Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 04, 1910, Zweiter Theil, Image 11

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    Mr Schnitt-drin von
» Ist-Mk sank-Ungel.
—- www-N
No. 504. Well, Mister Edithor,
ich hen den Philipp, was mein has
band is, kein Wort von meine Eck
spierienz mit die Missus Dilpat ge
sagt, alles was ich gesagt hen, war,
daß die Missus Dilpat e arig feine
Frau wär un wenn ihr Hogband nur
halbwegs so diesent wär, dann könnt
ich es verstehn, daß er ihn sellemals
das Geld hat hen lasse. »Luckehier
Phil, hen ich gesagt. es hat Mensche
un auch Lehdies, wo mer nickg reis
juhse kann. Se hen so en peckjullier
Weg, for ebbes zu frage un sin so neis
un diesent dabei, daß mer einfach nit
resfjuhse kann un du mußt dich auch
weiter gar keine Gedanke driwwer
mache, bikahs du hast ihn schon die
lange Zeit zurück emal zwanzig Dah
ler hawwe lasse. Jch deht ihn gar
nit sor frage; ich sin schuhr, der denkt
gar nit mehr an die Kleinigleit un
dich hat es ja weiter nit weh gedahn.
Also plies duh ihn nit sor battere;
es werd ihn schon widder emal ein
salle un dann gibt er es dich mit Jn
teresse zurück."
»Lizzie. hat der Philipp gesagt,
wenn du denke dnhst, daß ich so e
Rindvieh wär un warte deht, bis er
mich das Geld valuntehrlie zurück
gewwe duht, dann bist du schies ge
wickelt. In Fäckt hen ich ihn schon
am Dag nach die Partie nit mehr die
leibliche Ruh gelasse. Jch hen ihn ge
sagt, ich müßt jetzt mei Geld hen, bi
tahg ich wollt inein- lehte Wille mache
nn er wüßt doch gut genug, daß in so
e Dadjunient alle Essets in die Kohrt
rietordet wer’n müßte. Er deht doch
schuhr genug nit gleiche, wenn en
Entrie in die Kohri gemacht deht
wer’n, wo sage deht »Lohn an Mistrr
Dilpat inlluding Interesse sor vier
Jahr.'« Da hat er gesagt. sell wollt
er nnner leine Zirtuinstenzeg un er
deht mich das Geld in die nächste Tage
gewwe. Do hen ich gesagt, ahlrecht,
ich will dann noch e Woch warte un
duhn dann fo schuhr das Geld eck
soecttr. Den Weg hen ich ihn jeden
Dag ziigeseht un schließlich hat er ge- »
sagt, seine Frau deht am Mittwoch
Interesse von ihre Meiningstacks
trirge un dann deht er sich das Geld
von sie gewwe lasse· Damit sin ich
einoerstandr gewese un hent is· der
Dag un dont jnh forgrtt it, ich jin da,
for mei Geld zu hole."
Well, Mister Edithor, ich hen den
Phiilpv noch nie nit so stobborn ge
sehn. Wei, der is ja en rehgrller
Mjnhl gewese. Jch hen sage könne«
wag ich gewollt hen, er hat sich nicht
davon abbringe losse, heut noch den
Mister Dilpat for das Geld zu frage.
Jch hätt ihn ja sage tönne, daß die
Piebels tei Geld hen, un dasz ich erscht
gestern die Missus Dilpat zwanzig
Dahler gelehnt hen, awwer das hen
ich nit duhn wolle un wie ich also gar
nicls mit den Philipp hen ansange
tonne, da hen ich gedenkt, well, dann
go ehett, du werscht ja schon aussinne.
Ich fin auch bei die Webesweilern
gewese. Das hat mich e große Sät
tissiickschen gewwr. Wie ich die ver
zählt hen, daß die Missug Dilpat bei
mich geivese is un an mich getahlt hat
un daß mer Briederschaft gedrunte
hen, da is se puttienier gehustet Se
hat wenigstens siwwe Hunnert mal
gesagt: Däis neisi un »Ein! gläd
tuhhierit«, awlver das hat se doch nii
gemeint. Jch hen sie’s ansehn könne«
daß se vor Wuth un Schellussie puttie
niek gebostet is. Se hat am End ge
sagt: Lizzie, hat se gesagt, ich sin ja
schuhr, daß du arig geslättert siihle
duhst, wennso e Lehdie so neis zu dich
is, un wie mer aus deitsch sage duht,
sich den Weg eweg schmeiße vuht, aw- s
wer ich will dich nur eins sage, sei»
lehrsull; ei is nit alles Gold was
glittere duht un ich hasse, das- du keine »
böse Eckspleeienzes mit deine neuel
Freindin mache dnhst. Du mußt
wisse, so Lehdies sin nit wie mir
zwei. Mir hen kein Falsch im Herze
gege enanner un wenn mir uns emal
die Wahrheit sage, dann geschieht das
aus Freindschast, awwer luck aut for
Piebeli, wo immer Tässie gewwe, un
wo nur schöne Worte un Kamplimenie
hen, die is nit zu troste. So viel it e
Ichuhtes Ding. wenn ich sie seht-ie
iehnzsdana In teh steundllch un ples
ssent zu fe, awwer, ich will mit ihre
Freindschaft nicks zuxduhn hen, bi
lahs dafiir muß unser eins immer
dheuer bezahle.«
Sie könne sehn, Mister Edithor, die
Wedesweilefit hat grad getahlt, als
ob se ebhes von meine Dummheit
wüßt, awwer ich hen nicks merke lasse.
Jn meine Jnseit awwer hen ich ge
denkt, o Wedesweilern, was haft du
in dein beschränkte UnnerthanesVer
ftand so recht!
Jch bin mit sehr gemischte Gefühle
heim gange un ich sin den ganze Nach
mittag in en schlechte Juhmer gewese.
Hunnert mal hen ich mich gefragt, ob
ich merklich e Dummheit gemacht hätt,
odder oh die Wedesweilern nur tschel
lus wär. For Sopper is der Philipp
heim komme un hat alliwwer ge
schmeilt. »Lizzie, hat er gesagt, Per
.sistenzie duht immer gute Niesolts
dringe. Jch hen meine zwanzig Dah
ler un noch fünf Dahler for Jnteresfe
vor den Mifter Dilpat lriegtz hier is
das Geld, was feine Frau gestern for
Interesse an ihren Meining-Stack ge
zoge hat.« Er hat mich das Geld ge
zeigt, e zwanzig Dahler Bild un e
fünf Dahler Goldstück —- das näm
liche Geld, was se mich abgepumpt
hat! Well, da sin ich awwer doch so
miihd geworde, daß ich kein Beis for
Sopper hen esse könne. Wart nur,
hen ich zu mich gedenkt, das Lumpe
zeug wolle mer schon ficlsei Awwer
ich hen kein Wort zu den Philipp von
meine sDummheit gesagt.
Mit beste Riegards,
Lizzie HanfstengeL
W-—
Zur-m Wins.
»Wahthaftig, Fräulein Anni, Sie
» haben eine selten schöne Ohrmuschel.«
? »Was nützen ntir die schönsten Mu
schein. wenn die Perlen drin fehlen!«
l —
i
(thuneeenns.
» »Was meinen Sie wenn ich mein
Dratna auf einen Ait reduziren
i wütde?«
i Da würde ich sehr rathen, es wäre
; ein Gnadenati.«
i
i
Immer Peits·
s »Sie haben den neuesten Lenkbaren
;aefehen, here Güdenpfennig? Nun.
erzählen Sie!«
»Wissen Sie, als er ankam, war ’n
xGetiiuscky ’n GerasseL als wenn ich
is
nreinen Trefor aufschließ .
stpelstnnis.
» A.: ,,Enivörend, da fiihri meine
»Brot« mit einem unbekannten Herrn
im Alten«
Freund: ,,L.1ß sie doch fahren!«
Nach dein Entree-n
I. . -A
XI
.—-— — Dutchfallen hätte ich auch
ohne Frack können!«
Gefühls-sit
Frau Dimpfel (bei einem opulcnten T
Hochzeitsmahl): »Aber Alter, warum J
heulst du denn?« s
Hm Dimpel: »Ach, liebe Erneust-?
tie, es wäre doch schrecklich, —- wenn :
ich ietzt Vegetakier und Tempekenzlet j
wäre . . . !«
Gänfeiiefeb
»Du, ich glaub, in der Stadt ham
sie Gänse aus Stath
Jdast du sie gesehen?«
»Die Gänse nicht. Aber die Fq
dem«
sVie Bierbrauerei im dunkelsteni
, Afrika. s
-—'"« i
Auch im dunkelsten Afrih gibt es
regelrechte Gastwirthschasten. Sie sindi
allerdings primitivster Art, aber veii
Jung «——- Schwarz und Alt wohlbe-’
kannt, denn auch der schwarze Land-i
l mann liebt es, sich hier von mehr;
vdkt weniger zarter schwarzeri
i Hand gegen eine Ziege oder
Schwein und schöne, gute Worte
als sogar-e, Vom-be tEingeborenen.
biet) und Schnaps verzapfen zu las
sen. Als ich zum ersten Mal der Wis
senschast halber eine solche schwokzk
Kneipe im Hinterlanb des Kongos be
trat, war ich ganz erstaunt über die
zweckmäßige, wenn auch primitive
Einrichtung Die Frau Wirtin wun
dermild war zwar schon ein ziemlich
altes Register, obgleich sie wohl kaum
mehr als dreißig Lenze zählen mochte.
Jn Asrila, dem Lande der schnellwach
senden Pflanzen, verbliilzen eben auch
die Menschen etwas schneller als bei
uns. Sechs Jahre lang war sie die
»Frau« eines Weißen gewesen, der nun
siir immer nach Deutschland zurückge
lehrt war, um seine ehemalige ,,bessere«
Hälfte als nichts weniger als trostlose
»Witwe« zuriiclzulassen Warum
sollte sie auch trauern? Um den dum
men Weißen, der sich eingekildet hatte,
dasz er von der schwarzen Bibi geliebt
werde? Liebe! Einen Weißen lie
ben! Sie möchte sich ausschiitten vor
Lachen iiber diesen einfältigen Wei
ßen, die doch sonst so schlau sein wol
len« Wie iann iiberhanpt ein schwar
zes Weib einen weißen Mann lieben?
Sie war ein armes Möbel gewesen,
die, als sie zu dem gewaltigen weinen
Manne lam, nichts weiter besaß, als
was sie gerade am Körper hatte-»und
das war eben auch nicht viel. Jn den
sechs Jahren hatte sie es jedoch ver-«
standen, dem Weißen so viel Geld und
Baumwollzeug abzuknöpfen, daß sie
eine Kneipe einrichten konnte. Sie war
inzwischen eine gute Partie geworden,
der es an täglichen Heiratsantriigen
absolut nicht mangelte.
Außer der allgemeinen Gaststube be
saß sie auch in ihrer Hütte ohne Fen
ster ein sogenanntes Honoratiorem
ziminer für gelegentliche weiße Befu
cher. Würden in dem ersten Zimmer
auch nur jene dicken Negerbiere ver
zapst, die mit Lehmwasser große
Aehnlichleit haben, so lonnte man in
dem zweiten Gemach siir ein melsr oder
weniger blanteg Dreimartstttcl eine
Flasche echtes europäisches Bier er
stehen. »Ach, dieses scheußliche warnte
Gesösf", wird vielleicht derjenige Afri
laner ausrufen, dem diese Zeilen zu
Gesicht kommen. Weit gefehlt. lieber
ehemaliger Landsmann! Meine Wir
tin war praktischer, denn in lirmange
lung eines Bierlellers nnd Eigschranlg
hatte sie die Bierslaschen einfach in
dielkrde gegraben und dadurch stets ein
recht ,,gut gepflegtes Bier« aus Lager.
Daß so ein schwarzer Zecher an
einem Tage gleich eine Zie·1e, Schaf
oder ein ganzes Schwein vertrinlt,
lann nur denjenigen Leser in Ver
wunderung versetzen, der niemals in
München geweilt hat, denn nach
schwarzem Geschmack iirertriist das
afrilanische Bier noch das Münchener
an Siifsigleit, denn sonst würde er
wohl lauen imstande sein, immer noch
ein Maßerl zu trinten· lind wie sieht
nun so ein »Maßerl« aus-? lsg ist doch
noch etwas größer, alS ein »Ganzeg««
aus dem Münchener .f)osbräitlsaus, das
uns-·- bei einem ersten Besuch so sehr in
Erstaunen gesetzt hat, denn des
Schwarzen Bierseidel, der «1iotnlsetopf,
umfaßt sicher seine siins bis sechs
Quart. Da er nun für seine Ziege
" oder Schwein von der Wirtin wunder
mild fünf oder sechs Maßerl erhält,
so ist die Ziege vertrunten, bevor er
selbst zum Bewußtsein gelommen ist.
Da der schwarze steil-er nicht wie wir
den Absud des Gietreides genießt, son
dern auch dasjenige, was das tneiste
Geld aetostet hat, die sogenannte Seine
oder Treler, mit denen bei uns die
Schweine aemästet werden, so ist eJ
eigentlich selbstverständlich dass unter
den asritanischen Fürsten die qewich
tiasten Vierbäuche zu sinden sind
Wennaleich der moderne Neaer sich
nach enalischer Art ten Moraenlassee
im Bett seroiesen lässt zieht es doch
der weitaus größte Teil der Schwur
zen vor, den »lommenden Tan« mit
einem Generatschlurt aus dem Pomlse
tops zu begrüßen
Schon Emin Pascha schrieb in sein
Tagebuch: »Von Biertops zu Biertops
geht der Marsch-« Er mag es mit ac
mischten Gefühlen gethan haben, wenn
er seine Träger am Morgen nach des
Abends Last und Schwere zum Aus
bruch treiben wollte. Auch Wissmann
scheint bei seiner ersten Astitadnrch
querung recht trübe Erfahrungen qe
macht zu haben, denn als er nach Sa
dani in Ostasrila gelangte, mußte der
Ewana heri lBiirgermeister) den drit
ten Teil der Wangtoana-Leute in-;
Ortsgesängnis bringen lassen; die
sidelen Kerle waren eben, wie das so
oft im Leben passiert, aus eine Bier
insel gerathen, um sich dort aus-Freude
über die überstandene Mühsal des
Marsches einen ,,Getoaltigen zu tau
sen« und in ihrem Dusel allerlei Ex
zesse zu verüben.
Das Negerbier wird aus Bananen,
Sorghum (Negerhirse) oder Eleusme
lebenfallö eine Grasart mit hirseartis
gem Samen) hergestellt. Als bestes
gilt das lehtere, das einen ziemlich bit
teren, trästigen Geschmack hat, wäh
rend das aus Sorghum hergestellte
stets nach Kleister riecht und schmeckt,
das Bananenbiek dagegen läßt sich nur
dann trinken, wenn die Gärung der
Flüssigkeit so weit vorgeschritten ist,
daß sie sauer riecht. Jst dieser Zu
stand eingetreten, so ist der Schwanze
imstande, ganz gewaltige Mengen die
ses edlen Nasseg zu vertilgen, ohne
von Trunkenheit befallen zu werden.
Da das Bier sehr nahrhaft und dicl ist,
sind alle tüchtigen Zecher dafür um so
sparsamere Esset. Oft wird dem
Bier auch etwas Honig oder frische
Milch zugesetzi. Eigentliche Trinkge
lage kommen fast nur bei festlichen Ge
legenheiten vor, die bei den Negern aus
jedem nichtigen Anlaß stattfinden. Jm
Gegensatz zn unseren Festlichteiten be
ginnen die Neger mit diesen Gelagen
meistens schon zeitig in der Früh.
Frauen und Kinder nehmen an sol
chen schweren Sitzungen nur insofern
theil, als man ihnen gelegentlich eine
Schale des Gebraus zukommen läßt,
von dem aezecht wird. Im Hause se
doclx trinlen sie gerade so gut Bier, wie
die Männer, und auch noch ziemlich
lleine Kinder betommen ihr Maß
reichlich zugeteilt, wie der Neaer ja
überhaupt seinesgleichen gegenüber sehr
sreiaebia ist. Wie oft war ich Vluaens
zenae, daß kei einem Schnapsgelage
nach einem aliictlich abgeschlossenen
Taxischhandel laum einjährige Kinder
auch ihr Gläschen anel abbetamen.
Das bei den Zulug auc- Kofferntorn
nnd Negerhirse gebrante Bier trägt
den Namen tltywala. Das Brauen
dieses Bieres geschieht in ähnlicher
Weise wie bei ung, indem man das
Katfernlorn durchtzlnleimen und nach
beriqez Dörren in Malz verwandelt.
Tiefes wird dann ,!,eralletscht, in gros
ßen Gefäßen mehrfach anfaetecht und
an einen fühlen Ort zur Gärung hin
oesetzt Sobald diese hinreichend ge
wirkt hat. wird das Getränt dureb
einen aus Gräsern geflochtenen Beutel
tunseren Kasseebe.tteln nicht unäbn
lich) geseibt und das Bier ist fertig.
Jnteressanter noch ist der Brauerei
betrieb bei den toestairilanischen Ein
geborenem dem der Anbau der Elen
sine oder Hirse vorangebt· Steht die
Ernte Vor der Tür, so ziehen Männ
lein und Weiblein aan Feld, um den
törnertragenden Teil der Aehren ab
zuselneiden und in kleinen Getreide
speichern unterzubringen Diese Ge
treideipeicher bestehen auc- einem aus
Ruthen «mlinderisch geslochtenenGefäß,
das auf lreissörmig eingeramtnten
Stützen ruht· Dariiber befindet sich
ein aus Bananen-- oder Palnrblättern
hergestellteg Dach. dass so dicht ist, daß
eH jede Feuchtigleit fern hält. Jst die
Ernte beendet, so werden die Aehren
auf Tierfellen, die aus der Erde aus
gebreitet werden· ausgeklopst und die
Körner zu Mehl durch Zerreilren aus
einem Stein, oder Stampien in einem
Mörser verarbeitet
Besichtigen ivir eine solche asrikani
sche Bierbrauerei. meistens nur eine
kleine Hütte, etwas näher, so uzgden
wir siebet von der Zweckmäßigkeit lsei
aller Printitivität überrascht
Jn Brustböhe liesen auf einem Lat
tenaestell mehrere halb so lanae und
breite Bretterboblen iu einem schwa
chen Winlek schräg aufwärts aerichtet
nebeneinander Zu beiden Seiten
trägt jede eine I----f; Zoll hobe Leiste,
welche mit Bananenbliittern so belegt
sind, daß viele den unteren Rand des
Bretteg noch ein Stiiit überragen, too
sie von der Seite her zu einem Trichter
zusammengesaltet trerren lieber das
Kopfende aller Bretter läuft eine Rin
ne, die am Grunde Löcher in gleichen
Abständen von einander aufweist.
Mit einem Brei ansJ reisen, zerstampf
ten Bananen wert-en diese Blätter
gleichmäßig beschielt. Dann wird un
ter den Bananenblatt Trichter ein
Thonlrng gestellt u. in die Illinne ans
einem bochgestellten Tops, der am
Rande eine illussluskröbre besitzt, ein
Wasserstrom geleitet. Jn einzelnen
kleinen Strahlen fliesxt dieser dann
durch die Löcher als-« durchsbiilt den
Brei und gelangt als zuelerhaltjger,
truder Saft in den thontrng Tiefe
Brühe wird aus die bereits- nnfgeguol
lenen Hirsetörner, welche in einem
länglichen, hölzernen, einem Schweine
trog nicht nnähnlichen Gefäß unterge
bracht sind, gegossen. Durch diese Pro
zedur erhält das Gemisch schon einen
gewissen Zuckergehalt Nachdem man
dieser Maische noch eine durchAblochen
aus dem Getreide gewonnene Briihe
hinzugefügt hat, wird sie in dickan
chige, zwanzig nnd mehr Quart fas
fende hals- nnd fußloie Thon-« nnd
Halzgesäße übergefiillt. Diese riesi
gen Bierlriige. Pombetöpfe genannt,
haben die rerschiedenartigsten Formen.
Ost bestehen sie nnr aus einem hohlen
Stammstiick, das oben nnd unten
durch ein Thierfell geschlossen wird.
Für große Ponibeqnnntitäten werden
die bereits oben erwähnten Schweine
tröge benütet, welche so viel von dein
herrlichen Naß bergen, daß oft 8-—10
Männer zum Jrnnsport nötig sind.
Als Schöpfgefäße dienen ausgehöhlte,
halbeiförmige getrocknete Kürbisschn
len oder diesen ähnliche Holzgesäsie,
denen zuweilen am oberen Rand in
einem Loch ein aerader, langer Stiel
als Griff eingefügt ist.
—
, Kindermädchem »Herr Professor,
hier bringe ich Ihnen den kleinen
Ericht« «
Professor: »Ich habe Ietzt leine Zeit.
Legen Sie ihn einstweilen unter den
Briefveschwerer!"
Nur leine Angst: die in Chicago ge
schlachteten Pferde sind die stolzen
Rosse, aus denen vor einigen Monaten
die Prosperität geritten karn, nicht.
Beschränkung im Verbrauch.
Die neueste Nummer von Brud
srreets Zusammenstellung der Lebens
mittelpreise, die sich auf sechsundneuw
zig Arten erstreckt, bestätigt statistisch,
was jeder schon praktisch am Geldbeu
tel erfahren hat, daß dieselben bis zu
Beginn dieses Jahres die soweit höch
ste Höhe erreicht haben. Sie wird mit
9.231() angegeben, während der früher
höchste Stand, am l. März 1907, sich
auf 9.1293 stellte. Die Steigung ist
ziemlich gleichmäßig gewesen und da
bei zu bemerken, daß dies in der gan
zen Welt stattgefunden hat. Wenn der
Kongreß die beantragte Untersuchung
aufnimmt, wird er das bei vergleichen
der Beobachtung von vornherein bestä
tigt finden. Ob die gegenwärtige
Preishöhe anhalten oder größerer Bil
ligkeit wieder Platz machen wird, dar
über sind die Ansichten geteilt. Die
Ursachen, die zu der heurigen Lage ge
führt haben, werden voranssichtlich
geraume Zeit weiterbestehen, größere
Nachfrage als vorhandeneg Angebot,
weil die Produktion nicht mit der
wachsenden Bevölkerungszahl Schritt
gehalten hat, wogegen freilich in Rech
nung zu sehen ist, daß die höheren
Preise wieder zu größerer Produltion
anspornen. So wird man wahrschein:
lich demnächst den Baumwollbau be
trächtlichen Aufschwung nehmen sehen.
Es ist noch nicht so lange her, daß
Rohbaumwolle vier bis sechs Cents
brachte und ökonomischer Unverstand
sogar bis zumBerbrennen eines Theils
der Ernte schritt, um das Ueberanges
bot im Markte zu verringern. Der
Pflanzer beschränkte die Zahl seiner
Acres und versuchte es mit dem ihm
gegebenen Rath, den Bau von Feld
friichten mehr zu tultivieren und so
feine Einnahmen zu verbessern. Jetzt
ist, obschon England, Deutschland,
Frankreich in ihren Kolonien den
Baumwollenbau lebhaft fördern, um
das Material aus eigenem Gebiet be
ziehen zu können, der Preis aus sechs
zehn Cents gestiegen und als natür
tiche Folge kann man voraussehen,
daß die Pflanzung für das kommende
Jahr in bedeutend vergrößertemMaße
aufgenommen werden wird, was vor
aussichtlich ein Fallen des Preises zur
Folge haben wird, wenn auch der
Pslanzer sich der Hoffnung hingeben
mag, daß der Abschlag nur ein ver
hältnismäßig geringer sein wird. Das
muß sich dann nach Maßgabe derPro
duttion und der Nachfrage ergeben.
Aehnlich verhält es sich mit allen an
deren Bodenprodutten, wobei natür
lich die Grenze des bebauungssähigen
Areals in Betracht gezogen werden
muß. Wo diese erreicht ist, wird man
sich auf dauernd hohen Preis einrich
ten mitssen. Fiir die Fleischvroduttion
aber, die jetzt im Vordergrunde des
Interesses steht, ist diese noch nicht
erreicht. «
Unter den tetzther erörterten Ursa
chen der Theuerung ist auch die oer
schwenderische Wirtschaftsführung der
anteritanischen Haushaltung erwähnt
worden. Damit ist ein Punkt berührt,
der wohl Beachtung verdient. Es ist
oft gesagt worden, daß in enropäischen
Ländern eine Hausfrau mit dem, was
hier unbenutzt aus der Riiche wegge
worfen wird, eine Familie ernähren
könnte, und das wird fiir die speziell
ameritanische Wirthfchaft sum Thei(
stimmen. auch weist man darauf hin,
dass es nicht immer die theueritenstijcte
Fleisch sein müssen, die eine gute
Mahlzeit machen. Wenn die Fiihres
rinnen der Haushaltung, wie das in
deutschen Familien der Fall ist« fleißig
dasstoclxbuch zuttiathe ziehen wollten
oder es so studiert hätten, daß sie je
derzeit ein Prattisches Examen bestehen
könnten, tviirde man weniger von Ver:
schwendung reden lönnen, wiirde das
Wirthschaftsgeld weiter reichen n. der
Verbrauch sich in mäßiger-en Grenzen
halten, als dies jetzt der Fall ist. Das
könnte aus denMartt und seine Preise
wesentlichen Einfluß haben. Es ist
zuvor, seit Jahren, schon viel dariibei
gesagt und geschrieben worden, aber
nie war die Gelegenheit, es recht nach-s
dkijcklich zu betonen, so günstig wie ge
rade setzt. Die gegenwärtige Tbeuerung
sollte eine gute Lehrmeisterin ggen die
Verschwendung in der Küche sein.
Staaten und Bund.
Die Gouverneurs - tionserenz hat
ein ausgesprocheneg Gefühl und Be
wußtsein der Staatgsouveränität zu
tage gebracht, wie wir schon an der Be,
handlung der Wasserlrastfrage gezeigt
hatten. Es entspricht dies dein Ge
danken, in dem sie einberufen war
Roosevelt war zwar von dem über
schattenden Einfluß des nationalen
Interesses sehr durchdrungen, wovon
seinerzeit Setretär Root sehr deutlich
Zeugnis; ableate, und Präsident Tast
huldigt ebenfalls diesen Ideen, aber
diese zweite wie die erste Konserenz
waren doch in der Ertenntniß einberu
sen worden, daß zur Ergänzung na
tionaler Gesetzgebung staatliche Mit:
wirtung unerläßlich sei, unt zu ein
heitlichem Ziele zu gelangen Das ist
denn auch von den Gouvernenren sehr
nachdriiellieb betont worden, wenn
auch im wesentlichen der Schwerpuntt
dieser Konserenz auf die Verständi
gung über Maßnahmen gelegt worden
war, die in der Versassung nicht« wie
die Banteroitgesetzgebung, dem natio
nalen Kongreß überwiesen worden
sind, die aber, wie die Ehegesetzgebung,
sanitäre Maßregeln und dergleichen, in
allen Staaten Unter denselben Ge
sichtspunlten und möglichst gleicher
Form behandelt werden sollten. Was
in dieser Beziehung angebahnt worden,
wird später in den Berathungen der
Staatglegislaturen weiter verfolgt
werden. Aber dabei ist die Konserenz
nicht stehen geblieben, in ihre Verhand
lungen ist auch die Frage hineingew
aen worden, inwieweit in neueren
Maßnahmen der nationalen Gesetzge
bung die Staaten ihre Rechte zur Gel
tung bringen sollten.
So zum Beispiel betreffs der Eisen
s)ahngesetze. Gouverneur Eberhart von
Minnesota brachte dies mit einem Be
lchlußvorschlage zur Sprache, der die
Jurigdittion der Staats- und der
Bundesgerichte bezüglich des Zwischen
staatlichen Verkehrs behandelt. Die
Absicht ist, den Staaten das Vorrecht
gerichtlicher Verhandlung zu geben, wo
bestehende Gesetze eine Methode vor
schreiben, nach welcher die Anordnun
gen einer staatlichen Verkehrstommis.
sion der Revision durch ein Staatsge
richt unterworfen sind und dieses das
Recht hat, die Anordnung, bis die Re
vision stattgefunden hat, zu suspendie
ren. Die Bundesgerichte sollten sich
da nicht einmischen können, so lange
nicht die höchste Rechtsautorität irn
Staate ihren Spruch abgegeben hat.
Wo aber ein Staatsaericht keine solche
Befugnis hat, da solle dann ein Bun
desgericht die erforderlichen Schritte
tun dürfen
T Zur Begründung seines Vorschlages
erklärte der Gouvernem, es seien bäu
fig Reibungen dadurch entstanden, daß
die Bundesgerichte sich in Anordnun
gen der Staats - Eisenbahnkommissio
nen einmischten, wobei weniger gegen
die Anwendung der Bundesautorität
zu protestieren gewesen sei als gegen
die Art der Behandlung. Es würden
weit weniger Differenzen entstehen,
wenn die Bahnen, und die Inhaber
von deren Werthbapieren, genöthigt
wären, die vomStaate gebotenen Mit
tel zu erschöpfen, ehe sie sich an die
Bundesgerichte wenden. Anders wür
ae die Sache sich halten, wenn das vom
Präsidenten vorgeschlagene Handels-—
und Verkehrzgericht die Befugniß hät
te, Anordnungen der Zwischenstaat
lichen Verkehrskoinmisston einer Prü
fung zu unterziehen: dann würden
Berufungeu an diese-s zu richten sein,
das dann auch Einhaltsbesehle gegen
die Anordnungen der Staate-Kommis
sion erlassen dürfte, inzwischen aber
falle die staatliche Autorität zunächst
berücksichtigt werden.
Der Beschlußvorschlag gelangte nicht
zu sofortiger Annahme, sondern wur
de an einen Ausschuß zur Berathung
nnd späterer Berichterstattuna über
wiesen, er fand aber durch-weg beifal
lige Aufnahme Zu bemerken ist, wie
letzther schon gesagt, daß es namentlich
Vertreter der mittleren und westlichen
Ztaaten waren, welche die Staats
souoerlinitat hervorkebrten, cin Zei
chen, daß bei den kommenden nationa
len Maßnahmen das große N nicht so
sehr mebr Geltung haben wird, wie
der Lauf der Dinge während des les
ten Jahrzehnteg anzudeuten schien.
Immer Geschäften-aus«
ful. Anna: »Mein Vater ist doch
durch und durch Geschäftömann.«
FrL Verth.i: ,,Wieso denn?«
Frl. Anna: »Na, als mein Bräu
tiaam unt meine Hand bei ihm an
bielt. da meinte er: ,,Net,-men Sie sie
hin; Unitausch aber nur in den ersten
zart Tagen gestattet-«
Eine gute Frau.
»Meine Frau ist beispielloszs gut ge
aen mich. Sie zieht mir sogar eigen
triindiq die Stiefel auss«
»Wenn Sie vom Glase Bier zu
Laufe kommen?«
»N-—nein, wenn ich hingeben will!«
»Hörst, Alter, da lese ich nlleweil
von der Bestic im Menschen, —- was
ist denn dag?« »Dös s hm —— na,
im ist nmhrscheinlich der Bandwurm
donin g’meint.«
Jn Bnltimore veranstaltete ein Ver
ein ein Konzert, dessen Programm nur
Nummern gekrönter Häupter umfaßt.
Hoffentlich machte das Konzert einen
nmsestätischen Eindruck
VII-gefühlt
»Die lieben kleinen Hände. Mein
ganzes Leben möchte ich sie in den
meinen l)alten!«
,,Weeden sie Ihnen da nicht ein-schla«
sen-«