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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 18, 1910)
Wenian Don Ies. R o s n y. , III- tneiner Jugend«, erzählte — Mai Delgrave. »nur es meine , 1 die Wenaaerien zu besuchen. par eine in unserer Stadt an , · als ich mich Tag fiir Tag Mr den Zuschauer-r befand, mit lei Ins tlicher Lust den Bändigern THE i en Produktionen mit den di tersen Löwen. Tiger-n, Panthern Und Osten folgend. Cis war nicht allein die Begierde, ein mit Angst ge mischtes Vergnügen zu erproben, das ja einst die alten Römer in die Arena lockte, sondern eine mehr Mochi-logi - sehe Neugierde, die Gelehrinleit der Thiere zu ergründen, wie ich denn auch an den Vorsührungen drefsirter Hunde, Affen und Ziegen denselben Genuß hatte, wie an den leidenng sähtlichen Schaustellungen in den Käsigen der wilden Bestjen. Beson-» deri hatte es mir der berühmte Bän- s diger Bezon angethon, der mir in sei- s nen Tricls bewundernswerth vorkam, weil er mit Sanstmuth, gleichsam spielend, mehr erzielte, als- feine Kol legen durch Strenge und Guid-netzte rung. Sein Lieblinggtlsier war An nibal, ein riesiger Löwe. der wie ein dressirter Hund gehorchte und auf dem Beon zum Schlus- der Vorstel sung eine Reittaur durch den Käfig machte. Innibal war nock kunn· hätte auf seinen Namen und aehorchte aus-s Wort, ohne daß jede Ort-re durch be srlslende Gesten unterstützt werden mußte. Jsch versäumte durch einige Doch-n hindurch teine einzige Produk tion von Bezon und tonnte Zum Schluß seine etwas rauhe Stimme vortrefflich nachahmen, und in der Reihenfolge der einzelnen Kunststücke entging mir auch nicht die geringste Nur-nee Dosch mit den Jahren nahm meine Leidenschaft für diesen Sport allärnh lieh ab, und ich dachte kaum mehr an sezon und seinen Annibal, als ich eines Tages Leider Bekanntschaft un ter-seltsamen Umständen erneuern foll Und das lam so: Jch war damals gerade aufs Heftiaiie in Madame Ger vaux verliebt, eine junge, reizende Wittwe, aber ich hegte nicht viel hoff nung auf Erbärung Es war noch eine Reihe anderer Bewerber da, und wenn bei-er von ihnen glücklicher swar als ich, so kam ej daher, weil Madame Ger Ianx nur Jenen erbören wollte, in den sie sich oerlieben würde. Und diese Lie beließ bei ihr allzu lange aus sich war ten. Sie selbst batie mir dies erklärt, ehres Abends, da ich dringlicher als sonst geworden war und ihr band und herz zu Füßen legte, beifügend daßz ich mich tödten würde, falls sie nicht die Meine werden wollte. »Sie thun imr aufrichtig leid, mein Freunds sagte sie mir. »Aber was soll ich thun? herr X, Herr Z und die Anderen sind mir ebenso lieb und wertb wie Sie —- aber bis jetzt habe ich siir Keinenjene Bevorzugung, die in diesem Falle unerläßlich ist.« Doch denselben Abend noch sollte das Schicksal anders entscheiden. Wir befanden uns bei einem Diner, etwa zwanzig Personen. Man hatte eben denBraten servirt. als sich in der Uvenue und im Erdgeschoß des Hauses ein großer Lärm hören ließ. Ein Die ner eilte hinaus-, um zu sehen, was es ·«be. Wir vernahmen ein entsetzlichenv reien, hörten, wie die Dienetschasi dann-steh während der gravitätische Majordomus brüllte: »Ein Löwe! Ein Löwe! Er ist aus der Menagerie ent . ipeungenlf - ssss ,1 . ,,- »»k«.-— Mit iuijlcll stillt-Hi uuu uns-keck Sijen auf. Aber in Dem-selber Augen: blick schon erschien die Beitie in her Glasthüt, den aliihenden Blick der ambrafarbigen Augen au«i uns rich tend. Es war ein superbes Thier, ein wahrer König der Wäfte, mit breiter Brust, riesigen Tatzen und einer dich-: teu, fahlgelben Möhne. Jm Nuh wa ren die männlichen Gäste im Neben zinmcer verschwunden, und ich fah mich allein mit drei Frauen, darunter Ma dame Gervaux, alle drei obnmächtig asi Boden liegend. Seltsamerweise perspiirte ich keine Furcht. Eine Mi nute lang betrachtete ich den Löwen. nnd plötzlich erkannte ich ihn: jawth - er me es, AnnibaL das Peachtthier m sezani Ich hatte von der An - Insfl der Menagerie an jenem Abend III nichts gehört. Ich warf meine Hzetvieite beiseite, dann schritt ich " anf den Löwen zu, dabei mit ; W Stimme rufend: .Annibal!« Inn mir nainT ein leiser Zweifel W- ipsiites hätte schwinden W bei dem Anblick des Thieres « N bei Nennung feines Namens · am Wut-te nnd auf mich zu »Qe var bliiipell ein Plan auf "" - ei senden- fich dumm, ·» » is da: sauchziinneet einzu «. - - sich-dienend von den — : "s VII-It Sie-M da sein Ein-I ' her neben der Matthist »wes-»seer Raumes. wobei lch sagte: Junin »wir wollen die Weise um die Welt« machen." Bei diesem ihm bekannten Befehlt beugte Annibal demiithig den Rücken ich feste mich aus ihn und nach einer Runde um den Tisch gelang est Ren-Te ohne große Mühe, den Löwen in das Zimmer zu dirigiren. Dort stieg ich ab. traute die Miiäne des Thieres und fuhr fort: »Wir sind sehr miide, Anat bal. wir wollen rasten." Annibal streckte sich der Länge nach »aus den Teppich des Fußbodens aus. zAber statt dasselbe zu thun und den Körper des Löwen als Kopfpolster zu benutzen. wie Bezon zu thun pflegte, ging ich langsam riicktvärts, zog dann schnell die Thiir hinter mir zu und drehte den Schlüssel zweimal ab. Dies alles hatte lauen einige Minu ten gedauert, und ich fand die Damen noch immer ohnmachtig. Ohne mich vorerst um die Andern zu beliimmern, hob ich Madame Gervaur von der Er de auf und besprihte ihr Gesicht mit Wasser. -Sie seufzte, öffnete die Au gen« schien erstaunl, mich iiber ihr Ge sicht gebeugt zu sehen, dann sprang sie plöhlich mit einem Angftschrei auf: »Der Löwe!« »Fürchten Sie nichts. gnädige Frau,« beruhigte ich sie. »Ich habe ihn in das Rauchzimmer geführt, wo selbst er eingeschlossen ist.« «Sie?! Sie haben ihn —- geführt?!« »Aber gewiß, gnädige Frau —— ish dachte, daß Jhnen vielleicht seine Ge genwart unangenehm sein würde." Sie betrachtete die Thiir des Raus zimmers angsterfiillt. »Aut- Muth!" fuhr ich fort. »Wenn das Thier lich flüchten will, wird es sicher seinen Weg durch das Fenster nehmen — — erlan ben Sie, daß ich Sie in Jhr Zimmer führe, um mich dann um die beiden anderen Damen bemühen zu tönnen.« Sie lächelte mich mit tiefer Bewun derung und Dankbarkeit an und ließ sich gehorsam fortsiihren. Jch schleppte dann die zwei Damen in den Salon und wollte eben nach den Dienstboten rufen, als eine rauhe Stimme auf der Stiege erscholl. Einen Augenblick spä ter stürmte Meister Bezon in das Zim mer. »Wi) itt mein armer Annidalr schrie er pathetisch. »Ich will hoffen, daß man ihm nichts zu leide gethan hat!« »Beruhigen Sie sich Bezonl« sagtes ich lachend. »Ich machte auf AnnibaH die »Reise um die Welt« und sperrte; ihn dann in jenes Zimmer ein« Wir wollen ihn sofort aus seiner Geier-i genschaft befreien.« Einige der Æfie hatten sich unter dessen zitternd auf die Schwelle des Nebenzimmers gewagt, fuhren aber bei meinen Worten, von neuer Furcht er griffen, wieder zurück. Wir fanden Annibal etwas unru hig. Er hatte einige Vasen umgewor fen und ein kleines Tischchen zertrüm mert. Der Anblick seines Herrn und Meisters indes machte ihn wiederum sanft und unterwürfig« nnd Bezon brachte seinen Schügling triumphirend die Stiege hinab auf die Straße, wo selbfi bereits ein Käfig auf den Aus reißer wartete. . Dieses Abenteuer umgab mich den ganzen Winter lang mit der Glorie-le eines tolltiihnen beiden. Was mich aber viel glücklicher machte, war die Zärtlichkeit« mit der an denselben Abend Madame Gervaux meine hand zum Abschied drückte — ein Zeichen daß ich über meine Nebenbuhler end giltig den Sieg davongetragen hatte« Der traute Rosen. Im »thener Tageblatt« erzählt Al fred v. Art von einem merkwürdigen Magentrankem »Noch einem Spazier gang über Nuttigen und Aarburg«, schreibt er, »kehre ich bei der Sag-. "«ein. Bei einem guten Glas Weißen fin: ich mit dem alten Papa Brot-h der den Wen da hinan gefunden hatte, ein ge müthliches Plaudern an. Da trat ein Schuhmachermeifter herein und setzte fich mit kurzem Gruß an unseren Tisch. Mit sorgenvoller Miene be stellte er ein Glas Enzian und begann uns zu erzählen, feinMagen sei kaputt und er wisse nicht woher; früher habe er Kiefelfteine vertragen können. »Das ift meine Medizin«. meinte er, indem er das Gläschen hinunterstiirzte. Er wischte fich den buschigen Schnurrbart mit der Hand und rief: »Frau Wiß. nach eins-l« Dieses folgte dem erften. »Es ist nicht, wie es sein sollte, fuhr er zu klagen fort und bestellte einen Kas fee mit Kirsch. »Das«, sagte er, indem er mit dern Löffel den Zucker irr-trübt te, «hat mir schon manchmal geholfen.« Langsarn schlürfte er den Kaffee hin unter, dann schüttelte et den Kopf und verlangte einen Zweier Rothen. Aber seine Miene blieb trüb. »Dein-it mir noch ein kleines Bier«, rief er plötlich. Er setzte das Glas an und sein Blick bellte sich. Lock-end sagte er: »Das thut mir-doch immer am besten, Pra sitt« Dieses alles geschah, während ich meinen Dreier und Papa Brofi sei nen sitterjäliirftr. ! Jst ei nicht entfeslich. w nn man derart ain Magen leidet? ; Da ver-« n- iek sen-. I) »Jam, ipo will Dieb enn hins« — jwty wo w Du denn hinf« .Æphereaset, im hat denn die send-idem Unter dem Titel «dssliche nnd nn biifliche Erwidernngen« bringt die »Was Malt Capette« eine Reihe den Ariel-boten aus Alt-England die durch die Iiiicksichtelpsigteit des Scherzes, der sich in diesen Ueberliesernngen spiegelt, interessirem Zur Zeit Karls ll. m England war der vertriippelte Carl von Shastesburn seiner Schlafsertigsi teil wegen berühmt nnd gefürchtet. Der König sagte einit zu iden: «Jch glaube, daß Jbr der schlimmste Hund in meinem ganzen Reiche seid!«. wo raus der Angekedete ruhig erwiderte: »Unt» den Unterthanen. gewiß!' Ebenfalls zu den Wigbolden seiner Zeit gehörte der bedeutende irische Rechtsgelehrte Cum-in Bei einer Ge richlsderbandlung lächelte er einst so lange bis er den Richter dadurch zu der Frage veranlaßte: »Sehen Sie denn etwas besonders Lächerliches ans meiner Periickeisp »Mir Jliren Kopf, mein Lord«, versetzte Mr. Curran. Einst rittser mit Nordam, der, and nicht obne Grund, als der »Hängc Richter« delannt war. an einem Gal gen vorüber. Norburn zeigte auf die sen und fragte: »Wenn dort hinge, wer dahin gehört s-- wo würden Sie dann sein ?'« Ohne eine Miene zu ver ziehen, erwiderte der Advotat: »Ich würde dann allein reiten.« Nicht we niger Gereiztbeit verrätb die Antwort, die der gleiche Advolat demselben Richter gelegentlich einer Gerichtsber bandlung zutheil werden ließ. Nor burn biictte sich während einer langen Rede Currans zu seinem hunde nie der. dem ein Platz neben dem Sitz sei nes Herrn eingeräumt worden war, um den Vierfiißler zu streicheln. Der Redner hielt, als er dies bemerlte, in seinem Vortrag inne. uAber. bitte sprechen Sie doch weiter, Me. Cur ran,« sagte der Richter. »Nicht eber,« dersetzte der Rechtgamvalt scharf, »bis die Konserenz der beiden Lords beendet ist« -.---— Der fes-steure Orts-fürs. Der Ontel des Zaren, Großfiirfr Michael von Rußlantx durchroanderte iüngft, eine Zigarre rauchend« die jStraßen von Paris-, als sich ihm ein »Arbeiter näherte, der ihn um Feuer bat. Der Großfiirft beschaute die einfache turze Pfeife des Arbeiters, bliette darauf auf feine gute hauanna und reichte dem Manne feine goldene, edelfteinbefetzte Streichhalzfchachtei. da er feine frifch angezündete Zigarre nicht zerdrücken wollte. Der Mann nahm die Schachtel, zündete die Pfeife an und als er sie zurückgeben wollte, bemerkte er: »Na, na.« »Was ift denn lo3?' fragte der Großfürft. »Nichtj.« meinte der Arbeiter, »nur fallte ich fie eigentlich nicht wiederge ben.« — »Warum denn? Hoffentlich glauben Sie nicht, tafz ich die Schach tel geftohlen habe.« »Durcha« nicht,« erwiderte det Arbeiter, »aber Sie laufen Gefahr, wenn Sie diefe Streichhölzer bei uns benuheni Sie sind im Auslande hergestellt und in Frantreich daher berbvten." Der Großfiirft lächelte und ging weiter. Wenige Stunden fpiiter traf er den Präsidenten Fallieres und erzählte ihm die Gefchichtr. Auf einmal griff er erregt in feine Tafche. »Da hat mir diefer Bettler nun wirllich meine Streichholzfchachtel nicht zurückgege ben, und sie war doch ein Gefchenl des Zaren.« «saiesöt, ei M alles bezahlt-« Die Königin Helena von Italien hatte jüngst ein arniisanles Reise erlebnisz. Auf einer lleinen Station mußte ihr Zug wegen Maschinen wechsels eine Zeitlang halten. Der Bürgermeister und die Stadtverlre jung hatten sich eingefunden, uin die Königin zu begrüßen, und aus dem Büseit des Bahnhofresiaurantg war ein prachtvolles laltes Frühstück ser virt. Die Königin wollte sich nicht lange aushalten und ließ sich daher nur ein Glas Portwein von dem Bür germeister reichen. Als sie das Glas ansehle, derschiiiiete sie einige Tro pfen, die ihr auf das Kleid spritzlem Sie griff sofort nach ihrer Hand iasche, um ihr Tascheniuch hervorzu holen und den Fleck zu entfernen· Der Bürgermeister verstand die Bewe gung der Königin falsch und glaubte, sie wolle ihr Porternonnoie hervor ziehen. -.Aher ich bitte, Majestät,« murmelte er dedol, Yes ist bereits alles bezahlt« sie-e Gaste Ieise-ede. hoffnungsvoll zog vor ungefähr einein Jahre here Müller, Jun» Jus Ehernnis nach Leipzig, der allen Mu sensladt, uin hier dein Studium ob zuliegen. Vor allem machte der jurac Stodiosus «soziale Studien«, und zwar so eifrig« daß er oft die Nacht zu«hiilfe nahm« Besonders dieNaehn lotale machtest ihm viel zu schaffen. Diesei Studium war manchmal recht kostspielig« nnd so kam» es. daß lsserr Winter sichs selten in finanzielle Ve drsigniß gerieth and sich aus dieser; zuweilen nur durch Juansprnihuahtneil des Leihhasset zip reiten vermochte-. Ost-lich fuhr er nach seine-n lieben Zbemnix urn die geliebte-i Eltern fzurn Geburtstage zu befuchen, nasch -dem es ibm durch gsefchiitte Finanz pperatiareen sbei Onkeln und Taufe-r gelungen war. das nöthige Kapital zur Cinlssung der Uhr, des Frass, der fchwarzen Beintleidtr und des Uebersieberi aus den Blinden der di persen Leibbausinbaber aufzubringen Nachdem die Freude des Wiederfebeut variiber iß, beginnt Mama Müller die Revision der Garderpbe ihres Sohnes und findet im Ueberzieher —- die anri nöse Leibbausnummer. »Was bedeu tet diese Nummer?« fragt die Mutter den Sohn. .Ach. ich babe auf dem ilehten Universität-halt den Ueber-zie Lber in der Garderabe abgegebens und das ift die Nummer, die darin ftecken geblieben ift,« erwiderte diefer. schnell gefaßt. Durch diese Erklärung befrie digt, entfernt sich die Man-a tommt aber nach kurzer Zeit zurück und be mertt listig lächelnd: »Höre, mein Sohn, ich babe hier nach einen solchen Schein gefunden. Da haft du wabl beim Universitätsball auch deine ha fen in der Garderabe abgegeben?« Unterpfand-eh Tie Erdbebsentatastrophe in Messu na ift noch deute eine unerschöpfliche Quelle romantischer lleberrafchungen. Dr. Tammafa d'?lrvena wohnte vor der Kataftrophe mit seiner Frau, fei nen drei kleinen Töchtern. feinen El tern und anderen Verwandten auf dem Corfv Palazzata. Bei dem furcht baren Erdbeben stürzte das ganze Haus in sich zusammen Dr. dile vena, feine Frau und dar- jüngste Töchterchem das bei den Eltern schlief, fanden sich fanden aber nicht lebens gefäbrlich verwundet auf einem Trümmerhaufen wieder; alle übrigen Mitglieder der Familie, unter ibnen auch die beiden fünf und fechs Jahre alten Kinder Amelia und Nada blie ben verschwunden. Alles Suchen war umsonst. Da Dr. d«?lrvena fein Lei ben neu aufbauen mußte, wanderteL er mit den Ueber-lebenden nach Idra fIlien aus« Er hatte allen Hilssconii tes, die sich nach der Rataftropbe in Jtalien gebildet hatten, alle Kenn zeichen seiner beiden verlorenen Töch terchen genau angegeben und wartete in den ersten Monaten seines Aufent halte irn fernen Lande angstvoll und noch immer bofsend auf tröstliche Kunde aus der heimath Es tan« aber teine Nachricht, und so verlor er schließlich alle hoffnung und ergab sich schon in sein Schicksal, als ihm vor Kurzem der Brief eines Vetters eine Nachricht brachte, die ihn in bes greisliche Aufregung versetzte. Der Vetter war vor wenigen Wochen aus feiner hochzeitsreise nach Ratania ge langt und war dort eines Tages zu fällig auf der Straße stehengeblieben, uru eine lange Reihe von Zöglingen eines Mädchenstists an sich vorüber zieben zu lassen. Plöslich trat eines der Mädchen aus der Grupve hervor, lief geradewegs aus den erstaunten Mann zu. warf sich ihrn an den hals und fragte ihm, ob er es nicht ertenne· Es r eine der verloren geglaudten Töchter d’Arvenas! Bald daraus hin auch die andere. Jetzt befinden fich die beiden Kinder, die angeblich acht bis zehn Tage verschüttet gewesen sein sollen, auf dem Wege nach Brafilien. Radstein aus des Its-sendet Den vor Kurzem erschienenen Me morien Constants, des Kammerdieners Napeleon l., entnimmt der Pariser »Gil Blas« einen Bericht iiber des Kaisers Fidelitiit in der Karnevalgs zeit. Constant erzählt, wie Napoleon sich für einen Maskenbalk ankleiden ließ: »Am frühen Morgen schon«, schreibt er, »ries mich der Kaiser und sagte: »Canstant, ich will heute Abend beim italienischen «Botschaster tanzen; du bringst im Lause des Tages in das Zimmer, das er siir mich eingerichtet hat« zwei vollständige Kostiime.«' Jch gehorchte und begab mich am Abend mit Seiner Majestät zu Herrn von Maredcaldi. Jch nahm einen schwar zen Domina, kleidete den Kaiser, so gut ich es verstand, an und suchte ihn ganz unkenntlich zu machen. Alles ging vortrefflich, obwohl der Kaiser etliche unwillige Bemerkungen machte: wie doch eine Vertleidung geradezu widersinnig wäre. wie miserabel man in einem Domino aussehe usw. Al er dann Schuhe und Strümpfe wech seln sollte, wollte er es durchaus nicht thun, wie sehr ich ihm auch zureden mochte: er wurde daher, kaum, daß er den sallsaal betreten hatte, von allen erkannt. Er geht direkt auf eine Maske zu, die hände hinter dein Rücken, sei ner Gewohnheit nach; er will eine kleine Mastenintrtgue anknüpfen, er« hält aber aus die erste Frage« die er stellt, eine Antwort, die mit dem Wort «Majestiit . . .« beginnt. Ganz un willig dreht er sich pliihlich um, kehrt zu mir zuriiek und sagt: »Du hattest recht, constant. Man hat mich sofort erkannt. Bring mir hakbschuhe und ein anderes Kofkiim« Jch zog ihm die halbschuhe an, verkleidete ihn von neuem nnd eint-saht ihm eindringlich, zdie Arme hängen zu lassen. Kaum »vor er jedoch in seinem neuen Kostiim s im Saal erschienen. als sich ihm eint Dante näherte, die zu ihm sagte: »Ma jestiii. Sie sind ertanntl' Er hatt-I natürlich wieder die Dände aus den Rücken gehabt. Runtam er noch ein mal zu mir ins Zimmer und nahm ein drittes Kosliitn Diesmal trat et in den Saal wie in eine Kaserne, in dem er allj. die ihm im Wege standenl stieß und passie; troßdem sagte man ihm wieder ins Oh:r: «Masesiiil ist ertannt.« Reue Enttiiuschung, neuer KosiümtdechseL gleiches Resultat. Da beschloß Seine Majestiil, das Bol schastipalais zu verlassen; der Kaiser toar überzeugt. daß er sich nicht ver siellen könne, und daß man ihn unter jeder Verlieibung ertennen würde.« — Ohre deine Zunge. In Dresden macht ein tragitotnis scheo Nachspiel zu der Assäre des Für-« sien Kotschubey großes Aussehen. Der Fürst hatte oor längerer Zeit den Ho » ielportier Müller mit Fußtriiten rega Jlirt, da ihm dieser zur Leltüre Wiß bliiller gab, in denen russische Fürsten nicht sehr schmeichelhast larilirt wa ren. Aus die Klage des Portiers wurde der Fürst zu einer Geldstrafe von 1000 Mark und zu einer Zahlung von 40,000 Mart alo Schmerzensgeld an den Portier Müller verurtheilt. Während der Prozeß noch im Gange war, saß Müller eines Abends in an geregter Stimmung in einem Restau rant und erzählte einein Tischgenossen seine Priigelassiire mit dem Fürsten Kotschuben Dabei ließ er durch blielen, er habe den Fürsten absichtlich diese Wißblötter gegeben, um ihn zu reizen. Nach dem einen Fußtritt sei er absichtlich hingesallen; es sehle ihm natürlich gar nichts, aber er wolle eine hübsche Nenle herausschlagem Zum Unglück sür Müller saßen aber am Nebenlische einige herren, die das laut gesiihrte Gespräch sehr interessirte. Es waren Aussen Und diese theilten dem russtschen Konsul in Dresden das Gehörle mit und erboten sich als Zeu gen. So lam ed. dasz der Portier, statt eine hübsche Rente zu erhalten, auch noch die ihm zugesprochenen 40,0(I0 Mart Schmerzensgeld verlor. s« ehe-als ets Ist-en use-me feste Die Gebiete, ans denen ein gebilde tek, thätiges Mädchen bewaitdert lein sollte, saßt ein Spruch vor dreißig Jahren in hurnoristischer Weise svl pendermaßen zusammen: Schreiben, Platten, Rechnen, Steinen. Flügelspielem Beatenspicten, Katechiömui, Kocherei. Erdbeschreibung. Schneiderei. Pöleln, Höteln, Mitgeschichte, Stilversnche· Zieh’n der Lichte, Butterm Englisch, Weißes nähen, Kranke pflegen, Spinnrad drehen. Zeicksnem Sinnen, Zucker tlopsen, Strümpfe. Gänse. Betten stopfen, Ach und viel, viel andres noch Müßt ihr lernen, gründlich doch, Wollt ihr einst vor Gott bestehen Und zufriedene Eltern sehen. Wissenschaft und Wirthschast sind Zierde selbst dem schönsten Kind. Ostsee-de Bezeichnet-es A.: »Wenn ich heirathe, so muß meine Frau schon ordentlich ein Bün del rnit Scheinen in die Ehe mitbrin gen.« B.: »Als-) sozusagen eine Schein ehe!« Meter-u «Wieoie1 Mitgift bekommt diese Dame?« »200,00« Mari, wenn ver Vater nicht inzwischen Konturs macht·« »Und dann bekommt sie wieviel?" »Dann etwa 300,000 Mari." Atmen-ade Tizeatetdirettor: »Das ist ja ein StanbaL Sie können in iehter Zeit die Rollen nur zur häifte!« Schauspieler: »Ganz natürlich Sie sind mir ja auch in diesem Monat vie halbe Gage schuldig geblieben!" —... reist visit-. »Der Schafer sieht fortwährend meinen Hut anl« »Der überlegt wahrfcheinlich, ob Du des hutes wegen nicht zwei Billets brauchst!« Derse. Dichterling: «Mein Gedicht ist wob: etwas lang gerathen?« Redakteur-: «Lang iit’e wohl, aber nicht gerathen.« its-tut meiste. dönichem «Oniel. Du bist wohl sehr unsi« Oniel: »Dieses-« hönichem »Is- Vater meinte erst neulich, Du feist zu allem tät-ist« III-titsc «Jedenfcil5 werden wir alles thun baß Sie sieh bei uns ganz wie zu Dante fühlen« , bemerkte der hoteldii eeitor. . »Das lassen Sie lieber bleiben«, veäesie der verheirathete here. »J wiinsche meine ceiniithlichieit aui Inst-kut sit-. - »Bei-er Doktor, warnt-r senken Sie - Ihre Patienten immer ast. was He zu - essen pflegen, wenn ße gesund und i munter sindk .Danach tann ich am hesten mein Donorar sesisehenk Erssth Vater: ,Sag’ mat. Sohn. ich denke, Du studietst, und gleich hei meinem ersten Besuch finde ich Dich in der Probirstube?« Student: »Na Papa probiren geht doch über studieren!« Urieeeinsistnrnns. Arzt: »Ich lann e-: Ihnen nicht ver hehten lieber Mann, Jhre Frau ge siillt mir gar nicht nieer Mann: «Stimmt Derr Doktor — ntir schon lange nicht mehr!!« Ein Heuchler, Der Münchener Studiasus Piimple erhält im zehnten Semester den Besuch seines alten Denn in der Residenz stadt. Wie sie miteinander durch die Straßen gehen, wandelt den Vater ein Durstgesiihl an, und er sragt seinen Sohn: «Wollen wir aus ein Stünd chen in’s Hosbriiu gehen?'« »Wenn Du willst. lieber Vater!'« derseht der nnd wendet sich alsbald an einen Vorübergehenden: »Bitte schön, könnten Sie uns vielleicht sagen, wo das Hosbriiuhaus liegt?' Fittich-tin »Na, Kartchem macht Deine Schwe ster schon Fortschritte in ihren Musit stunk-cui« »Ja, Papa nat gestern zum ersten mal die Watte aus den Ohren genom wen-« Unmsrtseintietn Frau Direktor: »He-den lSie gestern das neue Stück geleiten-« Frau Rath: «Ja! —- 21ver doch ’ne unwahrfcheinliche Sache! Die Leute haben im zweiten Atte, der doch zwei Jahre später spielt als der erste, im mer noch dasselbe Dienstmädchen!« Laternsstittitsr. Wachtmeifter tzu einem Reierviften, einem Luftfchiffer, der mehrmals vom Pferde ftiirzyr »Zum Teufel, henkei mann, ich verbitte mir diefe ewigen Flugversuche!« Denn-ist Mit-fee tim Kauihanys »Und nun möchte ich ein paar Stiefel!« Verkäuferim .Bed.1ure sehr, die Stiefel sind aber augenblicklich ans nennngen2« dinusseseber. Fräulein Aeltlich:« Ja, here Dol tor, ich habe fchon viele Körbe ausge theilt!« Doktor Freches-ichs- »Eo? Nun gniiriges Fräulein hatten ja auch Zeit dazu.« III-schreckt Dichterling: »Den-r will der Fröh ling gar nicht kommen?' Bekannten »Er fürchtet lich wahr scheinlich, von Dir befangen zu wer den." Ins Ier Zeit der Meinst-inei hofmntfchall tznm sFiirlten des Kleinstoclteii: «Das Nachbarreich scheint uns recht gehäisig zu fein. Wenn der Wind gegen unter Reich streicht. dann klopft immer drüben al les die Betten aust« such eine surrte-. - ISHPHNTIW Ward-nam- Hu einem Wilddicbc, den er mit Gewer Im zorft arm-Mii: »Wuc machsn Sie hier mit ver Fuss-e im Re vier?« Wilderer »Ich —- ich wollte mir das Leben nehmt-»F Obst-. A I-« «« ssss — Ek: »Ach, welch kcizcnde kleine Kinder fingck Zur habet-, Arm-trink Ste: »Nicht wahrs- Meinc Maum bat auch immer zeitig-, mein Vetiodungstms würde mal nicht viet Mun.« Menschen üperuthinen.« ,,Zttappztek"n Z« Jium net, qnä’ Frau« er hat mir senkt-d versprochen, daß ei nie eine Andere tü en n-itd.«