Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 08, 1909, Zweiter Theil, Image 12

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    s vg- munkikikz
anrllette von Adrienne Cant
bry. Deutsch von H. Oeffe.
Vater Cnrill war ein großer, träf:
Sigm alter Mann, der nach dem Tode
seiner Frau bei seiner Tochter wohnte.
Er hatte zwei Leidenschaften — wie
keiner verstand er es, die Hechte in dem
Mamefliißchen zu sangen, und dann
hegte er eine grenzenlose Liebe in sei
ner zehnjährigen Enkelin Any-ita.
Lai:tl,ier, sein Schwieneriolin an
Werliiilirer in einer nahen Fabrik
Er war ielir um den Vater Cnrill be
sorgt nnd auch Virginie, Lanthsiers
Fran, liebte ihren Bat-er in höchster
Ehrfurcht —- das Schicksal hatte ikkm
einen schönen Lebensabend beschieden
«- - is- «
Der Alte hatte die GetnobnlieitJ
Amata am Nachmittage mitzunehmen;
— sie setzte sich hinten in die Birke;
und er fuhr hinab bis an die Stelle.J
wo ein Nebenfluß in Die Marne mün- «
bete, die hier irr-r iiichreich war.
Diese Fahrt erfüllte Virginie schon;
lange mit einer seltsamen Sorge, undi
als ihr Vater mit dem Kinde eines;
Tages nicht zur gewohnten Stundei
zurückteizrte, wurde sie von einer Inn-H
gen Ahnung ergriffen— sie verschloß
das haus, legte den Schlüssel unter ei- .
neu Stein« we ihr Gatte ihn bei derl
Rückkehr von der Fabrik find-u war-l
de, und ging zu dem Uier hinab. l
Sie sorgte sich urn den Brut undi
Viele Sorge wurde iur seinqn oei dem
Gedanken, daß er bei seinem hohen
Alter leicht einen Schwächeaniall te
tommen könnte· der ihrer inniaft aei
liedten Tochter unter Umständen sehr
verhängnißooll werden mußte.
Bei dem Ufer des Flusses angekom
men, beschattete sie die Augen mit der
Hand. Doch in dem dämmernden
Zwielicht sah sie nur den silbernen
Wassersriegel der Marne...ftill und
regungslos laa die Barte ihres Nach
bars vor ihr in den Binsen.
Und sie legte die Hände als Sprach
rohr an den Mund und rief . »
Sie hätte den Vater Cnrill rufen
lönnen, doch rief sie ihre Tochter Arna
ta——obne eigentlich zu wissen. warum.
Dach-te sie zuerst an ihr Kind? Viel
leicht aber aeschab es auch. weil sie
daran aeroöhnt war, den Wildf.:ng
öfter rufen tu müssen. Doch nur das
Echo antwortete ihr:
«A:nata...«
Man hätte alauken miiaen. dieses
Echo wüßte, wie innia Virginie an
ihrer Tochter hina...
Die weite Einsamkeit ringsumher
erfüllte ihr Herz mit großer Anast.
Endlich nach zehn Minuten bemerkte
sie, wie der Kahn des Vaters Cnrill
bei der Kritmmuna unter den Weiden
aufwachte Der Alte ruderte aus Lei
beiträiten Er hatte teine turze
Pfeife in die Westentasche qefteclt und
sann mit tlarer Stimme ein altes
Boltslied:
Wie der Fluß geht auch die Liebe
Nimmer ihren Weg zurück · . . .
Amata saß vorsichtig im rückwärti
gen Theil der Barte. Ein erleichtern
der Seufzer entrang sich Virginieng
Brust, und als die Barte taurn noch
hundert Schritte vom Ufer entfernt
war, wintte sie den Jnsassen mit dein
Tafchentuche...
Jest machte der Alte eine Wendung,
um das Ufer zu erreichen und neben
der Barte des Nachbars anzulegen.
Jn diesem Augenblick erhob sich das
Mädchen. um auch ihrerseits der Mut
ter Grüße zuzuwinken und das
sollte den unvorberaesekkenen tragischen
Moment bedeuten.
War es eine falsche Beweauna des-,
Vaters Cnrilli Oder war der Unruhe«
des Kindes allein die Kataftrovhe ru- i
zuschreiben . . . ? !
Das Unglück war so schnell neithe
daß Niemand die Ursache zu er
lennen vermochte Und mit dem Ebrei
des Mädchens, das ins- Waiser stürzte,
und dem des Greises-, der unter dem
umgekehrten Kahn verschwand, hallte
der berzzerreiszende Hilferuf der jun
gen Mutter durch die stille Abendluft.
Mit einem Sprunge hatte see sich in
die Barte des Nachbars new-inneren
das Entsetzen oerdopvelte ihre Kräfte.
und ein instinktiveg Gesükl verlieh ibk
siir den Augenblick eine wunderbare
Geschicklichkeit Sie ruderte dirett aui
die umgekehrte Barte zu, an oie der
Greis sich verzweifelt antlnrnrnerte.
Doch ihre starren, verstörten Auqen
wandten sich nicht von der Stelle, wo
Arnata verschwunden trar. Mit einer
gewaltig-en Kraftanstrengung schnellte
sie in einer Entfernuna von vier
Schritten an ihrem Vater vorbei, der
den einen Arm weit aus-streckte — be
reit. sich an das rettende Boot anzu
kleinre-um«
Zuckte in dieser Setunde höchster
Inqsi ein schneller Blin der Vernunft
in Virginiens Seele auf? Bermochte
se die entsejliche Wahl zu ermessen,
M die ihre Kindesliebe zu dem Greise
M ihn Mutterliebe siir das Kind sie
Hist-f Oder wurde sie von einern hö
itten Drang aeleitet.. war sie hyp
nstisrt M dem Punttr. wo Amst
»Hei-W oder lad ste, ohne
Miit-w die verzweifelte Gebärde
, · UWM f
In- der eine steht fest —- ste glitt
irr-Mich ohne auch nur den
s Les-reden
«MB Metfiilltern Gesicht war das
« « W D: M Eis-:
- j- sucht e er ege
J Jst-, imst- ihkem mad- vie
» , « s nnd hob es mit einem
M M Indes des Hatte
sehn-enden beiden die Sinne ver
Freude. . .
Das Boot trieb sieornabwiirts, cis
Virginie wieder zu sich kam — sie hiekt
die Tochter eng an sich gepreßt. Von
den-. Ufer der Vernahm sie unsere
Schreie und bemertte den Vater Enrilx,
der sich trie ein Pudel schüttelte, und
Lantäier, ihren Gatten, der bei feiner
Riicktelzr aus der Fabrik dts kurze
Trakna gesehen und sich mutdizq ins
Wasser gestürzt hatte, um den Akten
wedlbetnitten wieder one Ufer zu
bringen.
Da taltete Virginie ihre zarten
Hände, die ein Wunder an Kraft ver
tichtet hatten, nnd heiße Tigriiner
rennen über ihre Wangen —- sie wußte
selbst nickt warum, nur weil sie das
dringende Bedürfniß fühlte. zu krei
nen . . .
«- - i
Der Abend war aetoinmen und von
der Mzrne stiegen weiße, duitige Ne
bel auf . . .
Die ganze Familie war um den Ka
inin vereint, wo ein lustiges Dolzieuer
prasselte. Virginie hatte eine heiße
Weinbvwle bereitet und Vater Cnrill
hielt feine Enkelin qui den Knien.
.Paul«. sagte er. »Du tiit ein bra
ver Mensch, und wenn Du nicht wärst
iviirden die Hechte wohl schon ihre
Rock-e an mit nehmen... und Dein
Schwiegervater iiige ietzt sicher irr
nassen Grabe.«
Und er wendete sich Zu seiner Toch
ter, die still und schweigend das-iß
»Und Du, Birninin bist eine gute
Mutter-.
O . —
Glaubte Virainie aus diesen Wor
ten einen unbestimmten Vorwurf her
auszudörenZ Lag der Greis in den
Augen feiner Tochter die Furcht vor
diesem Vorwurf?
Seine Stimme wurde sanften Ili
wollse er fick entfchuirigem
.Ader. Kind, Du darfst Doch nicht
errötkem dzß die Mutter Anat-is fjckx
trüber in Dir aereat ch die Its-tret
Deines Vaters Snrill —- das ist die
aanr natürliche Ordnung, Virginie!«
Und heiter trällerte er das alte Lied
them
Wie der Fluß aekt auch die Liebe
Niemals ihren Weg zurück . . ..
Virginie errötktete bei dieser Verge
bung ihrer unbewußten That Und
dintbar umarmte sie den hochberziaen
Greis im rreifsen Haar, das Bild der
Veraanaenbein deffen große band die
Locken ihrer Amata liebtoire — das
rrsiae Abbild der ,?futunft..»
«-—-.-.--—O
systeanhrtsud me- fetn ils-·
Einige amiifante Anetdoten aus
dem Leben Chateaubriands werden in
den «Nouvelles« (Paris) erzählt. Der
Dichter hatte eine besondere Vorliebe
fiir Thiere; fo hielt er sich eine Zeit
lang in feinem Arbeitszimmer einen
jungen Pavian und sorgte mit rüh
render Liebe für diesen Zimmergenoi:
fen. Aber der Affe spielte feinem
herrn doch einmal einen böfenStreich.
Es war in der Zeit, da Cbateaubriand
damit beschäftigt war. die Hand
fchriften feines oerftorbenen Freundes
Fontanes durchzufeben, die er zum
Druck geben wollte. Der Dichter
hatte die Manuftripte wohlgeordnet
auf feinem Schreibtisch liegen lafsenx
als er nach Hause tam, zeigte es sich,
daß der Affe feine Kette zerrissen und
frei war. Chateaubriand beruhigte
feinen Paoian mit einer Liebtofung(
und fette sich dann an feinen Schreib- j
tifch; aber die Papiere Fontanes wer-f
ren verschwunden Mit rvacbfenderi
Beforgnifz beginnt Chateaubriand zu
fuchen, und schließlich entdeckt er sie
auch: sie liegen im Korbe des Affen,
in bejammernswerthem Zustande Der
Pavian hatte feine Zeit damit ausge
fiillt, die torguch geordneten Bogen
Stück um Stück zu zerreißen. Dabei
abknte er getreu seinen Herrn nach; er
batte jeden Bogen genau in vier Stücke
zerrissen, so daß mit einem reichlichen
Aufwand von Geduld die Manu
ftripte schließlich wieder hergestellt
und gerettet werden konnten. Aber
JChateaubriand war mißtrauisch ge
! worden und inspizirte seine Schuhm
den. an erwartete die eigenartige
Entdeckung, sie ausnahmslos leer zu
finden; der Affe hatte sich jedoch nicht
mit den Briefschaften und Papieren
begnügt, sondern auch Chateaubriands
Orden und Ehrenzeichen beiseite ge
schafft. Jrn Haufe begann ein auf
geregtes Suchen, aber alle Nachfor
schungen blieben fruchtlos, Papiere
und Ebrenzeichen waren verschwun
den. Erst nach fünf oder sechs Tagen
fand det Diener durch einen Zufall
die entwendeten Gegenstände, die der
Affe in einen verborgenen Winkel ge
tragen und hier anscheinend mit Liebe
sorgsam aufgestapelt hatte. Chr-icon
briand entschlon sich endlich, den in
distreten Zimmergesellen zu entlas
sen; er-ersetzte ibn durch eine pracht
volle Kate, die oft gemächlich schnur
rend stundenlang auf feinem Schreib
tifch faß· Um sie zu ergöhem fertigte
der Dichter aus Karton eine Mario
netie au, die an einem Bande befeftigt
war und so bewegt werden konnte.
Mit ihr vertrieb er feiner Keine die
Langeweile
dergl-tin
Dante (die zuerft til-gesagt und
dann doch noch zum Laffeetränzchen
erfW)-,«Die Dornen entfchuldigen
W see Ich spch ges-mum- visi
In siegt-e is los.
Ein biederee Einwohner oson Firle
1rnoni Welgiery war kürzlich des
dioends noch draußen auf der Flur.
Er stand in einer Wiese und schaute
sinnend dem purpurnen Abendroih
nach, das im Westen oergliihte. Da
ldsie sich plöhlich etwas Großes, ein
Unding von grotejter Form auo den
avendlichen Nebeln, die aus dem feuch
ten Wiesengrund emporftiegen, und
lam in eilendem Laufe näher, sprang
mit spielender. unsaßlicher Leichtigleir
über Hecken und Gräben und rückte
immer näher. Jetzt konnte er die vor
ber nur undeuttich zu ertennenden
Umrisse genau wahrnehmen. Kein
Zweifel, eg war ein Elefant, ein Cle
fant, der irgendwo aus einer Thier
iude entkommen war. Nur noch SO«
4 t, LU Meter trennten das wild-e Un-l
gethiim von dem vor Schrecken- ganz
erstarrten Mann. Er wollte sliehen,s
er konnte nicht, das Entseherh das
unbeschreibliche Vorgefiihl. in wenigen
Selunden von dem wiithenden Dick
hgiuter zerstamdft zu werden, lähmte
ihm alle Glieder. Der Angstschweiß
brach ihm aus allen Poren. Entsehs
liche Selundenl Ta. was war dass
Der eben noch wild heranstiirmende
Elefant legte sich auf die Seite, auf
die rechte zuerst, wälzte sich einen Au
genblick nach Art der Hunde, dann auf
die linke, erhob sich wieder ohne Mühe
und wiederholte dieses eigenartige
Manover mehrmals. Von fern er
scholl jetzt dumpfes Stimmengewirr,
eine viellöpfige Menschenmenge larn
heran, mit Heugadeln und Dreschfle
geln bewaffnet. Sie hatte den flüch
tigen Elefanten auch bemerkt vorn
Dorf aus und war zu seiner Verfol
gung ausgerückt hielt sich aber in re
sdettvoller Entfernung Der Elefant
letzte indefz sein tolle-!- Beninnen fort,
wälzte sich ohne Unterlaß von der
rechten auf die linle Seite, von der
flinken auf die rechte. Und so leicht
smacbte er das, so spielend leicht» so
: sedernd wie ein Gummiball. Das lani
unserm Mann in der Wiese sonderbar
vor. Ter Elefant schien doch teine
ernsten Angrifssabsichten zu haben.
Vielleicht war er ganz zahm, hatte nur
in unbändiger Lust an der Freiheit
einen kleinen Erbummel gemacht. Und
allmählich lehrte dem Mann in der
Wiese die Bewegungosiihigleit zurück,
die starren Glieder lösten sich. der
Muth lehrte auch öuriick mit dem
Schwinden der Angst. Vorsichtig ließ
er sich auf alle Viere nieder, troch nä
her an das Ungethiim heran· indem
er ein Strauchwert als Deckung aus
nutzte. Nein, das konnte lein richtiger
Elefant sein« trondem er einem solchen
so aussallend glich. Und so riickte er
noch näher und erlannte schließlich.
daß der Elefant, der ihm einen so
tödtlichen Schrecken eingejagt hatte,
ein Elefant aus Ballonftoff war, des
sen hohler Leib noch eben soviel Gas
in sich hatte, uin iiber die Wiese her
anzuschwebM Und um den hals
hatte er eine Karte gebunden, auf der
eine Anweisung stand, wie man ihn
entleeren sollte und die Adresse, an die
der entleerte Elefantenleib zurückge
sandt werden sollte. Während dessen
harrte die Menae mit heuaabeln und
Dreschflegeln, immer in respektvoller
Entfernung, der Dinge. die da kom
men sollten. Erst nach und nach, als
sie sich von der Ungesäbrlichleit der
Situation und von der Harmlosigleit
des Thieres überzeugt hatten, wagte
sich einer nach dem anderen heran.
Das böse Thier hatte man in Heverle
bei Löwen anliißlich der dort alljähr
lich stattfindenden Gedenlfeier der Er
sinduna des Leuchtgasei losgelassen
Oee Herren sei sit-teures
Die Bewohner der Normcndie ge
nießen in ihrer Heimath den Ru·, in
Geichäitesackken ebenso vorsichtig wie
listiq zu fein. So erzählt der he
tonnte Arzt Dr. Roniard, welcher
rnr nicht allzu langer Zeit in Rouen
starb. wie er einit von eine-n Bauern
iiberk Ohr aehauen wurde.
Tie Frau dess- Bauern war schwer
ertranl:. und Roiard wurde san ihr
Krankenhett gerufen. Der Arzt un
tersuchte die Patientin und schrieb
ein Rezept, welches er dem heteiibten
MJnne mit folgenden erten ein-s
händirtex »Die Krantheit ist ernst
und wird mir viele Mitte machen.
Wie iteht·s mit der Bezahlung?«
»Aber Herr Tottorl Sehen Sie,
dort aus dem Aamin habe ich bereits
fünf Louisdor zurecht aeleat; vie
trieaen Sie. oh Sie meine Frau ge
sund machen oder oh Sie sie unter
die Erde befördern.«
Die Frau starb während der drit
ten Woehe der Behandlung und der
Arzt verlangte die ihm versprochenen
hundert Franken.
»Ja, entichnldigen Sie. Herr Dol
tor. hohen Sie etwa meine Frau un
ter die Erde befördert?« fragte der
trauernde Mitver
.Was fällt Sehnen ein Alle Mühe
habe ich mir gegeben, sie zu retten-"
»Schon gut, schon autz ich wollte
Sie ja auch nicht belerdrgen. Aber
hören Sie, hoben Sie vielleicht meine
Frau gesund gemalt-M
.Leider nichts«
»Schön Sie heil-en sie also weder
ttnter die Erde qehrercht n ch gesund
gemacht, iol lich ist un erer Ub
knseleung no tein Honor-e zu zerh
M
Dabei bxieb es auch. und wenn man
Dr. Rousatd fragte. warum et fein
Gutbaben nicht eingeklagt dabe, dann
pjxegte et die Achseln m zucken und
dem Frage zu antworten: »Mein
Besser Sie scheinen die not-manni
i schen Bauern nicht zu kenneIW
Die List des sah-antei.
Aus Paris wird berichtet: Ein bis
her ungewohntes Verfahren hat der
Pariser Zahnarzt Dr. Pardon ange
wandt. um aui beauerne und unge
födriiche Art einen Dieb dingseit zu
machen. Während der Sprechfiunde er
schien in Ver Woänuna des Dr. Pa
pongi in der Nur Harmel ein durchaus
vertrarsenermeckenv aussehender Mann,
; der den Zahnath zu sprechen Ver
lanate. Mandat ihn. einige Minuten
- in warte-m Dr. Var-on war im Reben
"zi:iimer mit einem anderen Patienten
heickiiitiatx er schaute iuiiiiiiq durch
die angeiehnte Tit-Tit und fah mit Er
staunen. daf- iein neuer Patient eifrig
damit beickäitäat trat, allerlei silberne
Graenitönde des Sprechzimmers in
feinen Taicken verschwinden iu iassen.;
Der Beiucker war iuit iin Begriff, zu;
argen, ais der Arzt ihn einlud, in djsj
Untersuchunqazirnmer ru treten. Die
Zähne des neuen Patienten waren in
tadelloker Versassuna. aber Dr. Pa
pcn erikiirte seinem Klientem daß eine
ileine unbedeutende. aber iehr schmerz
baite Qperation nöthig wäre, um ge
fährliche Fokaen zu verhüten. Der Pa
tient ickien wenia erbaut und ftriiubte
sich ein wenia. aber der Zabnarzt ließ
sich nicht abschrecien und eine Minute
später war der Kiient nariotisirt. Eine
Viertekfiunde später inbr ein Polizei
rruen vor. und als der Patient aus
der Nariaie erwachte, befand er sich in
einer tat-ten Gefängnis-Helle wo Lei
neriei Siiiseraerätlxe ihn inVersuchunJ
führen kennten.
The-er sind ret- SUCH
Zur ersten Rainer Fahrt Zevprlins
lei noch ein ansiiianteg Intermezzo
nacheetraaem über das die tät-zwisch
Lileitialiickse Zeituna aus Bochum wie
ioiat rerichtet: Ein hiesiger Wirth war
am Meint-Ja mit seiner Frau nach
Aoin aerekkt um d:r Ankunft der-Luft
treurerg beizurvobnm Um recht aut
und recht viel sebrn zu können. faßte er
mit seiner kesseren Hälfte Postc aui
dern Plattdach eines HERR-. Mit dein
Besitzer des ietzteren wir vereinbart
morden. baß pro Stuhl und Stunde
ein Platzgeld von sage unb schreibe 3
Mart entrichtet werden solle. Der
Preis erschien zwar ein bißchen salzig,
aber solches Schauspiel tomrnt ja nicht
alle Tage vor. Der Bochunier und
seine Gattin bezogen ihren Ausguck in
lustiger Höhe um 11 Uhr Vormittags;
sie hielten in Sturm und Regenwetter
über den Mittag und Nachmittag bis
zum Abend mutbig und unverdrossen
aus« Um sieben Uhr endlich riß ihnen
aber der Geduldssadem Fröstelnd stie
gen sie wieder zu Thal, ohne den »Zw
pel" geseben zu haben. Sie hatten 8
Stunden oben gesessen; machte, auf
zwei Personen gerechnet, 16 Platstum
den =— 48 Mari. Unser Bochumer
lud das Sümmchen mit recht betrüb
ter Miene ab: seine Gattin aber
meinte sehr richtig: »Das hätten wir
zu hause billiger haben tönnen!«
sai Die Unsere vier-theor.
»Das Auge ist der Spiegel der
Seele« « dieser Satz wird so ost ei
tirt, daß er schon trivial wirlt. Trotz
dem man heutzutage der Physiogno
mil wenig Vertrauen entgegenbringt,
so verläßt man sich doch oielsach aus
den Eindruck, den die Augen machen.
Jn etwas primitiver Form gibt der
bekannte Vers «Des Auges Blaue« —
bedeutet Treue« u. s. w. darüber Re
geln, aber auch die Wissenschaft hat
sich mit dem Aussehen der Augen be
schäftigt und gewisse Satze darüber
ausgestellt. Wenn man nur vorsichtig
sein will, so lann man sagen, Augen
von bestimmter Form und Farbe be
zeichnen nicht die Charaltereigenschas
ten, die ihren Besitzern eigen sind, aber
sie erwecken den Eindruck, baß er diese
Eigenschasten habe. Tiesliegende Au
gen lassen tlug, aber auch unheimlich
aussehen, hervorstehende Augen dumm»
und geistlos.. Eine tleine Pupille hats
etwas Forschendes, Stechendes und
deutet aus einen choleeischen Charabs
ter, eine große macht gemiitbvoll, un-;
schuldig und schwärmerisch Kleine
blinzelnde Augen geben den Eindruck
des Verichmitztem Treulosen und
Selbstiüchiigen. Strahlensörmige
Falten am äußeren Augenwinlel sind
Kennzeichen eines Lauernden, Arg
wöhnischen.
Jn der Regel ist der obere Theil
der Iris vom Lide gedeckt. Wird die
Iris aber ganz stei, so sieht das Auge
ängstlich und erschrocken aus. Auch
übergroße Freude macht übrigens die
Jrit stei. Niedergeschlagene Augen
tönnen Demutb, Scham, aber auch
Verstocktheit und hochenuth andeuten
Dängt das obere Lid über, so giebt
das das Bild des Zorneb. sei vielen
Leuten ist das Lid von Natur so, so
wie sie einigermaßen die Stirn run
zeln. erscheinen sie siirchterlich zornig.
Martige, buschige Brauen bezeichnen
sowohl einen festen, kluger-, aber je
nach Form und Farbe auch ungezü
lten, wilden charakter. Schwache,
sit-besondere bellblonbe Brauen geben
ein-as Gebaltloses, Unilchereh Leeres.
Co hat wahrscheinlich das Sprich
ywort recht: Elan und Stirn studi
Spiegel vorn Gebien.«
wisse-liebe III see-fand set
Amen-.
Bot dein Hause einer Milchnieder
lage in einer iehr belebten Straße
Stuttgarts hält jeden Tag ein Fuhr
wert. mit einem nicht mehr.jungen
Pterde bespannt. Noch ehe der Fuhr
mann den Futterttog an die Deichsel
hängt, um seinen braven Braunen
das übliche Futter vorzusehen, fliegen
von den Dächern eine größere Anzahl
Tauben herbei und nahern sich zu-;
traulich und unerschroclen dem Pferde. ;
anwiichen ist der duftige häutet mitI
Pater vermitcht in den Futtertrogi
etngeschüttet, und das hungrige Thier
läßt sichs vortrefflich schmecken, wah
rend die Tauben begierig auch aus ih
ren Antheil warten. Ein Beobachter
schreibt darüber dem »Thierfreund«:
Jch betrachtete vorübergehend den
Vorgang und war erstaunt, zu sehen,
wie das Pferd nach einiger Zeit mit
Fressen einhielt und mit gesenktem
Kopf die Taubenschaar, welche dicht
an seinen Füßen herumtrabbelte, an
scheinend wohlmeinend betrachtete.
Hieran nahm es aus seinem Troge
ein Maul voll Futter, senlte wiederum
den Kopf und ließ es unter die Thiere
herabfallen, was mehrere Male wie
derholt wurde. Zuerst schrieb ich die
ses Gebahren einem Zufall zu, machte
aber den anderen Tag dieselbe Erfah
rung und erfuhr nun auch von dem
jungen Fuhrmann, der auf diese Be
inutterung der gefiederten Gäste durch
seinen Gaul schon längere Zeit auf
merksam geworden war, daß sich diese
rührende Szene jeden Lag wiederhole
und daß der bierbeiniae Wohlthäter
es nicht bei lleinen Gaben bewenden
lasse. sondern oft einen beträchtlichen
Tbeil seine-Z Futter-is einer edlen Re
gung zum Opfer bringe.
---—
Verwandte-s von Diamant tee
soli
Ta der Diamant nichts anderes ist
als triftallifirter Radienitoii. so muß
theoretisch die Möglichkeit gegeben sein,
einerseits aewöhnliche reine Rot-le in
Diamant und um«-trieben den Dia
manten in Koer til verwandekn Tern
Menschen wird mehr daran seleaen
sein« die restltiiche Augiiigrbarleit des
ersten Theiles dieies Satzes nachzu
weisen. In der Tini ist die Erken
auna liinstlicher Diamanten aus aes
wöbnlichem A·ol:lenitrii, namentlich
aus dessen Form als Gewinn aeluns
gen. Ter berühmte Moissan erreichie
dieses Ziel bald nach der aenialen Er
findung des eleltrischen Stank Im
merhin ist es biet-er nur zur künstli
eben Darstelluna sehr tleiner Diaman
ten getommen. Andererseits weiß man
schon lanae. dsß sich der Diamant voll
stöndia verbrennen läßt« indem er sich
mit dem Sauerstoks der Luft in nas
iörmiaer Kobleniiiure verbindet Ein
interessantes Erberiment, das ebenso
loitfpielia ist. hat jetzt der Vbonsiler
Swinton var der Nov-l Societn be
ichrieben, bei dem et sich um die Ver
wandluna eines Diamanten in Kot-«
bandelt. und zwar durch Vermittlung
von Katlzodenstrablem
Eli-e erste-tote sur-.
Das siebenjäbriae Zähnchen eines
bekannten Hamburger Arztes llcqte
eines Taaes feinem Vater, daß es
nicht schlafen tönne. Der Vater war
natürlich sofort mit seinem Ratt- zur
band. »Ich werde die ein Iusnezeiche
netes Mittel s.aaen«, weinte er. »Du
längst langsam oon eins an zu zäh
len, und ehe du es merlit, bist du ein
geschlafen Versuche es nur« wenn du
heute Abend zu Bett geht«
Zu später Stunde zog sich der Va
ter zuriiC um fein Lager aufzu
luchem Als er an dem Bette feines
Sohnes oorbeilorn, ertönte eine schwa
che Stimme: »Bevol«
»Was willst du« mein Junge?«
»Was lomrnt denn nach der Tril
Konf«
W
Nante und Ede
sind an einem Strite betheiligt. Eins
Margena, gegen 10 Uhr, sitzen sie asn
Elbuier und erzählen sich was. Plötz
lich faßt Nante an seinen Leibrienien
und lchnailt ihn um zwei Löcher seiter
Ede: ,,,Nanu wat machite denn?«
Nante (troaen): »Ja sriihstiiae.«
stillst-Ins
«Jhr Gotte redete mir überhaupt
vom heirathen ad ——- hat er denn so ;
schlimme Erfahrungen gemacht?" s
Gerade daraus tönnen Sie aus das «
Gegentheil schließen denn er gönnt
niemandem was Wandl'
Der Vereins-elek
Sie: »Du bist doch Mitglied soi
vieler Vereine, tönnte ich nicht auch in
einen eintretent'
Er: »Es sind ja lauter bekundet-:
eine Was wolltest Du auch denin
Sie: «Wenigltens einen Abend in
m Woche mit Dis beisammen sein«-i
Ehe-sann untereinander-. !
«Weißt Du als ich gestern so späti
nach hause tarn habe ich meiner Frau
aber was vorgelogen.«
»Und sie
:Sie hai mir dafiir die Wahrheit
gtlZat «
Hm vers-M
—.-»..-..-.-s
Junge Frau: »Ich habe einen al
ten Anzug von meinem Mann. aber
gleich kann ich Ihnen den Anzug nicht
geben!«
Bettler: »Wenn darf ich ihn mir
denn holen?«
Junge Frau: »Das kann ich im
Augenblick nicht sagen . . . . haben Sie
Telephon?«
Nimm-stänan
Junge Frau (äraerlich): »Weißt
Du noch, Egert, unter diesem
Baume . · . «
Er: «Erinnere mich nickt daran —
es war aräßlich!«
Sie (pilirt): »Gräßlich, als Du
mich zum ersten Mal geliißi hast?"
»Ach so, das meinst Du!....
Unter diesem Baum bade ich nämlich
auch zum ersten Mal gerauchi!««
succedr.
»Wie kommt es, Herr Baron, daß
Sie nie was fressen Z«
»Dann ist nur meine Farbenblind
heii schuld! Jch ziele inI Schwarz
und treffe in’s Blaue!«
seine Erst-ren.
Professor: »Sei-en Sie mir eine
kurze Erklärung über das Wesen der
sozialen Frage.«
Kandidai: »Der eine hai das Essen,
der andere den Avpeiii!"
Ein Schlaues
Freund: «Wie hast du nur deine
Frau dahin gebracht aus den iheuren
Hut zu verzichten?«
Ehemanm »Ich habe ihrer Freun
din anonym geschrieben meine Frau
würde ihn iausen, und in einer hal
ben Stunde halte die ihn bereits er
itanden.«
Das kleinere usn zwei Uebel-i.
Großvater siebt seinen Enkel an sei
nem Garten vorüberlausen. «Tom«',
rust er ihm nach, »komm einmal her,
du tannst mir hier bei einer Arbeit
helsen."
»Ich tann nicht. Großvater«, rust
Tom zuriich »Ich muß schleunigst
nach Hause. Mutter will mir eine
Tracht Priigel versehenf
»Was, Junge?« sragte erstaunt der
Großvater, »und dazu hast bu’l·l so
eilig?"
«Ja«, sagte Tom, »wenn ich nicht
mache, baß ich nach hause komme,
bann ist Vater daheim, ehe ich meine
Prügel bekommen habe.«
Der Iris-.
Gast: »Ich weiß nicht, was mit mir
los ist seit einer Woche. Früher hatte
ich rothe Backen. und jedt . . .«
haussram »Machen Sie sich seine
Sorgen, die lommen wieder.«
Der siebeniährige Karli: »Ja, auch
Mama war eine halbe Stunde, bevor
Sie kamen, noch ganz blaß.«
Ein sie-list
Frau: »Dort Dir nur, Adolf, unser
Lieschen hat in ber letten schweren
Arbeit im Seminar nur einen einzi
gen Schniser gemacht.«
Mann: »Ach, meinetwegen kann ste
soviel Schniser machen, als sie will,
wenn sie nur ein ordentliches Schnitzel
machen tönnte.«
Tlaf einem Ville
Fräulein Schulze: »Herr Schulze,
sehen Sie mal, Jhr Freund da drü
ben tanzt immer mit einer gewissen
Graziek
»Nein, mein Fräulein, da irren Sie
sich, das ift ein gewisses Fräulein
i Meter, mit der er eben tanzt«