Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 27, 1910, Zweiter Theil, Image 11

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    Merm- Okhtkkbkhrjkk von
Iizzik Innkstkngtb
, , q
No. 516. heut will ich Ihne viel
Ditehls riepohrte die an unseren
Tripp mit die Schickens gehäppenN
sen Mer hen also die Schickens ganzj
schön in den Buggy unnergebracht un(
mir lden auch drin gesoße un for ei
Weil is alles ganz schön sange, awweri
auf einmal hat der Ruhfter gestart zu!
trade, daß es en alte Hund gejammetk ’
ba» Die Schickens hen dann auch ge l
stark zu gaetern un mir den gar nit
nissmache könne, was der Truhel war.
Jch den gedenkt, daß se mehbie reddig
ioiire Eier zu lege, answer der Philipp,
was mein Hosband is, der hat gesagt,
er wißt besser was die Mätter wör.
Die Börds wäre doch all zugekototvert
un dorch das Ticherke von den Bnggy
hätt sich der Kote-wer e wenig auf die
Seit geschwe, so daß e wenig Sonn
schein in die Bäskeks komme is. Da
hen die Diehrncher nit annekfcht denke
könne, als daß es jetzt Morgen wer-de
del-i un da hen se nur ihre verdollte
Pflicht un Schuldigkeit gevahm indem
sc den nnbrechende Dag mit e Jubel-;
·hymne begrießt heu. So hat es michk
der Philipp ecksplehnt un ich denke, er’
is auch recht gewese; so Schickens heu
doch ennihau kein kommen Hohes-J
Sens. Schließlich is awwet das Gei»
ander io stark geworde, daß es mich’
auf die Mier Annae is un der Phi
lipp hat auch so uniesig gefühlt, daß
er for lauter Nötwesneß mehr
Schnuffs genommen hat, wie gut for
ihn war,
Er hat gesagt. er deht denke, er
besser deht den Ruhfter emal e wenig
kraus nemme, bilahs er ivär'schuhr,
daß dann auch die Schickens nit nicht
so aufgeregt wäre, wenn se den Bru
der nit mehr sehn dehte. Er hat den
Nulxiter eraus geholt un schnhr genug,
das Reus hat aufgehört. Er hat mich
den Rnhster in mein Läop gesetzt,
answer denle Se, ich hätt ihn festhalte
tönneifYJehT so e Minnit odder so,
Dann is er ans meine Händs ge
schnielt un fort war er. Der Philipp
bat mich en Blick der Verachtung zu
geivorfe un sagt, mer müßte den Bo
ael bei alle Miens widder letsche.
Mir sin aus den Bugah getschumpt un
sin den Ruhiter nachgelause an nach e
lange Tlchehs ben mer ihn auch glück
lich wir-der getetscht. Se könne sich
denle, daß mer ganz außer Adam
ivare - ioer beschreibt amtrer unseren
Schreck, wie mer uns nach den Buaay
eram drehe un ssehn· wie unsere sämmt
liche Schickens dem Rang der Freiheit
gefolgt ware un in die Rohd ertim aes
lause ftn un- Wermcher gesucht ben!
Do hen mer-sen schöne Schapp, hen ich
gesagt. Der Philipp hat gesagt, er
deht noch nit einem von die Schiclens
nachlauje un wenn mer gar keins mit
heim-sinke sdehtr. Well, da hen ich
oft Kohrs auch noch ehbes zu sage ge
habt. »Die Schickens wer’n a l!
widder geleticht, hen ich gesagt
mit Nachdruck un Emfrsiß un osf
Kohrs da hat er sich denn auch dran
gemacht, so viel wie möglich von un
seren Praopertie widder zu sange.
Jch kann nik dran denke, die Die
tehlg von die Jagd all hier zu repiete.
Ich toill nur sage, daß sdie Schickens e
aria schmaete Ptapposischen sin un
wer vie for dumm tauie duht, der gibt
sei Geld umsonst aug. Die Biesterfch
ware so schlipperie irse en Jhl un
irenn mer gedenkt hat, mer hätt eine-,
denn war es auch schon widder fort.
Ich san-a Jhne sage, daß ich an die
Ticheds mei ganzes Leive denke wee’n.
So chaut die hälft hen mer aanz iesig
triegt un widder in die Bästets ge
dahn, awtver die annere sen in den
Busch gelaufe an wa- das for en
Schapp is, das könne Se sich denke.
Es is nit zuviel gesagt. wenn ich
t!e"inne. daß mer wenigstens drei
Stunde gebraucht heu, bis mer die
ganze Familch widder beisamme hatte.
So ausgepleht un so teiert, daß ich
M inier nit mehr an mei Fieß hen
ft kbnne, hen mer uns nff den Weg
zn den Buggy gemacht, annver wer be
Heeibt unsere Ussregung, wie mer
das Buggy nit mehr gefnnne heu! Jn
alle Deireckschens -hen mer gesucht.
answer es war fort un fest hen nie da
gestanne mit unsere A ntnisie, mitte
in die sontrie un nach enigftens acht
saddee zehn Meils von die Tann! Och,
iich hen e Muth gehabt, daß ich am
3 Liebste gegliche hätt, Noss an Ratt-Z zu
neinme, for mich aus die Lumpewelt
fortzuschaffe. Mer hen uns e Weil
Himmelng was mer duhn sollte un
ischließlich hen mer unseren Meind
ausgemacht, daß mer den Weg heim
biete wollte un das hen mer gedahn.
Ich im iv schwach gewese. daß ich id
gar e paar mal en Schnuss mit den
Philipp genomme den, for tnich e we
nig zu stiirte. Es war schon spät in
»die Nacht wie mer endlich heim sm
stamme un dort hen mer e neue Ect
Hseitement dorchzumache gehabt. Die
»Mit-s wate all noch an die Stritt un
Hdie ganze Nehberhutt war obsett, bi
;tahs Niemand hat gewißt, wo mir
jware un die Nebbzrsch hen schon da
von getahlt, daß me meist-te geschiippt
triirex der Wedesweiler hat noch e
großes Bißneß gedaiym bitahs bei so
e Ectseiternent shen doch die Piebels»
tahte misse un da is der Saluhn der
prappere Platz. Mir sin annver dei
reckt in unser Haus. hen die Butve
ins Bett getschehst un dann hen ich e
Kimmelche genomme. Das hat mich
widder e wenig Strengs gen-we un ich
sin ehbel gewese for mich un sor den
Philipp e paar Sänwsitsches zu sictse
sor daß mer wenigstens nii sor Stadt
wehschen gestorwe sin. Unser Schicken
Bißnesz hat en schöne Statt gehabt un
ich wunner nur wag noch all häppene
sduht bis mer unseren erschte Piihnteht,
esse duhn Mit beste Niegards
Yours
Lizzie Hansstengel
Pech.
Junger Arzt: »Ich habe doch schau
derhastes Pech; gestern wurde ich zu
einem reichen herrn gerufen, der
schlimm erkrankt war . . . .«
Bekannten »Und heute stirbt er
schont-« .
Junger Arzt: »Betvahre; gesund ist
er schon wiedert«
O diese Kinder-I
Der kleine Hans sitzt mit seinem
Vater und seiner Tante im Theater·
Am Schluß des ersten Attes meint der
kleine Hans zur Tante: »Du tlatfchft
ja garnicht, Iante?«
Taute: »Nein, mein Junge, ich
tlatfche nie oder nur sehr selten.«
Häuschen: »Der Papa sagt doch
aber immer, daß Du gern klatscheft·«
Zärtlich.
Schwiegermutter (die einen Kropf
ljat): «Schade, daß ich nicht mit kann
auf die Hochzeitsreise!«
Junger Ehemanm »Aber, Namen
wir reisen ja per Automobil, —- das
Schnaufen und Puften wird uns im
mer an Sie erinnern!«
Berichte-Ist , -
Richter izum Zeugen): »Der Auge
klagte leugnet, die Uhr gestohlen zu
haben; wie spät war es eigentlich, als
zSie ihn eriappten?« »
» Zeuge: »Ich kann es wirklich nicht
genau sagen, Herr Präsident.«
; Richter: »Und Sie, Angeklagier?«
i »Ich auch nicht, herr Präsident, die
! Uhr fiand.«
Illustriert Redenca ri. ,
I- T .
»Nein, icm«lpörk aber alles auf; da
möchte ich mir grad’ die Haar« aus
wißan
Gaum-Mc
- I--- usw« I Y.
v - o
Laune-un »Sie voussteken wohl die
Köchin von meiner Braut Piefke?«
Bursche: ·., a, was weinen Sic, dek
Leutnam, die öden Mädels halten wir
Amt recht zum Name-M
Bei Kaiser Wilhelm zu Tisch.
Der geheimnisvolle Zauber, der seit
alten Zeit stets das Hosleden umgab,
ist auch noch nicht geschwunden unid
hat sicher schon-manchem die Frage
erstehen lassen: Wie mag es wohl bei
der Mittagstaiel des Kaiserpaares
aussehen und zugehen? Es ist
; allerdings nicht jedem beschieden,
; als Tischgast beim Kaiser zu
weilen, denn abgesehen von der großen
; Tafel im königlichen Schloß zu Berlin
E gelegentlich des alljährlichen Ordens
sestes, an der schon viele Tausende aus
»den niederen Volksschichten auliißlich
einer Ordensverleihung theilgenommen
haben, wird die Ehre, zur taiserlichen
Mittagstasel geladen zu werden, nur
einein begrenzten Kreis Auserlesener
zutheiL Ein hosberichterstatter erzählt
in sesselnder Weise von dem Zeremo
: niell bei einer solchen Einladung:
; Der Kaiser und «d«ie Kaiserin geben
dem HausmarschalL entweder aus ei
" gener Initiative oder aus Vorschlag
j hin, die Namen der zu ladenden Herr
schaften an. Jn der Kanzlei werden
Tnun die aus Belinpapier bestehenden
und mit dem Alliancewappen des Kai
serpaares geschmückten Einladung-star
ten sertiggestellt und den Geladenen
übermittelt. Eine solche Einladung-s
lartc lautetf »Aus Allerhöchsten Befehl
Ihrer Kaiserlichen und fKöniglichen
Majestätem beehrt sich der unter eichs
nete Oberhos- und Hausmarechall
lName desEingeladenen) zur Mittags
tasel am. . . .den. . . .um. . . .Uhr im
Königlichen Schlosse zu Berlin einzu
laden. A. Eulenburg.« Die Rückseite
enthält Bemerlungen über den an
zulegenden »Anzug« Fiir Militärper
somn gilt gewöhntis vie rteiue uni
. form. Die Herren, die zum Tragen
einer Uniform nicht berechtigt sind ha
ben im Frack mit weißer Krabatte zu
erscheinen, für Damen ist ausgeschnit
tene Nobe vorgeschrieben.
Die geladenen Gäste werden einige
Zeit vor der zur Tafel festgesehten
Stunde in den Speisesaal geführt,
wo sie nach der Rang-ordnung ihre
Plätze angewiesen erhalten und wo
auch bald die geladenen Hofchargen
erscheinen. Beim Betreten des Saa
les durch das Kaiserpaar hat sich
alles ohne Geräusch von den Plä en
zu erheben; die Majestäten grii en
durch Kopfneigung und der Kaiser
gibt, wie jeder Gastgeber, durch eine
Handbewegung das Zeichen zum
Segen. Auf der Tafel stehen veri
teilt schwere silberne Aufsätze, an
gefüllt mit frischen Blumen aller
«Art. Rosen, die Lieblingsblumen
sder Kaiserin, haben jedoch das Ueber
gewicht. Dazwischen stehen silberne
Armleuchter mit Wachskerzen und fan
stige Dekorationsstiicke. Vor den ein
zelnen Gedecken sind Gläser mit lan
gen Stielrosen Plaziert und daneben
liegt die Speisekarte. Das Format
dieser Karte ist Großoktav5 in ihrem
oberen Teile tragen die von dem kö
niglichen Hoflitbographen Hader zu
Berlin bergestellten Karten Adler oder
Wappen,teils in Blind- oder Goldprä
gung, teils in lithographischem
Schwarz- oder Buntdruck, umrandet
mit einer breiten Goldlinie. Da der
Kaiser kein Freund von kleiner Schrift
«ist, sondern große, kräftige Schriftziige
-licbt, so sind auch die Speisekarten
demgemäß gehalten. Die Schrift ist
»gron und deutlich,ohne jedwedeSchnör
telei. Jm übrigen hat der Kaiser mit
der althergebrachten Sitte, die Karten
in französischer Sprache abzufassen,
ebrochen und bestimmt, daß die an
feinem Tisch ausliegenden Karten nur
in deutscher Sprache gehalten sein
dürfen. Bei ganz besonders festlichen
Gelegenheiten wird ein Blatt ausgelegt,
das als Schmuck eine bizarre Feder
-zeichnung des bekannten Aauarellnw
lers und Adressenzeichners E. Doepler
zeigt· Die Karten tragen die Ueber
schrift Königliche Mittagstafel, als
dann folgt die Speisenangabe. So
lautete diese z. B. am 18. Januar d.
J.: Gärtnersuppr. —- ander inRhein
wein. — Schmorfleis mit Gemiisen.
—- Kalbsschnitten mit Oliven. —
Wildschweinölopf. — Junge Hühner,
Früchte Salat. —- Mandarinenbowlr.
·.—- Nachtisch
« Bei allen königlichen Tafeln werden
die Hauptgerichte auf silbernen Tellern,
die wischengerichte auf Porzellantel-«
lern r königlichen Berliner Manu
faliur gereicht. Als Getränl dient
bei ganz internen Familientafeln Bier
und Wein, sonst nur Wein. Die bezüg
lichen Gläser bestehen aus bestem ge
schliffenen KrystalL haben oben brei
ten goldenen Rand und sind mit dein
in Gold eingravierten Monogramm
des Kaiserpaares geschmückt. Tag
Kaiserpaar läßt seinen Gästen selbst
redend nur seltene und alte Weine tre
denzen, doch sei bemerkt, daß auch
französischer Champagner gereicht
wird, der deutsche wird meist zur Sap
pe gegeben. Die Kammerherren wer
den an der laiserlichen Tafel meist so
plaziert, daß sie immer zwischen einer
bestimmten Anzahl von Gästen sitzen,
so daß sie deren etwaige Wünsche so
- fort berücksichtigen können. Bei der
Tafel selbst muß jeder Gast flint und
behende sein, sonst kommt er zu hitz
Dns Fortle en der Gabel resp. des
Löffels ist Für den hinter der Stuhl
reihe stehenden Lalai das Zeichen, den
Teller fortzunehmen. Wer dies aus
Verfehen gemacht hat, ist gezwungen,
bis zum nächsten Gang zuzusehen, wie
es den anderen Herrschaften schmeckt.
Während der Tafel tonzertiert eine
Mil tärlapelle. Das Musitprogramm
s besteht aus 24 bis 30 Stücken. Weber,
Wagner, Sullivanp Telibeö, Meyer
eer,Ierner Miliiätmärsche sind haupt
söchl ch vertreten.
Sobald nach dem Nachtisch sich
der Kaiser erhebt, ist die Tafel be
endet. Jetzt halten die Majestäten in
einem Nebensaale Cercle ab und las
sen sich besonders illustre Gäste durch
die Hosmarschälle und Kammerherren
vorstellen. Die Namen derjenigen
Personen, die die Majestiiten zu spre
chen wünschen,werden gewöhnlich schon
vorhersbesttmmi. Jndessen kommt es
ost vor, daß Deiorierte oder Beför
derte keine Gelegenheit finden, dem
Kaiser-oder der Kaiserin ihren Dank
persönlich aus usprechen, obwohl sie,
laum zehn S ritte entfernt, in dem
selben Raum mit ihnen weilen, da so
wohl der Kaiser als auch die Kaiserin
beständig von einer Gruppe von Hos
chargen und anderen ihnen bekannten
Persönlichkeiten umgeben sind. Wer
die Absicht hat, dem Kaiser ein Einlie
gen vorzutragen, der bedarf der Ver
mittlung eines Dritten, dem seine
Stellung es erlaubt, ohne Zwischen
person dem Kaiser zu nahen. Die
Kaiserin verläßt gewöhnlich sehr bald
die Gesellschaft Der Kaiser geht,
während Liiöre, Kaiser und Zigarren
herumgereicht werden« zu den ihm be
kannten Persönlichkeitem um sich nach
diesem oder jenem zu erkundigen. Fra
gen iiber Kunst. Politik und Wissen
schaft werden erörtert, die oftmals
durch den Kaiser mit dem Bemeri
abgeschnitten werden: »Na, darüber
sprechen wir noch ein andermal.«
Der Kaiser richtet es so ein, dasz er
sich nach Verlauf einer halben Stunde
der Ausgangsthiir nähert. Diese öffnet
snii aus ein leichtes Handzeichen des
Monarchen, der sich nun durch leichtes
Kopsnicken verabschiedet: Die kaiser
liche Mittaggtafel ist beendet.
Jst der Genuß von viel Flüssig
keit gesundtheitsdienlich?
Ueber obige Frage herrschen nicht
bloß im breiten Publikum, sondern
selbst in ärztlichen Kreisen aller Rich
tungen die verschiedensten Ansichtendie
eben nur Ansichten sind, sich also nicht
auf Gründe stützen. Man glaubt näm
lich, daß viel Wasser die schädlichen
Produkte der Verdauung reichlicher
auosviilt als wenig Wasser. Was nun
die Ausscheidung durch die Nieren an
langt, so ist es klar, daß durch diese
aus dem Blute nur solche Gifte ausge
schieden werden können, welche in Was
ser bezw. im Blute löslich sind.
Schließen wir Krankheitgsälle aug,
bei denen in einzelnen Fällen vorüber
gehend ein Genuß von viel Flüssigkeit
angebracht ist und stellen wir uns auf
den hhgienischen also den trantheitsi
verhütenden Standpunkt, so gelangen
wir aus solgenden Gründen zu einer
gegentheiligen Ansicht:
l. Jedermann weiß, das; sich der
Körper nach Genuß von Flüssigkeiten
des vielen Wassers entweder durch
Harnlassen oder durch Schwitzen sehr
schnell entledigt. Dies tbäte er doch
nicht, wenn ihm das viele Wasser zus
träglich wäre. Wir können doch die
Zweckmäßigkeit in der Natur nicht an
zweifeln.
2. Die Ersahrung der Augenschein
lehrt ung, daß alle Danertrinter (nicht
bloß die Biertrinker, sondern auch die
Kasseeschwesteriu im borgeriickteren
Alter dick ausgeschwemmt und kraftlos
sind. Die Statistik bezeichnet Gast
wirthe unter allen Beruer als die
kurzlebigsten. Es wär-de zu weit füh
ren, es pljysivlogisch zu begriinden, dasi
daran der Alkoholgenusz nicht allein die
Schuld trägt.
J. Durch viel Fliissigleitkaenusz
wird das Blut in seinem Quantnm be
deutend vermehrt, dadurch also das-«
Herz als Druck- und Saugpumpe und
die Nieren als Filtrierapparate mit
ungewohnt hoher Arbeit belastet.
Dauert diese Belastung längere Zeit, so
ermüden vornehmlich diese beiden Or
gane, können ihre Arbeit nicht mehr
vollständig leisten, to daß bei den inni
gen Beziehungen aller Organe unter
einander und bei unvollständig gerei
nigtem Blut zunächst eine allgemeine
Unordnung in der ganzen Oetonomie
des Organismus eintritt und später
das am schwächsten angelegte Organ
erliegt, d. h. krank wird. Es tönnen
also alle möglichen Stoffwechselkrant
betten aus zu vielem dauernden Flüs
sigkeitsgenuß entstehen.
4. Die Untersuchungen der ioässeri
gen Jlusscheidungen durch die Nieren
lehren ung, daß gerade die nllerschäd-·
lichsten Gifte, die darin als Satz am
Boden erscheinen, im Wasser gar nicht
bezw. sehr schwer, ungefähr so wie Zie
gelinehl. und im Horn nur dann zum
Theil löslich sind,nlso zur-Ausscheidung
gelangen können, wenn dieser nicht zu
viel Wasser enthält, oder mit anderen
Worten: ein und dieselbe Person schei
det in 24 Stunden um so mehr Gifte
aus« je weniger Flüssigkeit sie vorher
genossen hat.
5. Hier mus-, mich als beweist-kräftig
die SchrothscheTrockendiätlur erwähnt
werden, die durch Ausscheidung großer
Mengen im Körper abgelagerter Gifte
ihre Heilungen erzielt. Andererseits
lehren uns die Untersuchungen der Nie
ren-Ausscheidungen, daß gerade die
nützlichen Salze, die sogenanntenNährs
salze, sehr leicht löslich sind, deshalb
sehr leicht nbgefiihrt werden. Es iit
darum zum mindesten unnötig, wenn
nicht gar schädlich, die Ausscheidung
dieser Satze durch erhöhten Flüssig
tettsgeUUß zu vermehren.
Wenn gesunde Menschen ein starleö
Fli issigkeitssbedursnkg haben, so liegt
das an zu gewürzreicher Diät. Wir
trinken fast alle weit über die Stil
lung des Durstgesühles hinaus, ebenso
wie wir iiber das Süttigungsbedürsnis
hinaus essen.
Der gesundheitgdienliche Flüssig
keitsgenusk für noch nicht Erkranite
liegt zwischen der SchrothschenTrocken
kost und der uns angewöhnten, Uns als
nöthig erscheinenden Diiit.
Wir haben eine Kontrolle dafür in
der täglich ausgeschiedenen Quantität
der wässerigen Ausscheidung Beträgt
diese nicht mehr als lz Quart in 24
Stunden, so können wir zufrieden sein: z
wir haben wenigstens keinen Fehler ge
macht· Erreichen wir aber weniger«
was auch noch ohne Durstgefiihl er
reichbar ist, so können wir sicher sein,«
viele bereits in früherer Zeit zur Aus
scheidung gebracht zu haben.
Wissen die Pflanzen wenn der
Frühling kommt?
Nach dem Voll-glauben wissen die
Pflanzen, ob sie noch Frösle zu fürch
ten haben, daß demgemäß ein stühes
Knospen auch den endgültigen Einzug
des Frühlings bedeute. Die Gelehr
ten hinwiederum sagen, daß die Blüm
chen gar nichts wissen, sondern aug
treiben, sobald eg warm genug für sie
ist. Wenn dies richtig ist, dann ist es
sonderbar, daß wir in unseren Gärten
und aus unseren Feldern nicht weit
mehr unter Frostschiiden zu leiden ha
ben, als es in Wirklichkeit der Fall
ist. »Noch meinen Erfahrungen,«
schreibt hierüber Otto N. Witt ins
wohl wie die Thiere, ja sogar der
wohl wie die Tiere, ja sogar der
Mensch trotz seiner durch die künstli
chen Lebensbedingungen die er sich ge- :
schaffen hat, abgestumpften Empfäng-;
lichkeit außer der direkt nachweislichenT
Fähigkeit der Wörmeempfindung auchs
noch ein davon unabhängiges Gefühl
für den Wechsel der Jahreszeiten, wel- T
ches ebenso schwer zu erklären ist wie»
das bei verschiedenen Menschen in ver
schiedeneni Maße ausgebildete Gefühl
für die Zeit. Jeder von uns tennt die
eigenthiimliche Empfindung, die uns
veranlaßt, zu sagen: »Es weht ein
Friihlingswind«, oder: »Es ist recht
herbstlich«, und doch tönnte wohl nie
mand genau angeben, wag eigentlich
das Charakteristische der» Frühlings
windes oder der Herbstlust ist. Ein
Frühlingstoind kann recht empfindlich
kalt sein, und ein Herbstivind ist es
nicht minder, und doch »s— wie verschie
den sind die beiden! Wir wollen uns
aus der Klemme ziehen, indem wir
annehmen, daß die Winde der verschie
denen Jahreszeiten seine, kaum desi
nierbare Gerüche gewisser, an die Jah
reszeit gebundener Erscheinungen,
knospender Gräser, blühender Blumen,
erwachenden Laubeg mit sich tragen.
Es gibt nicht nur Menschen, son
dern auch Thiere n· Pflanzen die siir
die Schwankungen des Thermometerg
äußerst empfindlich sind. Der Embryo
im Ei des Maulbeerspinnerg bleibt
lebendig, aber regungslos, solange die
Temperatur seiner Umgebung nicht
über 20 Grad Eelsius steigt. Ge-.
schieht dies, so beginnt er, sich zu ent-»
wickeln, und wenn es 25 Grad warm
wird, so schlüpft das Räupchen aus
dem Ei. Die Keime der Maiblümchen
lassen sich beliebig lange ohne Verän
derung auf Eis aufbewahren, begin—z
nen aber zu treiben und zu blijhen, so-:
bald man ihnen die nöthigeWärme zu
führt, ganz gleich, in welcher Jahres-?
zeit dies geschehen mag. Das ist der!
Grund, weshalb man heutzutage Mai-— s
bliimchen zu jeglicher Jahreszeit in den j
Blumenläden taufen kann. Aber eg;
gibt taum andere Pflanzen, toelcheJ
sich in ähnlicher Weise ganz nach Be-.
lieben ,,antreiben« lassen. Seit einer!
Reihe von Jahren sieht man in deni
Blumenläden im Februar und Märst
schon Bäumchen von »getriebenem«s
Flieder, der in unseren Gärten doch
erst Ende Mai oder Anfang Juni
blüht. Wärme allein genügt nicht«
um unseren guten, alten Flieder zus
der Thorheit einer derartigen Verstü-j
hung seiner Blüte zu verleiten. Wiei
die Menschen, so macht auch der Flie
der solche dummen Streiche bloß,
wenn er berauscht ist. Tatsächlich
läßt der Flieder bloß dann sich an
treiben, wenn man ihn vorher eine
Zeitlang in einen mit Aetherdämpsen
(
gefüllten Kasten einsperrt. Er wird
dann so tonsus, daß er Ostern für
Pfingsten hält nnd im März die Blü
ten entfaltet, die für den Juni vorge
bildet waren. Gewöhnlich bezahlt et
den slüchtigen Rausch mit dem Leben.
Der verstorbene Baron von Roth
schild in Wien legte sich einen berühm
ten Garten mit vielen Getvächshäusern
an, in welchem alle möglichen Obst
biiume in solcher Weise gezogen wer
den sollten, daß man zu jeder Jahres
zeit reife Früchte jeglicher Art sollte
ernten können. Dieses Ziel ist nur
theilweise erreicht worden, derEinflusz
der Jahreszeit blieb und ließ sich nicht
vollständig verwischen. Auch die That
sache, daß wir heutzutage eigentlich
jedes Gemüse und jede Frucht zu jeder
Jahreszeit erhalten können, verdanken
wir nicht so sehr der Entwicklung der
gärinerischen Treibtunst wie der Ent
wicklung des Weltvertehrs. Die Tem
peratur allein ist also sür das Wachs
thum der Pflanzen nicht maßgebend.
Carnegie meint, daß er seine Er
solge den Büchern zu danken habe.
Den Buntbüchern wahrscheinlich
Die Erhaltung der Ortsstatut-.
Wie aus Ottatva gemeldet wird,
soll die tanadische Regierung beschlos
sen haben, den Wasserweg-Vertrag
zwischen Kanada und den Ber. Staa
ten, über den schon seit Mitte 1908
berathen wird, iu der Fassung, wie er
im vorigen Jahre vom Bundessenat
amendiert wurde, gutzuheißen. Als
der-wichtigste Abschnitt des Vertrages
werden die Bestimmungen bezüglich
der Niagara-Fälle betrachtet worin«
festgesetzt wird, daß um die landschaft
lich Schönheit der Fälle und ihrer
Umgebung zu erhalten, nicht mehr als
ein iiertel der auf über 200, 000 Ku
bikfuß per Set. geschätzten Wasser-«
menge, die über die Fälle geht, behufs
Krafterzeugung abgeleitet werden
darf, und dasMarimal-Quantum auf
20,000 Kubitfuß per Seiunde für die
amerikanische und 86,000 Kubitfuß
für die kanadische Seite beschränkt
wird. Da die bestehenden Kraftanlai
gen bereits auf Benutzung von 54,
500 Kubitfuß die Setunde eingerichtet
sind, ist nur noch eine geringe Vergrö
szerung gestattet. Jm ganzen schafft
der Vertrag eine gerechte Grundlage
zur Sicherung der Schiffahrt5-Jnters
essen auf den großen Seen und ande
reu für beide Länder iu Betracht kom
menden Gewässern, er gewährt der
Schiffahrt beider Länder die freie Be
nutzung aller Kanäle zwischen solchen
Gewässern, enthält Bestimmungen im
Interesse der Erhaltung für dieSchiff
fahrt genügender Wassermenge in den
zwischenstaatlichen Wasserstraßeu und
sieht schiedggerichtliche Beilegung aller
sich künftig etwa ergebenden Streit
fragen und Meinungsverschiedenheiten
durch eine aus drei Ameritanern und
drei Kanadiern gebildete ständige
Kommission dor.
Toucistt ,,Tonncrtcil ietzt habe ich mir
but Ledertiojui Izcttisicm wie soll ich das
Luch aucittcsicrn -«
»Ganz ciufth Last dir oben im
Wirtshaus cin Bccfitcak geben«
Mißverständnis.
Kellnerin (zu einem Frem:den):
»Wiinfchen der Herr zu speisen?«
»Oui, oui!«
»O, bös thut mir leid; ’s Schwei
nerne is grad all’ g’tvor-den.«
Bringt
Juqu Hausfrau (die eine etwas
bejahrte Köchin engagirt): »Ich setze
natürlich Voraus-, daß sie mit der Zeit
fortgeschritten sind nicht etwa,
daß Sie mir gar zu altmodisch
s«
kochen.
siindetmnnkn
Tanle: »Sieh ’tnnl, Mariechen, was
ung- der Stokch fiir ein süßes kleines
Mädchen gebracht hat!«
Die kleine Marie: »Ach, wie rei
zend! Wann lzsast Du denn das Kind
bekommen, Tante?«
Tante: »Gestern Nacht halb drei
Uht.«
Die tleine Marie: »«!lcb,waret Ihr
denn da noch auf?«
Die Flengburger Norddeutsche Zei
tung enthält in No. 76 folgendes Tele
gramm: »Der fchwedische Krone-einz
Agent ekleantt.« Es ist eine schöne
Sitte, daß in einzelnen Herrscher-somi
licn die Söhne irgendeinen Bernf er
lernen niiissen. Agent wnk bisher noch
keiner. Königliche Kaufleute gibt es
aber bereits.
Jm zoologische-n Mai-tun
B on n e : »Sieh mal Kuktchech was
dieser Tiger für ungewöhnlich breite
Streifen hat«
K n r t ch e u (Offizieröfohn): »Ja, das
wird einer vom Generalstab ieia.«