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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 17, 1909)
I- slaeutine Gebt-cis DIE mag Mo dxr Weichen U um tm Arius-en Blätter-franz, staat-, daf; arti-: Bjsck dich mixnos streifte In deiner Sommerszgse Gang-; Immh da der Herbst dich k.--.-.«i.:u malte n faser fes-sc Irr-lexan aß im das - :-s- nach Ihr ;:.e:rE-.n:««:1. In dir nuli fu«-nd Miseremsth eut fiel-ff du du« mng Frost es «T.-·Ea::ert, II dreis am Läg-den- all dem Ei · . Es stockt mein THE-. cum Bors. Izu-drei XVU J sie leuchtete ae den ans- dcuk E taxin Ill das-, all das hast du etwas-« ( S- triche, Wuiglkcke Pracht? J Und blind gnka reli eure-ei diss- txrute, » Inn dich der Here-stimmt arm gemerkt-Hi Ins deinen Besten hör« ichs rarmen, III den vergilbten Blättern euer-: »Er-I aus verlornem Gmel erkennen, dein es war ist Menschenbrauchst Ists- Childeriqs Obiz-. Erzählung von OIKII Islemi. Der ksradlstkkönlg Ehxlderrch l. GEIle war ein sehr lerchtlebiger Herr. Was er sich, wenigstens im ec sten Abschnitt seiner Regierung, an locketen Streichen zu drwxllrgen ge ruhtb trieb seine Unterthanen zur Wär-uns Er mußte auf seinen Thron verzichten und i:1’s Ausland flüchten Bei dieser Gelegenheit lernte Einl dekich, wie dies ja immer so zu gehen pflegt, seine Freunde in der Noth ken nen. Von dem ganzen Schwarm sei ner Hofschranzen blieb ihm Niemand treu, als Gondebaut, sein Hausmars sea- Diesek rieth ihm, sich ji«-: einst Zeit bei dem König von Thü « als Gast zu laden, und an des Lea f die Hoffnung auf Wiederein Mg in feine vorige Herrschaft nach Kräften zu nähren. Max-St fragte Childetich den treuen Hausknarschall wann seiner Berechnung nach beiläufig die-Stunde its-Zagen würde, in der eine solche Hoffnung in Erfijllung gehen könne. Da nahm Gandebant ein Goldstück aus seinem Beutel, bog die dünne Münze so lange mit den Fingern hin und her, bis sie in zwei Hälften brach. und sagte dann, indem et eine Hälfte dasn dem König reichte: »So-bald ein Abgesandtek von mir vor Euch er stlpint um die zweite Hälfte dieser We zu überreichen, wird die Stunde der Rückkehr angebkochen ein« —- — — Bei der Wahl eines neuen Königs wußte Gondebaut seine Franken so geschickt zn beeinflussen, daß ein Mann auf den Thron kam. den die guten Franken nach wenigen Jahren ebenfalls davonjagen mußten Jn der Erkenntnis-, daß selten etwas Bes seres nachkommt, ließen sie Cbilderitb Mckberufem was Sande-baut mit Hilfe der zukückbebaltenen halben Ioldmünze versprochenertnaßen be sorgte . »Damit kaan ich dienen-» Mitl dieser Frage empfing Herr Landri kourt, einer der ersten Antiquitäten händler von Paris, einen vornehmen Herrn, der eines schönen Morgens in seinen Laden trat. »Man bat mich an Sie als den be sten Miinzenkenner gewiesen nnd ich komme, um in einer besonders schwie rigen Sache Ihre Dienste in Anspruch zu nehmen« antwortete der Herr in einem Französisch das zwar in der Form eine ante Schulung, in der Aussprache aber entschieden englische Sprechwerlzenae erkennen ließ. Landricanrt Verneigte sich Zum Zei chen seiner Tienftbereitschaft Der Herr leate Hut nnd Hand schnbe ab um« fuhr fort »Ich bin im Besitze einer großen nnmismatischen Seltenheit, die aber iiir mich als Sammler keinen rechten Werth lmt da sie unvollständig ist. »Was ist das fiir eine Seltenheit?« »Es ist eine Goldmiinze ans der Zeit der Merawinger.« »Ist sie echt ?« i» » «Un.3weifell)aft.« »Dann ist der Herr Fu begliickwjins »Seid-er nur halb«, sagte bedauern « Tones der Engländer »Ich be e nämlich nur die eine Hälfte der kostkzaren Münze« Ländriconrt sah den Herrn ek stcmnt an. Er war offenbar sehr ge spannt Der Fremde entnahm seiner Geld tosche ein Stückchen halbrunden asten Goldblecheå »Hier ist alles, was von der seltenen Münze in meinem Be II ist« »Es käme also daraus an, die seh Iqtde Hälfte dieser Münze herbeizu »Oaz wird schwer möglich sein,« Mit Landen-euer A ließe mik»die Menschenmis sq anderen- Oatfte dieser Münze Ist-se M We Denn wenn ich , , em. tens « MMIOMHM und is REI- Ietiquiefs z « töttndöndtsr Ieicht-l Ma- sse-w- fes-; III-«- «-«k « l HEFT-IN In Lächeln Dickie vmsdndriesvrtl Lippen «Bitte sehr. Es sos dariibee so sar eine Urkunde vorhanden sein« Jch möchte Sie also bitt-en, die Her » beiichaifung der fehlenden Hälfte use nigsrens zu versuchen Sollten JIM Bemühungen atsue Erfoig bleiben so würde ich Sie gern durch ein-. anj derei- Nesclsäft daiiir e:itscl)ädinen.« Landricourt tåesi iiJi nitr zögernd herbei. »Wenn ais damit eine neue Knndschnit gewinnt-, so stehe ich gerne zu Diensten, so aussichtslos mir die Sache auch erscheint Nur niiißte ich Sie bitten, mir die halbe Münze fiir einige Tage anzuvertranen Jud will sie einigen meiner Geschäft-J freunde zeigen. Vielleicht weiß einer van ihnen, wo sich die andere Hälfte befindet Für die Rücksiellung JU reS Scham-S in unversehrtem Zustan de leiste ich natürlich jede gewünschte Baarschaft-« »Es-tue einfache Empfangsbestätis sung genügt mir durchaus.« erklärte der Engländer, Herrn Landricouri die halbe Münze reichend. »Ich danke Ihnen für das bewie sene Vertrauen mein Herr. —- Wo hin darf ich das Ergebnis meiner Nachforschungen berichten?« »Mein Nanee ist Walter Warne lev. Ich wohne im Hotel Bristol. Sie brauchen aber nicht zu mir zu schicken. denn ich bin selten im Hotel tu treffen Jn acht Tagen werde ich selbst kommen und nachfraaen." »Pie Sie wünschen, mein Herr-« sagte Landricourt und notirte sich sur alle Fälle die Adresse des Engliins der-, worauf sich dieser empfahl Kaum hatte die Thürklinle hinter Warnzley sing-schnappt, da breitete sich ein zufriedenes Lächeln iiber Landriaurti ganzes Gesicht Er trat an einen hohen, mit vielen SWen verfehenen Schrank, zog eine Lade nach der anderen heraus und begann in deren wire durchein ander lieaendem Inhalt zu suchen Jn diesem wunderlichen Kram suchte Landricourt nun mit Eifer und Aufmerksamkeit Sein Gesicht röthete sich dabei, und der Schweiß feste sich in glänzenden Perlen an Stirne und Schläsen an, denn er fand das Gesuchte nicht, und all er die lehte Lade erfolglos durchstöbert hatte, richtete er sich stöhnend aus. trocknete sich die Stirne und sah grü belnd zur Decke empor. Mehrmals ging er nachdenklich in seinem Laden auf und ab, hierauf öffnete er die Thür eines kleinen, mit matten Scheiben versehenen Verschlu ss, hinter dem sich fein Kontor be fand, und rief: »Nat)niond —- einen Mlick!« Ein an einem Stehpult arbeitender junger Mann drehte sich unt und fragte: »Was ist denn, Papa I« »Ich möchte dich fragen, ab du nicht ein Armdand gesehen hast, das ich suche und nicht finden kann. Es war ein diinnes goldenes Kettchen mit der Hälfte einer antilen Gold münze alr« Ilnbängsel.« Hätte in dein Kontoe nicht ein ge dämpstes Dämmerlicht geherrscht tvürde Landrirourt gewiß das sanfte Erröthen Naninonds bemerkt haben, als dieser nach einer Pause kopfschüt telnd erwiderte: »Ich kann mich eines solchen Armbandes nicht erin nern «apa." »Es lag dort in einer der Laden. Jahrelang habe ich es aufbewahrt und eg lam niir oft unerwiinscht un ter die Finger, wenn ich etwas ande res suchte. Zett. wo ich es brauche ist es nicht zu finden!« Ranmond zuckte die Achseln und begann mit dem Federtialter ans den Lippen zu trommeln Papa Landricourt trat wieder zu dem Schrank und fing noch einmal zu suchen an. Mit denisellpts Erfolg wie vorhin Verdrießlich richtete er fich aus. Er war nämlich überzeugt« daß das Anhängsel des Armbander sich vorzüglich zur Ergänzung der halben Münze des Englanderg hatt-. verwenden lassen, wenn es nicht gar die fehlende Hälfte selbst darstelltc. Und nun war es verschwunden Das war sehr ärgerlich Sir Walter Warnåley war schon ziemlich weit gekommen, als er ent deckte, daß er seine Handschuhe bei Landricouri vergessen habe. Da er noch einen anderen Besuch varhatie und ohne Handschuhe nicht gewohnt war,Besuche zu machen, trat er in den nächsten Hands uhladen, um sich ein neues Paar zu ausen. Bier sah sich Wamsleh einer ent zückend hübschen Verläuserin gegen über, an der jedes Härchen und jede Bewegung voll echten Pariser Schick-I waren. Während das Fräulein den Engländer bediente, hatte dieser ge nügend seit, sie zu bewundern, und kam dabei auch aus ihre wunderbar zarten, zum Küssen geradezu heraus sardernden Hiindchen Warnsleh überlegte, ob er dem Be gehren, diese süßen Händchen an die Lippen drücken zu dürfen, in zarten Worten Ausdruck geben sollte, da er Ieckie ein dünne-Z Kettchen am Hand Ielenk der Verläuserin plötzlich eine » qanz andere Begierde in ihm. » An diesem Kettchen hing nämlich als Anhänger die Hälfte einer alten Goldmünze. Entschuldigen Sie dieBeriIeekuna, inein Fräulein, daß Sie ein eigen ihüniliched Archängsel an Ihrem Inaba-d haien,1«.laste serv-leh »Er Wen diese halbe Ists-Fei« fee-anders Fräulein »Ja. Sie hat wohl eine besondere Bedeutung fiir Sie?'« »Ja der That, mein Herr-. Arm baiid nnd Illiiinze find mir ein then res Andenten Die Miinze soll Glück bringen Für mich ist sie in ihrer Halhheit irr-in wirklich ein Symbol meines (,s-Iii.lce.« »Wenn ich recht verstehe-, sind Sie also War kiliicklich doch noch nicht ganz. « »So ist i·:i«. seufzte dass Fräulein »Ich wurde mir gerne die Frage erlauben. nie-J einem io liebenswür digen Weit-n wie Sie es find, mein Fräulein zn seinem Glücke fehlen kam-, wenn diese Frage nicht indis tret wiire." »Da-k- diirien Sie getrost fragen, mein Herr. Mir fehlt zu meinem Glück nichts als- Geld," kam es von den Lippen der schönen Verlaufs-in ..Vielleicht tann Ihre Glücksmiinze Ihnen viel Geld eindringen.« »Wie wäre das möglich. Das Din gelchen wird kaum viel werth sein' »Wer tot-iß. Es wohnt ihr viel leicht ein Zauber inne, den Sie noch nicht kennen. Wollen Sie mich du Münze einmal näher besehen lal teuf« »Mit BergniigenA Das Fräulein « löste das Armhand von ihrem Gelent . und reichte es dem Fremden »Bist-er ! bittc.« i Parasan betrachtete die Münze genau. Mit heimlicher Freude er kannte er, daß die halbe Münze un zweifelhaft zu jener Hälfte passen würde, die er soeben bei Landricourt snrückaelassen hatte. »Habt ich es nicht gesagt?« ries er erfreut, »die Münze bringt Ihnen si cherlich viel Geld ein. Sie brauche-i sie’nur zu vertausen.' »Sie scherzen, mein Herr«. sagte die Verläuferin »Durchaus nicht Sagen Sie mir. tvas Sie für die Münze verlangen und ich tanse sie Ihnen ans der Stelle ab.'« »Für das bißchen Gold könnte ich nicht viel erlangen, und den großen Werth, den die Münze sonst iür mich bat, würde mir Niemand bezahlen können Also verlause ich sie über haupt nicht« »Die Münze hat aber auch für mich, und zwar nur für mich. mehr als ihren Geldwerth«. sagte Warne ley ernst »Bedenlen Sie, daß Sie vielleicht nie mehr Gelegenheit haben werden, sie so vortheilhaft zu ver äußern. Tie Münze hat sür mich ei nen Liebhaberwerth, den ich gerne be zahle« »Und für mich hat sie einen Liebhaberinnenwertb. der nnbezahls bar ist« sagte das Fräulenn licht-lind »Sie ist nämlich sammt dem tlrrn band ein Geschenk meine-:- Verlobteis ·' »Ihr Verlobter w.:-d wahrschein lich nicht böse sein nnd Ihnen ein-.- an dere Münze schenken. ireint er er fährt, was sür ein gute-;- isieidiait Sie mit dieser gemacht haisen « Die Hartniickiglett Fee Fremden bewog nun doch das syraniein zu der Frage: »Was münden Eie denn Für sdie Münze geben ?« , ,,Zweihundert Franl.« s »Mir ist sie mehr werth« Also dreihundert« Das Fräulein schüttelte abwehrend E Jetl wurde Warnsley hiyig »Es ist nicht meine Art, inn Dinge, die ich gerne besisen will, lange zu seilschen. Ich nenne Ihnen als letztes, aller dings bedeutend zu hoch gegriffenes Angebot sünshnnderft Frant.« »Ich bedanke, mein Herr.« » »Aber Sie sagten doch, es fehle Its inen zu Ihrem Glücke nichte- als Oeld." sagte, über so viel Standhais tigteit verwundert der Englander ! »Das is: richtig. Doch fünfhundert Frant sind tin-in der sünszigste Theil dessen, was mir zu meinem Glücke fehlt«, erklärte die kleine Pariserin mit Wichtigteit ’ Warnsley erschrak sast ob der gro ßen Summe Mit bedauernder Miene gab er das Armband zurück und sagte: »Was wallten Sie nur mit so viel Geld anfangen, mein Fräulein ?« »Damit würde ich mir die Zustim mung des Vaters meines Verlobten zu unserer Verbeirathung ertausen So viel verlangt nämlich der alte Herr Mitgift von seiner künftigen Schwiegertochter.« »Nun, sehr bescheiden scheint der Herr gerade nicht zu sein,« meinte Wamslen »Ist er denn selbst so reich?« »Noch viel reicher. Er ist einer der Jst-n Antiquitätenhändler von Ps. g « »Was Sie sagen! Es ist doch nicht etwa qar Herr Laiidricourt?« »Freilich ist er’s. Und sein Sohn Namen-nd ist mein Verlobten den er jeyt auf Reisen schicken will, weil er erfahren hat, daß er eine arme Ver cäuferin liebt und heirathen will« Nur rniibiain unterdrückte das Fräulein bei diesen Worten die Thröi «Trösten Sie fich, mein Fräulein.’ nnd hoffen Sie,« sagte Wams-ten mitfühlend »Auch Landrieourt wird kein steinerne-I Herz haben nnd zuletzt vielleicht inschgebein wenn Sie. und Rr Ver-loher nur tapfer sind. Und seien der Münze möchte ich Ihnen dein-end Ueberleaung empfehlen Ich Ieede inte jedenfalls erlauben, in die hPse; Fasse noch einmal M sasprechen.« Er bezahlte seine sdandiåisdk und ging. « . . Jnfolge einer lisiclitcn Erkrankung konnte Wart-isten crit acht Tage späte-r wieder san seine LIiiinzr denken Er hatte an diesem Tage einen in Pan-k ansiisimsen Landsmann in besuchen nnd wollte nuf drin Heimweng bei Landriconrt vol-sprechen nnd Lein-r balbr Münze zurückkwrlnngcn Erin Landsmann, ein gewisser Trnmsard. empfing ihn mit gelzcimnißvollcn An deutungcn über eine ihni zugedacht-s Ueberraschung-' »Was haben Sie denn iiir mich. daß Sie so grbrininiszvoll thun?" erkundigte sich Wnrnslrn »Eine große-, aber leicht nnr halbe Freude-A antwortete Dank-Zorn »Eine halbe Freude ist immer not-k nichr als gar keine,« scherzte Waran len »Bei-süßen Sie mir die halbe Freude wenigstens dadurch. dass Sie s mich damit niclit länaer ans die Fol ter spannen« »Ich will Sie sosokt glücklich ma chen.« sagte Dratvsord, aus einer Schnblasdcs trink-H Selirribtiiches ei nen kleinen in Seidenmpier gehüll ten Gegenstand nehmend. »Hier schenke ich Ihnen eine große Naritiit fin Jiire Münzeniammlunq-« War-isten wickeln- das Geschenk neugierig ans seiner llmhülliing. Der freudiae Schimmer in seinen Augen verwandelte sich aber iosort in itnrs tes Staunen beim Anblick dessen wag zum Vorichein kam. »Mir scheint ich hiebr mich verrech net.« bemerkte DrawsorI »Wie ich sche, bereitet Ihnen mein Geschenk nicht einmal eine bale Frei-du« . »Ist Oft DUCL Ilkvkc Drum-usw ich kann über thi- Geschenk augen blicklich nur verblüfft nnd nicht er freut sein. Wo haben sie um des Himmels willen das Ding ber?« »Ich habe es gestern im Laden ei nes Antiguitatonhändlers entdeckt Auf meine Erkundignng erklärte mir der Mann, es iei eine große numsgts inatisrbe nnd zugleich historische Na ritöt, nämlich eine halbe Goldmünze, die einst dem König Cbilderich in der Verbannnng eingebiindiat wurde »Wir Zeichen, dasi er in sein verlorene-J Reich zurückkehren nnd seinen Tbron wieder besteigen dürfe Tisi ich Ists-re Liebhaberei iiir seltene Miinzen kenne erwarb ich das seltene Stiirk iiir Sie« »Der Händler beißt Landriconri « nicht wahr?« sragte Wams-im »Bisher wissen Sie das? Habe-i Sie diese Münze schon vor mir bei» ihm gesehen? « - »Ich habe sie sogar noch iriikier; gesehen als Landriconrt selbst Erit von mir bat er sie in Verwabrwg be- J kommen Er sollte mir die zweite Hölste dazu verschaffen Statt des sen bat nun der Spisbnbe auch die Hälfte verkauft die ich bereits besaß. z Doch er soll mir sosort Rechenschaft geben!« Warnglen cmptabl sich eiligst von seinem Landsmann nnd machte sich auf den Weg zu Landricanrt Er war empört nnd konnte dass Vorgehen des Antiquitätenböndlerg nur begrei sen. wenn er animan daß sich Lan dricourt ihm gegenüber werde recht setigen können Wiederholt blieb Barnclev noch aus der Straße ste hen und priiite die halbe Münze, um sich zu überzeugendasz er Landrirourt auch nicht mit einem Gedanken un recht thue. Es war aber kein Zweisel möglich. Was ihm sein Landsmann soeben geschenkt hatte, war sein ur eigenstes Eigenthum Er nahm sich dor, Landrirourt gründlich das Hand wer-c zu legen. Der sollte keinen Sammler mehr betrügen Jn Gedanken bereits bei der ichs nen daridichuliveeläuierin entschloß er sich, sie auch persönlich nufzusuchen um sich Gewißheit darüber zu ver schaften daß seine und ihre Münzen hälfte zueinander paßten Er trat in den Laden nnd erklärte sofort: »Ich komme wearn dir its-in ze, mein Fräulein!« »Bei-alten ich vertuuåe iu- nicht.« antwortete das Fräulein fest. »Von heute an hat sie übrigens einen noch höheren Werth sür mich.« «Wieio.'« »Heute geht der, der sie mir ge schenkt hat, ins Ausland Da soll mir die Münze eine stete Erinnerung an ihn sein. Jch werde ihn ja fett so lange nicht sehen." Die Kleine kämpfte mit Thtiinen »Bei-beten Sie nur den Muth nist. räulein,« trösteteWarnöley, dem sein chebedürlnisz plötlich einen herr lichen Gedanken einsah .,Vielleicht habe ich es in der Hand, Deren Lan dricourt so umzustiinnien, daß er fei nen Sohn überhaupt nicht von Paris sortschickt.« »O, wenn Sie dazu imstande wa ren, meine Dankbarkeit würde gren senlos sein« " »Ich bin vielleicht zu noch mehr im Binde Es ist nicht ganz ausgeschlos dass ich Herrn Landricourt be wege, Ihre Verlobung mit seinem Sohne mit freundlichen Blicken zu he trachten.« »Ach. wenn Sie es dahin brächten, Sie würden mich dadursz wirtlch zu jedem Opfer vewslichten.« »Für-den Sie mir siir einen solchen Dienst auch die halbe Münze non Ih rem Armbaud opfern F« »Um-gis Wenn mir der Gebet selbst stehet wäre, könnte ich ja sein Mut W tatst-E - E E «E1ng Såss Feäglein Wen Sie mit W nur« das ich Ihre holde Män se mit einer anderen Hälfte IMMEN Qh die ickz besitze Tsik Verläuferin wrllialzkte dem Wunsche Wenigstens und reichte ihm ihr Zinnen-nd Wornslen legte beide Hälften der Münze aus dem Laden tische zusammen nnd sah mit Freu den- daß sie liickenlesks zninsmnenpnizi feu. szjs illrmbnxkd mrfickknbcnd sagte er: »Ich glaube-, io wie Ich jetzt aus diesen zwei Bruchitücken eine ganze Miler gemacht inbe- ie werde ich alt-S Jlmen und Herrn Landes« courts Sohn mich ein Paar machen können Gelingt mit das so net-lau sen Sie mir also das Anlninniel ihres Akmbandeiks »P« .O. dnnn schenke ich es Ihnen sammt dem Armbnnd!'« jouchzie das Fräulein N»Heiien Sie meine Begebelichkeii nicht Fräulein sonst verlange ich am Ende mit dem Armband zugleich die Hand, die es schmückt.« scherzte Wams-Im und empfahl sich. o o i Landrirourt empfing den Englän der mit so viel Unbefangenheit und Sicherheit« daß dieser, ganz gegen seine Absicht, mit den Vorwürfen, die er ihm zu machen hatte, vorläufig zu riicktuelt »Ich bin sehr erfreut uber Jhr Konntten«, erklärte Landricourt strahlend »Dein-abi· hatte ich zu Jbs nen geschickt, unt Sie unt Ihren Ve« such zu bitten« »Bei-halb denn? Jst Ihnen viel leicht meine halbe Münze abhanden Flammend-" fragte Wams-lett »Im Gegentheih ich habe die dazu gehörige Hälfte gefunden —- Hier, mein Herrl« Zu Wams-lehr- nraßlosent Staunen legte Ländrieourt die zwei Hälften der Münze var ihn aus den Laden tisch. Er fand keine Worte, seinem Erstaunen Ausdruck zu geben, son tdern starrte in stnrnnier Fassung-Zw ssiqteit die Münze an. f »Nicht wahr Sie statuten über lmeine Jirialeit mein Denk-" sprach iLandrirourt selbstaesällia »Da-z ist Haber noch nicht Alles1 Der Werth die ser Münze verdreisacht sich noch da durch, daß die ergänzende Hälfte von einer alten llrlunde benleitet ist, aus« der hervorgeht daß die Münze in einem grosser- historisehcn Moment in zwei Oäliten getheilt wurde und irn Leben des- Begriinders der sranzasis schen Monarchie eine grosze Rolle spielte-. Man fand die Miinzhäliten beide itn Grabe des Königs Cliildei rich. dass im Jahre 1536 bei Tom-nah entdeckt wurde.« Landrironrt legte bei diesen Wor ten ein vertriebtes. mit til-erzeugenden cinrissen versehenes und mit Schrift ziiqen von ehrwiirdigster Unlesbar-« seit bedecktes Blatt Pergament neben die Münze. Warnslen hatte sich inzwischen so weit von seinem Staunen erholt, unt die Münzbälften genauer drüer zu können Er sand. dasi die eine Hälfte « eine sehr gelungene Nachbildung der» seinigen war, die er in der Tasche; hatte, und daß die andere Hälfte eines sebr geschickt fabrizirte Ergänzung der s ersten Hälfte war. In einigen unbe deutenden Abweichungen an der Bruchkante war jedoch zu erkenneni daß die Münze, wahrscheinlich auf galvanodlastischeni Wege-, ini Ganzen hergestellt und dann in zwei Hälften gebrochen worden war, um eine mög lichst natürliche Bruchlinie zu errei . Hätte Warnsleh nicht gewttßt.! wo sich die Theile der echten Münze! befanden, er würde sich wohl habt-w täuschen lasfen, so vortrefflich war diel Fälfchung ausgesalten Fest begriff er auch, warum Landrirourt seinei echte halbe Münze so rasch zu verkau sen gewagt hatte. Er hatte ja einen« ganz hübschen Ersab dafür, vielleicht sogar in mehreren Exemplaren 1 Schweige-nd barg War-isten die Münze in seiner Geldbörfe und ließ die Urkunde unbeschen in der Rock tasche verschwinden Dann sprach er: ; »Sie haben sich sehr Viel Mühe gegen j ben, mein Herr. Jch fürchte nur, Sie f werden nicht aus Jbre Rechnung kom men.' l i Landricourt zog die Brauen hoch. »Mein Dem ich daks Wohl nicht an-i nehmen, dasz Sie jetzt, nachdem ich Sie besriedigtshabe, am Preise dieser Raritöt mökeln wollen, den Sie übri gens noch gar nicht kennen, mit dem « Sie sich aber irn Voraus einverstan den zeigten, indem Sie die Münze sammt der Urkunde elnsach in die Tasche steckten« « »O, ich habe noch mehr in der Tasche« sagte Warnsley scharf. »zum Beispiel jene echte Hälfte der Münze, die ich Ihnen anvertraut habe, und die Sie, im Vertrauen ans Jhre ge slungene Fälschnna, aestern einem »denn verkauftem durch den sie wie der in meinen Besik kam. Jch glaube auch die andere Hälfte der Münze so gut wie in der Tasche zu haben. und vor Allem habe ich Sie selbst in der Tasche« Landricaurt erschrak sichtlich. doch faßte er ssch bald wieder. So rasch wollte er sich nicht untertrieaen las sen· Er naan seine ganze Dreistigs seit zusammen und erklärte-: »Von Illem was Iie sagen, verstehe ich sur sa viel. daß Sie mich der Fäl ssuna Wchtiaen Uenn Sie aber an der Echtheit der ane eiteln, dann brauchen sie sie sa zu ges aus mit sammt der Urhtnde.' »Sie vergessen, mein Reben daß ich in diefern Falle nur sur Heraus gabe der einen Hälfte der Witze ver pflichtet wäre. Denn wenn die Münze fo echt ist, wie Sie mich glau ben machen wollen, fo ift in die an dere Hälfte mein Eigenthum Diese Hälfte Ihrer MiinFe im Vereine mit meiner echten Hälfte würde geringer-, eine Anteiqx gegen Eie wegen Ver untreunng nnd versuchten Betrage-z sn rechtfertigen« Jetzt verlor Landrirourt doch feine Fassung Wenn der Engltjnder die Anzeige machte, war rr verloren Man hätte ilnn nicht nur in diesem Fall einen Betrug nachweisen können. fondern es miiren auch noch andere Leute« die er ähnlich bedient hatte, hinter seine Schliche gekommen und hätten ihn gerichtlich belannt Das mußte verhindert werden nni jeden Preis-. llngemein sanft sagte er nlfoz »Ich verfichere Ihnen, mein Herr daß meine Hände rein find, wenn gleich hier in der That eine Fälfchnnzf vorzuliegcn scheint. Ich wäre dann nur feldft das erste Opfer der Fäl fchung. Ich habe nämlich die fehlen de Hälfte der Münze von einem Ge fchiiftsfrennde erwarben Gegen ihn allein wäre eine Anzeige gerechtfer tigt. Die Strafe würde freilich nnr feine zahlreiche Familie treffen. Aus Rücksicht auf diefe würde ich mich je denfalls einem Verfahren gegen den Betrüger nicht anfchließen.« »Wie heißt denn dieser Geschäft-: frrnnd2« fragte Warnslen ungläubig »Ich will feinen Namen nicht nen nen — feiner armen Familie zu liebe-« »Sei-ein« sagte Warnslen nomini »Jhre humane Rücksichtnahme ehrt Sie außerordentlich Vielleicht folge ich Ihrem schönen Beispiel nnd nn ierlasse die Betragsanzeige Die An zeiae wegen Verantrennng werde irli aber jedensalls gegen Sie erstatten. Sie leugnen doch nicht etwa, daiz Sie meine Hälfte der Münze verkauft ha beii?« Laiidrieoiirt fah wirklich keine Möglichkeit, das zu leugnen Es blieb nichts iibrig, als den Englander durch Güte unizustiinmen »Verzei hen Sie inir den kleinen Fehltriti. mein Herr Ich will das Geld, das ich siir die halbe Münze bekommen bade. gerne zurückgeben Dann ist Niemand geschädigt Auch ich bade Familie nnd s-—« » ..Habeii Eie mehrere Kinder?« l »Nur einen Sohn. mein Here« i »Habt-n Sie für den auch so viel »Der; wie sür die Kinder des Man nes, der die Flilschiina aiii dein Oe wissen haben soll 7« ! »Gewiß, mein Dere, freilich « « l »Nun, was haben Sie an Ihrem Sohn ans-zusehen ?'· . »Seine Neigung, in der Liebe Tbarheiten zu begeben. Mein Sohn hat sich nämlich heimlich verlobt?«« »Was wollen Sie dagegen ma Tchm7" . »Ich werde ihn in’e Ausland schicken, damit er seine Liebe vergißt« »Hei-en Sie dem Mädchen etwas vorzumerien i« »Nichts, als daß sie als gänzlich mittellose Person meinen Sohn in ihre Rede gelockt bat- Für mich ist dacs iitirigens genug." »Für mich iit es jetzt auch gewiss sagte War-idem sich zur Thür wen dend. »Ich innß gehen, sonst ver säume ich die .- «t, während welcher der Staat-Fantoli t zu sprechen ist« »Aber, mein Herr-, seien Sie doch nicht so aransainl« bat Laiidriceiirt «Haben Sie Erbarmen und verzeihen Sie niir." , f Tei- Englandek schien nachzudenken und meinte dann: ,,Ekbarinen gegen Erbarmen Eine kleine Buße haben Sie immerhin verdient Jch will sie Ihnen zum Vortheil Ihre-J nur un belaunteu Sohnes auferlegen, indem ich die Nirlitetstattung einer Anzeige davon abhängig mache, das-, Sie fei ner Neigung zu jenem armen Mad chen nicht mehr entgegen sind-« Landricourt glaubte schon gewon nen zu haben. »Ich begreiie zwar Jbr Interesse iiik meinen Sohn und sein Verhältniss zu einem armen Mädchen nicht, will aber Ihrem Wunsche gern entsprechen Dafür ; lassen Sie mir jed. di die Münze und » die Urkunde da « nicht tvalir?« ! War-isten lächelte. »So leicht bin lich nicht zu befriedigen, mein Lieber. Ich gebe sicher. Wenn Sie heute Ibend kaen Sohn mit feiner Dame im Familienlreiie regelt-echt ver-loben wollen, zu welcher Feietlichkeit ich mir eine Einladung erbitte, dann will ich Ihnen die beiden Fölschungen aus-ful gen.« Landrieourt machte ein Gesicht, als hätte man ihm Galle eitigeträufelt, Ersand jedoch keinen anderen Aug-i weg aus leinee Klemme und sagte deshalb: »Es lei. Kommen Sie also ute Idend unt acht illu- in meine bnung, im ersten Stock dieses Ge kiiudech um Zeuge der Verlobung zu ein.'« »Ich werde piinttlich zur Stelle sein«. sprach Waruslen nnd ging. Am Abend fand richtig die Verlo bung statt. Vier Gliickliche wohnten ihr bei: Namnond und seine Braut, Waeiisley, der in den Besit der echten beiden Hälften der Münze gelangt war. und Landeicourt, delleu Glück darin bestand, die Beweis« sei-It at großen Schlauheit wieder in edit Ende zu bekommen «