Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 03, 1911, Zweiter Theil, Image 14

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Die Gemächte eink
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Unter einer Wolke
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Von. H. Russel E
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ts. Fortsehung und SchlusH
Mr. Hartree seuszte ties; seine Gat.
tin fuhr sich wiederholt mii dem Trick
itßer die Augen« während Mariau ei
nee- sitdsiiule gleich, thränenlos vor
sich hinßarrtr. Die Kranke lag wie
der längere Zeit bewußtlos; dann
schlng sie die u en plötzlich aus unr.
antwortete auf EerScottsJ Fragt
wie es ihr gest
»Ich glaube, ich werde sterben.'«
»O nein. daran müssen Sie aar
nicht denken". rief der sleine Herr sehr
erschrocken, als er aus ihrem eigenen
Munde hörte, was er selbst fürchtet
»Jch iiirihte mich nicht davor«. iaate
sie ruhig, »ich möchte nur meine Eltern
gern noch einmal sehen."
·Wir erwarten sie ieden Augenblick
Haben Sie große Schmerzens«
»Im Kopf, und ich habe das Ge
fähi. das; ich Eis aus der Stirn hätte."
Dann fragte sie, wo Ceäl sei. Al-:
der junge Mann seinen Namen hörte,
Mir er eine sast übermenschliche
Anstrengung gefaßt zu erscheinen.
nnd trat an ihr Lagert aber ihr »in
Bis wie sie ihm lächelnd die Lande
entgegenstreckte, iibermannie ihn, e
bedeckte sein Antlitz mit den Händen
und schlachzte wie ein Kind.
»Was fehlt Dir, Ceci« Arn-net
CeciL keine nicht. Du bist ja geret
tet. nnd wir sind zusammen«
Dann schwieg tie sange. »Willst
Du mit eins- versprechen, Cecil·« be
nun sie wieder nnd machte einen
chwachen Versuch ihn näher an sitt
zu ziehen. »Heimthe Miß, Maröton
wenn ich vcn euch gegangen bin; ich
weis-» ihr liebt euch, s— und sie ist ei
ittes Mädchen — s sie hat Dir Dein
eben gerettet. O, mein Kopi!« rie
sie in plötzlichem Schmerz aufsahrend
.Willst Du mir das versprecan
fragte sie dann. seine Wange tiissend
,Jch will thun, was Du bestimmst.«
Jn diesem Augenblick rollte eit
Wagen vor das Haus, und Mr. Har
tree ging mit einein Seufzer der Er
leichterung hinaus-, um die Eltern zu
der kennten Tochter zu holen· die jetzt
wieder in wirke Phantasien verfallen
Mr.
»Sind das dort Blumen-« itusierte
fie. Und das dort Wasser Ei n
mächtiger Strom tonrmt auf mich zu
Wie dunkel er aussieht, und wie er
rauscht! Er tornmt näher - immer
näher. Jch fürchte mich, halte mich,
Cexilt « Fest hat er mich erfaßt! Wie
kalt -— wie furchtbar kalt!«
Die Thür öffnete sich und Klaras
Eltern traten in Mr· Hartrees Be
gleitung ein Ceril machte ihnen
Platz. Das Mädchen öffnete die Au
gen dei dem Geräusch, und über ihr
bleiches, unaussprechlich liebliches G
« ficht flog ein Lächeln des Ertennens
als sie ihre Eltern sali.
«Mutter«, murmelte sie leise: dann
schlossen sich die schönen Augen wie
der. Ein tiefer Seuf er, der den ar
men Eltern wie der iliiaelschlag der
von der irdischen Hiille befreiten Seel-:
erschien, entrang sich ihrer Brust:
durch die zarten Glieder lief ein Be
ben, und die ansqestreckten Arme san
ten schlaff hernieder Der Arzt legt-:
ein Ohr an ihre Lippen, weil er
fürchtete, daß das Ende aetommen
fei, aber schon nach wenigen Minuten
sah er auf und sagte mit gedärndfter
Stimme
»Wir dürfen hoffen sie lebt noch
15 Kapitel.
Die LösungderFraae.
Klara Lambert starb nicht in·olqe
ihres Unfall5, obgleich Dr. Scotts
die Thntsache ihres- Weiterlebeng als-;
das große, ungelöste Räthsel in sei
ner medizinischen Laufbabn ansah
Nach dem Ausruf der ihrer Mutter
alt, lag sie wieder stundenlang be
nnunrkeloä und es konnte nur durchl
die Trübung eines kleinen Spiegel-H
Der ihr dorgehalten wurde, tonstntirt
- werden, daß sie überhaupt athmete
Etsch einer langxm angstvoll durch
wehten Nacht mertten die Umste
Korn Zeichen des wiederkehrenden
« ßt eins m Lause des Taaes
its-sure o weit, daß sie mit
III-it gestützt aufrecht sitzen und spre
ehe-konnte, o leich sie noch immer
—Sber Wir ruel auf dem Kopi
klas. Mr Lambert wünschte seine
T er so bald wie nidsalich wieder
- nach hause zu nehmen, und am drit- i
ten Tage acsiattete Dr. Scottg dir-(
- Die Kranke wurde mit aro l
Leu t in einein geschlossenen
itz Williarn Lodge ge
Mo um dort angekommen
M ste am schon anx über unerträg
zu klagen. Der
te Arzt tonstatirte ein Nei
M verhehlte den gebeugten
M US sit tust durch die
« · , Uflase und fortw»
--; ain Lebens usw«-;
, Nin slgien vierzehn Tage der
scheel-lich u ungewiß-He bis ve
Ukzt endlich den glücklichen Auskznnn
der Krisis feststellen konnte. Wäh
tend dieser Zeit hatten sich Maxim
und Rawdon nach aller Gewohnheit
täglich gesehen, abex es lag wie ein
W auf ihnen beiden. Cekil war
durch den fortwährenden Konflikt in
s einem Innern lchweiglam nnd nach
flich geworden, womit er Maria«
natürlich angesteckthatte so daß ihre
usimäigen Spaziergänge, bei de
Ieu He Iesl nie versäumten, in Fitz
,W Lodge vorzulpkechem um
FOR status Befinden zu erkun
. eim ziemlich teilweise-n Cha
ffffvfffffffffffffffvv vvvvv
kalter angenommen hatte. Rawdpn
tte sich nicht entschließen Minnen
- umbar hause zu verlassen. so lange
Klara unter dem gastfreundlichen
Dache weilte, aber er hatte an dene
selben Tage, wie sie seinen freundli
chen Wirthen Ledewahl gesagt und
seine Wohnung in Sndnen bezogen.
«Marian, ich muß in diesen Tagen
einen entscheidenden Schritt thun«,
sagte er eines Tages. nachdem sie wie
der lange Zeit schweigend nebenein
ander her gewandert waren. Meine
Geschäfte in England gestatten mir
nicht, meinen Aufenthalt hier liin er
asuszudehnem als dringend niit ig
it."
Da sie nichts entgegnete, fuhr et
fort: »Ich bade hin und her gesonnen
und habe mich entschlossen, Klara
meine Laae noch einmal vorzustellen
und sie zu bitten. unser Verlöbniß zu
lösen.'«
»Ich loinme mir so klein. so selbst
iiichtig vor, weil ich nicht die morali.
sche Kraft habe, Dich ztiriielzuwei
len. um Dich dadurch zu bestimmen,
Miß Lambert zu lieirathen.«
»Das würdest Du niemals errei
chen: wie kann ich Klara Lambtrt
heirathen, tpenn ich Dich liebes«
Sie gingen schweigend weiter.
»Ich will noch slieute zu Mr. Lain
bert gehen«, rief er plötzlich, »und ihni
ins Vertrauen ielien. Er ist ein ed
ler Mann. an ,erdem Klar-as Vater
itti bin sest überzeugt. daß er mir mit
treuem nnd vermutisfreiern Rath zur
Seite sieben wird.'«
Da Marian mit seinem Vorschlaa
einverstanden war. machte er sich noch
an demselben Nachmittag aus den
Weg nach Fritz Williams Lodge und
ließ Mr. Lambert um eine Unter-re
dung bitten. Er wurde in die Biblio
thek geführt, wo er den Geistlichen
iiber einen Band von Jeremy Tanlor
fand, obgleich er nach den letzten
angstvollen Wochen ziemlich unsabia
war, sich an den Worten seines alten
Freundes zu erfreuen. Rawdong er
sie Worte galten natürlich Klarag Be
sinden. Die Besserung schreite lautl
sam sort, sagte der Vater. aber das
arme sind sei noch sehr schwach und
miisse noch sehr geschont werden. Das
beunruhigte Cecil nicht wenig, da die
Angelegenheit die ihn bersührte, doch
durchaus ausregender Natur ivar
Mr. Lambert bemerkte des jungen
Mannes llnschliissrakeit. und obgleich
er keinen Grund dazu sah, nahm eri
zur Ermitthigung die sreundlichsre
Miene an, die ihm u Gebot stand, so
daß Cecil seine Heriegenheit bald
überwand
»Jch bin gekommen, um eine siir
ian beide wichtige Angelegenheit mit
Ihnen zu verhandeln, Mr. Lambert«,
begann er. «Von rechtswegen sollte
ich ek- schon lange gethan haben, aber
Alaras Krankheit machte es mir un
möglich. Nun sie außer Gefahr ist.
fühle ich mich verpflichtet, die schwie
rige Ausgabe, die vor mir liegt, so
bald als möglich zu erledigen. Ver
muthlich haben Sie noch nichts Nä
her-es über mein sonderbare-it Aben(
teuer gehört?«
»Ich habe nur den Bericht in der
Zeitung gelesen. der durch Klarao Er
zählung ein wenig erläutert wurde
Jch miirde Ihre Erlebnisse aber aern
noch einmal aus Ihrem eigenen Mun
de hören.«
Hieraus erzählte Ratodon seine
ganze Geschichte mit einer Ossenheit,
die schon allein stir ihn sprach. Er
schilderte den Schissbrucb seine Lei
den in dem kleinen Boot, die freund
liche Ausnahme auf dem «Strath
nairn« und Maria-is liebenolle Psle
ge in beredter Weise. Dann ging er
aus den Kampf in seinem Innern
liber, wie vergeblich alle seine Be
mitbringen, seine Liebe zu Marian zu
bekämpfen, aewesen sei, so daß er es
ibr doch endlich habe gestehen müssen.
Jn erareisenden Worten sprach er von
den Stunden, in denen er erkannt
hatte, daß seine Liebe zu Klara ge
storben lei, sozdaß ihm nichts weiter
übrig bleibe, als sie um die Lösung
des Verlöbnisses zu bitten. Als er
geendet, wurde lange Zeit Fein Wort
in dem kleinen Studierzimmer gest-ro
chen. Mr. Lambert toar zu erstaunt
über die Enkhiillnngen, die ibm von
dem jungen Manne gemacht worden
waren, den er in Gedanken an seine
Tochter schon oon herzen lieb gewon
nen hatte; und nun kam dieser Mann
und verlangte von ihm die Lösung des
Landes« dat- ihn an seine Tochter ses
selte, während diese, kaum dem Tod
entronnen, noch krank und schwach
darniederlag.
Er brauchte aeraume Zeit, um nch
in die Lage des anderen hineinzufirr
den. Er lannte Cecil lanae laenu
alg einen ehrenhaften und aufrichti
-gen Charakter, um zn wissen, daß ihn
;leine niedrigen Motive zur Lösung
fdieles Verlöbnisses bestimmten. Die
zGriinde, die er angab. waren ja in
der That schwerwiegend genug
z »Ich wende»mich an Sie, Mr.
.Lamdett, als an einen Freund, einen
sGeistlicben und einen Ehrenmann«,
fuhr Rawdon fort, nachdem er ver
geblich ans Antwort gewartet hatte.
»Ich habe Ihnen alles anvertraut; ich
wünsche nichts anderes zu thun, als
daz. wag streng genommen das rechte
ist. betten Sie mir dazu. Wenn
Sie alles erwogen haben und zu dem
Schlusse kommen, daß ich verpflichtet
bin. mein gegebenes Wort zu halten«
lo werde ich mich selbstverständlich als
unlöslich an Ihre Tochter gebunden
.ansehen. Ader ich frage mich immer
----------------------------
troieder ift es recht. ein Mädchen zu
;heirathen. das ich nicht mebr liebes«
»Ich verstehe hre Gewissensflru:
pel vollständig, ecil", begann Mr.
anbert endlich, während er rne .
nilch mit einem Federmesser lpiete.
»Ich freue mich von Herzen, daß Sie
mir-die Sache lo offen und ehrlich
vorgelegt haben; aber ich bin natür
lich in einer lchwieriaen Situation,
da das Gefiäbl des Vaters mit der ob
» ieitiden As icht des Natbgebers ir
terms-m gerathen wiev. Jch hoffe iu
tdessem Jhr Vertrauen rechtfertigen zu
können, indem ich mich bemiiben wer
Ide, Jhre Angelegenheit la vorurtheilss
»frei wie möglich zu erwäan: ich bi
allerdings der Ansicht. daß Jbr eiqe
’nes Gekrihl maßgebend iei. Jr
wenigen Worten ausaedriirlt, liegt die
’Sache also fo: Sie stehen zwischen
»zwei Mädchen nnd wissen nicht, wei
sche Sie wählen fallen. oder, was der
Situation mehr entspritch: Sie Fitti
len sich zu der einen hingezogen. der
anderen dagegen verpflichtet. Jch be
wundere Ihren Freinmth ntir gegen
über, glauben Sie ja nicht. daß irl
Sie weniger gern habe. weil Sie
meine Tochter nun nicht mehr lieben
Wenn Sie in jugendliche-n Uebermntt
und Leichtsinn weil Ihnen ein ande.
tesz Mädchen augenblicklich besser ge.
»Mit, dies Verlöbniß aufzugeben wiin
ichen, io wiirde ich das allerdings
itrena verurteilenx aber ich weiß, daß
Ihnen eine derartige handlungs
weiie nie in den Sinn kommen wtir
de. s Der Seernann bat ein Sprich
wort, das eine tiefe Wahrheit in sich
birgt. Er erlliirt- jedes Ereigniß,
das außerhalb des menschlichen Ge
sichtskreises liegt, mit den Worten
»Gott hat es gethan". Jch glaube
.Sie dürer dies Wort auch au; Ihren
Fall anwenden und dann a ne Ge
wissensbisse Jhrent Herzen folgen.'
Cecil schiittelte dem alten Herrn
bewegt die Hand.
»Sie haben mein Vertrauen nicht
getsiiufchh ich danle Jnnen«, sagte er
lri e.
»Es giebt nur einen Wen für mein
armes Kind«, fuhr Mr. Lambert fort.
während er sich sorgenvoll iiber das
graue haar strich. »Sie mut; zurück
stehen, fo schwer es ihr auch werden
wird. Sie hat Sie sehr lieb, Certl.«
Jn diesem Augenblick kam Mes.
Lambert ins Zimmer und derichtete,
daß Alnra wach sei und sich besser
Ifühle. Sie habe zufällig von Naiv
dons Anwesenheit gehört und wünsche
ihn zu sorechen.«
Da ihr jede Aufreqnnq noch fern
gehalten werden mußte, hatte Mr
Lmbert anfänglich versucht, ihr den
-Wimsch ausrureden aber e- ionr ver
geblich gewesen.
.Jch werde Sie begleiten, Naiv
don«, sagte Mr. Samt-en. «lasien Sie
vorläufig nichts von unserem Ge
ispriich merken«
s Jm Krankenzimmer waren die
JFenster Verhüllt so daß Cecil Mühe
’hatte, Klarns blasses Gesicht zu fin
den. das ihm im Schmucte ihrer gol,
digen Locken entgegenliichelte Er er
lannte das blühende Mädchen, das
fihm noch vor kurzer Zeit in so imdo
nirender haltung .eaeniibergestanden
hatte, kaum wieder, so lehr hatten tör
:-erliche und. wie er sich mit neuen Ge
wissensbissen sagen mußte, auch see
lische Leiden sie verändert. Er er
griff ihre schmale, weiße stand, die
sie ihm entgegenstreckte, aber er konnte
nicht sprechen.
,«Ceril, gieb mir noch einen Ausz, ei
wird der letzte sein«, sagte sie leise.
»O nein«, entsegnete er und drückte
feine zitternden ipoen aus ihre Stirn.
»Es geht Dir ja besser. Du wirst bald
wieder hergestellt sein«
»So meine ich es nicht, Erstl. Sieh.
Dein Herz qehört Mtrrian Mars-ten
und nicht mir. und sie hat vielleicht ein
Recht daran. denn sie hat Dir das Le
ben gerettet, das habe ich nicht gethan.
Inmitten meiner schrecklichen Fieber
phnntatien habe ich Dich immer an
meiner Seite stehen sehen, und Du
batest mich fortwährend iet, mischte
Die mein Wort zurückgehen Neu
lich träumte ich, Du standest mit Ma
rinn unter dem Sternenhimmel, und
plötzlich wandtest Du Dich um, zeig
test auf mich und saqtest: »Sieh, Ma
rian, das ist das Mädchen, das stir
immer zwischen uns steht.« Nüsse
mich noch einmal«, hat sie noch leiser
als vorhin; sie legte ihren Arm um
seinen Hals und hielt ihn lange um
schlungen. »Liebe wohl, Liedster«, sa te
sie endlich mit ittetnden Lippen. »Hu
bist frei, Gott egne Di t«
Als Mr. Lamhert eril mit sich4
fortzog, verhar sie ihr Gesicht wei
nend in den Ki en.
It L
An einem herrlichen Dezembertage
-- also im australischen Hochfoknmer
- - gerade vier Wochen, nachdem Mars
Lambert ihr Verlöbniß mit Ceci!
Rawdon gelöst hatte, hatten die Glo
cken der tleinen Kirche in Darlinghorft
einen so feierlichen un -szugleich fröh
lichen Klang, daß die ewohner über
ruscht aufhorchten und nach der Ur
sache sorfchtem Bald Wiege das Ge
rücht die Runde, daß eine opveltrnus
un in der kleinen Kirche stattfinden
so te.41nd erfüllte die Gemüther der
Neuqierigen mit lebt-after Theilnahme,
denn eine Hochzeit erregt in den Ko
lonien itnmer Aussefen Bald gingen
die Namen der Bette senden donMund
zu Mund. Das erste Noah Cecii
.Rawdon und Maria-I Marstvm wird«
Iden verehrten Leser durch seine Ver
mählung nicht sehr überreichen und
-
vvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvvv
iiber das zweite Klara Lainbert und
Mr. Brnmer wollen wir eine kleine
Erklärung folgen lassen
Der wobldnbende Kaufmann, der
zu jener Klasse von Männern Phortz
denen die Mitwelt schon mit iinszik
Jahren das Adjektiv ,."alt beigelegt,
ebgleich da u eigentlich kein anderer
Grund rotsanden ist, als daß ts
Junggesellen geblieben, hatte seit lei
ner lenken Rückkehr ans England blin
sia die Frage zu ergründen versucht.
ol: das Leben eines Eltemannee nicht
doch viel mehr Vorzüge habe wie das
eines Junqgesellen In mäßigen-Zinn
den hatte er sich sogar schon vor feiner
Einschiilung aus dem »Sirathnairn«
inii vielem Gedanken beschäftigt. und
als er Miß Marston kennen lernte
hatte derselbe immer sestere Form an
genommen. Aber während er noch ini
dem Studium ihres Charakters be
schöstigt war, war plötzlich Cerik
Einwdon im wahrsten Sinne des Wor
tes augzetaucht nnd ihsn zuvor gekom
men L waren nun freilich noch an
dere Madchen an Bord gewesen, die
dein ,,reizenden alten Herrn« M den«
einnehmenden Wesen und den Mil-’
lionen im Hinterarunde sicher keinen
Korb gegeben baden würden, aber vor
denen war keine nnch seinem Ge ’
schmack.
Als er rn Dvdnen nnaelommen war-J
wurde er lange Zekt von seinen Gei:
ichiisten in Anspruch aenommen. Dann ;
fand er Klara Lambert bewußtlos am s
Wege, und ihre Schönheit erregte seine;
Bewunderung in eben so hohem Geh-l
de, wie ihre hilflose Lage sein Mit l
leid. Als er ihre Geschichte von Mr.i
Oartree gehört hatte, wuchs sein Jn-;
tereise siir das schwer.aepriiste Mädsf
eben immer mehr, so daß er Mr. Lam-(
berts Bekanntschaft suchte. woraus ers
sich regelmäßiq in Fitz Willinnt Lodge
einsand, um ich nach Klaras Besinden i
zu erlundigen Mr. und Mr-:i. Lam-«
bert that die Theilnahme des fremden!
Herrn unendlich wohl, und al-» Klara
wohl qenug war, stellte ihr der Vaters
Mr. Brvmer als den Herrn vor· der;
sie un jenem Ungzliicistaae gesundem
Dies war einige age, nachdem frei
ihre Verlobung mit Ceeil qelöst hatte.
Dem jungen Mädchen- aesiel der lies;
stsenstoiirdige Kausmanm der sie durch
seine lutmoristische Unterhaltunq se-»
gut von ihren trüben Gedanken ab »
Izulenlen verstand, vorn ersten Auaen »
jlsliele nn. Bei seinem nächsten Be
Isuche brachte er ihr prachtvolle Trau
i den und bald daraus einen Korb schö
ner australischer Passions-stärkste mit·
tFr besuchte sie so regelmäßig, das-, Mr
thimhert bald merkte, wo er hinauss»
wollte. n einer langen Verhandlung
der Sa mit seiner Frau kamen sie
beide zu dem Schluß, dass eine Ver
bindung mit dem weit und breit lehr
angesehenen Kaufmann ein großeel
letitl siir ihr Kind sein würde. Mr.
lLambert war der Ansicht, daß diese
theieath das beste heilmittel sür ihren
augenblicklich noch frischen Kummeri
über Rawdons Verlust sein würde
sDer immerhin bedeutende Altersan-.
terschied machte Mr. Lambert leine
Sorge; Herren im vorgerückten Alter
geben ost die besten Ehemönner ah.
Zu ihrer qrosken Uebrraschung sand
Mes. Lambert bei einigen vorsichtigen
Andeutungen über den Ge enstand zu
Klara, das-, dieselbe sich chon lange
mit dem Gedanken vertraut gen-acht
hatte. Kurxutu Mr. Brymer wagte
schon nach vierzehn Tagen einen An «
trag und wurde angenommen.
llni anzudeuten, dat-. see argen ihren
früheren Verlobten teine bitteren tste
suhle irn Herzen trage. sprich sie den
Wunsch mig, dasi ihr Vater ihre eine
ne, sowie Cecilg Trautqu niit Mo
rian nn demselben Tage vollziehen
sollte und al!e Betheiligten gingen mit
arosier Freude ans ihren Vorschlnn
ein« Diese DoppeltrkiUung war eine
von jenen einsochen ernsten Handlun
nen, die einen viel tieseren Eindrun
hinterlassen, wie große, rauschend
Festlichteiten, bei denen der tiese Ernst
der Handlunq durch ungeheure Pracht
verloren geht. Cecil und Marian wo
ten das erste Paar Mr. Lmnbert
sprach ties ergreifendr. zu Herzen ge
hende Worte, und als der junge
Mann den schmalen Goldreis, mit dem
er Marian zu seinem Weibe machte.
»die der Tod sie scheide«. wie die wun
der-vollen Worte der Formel lauten,
befestigt hatte, siihrte er seine jun e
Gattin beiseite und wohnte mit seu -
ten Augen der Trauung seiner srilhe
ten Verlobten als Zeuge bei
Die kleine Orgel setzte voll ein und
unter den Kliin en des bochzeitsmar
sches trat die seine Versammlung in
den herrlichen Sommermorqen hin
aus und bestieg die Wagen, die si
nach , itz Williams Lodge siihren soll.
ten. ,ochzeiten mit ihrer Freude und
Wehmuth ihrer ossenen Fröhlichteit
und. ihren verdeckten Tbränen sind
schon ost beschrieben worden. Wozu
ier wiederholen was schon so ost aes
sagt ist. Und doch ist wohl taum eine
ochzeit unter gleichen Umständen ge
eiert worden. Jn den Becher der
Freude mischte sich bei jedem der Be
theiliqten ein Tropfen Bitterkeit. und
das übte einen merklichen Einsluß aus
die ganze Gesellschast auc. In Ceeisr
und Maras herzen lebte noch manche
Erinnerung, die sie beide ernst unt«
toehmiithig stimmte. Sie haben lief
später noch ost in echter, Irdhliehleii
eniiber gesessen, denn die it wirlt
Minder im rzen der Men chen nnd
t sieh ost iieser erwiesen, als die
iebe. ·- « « .
»Da Sie nun derbetrathet sind, wer
77 I IIfffffvffffvfffffffffvss
den Sie sicher bald ivieder in die alte
Heimath gehen, Mr. RaivdoiiC sagte
Kavitiin Sturgeß der mit seinem lri
schen rothen Gesicht und in seinem
tleidsamen Unitvinirnel eine nicht zu
uberseheiide Person bei dein Hochzeit-z
srühstiiel war
äJch muß sobald ivie möglich zu
Iii "
Dann loiniiien Sie doch mit mir
zurück«, schlug der wackere Führer de
»Strathiiairn« vor
»Das würde ich allerdings sehr
gern thun«, entgegnet Cecil, »und ich
glaube annehmen zu dürfen. dcih
Meg. Rawdon«. er lächelte. als er von
Marian zum ersten Male unter diesem
Namen sprach, »meine Vorliebe fü
den «Strathnairn'« tkykilt Wann gehen
Sie III See?«
»Jii vierzehn Tage ich habe noch-i
einige Kijiiten siei·«
Die Sache war mit wenigen ersz
ien abgeinacht, und die Kunde von
ider haldiqen Abreise des jungen Paa- !
:ies verbreitete sich schnell Mis. Miit
ran ivar Iiierst sehr unglücklich dgsi sie
ihre hübsche Nichte so bald hergebeni
sollte aber nachdem sie geraume Zeiti
sehr still und nachdentlich geweleisi
war iiberraschte sie die Gesellschaft
durch die plötzliche Anliindigiing diifs
sie ebensills mit dem .,Strathnnirn
nachEnaland ziiriiittehren werde dem
nenngleich Australien ein schönec i
Land sei so gehe doch nicht-: iiber die
alte- hemiath i
Ver were-nachrer oe5.;ayre
war fiör die Abfabrt des »Strath i
nuirn« festgesetzt und unfer junan
Paar begab lich in Mes. Murrane
Begleitung früh am Maraen an Bord
des reisefertiqu Schiffes-· Sie ivurder
dort schon von Mr· Brncner und
Alam. Mr und Mrs. Lambert, den
hartrees und einigen anderen Betonu
ten erwartet.
»Sie haben taum genügend Wind«.
sa te Mr. Brymer zu Kapitän Stur
eg der in fliegender Eile berantam,
um feine alten Freunde zu begrüßen.
»O, hinter den Heads werden wir
in eine nette Beile lommen«, entgeg
nete der Schiifghern während er
Ware-. auf deren zarten Wangen sich
schon wieder die Röthe der Gesund
eit zeigte, mit einem bewunderndern
Blick streiite »Wenn wir erst die Vai
hinter uns haben werden wir nicht
mehr lange brauchen um die Miste
aus den Augen zu veriierenk
»Wir werden uns hoffentiich bald
’:viederiehen", saate Sei-il zu Mr
Immer
»Wir sind hier zwar einaeileifchte
Rolaniitem nnd werden uns höchstens
zu einen« gan« kurzen Besuch in der
alten heimatiy verstehen, aber Sie
beide kommen vielleicht bald wieder
beriiber.«
»Schicten Sie uns nur gleich Nach
richt, wenn Sie gelandet sind'« sagte
I.l?r Lambert
»Natürlich-«
»Und veraetlen cie Ihre alten
Freunde In Dumbar Haufe nichl«,
»Mir Hartree
»Da-J tönnterrur Waefchhem wenn
sub mein istedächtniii nssch einmal ver
Ilieren sulltec entgegnete tkecil warm,
;,,der Himmel veeaelte Ihnen, was Sie
an Inir gethan haben.«
i »Ende gut « alles gut« bemerkte
Mr. Hartree, der nahe daran war
seine Veredsamteit in einer Ablchieds
lrede qliinzen zu lassen Aber feine
litlbficht wurde durch den Ruf des Hoch
ibootsmannes »Nun, bitte alle, die
nicht zum Schiff gehören an Land!«
vereitelt
i So nsar der Augenblick des Sitsei
dens arternmen Der Lootie ertheilte
iieine Befehle die viinttlich von den
J«l.ikatrnien ausqefiihrt wurden.
l Wir miissen gehen«, sagte Mr
Brymen
l Der Abschied war tur-, nnd ernst«
Tein Händedriick, wenige Worte tiefster
zkankdarleii und ante Wünsche für
Ieine aliialiche Furhtx dann schieden
idie Freunde von einander und, dir
Zuriictbleibenden erreichten den Quai
tu derselben Zeit, al-: das letzte Tau
aelöst mar. Lanasam qlitt das Schiff
hinaus in die Bal. die sich irn
Schmncke ihrer qriinen Jnseln und
den Kranz ihrer nebelblanen Berge
dein Beschattet vielleicht nie in solcher
Schönh-it wie an diesem herrlichen
Zommermorqen qezeigt hatte. Jn
wenigen Minuten schautelte es auf
den blauen Woan, nnd in einer Vier
telstunde wirren seine Umrisse nur
noch undeutlich zu ertersnenx dann
entschwand eS den Augen der Zu
schauer am ilser ganz nnd nar.
»Gott qeleite sie'«· sagte Mr. Luni
dert voll tiefer Riihrnnq nnd dann
suchte jeder sein heim wieder Aus.
(Ende.)
-—--—-—s-- «
Schädliche Kopsbedecknng der
Kinder.
Wenn die Kopsbedeckung siir Ec
toachsene mancherlei gesundheitsschädi
liche Uebelstände zeitigen cann, so ist
dies doch noch in erhöhtem Maße bei
unseren Kindern der Fall. Als ekla
tantez Beispiel mag ei dienen. daß zu
jener Zeit — ei war ungesähr um die
Mitte des vorigen Jahrhunderts -—-,
ale die beliebte altdeutsehe Kleiderniode
verbreitete-s Uebel unter der Kindern-est
bildeten. Mit jener ehrwürdigen
Kleiderrnode war ein Kleidungsstitck
wieder onstanrhtr. die Kopsauöschläge (
der ekelhastesten Art. ein sast allgemein s
fffffffvav --------------
mit an das Tageslicht gezogen worden,
welches in bezua auf unsere Kinder ge
ender jeder Gelundheiislelite spottet.
Es war die zwar ileidlnnie aber an
l liegende, den ganzen Kon fest einschlie
ßende altdenllche Daube. Den kleinen
Mädchen durfte nmn doch dies
lSchmuclfiiicl. namentlich bei Ausgäns
»gen. nicht vorenthalten. vornehmlich in
Elälterer Jahreszeit Kaum strich das
stille Herbstlüsichen über die Siappeln.
so wurden flugs die Dauben hervorge«
holl. und diele schienen dann so fest
- mil den Häuptern der Kleinen derivnch
sen, daß es laum den wärmendenIrilh
lingslonnensirahlen gelang, die Kinder
von der gelundheiiswidrigen Kopfbr
drckung zu erlösen. Damit nicht ge
nun. Um auch die Ausdünstunan
der Kopfbunt für die Nachlzeil zu er
schweren band man den armen Wür
mer-n auchfiir die Zeit, tvo sie schlies
sen, eine leinene Nochttniise fest um die
Ohren. Die Folge dieser unsinnigen
Mode, die den Kindern das Blut nach
dem Kopfe trieb, das Ausdünsten der
Kopsbaut unterdrückte und gegen jedes
Zugliiftchen einpfindlich werden ließ,
,tvnr ein oft monatelang nndauerndet,
häufig wiedertebrender Kopfqrind der
nicht selten den haarbodrn zerstörte
Auch von Auqenentziindunpen und
Ohrensliifsen waren die Kleinen des
Oestern heimgesucht. Merltdiirdiger
tveise schwanden mit dein allmählichen
Wechsel der Mode, den enganliegendem
dicken Dauben und den Pelzmiinen auch
die Kopfangschlägr. Dieser nlideut
sche Kopspuß der Kinder wurde zurück
gedrängt durch eine neue Mode. und
infolge leichterer Kopfbedeckung fanden
frische Luft Zugang, die schädlichen
Diinste Abgang; Haar nnd Haut wur
den idren natürlichen Funktionen zu
rückgegeben. Selbst die üblichen Händ
chen der Siiuglinge verschwanden, und
den nackten Köpfchen wurde der voll
ständige Einfluß der freien Luft ver
gönnt, welches neben obigem Uebel des
Kopfnusschlaqes ganz besonders auch
eine Abnnbme dee bei den Kleinsten so
häufigen Atmenentziindunqen Zur Fol
ge hatte. Deutlicher tönnen sich die
Wirkungen der Kopfbedectunq nuf den
Gesundheitsznstand der Kinder tuunt
bemerkbar machen.
Schon in früherer Zeit haben ein
sichtsvolle Menschen die Unsitte der
Nindereinmummung mit Wort und
Schrist betömpst, und mit beißendem
Spott geisielt J. J. Nossean in seiner
Schrist »Emil« diese llnsitte nicht nur
in bezug aus die Novsbedeetunq, son
dern auch der übrigen »Verpartung«,
indem er sagt: »Das neugeborene Kind
hat das Bedürfnis, seine Glieder aus
zustrecken und zu bewegen, um sie aus
der Erstarrung zu reißen, in der sie so
Zanae zusammengezoarn zu einem
Knäuel aelegen haben. Man streckt sie
zwar aus, aber man verhindert sie, sich
zu bewegen: man steelt sellist den Kopf
in Kinderdäubchem als ob man Furcht
hätte, es tönne Lust bekommen, Lebens
zeichen zu geben« Mit Emphase rust
der alte Naturpliilosoph den Miittern
der Roiolozeit zu: »Mitt« den Körper
der Kinder ab gegen die Rauheiten der
Jahreszeiten, der Klimate, der Eelri
mente, gegen den Hunger, den Durst,
die Ermüdung, taucht sie in die Wasser
des Einr« usw. »Wenn man von den
Abbörtungen liest.« saat der alte
Kneion »welche die Menschen in der
ältesten Zeit, oon Kindheit an bis zu
ihrem Lebensende gepflegt haben. so
muss man staunen, wie weit sie es
hierin gebracht haben, wir gesund sie
geblieben und ioie alt sie geworden
sind.« Die Verweichlichuna der Kin
der spielt ja eine grosse Rolle bei der
Festsetzuna von diversen Kindertransi
heiten, die unnütze Sorgfalt in bezug
aus die Kopsbedeckung gibt nicht
nur Ursache zu Blutandrang nach dem
Kopfe, sondern sie sördert auch die so
neitverbreitete Nervositiit der Tugend
Die Kopsbedeetung bei den Kin rn ist
so unndtig, wie die Bedeckung des Ge
sieht-. Die Natur gab dem Kopfe des
Menschen durch die Haardeckk genügen
den Schutz gegen die Außentemperatur
Zur Vervollständigung des Anzug-g
nnd zum Schutze gegen die Sonnen
strahlen geniigt eine leichte Bedeckung
Jrn Winter sreilich sollte die Kopsbes
deetung schwerer sein; aber hierin wird
meist zu dies getan.
Die Korperptlege des Säuglinqä
verlangt, daß die forgiarne Mutter dern
jungen Menschenlinde alles das ange
deihen läßt, wag zur Entwicklung fei
nes Körpers erforderlich, alles aber
meidet. was dieser Entwicklung hinder
lich iit.
Der Tyranniu Mode aber soll sich
dir Mutter des 20. Jahrhunderts nie
mals auf Kosten der Gesundheit ihrer
Kinder beugen, auch nicht in bezug nat
Wie Kopfbedeckung.
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Ein Richter in Ner Jersey hat ent
schieden, daß das Mitnehmen eines
fremden Negenichirines während eines
Regens nicht ftrafbar ist. Endlich
einrnal ein Fall. in dem die kleinen
Diebe nicht hängen.
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Der Vertrag ist oft Ursache d« Ug
verträgtichteit.