Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 8, 1910)
W- .... Sein erster Patient. Weste vorn Rosa Gerheus ser· Wenn ich wieder auf die Welt bin-ie, dann werde ich SteintlopserI De habe ich doch ein sicheres Einkom m!« brummte Dr. Felix Fischer seist Frühstück, als er die Kurliste durchlas und einen gewissen Namen entdeckte, welcher ihn auf einmal das Herz in bedeutend rascherem Tempo zu schlagen veranlaßte. »Da ist die ses entzückende Wesen in meiner näch sten Nähe und ich wette, oor Ende der Saison hat mir sie ein anderer weggeschnappU Und da tann ich nicht einmal für einen einzigen Tag fort von dieser oertviinschten Nest, um »sie« wenigstens noch einmal im Leben zu «sehen, ohne einen »Stellvertreter« zu rück zu lassen! »Stelldertreter!« stieß er hohn iachend hervor, «fiir was denn? Daß er den ganzen Tag da siht und Trüb ial bliist in diesem ewig patientenlo sen Sprechzimmer. Hätte ich dieses Loos geahnt, das mich hier als pral tischen Arzt erwartete, wäre ich wahr lich lieber Steinlopfer geworden! Sechs Monate sitze ich schon hier und nicht ein einziger Patient hat sich ge seldeti Ich muß mich ja nächstens m meiner haushälteein genieren!. Und ans Heirathen kann ich wohl erst» I sehn Jahren denken!« Und er stießl sit ungeduldigem Ruck die halbge ieerte Kasseetasse von sich und trat ans Fenster und starrte hoffnungslos in den wunderschönen sonnigen Som Isermorgen hinani. Da kam jemand die Straße ent lang. bei dessen Anblick Dr. Felix wie elektrisirt auffuhr. «hallo!« rief er and riß das Fenster weit auf und rief den Vorbeigehenden »heillo, Eduard! Alter« balts« Der Ingerusene blieb überrascht sehen; int näW Augenblick war er am Fenster und schwang sich durch das niedere Parterresensier hinein, und die beiden lagen sich lachend in den Armen. . «Eduard, du hieri« «Felir, du hieri« klang es geistreich zurück «Jch habe mich hier als praktischer Itzt niedergelassen. Bin aus dem Fege, ein Vermögen zu machen. Und ? «Aus einer Fußtour in dieser ra erantischen Gegend schreite ich ah nungslos an deinem Hause vorbei. Aber ich gehe nicht so bald weiter, Fe lix; das ist ja wahrlich ein patenter Zufall, daß wir uns hier wieder sin den.« «Jdeal schön hast du es hier," sagte er bewundernd herumschauend» »ein ganz reizendes, schmuckes Häuschen Fehlt nur noch die Frau Doktor, gelt?« Ein vielsagender Seuszer war die einzige Antwort. »Herunter noch der alte Schwär serk erkundigte sich Eduard, »siehst zunt Gotterbarmen lamentabel M. Komm', was hast du aus dem Derzeni hast mir ja damals in Tü bingen immer alles gebeichtet und mich ,deinen guten Geist' genannt! Nur heraus damit. Jch kann dir vielleicht auch diesmal mit Rath und That hel im!« »Willst du wirklich?!« ries Felix mit hoffnungssraher Stimme, und den Freund an den Schultern nackend, schaute er ihm bittend in die treuen Augen. «Freilich, Alter« siir dich wäre ich ja immer durchs Feuer gegangen. Also, heraus damit! Was kann ich sür dich thunik «Sei inein Stellvertreter, nur sür einen einzigen Tag, Eduard, und ich Ein-it in aller Ewigkeit dankbar da cez--s m-- ztx -..- h--k. -: »Aus-h Hut-·- Uup Ist nun »ou, Use bißchen zuviel verlangt. Ich, Doktor der Juris, soll mich auf einmal in einen praltischen Arzt verwandeln! Rein, mein guter Felix, da muß ich leider danken, so weit geht meine Freundschaft nnu doch nicht! Mach seine Dummheiten, Felix, was hast du auf dem herzen?« schloß Eduard, der die Sache schließlich als einen scherz ausnahm. »Mein heiliger Ernst ist es, Eduard, nnd siir dich wäre es die einsachste Sache in der Welt. Du sttzest hier in nseineni Lehnstuhl, kannst den neue sten Roman lesen, läßt dich von mei ner hauihölterin gut hewirihen — ei sen ganz anständigen Wein habe ich im Keller —- und machst ein Mittags Flasche-n welches weit über die vor chkisiimiißige Viertelstunde hin aus i werden kann. Du wartest aus den Patienten. Kommen wird er na tctlich nicht. Ich warte schon sechs Mate aus ihn,« eaunte er dem d hoffnungsvoll ins Ohr. »Als-) si ds, wie einfach die Sache ist, NR und dasiit erntest du die Di- W deines treu ergebe Isn Freunde-. Wenn du erst wüß Ikmichnkit diesetsiiiezudir III-e, dann Mutes du Iesii nicht , s« im s we f! E kleinste-end NMWMM , no u Io- ms Lied sm, sq W · am anderen Musen Dr. Felix seinen Freund alt «Stellvertreter« infici -lirte ihn herzlich umarmte und su delnd in den sonnigen Morgen hin austrat. seine Schritte dein nahe gele sgenen Badeort wessen Kurliste er so eifrig studirt hatte) zulenlend, in sei .nem Herzen nur das eine Wort un Izahlige Male wiederholend: »Her mine!« O s O Sein Freund ließ sich das Mittag essen und die Flasche Wein seine wii der Ermatten ausgezeichnete Marte) vortrefflich schmecken und lehnte sich im Lehnstuhl behaglich zurück. Mit dem Bewußtsein, seine Pflicht erfüllt zu haben, schloß er die Augen und war bald von süßen Träumen umgaulelt. Aber er wurde unsanft daraus geweckt. Draußen fuhr ein Automobil am Haus vorbei: »Töff. töff — Pusf — ffl Ein furchtbarer Knalll Ein Rad platzte. und eine eFrauenstimme treischte marterschütternd, so daß der Pseudo - »Stellvertreter« erschrocken auffuhr. Die Jnsassen des Automodils, eine in dichtem Schleier verhüllte ältere Dame, war von dem Schrecken in LOhnmacht gefallen. Selbstverständ lich trug man die Aermste in das Haus des Arztes, dessen Schild so verheißungövoll an derThiire vrangte; man legte die Regungjlose sorgfältig aus die die Chaiselongne im Sprech zimmer und erwartete das Eintreten des Arztes. Draußen stand er, der Arme, Höhne lnirschend, seinen Freund Felix der wiinfchend uud den Himmel um Bei stand anflehend. Was in aller Welt sollte er wohl mit einer ohnmächtigen Dame anfangen? Er wußte ei so we nig wie ein unschuldiges Kind. Waf ser mußte man ihr wohl ins Gesicht speisen, so viel wußte er, weiter nichts. Hätte der Boden sich aufge than und ihn verschlungen, wäre er dankbar gewesen; da er sich aber nicht aufthat mußte er wohl oder iidel sei nes Freundes erstem Patienten Hilfe leisten. error-senden Herzens rrar er ins Sprechzimmer. Die Umstehenden ent- ’ fernten sich beim Eintritt des Arztes. wobei der junge «Stellbertreter« er leichtert aufathmete. «Gottlod,« dachte er, «es wird wenigstens nie mand zusehen, wie ich mich blamiere.« Und, ein Glas Wasser in der Hand, ging er auf die Ehaiselongue zu und goß den Jnhalt ohne weiteres iiber das blasse Gesicht der alten Dame. Aber sie erwachte nicht aus ihrer Ohn macht. ,Kölnisches Wasser,« dachte er dann und, froh iiber den guten Ein fall, schaute er sieh danach um. Wo, in aller Welt, war nur Kölnifches Wasser? Er griff nach einem Fläsch chen, worin er solches vermuthete, es war aber zum Glück mit einer Etitette versehen — «thol!« «Ein netter Arzt, mein Freund Fe lix,« brummte der junge Mann; »hiibsche Ordnung. in Kölnischwasser Flalons Lysol auszubewahrenl Mein Gott, in der Eile hätte ich ja beinahe der ahnungslosen Dame thol ins Gesicht geworfen!« Mit zitternden Fingern stellte er das Fläschchen wieder an seinen Platz und wagte es nicht, was anderes in die hand zu nehmen, als die Wasser laraffe, mit der er nun energisch zu Wert ging. Endlich öffnet das arme Wesen die Augen! Nun lam eine schwere Stunde fiir den jungen «Dottor«; er wurde don der alten Dame mit unzähligen FraJs gen bestürmt, denen er so geschickt wie« möglich auszuweichen versuchte, indem er meinte, er müsse die Patientin erst länger in Behandlung haben, ehe er ein Urtheil aussprechen könne. Die redselige Dame erzählte dem jungen «Arzt« haarklein jedes große und kleine Leiden, das sie im Leben schon gehabt. Er hörte ihr geduldig zu und gab ihr in allem recht, was ihr in ihrem ganzen Leben noch lein Arzt gethan hatte und was zur Folge hatte, daß er das derz der alten Dame im Staren eroberte. ; .Sie sind der einzige Arzt, der mich "oersteht!« versicherte sie ihm, als sie Abschied nahm. »Ich werde in Zukunft meinen Oa dearzt nicht mehr um Rath fragen, sondern zu Ihnen kommen. Aus hal diges Wiedersehen!« Und he schaute ihn an mit der gan( zen Jnnigleit und hingebrmg ihres komisches-z- bkzuwkichcs des-eu r» e-.»— t-. III lqlcll IIUUIIIU UUHIUZ Er wollte sich eben als der vorüber gehende Stelloertreter vorstellen, aber, einer plöslichen Eingebung folgend, fchwieg er und oerbeugte sich nur tief über die dargebotene hand. Felix erster Patient! Mag sie nur oft wiederkoman Es ift ja nur, bis der Anfang gemacht ist« die anderen Patienten werden nun bald herein ftiirmen. Felix follte nur sehen, wie er mit dieser liebenswürdigen erften Potientin fertig wurde; er, der Stell vertreter, wollte sich Morgen gleich aus dein Staube machen. Aber ordentlich stolz fühlte sich die ser junge Stellvertreter, alt er Abends been beimlebrenden Freund von feiner t berichten lonnte, wie er des- feit sechs M febnltchft er warteten ersten Patienten das Leben gerettet und als dauernde patientin gesichert habe. »Wohlderswnden,« schloß er lachend, »nur wenn du ihr. wie ich es that, in allein recht gibst und aus ihre Launen eingehsi und ihr den eigenen Willen läßt« »Das werde ich auch thun, tannsi dich daraus verlassen!« erwiderte Ie lix. «Meinen ersten Patienten lasse ich nicht so bald durch die Finger schlupfen. Aber wie du das alles ser tig gebracht hast, Eduard!« ries Felix erstaunt, »du bist ja ein Diplomat ohnegleichen, deine juristische Laus bahn wird eine glänzende sein. Mei nen ausrichtigen Glückwunsch.« »Wie wars denn im Badeort?« fragte Eduard theilnehmen-. »Himmlisch!« jubelte Felix, »Sie« ist ein Engel und will gerne zehn Jahre aus mich warten!« »Nun, da der Anfang heute ge macht worden ist und du nicht mehr patientenlos bist, wirft du gewiß in Milde ein berühmter Arzt und tannst schon dar zehn Jahren heiratlen!« ries Eduard freudig. Und diese Prophezeiung siel nicht schlecht aus· Die alte Dante tarn zwar nie wieder, sie mußte urplöhlich eine Erbschaft antreten und nach Ost oreußen abreisen, wo «he ein schönes Landgut zusielx aber sie hatte, vor ihrer Abreise, in dein Tsadeort so viel von dein jungen Arzt geschwärmt und « sein geschicktei Verständnis so heraus gelobt, daß sämmtliche Damen des Badeortee den jungen Dr. Felix Fi scher bestürmten, und noch in der el ben Saison war er sozusagen .be eiihmt" geworden· Die tleine .Episode« don dernStells vertreter blieb ein Gebeitnnik Dr. Felix hatte allen Grund dazu, seinem Freund Eduard in aller Ewig-. teit danlbar zu sein, denn schon irn nächsten Jahr wurde er als Badearzt» in dein weltberühmten Badeort ge-! wählt und seine tleine Frau herniine segnet heute noch seine erste Patien tin· Jhre einzige Furcht aber ist« das die liebenswürdige alte Dame diesen Badeort wieder aussuchen möchte und der rechte Dr. Felix ihr nicht so geil sallen tönnte als sein Stellvertreter. Sie sann aber ruhig sein —- dies alte Dante wird schwerlich ihr wun derschönee Gut in Qstpreußen verlas sen und siihlt sich daraus so wohl, daß« sie ovrderhand gar keinen Arzt nöthig; bat. Onyi « Erzählung aus dem Hererolandr. —-— Von Richard Earoin Ter Oberleutnant a. D. von Schlie: » ineinn fuhr eines Tages nach Züdweft » afrita, um für sich und fein junges-. Weib eine Faun zu gründen Ein ehrlicher, innerer Trieb und dirDtanax nach Freiheit nnd Bethiitiguna ioar es, der in den beiden den Plan hatte rei fen lassen, diese Kolonie als ihre neue Heimath zu wählen. Die Gattin. eine gebotene Freiin von Meroe, sollte vor erst noch in Deutschland bleiben, bis Henning von Schlieinann das Nest «driiben« bereitet haben würde. »Ja längstens fiinf Monaten sm) wir wieder vereint, meine Liebe« Mit diefen Worten verließ der ehemalige Offizier feine alte heimath. Jnoeffen es tam ander-· Kaum in Swatopninnd angelangt, unterbrach ein ,Zivifchenfall« den fiir gefaner Kolonisiren fo notwendigen Frieden. Die Chauoshottentotten nnd Ova bandyreru machten erog -— Krieg. Und die Truppe benöthigte halfst-erei ter hande. So tani ei, daß Oberst » leutnant a. D. von Schliernann, nach idem bereits fechi Monate in«si Land T gegangen waren, noch immer nicht an die Gründung einer Form gegangen war, da er an den blutigen Gefechten ibei Diensan Siegfeld und Gobabis in feiner Eigenschaft als Offizier leb haften Antheil genommen hatte. Bei Otyunda hatte er die hätten des erftiirmten Dorfes abfuchen lassen, in denen, zerfeit und zerftiiaelt, zahl reiche Herero und Opabandsyeru ge funden wurden. hierbei entdeckte ma aiich ein verwundetes, sblutjunges here roweib, das fich dem Oberleutnant zu Fäßen warf nnd um Gnade flehte: «Mache mich zu Deiner Sklavin, herr. aber laß mich leben." So sprach Dahi, die Dererornaid. Den-sing von Schliemanit herrfchte fie an: »Wir führen nicht Krieg mit Weibern- Steb auft« Da ihn Onyi versank-nistet an blickte. elef er feinen Dienen eines VaMfoldatem W, der den Dol nietfch machte. Und dankbaren sliaes erhob fich die fchlante hetero, inn der Gefangenen zugethetlt In werden« W Tage W tout-den die M W fass-sit dein erben tet dich nach der Wtfefte Bind hsk esoriiri. — . — 1904! Also acht Jahre später-. Der Tag ging zur Miste. Ja Put put getaucht lagen Vers und Thal· hier und dort switbelten Rand-wölk chea in die Aste Must, die Bohn Meu der somet. Auf Schlie smuntre-Höhn der Zarni des edemalis gen Leutnants penning non Schlie mann, zog das zahlreiche Kind-ich M der Beide deirn, durstig drällesd, dort mit strafsern. glänzendem Fall. Un gezäblte Ziegen und Schase drängt-ers blökend zum Kral, dem iiingsten Mied wuchs zu, der tzgsiiber bei dem Far merhause verblieb. Geschäftig eilten die Eingeborenen zu ihren Verrichtun gen. Die Trägheit, tagsiider durch die Sonnenglutb begünstigt, war abge than. Auf der Veranda des einfachen« aber sebr räumlichen Wobnbauseä stand, gedräunt und wettersest, der unternehmende Farmer, der soeben von feinem Straußentral beimgekedrt war. Aus dem Arm seinen sechsjäh rigem blondaelockten Knaben, sal- er prüfend nach dem heimkehrenden Bied ,«P.ma«, sagte schmollend der tleine Bube, indesn er des Vaters Bari arg zaufte, »Dann bringst Du mir einen kleinen Strauß mit? Jch will doch mit ihm spielen.« «Vogel Strauß ist iein Spielzeug siir kleine Buben, Roderich. Gar bald würde Dich so ein tleiner Vogel. der doch größer isi als Du. übel zurich ten.' Jn diesem Augenblick trat Frau Manna von Schliemann aus dem Innern des hause- aus die Veranda. Eine schlanke, blonde, vornehme Er scheinung. Der Former küßte sein Weib innig, nachdem er Roderich sreigegeben hatte. War Jemand biet wödrend meiner Abrvesendeit?" forschte der Farmer dann. .Nein, dennina Niemand. Das beißt, abegeseben von einigen hereroi, »die aus den Bergen herüber-kamen — Soll ich den Tised decken lassen. Lie ber?« Frau Magda strich idrem Gatten tosend die Wangen. .Reiche mir vorerst ein Glas Milch, Magda«, bat der Former· «Onnit' rief die junge Frau, und einige Augenblicke später erschien ein schlankes hereroroeib. sauber-. einsach, aber europiiissch getleioet. Ei war die selbe Qnyi. die von Schlieann vor bei läufig acht Jahren als Gefangene nach Windduk gesandt hatte. Nach rdrer Freilassung und als der Fa rmer sein Weib aus Schliemanns röbe hatte, war ungerusen dies Natur tind erschienen, um aus Dankbarkeit ihre Arbeitskraft in den Dienst ihres vermeintlichen Lebensretters zu stel is Man vergesse nicht das Faltum, daß hereros im Kriege Pardon nicht tennen, weder bei Weib« Kind noch Krieger. Mit Häher Anhänglichkeit hatte Onhi seither ihrer Gebieterin treu ge dient und ungeachtet zahlreicher An fechtungen seitens ihrer Stammeöges nvssen bisher ihre Setbststandigleit gewahrt. .Dnhi, sage mal«, inquirirte Herr »von Schliemann. als diese ihm ein »Gl« tiihle Milch servirt hatte, »wie stammt es, dass in letter Zeit so viele Feldhererois hier umherstreisen? Doch lnicht etwa Deinetwegen?« » ani zuckte leicht zusammen. faßte sich indess schnell und versetzte: «herr, unsere Leute wollen nur se hen, was Du als weißer Mann in der Viehzucht sertigbringst. Sie sind neu gierig.« «5ta ich weiß nicht«, sagte der Far mer nachdenklich, da ihm die Erregung Onhis nicht entgangen war, »diese Neugierde ist mir verdächtig.« Damit war vorderhand diese Ange legenheit erledigt. Sonderbarz an dieiein Abend mußte der Former immer wieder an die Feld hereroi denlen. Und merkwürdig: in dieser selben Nacht hielten die Ova hererpi in den Bergen von Olahandyq ein geheimes Meeting ab, bei dem die verlpdderten höuptlinge, an ihrer Spise der von Leidenschasten zerseite Samuel Maharero, ihren Völtern mit hohlen Phralen den Orlog, den Krieg gegen die weißen Unterdrücker predig ten: »Der weihe Mann erdrückt uni! Der weihe Mann ist reich, nehmen wir ihni seine Gätert Vernichten wir die Deutschen! Branntwein giebt’s zudem dabei genugt« —..CA—I d---l S-l--0« »Uumz· —- «uus. —- »ung. echote ei bis zu Waterberg hinauf. Die Bestie war erwacht blutgierige Räuber und Mörder erstanden! Und Onyi?- Sie wußte das-, sie sagte aber nichts. Ein furchtbarer Kampf, ein Kampf zwischen Rasse und Christenthum, dem sie sich ergeben ein Kampf zwischen Vergeltung und Dankbarkeit tobte in dein jungen. halb tultivirten hereraweibe Inzwischen kamen vom Osten her Alartnnachrichtem Die hereros wer den preist und such, sie überschreiten die Grenzen, stehlen Dieb. Auch heuning von Schliemann han dettr. Er zog die geziichketen kostbaren Strande zu sich berau, ließ sein dies nur aus Sichtweite austreiben unt Bett Nachts sekbst mit Mi. Sein Weib beruhigte er, mit Onyi sprach et kein Wort, beobachtete sie indessen un so Yät »t net Abends tauchten plöslich wie der mehrere saht-eures auf Zarn Ort-Milli [ .--—--.-«- .— —- -.- . — W kolUi sznm Nat-sahns den g» m der Knospe tkisfut »Ihr-. da et wiiche ichs-je och noch. Warum sind - te vorhin mdn sieben get-Liedern als ich Su- antie Z« R n Ha b k e ( : »Noch Den Poli i·ft.. was soll-« ist micks tqnqe aufbalteaz ick bat-« gedacht, biet im Wink-band tke sen wir uns ja doch nachher " Schliemannsihöhe aus, unterhielten sich lebhast mit Onhi und versehn-an den so lautlos, wie sie gekommen i Ali alles aus der Form zur Ruhe l mar, trat der Former an das Fenster "zu Dnhii Gelas, er wollte sie doch, »von Unruhe gewett. alt-horchen. ; «Onoi!« ries er gedämpsten Tones, :indem er ans Fenster tlopstr. Von idrinnen tein Laut! .Onni!" —- Es tlang lauter, dringlicher. Doch nichts l regte sich. Kurz entschlossen trat Ven-ä ning oon Schliemann in die Kammer seiner Dienerin und schlug Licht. Ondi war nicht daheim. Jbre habe lag indessen unanqetastet in ihren Kos fern und Kästen, die der Farmer prü send össnete. War das VerratM Der besorgte Ossizier und Farmer that jeht etwas. war- er thun mußte: er wer-te iein Weib und weihte sie in die Vorgänge ein. theitte ihr seine Be siirchtungen mit. »Und Du glaubst. Onyi tönnte« . .. »Noch glaube ich nichts, Liebe«. ent gegenete der Gatte ernst, »aber wir müssen aus der Hut sein« Tauser erhob sich Frau Magd-a von ihrem Lager, und nach weniaen Mi nuten stand das Ehepaar im Freien. Nichts regte sich aus und um den Platz Vor den Gebäuden. Während die mu thige Frau aus der Veranda Posto faß te, schlug ihr Gotte den Weg zu den Hütten der eingeborenen Arbeiter ein. Aus halbem Wege trat ihm Gert, ein Bastard und Schliemanni Fam ausseher, mit weiteren drei eingebore nen Dienern entgegen. alle mit Gen-eh ren bewaisnet. «Gertl Wir- ist los?« Mit diesen Worten trat der Former unerschrocken zu seinen Leuten. »ani warnte uns, herr; die here-· rot tommen«, slüiterte der Bastard «Onhi?" — Weiter sagte der herr nichts, dann vertheilte er die Leute aus ihre Posten am Vieh-trat Die Nacht war tlar, aber mond duntel. Man vernahm in der heiligen Ruhe jeden Laut. Von Schliemann hatte sieh neben seinem Weite aus die Veranda seines hauses postirt. Kei nes sprach ein Wort, angestrengt lauschte man, ruhig und surchtlos. uWarum hat wohl Onhi uns nicht ge warnt't« sragte sich. ohne eine bestie digende Antwort zu sinden, immer wieder der Former. Gegen zwei Uhr Nachts drang ser net Pserdegetrapdel durch die Stille der Nacht. Schliemann erhob sich und sagte beruhigend zu Frau Magda: »Das stnd weiße Reiter, denn sie tra ben. während der Eingeborene nur j galodpirt.« s ,«.-«. sit--t-sk4..—h. Im Bcclllllf clnce Durstes-unu hielt auf Schliemanns-höhe eine Ab theilung der Schutztruppe in Stärke von zwölf Mann unter einem Sek geantw »Noch alles ruhig, herr von Schlie mann?« fragte ver Füshrer. «Jn gewiß! Aber woher in aller Welt wissen Sie denn, daß man bei mir einen Ueberfall vlant?« entqegnete erstaunt der Farkner. «hqben Sie denn nicht Ihre Magd, die Onni gelandt7 Sie war in Wind hut und olarrnirte in Ihrem Namen Sie Vefahuns«. verfehle dee Seraeant, der gleich den Reitern vom Pferde ge stiegen war. - Kaum zeigten sich im Osten die er sten grauen Dämmer-streifen des jun gen erwachenden Tages, als es um zum Schlietnanni - höhe lebendig wurde. Wie dein Baden entwachsen i meisten alleewiieti duirlle Gestalten anf, die sich langsam heranlchlichen Vornehmlich nach dem Viehtrnle hin lroch ein größerer Trupp. Plöhlich zerriß ein diabolisches Ge heul aus hundert Kehlen die Stille des Morgens, und gleichzeitig stürnrte die ganze Horde out beroafsneter he reros die Anhöhe zum Iarmhause herauf. Oben rührt sich noch nichts, so das die herrros schon triumphirend grin sen, froh des gewonnenen Spieles. Aber da! —- — Ein, zwei, drei Schust! Vom Kral her! Eine Salve von der Veranda aus« dann rasendeö Schnellseuers Ein einzige-, ohnmiichs tiges Wuthgeheult die hereros stutzen, stüan überrumpelt, der grösste Hause macht nach turzer aussichtsloser Ge genwehr lehrt und flüchtet wuths schnaubend zu Thal. »Das ist Qnyii Wert!« treischt der Anführer der schwarzen Bande. Ein wildes Gebrüll seiner Dorde antwor tet ihm. Denning von Schliemonn stürzt mit eine handooll Soldaten dem Feinde noch und nimmt ihn unter wirksame Feuer. Bis in die Berge hinein drückt er die hereros, wo sie in den unzu giinglichen Schluchten eilends ver-. schwinden. Dann erst tehrt der Former zurück. Am Pfade liegt hier und dort ein ge fallener hetero. « Aber was ist das? Regt sich nicht dort hinter jenem Kameldornbusch eine menschliche Gestalt? Die bunte, helle Kleidung schimmert durch das Grün der Sträucher Mit ein paar Sprüngen iit man heran! denning von Schlieuann steht mit den Reitern vor —— Onoil ; Das Weib sieht den Farmer gebro Echenen Auges an, sie ertennt ihn und ltvintt matt mit der hand. Der un Zerschrortene Mann bebt vor Aufre gung: er beugt sich zu dem blutenden Weibe nieder. Leise. abgerissen, flüstert Dahi: »Mein herz war getheilt, o herr! Ich holte Dir hilse und dann wollte ich die Vereros warnen, nicht anzugreis sen. —- Es sind meine Brüder, Herr! — Doch mein Fuß brach in den Klip pen —- es war ja Nacht. —- So fan den mich die hereroi hier, als Jhr sie schon abgefertigt. — Sie glaubten mir nicht — und der häudtling zertrüm merte mir mit seiner Keule den Kopf! —- —— Vergieb, o herri« Onhis Körper erbebt und trninpst sich zusammen; dann löst sich die Er« starrung Onnii Kopf neigt sich zur Seite. Sie ist todt. Die heroros, Onnid Brüder, haben sich on ihr gerächt! Geboten einer Geschieden-m Welch ein lächerliche-Z Votukiheii .. . Scheide-I thut ja gar nicht weh. Inst- ssi Atti-. Sie (ichmärwekifch): »Mit-ist Du das Laut-, wo die Tiere-sen blüh'n?« Cr: »Dann-it Frass wo ich doch matt-' mein haupigeschöft in dem Iktikelk Zu seiäitliiir. Baaiiet szu dem stellesuchenden Kamm) »Mein heißen Sie? ..... nein, danke, da soll ich Sie nachdek such-ni« Ist-L Osm: »Aber Milli, Da scheinst Dich so gar nicht n antworte-M Milli: »Mit-« Sohl, ich bin Wie dartu. Tot-te feste mik, ich dürfte fo tiel elfm, nie ich wollt-, und aus has ich das nicht-«