-ge HunJeC
Eine isiriisin in der Bin-a non Wein
garten soll aus einmal siuiils sinahen
geboren habe-n. Dass sei ihr alsz une
Strafe dei- Hinnnelsrs erschienen, weil
sie vorher einer Fran, die nnt Tril
lingen niedergelounnen, darob Var
wiirse gemacht Sie habe also die
«.·sioölilln,ie« einer Dienerin liber
geben, nm sie im Walde ausniseix«-n.
Aus dein Weise sei der Wiras der L e
nerin begegnet und habe sie gen-Lit
toaiz sie in ihrem Korbe trage. »Wel
fe«, habe sie geantwortet Der Nraf
habe den Korb geöffnet und mit
Wohlgefallen seine Kinderfchaar be
trachtet Auf seine Veranlassung
seien die Sprößlinge an einem der
Mutter unbekannten Ort erzogen
worden, nnd alo fie erwachsen waren
habe er sie der Mutter zugeführt
Den Namen »Welfe« aber habe er
für sein« Geschlecht angenommen·
Während die Burg in Weingar
ten von ihnen an das dortige Kloster
abgetreten wurde. blieben die Wel
fen im Besitz der »Veitoburg«. Die
Nothwendigteit, fiir die Dienstleute
der Burg Unierknnftsriinme zu
schaffen, führte zur Errichtung von
Häusern am Fuße des Vtirglsiigels,
und so entstand allmählich die Stadt
Raucnsburg oder Navensburg lin
ter Kaiser Rothbart, der den dama
ligen Besitzer der Burg, Wels Vl.,
aus finanziellen Schwierigkeiten —
so etwas gab es auch schon in jenen
einfachengskeiten »s— befreit hatte, gin
gen Burg und Stadt in den Besitz
der Hohes-staner über. Dann trenn
ten sich die Geschicke von Burg und
Stadt. Rudolf von Hab-Lebtag er
klärte Ravensburg durch Erlaß vom
16. Juni 1276 zur freien Reichs
ftadt. Die Burg dagegen verblieb
dem Reiche und war bis um Ende
m ask-thaten Aal-klim- C
Sitz kaiserliche-r Visite Auf nch wiss
ber angewiesen, unmab sich die Stxrdi
mit Mauern und Würmern und dar
aewaltisiste der Zliiirnm hoch und
. rund, entstand am Fuße der Burg.
Nach feinem hellen Aussehen hieß er
Tit-über der »Da-Be Thurm«. Jn neue
rer Zeit aber bat man ihn »Mein
fack« getauft. Er ist das Wahr-zei
chen der Stadt. Auch die anderen
Thurme sind noch erhalten. Aber
die Mauer ist zum großen Theil nie
dergelegt worden: zum lebhaften Be
dauern vieler Raveusburger, dieIdw
rin nicht mit Unrecht den Verlust ei
ner Seheuswiirdigteit erblicken.
Am »Mehli;ack«- vorüber steigt
man den niahlgepflegten, durch An
lagen sich schlängelndeu Weg zur
Burg hinauf. Viel ist von den alten
Gebäuden nicht erhalten· Sie hat
ten alle Stürme der Zeiten, sogar die «
des dreißigjährigen Krieges übers
dauert, als im August 1647 zwei
iiberinüthige Burschen, ein Papier-s
miililenarbeiter und ein österreichi
sclier Soldat, von neroniichen Gelü
sten anaewandelt, sie in Brand steck
ten. ,
Einen Monat später wurden die
beiden Missetliiiter an einem Nits
lnnun vor der Burg gedenkt Für
einen Wiederaujban geschah nie-r
nicht-:- Jm GegentlieiL die Triinr
met wurden noch nieiir ;e1·triiniiuert,
uin Baniteine zu gewinnen, ein Ver
fahren durch dass so manche-J ehrwür
diae nnd erinnernimereiclns Gebäu-.
Mn Erdboden vericlnuunden ist. Ein
Ztiick Mauer, die Pierdestiille nex
:Deil-.iii-d Burg-beeren ein Tnnrinrein
dass find dielielnsrlileibsel de-:1 Statuku
scliloseis der Weisen. Jetzt ist de
.,s!ii-it-Z-L1iic,1«« eine Liniitnnriliiclsait snit
Iiduttiaein lssartenJ laniclnaen iice-Jn
sden und einem stattliche-n Aussicht-J
ilinrin an dein auf langer Tafel die
rernelnnften Daten san-s der Ge
schichte der Burg verzeichnen sind.
« jichligt Urkunde.
sGin Bericht aus den Anfängen des
I Christenthumk .
s --
T I- um m permis-si- m stimme- sum
Iin Million set-taten
i
s
I Als ein Dotuuient von allergröß
s ter Bedeutung müssen die Fragmente
s eine-J hebräischen Berichtes aus der
s zweiten Häite des ersten nachchristh
I chen Jirtirnundertsz erscheinen, die der
l New Perser Professor Schechter soe
; den durch De »Caint)ridge University
; Press« verofsentlicht
; Bis-saßen wir doch bis-her, von den
; angezweifelteu Stellen im Josepinisz
j abgesehen, überhaupt keine zeitgenöss
sische Urkunde-, die ans die Entstehung
und die Anfänge des Christentlnnnö
Licht wirft. Freilich tritt durch die
« Teutuusqen des- Entdeckers nnd Her
ansaeberg des Dotuinentsts sein ganz
einziztiiirtiger Werth nicht recht deut
lich hervor: aber die est-dringliche
Ansalyie und Erkläran die der enn
lische Reliqionszssoricher G. Murg-Js
rioutli dem Echriftstiicl in der letzten
Nummer dec- Jlllieimeninszs zntlieil
werden läßt. verlnlft der außer-us
dentlichen Bedeutung des-I Runde-J H
schrein Recht Cr:l1.1ndelt sich lsei den
Fragmente-n nin die persönlich-stund
gebnnkj desI Führer-d einer religiösen
Gemeinde nan der zweiten Hälfte
des l. Jahrhunderts n. Chr» die er
an seine Anhänger richtet. nnd durch
die er in der Form eine-:- Tllknnsiiestecs
die Prinzipien desJ Glaubens nnd der
Anschauungen, die fiir sie maßgebend
sein müssen, durlegt. VII-bei wendet
er sich zugleich scharf gegen gewisse
Gegner der von ilnn nerfachtenen
Lehre-. Die persönliche Note tritt
schon in der dreimal wiederholte-r
» wohlbekannten lielirijischen Farin
j ,..döret ihr aus mich« in dem einleLs
i ten-den Absatz übern-Irgend zum-I
Was alber- sind dnö nun fiir reli.giefe
.Anscl)auungen, die slner vertreten
werden?
Von drei lPersiiinlicliseiten ist ds
Niilieren die Rede Zunächst van
zwei großen Führern des jiidiirben
; Volkes-, die aussgeiandt sind, e-:s ir.i
i stärken nnd zu erleuchtete Der erste
! von diesen ist ein Messiasrs »aus da
iFsamilie Aarons und non Jimespt
J der zweite wird genannt »der Lehrer
sder Nechtschaffenlieit« und ebenfalls
jals Messias bezeichnet. Diese beiden
Messias waren todt, alszi dass Daln
» ment geschrieben wurde-; aber non bei
i den wird erwartet, dasz sie in späteren
iTagen wiederkehren werden. Tje
dritte Persönlichkeit die einmal »ein
sMann des Spottes-« und ein ander
imdl «Belial« genannt ist, wird als
Feind der Lehre betrachtet, der das
sVolk von den Vorschriften des Ge
setzes und den Grundsätzen der Sitt
klichkeit abwenden will. Die Deutung
iSchechters acht nun dahin, dass er auis
den deutlich als zwei Personen be
»zeichneten Messiasgestalten ein einzi
Iges Wesen macht nnd darin einen ge
wissen Zadok sehen will, der nach der
Tradition als Griinder der Fette de:
Zadokiten oder Saddnciier galt. llu
irr Veiiai, dem »Mann desJ ZisotteI«,
swill er kein Individuum verstanden
»wissen, sondern eine Bezeichnung fiir
Wie hellenistischen Judeuuerfalnunqen
jnach dem Aufstande der Makkabäer.
Margliouth aber weist nach, daß un
»ter dem Messias aus dein Stamme
ishr-us Niemand and-Its gemeint
Nach Californien u. den
Pacisic Nordwesten
Niedrigc Ein-ANY Koloniftcn Fahrt
Io. März bis Io. April uns
über die
UNlON PAchlc
Die Standard Bahn des Westens
Elektrisehe Block-Signate
Vorzügliche Speisenmgen
- Wegen weiterer Information in Betreff
Falthen, Renten etc. fragt vor oder adressirt
w. H. Louoks, Agem.
Die ungewöhnliche Qualität-Wende nn
ist einer der vielen Gründe, weshalb sein« Eure
l
(
Schuhen die mir zeigen l
Schuhe von uns kaufen solltet:—— «
Wir zeigen stets etwas Neues und un
sere Preise find die niedrigsten, Style die
neuesten und Qualität die beste.
Bugger sc Milking
Ilkrkäiufrr nun »lirugrrrn« Sklmlxrtn
stein kann, als Johannes der Tannen
lWenn aber diese Jdentisizirnng rich
stia ist, wenn der am Anfang des Dei
tumenth erwähnte Priester-Messing;
der Täufer ist, dann Innsz der »Lehren
der Isieelstschassenheit«, der alsJ sein
Nachfolger hingestellt wird, Jesusk
selbst sein. Dist- Tohnnent, dasss
sicherlich sndduciiischen Kreisen ent
stammt, gibt siir die Erwähnung
Jesu selbst die beste Handhabe in
einer Stelle, die dem Herausgeber
duntel geblieben ist· E: heißt da
nämlich, daß »in der Erklärung sei
nes N amens ld des Namen-Z des
Mes ssiass auch ihre Namen sind."
Der englische Gelehrte erklärt diese
schwierige Stelle dadurch, dasz esJ sich
hier um eine bestimmte Zette der
Zaddneiier, die «Llr7i"-tl)iisiaiier, han
delt, sie ihre Bezeichnung von einem
Priester namens Bei-they dass heißt
lHelfer r, herleiteten Dieser Name.
der unler den damaligen Juden tei
nesrsmeas selten war, bedeutet nun
ganz dasselbe, wie der liebräiskhe
Mann-, der »Jesucs« lautet. Ter Theil
der zsitdutiten oder Eaddneiier, die
siiti dem Mai-lieu an den Täufer nnd
an Jesus .31111miidteii, tuar also Nie
mand anders-, alsz die Vaöthnsianer
die den Namen ihres: alten ltiriindersz
in dem dest- nenen Mes ssiast miedeisan
den. Den »Mann de; Zaun-es« deu
tet Mnrglionth auf den Apostel Pan
lus, der von einem strengen
sudendlristlichen Standpunkt ansi
alsI einer der schliimnsleu Feinde
Leg Glaubean angesehen werden
mnskte Die Seite der Sadduciier
stand zu dem . ellenismusz durchaus
im Gegensatz nnd hielt mit äußerster
Etreuae an dem besonderen Ebnrat
ter ihres Kultesri fest Die schroffe Ah
lehnurns des großen Hellenenstrt
sten Paulus ist daher von ihrem
Standpunkt aus wohl verständlich
Paulus, der zu seinen Lebzeiten einer
der am meisten rnifsuerstaudenen und
am bittersten betiimlssten unter dens
großen Männern der Weltgeschirhtes
war, wird hier mit Vumsürsrn über-i
schritt-It die auch im Nonen Testament
noch ab und 511 hetvnttictcn Er rot-N
:n Dom fndduciiifdycn Tukunusnt ungks «
klagt, die Unjittl ichloit zu findan
dem Noichtlnun nachzugehen und die
Reinheit des Tempels zu verletzt-It
Alls-Z dirs läßt sich aus dem durchoug
judenchristlichrn Milicn erklären, dem
die Dokumente entstammen. Es hatt-!
delt sich um eine Gemeinde von Jn-;
denchristem die aus Priestern und
XII-LI- dkv bnptbuijgnijchen Seite
oer scaoosdeeisr , .-..- uno cis-z »
nem beträcht:i.:.«n israelitischen
Laienelement rersiiirkt War. Bei dem
»Ende der Zerstörung des Landes«
wie es- in dein Totument heißt, also
nach der vollständigen Erobernng des
Lande-J durch die Römer im Jahre
70 nach Christo, war die Gemeinde
nach Talnairslnsrs ausgetnandert Nach
der Vernimman deiis Tempels durch
Titus wollten sie nicht länger in der
Heimatb bleiben, sondern gründet-In
eine neue (,Slelneinde, deren Mittel
punkt Parnassus war und die sich Von
dort übe-n naeb Verschiedenen Theilen
des« benachbarten Lande-J ausgedehnt
hatte. An diese im Lande net-streuten
Gemeinden ist das durch Schechter
anfgeiundene Manisest des Führers
der Bewegung gerichtet Diese Juden
christen erkannten Johannes den
Tisnier aliJ einen Messiaszs aus der Fa
milie Tllaroniti an nnd glaubten an
Jesus als eine Art zweitenjaber über
den ersten dinanszsraaenden Messiasts.
dessen besondere Ausgabe es- war, ein
»Lehr» der Rechtmissenschast«, desi
recinen Lebenss, .2.n sein. Paulus und
seine Lebt-e eerabsrbeuten sie, sie streb
ten mit aller zlllalllt danach, die stren
ae Veobaaltnna dec- niasaischen Ge
setzes-. nne sie sie verstanden mit den
Prinzipien ter- iu denl Schustsliick ös
tercs der-sorgksliebeilen ,.neuen Bun
deH«, leie. sie sie verstanden, zn ver
einiaen Zo sehen wir in diesem Do
knnlent. das— nach eine Fiille von Ein
zellleiteu unlschlieszt gleichsam hinein
in die giilirenden Anfänge, in die
Kindheit des Csllristetitlnims.
Tie brnnazse Admiralität hat ein
Kriegsschiff bestellt, dast- an Größe
Schnelliakeit und Gesechtsmerth alle
vorhandene-u «scl)winnnensden Festun
gen« tief in den Schatten stell-en soll.
Natürlich nur im Interesse des Welt
friedens.
Deutschl-and hat die Leistungsfä
higkeit seiner Schnellseneraeschütze in
alle Stille auf dass Treifache erhöht.
Darin werden die »lenaelsachsen«
ans beiden Zeilen des O.3can—3 natür
lich wieder eine unfreundlicle- Hund
han aeasyn fis lieben mit-In Englän
der erblicken
Wer tausend Meter über der Erde
fliegen will, darf niicht an: die sei-: I
Schuh unter der Erde denken·
Manche-r rauft sich seine lcrsten
«"paar Haare auc- —-- aus Art-gen daß
sie ihm ans-gehen