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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 21, 1910)
ak Uas kmth f Novellerte von Caererdeck. Peter Söller ronr Arbeiter-. Da er ein besonderes Handwerk nicht erlernt hatte. so darf es Niemanden wunder nehmen daß sein Tagelslm sich nur aus drei nnd eine halbe Mart betief. - Was Häuschen nicht lernt. hole Hans nimmer ein. Da Peter Mbller die Wahrheit dieses Sprichworts aber nicht anerkannte, so haderte er mit der ganzen Welt. Zu jedem, der es hören wollte, pflegte er grollend zu sagen: »Ich habe von meinem »lutnpigen« Einkom men eine Frau und zwei Kinder zu ernähren, na, und man will selbst doch auch leben.'· Einmal in’s Fahrwasser gerathen, berührte er selbstverständlich auch das Kapitel der »versluchtenMußauogaben« nnd zählte an den Fingern ber: Kran tenlasse, lslterkp und Jndaliditätsver: sichetung und Einkommensteuer Hin s:chtlrch der letzteren fügte er recht os senlierzig hinzu, daß er sie griindsäy lich nicht eher entrichte, als bis das Gerichtcvollzieheramt ihm aus den Hals riiiklr. Daan sprach er gelassen das Wort »atrßerdem« aus und fuhr hieraus mit einer großartigen Armbewegung sort:« »Na. und was sonst ist, must sein, das-i erfordert schon die Chre." ’ Die Ehre erfordert strilte Voraus-J besahlunq des Beitrages siir den Ge-« selligen Verein, dem er als Mitglied angehörte sie verlangte, daß er pünkt: lich seines Lotterielluds, der nimmer-» gesattigten Kasse seiner politischeni Partei gedachte usw. Wenn seine Frau, trotzdem sie zar:! ter Gesundheit war, nicht täglich zumå Liszt-schen und Reineniachen gegangens ware: so hätte es wahrlich übel um dicj tFamilie ausgesehen Sein Sohn, der; Peter, besuchte schon seit drei Jahren-( die Bolthchule, während sein Töchter chen, die Anni. kaum erst Laufen ge lernt hatte. Das Laufen war der klei nen Anna von den rößeren Kindern einer freundlichen achbarssrau bei-. gebracht worden, die das drollige Ding den Tag über, wo Vater und Mutter ihrem Berufe nachgingen, in ihrer Wohnung behütete. Wo vier Kindexz satt werden, da macht ein fünftes nichts viel aus, zumal, wenn es so klein unt ’ niedlich ist, wie Anni. Peter, der Schuljunge, dagegen fühl te sich bereits ziemlich selbstständig trug er doch seinen Hausschliiisel ii der Tasche, den er jeden Mittag m selbstbewußter Miene hervorzog, un die einsame Hoswohnung aufzuschlie ken, wo er sein Brot und seinen Kas see an gewohnter Stelle stets vorfand. Man sann dagegen einwenden. wag Nat-wiss et kannte es nicht besser, und ' sag liegt ein gewisser Trost. war aber so schön ruhig in de: Wohnung das-, er ein Vergnügen für ihn bedeutete, die Schularbeit siir den folgenden Tag anzufertigen War das große Wert vollbracht, so griff Peter schleunigst wieder nach sei ner Mütze, schloß die Wohnung sorg-! faltig ab und tollte mit anderen Lin-i dern auf der Straße umher, bis er an? dem Zeiaer der Thurrnuhr bemerkte." daß es gleich sechs schlagen würde. Er sprang dann nach dem Eingange zurn fe, um die Mutter zu irwarten die elten viel später eintraf. Während er hinlief, Anni nach Hause zu holen« be reitete die Mutter in der Regel eir warmes Abendessen welches oft aus dem bestand, was die Herrschaften ibr just mitgegeben hatten. Der Vater machte ebenfalls um sechs Uhr Feierabend Er hätte demzufolg eine halbe Stunde darauf daheim sein können. was indessen sehr selten der Fall war. Oft kam er uni neun Uhr wenn Peter und Anni bereits schliefen, dann hörten sie ihn nicht; hin und wieder lehrte er aber erst nach Mitter nacht heim, und dann wachten die Kinder von dem Lärm, den er in sei ner Trunkenheit machte, allemal auf. Anni fing dann wohl zu weinen an· doch der tliigere Bruder tröstete sie mit den Worten: »Sei nur ruhig, Du, uns shant der Pater nicht« — Peter, der Junge, rannte es even nicht anders. Woher hätte er ein Bes serwissen auch nehmen sollen? llnd doch ist eg wahr, dass manch mal nieht die Eltern ihre Kinder-, son dern diese jene in vielen Punkten er ziehen. Peter Möller. der Vater, erfuhr es« an seinem Sohne, dem Schuljungen. Wenn er heute in behäbigen Ver hkiltnissen, in Ruhe nnd Frieden mit Frau und Kindern lebt, so kommt es einmal dahef, weil sein Sohn der l-este Rechner in einer Klasse war und weil er selbst andererseits bei Zeiten durch Nachdenken zur Einsicht qelangtr. Lufig mit den Augen zwinkeend, pflegte er seht wohl zu sagen: »Wä» seien Möller nicht bei Peter Möller in Ue Schule gegangen, dann wäre ich nicht derjmige, der ich heute bin.« Um solche Worte verstehen zu kön nen, muss man das Folgende gelesen haben. — II eisen- schsnen Sommer-Abend spielte Mr mit mehreren Allerhe Iosen und Genosfmnen im Hofe .MMO Pan halte just ihn zum Lehrer er Isslt nnd seen darf getrost behaup Uy er nett kindl in Eifer daran Wa- « sehr ernsthaft . ev seit-r der Schau der Im txt-, drei mai drei sei zehn. gehörig ankesebolteeh als der Boten seen in rm rnit einein Ae bettstollegeen etwas schwach aus den Mißsti- daheim-. Er kehrte heute sriiber beim als sonst, wahrscheinlich weil der Wirth tknn nichts hatte ans Kredit derabsol gen wollen. »de, Jhr spielt Schule Kinder, wie?'« « »Im Vater, und ich bin der Herr Lehrer biet«, antwortete Peter. »Du bist der Herr Lehrer hier. na ja, dann nur zu«, sagte sein Vater daran und fuhr zu seinen Kollegen gewandt fort: »Was meinst Du, «Sebrnidt. den Spaß müssen wir uan mal mit ansehen, wie s« »Ist ein sirer Bengel, Dein Junne" gab Schmin zur Antwort »Das will ich meinen Ich sage Dir er bat schon allerlei im Kopfe. wovon wir rein gar nichts wissen; pas-, nml aus. Junge, Junqr. wenn ich Haß das- nötbine Geld hätte. Donner wetterz na, nicht äraern, bloß nicht örgezn mnn bleibt doch get-nun bis-« — is ——'« »Bis« man begraben tvird«. vol-en dete Schmidt achlelznckenn »Seht richtia« das wollt« ich gesagt baben«, bestätigte Möller und lief-: fiel ein wenig schwerfällig auf eine naht Treppenitufe nieder. »So, sinnge. nun innae nn: :eig’ dem Onkel biet, was Du gelernt hall. vielleicht ichentt er Dir dann iiins Pfennige da-. heißt, wenn er sie übrig bat. hanc-hat« »Fiini Pfennige spielen teine Rolle«. gab Schmidt zurück. Die Kinder waren zuerst »qu be fangen. doti- als die beiden Männer nun schwiegen und aufmerksam zu hörten, da gewann das Jnteteile am Spiele bei der Schnur wieder dieOber band. Der jugendliche Lehrer nalnn sich vor, »das ilnn in Aussicht gestellte Geldstück möglichst ehrenvoll zu verdienen nnd entwickelte deshalb einen ganz beson deren Eifer; es stachelte ibn auch wohl der Ehre-reiz. »Nun toenrnst Du«, sagte er zu ei nem tleineren Burschen unter der »Seht-or und fuhr fort: ,,Saae knir, wenn Du jenen Tag bloß 4 Glas Bier trinka wie viel maebt dar ir! einer Woche?« u »Na, das macht doch 28 Glas,7 nicht« ,,Richtig, nnd wenn jedes Glas 17 Pfennig tostet, wie viel Geld ?" »Dann ist dag. -- na, mal 10 und die Hälfte dazu: 4 Mart 20 Pfennig nicht?« »Richtig; und in einem Jahre?« »Jn eine-n Jahre? Nee, so weit sind wir noch nicht in der Schule.« »Gut; dann Du 'mal«, sagte Peter indem er sich an ein größeres Miit-eher wandte. Dieses hatte sich die Sache offenbar schon zurecht gelegt, denn es antworte te, ohne zu zögern: ,,218 Mart und 4l Psennig.« Peter blickte dein Mädchen aus einen Augenblick schars in’s Gesicht und sag te dann: ,.Richtia. nun aber in zehn Jahren, wieviel?« .2184 Mari«, antwortete dasselbe Mädchen und erröthete ein bischen. »He-da Herr Lehrer«, riet Schmidt ietzt lachend dazwischen, »die Rechnung stimmt so noch ni t, es seblt ja das Trinkgeld sür den ellner; der Mann will doch auch leben.« »Richtig, der Mann will auch le ben«, wiederholte Peter, ohne aus der Rolle zu sollen, und indem er mit dem Finger aus den nächsten Jungen zeigte. sagte er-. »Da 5 der dritte Theil von 15 ist« so theilen wir hurtig 2184 durch B, also?« »Wenn es weiter nichts, als das-", antwortete der Gesragte etwas aufge blasen, »dann brauchen wir nicht lange darüber zu ,.schnacken«, sondern sagen einfach 728 Mart, was ganz gewis stimmt, denn irn Kopsrechnen kann rnir teiner etwas wollen shal« »Richtig, 728 Mart; nun diese zu den 2184. macht wievielk «Wieviel? 2912 Mart, was ganz selbgverstiindlich ist« » ut.« Der Vater des jugendlichen Lehrers hatte zuerst mit löchelndem. dann mik gespanntem, am Ende mit entsetztem Gesichtsausdruck ugehört. Stimmte die Rechnung? «-ie war wohl nicht gut anders zu machen. Gewiß, sie stimmte aufs Haar. Dann aber nciiszte er ja schon ein richtiger Kapi talist sein, wenn --—- wenn. Ja, wenn« «hoho, here Lehrer, nichts siir un gnt«, liesz Schmidt sich hier wieder vernehmen, »aber ’ne solche Art von Rechnerei maa unsereins nikht leiden," damit kommen wir nicht weiter, laß das Kapital sich mal geschwind wieder »verlu·mmein"', sonst ist es mit den süns Pfennigen Essig.« »Wir gehen nunmehr zur Subtrai tion über«, Isagte Peter daraufhin «nit Wiirde zu einen Gespielen und fuhr nach einigem Nachdenken sent: »Wir haben also ein Kapita! von 2912 Mart. Gut, jetzt gehen wir meinetwe gen hin und —- miethen uns einen La sten Tsijt 300 Mart wieviel bleibt der est »Das ist leicht«, antwortete der Knabe, welcheeietzt an der Reihe war, M Mart-« « Richtig-. nnd wenn wir uns als MS nach ftir M Mart cigarren Msenk « »Das ist auch leicht; bleibt 2012 »Das geht nicht schnell W, ww- Schmise WH Dei stellte Peter es dem nösisßen Knaben anheim. sich zu kaufen. weit er wolle. »Ich kauf mir ’n-en Drachen«, schrie dieser. .Wenti er nicht aus Panier iß«, brummte Schmirt vor ficki din, »dann wir-II schon alle werden, ini Handuni drehen« Peter indessensnckiien von dem Dra cis-en nicht sehr erbaut zu sein« er tchniieg einen Augenblick, dann aber Mit-te er heraus-: »Du Denkst bloß nn’s Spielen; nein; den Rest von 2012 Mark tragen wi: einfach auf die Sport-nnd dann ifk es mit einein Male weg und itnd bringt noch Zinsen« »Was? Wie?«' iuiir Schmidt auf. »auf die Sparkasse? Bist Du denn ein SchmeiretzerF Hof-Z der Teufel. dann kommen die Cigurren wohl auch in den Laden, uiii dort vertiiuit zu wer den. wie?« »Das iit ein guter Gedanke in, iu«, eilichtete Peter, der Lekiret, bei. »Na. io’n Unsinn. Die iiini Pfen nige kriegst Du nicht. mein Junne und wenn ich sie auch hätte Ewig der Ieufei. ’nen Abend, Möller.« bfpockiroth im Gesicht schrit- Schniidt a . Peterä Vater iiiß noch igniiier itilk sinnend auf der Treppenituie. ietzt « doch erhob er sich und sagte, Ei rrckendt »Komm, Peter, wir weilten hinaufgehen ich alaube, Mutter innr tet schon. Ja. in, mein Junge. fie ir-;irtet. hsit schon io lanae gewartet. Weißt Du wog, itell Die!i auf den Eckitein dort, ich nehme Dick auf den Buckel und trage Dich hinaui das hast Du verdient, und um den dulden Gro schen anirne Dich nur nicht. wirst ihn von mir bekommen. nie-mein iikieriksor gen, jeden Tag. weiß Gott« - Frau Miiller weit aufs höchste Liber reicht. cis ihr Mann, nachdem die Kinder zu Bett gegangen, einen gro ßen Poeten Schreidpnpier und einen recht langen Bleiitiit von ikir verlang te, uni, ioie er sich aus-dräutef Vergan genheit und Ziituntt zu berechnen Sie bitte ibn bereits mehrere Male deute Abend schier verwundert von der Seite angesehen, zuerst, ais er mit dem Jan gen auf dem Riieken die Treppe herauf gekommen war, dann beim Abend-ei sen, nie er Peter piötziich den Kopf iteeiihelte und beinahe aeriitirt sagte: ..Das beift Du gut nemacht, mein Junge.« , · f · Möller iats und schrien uno rechne- - te. die ihm die hellen Schweifktropsen von der Stirn aus das Papier sieten Er zoa alle Ausgaben in Betracht nnd berechnete sie auf ein Jahr. schied dann, was nothwendig war, von dem« was er plötzlich alk- nnnötbia und über sliissig erkannte, und stellte schließlich allerlei Speiulationen an Init einem zahlenmösziaen Etwas, da- noch im Schoosz der Zukunft ruhte. Seine Frau ertva tete vergebens eine Aufklärung von ihm: wortlarg und ariibelnd saß er da, saß er immer nact da, nachdem sie längst, übern-Side, shlaten aeaanaen war. Schließlich stand er aus nnd leatr den Bleisiist beiseite. Da er wußte. daß er nicht sogleich würde schlummern lönnen mit all den Plänen die sich in seinem Kopie herumwälzten so ging er noch eine geraume Zeit im Zimmer aus und ab, wobei er einmal vor dem Spieqel steben blieb und vor sich Hin snurmeltc »Nun bab’ doch auch ich ’2nal ’nen« zweit-einigen Esel aeselyen.« Nachher that er, was er se lange nicht gethan: Er liißte Frau nnd Kin der, ehe er sich niederlrgte. Das Wundertier-. Aus einem Balle wird ein älteren Fräulein obnmiichtig. Alle Bemühun gen, sie ins Leben zittiickzurnsen, sind vergebens. Da tein Arzt anwesend ist, geriin die ganze Gesellschaft außer sich. Da tritt ein Herr aus der Ge sellschaft an das ohnmiichtige Fräu lein heran und sliistert ier ins Ohr ..Mein Fräulein, ich liebe Sie!" Das Mittel iibte prompt seine belebende Wirkung. ins-i see Ein-. »Das ist ja unerhört, der Braten ist ia ungenießbar So was müßte man im Beschwerdebuch sestnageln!« Kellner sdet getündth hat): »Im Vertrauen. mein Herr. über den steiien schon drei Beschwerden drin, Sie brauchen nur den Namen drunter zu schreiben!« - begmnmg Nym- » sPihL Po krimft fünf Bim- 1 n sur decnejsparbuchftz wenn du deinen Lossel Lebens-n seht manns« z Mriyh »Und· ich gehe »du- zehn Pseu nige, wenn du mich vmmt m Ruhe läßm —.k-.. .— f sie-MS ivxigikäe Eine hin-inq- Snzze von E l sc K r a s s t. Nun war sie schon vier Wochen in der Kochschnlr. jeden Vormittag von neun bis ein Uhr-. Und sie tarn täg .«'ich mit undurchsichtigerem Gesichte und qelseimniszvolleren Augen heim Iei Tisch wenn sie irn Kreise non Vater. Mutter und den Brüdern dcis srngale Mittagsmahl einnahrn kämpf te sie meist die Nase, guckte mit den Achseln nnd hatte keinen Appetit. »Ach Gott, Mann-, ich bin schon vom Kosten satt! Und dann so ..... sannst Du ja doch nicht lo chen!« « »Wie? ..... So?« fragte die Mutter in ihrem Hausfrauenstolze nettiinli. Lieschen lächelte sehr er haben. »Na, so wie lvit in der Koch schille!« »Nee«, meinte der Vater. im Echo von sei-sen beiden Söhnen unterstützt nee. das ist auch wohl nicht gut möglich, Alte! So die feinere, passi nirte Tllrt des Kochens dast du noch nicht rang-. Und darum war es auch setzt ern-, das; das Kind mal wohl ander-:- reinriecht und die Kochtunst trnnsren wk in einer besseren Koch ichule erlernt." Manchmal schwieg Mutter, wenn sie sah. wie »das Kind« dazu beaeistert niclte, und wie überzeugungsvoll totls nnd aliibend die Mädchenwnnaen mir-sahen Meist aber konnte sie nicht schweigen. Sie litt sichtlich unter die sen itoctistrmden der laum schulents lasse-ten Tochter. »Bis) jetzt Hut sie noch so gut wi gar nichts aelernt nicht mal der lumpigen Salbe-braten am Sonntao bat sie zustinrse gebracht Als ich vie-« Wochen bei nseiner Tante im Haus halt mar, habe ich schon alles selbst ständig lachen liinnen sein .. snck ieb euch.« »Na na«, Wie der Vater nnd ver sehrte doch mit großem Appetit die schmackhafte Nskkentoulade, die seine Frau heute gemacht hatte. Und Lieschen fuhr beleidigt hoch. Zwihnk . . . . Veraleiche doch d-:ner" Iante unmoderne. oberilächliche Koch methode nicht mit unserer qrofuiiqiaen und gründlichen Mantel Vier Wochen sind nocks aar nichts-. Man muß doch in der feinen Küche zuerst alle Zu tlpaten kennen lernen und vorbereiten.« .Nati5elich... Feste Rii«sen putzeth Kartoffeln fchälen und Ballen verklei nern«. letzte der Tertianer Kurt hinzu. Lieschen würdiate den arinienden Bruder keine-·- Blickes. »So was- machen wir nicht Dazu sind die Rüchenmödchen va. Aber Champianons und Morcheln sortiren. Krebs-hattet and Trüsselsaurenextrakt zubereiten und die Gemme- nnd Ven ten - Garnirungen schneiden. Geitern baden wir einen gebackenen, mit inter nationalern Vätziritasse umrandeten Fusan gemacht! Ich iaae euch. der . . . .« »« w ..... wie beißt das Wams-" erkundigte lich der Vater er schrocken, indem er sich vor dem im Munde zrrlammen gelassenen Wasser heftig verschluckte. Die Siebeeliniöhriae antwortete nicht; Das blonde Köpfchen gekränkt zutiistaeworiem lchwiea sie ein Weil chen, während frch die Briidet lachend die Zunge mit der Nennung die les fremdartigen Faians zerbrachen Dann nahm sie die kleinste von Mut iers vuitenden Speckrouladen und kos itete mit geipitzten Lippen. «Die Sauee schmeckt nach aar nichts-, Muttchent Da hätte Madeika ranmiissenl Und wer nimmt denr heute ncch Zwirnsfaoen zum Um wickeln der Rouladei Stäbchen herber wir in der Kochichule dazu, weiße spitze holzstiibchen, die man .« Sie schwieg mitten im Satz« tveil Haus« der Zmölijiihrige, fre in die Seite ge-; putst mite. »Ob« Streichhölzer. Liesel! Arn Ende lönnt’s ooch zerlleinerteg Brenn bolz fein! data ich freu« nick ichon dumpf, wenn Liese lacht! Dann brauchen nsie teene Zabnitocher nsehe die kocht ie jleich mit! Wie lange dauert’c- denn noch-s« »Wer Wochen«, antwortete di Siinveiter gereizt, fpranq auf und iie’ ver gane gedrückt dasitzenden..Mnttei itiirrniich um den Hals. »Auf-« mal auf, Manchem dann dran-bit du gar nichts mebr zu thun! Dann hast vn eine veriette Kschim und alte Iaae giebt-; was Neues« Und svarme Piiddings, die dir nie ge lingen, die lann ich ieinl Ueberhaupt Kartoiiewndding iit furchtbar ein fach!« »Wie denn?« fraate die Mutter. kleinlaut vor io viel Können. Lieschen überlegte ein Weilchen zählte etwas an den Fingern ab und ichnurrte dann wie einaelernt heran ter: .250 Gram-n Butter ichliigt man Zu Sshtth miiclit zehn aeriebene Kar toffeln und das Gelde von 14 Eiern darunter und ..." Als alle lachten, lmn iie aus den« Konzept Selbst der Feinschmecker von haust-etc machte ein bedenkliches Gesicht. »Win- nsolpl en biiichen reichlicl sein« das mit der Butter und des »Ein-n, min USE-eingva meinst nies . . .Mntter?« sr Die machte ein ganz unverstänt ichcs Gesicht I »Ich weiß nicht! Deine Tochter ver - « «k"·. " -— ,J-·ts lam- micls ietzt mmt Inst-men, nskr bgsfc Wurzel heißt Gen-I nach)«.. Sassuvmillai« Abt-t, Mosis- wIc kam-II du nat so stimmt, wenn dir der Name nis« I gleich ciIIfiIliI1" b - , » ,-»«.»- ,»--»-» » — » ,. i.«.- - I steht das ja dem-! und Jhk hab- kal alle gen-tut daß Lieschen vie thentc Kochschme besucht, anstatt gleich nach der Einsegung, wie es sich gehört, zn Mutteen in die Küche zu tominen.’ Aber no mit foll’s recht feinU wenn du nachher das dreifache Wirth schjftsgeld geben mußt, wenn erst dass Feäiuiem selber kocht. Uebrigens. Eies-· chein Jnt holst doch auch Mittagsessen( in Eurem Institut Was speisen denn1 da iüt Damens-« l Domen?« i Lieschen lachte und wurde ein biß-; chen roth. : »Das-ten essen in unserer vornen mett Hochschule überhaupt nicht Nin; Herren, ganz feine Heeren von dek» Börse, oder Vent, over ...." s Lauter («)eaien«. ekaiiniic sinkt geiniitlilich .Da aiebt«s doch so viele bei deiner deriilymten Kochschute»..« Die Schspester auittirle des Bru teto Zwischenrede mit einem nieder lttnnettetnden Blick, erhob sich und verließ mit den großen Worten: »Na, Ihr werdet ja seh·n«, das Zimmer. Sie durste stet. jetzt nicht weiter aus sragen lassen. Wenn Vater dahinter lam. das; die meisten der netten Her: ren mehr der Kochschiilerinnen als ihrer Künste wegen lamen, mußte sn un Ende doch umsatteln und in ir gend solch lim-..les, strenges Kochinstis tut hinein, wie Grete und Paula be iuchten, die während der Stunden außer dem Küchenpersonal nie ein an: dereg Gesicht zu ieben belarnenL Um Himmels willen nicht« Das war jc day interessanteite an der ganzen Ge schichte. daß Madame Meter auch Mittagstisch hatte. Jn deni schmalen langen Gange neben der großen Küche tauchten alle Augenblicke lachende dortige Gesichter aus. die den jungen lieiszhiietiaen Mädeln ihre Scherzroorte zur-seien »Mir heute ertra was Gutes, Fräu lein Lieschen!« oder: »Das Komdott bitte genau so-siiß, wie Sie selber, holde Muse der edlen Kochlunst!'« Nein. sie würde entschieden in vier Wochen noch nicht ausgelernt haben, dachte Lieschen plötzlich sehr ent schlossen. llnd toirklichs Lieschen blieb noch volle zwei Monate in der Kochschule. Seit acht Tagen hat sie Mutter abgeliist nnd locht daheim selbststän dig. Nur schade, der Appetit, der sonl in der stinitiipsigen Familie so groß tade, hat merklich nachgelassen. dieweil die Summe fiär Küchenausaaben sich ’iu dieser Woche verdreiiacht hat! Lies chen erklärt zu steilen, weil Mutter Hnicht mal Triisseln, Krebsschwiinze ;und Madeira« irn hause hat und Tal-ne diese drei Sachen man tein »an Madqu anm« qui m Tisch vag lgen könnte. s Mutter wird himmelhoch rieb-ten inzieder feldft zu kochen, weils teine fo aut versteht wie tie, und Vater be schließt, drei Monate tein Bier med zu trinlen. um dadurch das viele Geld fiir die Hochschule wiederzulriegev. Lieschen folt nun Buchführung ler nen tnatiirlich da, wo auch nette Her ren im Kontor sind), und es herrscht wieder Friede und Freude in der gan zen Familie. Humor Friedrichs des Großen. Aus den «hohenzollern-Anetdoten«. Unter dem Titel »Dum» Friedrichs des Großen« ift im Verlag von Ro bert Lutz in Stuttgart der zweite Band der «hphenzollern Anetdoten« in fünfter Auflage erschienen, dem wir die folgenden Stücke entnehmen: Bei der Jnfpizirung eines Reiter Negirnentö erlundigte fich riedrtch beim Obersten nach feinen O fizieren. Der Oberst äußerte fich über alle fehr lebend, nur den Rittmeifter I. ta delte er und meinte, ei wäre ibni lie deri wfenn derfelde der-fett würde, weil au . Nichts war dein Waise very-Heer als dies Lasten —- « Während der Revue beobachtete der Mit-is den defchuldiiten Iiittnieifter und seine Schwadron genau und fand zu seiner Ueberraschung, daß die Schwadron unter Führung des Ritt meisters in jeder Beziehung ausge zeichnet ererzirte, während die Lei stungen des Obersten mittelmäßig wa ken. Nach Beendigung der Revue nahm der König den Oberst beiseite und sagte zu ihm: «Weiß Er was, san Er auch!« I Friedrich wurde von Major v. d. H. um die Erlaubniß zu seiner vierten Vermählung gebeten. Der König Weh-rieb an den Rand der Eingehe: i »Von jene an kann sich der Major ;v. d. H. so oft verheirathen als er ’will.« l Auch schon zu Friedrichs Zeiten war es den stisieren strenge verbo ten, Ziviltleider zu tragen. i Ein slotter Leutnant übertrat ein )mal das Verbot. Er ging mit seiner »)Zer·zensdarne in Sanssouci spazieren. Itrug dabei einen bürgerlichen Roel und hatte, wohl aus Mutbwillen, den Degen untergeschnallt, im Gesiible der Sicherheit« daß der König in Potsdam sei. Beim Einbiegen in eine Allee stand plötzlich der König vor ihm. Verwundert schaut dieser den merk würdigen Degentriiger an und fragt: »Wer ist Er?'« Der Ossizier war erschroaen stehen geblieben, hatte aber doch die Geisteggegenwart zu antwor ten: »Ich bin Ossizier, allein ich bin in tognito hier.'· Diese tvisige Entschuldigung gesiel dem Könige, und schlagsertig gab er zur Antwort: »So mach« Er, dass ihn der König nicht siebt« und ging wei ter. . Ein Oberst batte sich einen Postwa gen zugelegt und seinem Kutscher bei Ausfahrten ein Posilsorn gegeben, welcher von demselben ost Gebrauch machte. Das Postulat beschtverte sich bei dem Könige darüber, dieser schrieb wie solgt an den Oberst: »Mein lieber Oberst! Es ist Euch vergönnt, so viele Hör ner zu tragen, als Euch gesällig sind. Nur lein Postborn, das ist wider die Verordnung.« Die Fürsten und Prinzen von Neuß beißen belanntlich sämmtlich Heinrich und unterscheiden sich nur durch die Zahl, die sie diesem schönen Namen beifügen. Friedrich der Große, dem dieser Brauch spaßlsast vorkom, fragte einen Prinzen von Neus: «Jst'c wahr, mein lieber Prinz, daß Sie Nummern haben —- wie die Statut« 0 Vor Beginn des ersten Schleiischen Krieges erregten die preußischen Truppenbewegungen, deren Zweck Friedrich li. selbst seinen Generälen gegenüber vorerst geheim hielt, unter diesen großes Aussehen. Der frühere Erzieher des König-, General von Kaltreuth vermochte sein Verlangen, zu erfahren, wohin die Absichten des Königs zielten, nicht zu ziigeln und erlaubte sich die Frage: »Maiestät, die Deichsel steht wohl nach Schlesien?« »Kann Er schweigen?« fragte der König zurück. »Unbedingt, « erwiderte Kaltreuth. »Ich auch.« war die lakonische Ant wort des Königs mit dye sich Kall reuth beschämt zurückziehen mußte. Diskretion «Eine rau kann lein Geheimnis; bei sich be lten« , erklärte er entgegen ihrer Behauptung. « ch denle doch«, widersprach sie. «Set meinem vierundzwanzigsten Jahre habe i das Geheimnis meines Alters treuli bewa rt.« «Etnrnal werden ie es schon ver rathen«, war die E.ntgegnung »Na, ich dense, wenn Äms-Me- ce hetmni zwanzig Jahr werde es auch weitertä