Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 27, 1911, Zweiter Theil, Image 16

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    My«mesätkgudowsn
THE-heb Land war schon ein ver
- unfwhes Kind qenzeien unt
L der abse. die ihm alter
M Ruck-riet Enttäuichunaen ae
:. M, hatte ihn nicht itmaeitemnelt
CI Este sich don aller Welt zuriict
- und verachtet.
ii sein Vater mit dem Bauern
IFU REFUND gehabt und schließlich nur
III die Gnade eine-J alten Freundes
M halbwegs-I- ertrgiqkichen Leben-—
Cdtsd gewonnen, meinte ek. sie iddt
· sek- nun auch heimlich über ihn
» Its Sohn des Verarmten
zstinte ed in Menschendaß und in
M- Noth und irrte sieh doch
" III-Läg.
- M besprachen sie nach Feier
TM die Schicksale der Leute mit
Mdnz die sie von fitindessdemen
M Kaum sagten auch wohi: s
» alie Bauer Land bat arad
fa« viel Unglück im Leben gehabt, wie
fees Freund —— der Bauer Kunde
set-spie ein Bruder an ihm aehundeit
Glück und Segen«
«Js s« sagten vielleicht auch nock
ein wenig mehr. ;
Rebekka von den Junaen der bei
M die bis zu dem Tode des altes-s
Lasd gleichfalls treue Freunde geme i
fes- Und zwar so: I
»Am Gebhotd Land aeht mais-(
westlich hundert Schritt aus dein;
Me. Der ist ein Sauertepr Aber!
wes- einern der Kaki Kunde under-i
Muc jibet den Pfad läuft, bekommt
gn« einen behaglichen warm-en Ru
.... llnd lo war es in oer Man
Als die beiden Junaen aus«- der
Gebiete waren. zeiqlen sie große Luft.
Förster zu werden. Karl Kunde hatte
noch zwei ältere Brüder. die bereits
nach dem väterlichen Hof ichäelten
Also warum sollte er auch nicht-!
Da that der alte Kunde den Sohn
bei todten Freundes aleichfallxi in die
Leßtebei einem tüchtiaen Föritee
Aber die Schicksale der beiden liefen
gar bald auseinander.
Karl Kunde war bei feinen Vorae
letzten lehr beliebt Sie hatten Ver
rasen zu ihm. Darum erhielt er mich
Mießlicb die aute Stelle als geil-txt
set Iowa trotzdem sie sein Freund
Getösrd bereit-«- feit neun Monaten
Tät den inzwischen gestorbenen frühe
ren Förster verwaltet hatte. Der Grafil
M ihm dauernd nicht um lich ba
bex Gewiß ·—— er besaß eine eiserne
lIstsielsttirene und ebensolchen Fleiß . .
IM. was loll ein Himmel aus dem
sit-als ein richtier warmer Sonil
net-stahl hervordri t. . .
— --- Seiiher haßte Gerdard den
Sohn feines Wohlthöters. Jener än
tekte auch nichts daran. trotzdem ei ’
fsahrlich ni t an gütlichein Zu- (
fehlen lie . (
f- » Ist Wi. ich hätt-e Dickei
« Verdrängt alter Freund"j
, TM Nicht! Der Graf hat eines
» , nach mir geschickt Sollte
— nd- eltoa mein eigenes Licht aus-J
blasenik -
s Als wenn jemand Ohren
U, 88 hören, wenn er von innerli
Gsr rollen und Toben taub gewor:
des ·si
r
Gerhard Land hatte darob alle
LII zu dein Fdriterhandlveel verlo
- ren. Er wurde Arbeiten chnsacher
Wägen als die Bahn durch sein
" sfiscthliehe Dorf gelegt wurde.
« M .roollte es nicht glauben und
. en.
· · liebes, ianites Dina. einei
Mann Tochter, die einst mit den
n Freunden zulaminen gespielt
nd herumgetollt hatte.
Sie hing lich an seinen Arm und
späte ihn mit Gewalt von dem fol
, weren Schritt zurückhalten
«Thv’s nicht. Gerhard. Betämpi
» ein einzigtnal Deinen Trotz. Thu·5
Just zulieb ....«
. Aber et konnte auch ihr, der er sich
spricht nicht mehr zu Gefallen
. Z- So»heiß und treu er auch
S Matgel liebte, er ging doch seine
W dunkeln Wege. « »
.«. clllmcl Darnum ist-kennen er
· dem Grün-roch dem Karl Stunde-. llnd
ever ging an dessen Seite?
Das Max-gel! —
,Rwiütlich«. dachte er und ballt-.
-Uk hände, ,,3uerst die Stelle: nachher
M Mädel. Es war ja gut nicht an
der- zu erwarten. Aber warte, Freund
heey diesmal tränke ick Dir-z ein . .
mehr Takte über diese Begra
Uimg dahinschlicben, desto loderndes
brannte sein Grimm. Er ging jetzt
sieht mebr mit der Hacke iur Arbeit
heil der Winter die Schollen in eiser
M Händen festhielt. Er lief im
« Mde herum und paßte anf, welchen
·« Karl Runde um meisten lief. Da
Ase-Am et denn Unichtrer heraus, has«
,«k set gewesene Freund pünktlich um
- M Uhr morgens mit seiner Ne
-· Dicke-stehe begann Aber niemals
M ganz bestimmten Pfaed wählte.
nur jedesmal In einer gewis
Fichte rastete und dort Ausschau
M Fichte aber hatte ein Gesicht
ein tausend oder mehr Schwe
die ei nnd erhaben den gräf
s einsames-ten
Und die Fichte mußte er doch mit
i totederertennen
ihn nämlich die Erregunq
te, war et lein sicherer
«i und er mußte doch gleich
use Mal ferne Arbeit gründlich
Dimen- orte er sich ein
- Fessfsj säh i bequem un
iese W km mi
— die rette sen dem Strean
; -. « - . Die steine
n essen-Je hatte Gern-ern Land jedl
målll all zielen
Eine harte Rinde Brot und wenige
lalk Kartoffeln .. das war alles
Zwei Ihm-e und wes Nächte lief er.
nachdem er die ichie angeschlagen
ruhelos im Walde herum. Die dritte
Rache hockte er im Dorf in der Kneipe
unter dencnn aber auch schon .vie:
Eber aleisckj nach sechs Uhr Morden
leine Wanderuan Die bittere
iKälte der letzten Tasse löer ein weitl
kund dicht vom Himmel berahfallender
IISchnee nn. Er hatte Müde sich durch
ldzs rastlole Gewimmel bind:ir:h·-ku
finden. Die Hand an der nnterae
lniinflen Flinle rnnq er sich miih
lani —- Schritt um Schritt erlöm
pfend - weiter. Dorthin. wo der
Förstee Kunde von feinem Reviergang
lunden würde.
Aber wo war die gezeichnsele Fichte
Der Schiner halte die Fenfietchen
zugedeckt Soviel er nach suchte ..
er fand sie nicht.
Jn er konnte sogar nicht ein
mal feststellen in weler Gegend sie
ileben mußte- Tnnlende der aleichen
lr»f«s«"s" »Hm-« raqien vor ihm
nnd hinter ihm auf. (
llno dennoch inne-zu es deute sein
Er war gerade in der richtiqu
Stimmunq lsr der losnsl niemals
einen Schluck Schnaps zu lich aenorns
Inen hatte zuvor ein Viertel hinan
lerqegossen
Voller Verzweiflung suchte und
suchte ern
--I-l:.j-I
. »Man-uqu
Die Flocken fielen Ioie stille Böq
lein welche die Fliipel gebrochen zii
Boden. Hiillten ihn ein ..... schiitte
ten zu. was in ihm brannte Er Lonn
te nicht weiter Alle Kraft verließ ihn.
Bleierne Miidiqteit senlte sich auf ihn
herab
Er schlief ein.
Und leise begran ilin die eiliaen
Flocken.
Der Förster Kunde Ein-te heute sei
nen Runde-nun eine Stunde später
wie ionit eingetreten Er bntte onr
mit dein Matget eine ernste Unte
sbroche halten müssen» und sie waren
überein netommem daß
hopplu was war denn its-«
Er stclperte schlua hin rona fut
empor und sbiiltte mit scharfen A iqen
in den c’(1pteeti.sael hinein iiber den
et soeben aeitolbert. Woes zu glaubet
. . ein Leichtsusi von Mensch schlief
da, als läge er in Frau Mutter-H Fe
derbetten . . ..
Gar bald erkannte Karl stund-.
wer es war . . .
Er zoq ihn iiervor rieb ibn wohl
eine halbe Stunde lang tiicbtiq rnit
Schnee, schüttelte ihn und rieb
und srottirte weiter.
Unverdrossen setzte er die schwere
Arbeit fort. Dabei ries er leise den
Namen des Stummen:
»Gerer — Getlnird »s«
Und endlich öffneten sich dessen Au
Fen. Die Lippen beweaten sich schwer
lli
»zie s« --— Flint ist - -- --- ge
laden — «
»Was tin-it Du denn mit der
Flinte, Mensch?«
,«Dich » todtschießen - wollt’
»Mich Gerbord. -. mich? Witz»
ljobe ich Dir denn gethan?« «
»Mein Brot und -s- die Braut ge
itoblen·«
Ueber das erste hoben wir uns so
schon miteinander an issysproelienUl qlber
ich. . Dir das okgel
träume ich denn?«
NGeli losz mich ersiieren wenn Dir
Ich!
Dein Leben lieb ist —— —-- -s- ich will
nicht«
.Sollst aber. Hier. .aus meinen
Riielen reins. Sonst schlank ich Dich
so»
ch —- tvill —- nicht ."
ann also mit Gewalt. So ..
es geht schon«
Und leuchend schleppte er seine Los
heimwärts
llnd Gerhnrd lotchle ern aistiqer
Engel da; kPemantsein ausz. Als er est
endlich — qeaen Abend desselben Ia
qes -— wiederfand, sah er sech in dem
geweibaeschrniictten Zimmer des einsti
gen Freundes-. Und neben sich auf
einem der aus »ichtenrnseigen qei Ich
tenen Sliible ein Mädchen
I »Mnrqel«, schrie er auf.
J Sie leate leicht die Hand aus seinen
JMUnd. .
I »Ja....ich! DuWilder.... Du
Starrerl Der Karl und ich haben dir
letzten Wochen um Deinetwillen viel
miteinander zu verhandeln gehabt . . . .
Es war nicht so leicht, das-. der alt
Gras sich entschlossen bat, Dieb aus
sein zweites Gut da unten in Masn
ken, vrobeweise als Förster einzuste-!
en
»Ist das wohr, Marqel7«
»Meinst ich slaus ietzt? Ach Gott
wabr ist «. Heute sriib bat ers den«
Karl selbst gesagt und Nachmittag
wirft Du ein feierlich Schreiben trie
gen. Aber« —- fie verhüllte das erglü
bende Gesicht in der Schätze - - al
lein darfst Du nicht bin Ich» .
geh. rnit Dir, Gerhnrdel.
Draußen siel immer noch weich and
lind der Schnee vorn himmel und
schüttelte alle Bitterkeit und alle
Schrpssen sanft zu.
TM
»Ur-edited Fräuleiu, wenn Sie mir
fingst auch einen Korb a,ben komme
ich doch nochmals um here-i zu sa
III-P daß ich eine halbe llion geerbt
«B,W nnd da wesen Sie wol-l Ihre
»M« ON dfl k
leäsiUs « »Es-OW
s
. · Ein ideoier Miether.
! Von Wlodzitnierz Pers »
) zyni ti. s
l »»---...
Das Arbeitszimmer des Hansherth
I - i Uhr Nakdmitta i (
Der Herrn-Ihrer liat osben sein Mit- .
wiewohl beendet und. in einem begi
—.: reiten Lehnstuhl hingestreckt« betrnch 1
tet er wohinefiillig die Rauchwoiien, die-i
tieinee Eigatke entsteigen Man klopft.
i Aerqeelich über die aeftötte Ruh-i
,inendet der Hausherr- ven Kopf l
IHeteiM
s Das Dienstmädchen steht auf der
Erim-eile
Dienstmädchen: Bitte, anödiger
lHerr, ein Herr ist da und möchte den
gnndiqen Herrn sprechen
i Hausherr: Schon wieder! Wer isi «
idenn?
I DienstmäpchenI Jch weiß nicht Er
’lsebauvtet ein iebr wichtiges Geschäft
zn haben
Hausherr: Natiirliehk Ter haben
iie in alle! Herrgott daß man rnir
tlser auch lein Siiindmen Ruhe aön
ten lann ..... Lassen Sie ian meinet
wegen hereinlorntnen
Dieniimiidchen verschwindet Nach
einem Weilchen tritt. - nein
schleicht sich der Miether herein nnd
bemüht sich, die Thiir möglichst ge
ränichlos hinter sich zu schließen. Ein
blasset Jünqling intt melancholischen
Augen und recht ichäbiaem Anan
SHatt-Ihrer (iiihl): Abs. Sie sind
Erhebt nch von ieinein Sitz)
Einentlirb empfange ich niemanden urn
diese Zeit .· abår womit tunl
ichpienenI —
»mi: vielleicht weitere Gastsreundschast
i
Vereinen Ich bitte ramenoniai urn
Etltscbutdiegnng. salls ich Sie gestört
dabe· Es ist eine wichtige Anaelegen
beit, die mich hierherbringt . . ..
Daneben tironisch lächelnd): Wirt
lich.!
Minder-: Vor allem mirs-, ich Ihnen
saaen . . . . obwohl es nichts Neues tiir
Sie sein knird daß man beute
friib meine sämmtlichen Sachen in
Beschkag benommen bat. Jch stelle
dies der Ordnuna halber sest ., . .. ich
bin ein ordnungsliebender Mensch ..
Hans-herr: Jch bitt’ Sie...reden
wir nicht melir davon, es macht rnick
iörinlich trantL Vier Monate habe ich
gewartet aber schließlich hört i
jede Geduld ans . . . .
»ch5tliiet!;er: Ich bin ganz Jbrer An
it .
Hausberr (barsch): Das gebt mich
wenig an! Ich glaube kaum daß Zie
gekommen sind, um die riiskstandige
Mietkie zu zahlen?!
Mietber: Jm Gegentbeil. Eber-.
deshalb bin ich gekommen.
Haus-betet Wann-? Sie wol-—
len alles bezahlen?
Mietbert Alle-H- Bitte treicht
ihm das Geld)
Hausberrr Danke vielmals-. Wollen
Sie nicht Platz nehmen? Sosort be
tonimen Sie die Quittung
Mietberr . . .. und wenn Sie erlau
n....
Hausberr (rnisitrauischi: Wai
denn?
Mietber tzagbast1: Da wir schon
dabei sind . tplöszlich entschlossens
ich möchte die nächste Quartalsmiethe
im vorbinein bezahlen.
Hausherr: Aber bitte bitte
ishr!
Mietbeu Jch danke anen aus tiess
stem herzeni Ich besitrchte nämlich,
dass Sie rnir meine Zahlungsschwie
riakeiten iibel genommen biitten nnd
in Jbrem herrlichen Hause versagen
wiirden Ja ·. ich siible es rechti
wbteibl ich bin ein schlechter Mie
i f . . . .
Hans-beut Aber im Gegentbeii . ..
sie sind ia ein idealer Mietbers
Mietber tabtvebrend): Ach nein ..
ich babe nnr Jbr Haus gar so lieb ge «
tvonnent
Hausherr: Das sreut mich aufrich
tig! Ek- sreut mich um so mehr, als·
man nur selten bei seinen Mietberns
aus Dantbarteit stößt. Na .. . Siei
wenigstens sind ein anständigerMensch’ i
Also es bleibt dabei siir das!
nächste Quartal"? I
Wirthen - awobl Bitte ·. .. Creicht
itnn das-Be dY « — « ;
Vallslstckij FUU li( klcic LillilllliliL
Mietbet tsieckt hie Quittnng ein-:
Wenn Sie wüßten wie sehr iei, Jht
schöne-, Hans lieb aeivnnnen habe!. -
Man hat mich schon auH vielen Woh
nunaen hinaus-geworfen leichten
Herzens- zoq ich von dannen . .. Dort
als heute'dekGerichtsvoll-iiehet vor mit
stand, da iaate ich mik: »Nein ich
ertkaq’ es nicht ich kann nich«
fort! Was es mich auch toiten mag . . .
ich bleibe da! Jch werde zum Hans
herkn gehen und alles bezahlen· Jdir
werde ihm zu Füßen fallen . . . i
hausherk iuntetbricht ihn geriihrtjr
Aber lieber Freund-!
Mielhert Und damit ich die Miethe
bezahlen iann, habe ich mich entschlos
sen, einen ganzen Monat hindurch
kein Mittaamahl «u essen.
Hanghem Daiiik werden Sie ein
reines Gewissen haben das it
auch etwas werth. Erlauben Sie nicht
eine Cigaete2
Mindre-: Dante bestens. tEe zündet
die Eigatee an )
Hausherr: Jeh wiederhole es
Sie sind ein ibealet Miethet. .auf
Ehrenwort! ch wünschte alle wären
Jhnen öhnli
Miethet (beich·eiben):· O ich
hatte ja auch meine biet· Aber
unter dem Einilulie e Liebe habe ich
uiisaväeiinbeglaim ich «
n t« istja an net.
ges-then Sie mit few-e draus
ice. nefiie einen ausgeset
len ist eben, san zu
Miethet: Dei-a bin ich auch heute
»Ah-en gekommen . . .
»Da-Obern Wiese-?
s Weiher Ists-; ..... ich bin et
Wird in der Absicht Eetoimnen bei
Ihnen um die Hand Jdrer Tdchte
janzuhnltm
: Hausherr: Sie sind verrät-It gen-or
,!den?
« Mietherk Keine Spur.
hatt-Ihren Dann sind Sie wohl de
trunken?
« Miether Seit dein Augenblide i«
»dem ich des-blose Ihre Tochter zu bei
rathen habe ich vollständia aufgehört
zu trinten. cb henreiie recht ant. tvi
schrecklich es ein muß. einen Trnnten
lsvld zum Schwiegersohn zu halten
Hausherr: Und das saqen Sie mir
Wirthen Wem denn sonttY cink
xSie nicht der Vater meiner Angedete
sten? Jch würde es höchst nnschietlicl
finden wenn Sie über meine Gefühle
zuerst von anderer Seite unterrichtet
werden sollten.
Hausherr: Aber ich verbiete Jh
nen . ..
Miether :.. zu lie ben? Nein,
Herr .. das können Sie mir nicht
verbieten! Auf meine armselian Mei
der können Sie ein Gerichtzssegel aus
drücken lassen mein Herz tönnen
Sie nicht versiegelnL
Hausherr: Jch werde schon ein Mit
tel finden»
Mir ther: Ein Mittel, damit ich ans
höre, Jhre Tochter zu lieben!«:’ Da
wäre ich doch neugierig!
Daneben-: Nein .iiein. do
isi zu stirtk Bin ich am Ende selber
verrüelt geworden . . .. P!
Miether Darüber tönnte höchsten
ein Psnhinter entscheiden
Haus-leert (wiitdend): Entweder ver
lassen Sie sosort dieses Zimmer
s Wirthen Jch werde es nicht verlas
en.
Hausherr: oder ich lasse Sie
liinausmersenY
Miether: Dadurch werden Sie mich
sieht verhindern, Jhre Tochter zu lie
sen.
Hauäbetrc Sagen Sie mir .....
glauben Sie wirtlich...
Mietherz Ja, ich alande n)irtlich..
Uebrigens sehe ich gar nicht ein, war- .
um das so eigenttiiimtich sein sollte.’
Ich bin jung, gesund, hübsch — - alsoj
lann ich heirathen. Sie selbst, Ver-J
ehrtester, haben mich vor einer Viertel-I
stunde dazu ermuthigt; nnd nicht Sie;
allein . . .. einiae Freunde, denen ich-l
mein Geheimniiz anvertraute, habet-;
mir ebenfalls sehr zu.reredet. diesen»
Schritt zu wagen. Man hat mir sosi
gar schon zu meiner Verlobunq gen-s
tnliri. ;
Hausberrt Wie unterstehen Sie sich,
solche Vertenmdnnaen über mein-»
Tochter zu verbreiten! »
Miether: Wieso Verleinndnnoen«x’;
Ich liebe oehre Tochter das ist»
doch leineiVerleumdunm i
Hausherr: Also deshalb haben sZiei
sich darauf vernicht, in meinem haust
zu wohnen ..... »
Mietliers Glauben Sie denn, Ver-»
ehrtesien etwas anderes als die Liebe;
hätte mich veranlassen können, einen
ganzen Monat hindurch aus mein Mit
tagessen zu verzichten!?
Hausherr« Jch pfeife aus Jhr Geld!
Nehmen Sie e-. zuriia nnd
schauen Sie, das-, Sie sorttonimenl
Mietherx Niemale . . . .
Hausherr: So hdren Sie mich doch
vernünftig an .. .. was kommt Ihnen
denn eigentlich in den Sinn. mir zu
trotzen?
Miethert Was mir Ja, ver
stehen Sie denn gar nichts Ich
werde in der Nähe des süßen Ge
schöpfes töalich weilen, das ich an
bete: Erl- iann ez töqlich tresien .
aus der Treppe, im Hausshm vor
dem Thor
haust-ern Mich werden Sie tressen
und mit einem Stock dazu!
Miether: Sehr nett von Ihnen, mich
zu warnen. Weniastens werde ich mich
entsprechend bewaffnete können.
hausherrt Der Mensch ist thatsäch
lich wahnsinnig aewordenk
Mietherx Wenn man die Liebe
Wahnsinn nennen will . . ..
nähert« Sie verlassen heute noch
mein Haus .. . . sofort Versteben
Sie mich?
Miethert Nein! Uebrigens
wenn ich auch wollte .. . . ich taan es
nicht. Jch besitze teinen Heller.
Hausherr: Jch habe Ihnen schon
einmal aesagt, daii ich Jhr ichäbiges
Geld nicht brauche. Ne men Sie nur
alles zurijrt und . . . . da« ich Sie nicht
mehr zn sehen betomrnet lZeigt ihm
das Geld. das aus dein Tisch liegen
»geblieben ist.)
Miethee thuitia nach dem Gelde aeei
send-: Bis dahin reicht atio Jhre Vet
bissenheitL iGwszmiittiims Nun au:
». . ich nehme das Geld und ziehe
mich zurück
Hausheekt Zuerst geben Sie mir
utiee meine Quittnng zurück
Mindre-: O nein, mein here! Wink
Quittnnq ist tein VerlobunakkeinC den
Man zuriickerstottet, sobald die Beein
Ebnna gelöst ist! Und eines noch mus:
sich Ihnen saaen jetzt seeue ich
mich, das; es so qetoenmen ist. Wenn
Sie einst in der Hölle Ihr eigener
Schwiegervater sein werden .. . . dann
eest werden Sie meine Freude begrei
in können. Nach nnseeee heutigen Un
tereedung ist mir Ihre Tochter einfach
zuwider ewotden ist das nicht
genuzge agi? Und wenn Sie mich aus
en nien dartun bitten sollten ..
ich kehre nimmer zutijcki Um alles
Gold der Welt würden Sie mich nicht
dazu bewegen, Fett zurückzukehren . . . ·
Nie . . .. niemaiii
Gøchtniithiq und würde-soll schreitet
ee hinays und schlägt volteend die
Tbiie hinter sich ins Schloß, während
ihm def haujhett sprachlos und det
dust nachschaut). ’
— Imme.
Werde-Si tdeWsls it:
»Was-. us mä « «
B e s u ch e c : Etsmunlich, was der Wachs-tiefster auf dieser Photographie for
ein freundliches Gesicht macht. v
P h o f o g k a ph : Ja, um das zu Ist-reichem mußte ihn aber auch met-wehk
king während der ganzen Aufnahmcdauer tjyklni
Zu sseu Odem-i sei-est.
Ein Beitrag zur Faust-Forschung.
Bei einer Schmiete wird «Fnult«
aufgeführt Zwischen dem seht lleinen
Personal sind die Rollen so vertheilt,I
daß, als der Soufileur ltant wide
das Stück unbedingt obgeiaqt werden
muß, da leiner siik den Sonstieur ein
springen lann nnd. ohne den zu spie
l len, teinek aenug kollenfest ist.
2 Da leuchtet dem Herrn Direltot. der
rden Mephistopheles spielen sollte, eml
HIlänzendct Gedanke ein.
: Er läßt die Vorstessunn nicht obso
!gen, sondern tritt tutz vor Beginn vor
iden Vorhang und hält folgende form
; schwere Antede:
»Veredrte Anwesenden!
Indem ich Jhnen meinen Dank ausz
spreche fiir den so außerordentlich
zahlreichen Besuch, den ich allerdings
nicht den bescheidenen Bemühungen
meines strebhaften Künstler-Geistes
als Leiter meines Ensembles darf icls
mich wohl dieses Ausdrucks bedienen
zuschreibe, sondern den ewig-junqer
?ln»-.«,iehnnas!rlit·ten des- alten Goethe'
schen Stückes, muß ich Ihnen zum
Verständnifz der folgenden Ausfüh
rung :nittheilen, daf-, Ihnen, meine
verehrten Anwesenden, die hohe Ehr
Juaefallen ist, heute Zeugen einesJ
ich darf mich wohl so ansdriicten
tlassischen Wendevttnttes in der Aus-s
snisnng dieses Wertes zu sein« Näm
lich, nach grundlichetn Studium des
»Faust", anlehnend an die neuesten
Forschungen von stuno Fischer, An
Zengruben Wedetind, Biilow, Wert
heim, Meyer-«Schulze, Schmid nnd
anderen Gelehrten. habe ich herausne
brncht, daß die Auffassung des Mephi
sto heleo, als realet Persönlichleit
vö ig falsch ist. Er sagt doch selbst
»von sich: »Ich bin ein Geift". Also
Einenn er ein Geist ist - nnd man
muß es doch ihm glauben. wenn er ei
Jselbst vnn sich sagt, nicht wahr-? so
wäre es doch nicht nur falsch. sondern
ich darf mich wohl dieses Aus
drucks bedienen s s- ein Verstoß gegen
das heiliqe Andenken Goethes. diesem
. Geiste aus der Bühne Leib nnd Fleisch
»in verleihen, wie es leider aus so vie
» len deutschen Bühnen Brauch ist. Des
wegen wird Mephistopheles heute, bei
meiner Jnszenirung, völlig törperloe
dargestellt werden. Die verehrten An
wesenden, denen ich fiir den zahlreichen
Besuch nochmals außerordentlichl dan
te, werden jedes Wort des hii ischen
Geistes deutlich vernehmen, ohne aber,
soaar bei der aröfiten Anstrnssung der
Schnee-den« auch nur den octzipsetJ
von des Teitselg Personlichteit zu se-"
hen. Eine derartige optische Täu
schung ist mittelst der neuesten lsrsiiii
dunaen von Edisom Peam Boot und
anderer Gelehrter natisrlich bei sebr
großem Kostenauswand, den ich aber,
meinem Prinzip treu. nicht gescheut
habe jetzt ermöglicht, und werden
die aeebkten Anwesenden das Vergnü
cen haben, bochstoersönlich sich von
diesem sonderbaren Phanornen der
Wissenschaft iiberxeugen zu können.
Nur muß ich bitten, auch bei allem
Enthusiasmus, den das seltsame Et
periment in ihren empfindlichen - « ich
dars mich wobl dieses Ansdruckes be
dienen —— Seelen hervor-rufen könnte,
sich nicht zu beunrubiaen, denn ans der
Bühne wird alles mit rechten Dinaen
zugeben, und wird der Mephistopheles-,
zwar unsichtbar-, aber doch von einein
Menschen dargestellt werden und somit
obne jegliche teuflische, oder, wie man
modern sich auszudrücken pflegt, über
natürliche Hilfe, wobei denn auch eine,
sonst bei einem Höllenbunde leicht vor
handene Ieueesgesaht von vornherein
ausgeschlossen ist-«
Nachdem der here Direltor obiqu
aesvrochen, verschwand er hinter dem
Vorhang. stieg in den Sonssleurlasten
bwerab und sprach von dort aus den
Mephistopheles.
So war diese Rolle zum erstenmal
unsichtbar dargestellt und damit eine
neue Aussassung des Mephistopheles
Perbszdeutschen Faust-Forschung einver
ei .
Der Ins Its personen
Das beste Honotar behauptete
Heinrich Deine in Göttingen zu An
fang des Jahres 1824 erhalten zu
haben, und zwar in einer vor der
Stadt oelegenen Studentenlneipe
Dort war eine teizende Kellnerin
mit der Hetne oft zu scherzen pflegte,
obwohl sie sich dagegen sträubtr. Em
nml bela et sogar die steckt-ein ihr
einen Ku zu runden. Zpknbebend riß
sich die lchöne Meint-sc und tilgte dein
teäen Studenten inne Tnltlosigleit so
energisch, daß er« chemtotls davoneiltr.
Längete Zelt hielt er sich dann von
dem Wirth-spat fern. Endlich ging
er aber wieder mit dem Vorsatz bin
mir-, die Schöne ganz unbeachtei zu
lassen. Aber iuum war et einqeireien.
da kam ihm schon das Mädchen
lächelnd eniqegen und iagie unbefan
gen: »Mit Ihnen isi·e doch einsas nn
deres, als mit den übrigen Herr-en
Studiosen. Jch habe Ihre Gedichte
priesen ach wie sind die schön! Dass
Gedicht vorn Kirchhof weis-i ich fest
auswendia und jetzi, here Heinr.
möqen Sie mich kiissen in Geqemvari
non nll’ diesen herren. Seien Sie
aber keck-i fleißig und schreiben Sie
noch mehr so schöne Gedichie.«
Wenn Heine in späteren Lebens-sanken
diese Geschichte erzählte, iaaie et im
mer webmuihsvoik »Die-s kleine Ho
nomr bot mir mehr Freude geminde
als sviiier alle blinienden Goivfiiicke
von Hoffmann öl- Ernan
Masche-uns eines Imsonstnfless
Als eine unentbehrliche Ergänzung
des bestehenden Civildiensticnstems
bezeichnet Herr Mcheagtt die Ein-·
führung von Pensionen, welche sich al
lerdings nur mittelst Beiträgen der
PensionssBerechtigten während ihrer
Dienstzeit wird ermöglichen lassen.
Für die Erhaltung der Leistungs
fähigteit der Regierungs-Departement
ltölt der Selretär ein humanes und
gerechte-S System der Pensionirung
ausgedienter Clerls für unentbehrlich.
Enipfohlen wird, alle» nichtpolitisehen
leemter in den tlassifizirten Cidildienst
einzuschließen Namentlich sollten die
hülfsgsollahschiitzer icn Interesse des
Dienstes allen politischen Einflüssen
entriielt werden.
Dem Personal der Nettrtngs-Sto
tionen wird in dein Bericht hohe An
ertennung gezollt und die Einführung
einer Form ihrer Pensioniruna als
dringend wünschenswerth bezeichnet.
Am Schluß seines Berichts wendet
sich Herr MacVeagh gegen die Neuhe
rung eines Senators, er. der Sena
tor, tönnte die« ganze Regierung mit
831V,st00,000 weniger als jetzt der
Jahr fiihren. Der Schatzanitssetretiir
sagt, eine solche Behauptuna. wenn
ihr vom Volke Glauben geschentt wür
de, thue großen Schaden Eine Er
sparung von RAE-nis- in den Ere
tutidsDepartements tönnte nur durch
lleinliche und beschwerkiche Einschrän
tnngen erzielt werden und sei auch
kaum der Mühe werth. Jedoch befür
tvortet der Schatzamtssetretiir die Ab
schafsung einiger unniitzer Zollhiiuser,
Münzen und »Aisan Offices«. Es
eiistirten der letzteren besonders gelten
wärtig zu viele. sagt er. und die Mün
zen in San Franrieka Tender und
Vhilndelphia hätten teine vollständige
Beschäftigung Der Schntzamtssetre
litr verspricht, dein Kongrefk eine Miste
von Zollböusern einzusenden, die abso
lut unnöthig seien.
----.s-.—-—
Auch etsee ueseeeafhsnek
Als der Chausseur Edward Mc
Sonnell von No. 19 Abinadon
Squate in New York, neulich Abends
vor der Hochbahntreppe an LA. Str.
nnd 9. Ave. eine Zeitunq taufen woll
te. trat eine elegant qetleidete junge
Dame auf ihn zu und bat ihn. einen
Augenblick ihr Rindchen zu halten« da
sie in der Jochbathtation ein Bucket
vergessen xbr. McConnell that. wie
geheißen, und die Dame verschwand
Sie tani aber nicht wieder. und als
der Chauffeur des Wartenö müde war
tenachrichtigte er einen Polizisten. Das
Kind, ein etwa 2 Wochen altes Mäd
chen, truq lostspieliqe Gewänder. An
seinem Mantel war mit einer Steetnas
del ein Zettel befestigt, auf welchem zu
lesen war. daß die Kleine einem Ehe
bunde entsprossen sei und als Katha
lilin getauft werden sollte. Unter
zeichnet war der Zettel mit dem Na
men »Bei-ei Anna Connelln«. Der
Findlina wurde nach dem BelLevue
hospital gebracht. «
Ostssieber in der Ciseh
Zu den Goidfunden in der Weiteifrl
wird noch gemeldet. daf; sich die Sand
hiigel, in denen lautetes Gold gefun
den wurde, bis zum Wallfahrigorte Si.
hubert, tief im Arennengebir e gele
gen, hinziehen. Es macht Z eine
große Speiulaiionswutb zum ntnuf
jener Hügel bemerkbar. Zahlreiche
Bergbauiundi e und Ingenieure des
än- und Aus andeö tre fen täglich itn
ufirage fremder Geellschafien dort
ein« Die Gewerlschaft u usi, dicht bei
Jvaldingen legen, wur bereits an
ein Konfott um verkauft. Mehrere
andere Gewerkschaften nd in Ene
seebung begrif n. Such undige erklä
ren, da in d eset Gegend bereits an
fangs· iefei Ja hunderti Geldmä
Hpreren großen eilt betrieben wur
n.