Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 14, 1910, Image 8

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    W
n Jestlleidr.
Ists ? BJMUU as
Ystciek Theil.
CIIIärtige Vertreter begrüßt
Sile rindrncksdoller Festgotteodienie
im Tom bildet dir offizielle Eröff
nnag der Feier, die drei Tage
dauern wird. — Weder in amt
licheu noch in geschäftlichen oder
privaten Cirkeln Berlins hat man
sich über die Vorgänge in Portugal
aufgeregt —- Jm auswärtigen
Amt enthäte man sich jeder Amse
rtsg jäm- die Stellungnahme der
Regierung —- Mannel dadurch
fehr gekränkt, daß er wir ein Ver
brecher vertrieben wurde. —- Anf
regung in Barkelpaa·
Berlin« 10. Oct. Die Reichshaupls
findt prangt im herrlichen Fefige
wande. Oeffentliche und Privatgei
däude find sinnrcich qeschtniickt Ganz
Berlin nimmt Antbeil an der Feier
der Universität die heute Abend im
Dom mit einem Festgottesdienft be
ginnen wird. Tausende von Befu:
chern find aus allen Theilen er Welt
hier zusammen gekommen, um an den
Feftlichleiten, die fiir die nächsten drei s
Tage geplani nnd Vorbereitei sinds
Theil zu nehmen. Prof. Erich
Schmidt empfitq heute in der Anlas
der Universität die Vertreter der ver
schiedenen Universitätess des Jn- und
Auslande5. Morgen findet in der
Aula ein großer Feitalt statt, zu dem
sich auch der Kaiser Und der kaiserliche
Hof einfinden werden.
——
Lissabon, 10. Oct. Heute trafen
der amerikanische Kreuzer »Des
Motne5« und der britische Kreuzer
»Vnus« im hiesgen Oasen ein.
Berlin to. Oct. Die Ereignisse
in Portugal haben hier naturgemäß
außergetvöhnliches Interesse erregt,
doch hat man sich weder in amtlichen.
noch in geschäftlichen oder privaten
Citleln übers den Abgang Manuelz
and die Errichtung der Republit son
derlich aufgeregt. Deutschland war
tet die weitere Entwickelung ab Und
wird, falls die Repudlik sich stabili
sitt, die Arnderung der Verhältnisses
im Einvernehmen mit den andere-H
Nächten anerkennen. Der proviso
rische Präsident Brcga hat bereits
ane Donnerstag der hiesigen-Gesandt
schaft telegraphisch von seinem Amts
cntritt Mittheilung gemacht, nnd am«
Freitag hat der hiesige Geschäftstras ’
get'da Costa Cabral das Asstoiirtige .
Amt von der Flucht des Königs und
der Protlarnirnng der Repuhlit be
nachrichtigt. Die Mittheilung wur
de im Ausmärtigen Amt entgegenge
nommem doch enthielt man sich dor
läufig jeder Aeuszerung iiber die Stel- «
Mnahme der Regierung. i
»M. » — .- —·-..
Gibraltar. 10. Oct. Das am
Sonntag Abend hier verbreitete Ge-;
tücht, König Manuel von Portugal;
- sei an Bord des amerikanischen Kreu- Z
zors »Des Moines« nach Portugal H
zurückgekehrt, hat sich als unbegründet ;
erwiesen. Gestern wohnte er mit der «
Königin - Mutter Amalie und derj
Königin - Wittwe Anna Pia sowie;
seinem Onkel, dem Prinzen Alsonso,
Herzog von Sporn-, der Messe in der -
Kathedrale bei und war dann der
Gast des General —- Gouverneurs Sir ·
Ulbert Homer-. Diesem sagte ers
während einer Unterredung über vix-l
Vorgänge in Portugal folgendes: J
»Daß man miea wie einen Verbrecher E
aus meinem Vater ande vertrieben;
hat, schmerzt mich ef. Hätte das
Parlament beschlossen, daß eine Re-«
publik an Stelle der Monarchie er-«
richtet werden solle, hätte ich es ruhig
Angenommen Aber ich wagte nicht,
die Complotte, die. wie ich sehr wohl
wußte, beständig geschmiedet wurden,
zu bekämpfen Das Volk mag, uns?
unnöthiges Blutvergießen zu verhü
ten, die Republit stillschweigend gut
heißem eins weiß ich trondenn es ist
zanz entschieden dagegen, daß die
Monarchie zerstört werde.«
sattelona, Spanien, 10. Oct. hier
in dieser Stadt herrscht immer nöch
große Aufregung Der Erfolg der
Resolution m Portugal scheint den
hier schon seit langer Zeit glimmenden
unten des Aufruhr-Z zur hellen
lamrae angefacht zu haben. Alles
, W darauf hinzudeuten, daß es am
. U Dei-»den dem ersten Jahtejtage
! U..Mung des Professots Fran
- est-Zeiten Mindestens zu ernsten
» . , wenn nahtfo einem allge
« Ins-stand lot-knien wird. Ge
M sey-lee, der Dommandant von
-W giebt zu, dass der Streit
sie-W Oeegtverts - Arbeiter be
» » Glutin-direkt Charakter
. -. ist« M oc- es
ZDeutscheEtsolgeJ
FRAUNng - Denlml in
PsiladelFLMtMQ
Eine istpssante Feier.
i
s
i
I
I
i
I
)
)
I
Philadelvhia, 6. Orts Aus dem
großen Platz vor der Hauptsacade ver
i prächtigen Stadthalfle. dicht neben dem
Denkmal des verstorbenen Präsiden
ten McKinlen, lentt seit heute Vor
mittag ein anderes-, viel inrvosanteres
Denkmal die bewundernden Blicke der
IVoriibergehenden auf sich, das Deut
Imal des deutschen Generals Mühlen
fberex Als vor den Tausenden und
TAvertausenden von Festgästen unter
denen sich Vertreter aller Nationen
befanden, heute die Hülle des Tent
mals siel, erhob sich ein brausenver
Jubelrus, der mehrere Minuten ans
hielt, und verstärkt wurde dieser mach
tige und übertoöltiaende Ausdruck der
Freude u d des Stolzes durch die
schmetterner Klänae des Festorches
stets, das zuerst das ,Star Spanaled
Banner« und dann »Mi) Country
t’is os thee" anstimmte. Die Wo
gen ver Festsreude ainaen trotz ver
Trauermiene, die der Wetteraott an
genommen, so hoch. daß die Freude
bei jeder, auch der aerinasten, Veran
lassung in lautern Beifall zum Aus
druck kam. Ein Fest der Deutschen
war-IF denn die Deutschen hatten das
Fest ermöglicht, für die Deutschen
Philadelvhia’s, Pennsylvaniens, ja
des ganzen Landes. ist das Mühlen
berg - Denkmal ist der Z. October
1910 von besonderer Bedeutung. Ein
Fest der Deutschen mark-; denn deut
sche Sänger Iießen zur Ehre des Ta
ges ihre herrlichsten Weisen ertönen
und brachten die bezaubernde Macht
des deutschen Liedes aufs neue in
mächtigster Weise zur Geltung, und
deutsche Turner bewieten, was vie
Deutschen hier in diesem Lande mit
ihrer Agitation fiir systematische tör
perliche Uebungen erreicht. Ein deut
sches Fest war’s; denn deutsche Ver
eine aus Philadelvstia und Umgegend
leiteten es durch eine Parade
ein, eine Patade mit historischen
Schautviiaen. die den Festtbeilneip
raern noch lange im Gedächtnis blei
ben wird. Eine vortreffliche Rede
Ibei der Gelegenheit hielt Herr Dr. C
J. Hexamer, der Präsident der deut
schen Gesellschaft von Pennsylvanien
Er sagte irn Auszua folgendes:
Dr. person-«- seie.
Meine Damen und herren!
Jm Namen unserer Gesellschaft
wünsche ich vor allem den Mitgliedern
des Denkmal-Comite5 für die vor
treffliche Art und Weise zu danken,
mit welcher sie ihrer Aufgabe bis zu
ihrer Vollendung gerecht geworden
sind.
General Mühlenberg war zu ei
ner Zeit auch Präsident unserer Ge
sellschaft; deshalb bedeutet das Wert
des Künstlers-. welches wir heute
meiner geliebtrn Vaterstadt überge
ben, für mich viel mehr als ein pla-«
stisches mtnstroerr und die eiserne
Wiedergabe eines heldenx fiir mich
ist diese Statue ein Markstein des
Erwachen5, ein sichtbar-es Zeichen der
Bethiitigung unseres amerikanischen
Bürgerthums deutscher Abkunft und
Stammes daä zur Erkenntniß ge
langt ist und mit Recht den ihm ge
bührenden ehrenvollen Platz in un
serer amerikanischen Geschichte bean
sprucht. Wir haben lange, nur zu
lange, in unthätiger Gleichgültigteit
mitzugeschaut, haben es lange gestat
tet, ohne uns zu rühren, daß andere
unsere Geschichte fiir uns schrieb-n.
Namen wie Pastorius und Grafscns
ried sind nicht einmal in das »Na
menlexiton« aufgenommen worden
und doch waren sie Männer, die was
Fähigkeit, Stammbaum und kam-ret
len Rang anbelangt, Kon und
Schulter über die Führer anderer
Kolonisten hinausragten. Noch werth
voller aber ist die Thatsache zu be
zeichnen, daß es die deutschen Kale
nisten gerade waren. welche die un
auslöschbare Fackel des Freiheits
ideals in höchstem Sinne mitbrach
ten, Jdeen und Jdeale, die den nach
haltigsten Einfluß auf das Werden
und Sein unserer amerikanischen Na
tion ausüdten.. Deutsckkilmeritaner
haben stets mit gesundem und klarem
Menschenverstand den persönlichen
Gefühlen und perönlichen Rechten an
derer Achtung erwiesen. Heute ist J
227 Jahre, daß die ersten deutschen
Ansiedler hier landeten, und liebend
wollen toir unserer Vorfahren auch
an diesem ,.«Deutfchen«Tage geden
ten. Wir wollen erzählen was sie
jiiir das Land der Freiheit bedeute
ten; denn während die Puritaner
Neu-Englands die un tticklichen
Quäkey weiche in ihre hä tiefen.
mißhandeiiem und »Hei-en hinrichte
ten« , verfaßte die erste erfolgreiche
deutsche Noli-nie in Germantanen ir:
slftt 1688 eine Protestfchtift g
»den ersten aller sol n
Protesie Das Reiiefbtld auf dem
Piedw diesethtnali dezr
e -
W Geist-schen wie-i die
senkt dem Schwer-te vertau
im Begriffe ist, are Mstw et
deutsche-I Regt-mut- in ,
IM seist sp- den
II
Wagen der in del-sum W
Tapferkeit, alsbald zum
General aoancietr und dann sster
General - Mater der Berti-isten
Staaten Armee wurde. Wenn wir
deutschameriianische Thatten der
Tapferkeit aufführen so diirsen evir
jener glorreichen Kämpfe Deutschen
unter dem Oberst-Nikolaus Herchheis
mer sonsere Geschichtsbiicher schuiben
gewilhnlich Heriimeri gegen die Bri
ten und Tories bei Dristann nicht
E veraessen Das erste New Yorler Ba
taillon. wie auch sein Oberst Lascher
waren zum grsßten Theil Deutsche
und ein Deutscher Baron Weißensels,
komandirte andere New Yorker
Streitträstc Pennsylvania sollte
nie die tapfer-en Dienste von Daniel,
Johm Gabriel und Joseph Gesten
noch jenes wackeres Deutschen, des
Reitersiihrers J. P. Schott und sei
ner schneidigen Dragoner vergessen.
Jm Winter 1776 war Washingtan
Armee aus 3000 Mann zusammen
geschrumpst und damals trug er sich.
in seiner schrecklichen Lage, mit dem
Gedanken eines Rückzuaes weßlich
von den Allegvenn Bergen. als
im leyten Augenblick seine schon ent
muthiaen Leute durch 1500 Netrnlen
verstärkt wurden. Durch diese Ber
stättung war es möglich gemacht site
ihn ie Schlachten von Prineeton und
Te ton zu schlagen und zu siegen.
Mit goldenen Buchstaben sollte es aus
den Blättern unserer Geschichte ste
ben, in allen Geschichtsbiichetn zu
lesen sein, daß jeder Einzelne dieser
Ersanrnannschasten aus den deutschen
Gauen Pennsylvangens lam. Als in
1812 und wieder in 1846, die se
aensvollen Friedenszeiten durch rauhe
Kriegsstiirme durchweht wurden, da
sochten zahlreiche Deutsche wieder
wacker siir das Land ihrer Wahl.
Gegen Mexito waren es solche siihsae
Ofsiziere wie J. F. Ballier, A·
Moore,·O. Zielet nnd A. Kauz die
in unseren Arm-en fechten lind als
der Dichter an jenen denlwiirdiaen
Tagen. arn 12., 13. und ist. Sev
iember 1814 in Baliimore seng:
»Sie winkte noch und- flattertc tin-n
lcytkn Abend-S Vielfa
Ftannst Du im erirrn Momennrauen iia
. auckjnoesi suchen fein-A
Dast der Deutschen die in hellen
Schaaren herbeigeeilt. in den vorder
sten Reihen der Vertheidiger zu sin
den waren, wehte dag Banner noch.
und General Jobn Stücken der die
ameritanisckten Streittkiiste besehliate
und Major Armistead. der Fort Mc
hentu vertheidigte, waren ebenfalls
«deutschen Blutes«. Nun tarn das
Ringen für die Abschassung der«
Sklaverei. und ganz natürlicherweise
übernahm der Voltåstatnrm welcher
bereits in 1688 var allen anderen
gegen das Verbrechen Mitmenschen in
Sklaverei zu halten remonstriet hatte.
mehr als den ihm zutammenden
Theii des Kämpfens irn Dienste der
Union. Tausende Männer gaben ihr
deutsche-Z Lebensblut dahin, unserer
Nation Flagge hoch und in Ehren zu
halten. Sie starben siir ihre Fahne.
damit tein Stern daraus entrissen
werde. damit das Sternenbanner un
versehrt wehen tsnnet "
.Ueber dem Lande der Freien. der Hei
math der Wackrer-H
Es ist bekannt, daß die Deutschen
Missouri’5 ihren Staat fiir die
Union retteten. Dagegen wissen nur
wenige die Begeisterung sich vorzu
stellen, mit der sie zu dem mörderi
schen Brudertriege herbeigetornmen
waren, 200,000 von ihnen fochten
von 1861 bis 1865 in den Arme-n
des Nordens. Die ersten Bertheidis
ger« die sich urn die Fahne schaarten,
Its Fort Sumier fiel, und und
« Tapferku Männern das Herz stillstand,
waren Männer aus den deutschen
Gauen Pennsylvaniensx jene ersten
530 Freiwillige, die in Washington
einzogen um das Kapital und »Old
Glorn« zu beschügem Jn unserem
amerikanischen Erziehungswesen ist
deutscher Einfluß vorn Kindergarten
an hts zur Universität maßgebend ge
wesen« denn sogar der Name Univer
,sitiit wird hei uns im deutschen, nicht
im englischen Sinne verstanden. Den
deutschen Universitäten und Hochschu
len schulden wir unendlich viel, Mö
ner wie Dr. Andrew White, der -
here Botschafter der Ver. Staaten is
Deutschland, und der frühere Er
ziehungs - Commissiir der Vereinig
ten Staaten, Dr. Win. T. Hart-ich
haben darauf hingewiesen, daß in in
tellektueller hinsicht Deutschland uns
in der That ein «Mutterland« gewe
sezr ist. Der deutsche Geist verstun
hildlicht und vertritt das Jdeal des
glücklichen Ehelebeni, das sich in den
hauptsöchiichsten Grundsiihen wohl
darin wiederslpiegelt daß ein deut
scher Mann g aulit tein Recht zu ha
ben in solchen Müh-en Freuden oder
Vergnügen zu suchen, wohin er seine
Frau und seine Kinder nicht mithin
nehmen lann.
Ehre, wem Ehre gebührt! DJher
geht Ehre dem Gedächtnis jener, des
nen wir als Nation soviel verdanken.
Niemals sind wohl Gefühle der hdchs
sten amerikanischeu Vaterlandiltebe
schöner und ritner kundgegeben Hor
den, als es in deutscher Sprache ge
schah und der Deutsch-Amerika ,
Eises-seit von bisher-it Jdealen ist
etar bewußt, da wahrer und be -
dt er Ruhm nutz auf ssolcheu Weges-i
ins guter-r die die Zufried
und das Gliiet beides-mme -
heit Terdern können. ·
" Dietz verhaitct
Eis ZSWgesilfc Mit
des Leben lassen
Lebhaftee Gewehr-fetten H
Dies entsetzt-h sich. die Wafer zu
strecke-. nachdene et an der Hand
vetwnudet worden war. —- Tech
tee als »Parlamentat« zu dem
Sheriss liess-ist —- Tramatiiche
Szene bei der Verhaftung des
halsstarrian Mannes, der den
Behkrden beinahe sechs Jahre er
folgreichen Widerstand geleistet
hat« —- Sterblichfeitekate is Städ·
ten, die mehr als iUWIlt Ein
wohner habe-, für das Jahr
IMM. —- Dik niedriafte Rate hat
St. Paul stehe-weisen
Winter, Wisc» 8. Oct. Heute
Nachmittag begab sich die Tochter des
seit gestern Abend vxsn etwa 90 Sche
riffsgehilfen in seiner Wohnung be
naduen John A. Dietz mit einer klei
nen weißen Fahne zu Scheriff Mike
Madxen und sagte zu ihm, daß ihr
Vater einen Schuß durch die Hand
erhatten habe und bereit sei, sich den
Behörden zu übergehen, wenn ihm das
Versprechen gegeben werde, daß er nicht
erschossen werden solle. Das Verspre
chen wurde gegeben und Dietz ließ es
dann ruhig geschehen, daß er von den
Schetiffsgehilfen gefesselt und unter
scharfer Vernachng nach Winter ge
bracht wurde. Die Gefangennahme
des halsstarrigen Manne-, der dei
nahe sechs Jahre lang in der anged
lichen Vertheidigung seiner Rechte den
Behörden Widerstand geleistet hat«
ging iteider nicht ohne Blatt-ergießen
ab. Der Seheriffsgehitfe Oöcar Harp
wurde erichossen, und verleht sind
außer John A. Dietz der Scheriffs-s
gcyilsc Bock Lolcpllch, Ullllchc Okks
und Myra Dies. Die beiden Letzt
genannten sind Kinder des John Bl.
Dies und wurdenrkchon leyte Woche
von Beamten durch mehrere Schüsfe
schwer verwundet. als sie sich aus dem
Wege nach Winter befanden. Dietz
wurde heute Nachmittag verwundet,
als er sich in seiner Scheune befand
und von dort aus die Scheriffsgehil
fen feuerte. Dietz wurde verhaftet
nachdem der tatholische Priester Nev.
Pilon rnit Scheriff Madden conserirt
und diesem die Zusicherung gegeben
hatte, daß Dies teinen Widerstand
leisten werde. Seine Wunden an der
hand wurden verbunden, während er
lächelnd susab und rnit den anwesen
den Zeimngtberichtnstattern sich in
der ungezwungensien Weise unterhielt.
Er wurde unter anderem gefragt,
weshalb er so lange Widerstand ge
leistet habe, und er antwortete darauf,
daß die Behörden ihre Plane so oft
änderten, daß er nicht wußte, woran
er war. Während Dies gefesselt wur
Ide, umklammerten die beiden kleinen
Kinder weinend ihre Mutter. Der
Gefangene wurde mit seiner Cganzen
Familie nach Winter gebrach,
Frckli Dies mit den Kindern in dem
Gefängniß ein Unterkommen fand.
Dies selbst wurde nach einem kurzen
Aufenthalt in einem Automobil nach
fbat-ward gebracht und dort einge
derrt
Washington, 82 Oct. Von allen
Ztödtem die mehr als 100,000 Ein
wohner haben, hatte St. Paul tm
Jahre 1909 die niedrigsie Todesratr.
nämlich 11.4 von je 1000 Bewohnern
auszuweisen, dann kommt Etevetand
mit 12.8 und Columbia-L Ohio, mit
13.4 per 1000 Bewohner-. Die höch
ste Rate hat New Orleans auszu
weisens nämlich 20.2 von je 1000«
Fall Nivee 19.1 und Washington,
D. C» mit 19.0 von je 1000 Be
wohnern. Die Todesrate anderer
Städte ist: Denk-eh 17.0; New ha
ven, 16.9; chicago, 14.S; Indiana
poliz, 14.3; Balttmore, 18.7; Bo
stpn, 16.8; Wes-rasten 15.5; Detrott,
14.0; Kansas City. M» 14.4; St.
Joseph- 13.7; St. Louis, 15.3; Jer
sey City, 16.8; Newaet, 16.5; Pa
terson, 15.3; Bussalo, 15.2; New
York, 16.0; Ver-anwendqu 15.9;
Vrovtlyn Latonas-, 15.4; Maria«
tan Bart-USE 16.6; Queens Botenle
14.2; Richde Borouglh 18.1; Ro
chester. 14.4; Shraeuse, 14.5; Cin
cinnatt, 16.4; Toledo, 14.6; Philai
delphia, 16.4; Pisistraer 15.8;
Seranton, -6.3; Providence, 15.1 und
leautee, MS von je 1000 Bewoh
nern.
Aseelei Deseschem
—- Gestetn wurde der sinntsche
LMtag ausgelöst und Neutvahlen
wurden siit den Monat Januar an
geordnet. «
—- Jn der Nähe von Danvtlle,
Pa» wurde gestern von Mit liedern
etnes Biittanz-Comites ein farbige
Mtnber ers-hassen.
—- Ein Feuer zerstörte gestern in
Vrineetw Ind» die Maschinen
Wertstötten der Southern Eisenbahn.
Schaden Was-TM .
— Jn deeEEk von Fort Point
sputcht wett vanspdee Einsalyet in den
Hasen von-; Sa- Francitco ,geeieth
gestern der,bri·ttsche Dame-set »Na
mara« auf den Grund.
f« . « ID.
Ich s J J,«-s- L- .
-«·. -.
Sind verschinet
Illusztg Grupeurrdeiter in
einer Kot-leinene.
Bei Starkville, Cnloendo.
Die Rettwnirnannschaxten stof- n lus· r
der Ausführung irlire Arbeiten
ans grosse Schwierigkeiten s—
Dreihundert Leier der Wald
briinde im Nardwiiien —- Tor
angekichtete Schaden wird biø ietzt
schon arti mehrere Millionen der
anschlsgt.— Die Flammen grei
ses trotz aller Löichversnche immer
weiter um sich — Schwierigke
Prpblenr, wie sür die Nothleidens
den is angemessener Weise geiomt
werden kame.v
Starlville, Col. 10. Ort. Jn der
ästartville Koblenzkche der Colarado
EFuel de Jron Co. sand gestern eine
Explosion statt, durch die den in der
Zeche zur Zeit beschäftigten siinszig
zArbeitern sämmtliche Ansgänge ver
’sperrt wurden. Sosoet wurden Ret
tungsmannschasten angestellt; doch
diese stießen bei ihrer Arbeit ans die
größten Schtvierigteiten und mußten
sie schließlich nnnz einstellen und ans
die Errichtung eines rrogbaren Fä
cher-z warten, der ihnen den Aufent
halt in den mit giftigen Gasen ge
.siillten Abtheilungender Zechen erst
inniglich machte. Heute Mittag hat
ten die Nettungsmannschaiten bedeu
tende Fortschritte aemacht, die Ver
schütteten aker immer noch nicht er
reicht. Gleich nach der Explosion
spielten sich an dem Eingang zu den
Zechen rührend-s Seenen ab. Ein al
ter Mann, Namens Franl Greet.
war einer der ersten« die nach der Ka
tastrophe erschienen, um seinen 19
Jahre alten Sohn zu suchen» der in
den Zechen beschäftint war. tsr wur
de beinahe tobsiichii;. als die Wachen
ihm nicht gestatten wollten« den Ret
tungsrnannichasten zik helfen. s
Nainy Ritzen Qui» lit. Oct. Es
ist jetzt iiber jeden Zweifel festgestellt
worden« daß bei den Waldbriindemi
die während der let-ten Tage an der
IGrenze von canada und Minnesota
wütbeten, mindestens dreihundert
Personen rbren Tod gesunden haben
Vier kleine Städtchen und Ortschaf-.
lten sind vollständig und sechs tbeil- !
weise zerstört. Die Flammen greisenl
immer noch weiter um sich, so daß»
begründete Furcht vorhanden ist, daß?
noch andere Ortschaften in Gesatzr
schweben, von dein Feuer zerstört zui
werden. Bis heute Morgen hatte
man sechzig bis zur Unienntlichkeit
verbrannte Leichen aus den Ruinent
beroorgezogen Viele wird man nichtl
Imebr sinden da sie sicher bis zur
Asche verbrannt sein werden. Augen- (
blicklich dehnen sich die Waldbriinde.
nach den dicht bewaldeten DistrittenI
de- siidiistlichen Manitoba aus« so?
dass das Städtchen Warroad, Minne
sota. in Gesabr schwebt. Ein sehr
schwieriges Problem, das die Behör
den der Städte, die in der Nachbar
schast der beimgesuchten Distrikte lie
gen, augenblicklich beschäftigt, ist die
Verpslegung und allgemeine Unter-s
siiihung der Flüchtlinge aus den get-s
störten Staaten und Dörfern, die zuj
Hunderten in einzelnen Ortschaften;
eintreffen und dort aus den Edelsinn;
und die Freigebigkeit der Bewohnerl
angewiesen sind Achtbundert solcher«
Flüchtlinge wurden gestern nach Jnsj
iernational Falls gebracht und diej
meisten Männer mußten mit Fracht«
wag ons. als dorliiusigrrn Obdachi
siirlteb nehmen, weil man nur dieJ
Frauen und Kinder in hör-fern un-!
terbringen konnte. Die Rettungs-«
und Unter stungsarbeiten die tin- T
ter der Letung ersahrener und im(
allgemeinen tüchtiger Manner stehen ,
werden dadurch sehr gehindert, daß-?
der Eissibabnvertebr aus weiten
Strecken vollständig unterbrochen und»
die Telegrapben - Verbindung seer
mangelhaft isi. -
U —....-..—-—..—
ctn Wundeeknalm
Unendlich das grösste musikalische Phä
nenmt leit Mozart
Wien, 10. Ort. Mit dei musikali
schen Welt ist ganz Wien in Auske
gnng til-er eine neue musitalische Pan-s
tomirne,- die vor einigen Tagen in der
hiesigen hnsover ihre Premiere erlebte
und einen ungeheuren Ersolg errang.
Das haus ist jeden Abend total aus
verlanst, und der Vorverknus erstreckt
sich auf Wochen. Der Komponist des
nicht nor vorn Pudlitum, sondern auch»
von der Kritik mit Begeisterung aus- j
enommenen Wertes ist ein elsjiihriger
be Namens Erich Korngold, den
die Musitwelt einstimmi als das
größte musilalische Phänomen seit
Mozart bezeichnet .
« In WorchesteV Mass. wurde
heute ein Versuch gemacht, eine im
Bau begrissene Brücke der Besten ä
Alband - Eilendadngesellschait durch
Pynamit zu sttören
« Geigern wurden in Los Auge
les unter zalstreicher Betheiliguntz
«iebzeljn Opfer des Brandes in dem
Times - Gebäude zur letzten Ruhe
bestattet
sz E S-- -- WAN- -
I. «
List-M Ic. Ort cis W
Spme Mr Msretietei W,
das bk Elertlalen einen Osmia-«
krieg sähen wollen, bat gestern und
beute hier große Aufregung verur
sacht. Diesem Umstande ist es zuzu
schreiben, daß der bereits berichtete
Artng aus die Jesuitenlloster in oer
Rue de Quelhas, bei dein ein Mönch
sein Leben einbüßte, ausgesiihrt wur
de. Heute wurden in dem Distrilt.
m dem die III-antei- Kirche nnd die
iranzösische Gesandtschast gelegen ist.
Gewebrschiisse gehört. Durch per-nip
tes Eingreifen derPolizei wurden
ernste Unruhen verhüten Die Leichckt
des Prosessors Botnbarda und des
lud-virus Reis nnd immer noch tm
lätiatltbaus ausgestellt
f
: —, T —
L Jst- mindern-ruhig
JDae in Oesterreieb verkaufte
E amerikanische Fleisch.
Urtheil von Sachverstzndisew
Wien, 10. Oct. Die Massendernon
strationen gegen die Fleischtheuerung,
die seit Wochen in allen Theilen von
Oesterreich unausaesetzt veranstaltet
worden sind. haben ihre Wirkung
nicht verfehlt. Nach langem Sträu
ben hat sich die Regierung dem Ver
langen des Volles gesiigt und die Ein
sitbrung von argentinischem Fleisch,
das bereits zur Probe versucht wurde,
ist ietzt dauernd gestattet worden und
bat bereits in größerem Maßstabe be
gonnen. Der amerikanische Botschaf
ter tierens setzte alle Hebel in Bewe
gung. um auch dem norbanieritanii
schen Fleisch einen Markt zu verschaf
fen, aber seine Anstrengunaen fweites
ten vollständig. Das Geiriersleiich aus
den Ver. Staaten erwies sich nämlich
bei einer wissenschaftlichen Untersu
chung durch Vachverstiindiae dem
argentiniscben gegenüber als absolut
niinderwerthia.
Grosee Enttäuschunw
Der Fernsiug des- »Parseval Vl.« ist
unter-blieben
Berlin,10.0ct. Eine große Ent
tänfchung hat siir die Theilnelnner der
gestern begonnenen weiten nationalen
Luftwoche in sobannisthal das Un
ierbleiben des angelündigten Fern
flugs des Mars-vol Vl« gebracht, der
voraestern in München aufsieigen und
am Sonntag zur Eröffnung der
Luftivoche hier fein sollte. Die Wit
keung, auf deren Gunft man sich
bei der Aniiindigung des Fluges det
lassen hatte, ift derartig schlecht ge
worden, daß es nothwendig wurde,
den Aufstieg zu unterlassen.
Schwere Strafe.
Vierte-tatst soll seine Vor-seichter
Irleidiflt hol-en
Berlin,10.Dct. Eine exemplarisch
schwere Strafe wurde in Stuttgart
iiber den früheren Oberleutnant
Gramm wegen Beleidigung feiner
Vorgesetzten verhängt. Der Oder
leutnant hatte dein Major Weller vor
geworfen, dieser habe als Kompagnie
Chef wiederholt schwere Mißhandluni
gen an Untergebenen begangen, und
dem Generalmajor Vetter, daß er als
Kommandeur die Vorkommnisse det
tuscht habe. Das Urtheil lautete as
zwei Monate Gefängniß und Ausd
szung aus dem Heeresverband.
Friede gesichert.
Arbeitgeber nnd Arbeiter vsri gr
Sorge befreit.
Berlin III Oct. Der Friedei
der Metall Industrie ift nunmc
endgültig gesichert Durch die Ver
m: idrmg des großen Conflitts sind
Arbeitnehmer wie Arubeitgeber von
einer großen Sorge befreit und oth
men erleichtert auf. Allerdings er
folgte die Beilegung de: Differenzen
auf den hamburger Werften erst nach
langer und heftiger Debatte und mit
geringer Mehrheit· Aber sie erfolgte
Die Werftarbeiter haben die Eini
gungsvorfchläge angenommen.
Enerstfche Agitation.
Juden- antietfehnng in ber Armee
bat fie veranlasst.
Berlin,10.0ct. Der Verband
deutscher Juden der schon früher ge
gen eine, übrigens von maßgebender
Stelle aus in Abrede gestellte, Zurück
feßung von Juden in der Armee
Stellung genommen hat, hat beschlos
sen, im Laufe des Winters eine ener
gische Agitation in Scrne zu setzen
Es sollen im «Winter eine Anzahl
Versammlungen auch außerhalb Ber
lins abgehalten werden« Der Chllug
soll am 13. November in Berlin be
ginnen und dann soll Breslau an die
Reihe kommen.
Ali Erbftatthalter.
Iiirft Friedrich von laHoheuzsllern fiir
Reich-lau
Betlin,10. Oct. Enem noch-un
bestätigtem Gerücht zufolge soll itrfi
Wilhelm von Hohenzollern zum rh
ftatthalter der Reichslande ausersehen
fein. Fürst Wilhelm von hohenzols
lern, das haupt der nichtregierenden
fürstlichen Linie, ift als Sohn des
Fürsten Leopold am 7. März 1864
auf Schloß Berirath geboren und war
n. l der im vorigen Jahre-verstorbe
nen Prinzessin Maria Theresia von
Botnbon - cizilien vermählt
.- Jg —Chicaäow starb heute ein
Mann, Namens sfie W. Smith, im
Alter von D« Ja km
—