Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 27, 1911, Zweiter Theil, Image 14

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    WUUMUWWMWAAUM
Die Geschichte eink- i
kutsmwundenknGedätlimillkg i
L - ---IIMM"II
IAAWWMMQAAAA WAWÄM MsmmstAssdeMsmÄMMAUÄMMÄWMAÄL
Unter einer Wolke
IIW
ffs vas
DAWOMÄMAAAAUAQQMAÄÄAÄQAAAÄAQAE
Von. H. Russel E
svavvvmvvfvawvfffflfE
fffffvffvvvvvs
(«7. FortseyungJ
Mnrian wurde durch die sichere Art
W kleinen weiblichen Advotnteu
kv verwirrt, daß sie kaum wußte. wic
«e sich dieser logischen Beweisfiihrun
sen iIegeniiltser behaupten sollte.
. » ist« f es die Wahrheit zu sagen,
IMPL- ri;"·’so galt-unsere Verlo
dieses-dem von Jhnen erwähnten Falle
nicht-J sagte sie etwas erregt. z
pOlber Sie wärden doch niemals in
· ein Verlöbnis rnit dein Bräutigam
eines andren Mädchens einwilligen«?« s
ent .nete Mars schlagfertig. !
»Es-It hielt Mes. Murren den Au (
genhliel siir gekommen, Marion, m
dee ssie doch sozusagen Mutterstelle ver
trat, ihre Fürsorge angedeihen zi:
lassen.
»Sie mässen immer im Auge be
holten«, begann sie, »das-, Mr. Ram
don sich zu einer Zeit mit meiner
Nichte verlobtr. als er von Ihnen
iiberliaupt nichts wußte.'«
s-»Aklerdian, aber setzen wir den
ll« ich wäre zu jener Zeit schon seine
rau gewesen, was würde Miß Man
ton dann bei meinemErscheinen thun?"
fragte Klnra unumwunden
»Es würde ihr weiter nichts iibriki
bleiben, als zurückzustehen". entgegnete
Mes- Murray etwas tleinlout und
riickte unruhig auf ihrem Stuhl hin
und ber.
«Natijrlich, und der Direct- meines
Besuches ist nun der Mis-, Mark-wir
darum zu bitter-. Ein Berlöbniß wie
dieses verliert seine Gültigleit. wenn
sieh die Bedingungen unter denen er
geschlossen ist, als falsch aufweisen«
«Und woher wissen Sie; daß di(
· Sedingungen falsch sind?« fragt
Mariatn in der jetzt eine brennende
Eifersucht ausstieg. »Er ist nicht ver
dem-then und ich sehe keinen Grund
siir die Forderung, die Sie an mids
steiler-K
Mara Lamoertg Wangen Iarzsrei
sich mit dunkler Rökhe vor Born; ahe:
sie beherrschte sich bewunderungsmär
’dig und-sagte gelassen:
»Ich hatte gehofft. nicht an Ihren
Gerechtigkeitssinn avpelliren zu brau
men. Da Sie sich aber weigern, mein-«
Ansprüche anzuerkennen, so möchte ids
Sie fragen. oh Sie Jhre Handlung-J
weise siir ehrenhast halten-?- Sie daher
meiner Ansicht nach kein Recht, Ran
ban unter den gegebenen Umständen
die wir eben so ausführlich mitein
ander erörtert haben, da die Mög
lichteit eines ferneren . ißverständ
nisses ausgeschlossen ist, bei seinen
Worte zu nehmen«
Marien hörte mit gesenktem Haupte
su, aber Mes. Murray sah die stolz
ausgerichtete Gestalt des jungen Miit-.
» chens das mit bli enden Augen unr
III-tiefer. llnngkeicher Jtimme ihre reks
ließen Ansprüche geltend machte, e
wundernd an. Es folgte eine lang-·
Pause, dann sagte Marian langsam
«Haben Sie mit Cecil über die Lö
sung unseres Berlöbnisseg ges-ro
chen?«
«Rein.«
»Warum haben Sie nicht erst mir«
ihm gesprochen, ehe Sie mich zui
Wschsft WIT«
-«Er hat die Folgen seiner lanqu
Krankheit noch nicht überwunden. Sie
haben großen Einfluß aus ihn gewon
nen. wie ich bemerkt habe, und ict
hoffte, aus Jhre Großmuth rechne!A
sit-können die Sie aus freien Stii
cken würde uriicktreten heißen. Da
ich mich in hnen geirrt habe, bleibt
mir nichts weiter übrig, als mich an
Eeril zu wenden. damit er dieses
faische Verlöbniß löst« schloß sie mit
einem plötzlichen Aushruch von Lei
denschast ’
»Und gesetzt den Fall er weigert
sichs« -
«)rinra san ne narr an.
»Ich verstehe Ihre Worte nicht«
sagte sie mit vor Entkiiituna liebender
Stimme
»Ich wüniche von ganzem Herzen
Sie hätten die Angelegenheit erst ein
gehend mit Cecil besprochen, ehe Sic
zu mir kninenC W Marien ioet
«J?esehe,dn ßSie bis fest nur die
hol Wahrheit kennen: aber wenn e
selber nicht den Muth hatte, Ihnen
Aufklärung zu geben, so ist ei weder
recht noch billig, das von mir zu er
warte-U
»Bitte, erlliiren Sie sieh näher«
rief Mara in höchster Ertegung »
»Ich habe kein Recht Ihnen wei 1
tere Erlliirnn en ab ugeben. Jch wi( !
Ihnen einen arlch ag machen. Sie
Juden- userdings nicht ahnen wie
viel Ueberng niich dies kostet
Gehen Sie zurück zu Cecil und fragen
Sie ihn ah er Sie noch liebt unt
um Weibe begehrt· Wenn er Ihre
rage bejaht is seien Sie versichert
daß ich Ihnen nicht länger im Wei
fein werd-.
ql,Sie sprechen. als oh Sie Uriack
. an feinem Jawoet zu zwi
« i. Sprechen Sie die Wahrheit,
" pi- W Alb zu sich selbston spre
«".-i«
Wurst-up rief sie beiehlend
sann Ihnen nur wiederholen
use steh You ihm most Aufnz
Sheilen mii en.«
tut-schaut l[ ori zu ihm. Köni
Osten-» m fei- vas ver Ve
W, li sei-er Erzählung in
KLEMM benriindet gewesen
Mi«
IS Mn ihre Umgebung vergessen
» VIII ermannte sie nnd
. it« Im II II Libeiscs und der
illsetzeihen zur
n
-L Ie· hinkt Bari-u httte Mühe
v- isit-i ist Det- isak von Mit
leIds fiir das arme Mädchen und doch
tonnte sie diese-:- nagende, quälenve
Gefühl dem die Welt den Namen Ei
ferfucht gegeben hat. nicht ganz unter
weinten als ste, an vie Gartenpforte
aelehnt der schnell davor-nahenden
Reiterin nachan
18. Kapitel
Einllnfnll
Mr. Walter Brymer hatte feinen
Morgenfpaziergnng sehr lange aus
gedehnt. Er hatte eh ver Begegnung
mit Rein-von und arIan vie ganze
Umgebung von Darlinghorst durch
streift und konnte sich nur schwer ent
ssnließem fein Hei-n wieder aufzusu
eben. Mit feinem gewicht.genSchcr-arz -
vorn die Luft durchlreuzend schlen
derte er behaglich seines Weges und;
rertiette sich tm Geheimen Iibser einiger
noch Im Werden begriffene Cpelula
tIonen Es Ist erstaunlich wie wenige
Illiänner es giebt, die, nachdem sie sich
durch erfolgreiche Unternehmungen
ein Vermögen erworben haben, wirl
lich zum Genuß Idrwes Reichthurni
kommen Ihr gelchäftlicktek Talent
Dem fee Ihren Neichtlsum verdanken
bleibt der hervorstechende Zug ihre-Z
Wesens und Ilrrn folgend, versuchen
sie Ihr Glück Immer wieder auff- neue
Nur selten tritt ver Fall ein« In den
der Mensch unter dem Begriff von
,(senug« nicht noch etwas- mehr ver
ttetu alt-; er gerade hat. Man fa te
von Mr. Vrymer, daß er mehrfaeser
TIJlillIonIIr sei und es war tein Grnnt
rorhanden, diese-·- Geriicht anzuwei
teln, und doch waren feine Gedanken
felten anders als mit der Zusammen
stellung von Zahlen und Plänen zu
großen Unternehmungen beschäftigt,
durch die er fein Vermögen zu ver
größern gedachte.
Als Mr. meer die kleine Stra
sie, die von Mr5. Murrans Häuschen
nach Dunbar Hause führte. erreicht
hatte, hörte er eiligen Huffchlaa hinter
sich, nnd aleich darauf raste ein reitet
loses Pferd an ihm vorbei. Er war
meist so bestürzt, das-, er dem Thiere
sprachlos nachstarrte, dann schlug er
die Richtung ein. an-; der es geiorn
men mar. um zu sehen, ob der Reiter
in Sicht sei. Er war noch nicht weit
gekommen als er eine Gestalt aus dem
Wege liegen sah; er eilte hin, um seine
Hilfe anzubieten, und ertnnnte zu sei
nem Schrecken, daß es eine Dame war;
sie lag so bewegungslos aus der siau
tiiaen Straße, da er im ersten Au
enblick fürchtete, cc sei todt« Als er
ich aber zu ihr niederbeugte, mertte
er. Dass sie atbmete, wenngleich nur
sehe schwach ihre Augen waren ge
schlossen, und der Sand. aus dem ihr
noli-iqu Köpfchen ruhte. war mit Blut
vespritzt Mr. Brymer überlegte, was
zu thun sei. Er rnu te sich zunächst
umsehen, ob in ver ähe ein Haus
war, von dem er Hilfe holen tonnte
Als er zu diesem Zweck den Weg wei
ter verfolgte, tam ihm ein Herr ent
gegen, den er soqleich als seinen alten
Freund nnd Reisegefährten Mr. Hart
ree erkannte. Er winkte ihn zu sich
heran
»Was ist anen passirt? rief der
schnell Herbeierlende
»Hier ist eine junge-Dame beim
Reiten verunglückt und, wie ich fürch
te. schwer verwundet ch bin stahl
daß Sie kommen, ich wu te mir allein J
keinen Nath.« .
»Das ist ja Klara Lambert!« rief!
Mr. Hartree tief erschroetern »Bei-mer«
ich kenne das Mädchen, sie wird doch;
nicht tödtlich verwundet sein«-» »
»Vorliinfig ist sie besinnungslos."
Mr. Hartree tniete nieder und siihls «
te nach ihrem Puls. .Sie lebt noch«
rief er erleichtert. »aber ihr Puls ist
so schmach, daß ich ihn kaum siihlen
kann. Sie niusk mit dem Kopf aufge
schlagen sein. Sehen Sie, hier sind.
Blutspuren.«
»Wo wollen wir sie binbringen?'«
fragte Mr. Ort-met
»Ja mein Haus natürlich, es- ist
taum siins Minuten entfernt. Warten
Sie hier, bis ich wiederkomme,
Banner-«
Er eilte von dannen während Mr.
Bryrner das junge Mädchen ausmert
fim betrachtete ohne jedoch ein wei
teres Lebenszeichen an ihr entdecken
zu können Nach wenigen Minuten
tam Mr. Hartree mit einigen Leuten
zurück die eine Matratze trugen Die
beiden Herren leaten die Verungliiette
vorsichtig daraus nieder und dann
schlua der kleine Zug langsam den
Weg nach Dumbar Hause ein.
Cecil tliawden stand im Eßzimmer
am Fenster, von dem er das Pakt
tlJor sehen tonnte. obgleich er augen
lscheinlich aufmerksam Mes. Hartrees
Unterhaltung folgte, hingen seine
Blicke unverwandt an jenem Thor,
das Chr-i Arm-Ort aus ihrem Rück
weg pafliren mußte.
»Was bedeutet denn dass-« rief er
tslöylictx »du muß jemand verun
glückt sein. sie bringen ihn aus einer
Monat-U
Mes. Hartree blieb mitten im Sat
stecten und salj bestürzt aus die näher
tommenden Menschen, unter denen sie
ihren Gatten erkannte. »Es scheint
ein Mädchen zu sein« rief sie endlich
Sie verließen eilig das Zimmer nnd
erreichten die Hausthüre zu gleicher
Seit mit dem kleinen ug. »Mit;
kambert ist von ihrem serd abge
worsen worden«, riesv ihnen Mr hart
tee tmRettig-gen Mr sey-net und icl
besinnungelos eng dein Weg
» n. Laß schnell ein
Zurecht machen.«
immer sitt
Mrs. Hartree verschwand sofort
wieder im Hause, mäbrend Cecil Rain
don wie betäubt auf die reaungklofe
Gestalt zu seinen Füßen fiarrte. —
Klara Lambertl -- Hier lag ste, die
ihn erft vor so kurzer Zeit in der
Kraft und Schönheit ihrer Jugend
verlassen-hatte, fanget verletzt. viel
leicht sterbend. Hier lag sie. die ils-n
sein Gedächtnis wiedergegeben hatte.
und die er, wie ihm fest wohl tlar
wurde. so grausam getränkt hatte.
Herr Gott. wenn seine lieblole Ent
liiällung zu diesem llnfall beiaetraaen
hätte. see-ein Kopf fchwindelte iben
»aber er raffte sich gewaltsam auf:
.Glanben Sie, daß die Verwun
dung tödtlich ift?« fragte er Mrs
Hartree mit heiserer Stimme.
»Das ist noch nicht festzustellen
txosfen wir das befie.«
»Was lann ich fiir sie tbuns foll
ich den Arzt bolen2"
»Jawodl, brinqen Sie Dr Scotts
fo schnell wie möglich ber«. entgegnete
Mr. Hartrer. »Sie wissen doch, wo
er ivahnt?« Cecil hörte feine letzten
Worte laum noch.
Klara Lambert wurde in ein hohes,
liistiaes Zimmer im oberen Staa
wert Getragen nnd aus ein Bett nie
beigelegt Jbre Augen waren noä
immer geschlossen und ihre felilanlei
Glieder in bewegungslos wie friiberx
die fast unhörbaren Athemziiae waren
das einzige Lebenszeichen Alle Ver
suche Mes. Harima sie wieder zum
Bewußtsein zu brinaen. waren er
folglos-, und es blieb den drei arise
höchste besorgten Menschen nichte
übria. als den Arzt abzuwarten
»Hier ist die Wiinde", sagte MrPH
Fartree. das goldige haar von der
echliise vors:chiia. zur Seite streichend
»Sie muß aus einen scharfen Stein
gefallen sein. Jch bin sehr besorgt
um das-« arme Kind, Brymer.«
Rennen Sie sie schon lan e?«
»O nein. Besinnen Sie «ich nicht
aus den jungen Mann aus deni
,.Straihnairn«, der sein Gedächtnis:
verloren hatte?«
»Allerdinas, ich habe ihn heute
sriih getroffen, nnd aus seinem eige
nen Munde gehört, dass er wieder lier
gestellt ist.«
»Ja, iiiid zwar diirch ein Zusiiin
mentressen mit diesem jungen Miid
chenx es ist eine merkwürdige Ge
schichte.«
Und nun schilderte er dem theil
nehmend zuhörenden Kaufmann mit
geioohntem Geschick die schwierige Si
tuation Rawdons den beiden Mäd
chen gegenüber und die bittere Ent
täuschiing des armen Mädchens vor
ihnen, das nun schon von diesem an
deren Unglück betrossen worden war.
»Ich bedaiire dies arme Mädchen au
tiefster Seele«, schlosz er pathetisa
thr. Hartree tonnte ganz besonders
riel in der Redetiinst leisten, wenn er
wirtlich ergriffen war). «ihr ist get-sie's
Unrecht widerfahren aber es wäre na
türlich iin höchsten Grade thiiricht iint
auch hartherzig wenn man den jungen
Mann siir ihr Unglück berantwort
lich machen wollte.«
Inzwischen eilte Cecil Ratvdon dem
Hause des Arztes zu. Er tras ihn an
iind ivollte ihn gleich mitnehmen, aber
der kleine hochtrabende Mann lonnte
seiner Tottoririirde doch nicht so vie
vergeben, dasi er gleich mitgings es
versprach, ihm zu solgen. sobald seine
Geschäfte erledigt seien, obgleich diese
»ziir Zeit nur darin bestanden, das-, ei
in seinem hinterzimmer eine Portion
Hammelripvchen u verzehren hatte.
Raivdon mußte sich wohl oder übel
zufrieden geben, und nachdem er ihm
den Fall noch einmal als sehr erni
und dringlich hingestellt hatte, begals
»er sich ans den Heimweg Kurz vor
Dumbar House iiberholte er Marian
»Man-wir Sie sah ihn nicht sriiher,
Tals bis er dicht neben ihm war.
« »O Ceeil, wie sreiie ich mich, dick
lheiite noch zu tressenl Weißt du, daß
lich heute eine Unterredun mit Klar-i
Lambert gehabt habe. die mich sehr
unglücklich gema t hat. Als ioir uns
trennten, wollte zu dir, hast du sie
gelegent«
Ost . - ««,sd·«4
»Illll(l clll ll Uccl III gelu. Läg qui. -
echt Pferd bat sie abaeworsen und
Mr. Brnmer hat sie hilflos am Wege
gefunden und nach Dumbat Hause
gebracht. Jch babe soeben De. See-its
benachrichtigt ch weiß nicht, ob ihre
73erletzungen qe ähelich ».sind iie war
bewußtlos, als ich ging"
Marian sah ihn entsetzt an. »Mehr«
ein furchtbares Geschiat ries sie. »ich
lann mir nicht balsen Crcil, wir
beide haben ibr schweres Unre t zu
efiiat7 wenn es auch unbewu t ge
icheben ist, so bleibt es darum doch
ein Unrecht.«
Da er nicht antwortete. fulsr sie
fort: »Kann ich dich? ni t nach Dum
bar fimiie begleit 14 ielleicht tann
ich mich dort nii ich mache
»Komm nur: ich wei ja naus eige
ner Erfahrung, welche ne ausgezeich
nete Pslegerin du biit.«
Sie lächelte triibe. Sieha tten Dum
bar honie bald erreicht, und Cecil
siibrte Marian in das Zimmer, in den«
Klara Lambert immer n bewußtlos
lag Sie wurden von den nweienden
im Flüstern-ne bearith und gefragt,
ob der Arzt bald tiime
»Er versprach bald nachzukommen«
ensazanete Rawdom »Wie gebt es ihr
is «
Mr Hartree entgegnete. dass nocks
leine Veränderung zu beobachten qsei
»Mte es nicht richtig ihre Auge
börigen zu benachrichtigen?« bemerkte
Mr. Brymer
»Natürlich und zwar lofoet«, rief
Mr. rtree. »Wie thöeicht, daß wir
nicht riiher daran gedacht haben. Aber
wer weiß nun. wo sie wohnen i«
.Sie gad rnie gestern idee Adeesse«,
sagte Rein-don. und oa ein Stück
Papier aus seiner R tasche, das er
Me. hart-see ein "ndigte.
»Ich werde ogleich einen Vom
hivichicken«. sagte dieser und verliesP
eilig das Zimmer. Als er zurückkehrte»
brachte er den Arzt mil.
Ist. K a d i te l.
Rawdonwiedsrei. »
Als der Arzt Klaea Lambeet un-?
tersucht hatte. schiittelte er dedentlich
den Kopf und stellte die Diagnose auf
Gehirnerschiitterung. Jch tann es
noch nicht mit Sicherheit lonstati
ten«, sagte er, »aber die lan e Be
wußtlassgieit ist ein ziemlich icheresks
Zeitgenf
« siegt die Möglichiteit vor, das-, sie
es überwindet?" staate Me. Haetrer.
Dr. Scotts antwortete nicht. son
deen sahe fort, bedenklich den Kopi
zu schütteln.
»Ist gar nichts zu machen?" stagte
Rawdon mit unsicherer Stimme.
.. »Wie wollen alles tliun. wag insiin
seien Kräften steht«. entgeanete der
Arzt. »Bitte von den Damen muß ihr
talte Umschliiqe um die Stirn ma
chexx
« . -.--e-s
WITH. IIllkllkc Uchsslc lith IUlllll All-:
Wert. Dann lies: Dr. Scotto Brandt
tonimen, den er der Veivusztlosen ein
ilößtr. »So, nun miissen wir war
ten«, sagte er, einen Stuhl siir sich ar
das Bett ziehend. »So ist esaut
Meg. Hartree, fahren Sie nur so
fort. Kaltes Wasser ist das beste
Mittel gegen Ohnmacht-"
Dann lies: er sich berichten, wie das
Unglück gekommen sei, wie lanae di-:
Kranke schon bewußtlos sei und der
gleichen mehr. Von Zeit zu Zeit
fiihlte er nach dem Pisto, einmal so
andauernd, nnd sein Gesicht trug da
bei einen sv ängstlichen Ausdruck, daß
die llmstehenden schon das- Schlimmste
befürchteten, aber da ließ er das Hand
gelent fahren und nickte ihnen beseie
digend zu. So verging eine halbk
Stunde; dann entrann sich ein Seni
zer der Brust der Kranten sie schan
die grossen blauen Auan aus und sati
sich verwirrt um.
.,Verhalten Sie sich alle ganz ru
hig«. sagte der Arzt im Fliistertone,
,,lassen Sie ihr Zeit, sich zu hesinnen.«
Nach einigen Minuten neigte er sich
iiber sie und sagte. ihre Hand ergrei
send: »Nim, wie geht es jetzt?«
Sie lächelte ein wenia urid staatr
mit matter Stimme, was mit ihr ge
schelten sei.
«O. nichtsv besonderes: haben Si
irgendnso Schmerzen?"
»Ich habe einen unangenehmen
Druck aus dem Kopfe«, sagte sie und
suhr sich mit der Hand iiber die feuchte
Stirn. s
»Trinten Sie dies hier.« Er gab
ihr noch eine ziemlich starte Mischnna
von Brandh und Wasser; sie leerte ae
horsain das Glas und sant wieder
aus ihre Kissen zurück Jhre Auaen
wanderten verwundert von einem-zum
anderen der Umstehendem bis sie Naw
don erkannte, da verklärte sich ihr Ge
sichtchen durch ein Lächeln.
»Sprechen Sie zu ihr", iliisterte
Mr. Hartree dem jungen Manne zu.
Er trat an das Lager und nahm
ihre tleine Hand in die seine; er neigte
sich iiher sie und versuchte zu sprechen,
aber die Stimme versagte ihm den
Dienst. Wie mit einem Schlage war
die Vergangenheit mit all seinen Be
ziehunaen in Klara ihm wieder vor
die Seele getreten.
»Mir ist so sondeer zu Muthe.
mein Kopf ist so schwer«. sagte sie
.Wie bin ich denn hierher getom
men? Wo hin ich eigentlicht«
»Me. Hartree hat dich am Weae ge
sunden und in sein haus gebracht«
»O, ja fest siillt es mir wieder ein,
Pollh scheute und wars mich ah. Ei
ift das erste Mal, arme Pollu! Wa
ist aus ihr geworden?«
»Wir haben sie eingesungen, bean
ruthe dich nicht iiher sie; laß uns
zunachsi an dich deuten-«
«Jch lam von Miß Marsoton'«
suhr Klar-a mit leiser Stimme sort,
-«sie versuchte, mig glauben zu ma
chen, das-. Du rni nicht mehr liebst
Jst da wahr, ceeil?«
Er drückte ihr die Hanf-. lonntr
aber leine Worte finden. Marian
siiberleqte, ob fee nicht das Zimmer
verlassen könnte. um nicht mit anbö
ren zu müssen, was Klara L-1n«.bert»
vielleicht durch das Gefühl verlchncäb-(
ter Liebe verbittert, über sie lage-H
würde. «hr Zartaefiihl verbot ihrs
Zeuge die es Gespräches zu lein, nndt
doch war es unmöglich ,iit sie, di I
Tbiir zu erreichen, ohne von ber»
Kranken bemerkt zu werden: so blieb:
ihr nichts iibria, als aul ihrem Platze
aus als-nen
« ch habe Deinettvsegen viel gelit
ten, Teril«, fuhr die Krante fort, »und
nun willlt Du mich der andern wegen
verlassen?«
»Nein«. murmelte er lo teile, daß
sie allein es nur verstehen !onnte, es.
war nur ber Ausruf einer von Reue
zermarterten Seele, und doch machte
er lieb auch ieet wieder vie bittersten
Vorwürxö da ,« er sie aufs neue be.
trog. leile er gesprochen, Ma
rinn hatte ihn doch verstanden. und
sie freute si von herzen über seine
Antwort. oclzte sie ihn dadurch
verlieren ober nrcht. Maras Mitleid
i
(
i
erregender Anblick hatte die edelsten
Seiten ihrer Natur ans Licht ge
bracht. und jedes Gesiihl der Eiter
sueht aus ihrer Seele verbannt.
«Dentst Du noch an unsere Spa
sziergänge in Win·cheombe?« sagte die
lKranle. müde die Augen schließend
»Es giebt in diesem Land nirgends
set-das so Schönes wie unsere tleine
IKirche daheim, mildem verwitterten
iund hernoosten Thurm und dem llets
Enen. schaltigen Kirchhos Damals wo
Jren wir glücklich! Ceril, Du hast viel
ileiden rniissen. seitdem wir von einan:
kdee Abschied nahmen. Aber nun it
Du Dein Gedächtnis-. wieder le
»Ladn Godiva'« war ein stolzes
Schiss. -—— Brvant und Wood heim
ruhigen sich sehr iiber sie, sie taaen
mir jedes-mal- dasz sie schon siillig ist.
Jst es schon spät? Es wird so dun
tel. Nimm doch das schwere Gewicht
von meinem Kops.«
Sie vhantastrte, nnd der Aer
winkte CeeiL sortzutonnnen Er ver
suchte, seine Hand zu lösen: die Kran
le mußte seine Absicht wohl merken,
denn sie schlua die Auaen noch ein
mal nns und sah ihn träumerisch un.
»Willst Du jetzt aehen. Cecili Giels
mir noch einen Kuh.« «
Während er sich iiber sie neigte, be
tete er inbriinstia zu Gott« er niöae
ihr Leben erhalten nnd ihn selbst den
rechten Weg, sollte er auch noch it
dornendoll sein. sinden lassen. Dann
triszte er sie wieder nnd wieder, nnd
oig er zurücktrat standen Thränen ir
seinen Augen.
Der Arzt nahm den ireigeworde
nen Platz ein; er beobachtete dir
ziranle einen Augenblick sehr scharf
nnd schüttelte den Kons. Mr. Har
tree sah die Bewegung und tam leise
näher
i
,,Jst der Zustand gesahrlich
Der Arzt nictte schweigend.
»Ist nichts mehr zu niachen?«
»Nichts, was nicht schon geschehen
wäre Da sie wieder Zur Besinnuna
gekommen ist ist es leine gewöhnliche
Gehirnerfchiitterung Da sie über
Truct aus dem Kopfe llagt. inqu ich
annehmen daß die Haut des lleinen
Gehirns verletzt ist« und ich fürchte,
sie wird dass nicht überwinden.«
iSchlusx folgU
--—-.
Hunde In der Wienersiadt.
—I-.-—
Man hat in Wien mit großer Ver
minderung vernommen, daß der Ber
liner Magistrat die Hundesteuer von
20 aus 30 Mart erhöhen will. weil die
Zahl der Hunde innerhalb weniger
Jahre von 30.000 aus 42,000 sich ver
mehrt hat. Das bedeutend weniger
grosse Wien hat zu Anfang des
Jahres 1910 nicht weniger als
653·000 Hundeniarlen ausgegeben.
Freilich beträgt die Steuer fiir Luxus
lyunde 8 Kronen Glis-m für Nutz
hunde. die zum Ziehen oder zur Be
wachung von Gebäuden verwendet
werden gar nur 4 Kronen. Wie viel
von den 65900 hunden, die zu An
scng des Jahres in Wien herumlieer,
zur Zeit noch leben, läßt sich nicht ein
mal annähernd bestimmen, aber wenn
man nach deni hörensagen schließen
dars, so ist int Jahre 1910 die Hälfte
der Wiener Hunde eingegangen. Vor
etwas mehr als einem Jahre brachten
importierte hunde die Stuttgarter
Staude nach Wien. und diese anstecken
de Kranlheit hat sich in mörderischer
Weise ausgebreitet so dass es ietzt in
Wien lein Haus aibt, wo nicht die eine
oder die andere Partei den Verlust ei
nes Hundes bellaat.
Die Hälfte aller Wiener Hunde sind
Dacht-hunde. oder. wie sie liebevoll ge
nannt werden. Dasein. Der For
terrier, in Wien Forl genannt, ist
ebenfalls sehr beliebt. namentlich we
gen-seiner größeren Beweglichleit. Wie
der Dackl hat er den Vorzug, daß er
sich selbst rein zu halten weiß. was
drin dritten Liebling. dem Spitz, nicht
gelingt. Dieser must so oft gewaschen
werden« dass die neuerdings an allen
Ecken und Enden Wiens entstehenden
Dundebadeanstalten als eine arosze
Wohlthat empfunden werden. Affen
und Stallpintscher gehören dann auch
noch zu den häutigen Hundeerscheinuw
gen, die in den Straßen Wiens umher
wimmeln
Man möchte erlauben dafz den hun
den in Wien groer Erleichterungen
geboten werden. Dies ins-aber nicht
der Fall. Jn lein Gafthaus, in lein
Kaffeehaus darf ein Hund mitgenom
men werden. Die Tramhahn, der
Omnibus bleiben ihm verfchloffenz in
jeder öffentlichen Anlaae darf er nur
an der Leine geführt werden. Nur die
Stadthahn fteht ihnen offen. Der
hundefeeund hat es allo nicht leicht in
tser Kaiferftadt
» Der große Tummelplatz der Wiener
Hunde ift der an der Rinaftrafze gele
gene äußere Buravlatr, wo sich zwi
fchezt den Reiterhildern des Erzherzogs
IKarl und des Print Euaen große Ra
jfenpliihe dehnen. Auf diefen wird zu
ljeder Stunde des Taaes ein großer
thundereigen aufarfiihrt. zu dem die
JThiere in Autontohilen und Equipagen
lherheigefiihrt werden. Die Bett ek
fehen entzückt ihren lvielenden Lieblin
gen zu und lernen einander lennM
tauschen auch ihre Erfahrungen gern
aus.
Zu den größten hundefreunden
Wiens gehörte die verewiqte Kaiferim
ksik sich inf- Schvuvkunmk Schloßqur
ein besonderes Hundrliauo bauen ließ,
das heute noch steht. aber nicht mehr
braust wird. Brrnbardinrr und eng
lifche Jagphunde waren die Rasse-;
denen iie den Borrua anb. Ader fie
hatte auch kleine tiiftlirlie Japaner, de
ren.lehte Rachlommrrh ein Mir-akz
weiß geflecktes Pärchen im Besitz der
Frau Katharina Schratt find. Die
Kaiserin pflegte ins hundequ zu
kommen, sich von allen Thieren begrü
ßen zu lassen und mit aröhter Gerech
tigleit der Reihe nach einzelne zum
Morgenfpaziergana im Tirolergarten
mitzunehmen. Als einer ihrer befons
derer Lieblinge, ein lanahoariger eng
lifcher Settler, einaina. ließ sie ihn
von einem Bildhauer in Marmor ver
rtviaen Das aelunaene Standbild
wurde in der Einaanashalle in der
Lainzer Hermesvilla aufaeftellt.
Eine fehr forafältiae Hundrzucht
fiir Stall- und Affenvinticher und die
fest fehr beliebten Zwergbulltrrriers
wird in den laiferlichen hofftallungen
durchgeführt hundeliebhaber lassen
sich da schon Monate voraus auf den
Wurf eines bestimmten Paares vor
merlen. Diefe Hündchen werden mit
Pedigtee um ziemlich hoben Preis ab
gegeben.
Jm fürstlich Schwarzenbergschen
Schloß Frauenbera wird eine von
England importierte Rasse, der Otter:
hund, gesuchter Besonders die Erh
prinzrfftn liebt diese intelligenten, mit
langem lockiaen Pelz dachsartig wati
scheint-en, charaktervollen Thierr, und
man kann iie im Schlvarzenberngars
ten fehr oft in ganzen Nudeln drob
achten.
..... - . - »sa- »s
Vlmdcgcscytcylkll imo m Mira nun- «
aus beliebt: wer ein tiiibsches Hunde
abenteuer schildern lann. ist eines gro
ßen Leserlreises sicher. und so lange
des gemiithlichen Humoristen Eduard
Poetzl großer treuer Jaadhund lebte,
kamen immer Ansraaen an den belieb
ten Schriftsteller, ob er denn teine neue
Geschichte mit seinem Arni erlebt habe.
Als das Thier einging und Poetzl dies
schmerzerfüllt in einem Feuilleton mit
theilte, erhielt er Hunderte von Bei
leidsbezeugunaen aus allen Stauden
der Wiener Bevölteruna.
Der Kaiser war niemals ein hunde
freund, und dies maa der Grund sein«
warum die Hunde aus allen Kaiser
giirten streng verwiesen sind. Sehr
wenige Ausnahmen hat es gegeben.
Die lleine Tochter des Kronprinzen
Rudolf, Erzherzogin Elisabeth, jeyige
Fürstin Wiudischaraeti, hatte ein paar
Jahre lang ein Wachtelhiindchen, mit
dem sie gern am Larenburger Port
umhersprang. Einmal war sie kurze
Zeit allein mit ihrem Joli, nur von
einem Lalaien beaussichtigt. Das
Hündchen wagte sich auss dünne Eis
des Teiches, brach ein und machte jäm
merliche Versuche« ans Land zu kom
irren. Die tleine Prinnessin schrie in
ihrer Angst um den Spielgesiihrten
aus, stampste mit den Füsichen aus den
hartgesrorenen Boden und ries dem
Lalaien zu. er solle das Thierchen ret
ten. Dem mochte um die prächtiae
Livree bange sein, er zögerte und
machte teine Miene. den Beseht auszu
siihren. Da schritt die tleine Prin
zesiin resolut oom User auis schilt
durchivachsene Eis. das unter ihrer
leichten Last trachte und zersprang
Das hals. Im nächsten Augenblick
stand der livrierte Riese im Wasser
und hob Erzherzoain und hiindchen
heraus. Eine weitere Ausnahme wird
siir den Herzog von Cumberland ge
macht. Wenn er in Penzing wohnt,
Geht er jeden Taa im Schönbrunner
art mit einem Collie spazieren den
er an der Leine siihrL Natiiriich
macht das im Publikum stets großes
Aussehen. weil man weist. daß die an
den Partthoren Wache haltenden Gar
disten hunde nicht einlassen diirsen.
Volle Freiheit im Schönbrunner Pakt
herumzulausen haben gegenwärtig
nur zwei hunde —- die Dackeln des
deutschen Kaisers Strolch und hka
die im Gefolge ihres herrn gleich bei
Ihm Antunst den Wea in den Garten
Utbmen und dort lustia umhertotlen
Und sich gebärden« als hätten sie sich
Alls Wstle und Schluoswinteln von ei
nemuBesuch zum andern genau ge
mer .
"--w- -
Auf einen glücklichen Zufall lallte
innn nie rechnen, wohl aber ftets auf
einen schlimmen gefaßt fein.
II I O
Eine Rede holten fällt Vielen leich
ter, als den Mund halten.
I I It
Ein New Yoelek Polizist ifi beim
Dichten ettnppt worden. Alfo wohl
einer von den politischen Poeten, die
bei Tomnmnns Teilung dei- Welt zi
spät gekommen sind.
I I d
Jn eine bessere Dokffchenle kommen
einige durftige Studenten und verlan
gen ein paar Ilafchen Rtidesheiniet
Berg. Nach einer Weile lonenit der
Wirt in Eile mit den Flafchen und
einem verdächtig ausfehenden Kästchen
unterm Atm. Er ftellt beides auf den
Tisch, öffnet das Käftchen und fagt:
»Hier, ich half leine Zeit, llebt Euch
dtuff, was et hannve wollt."