Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, December 30, 1910, Image 7

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    Am Wendepunkt.
HEFT-(
Gne Neujahrss Humoreske.
’-’,f"-- vvvf
.Gsückliches Neusahn Frau Mens
snns Jch wünsche-, Kis; ei- Ihnen
viel Segen bringt«
Das Kosseegeschirr tlirrte vernehm
kn den zitternden Händen der
VIII- ..Mir?——Ach, du Lieber Gott«
mich hat es traurig genug angs
en Der neue Honowirtb hat ni: r
us den fünfzehnten des Monat-: inu
Possan gekündigt Er schrieb dxr
esmt dritte mich nur ausz- LIit
und mit Rücksicht nni die sann
hrigen treuen Dienste meines ver
kaknen Mannes behalten, er selbst
Itfkötmte sich an solche Rücksicht-In
Was-glich binden. Und er brauche
Fi- energische Person, die den Mir
Respdkt emsiöszt nnd die Mie
,,. Mpünktlich esnzutrekben versteht«
ssdans Brnnckhorst gab seiner Hilsts
Ade einen leyten energischen Rud
Ffssie wieder voskftiindiq nnd der
stbn brachte, und drehte sich um.
»So —?—— Jst er einer von die
-s;«otte· der neue Hauseigenthü
I
Wiss —- einer von der härte
- und rücksichts losesten Art Jsch
I bloß hoffen, Herr Grundstock
z Sie diesmal die Mietbe answ
dr Pol-en Er ließ seinem Hof-, er
Uhr hier sein werde, um sie
den verschiedenen Parteien per
simukossiren Wer nicht Hob
änth wird sofort gekündigt Das
IT in all seinen Häusern so zu
er das, der Trefflichsw
l, dann trifft sichkts ja miss
, daß ich gerade ciii dem
- Punkt meines Leben-J die Ehre
- soll, seine persönliche Bekannt
zu machen. Eis wird iiiir ein
·’gen fein, ihn zu empfangen —
- aufrichtige-I Vergnügen Eies
- Frau Meblnianii, imsJ gedenken
nun anzufangen?«
Die qu hatte die Schürze schon
den Augen !
wenn ich das-J niiiszte!««
te sie. »Als Haiissiiieifierin
1 mich nicht io leicht wieder
« . Dazu sehe ich zii jchwächlich
Und vielleicht mich nicht doe
--qenug. Woher idi nwr die
Msloiten und die erste Moiiaisksp
the für eine andere Wohnung
en soll, weiß nur Gott iiii Orm
«
den einzigen Sein-ans en ei in
mid zoci eine ETchiiblndc iici Jni
Moment wurde Frau Mehl
· durch den Klang esiiissri mir iiir
en Tisch niedersank-»Den Muld
« veranlaßt die Schurke iiiiteii
Kissen Und verstiiiidnißlos «m-;;eiid
- in Maler aufzubliiteii Ter »Dir
f —zienilich kuri:
izsisieie DoppeMoiie bedeutet die
Ums der Vielniuimtlidnn treue-i
Laste« die Sie mir in Hirt-r dop
.« Eigenschaft ali« liuiiinirieriii
YWSMOMSHU aislriiiei hiibeiL
f e fteht nicht so schlimm, niie
L - Ml befürchten Einer braven
- i fleißige-isten iim Eii es jiiid
- - es ja nicht fehlen, nnd wa-: iii
» bescheidenen mästen stehn
ich jederzeit iiir Eie thun
stkami wir nicht iiietir iiitier
« M Dache wohnen«
’" Dr Rührung sprachlost» kunnte
kd Fu Mshlmann ihrer Dankbarkeit
Ä kM Geschenk und diis tröstendissi
H te des jungen Mannes nur durch
Defects-s Schluchzen Ausdruck ne
- Dann verließ sie das Zimmer,
Ørefkd Hans Brunckliokli lich ou
Tisch niederließ, auf nkslchcsn sie
t, Tasse und skaifeelopf nisscm
e, und sein Frühstück verzehrt-»
et tun heutigen Feierliiamomsn
ps- zu versäumen baut-, ließ er sich
,i’·"f!eit, und esI war imluszu ile
rden, als er fertig mar. Ti
sie es an seiner Thüre »Seht
s)Iktlich, der neue Hauswirtli«, innig
« KHYIS Brunckhorst zu sich "jelt1il, »aber
Eint warten, bis ich lieh-in rufe«.
l
sp
öchlich mußte sich du«-: Kleinen
«» Cl wiederholen ehe » fid) Vo
fcchltr. mit einein energischen
»ein« zu antworten Tie Thiir
» s sich und es trat ein kleiner,
;- chss korpulenter Hen- in dic
U--««t«- Sehr Vösartig sah derselbe
lich nicht aus, doliik schien isr
« ziemlich aufgeregt und nichts
-.« »s- «-" k als Vergnügt
«-Sie sind doch Herr Donij Brunet
- ,-A«lu«eftmolek nicht umhe?
» Ewie es scheint, wissen Zu- auch
k - s , wer ich bin. obwohl ich bis
· "·nicht das Vergnügen Ihn-r Ve
’ Usst Mc.«
FULL »das Vergnügen ? nicht
' ««chnen, »weil« gam aus - »unt
· .·« « » Jst es bedarf m disi Um
« « · Stellung Ich kenne Ihre
- Men, wie ich den Zweck Ihr-s
« New zu ist-rathen glaube·«
us, Wn Sie ihn etkatben,
·,Oert.,··btguchen wir ja nicht
stsle Worte zu machen. Sie können
sich denken, daß ich --—·
- Alles kann ich mir denken. Und
es wird unsereVenlnndlungen wesent
lich vereiniachen, wenn ich Ihnen er
öffne, daß ich vollkommen mittellos
bin. Jch hatte mir zwar während des
leyten Viertelsahres unter vielenEnts
bchrungen meine Miethe zusammen
llespam aber nachdem mir Jemand,
den ich nicht nennen will, einige Auf
ichliisse iiber Jbre werthe Person rie
geben hat, habe ich es vorgezogen«
mit dem Gelde meine Schulden bei
einem armen Schneider zu bezahlen.
Es waren glücklicherweise die einzi
gen, die ich hatte.«
»Herr, was kümmert mich Ihr
Schneider? Und wenn Sie ietzt die
Stirn haben, mir zn sagen, das; Sie
mittellosri sind. wie konnten Sie es
dann wagen —- —·—«
»Sie dreimal klopfen zu lassen «
wollen Sie sagen. Das ist einer mei
ner neuen Grundsäne im Umgana
mit Menschen. Seit dem großen
Wendepuntt in meinem Leben habe
ich deren eine ganze Man-ge Und
sie entspringen allesammt aus mei
nem im Augenblick der Jahres-wende
aeiaßten Entschlusse, fortan ein freier
Mann zn sein —- ein armer Teufel
vielleicht, aber ein rechtschaffener
Arbeiter kein Hungerleider mit
künstleriiklien Einliildnngein der vor
Leuten Kratzsiiße macht. nnr weil sie
einen grossen Geldbentel haben nnd
Hansibesitzer sind. Verstanden, meins
HERR-« ;
«Dori man fragen, worin
große Wendepuntt in Jlirem Leben
eigentlich besteht und wann derselbe
eingetreten ist« s
»Ist der Liebe, die in mein Herz
eingezogen ist! Aber was verstehen
Sie von der Sprache des Herzens
und inne haben Sie danach zu fra
gen! Mit einem neuen Hauen-teilt
tvie Sie sind, der brave und pflicht
getreue Menschen einfach an die Luft
sm, weil sie ihm nicht hartherzig
und bös-artig genug sind, will ich
überhaupt nichts zu thun haben. Jch
glaiche inich doch ietzt deutlich genug
ausgedrückt in heil-ein«
»An Deutlichkeit ließ Ihre Aus-«
druezsweiie allerdings nur wenig zu
wünschen iitieizi Alter was haben
Sie dein Mndcheii, in dac- Sie ver
liebt sind, denn nun eigentlich ver
sprachen?··
»Nichts habe ich itir versprochen
wenn Sie es durchaus ntisien wollen.
Eigentlich geichnli esJ ganz osiine unter
Beider Zutun-n daß wir einander
gestern uniere Herzen entdeckten,
nachdem ich meine Liebe freilich schon
lange genug mit niir hernnmetragen
To haben wir tin-J denn gener-it und
geküßt, wie sich-J sur verliebte Leute
geziemt. Und schließlich habe i.ch iiir
gesagt: Wenn ich einen Beweis ek
bringen konn. daß ich ein vertrau
enswürdiger Mensch bin, gehe ich zu
deinem Vater-, dich von ihm zu for
dern.« s
l
!
i
(
»En? Und Eie alaiitnsii, der Mann
wird Ichnen seine Tochter so ulsne
Weitere-H geben·.-«
»Du er es alsne Weitere-J tansn
wird, weiß ich iikitiirlich nicht. Aber
er soll ein anständiger Mann leimt
der sich auch aus tieicheideneu Anfän
gen emporgebracht liat. Und es
müsste mit dein Teufel zum-items
wenn er kein Verständnis siir einen
anständigen Kerl hatte. Wenn man
von der Tochter aui den Vater schlie
ßen dars, kann ich ilni unmöglich siir
so botnirt und engherzig halten« »
»Er würde sich jedenfalls gess
schmeichelt fühlen, wenn er dass liörenI
könnte. Aber, um aus etwas Ande
res zu kommen, Sie können Ihre
Mietlie also nicht zahlen, und Sie
wallen sich der Verpflichtung dazu
einfach entzielseti.«
»Ich denke nicht daran. Hundert
undiiinssig Mark ist der Plunder da
immer noch werth. Morgen lasse ich
einen Winkelkunsvhöndler kommen,
der meine Bilder mit mißt-and dasiir
nehmen wird. Für heute war mirs
nur darum zu thun, Sie ein bischens
fühlen zu lassen, daß es auch noch
Menschen giebt, die nicht gleich zu
kriechenden Hunden werden, wenn sie
einem Gläubiger gegenüberstehen
noch dazu einem, der tein Herz hat
für die Noth eines armen braven
Weil-ein wie es die Frau Mehlmann
ist. Und daß ich lieber meinem
Schneider ein Neujahrssergnii en
Breite als gerade Ihnen, wer en
- ie nun auch verständlich iinden.«
Hans BrunOorst wars sehr be
zeichnende Blicke nach der Thür. Zu
seiner grenzenlosen Ueberraschung
aber mußte er ei erleben, daß der
kleine dicke Herr nicht nur diese stum
me Einladung gänzlich lauen-leie
kvndern obendrein aus ihn zukam,
That ganz vertraulich die Hand ältl
I ie Schulter legte und sagte;
l
Yrost zleujahri
»Es mag eine unvernnttvorlliche
Dummheit fein: aberEie gefallen nur l
nicht übel. junger Mann. Und tlch
wills in Gottes-naiven nni iedc »ic
fabr bin wagen, Sie liente sum Mit- «
tagessen einzuladen Es giebt eine
gut gebratene Neiijalsrigiiii3, und ein
anderes Gänschen ist uuch mich da
das sehnen möglicherweise nach besser
behagt. Ich bin namlich nicht Lilit
neuer Hausherr. sondern der Fabrik
beiiyersTborwald dein seine Tochter
l
k
i
beute in der Neujabrgniomensimr;
inung von ihrer Liebe zu einein ges «
wissen Kunstmaler erzählt dat, und
der gekommen mar, Jlinen gelidrizs
den Kopf zu waschen. Tat-anf, das
die Rollen von Anfang un io grund- ·
lich vertauscht werden uillten, niar ich
bei meiner Seele nicht gefaßt genie
ien.« .
Eine halbe Minute lang machte
Hans Brunckborit da—:- diinuuste Me
iicht seines ganzen Lebend; dann aber
ichloß er ohne Umstände den kleinen
dicken Mann in seine banmitsnsien
Arme und ries: »Die Einladung iit
angenommen Schmiegennueri Jcts
hab's ja gewußt. daß der Vater eine-J
solchen Prachtniiideliz fein inngeblas
jener Duminiovi sein sann Das
neue Jahr nnd ste- nene Leben fängt
gut an, nun habe irii feine Sorge
mehr um seinen iwlilichen Weiter
asng.«
.
Yie Yeuialcrgfeier der
Alten.
i Sie waren Naelsbnrtindee Jm
Igleichen Alter stehend, hatten sie als
treue Spieltmnemden Freud und
Leid der Jugend getlieilt und dieselbe
Schulbank gedrückt Dann kam die
Trennung Tlionn cs wurde von den
Eltern auf die Hochschule gesandt und
Imußte dort fleißig lernen, unt sich auf
;
i
i
Die Begegmmg.
die Universität vorzubereiten, denn
kr sper dereinst die Advokateupmris
Jeines Vaters übernehmen Willimn,
der Sohn des ersten Ladenbefitzers
tm Städtchen, trat als Lehrjunge in
Das Geschäft ein· Sein Lebenslauf
blieb in der vorgezeichueten Bahn,
vder Laden ging in feine Hände über
nnd die Kundschait vermehrte lich mit
der Entwicklung der Gegend nnd dem
Wachsthum der Bevölkerung seht
hatte er sich schon seit Jahren als
wohlhabender Mann in den Ruhe
stand zuriictgezogen nnd das- Geschäft
seinen beiden Söhnen und dein Gat
ten einer der Töchter übergeben
Aber noch innner bewohnte er die
nlte Heiinstiittcy dncå Hung, wo schon
seine Wiege gestanden, dir-is allerdings
jetzt bedeutend stattlicher ans-fein nnd
bequemer eingerichtet wur. nlcs da
mals-, nnd in den-, anstelle der ver
storbenen Gattin nnd Mutter-, die
zweite der Töchter dass dlieqiinent
führte Der eigentliche Herr im
Hause nnir jedoch der alte lstruizpapa
geblieben, der non Tochter-. Schmie
geriobn nnd Enlellindern liebevoll
und zärtlich bebiitet wurde.
Bei der Feier.
Thomas win- nicht nach der Hei
inath zurückgekehrt wie esJ dei- Vaters
Wunsch gewesen Nach Vollendung
seiner Studien nnd eininen praktis
schen Lehrjnhren bei einein der ersten
tliechtsaniviilte der Groszstndt lmtte er
dessen schöne Tochter qelseirnthel nnd
war Gescliiiilsstheilhabet- geworden
Aber schon nach kurzer Ehe inne ihm
die Geliebte durch den Tod entrissen
worden -—- seit jener zieit lebte er nur
ihrem Andenken nnd seinem Beruf.
Aus Reisen im Jnlnnd und Tllnislnnd
suchte er alljährlich Zerstreuung nnd«
Erholung von nnslreinsender Thiitnp
seit. Tie Stiilte seiner Jugend hatte
er nur iliirhtig wiedergesehen seit
vielen skiiliren nur nicht mehr· Auf
dem nlten Familiensitz wohnten die
Nachkommen seiner verstorbenen
Schwester, die den Onkel nnd Groß
onkel von Zeit zu Zeit besuchten nnd
in seinem schlosmrtiaen Wohnlnuis in
der llinqelninn der (lli«os-;stndt gast
liche Ausnahme fanden In diesem
Jahre hatte den alten Herrn plötzlich
die Sehnsucht-erfasst, ihren Besuch zu
erwidern nnd noch einmal die Blicke
aus den Zehnuplatz seiner glücklichen
Kindheit zu werfen. Tie Fliertage
’nahteu hist-mi, an Zeit fehlte ei» its-m
nicht mehr, seitdem er die Berufs
pflichten znin neösxten Theile ans
jüngere Schultern nisgelnden hatte-—
tmd sein Entschluß stand fest. Die
i
jähriiche Sendung von Geschenken
zum Ltkeilmacliteseste war ihtn vor
anszsaeaanaein am :l"lachmittag vor
dem tieiliaen Abend traf er selbst ein,
gleichfalle niit Packeten beladen
:’ltle«.s war Zu seinem Einpfange vor
bereitet, die aanze Familie war ver
sammelt und alcs er ans dein Kraft
waaen stieg, in welchem der älteste
litrosxneite ihn boni Valnihos abge
lnilt hatte, laa er in den Armen der
Zeiniaen Tie eriten Tage waren dem
Hause und der Ruhe gewidmet, im
mer wieder- tauchten neue Erinnerun
aen in ilnn ans, wenn er durch die
Ränzne schritt oder anf den unter
aliinsender Erlnieedeile ruhenden
Garten liiiian-:iblii«l"te, er gedachte der
geliebten Jadten und initnnter kam
es ilnn not, alirs ob er selbst nicht mehr
zn den Lebenden gehöre
Ter Taa bar Nenjahr war gekom
men nnd Lniel Tom war nach dem
eine tin-se Streite entfernten Ge
»sibiifti:stbeil der Stadt gegangen, um
sum-b einiae tsteichente einiutaufem
ITtlni der Oanbtitraßa nicht weit von
dein alten (tteriitstesaebiinde, wo der
Vater Einen Berni ans-geübt hatte,
begegnete ei- einetn alten Herrn. Die
Hin-Je tamen itnn bekannt vor —
ein weißer Bart nmralnnt das Ge
sicht, aber er bat dasselbe schon im
Juaendiitiinnner gesehen Dass Er
kennen ist aeiieiisisitia: »William
:!Ii’iller!« »Zum Vaterl« Und die
beiden tttreiie schütteln sich gerührt
die .’fiiinde. Nur wenige Worte wur
den bei dein winterlichen Wetter aufs
der Strassze aewechselt, aber sie genüg
ten. ntn dass Prdiiramnt der gemein
samen zlcsenialirixsteier festzustellen
,.Tu kommst lient’ Abend zu mir,
Toni, wir feiern zusammen in der»
alten Heiinstiittm wir zwei qanz als-;
lein - nttd rauchen dabei unsert
Pseisclien, wie alk- Jnngent Niemand
soll nnsv stören« l
lind sie feierten, die bei-den Alten!
Unten in den Gesellschaft-Träumen.
deiti LIiiller’ictn-ii Hauses-s waren die
Mitglieder der beiderseitige-n Fami
lien beiiamtnen, ein fröhliches Leben
nnd Treiben herrschte bei geistigen
und leibliclien Crsrischungen -—— aber
esti war nicht-J aeaen den Jubel, der
aucs dem skitntner im oberen Stock
werfe drann, wa die beiden Jugend
srennde beisammen saßen und in der
Erinnerung an ihre Knabenstreiche
schwelaten tlnd als der Zeiger auf
Mitternacht wies nnd die Glocken den
Anbrncb des tieiien Jahres verkün
deten, da klopfte William seinem
Freunde Tom ans die Schulter mit
den Worten:
»So Gott will, iiber’s Jahr noch
einmal an dieser Stelle!«
»Es ailt, alter Junge,« sagte der
Andere.
Sein TIEcujnbkswunfch.
Freddnx Deut möchte ich den gro
ßen Zum Wilde verpriigclm der im
mer der Anführer sein will, denn
Manto hat gesagt was Einem zu
Neusalir gelingt, das glückt im gan
zen Jahr.«
.1ieujaljr«zlieis.Z
Des Jahres letzte Stunde
Ertönt mit ernste-m Schlag;
Trinlt, Brüder-, in die Runde,
Und wiinscht ihm Segen nacht
Zu jenen grauen Jahren
Entsliegt es, welche waren;
Es brachte Freud’ und Kummer viel
Und führt uns näher an das Ziel.
Jm steten Wechsel kreiset
Die flügelschnelle Zeit!
Sie b-«l«iihet, altert, greiset
Und wird Vergessenheit
Kaum stammeln dunkle Schriften
Auf ihren morschen Grüften,
Und Schönheit, Reichthum, Ehr' und
Macht .
Sinkt mit der Zeit in öde Nacht.
Sind wir nach alle lebend’,
Wer heute vor dem Jahr
In Lebens-fülle strebend
Mit Frseuniden fröhlich war?
Ach, mancher ist geschieden
Und liegt nnd schläft in Friedens
Klingt an, nnd wünschet Ruh’ hinab
Jn unsrer Freunde stilles Grab.
Wer weiß, wie mancher modert
Um’s Jahr, versenkt in’s Grabl
Unangemeldet fordert
»Der Tod die Menschen ab.
»Trotz lauern Frühlings-weiter
Weh’n oft verwelkte Blätter.
lWer von uns nachbleibt, wünscht dem
: Frennd
Jm stillen Grabe Ruh’ und weint.
»Auf Brüder, frohen Muthes-,
sAuch wenn uns Trennung droht!
tWer gut ist, findet Gutes
Jm Leben nnd im Tad!
Dort sammeln wir uns wieder
Und singen Wonnelieder.
Klingt an, und: gut sein immerdar
Sei unser Wunsch zum neuen Jahrt
- Ia- Yeuialiraapfuu
Es naht die Trennungsstunde, —
Das neue Jahr bricht an! —- Schlas
zwölf führ’ dich zum Munde —- Zum
letzten Mal ich dann.
Der Abschied von der Pfeife.
Mein Pfeifchen, sollst verschwinden-—
Dn hast mich oft erfreut, — Kannst
kein Erbarmen finden —- Bei Jhr,
die es gebeut.
Jcb gab ibr das Versprechen, —
Denn so nim- ibr Geheiß: —- Mu t
mit dein Tobak brechen, —- Als mei
ner Liebe Preis.
llnd will ich nicht verscherzen —
Das Glück, das winkend lacht, —
Dann beißt’5, mit schwerem Herzen
— Toc- Rauchopfer gebracht.
Und weil ed gilt zu wählen :—— Nimm
Liebe deinen Lauf! Was soll ich
mich long quälen, — Ich geb’ die
Pfeife aqu
. Ihr Biw.
Schwer genug mag dem jungen
Wonne der zum Nisus-Chr vor ewe
Iso grausamc Wohl gestellt ist, das
Opfer morden Aber die junge Dame,
welcher sein Herz gehört, sieht ganz
danach aus, als ob sie ihre Drohung
wahr machen könnt-c. Wir wollen das
Beste hoffen, vielleicht kommt das
PMfchØn später doch wieder Wiss
zu Ehren.