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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Oct. 22, 1909)
Was die Nacht verbarg Roman von E P Oppknheim -«-------.«A w- M- :A- IM LSUVSHWTWLHJLS »W:-:.--: :--x---«.: stMMMs (21. Fortsetzung) 35. Kapitel. Frau Friesicte steckte vorsichtig den Kopf durch die Thürfpalte in Holl «elbers Arbeitszimnier. »Da is schon siedet jemand, der Jhnen sprechen , möchte,« sagte sie. »Und ick wees sich —- foll ick die —- die Dame nu ’rinlassen oder ——' Von einer beglückenden Hoffnung etfiilkt, war heinz aufgefprungen und fragte hastig: »Eine Dame —— sagen Stett —- Wie sieht die Dame aus?M i Die Aufwärterin zuckte die Achseln» »Ja. ick weefz nich!« meinte sie und; fah heinz merkwürdig an. »Seht: elejant, aber ——" l Ungeduldig drängte der junge Schriftsteller »Das sie anen denn keinen Namen genannt?« »Ja foll Jhnen bloß sagen, das Fräulein vom DohratosTheater wäre den« Die kleine Chorftin also! heinz fühlte fich tief entiäuscht. Für einen Augenblick hatte er dem Gedanken Raum gegeben, daß es Margot fein könne« die ihn da aufsuchte. Freilich mußte er sich sagen, daß feine An nahme sehr thöricht gewesen fei; erft der Brief« der sie von seiner Unter redung mit Dombrowsti und der an geblieben Frau Longtree unterrichtete, hätte Margot möglicherweise Veran lassung dazu geben können, nach Ber lin zueiickzukehren und dieser Brief konnte ja erst heute in ihre Hände ge langen. Jedenfalls bedeutete ihm der sefuch Fräulein Mieze Hofmeifters eine Ueberraschung »Im-ten Sie die Dame hereint« gebot er kurz. »Und sorgen Sie, daß wir nicht gestört werden. Es sind wichtige geschäftliche Dinge, die ich mit ihr if verhandeln habe.'« Das liebenswürdige Lächeln der Frau Fiesicke zeigte mehr als deut lich, wie felienfett ihr Glaube an diese wichtigen geschäftlichen Dinge war. Sie murmelte irgend etwas Unveritiindliches vor sich bin. während sie litnauöging die wartende Chori ftin her-einzuführen, und hinter der »Motiven Mede« warf sie die Thür recht unsanft ins Schloß. Vier in seiner Wohnung legte Hetnz in seinem Benehmen gegen das Mädchen noch mehr Zurückhaltung an den Tag, als er es bei ihren früheren Beaegnungen gethan hatte. Auch sie war während der ersten Minuten etwas befangen, aber sie machte sich rasch von ihrer Verlegen heit frei und sagte nach den ersten Worten der Begrüßung: »Sie wer den gewiß erstaunt sein, mich hier zu sehen. Aber ich wollte doch gern wis sen, ob Sie mit Ver Frau gesprochen haben und ob ich recht hatte mit mei ner Bermuthung.« » being hielt es für gut, sie nicht in alles einzuweihen »Es scheint doch nicht«. sagte er ausweichend »Die erste Unterredun brachte uns teine rechte Klarheit. Aber eg ist immer hin möglich, daß uns die Frau nicht in allen Stücken die Wahrheit sagte.« Fräulein Mieze, deren helle Augen die reiche und geichrnackvolle Einrich tung des Zinimers einer eingehenden Mutterung unterzogen hatten, sagte ziemlich gleichgültig: »Na, lassen Sie sich man nicht von ihr täuschen. Jch glaube sicher, daß es seine Frau ist. — Aber wunderhiibsch wohnen Sie!« " Der unvermittelte Uebergang ent lockte Heinz unwillkürlich ein Lächeln. M es war ihm nicht erwünscht, dasi ihr Gespräch sich mit anderem als mit Der Matteni’schen Angelegenheit be schäftigt er entgegnete deshalb ziem iich kurz: »Ja. ich liebe es, mich in .etset geschmackvollen Umgebung zu Warn. —- Etwsas Neues.haben Sie doch in der Zwischenzeit vermuthlich dicht trinkt-III . , Fräulein Miete spielte mit dem Griff ihres Sonnenschirme9, und es dauerte merkwürdia lange, ehe sie zö gernd erwiderte: ,,6tirag Neues-? — I- Nein —- dzs nicht gerade. Aber ich Thätte Ihnen —« Sie stockte. Heini war überrascht, hütete sich aber wohl, das zu zeigen. »Sie haben mir noch etwas zu sa gen? Etwas, was Sie von Otto Mariens. von dem wirklichen und noch lebenden Otto Mariens wissen?« Die Frage war ein wenig kühn, aber er erkannte, daß er das Rechte getroffen hatte. Mit offenem Erstaunen sah ihn ulein Mirze an. »Wie können Sie ist irdisch« fragte sie. »Es-then Sie vielleicht doch mit der Polizei zu Mark Er schüttelte lächelnd den Kopf. »Sie viirfen mir meine Frage nicht iibel sehmen«, fuhr die Choriftin fort. Es muß mich ja doch wundern, daß : « die sich to ier sük den Fall interes srses syrv to gut über alles Bescheid M « · Sie wissen ohne Zweifel, daß ich Heller bin. Der sGall hat ein Wiesen-per Hut-resi- ni — das ist alle-X «Uscd Sie lagen ei wirklich nie . seit-Ziem- iman Ihr-ein' Fort -- reiten von Ists-kir- F D ..So lange ich nicht auf Grund ei-· gener Nachforschunaen die tut-erzeu Raung gewinnen muß, daß das zu » meiner Kenntniß Gelangte den Mord auftlären lann — nein. Jn dieserns Full wäre es natürlich ineine staats bürgerliche Pflicht, zu sprechen; aber selbst wenn ich gezwungen werden sollte. der Polizei davon Mitteilung zu machen, daß ich die Frau des Er mordeten entdeckt hab-e. werde ich docki Ihren Namen, mein Fräulein, nicht nennen. Tessen können Sie versichert tein.' Fräulein Mieze studirte angele gentlickp das Muster des Teppichs. »Ja diesem Falle brauchten Sie mei: nen Namen freilich nicht zu nennen«. sagte fie langsam. »Aber wenn ich Ihnen unbedinat vertrauen ioll mits fen Sie mir das ausdrückliche Verspre chen geben« es in teinern Falle zu täun.« Hnllielder fah ein, daß er ein ge waates Spiel trieb. ihr die verlangte Erlläruna zu geben; aber er erkann te auch. daß sie ohne das nicht reden würde. Er entichloß sich deshalb rasch. »Ich verspreche es Ihnen«« sagte er ruhig. »Sie diirfen mir unbedingt vertrauen. Fräulein Hof-meisten Jch werde arwiß nur zu Järesn Besten handeln-" Sie Helohnte idn mit einem dani baren Blick und dann iaate sie cn«it einein erleichternden Seuiierz »Ich will Ihnen nur gestehen, daß ich ei gentlich aetotn en bin, Sie unt Ih ren Rath zu bitten. Ich weiß nian lich nicht, wie ich mich in einer aetoifs ieu Sache verhalten soll. « Ein paar Wochen var feinem Tor-e besuch te mich Mariens. Er war sehr un ruhig damals, und er tmn schließlich rnit« einer Bitte herzus. die mir sehr seltsam vorlam.« »Um was bat er Zie?« Ich sollte einige wichtige Vapiere in Ausbewabrung nehmen, die bei ihm angeblich nictst sicher wären. Ich dachte, es müsse sich mindestens un! kostbare Werthpaviere handeln, aber was schließlich herauslani, war dirett albern. Die Papiere bestanden näm lich nur aus zwei Briesen.« Eins — aus irr-sei Briefen?« So gut sich Hollselder in der Gewalt hat te, in diesem Augenblick veriagte seine Selbstbeberrschuna. Er mbmete unges stiirn, und unwillkürlich hatte er sich gegen die Cborisiin voraeneigt. »Ha ben Sie dies-e Briefe aeseben?« »Gewiß habe ich sie aeieben Er that sie ia in meiner Gegenwart in einen Umschlan, den er siins Mal ver siegeltr. Jch habe ihn nie so feierlich gesehen wie damals. Hundert Mal beschwor er mich, den Umschlaq wie meinen Auqapsel zu bitten. Ich dach te, es müsse irgend eine alte Liebes aeschichte von ihm dahinter stecken, nnd ich binM denn auch daraus einge gangen.« « .Waruni haben Sie bei Ihrer Ber: nebmung nichts von diesen Briesen PNMP »Weil ich nicht mehr daran dachte. Ich hatte sie weg-geschlossen und habe sie später rein vergessen Erst vor ein paar Tagen fielen sie srnir wieder in die bande.' - »Was beben Sie damit nemacht?« fragte heim. ; »Nichts-. Jch habe sie wieder ein quschlossem Jetzt frage ich Sie, was zich damit anfangen solls« « .Geben Sie mir die Briesel« sagte Heinz rasch und bestimmt. »Sie tönet ten sonst ernite Ungelegenheiten da mit beben. Von mir aber wird tein Mensch erfahren, wern ich ihren Be sih verdanke.« »Ach, ich wiu i« froh sein« wem- ich bas· Zeug los bin', erwiderte das Mädchen. »Ich mag mit der ganzen Sache nichts mehr zu thun bat-en Iber ich will mich auch keiner Ge fahr aussehen, und ich weiß nicht, ob II berechtigt bin, sie Ihnen zu ge n.« « » , s Hollfelders Gedanken srbeileten lsielIerheiit« einen Grund ausfindig Hu machen, der sie beweaen inußte·« kihm die Dolumente augzuhändigen. »Sie sind dazu berechtigi«, sagte er,. um Zeit zur Ueberlegunq zu gewin nen. »Sie vermutheten ja schon ielbsi, daß es sich dabei um eine alte Liebesqeschichte handelt. Ich will Ihnen nur gestehen, daß ich vorhin nicht ganz aufrickiisq geaen Sie gewe ssen bin.« Er hatte sich ietzt einen gewagien Plan zurechtgelegt, nach dem er handeln mußte. »Ich sagte Ihnen, daß ich nur ein rein schrift stellerisches Interesse an dein Fall Mariens hätte. In Wirklichkeit koni rnen jedoch noch einige andere Grün de hinzu. Ich lenne eine Dame, die iriiher einmal in Beziehungen zu Mariens gestanden hat —- ich bin gut, sehr gut auch mii ihr befreundet. Die se Dame befindet sieh in qroßer Un ruhe. weil einige ihrer Briefe, die sie an Mariens geschrieben und die sich sicherlich noch in seinem Besih besin den mußten, nach feinem Tode nicht ausgefunden wurden. Die e ist nämlich fett — verheirathei.« Er atlimete schwer. »Um diese Briese handelt ei sich hier ohne Frage. Sie haben mit dein Mord gar nichts zu lcha en, aber ei wärt-e der betreffen e begreiflicheriveise eine gep ße sen-hinun- sein, sie zerriiel zu er halten. Sie sehen als-. daß Sie ein -- —-- »I- - , f gutes Wert thun, wenn Sie sie rnir aushändigen.« »Ja. wenn et lo W« meinte Fräulein Mieze erleichtert. «D«nn kann ich fie Ihnen freilich gest-» Und ietzt verstehe ich auch, warum Sie sich aiar fo sehr für diefe dumme Mordgeschichte interessieren die tnir schon genug fchlaflofe Nächte geleitet lut. —— Ich habe den Umfchlaa nett Fen Briefen mitgebracht Hier find te.« Als Heini den Umfchlag aus«- ib ren Händen nahm, zitterten feine Finger. und in feinen Schlöfen häm merte das Blut. - Sie aber war offenbar froh, daß sich die Sache fo glatt fiir sie erledigt hatte. »So«. meinte sie ziemlich sorgte-e indem sie sich erhob. -.Dae; iräre icks nun glücklich los. — Wasi ich nsch innen wollte ——-« sie trIat vor einen spiegel und rückte ihren Hut zurecht — »iibermorgen wird das ne e Stück zum ersten Male aufge fii rt. Ich habe eine hübsche Rolle darin. eine. wo man auch etwas spre chen mußk Sie beobachtete im Spiegel fein Gesicht, und er beeilte sich, ihr zu ver sicheru, daß er trinenfalls verfehlen wurde-, sie in dieser neuen Rolle zn fe ben. »Ja. srer Sie werden teine Kar ten mejr belotnrnen«. fagte sie. Zither wenn Ihnen fehr viel daran liegt — ich Lade mir fiir theures Geld zwei Karten aetauft. die allerdings eigent lich für einen anderen bestimmt eva ren. aber «-'« »Wenn ich Sie nicht geradezu br raube, würde es mich herzlich freuen, wenn Sie mir die Karten überlassen wollten« Natürlich machte ihm die lleine Choriftin die Freude, und ebenso na türlich mußte er den gleichen Preis dafür zahlen, den die ominölen Händ ler verlangt hätten —- das Dreifache idres Wettbes nämlich. Aber er be fchlofi in der Stille feines Herzens, I noch ein Uebriaeö w thun und Fräu llein Miete aus Ertenntlichteit fiir i f »F - den unfchänbaren Dienst, den sie ihm » erkviefen hatte, am Abend ihr-er erften l wirklichen Rolle auf der Bühne einen Blumenstrauß überreichen zu lassen, ; sc groß wie ein Mgenrad. , l Lis. Kapitel. Bis zum späten Nachmittag muß te being auf Herbert warten Dann ; endlich tarn er, müde nnd abgestutzt-it »Ich bin den aanzen Tag herum F aelaufen" . ignte er, sich Heinz segen WAWF iiber aus einen Stuhl fallen lassend. «Natiirl ich lauter vergebliche Wege. Aber in unserer Lage wagt man ja auch das Aussichtsloseste.' aUrsein-mehr ist rnir zugespllem ohne daß ich mich hätte darum biniüben müssenN erwiderte Heinz. «Jch habe das, was w:r und andere io lange vergeblich gesucht haben » die Briefe der Prinzessin!« In größter Ueberraschung fuhr Herbert anz. Wie ist das möglich?« fragte er erreat »Zind Sie Jisrer Sack-e ganz Meis« »Ganz sicher! --— Ich habe mir nn« tiirlich nicht erlauben diirfen, die Brieie zu lesen —- sie befinden sich in versieaeltem Umschlan. Aber wenn Sie alles erfahren haben, werden auch Sie nicht mehr zweifeln« Er berichtetr. was ihm die ileine Choristin anvertraut hatte. Als bollielder schwieg. sagte Her bert rudia1 »Wenn Sie mir das Pa clet einbiindiaen wollen — ich erlau be doch, daß ich befugt bin, es zu öff nen.« Heini übers-ab ibrn den Umschlag, Herbert löste die Siegel prüste die Brieie sorgfältig, und dann sagte er rnit einem tiefen Aufritt-wem .Ja — es sind Marias Briefe. Wir rniissen tiie Prinzessin sofort telegrapbisch von ihrer Wiedererlangung bin-ich richtigen Aber wir dürfen uns nicht verhehlen, daß wir nnr uni einen Hei nen Schritt weiter gelornrnen sind. Es isi ja sehr schön, daß uns diese Pa piere leinen Schaden mehr thun tön nen, aber die Gefahr, in der Maegeot schwebt, wird dadurch nichtanö Welt geschafft-« »Natürlich nicht. Aber das Be Fö sztseirn daß diese Briefe nicht eines neu Tages bei einem dritten anf iauchen können, ist doch immerhin eine grosse Beruhigung. —- hnben Sie die Absicht, sie zu vernichtenk herbert lächelte »Ich werde zu verhindern wissen, daß sie noch ein mal in die Hände eines Unbefugten fallen —- verlassen Sie sich daraus! —- Nun aber müssen wir vor allein daran denken, unsere Aufklärung-Bar beiten iortenietzen Es ist doch in der Zwischenzeit nichts Neues darüber zu Ihrer Kenntniß gelangt?« »Dariiber —- nein«, erwiderte Heinz zögernd und in leichter Verle genheit. »Aber ich empfing heute Vormittaa allerdings noch einen an deren Besuch. Der Oberstlieutenant Arnstors sah uns gestern Abend in das Theater gehen und machte mir daraufhin heute das Vergnügen sei net Besuches.« Herbeet richtete sich höher auf, und fein eneraisch aeschnittenes Gesicht nalnn einen adtveiienden Ausdruck an. »Ich habe das doch wohl nicht so zu verstehen, daß meine Person dein deren Oderftlieutenant Ursa e geben dabe, Sie aufzustehen « ragte er takt .,Es irae vielleicht auch wegen mei nes Zusammenseini mit Ihnen, daß der here Oberstiieutenant zu rnir tm', entgegnete dein-i ausweichend »Bei allein aber schien ihn etwas an deres herzufiiheen.« Webeingen machte eine Bewegung leichter Ungeduld »Ist es nothwen dig. daß Sie rnir —« «Gesiatten Sie mir, davon zu spre chen, denn ich muß Sie um Ihren Rath bitten, wie ich mich zu verhal ten dabe. —- Idr Siiefvaier stellte mir allerlei Fragen, deren Zusam mendang mir nicht recht verständlich war, und die ich zu meinem großen Bedauern sticht aans offen beantwor ten tonnte. Vor allem erkundigte er sich, ob ich irgend etwas über Dom broxvsti wüßte. das seine Satisfak tionsiöhiakeit in Frage stiellte.« Oerbert blieb vor ihm sieben und fraqte erstaunt: »Wie kam er dazui Handelte er da irn Auftrag eines drittens« »Den Eindruck empfing ich nicht. --Es muß sich bei ilim selbst ein Ver-; dacht gegen Tombrorvsli gebildet ha ten über den übrigens im Club vons jeher allerlei geredet wurde Ich er lliirte ihm, daß ich fiir meine Person mich nicht mit Dembrorvsli schlagen würde. aber er gab sich nicht damit zufrieden. sondern verlangte von mir zu wissen, ob ich positive Anga ben machen lönnte, die Dombrowstis Ehrenlyastigteit in Zweifel setzten. Das aber lonnte ich nicht« « »Natürlich nicht!»Sie hatten ihm j: sagen müssen, daß der angebliches Privatgelehrte in Wahrheit ein rus- « sischer Spisel ist —- und er wäre dann in seiner Eigenschaft als Clubnriisd dent gezwungen gewesen, snun Ihrer Mittheilung gegen den Polen Ge brauch zu machen. An Ihnen oder vielmehr an Margot aber hätte Dorn brswsli sich sicherlich dasiir gerächt.« »So dachte auch ich, und ich schwieg deshalb dem Herrn Oberstlieutenant g.qeniiE-!er. Aber die Situation ist mir recht unangemde »Wenn ich nur begreifen lönnte, nie mein —- wie der Oberstlieute nant überhaupt dazu lam, Ihnen der artige Fragen zu stellen!« »Vielleicht wird es durch eine ande re seiner Fragen erklärt die scheinbar in keinem Zusammenhang damit stand. Er befragte mich noch ein mal auss Gewissen, ob ich mit Be-: stimmtbeit erklären tönne, daß Mut-i aat weder in dieettem noch indirettem Zusammenhang mit dem an Martens verübten Verbrechen stehe Als ichi diese Frage bejatyte meinte er, dassj also jeder Margot nuss schwerste und" aus das ungerechteste beleidige der einen Verdacht gegen sie öußerek Ungstiim trat Herbert aus ihn zu. «Wie soll ich das verstehen?« stieß er hervor »Sie glauben doch nicht et wa, dasz mein Stiesvater selbst sich mit -—-« Er verstummte denn eben war draußen die Wohnungsgloele ange schlagen. heinz ging hinausmn urnzu össnen. Es war ein Rodrpostbries siir ihn ab gegeben marden. Aus den erstens Blick erkannte er aus der Adresse die charakteristische Handschrift Dom s browstis. Er lehrte in Ins Arbeitsztmmer zurück, ehe er dag- Schreiben erbrach. «Eine Nachricht von Dombroth ; til —- Es scllte mich nicht sonder-lich Htvunderm wenn sie in Zusammen hang stände mit den Ltlndeutungen ’ Jshres i-C’-.tiefv.1tersäs.'« Er schnitt den Umlchlaa auf und entnahm ihm das mit flüchtigen. of isenbar in nroßer Eile hingewarfenen ’3eilen bedeckte Blatt. ! .Geedrter Herr Hdllfelder!« las Wer halt-laut vor. »Ein meinem stro ßen Bedauern iehe ich mich außer I Stande, meine Ihnen gegeben Zusa fae einst-lösen Er- haben sich in der Zwischenzeit allerlei Dinge ereignet, i i i s i i i die es mir zur Unmöglichteit ma-( chen mit der bewußten Angelegen-» heit drei Tage zu warten. Jch ver mag Ihnen keine näheren Ausschl-Eile zu gehen, bemerke jedoch. das-, alle Verhandlungen mit mir für Sie voll tornmen zwectlos wären. Der äußer ite Termin, bis zu welchem die Er tliirung Ihrer Durchlaucht der Prin gessen in meinen Händen fein müß te, ist die zehnte Stunde des morgigen Abends. Sollte ich bis dahin nicht im Besitz der erbetenen Ausschlüsse sein, würde ich mich leider genöthigt sehen, von meiner Entdeckung den Ihnen angedeuteten Gebrauch zu mu chen. Jch bin jedoch der Ueber-zeu gung, daß es Ihnen aus die eine oder die andere Art möglich sein wird, sich bis zu dem angegebenen Zettpuntt rnit Ihrer Durchlaucht zu verständi gen und mich rechtzeitig von dem Entschluß Ihrer Durchlaucht in Kenntnis zu sehen. Sie können versichert lein, daß nur der unerbittliche Druck von Verhält nissen, die zu ändern ich nicht die Macht habe, mir diese Aenderunq un serer Alt-rede erpreßt. In der Zuver sicht, jedoch. daß ei Ihnen möglich fein wird. auch den veränderten Ter min einzuhalten.»verl-leibe ich Nr sehr ergebener i Dvmbrowski.« holliekder ließ den Brief sinken und sah Herbert schweigend an. Webringen begegnete seinem Blick so te aber nur ruhig: »Wir werden ako das äußerfte versuchen müssen« die Spur des wirklichen Mörderö bis morgen Abend zu finden. Ich bin nicht optirniitifch genug, es irir mög lich zu halten, aber ej ist das einzige, was wir tbun können.« »du-en Sie sich über die Bedeu tunq dieses Briefes ——« hetbert chnitt ihm mit einer ra schen san bewegan das Wort ab. «Ueber die Be utun des Briefes erlaube ich rnir kein rtbeik,« sagte er merkwüqu bestimmt. »Im Le ben eines Mannes wie Dornbtoiviki können in ftiindkieb allerkei Zufällig Aus dein Ist-» In- Disku. »Wen! sind denn diese zwe( Gerippe eigenttich in Matienbad3" »Protzen, die Vidthun :vollen!« leiten eintreten, die seine Pläne und kBerechnungen über den Hausen wer en.« being fah auf seine Uhr. »Es ist; ziemlich spät geworden, aber wirl werden doch noch txseute Abend Frau! Longtree auffuchen miifsen.« s Wehringen strich ’sich mit einer langsamen Bewegung das haar aus der Stirn. »R- Sie werden sie am besten noch beute Abend aufsuchen«, bestätigte er ruhig. »Aber ich bin zu meinem Be " dauern außer Stande, Sie zu beglei .ten. denn ich habe eine andere, äu J ßerse dringende Abhaltung.« » Nun war Heini ernftlich befrem s-det. Herbert ging offenbar mit ei sner Absicht um« die er ihm zu ver bergen trachtete. und Hvllfelder war zu tattvoll, eine Frage zu stellen. Aber er meinte allerdings-, daß die Bemü hungen zur Aufklärung des Verbre chen-z ietzt allem anderen vorangehen müßten. »Wenn es Ihnen unmöglich ist« mit mir zu kommen. werde ich mich frei lich allein auf den Weg machen müs ien'«, erwiderte er, und feine Stimme hatte unwillliirlich einen liihleren Mann angenommen, «aber ich darf wohl hoffen, daß ich Sie wenigstens morgen friih —" .Jch tann Ihnen leider teine be stimmte Zufaae machen. wann ich mich Ihnen wieder irur Verfügung stellen tann«, unterbrach ibn Herbert ba stiza und in leichter Verleaendeit »Jet weiß nämlich nickt, wie weit eine An aeleaenheit, die leider aanz unauf schiebhar ist, meine Zeit beansprucht Aber ich glaube auch, Daß ich Ihnen nur wenig von Nutzen sei-: könnte. Ich tenne ja alles. was mit dem Mord zusammenhänat. nur vom Hö rensajxem während Sie bis in die kleinsten Einzelheiten qenau unter richtet sind. Ich ldnnte aus Untennl nifz irgend eines bedeutsamen Um standes vielleicht eher etwas verder ben. anstatt uns zu nützen.'« Er hatte sckan während der letzteni Worte nack- seinem Hut aearisien und war verschwunden ef:e sJeini etwas katie erwidern tannen. Hollielder, Ver ebenfalls- tur; das rzus das Haus verließ, fühlte sich non dem Benehmen des Freundes ernstlickx verstimmt, und er konnte es ihm um io schwerer verzeihen, als er diese plötzliche Gleichgültialeit aenen die Gefahr, die seiner Schwester drohte. nicht zu begreifen vermochte. Er ries die nächste Droschle an und and dem Kutscher die Adresse« die ihm der Bote aus dem Eldorados Theater ausgeschieden hatte. Es war eine weite Reise bie- tzinaus zu der angegebenen Straße im Norden der Stadt, und es mai eine häßliche Gegend, in die Heini lam. « Enge Straßenk mit arIuen, niichternen lMietlislasernen neuen es, die sie riurchsuhrem Straßen, die von einem ewia slutiienden Strom schlecht ac .tleideter Menschen ausgefüllt wur den, denen das Elend ihres Lebens deutlich genug aus den bleichen Ge sichtern aeschriehen stand. ’ Das HoteL vor dem der Kutscher Hschlieszlich hielt, unterschied sich äu Ißerlich in nichts von den Häuseruns - getdiimen seiner Umgebung. Aus den geöffneten Fenstern der Kneipe im sErdaeschoß tlana wüster Ljirm aui s die Straße hinaus, und Hemz muß ;te eine Anwandluna von Ekel ijbers l winden, ehe er sich dazu entschließen ilenntr. den dunklen Flur zu betre l ten. aus dem ilun eine mussige, mit dem Geruch schlechter Speisen und ranzigen Iettes aeschiviingerie Lust entgegenschlug. Ein Kellner, der mit seinem schmie rigen Irack und seiner unsaubeeen Wäsche vortresslich in diese Umgebung paßte. lam ihm entgegengestitrst. Eini Oa , der aussah wie hollselder und! na dazu in einer Droschle lam, mach-« te hier draußen immerhin zu den Seltenheiten gehören, denn der Mann brachte es trat aller an den Tag ge le· ten Hösltchleit und Unterwürfig let nicht fertig. seine ungeheure Ver wunderung ganz zu verbergen. «Wiinschen der Herr vielleicht Rini mer?« seagte er unter sartivii ren dern Dienern. »Ein Solon und mfSetilasziirnnsier im ersten Stock wäre rer —« »Nein, nein«, wehrte heinz ab, dem der bloße Gedanke, in diesem Hause wohnen zu sollen, einenSchauer über den Rücken jagte. Er entnahm seiner Börse ein blintendes Zehe-matt ftück und ließ es in die Händ des Kell netl gleiten, det vor freudiger Ueber raschung ver-Hin Ue Finger zu schlie ! ßen und die band zurückzuziehen fon dern mit ausgestrecktem Arm stehen blieb und sich erst an das Wunder die set Gabe gewöhnen zu müssen fchien . .Jn Ihrern Haufe wohnt eine Frau Lonatree?« fragte Demz, dem die Veriteineruna dei beglückten Gany meds etwas zu lange währte, unse duldig. Nun endlich raffte der Mann sich dazu auf, das Goldstück in die Tat zu schieben. »Gewiß, gewiß«, diener e er. «Zweiter Stock, Nummer 37. Frau Longtree mit Kindf »,.Ganz recht. Die Dame ift an weTend?« Da sagte hinter ihm eine heitere Stimme: «Jawohl, Frau Lo tree ist anwesend. Aber darf ich Wem was Sie von der Dame wünschen? Hollfelder wandte sich überrascht um. Vor ihm stand ein hagerer schwoll-rüstiger Messer-. der des-. Bis-i der duntel umlchatteten Auaen starr auf Hollfelders Gesicht gerichtet hielt. Vielleicht war es nur die kahle, un sichere Beleuchtung, die dein-i die Wangen des Mannes la trantdaft bleich erscheinen ließ, aber noch ehe er hatte sprechen tönnen, betarn der Unbekannte einen hustenanfall, der seinen ganzen Körper wie im Kra zufammenzoa und sich wahrhaft er schreckend anhörte. Der junge Schriftsteller wartete, bis der Mann futd wieder ein wenig erholt hatte. Dann taate er höflich: »Ich wünschte eine Unterredunq rnit der Dame zu haben. Darf ich wis sen. mitJveni ich ———« Der Fremde machte eine abwehren de Handtetreakma »Mein Name thut nichts me Zache«, sagte er, und es fiel Heini auf, daß seine Aussprache des Deutschen ebenso fremdartig tlanc, wie die Zser anqeblichen Frsu Lang tree. »Aber Ihre Absicht, mit Frau Lcnatree en sprechen, werden Sie wohl aufgeben müssen. Hat sehnen der Kellner nicht gesagt« daß die Dame schwer ertranlt ist?'· Der Kellner machte Feinz wieder eine seiner ruaartigen erbeugungen und sagte Exiedauernd: »Allerdinqs — die Dame iit erkrankt Aber der Arzt versichert. daß es durchaus nichts Au iteaendes ist« »Nein,« iiel ihm oer Fremde ins Wort. »Es ist nach der Meinung des Arztes ein nervöses Fieber. Das Stubenmiidchen sand Frau Longtree heute morgen bewußtlos und pdantai sitend, und wenn sich ihr Zustand auch schon wieder bedeutend gebessert hat« to ist doch nicht daran zu venlen, daß irgend jemand zu ihr qelassen werden kann. Der Arzt hat jede Auf regung strenq untersagt.« Es war etwas merkwürdig Be itinnnles und Beiedlendes im Wesen dieses Menschen, in dessen ickswer aths mender «Brust der Todesleim schon Wurzel geschlagen zu haben schien, und obwohl sich in heinz etwas gegen die Art des Unbeiannten auflehnte, blieb er doch unwillkürlich sehr höf lich. »Ich glaube-nicht, daß mein Kom men Frau Longtree ausaeregt hist te«, iaate er. »Ich hatte ganz irn Genentheil lediglich die Absicht, ihr eine sedr beruhigende Mittheilun.1 zu überbringen.« »Frau Lonatree wäre wohl ietzt fitr keinerlei Mitiheilungen empfänglich welcher Art sie auch immer fein rn« - ten, denn sie hat das Verständniß r die Auskenwelt noch nicht ganz zu rückgewonnen Seit dem Morgen hat tie auf teine an sie aerichtete Fra ae Antwort gegeben· Außerdem —-.· der Arzt hat untersank daß irgend jemand zu ihr qelassen ioird.« CFortsetzuug folgt) ’---.-.-—-— Jetzt hat ein Professor sogar den Südpoi des Mars entdeckt und es soll erst mal einer herübertoinmen und es ihm til-streiten O i s Es schreibt das Kansas City Jour nal: »Wenn es nicht die Lusitania ist« ist es die Mauretania, wenn es nicht Wright ist, ist es Euklid und ist et nicht Penth, so ist es Coot Aber ed ist immer Amerika«. Seit wann ge hören denn die Lusitania und Maure tania auch nur im allerentserntesien Sinne nach Zweiges . Mit iitiger Hilse von Deren Pat ten oll Preis det Baumwolle, der zu ginn des Jahres 10 Cents he tru , aus 17 bis 20 hinausgeirieben wer n. Es ist eine Lust zu leben nnd fis-er einer iinderreichen Familie zu e . Mit der Lieb ist es wie mit der Sap pe: die ersten Löffel sind immer zu heiß, die let-In zu Zelt . Nichts bist Du, nichts ohne die an deren. Der verbissenste Misanthkap braucht die Menschen Goch, wenn auch nur« um sie zu verachten.