Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 08, 1909, Zweiter Theil, Image 11

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Wen-r schreibtka von «
Tinte Isnfstkngki. i
No. 488. So an den Weg nach dies
Juneitet Stebtg hen ich aria viel ans
unsere Kinner denke müsse. Gucke SeI
emai. es is ja aut aenug, es sin fchvnj
aroße Anwe, awwer dieselwe Zeit sing
es doch noch Kids wo die miitterhchej
Hand ariq nothwendig brauche un.l
wenn auch nur« daß se als ema! e;
Svöniina kriege. Do aewwe fe off«
Kot-es nit so aria viel drum, awwer
dieselwe Zeit sin se später dankbar da- «
for. Jetzt sin ich schon so lgna fort«
un vie Buxve könne duhn wag se wol-«
le. Die Wedesweilern hat knickt oss
Koer aevtannnißt, daß se axia ishr-II
full fein wollt. aivwer was will das
heiße. Wenn die den aanqe Daa in
ihre Kiifchen aeichaffi hat un bat in
die Zwischezeii e paar Triets entgegen
aenomme, dann is ie so ausgeteierh
daß se nii mehr viel zu die Buwe ten
ie kann. Well, mer wolle das beste
hoffe nn da is mich auch ebkes einm
salle, mi- irb qanz dem-esse gehabt ben. I
Ich bes: doch die Wedesweilern geil
vrasnmißt, daß ich ie ebbes von Afri-(
iet: mitbrinae wollt, awwer du liebe
.-ieii. wag- höit ich sie von da mitbringe I
könne? Ich ben ans mein ganze.
Trivp noch nit en einzige Dreigudds
itobr aeiekm noch nit emal e Sahn-e
nier Foiteliztd hen ich kauie tönne
un das is auch der Riesen weil ich
Sie teine aemehlt Len. Well, well,;
wac- i:- ietzt da mit die Weoesweiierns
in mach-e qeweieI Wenn ich mitausz
etwas komme wör. dann deht ie ichubr «
aenusi beste. ich wär zu stinfchie sie-i
irese Tor ebbee zu tanie un wenn icbt
ie gesagt tiött,.d.1ß es tein Stohr hätt,
dann deht ie einfach sage, ich wär en
Leier. Ach den mit den Philipp, was
ntein Hofhund is, aciproche un ich ben
Mino-. mer lönrtie ihr mebbie ein von
die Aiie in e Pressent mache. owwer
da hat er mich nein-in ob ich krehsig
märt er bat auch gesagt, es wär en
Jnioit wenn mer en Saluhntieper en
Aif for e Presseni qewwe dein. Wenn
der en Aii wollt, dann könnt er sich
iesiq acnna selbst ein rehse. Well. ich
ben kin un her aedentt un da ben ich
gefaat, wenn mer in die Juneitet
Ztehit en feine Stohr streite, dann
iaufe mer ebbes iiir die aanke Fam
inilie un ingr, mer hätte es aus Afri
tets mitaebracht. sie weiß doch ennihau
oen Tiiierenz nit·
Well, das ben mer auch aedahn nn
icls kann ane inge, mer hen feine
Stoff aetauit· For den Wedegweiler
"ben mer e feine lange Pein wo von
Indiens aemacht is, aetnuit un bi
ieids das e Stolltiipp. Wisse Se, er
is doch ariq bahlheddeo nn in Fäctt
bat er nit mehr Haar auf den Kopi
wie e frisch aewaichene .Zcheiiiieplel)t.l
An Topp von die Käpp, da ware at-;
lerbano Irimminas un der Pbiiippi
bat aeiaat. er dehi deanedesioeiler
tlar mache, das hötie die Nehtieig von H
Afriteb aemackt. Ich hätt our zu gern
die Wedesiveilern e schönes Dres-, aus
Afriteis :nitoebracht, waer da hätt
ich Zwei Dutzend tause könne un es
wär noch teine Sickarbacts mit voll
aeworde nn die Wedeoweiiern hätt se
nie nit aeivobrr. Un da ben ich widder
en Eivie trieqi. Mer sin in en Mil
iinerftoiir aanae un da hen ich e
Abtititich Bluhm taust wo mich nein
zedn Dahler un achtuneinzia Cent ge
toit int. Da den ich en Baraain ge
habt, lsetabs ie ware von zwanzig
Dahin cedubit. Ich muß sage die
Blut-m war nein schön un wenn ich
die Wedeoweilern sage drinn, daß ich
se mei feibit in Airikeb mii Geishk
meines Lebens en Abstritich ausge
rovpt den, dann duht se es um so
mehr aprieichiehtr. Der Philipp is
gar nit aus die Surpreiies eraus
tomme, bitxhs ich den so große Eidies
gehabt Er hat gesagt, er dein wun
nere, ob ich ihn auch schon so aesuhlt
ben. So en dummer Kerl, wenn ich
ihn inble will, dann brauch ich mei
Brehn nit so anzustrenar.
Dann ben met auch noch for die
Bunde laufemüsse un das is auch en
Zchspv newsle, bilahö die Fellekfch
sin ntig sinniclie, was das meine dum,
un wenn le nit ecksäcktlie leiege was
le wolle, dann sin se lobt. Well, mer
den so out gedahn wie mer gewußt
hatte wie un wie met lettia ware, da
den mer noch lo viel Geld iwwek ge
habt for uns e paar dielente Miete zu
laule un lot heim zu fahre. Zwilche
Jlme un mich, hen ich in noch e wenig
ecksttn Geld gehabt, alowet das bat
der Philipp nit zu wisse brauche.
Wenn er es qewtßt hätt, dann hätt ee
noch e ganze Menge Sache laufe wol
le. Es war so ebaut e halwe Stand
befoe daß det» Trehn geltarl hat, da
sagt der Phlltpp: »Nun luelehiek Liz
zie, wenn ich heim komme nn den nji i
weniasienå e ichmnles Suhweniet for«
ieden von den Bonich am runde Ieh- »
bel, dann k:ai’s aeschelltx die Fellersch 1
sin ja wie die Bcdbies un areine, wenn -
se nicks triean Wei Philipp, nen ich
nein-In du hast ja kein Geld meht!«3
O. well, hat er ges-Jan e wenig ben:
ich ia noch. wo ich fende kann. Izle
nemme Se emal an. so en Heimdickn
un beichtet-, hat er ichuhr noch Geld
gehabt, wo er mich nicks von aefagt
hat! Da kann mer sehn, das met die
Menniohks nit irosie kann, daß se all
tsesieiina un falsch sin. Wenn ich das
gen-ißt hätt. dann hätt ich meine
Freinde auch noch manches taufe kön
ne. Well er hat noch e ganze Latt
Stoff aeinuit un off Kohts auch noch
e ganze Latt Geld gespend.
Ich kann Jnne sage, ich kann gar
ni! erwarte, bis ich widder beim sin
un meine Kinnek mit-der gesehn nen.
Enniknu qebn ich so bald nie widtet
aus den Hans fort. E Wummen be
lanai zu ihre Fämmillie un ich geb
enni bau nickci um das Träwwelr.
Ich sin blos froh, daß ich den Philipp
wihdek mit net-kocht Hen. Mit beste
Rieaards
Yaan
Lizzie Hansitengei.
—«—-.---—
Asseslihrr.
Gast: ,.Vorige Woche hohen wir
hier vorzüglichen Kalbshraten gegessen
-— heute war er ungenießbar.«
Kellnert «Sehen Sie, mein Herr,
wie man sich Sachen einreden kann!
Ich hah’ Jhnen heute vorn selben Bra
ten ein Stiirt abschneiden lassen!«
Eier zweifler.
Aeltliches Fräulein (das vor Ge
richt ihr Alter angeben soll. umschrei
hend): »Meine Wiege stand 1876 in
Stettin!«
Nichter: »Seht schön! Wie lange
stand die Wiege da schon?«
Prograitsndsnnkt.
Nachbar: »Ich wüßte Ihnen ein
Mittel ansiiaebem wodurch Sie Ihre
Eiervrodultion bedeutend erhöhen
könnten!«
Villenbesitzer: »Ist nicht nöthig,
meine Hühner legen nur zum Ver-«
aniigen!«
Scheinbar-er Widerspruch
HWO und »Hu welcher Zeit wirst Du
Deine H o n i a monate verbringen Z« !
»Im S n l z iainniergui während
der »so u r e n Gurtenzeit!«
Kindern-nnd
Lehrer: »Also Leute, die schlecht
Kleider und nichts zu essen habenj
nennt man arm: wie heißen aber
Leute« die Schätze haben?«
Karlchem »Dienitmiidchen.«
setielsliee Ess kt
»Sie halten um die Hand meiner
Tochter an! haben Sie sich auch die
Sache richtig überlegt?«
Den-erben »Hm, wenn Sie meinen
— — ich werde mir s noch einmal überle
gen.«
Schlan.
A.: »Als-) du haft deiner Frau ab
gewöhnt, in Ohnmacht zu fallen? Wie
hath du denn das gemacht?«
B» »Ich hab’ ihr gesagt, sie sähe in
der Ohnmacht doppelt so alt aus, wie
sie ist. «
Beim heirathsvenniuler.
»Sagen Sie, hat denn die Dame
auch äußerliche Reize?«
»O ja . . . beispielsweise trägt sie’s
Geldtiischchen an einer Kette.«
Nach der Vorstelluin
w
Schauspielek Wer in einem neuen
Stück ein gebrateneö Hahn verzehren
muß, zum Direktor): »Sie, dac« Stück
geben wie noch thet:«
----- - --
Gut sei-weint
»Hei-u Mit, tkikIAngsu Jch ; sh
ihn schon!«
Der sue-user
Immer wieder steht dieses r;itl,iels
hatte Wort in den Telegrantmen. die
äiber die Kämpfe der Spanier bei Me
lilla berichten. Ganz Spanien spricht
von nichts anderem als vorn ,,Gurn
gn«, dem Nationalseinde Spanieng,
als einem männermordenden Unge
heuer, das vernichtet werden muß, to
ste es, was er- wolle. Was eigentlich
ist aber der »Gurugu«?
Das erzählt Luigi Barzini, der
Meister anschanlicher Schilderung, in
einem Bericht des »Corriere della
Sera«:
Der Gnrugu ist ein inasiiver Ge
lsirgszu gegenüber der Festung Me«
lilla. Zu ihm haben sich die Rispira
ten eingenistet. Dort, zwischen den
Felsen, wo nur sie mit Weg und Steg
vertraut sind, ist ihnen schwer beizn
tommen. Dieses Gebirge erobern,
hieße den Krieg mit einem Schlage be«
e1.den, denn eg beherrscht strategisch dle
Festung, und von seinen Felsenhöngen
her nter ergießen sich immer aufs neue
die-schauten der Rispiraten bis in den
Mauern der Stadt.
Die Spanier vergleichen den Guru
igu mit dem Rampsstier, der, wenn die
Banderillas ldag bedeutet in dem Ber
glciche die Granalen) geschleudert wer
den, in unheilvoller Ruhe verharrt und
damit beweist, daß er ein ebenbürtiger
Gegner des- Toreeo ist. Bisher aller
dingg ist der Kampf etwas merkwür
dig gesiihrt worden. Jn Melillu lagen
Truppen in Höhe von Ittlm Mann.
nnd die bloße Aufzählung der Trup
Pentkeil sollte, so meint nun, iiberwäl
tigend wirken: »Jnsanterieltie.1iment
Melan, Jnsanterie Regiincnt Llsrita
Strasbriaade, eine Jägersrtwadroiu
eine Conimandanciu Festuiigsurtille
rie· eine Batterie Feldtaxioneiu eine
Gebirggbatlerie, Genietruppen, Zank
tätgtruvpen.«
Davor hätte der Feind doch Angst
belonunen müssen. Leider aber ist die
Kunst des LesenH bei den Risviraten
völlig unbekannt. und iie haben sich
nnr aus dais verlassen, was sie sahen,
und haben iaher den Spaniekn zahl
reiche Schlaopen beigebracht. Die
Triltit der Vertheidiaer desGurugu ist
recht hinterlistig und gefährlich., Die
Spanier haben die Blockstationen der
Eisenbahn in tleine Festungen umge
wandelt und suchen so einzelne Posten
immer weiter vorzuschielsen Aber unt
den Vertheidigern dieser VIII-Wälder
Wasser und Nahrung ,zti;usiihren, ist
jedesmal ein größere-J Truvven - Aus
gebot erforderlich, nnd jedesmal be
niitzen die Ristabhlen die Gelegenheit,
die Provianttruppen zu iibersallen.
Arn 27. Juli blieb nun zur großen
Verwunderung der Spanier der er
wartete Uebersall aus eine Proviant
truppe aus, und seitdem ist die Stint
rnung bedeutend gehoben, denn nun
hat man den Beschluß gefaßt, den Gu
ragt-, der jetzt eingeschlafen zu sein
scheint, im Sturm zu nehmen. Der
Gurugu hat geschwiegen, also hat er
Furcht -s— das war die herrschende
Meinung. Wieder aber war es eine
List des Gurugu, denn als die Spa(
nier in geschlossenen Massen heran
riidten, wurden sie von einem mörde
rischen Kugelseuer empfangen und ihr
Fiihrer General Tintos war einer der
ersten, der in dem Massatre uintain
Von jenem Taae an wurde der Gu
iuau als Personisitation des Feinde-J
betrachtet, und alles sollte daran aesetzt
werden, um ihn zu vernichten Jedori
die Spanier stehen vor einem neuen
Nätlxselt während ihrer lanaen Vort
ieitunaen verharrt der Guruau in un
beitnlichen Schioriren Jltan muli
maßt, die Rispiraten seien nach Hause
an ihre Arbeit aeganaen und würd-.
ncch rechtzeitig vor dem spanischen
Sturm wieder den tkjuruau besehen
denn ihre Kundsrisaster arbeiten so
vorzüglich, daß sie von allem was ae
aen sie unternommen wird, rechtzeitia
unterrichtet werden« V elleicht aber
werden die Spanier WITH-) Mann
start wenn sie einen vollen Monat
unter der Leitung von zehn Genera
ten emsig den Sturm vorbereitet ha
ven. ihre Bemühungen dadurch qetrönt
sehen, daß sie den von den Rispiraten
irr-»ja verlassenen Guruau erstiirmen
Ichtl bürgerfeeetchr.
Von listig ngand wird berichtet
daß die Eintvanderunggtehörden unt
einen Abgesandten der schivediichen
Arbeiterschaft fahnden, der hierher ne
totntnen ist, um Gelder für Weiter
führung des Streits zu sammeln. lind
man sagt, daß der Schtvede nur des
halb den Jnspettoren entging, weil ek
sinerioarteter Weise in der eriten sta.
jiite tarn.
Der schützende Mantel der ersten
nnjiite scheint unser Land somit vor»
läufig vor einer weiteren Blamaae de
quhrt zu haben, die sich würdig an du
Zistirung der Engländerin, die tsei
ihrer Antnnft an Bord eine Zignrette
tauchte, angeschlossen hat-on würde.
Es scheint auf Ellis Island eine
Anzahl Beamte zu geben, die entmedei,
inn sich lieb Kind zu machen, ihrem
Uebereifer die Zügel schießen lassen,
rsder aber bestrebt sind, durch Schild
ksürgerstreiche die Verwaltung « eines-«
ihnen unbequemen Vorgesetzten in
Verruf zu bringen«
Hafentollettor Loch, der den faulen
sind corrupten Mitgliedern seines Bei
imtenstabes recht kräftig auf die Oiih
teraugen getreten hat, stellte neulich
diese abfichtlichen Schildbürgerftreiche
seiner Untergebenen gebührend an den
Branger. Auch Kominissär Williamg
hat mehrfach erklärt, daß seine angeb
till-e ,,2.-', Order« von den Jnfpetwreni
,.misiverfimden« wurde.
Terart ti cThortxeiten und ,,«·lJiii-,oer »
ständnisse«, die uns: r Land nicht nur i
in der nennen Welt lzlarnirerh sondern l
auch direlt schädigen. werden indessenl
wohl nicht eher aufhören. als bis eini
ge e»Srj;ildbiirger« den wohlverdienten
und möglichst vldtzlichen Abschied er
halten haben. Sowohl Kommissar
Williaiiisj, wie Hafentolleltor Loeb,
iollten dieses drastische Mittel ohne
Gnade zur Anwendung bringen, wenn
sie nicht wollen, daß ihre Verwaltun
gen lächerlich gemacht und distreditirt
werden.
So istz B. in Deutschland allge
mein verbeitet - und es wird fest ge
glaubt, daß in New York niemandi
lenden dars, der nicht 100 Mart ins
Baar vor-keinen kann. Dadurch wer
ren D- ;,ntsche die anerkanntermaßen
» in den besten Einwanderern zählen,
Ialqefrhreckt Auch die Berichte über
frlche Dummheiten, wie die Einiper
irr ng einer alten Dame, bloß weil si:
eine Zigarette gerauctit hat, und die
angebliche Jaqd auf einen Vertreter
der fchwedischen Arbeiterschaft gegen
den nur eine Denunziation der schwe:
diiche Neaieruna wegen Theilnahme
am Streit vorliegen soll. werden drü
b:n weit verbreitet und traaen dazu
, lei, gute Elemente von der Aue-wande.
runa avznschrecten
slu diesem Zwecke ist denn doch
schließlich keine Einwanderunggrehör
i de- einaesetzt worden!
l ·
I Das Kot-p- dek englischen see wil
sm Krankenvfleqeetnnew
Wie tinglcrnd bestrebt ist, seine
Landnincht zu derstarten, tritt gegett
einen feindlichen Einfall getuappnet
in sein. so thut tnnn auch Schritte, um
den Sanitätsdienst itn Kriege, mit
dent es bis jetzt noch ziemlich mangel
haft bestellt ist« zu heben. Außer auf
eine Ergänzung der Militiikärzte ist
man besonders aus eine Vermehrung
des Krankenpflegerpersonnls bedacht-«
Zu diesem Zwecke hat sich der Krieg-s- «
ntinister vor einiger Zeit an die gebil:
dete Frauenwelt gewandt nnd sie zur
Betheiligung an der sreiwilliten Kran
tenpslege aufgefordert
Die Anregung fand unter den jun
aen Damen der vornehmen nnd reichen
Kreise begeisterte Ausnahme nnd führ
te zur Gründung des Lords der frei
irilligen Krankenpflegerinnen Eine
ser eifrigstcn Werbertnnen fiir das
storpsp ist Ltidn tirnestine Hunt, die
Tochter des Marguig v. Anlegburh
Zie hat in Aegypten und Südafeila
irattische Erfahrungen im Kranken
isslegerdienst gesammelt Das Lords
ist sttilitiirisch unisornsirt nnd organis
iirt. Lndn Hunt bekleidet in ihm die
Stellung eines Offizter5. Die Uni
sortn ähnelt der der englischen Husn
ten· Als Abzeichen fiir die Mitglie
der dei- Korpg dient dng rote Kreuz in
weißem Felde uns dein linlen Ober
cian
Neu ist bei der Organisation« daß
ein Theil der Renntenrsslegerinnen lte
ritten ist Diese Einrichtung hat un
lengbare Vortheile Ists Firn rsnlennfle
gerinnen können auf diese Weise den
tnarschirenden Trttbpen leicht so ten
nnd beim Ausbruch eine-« Gefecht-J
schnell ztini Verbandplatz und Feld
latareth eilen. Tak- Ftnrpg soll aus
dreitansend Mitglieder gebracht wer
den« tvodon tausend beritlen sind·
-—--.-—s-—
Wenn es bei dein Streit um den
Nordstol so hitzig ,;ttgeltt, tuie heiß inufz
ec- dann hergehen, wenn sie sich unt den
Süd-vol streiten.
If M Ik
Daß Schweigen Geld ist, neht ans-'s
den Angaben des friihxren Polizeitmn
Inissiirsz Binghatn von New Yort her
vor, der berechnet, das-, die alljährlich
itt New York bezahlten SchtveigegeL
der die ansehnliche Höhe von stillh
OtHIODW erreicht
Die Großmiieiste brauchen sich nicht
länger dartun in balaen, ioelche von
innen China dac« meiste Geld pnmpen
dars. Auch die Tiirtei mill ietzt einen
Bären anbinden, und die iit doch ein
mindestens ebenso interessantes Land,
wie das Reich der 9·l·’itte.
sit VI If
ES gibt Leute, die über Oberfläch
lichteit Augen« loenn man ihre Ver
bolsetheiten nicht teilt.
st- If It
Der Mensch ist erst dann alt, loenn
er keiner Torheit mehr fähia ist.
se si- sk
Die neue tiirtiiche Regieruan mag
der alten in vielen Dingen überlegen
sein, was jedoch das Geldpumpen an
betrifft, so schreitet sie Ioacter auf dem
alten Psade weiter.
— sit di- st
Jn Paris sind einem anieritanis
schen Ehepaare sit-W Dollars abge
tniispit worden. In Leipzig wurde
unliingst eine aineritanische Familie
um 1t),000 Dollars erleichtert. Dazu
braucht man doch nicht nach Europa
in reisen.
III Il- If
Präsident Tast hat auf Pearys De
pesche, in der ihm der Nordpol zur
Versiigung gestellt wird, humoristisch
geantwortet, daß er aus das Geschenk
verzichte, da er nicht wisse, was er da
mit anfangen solle. Wäre das nicht
ein geeignetes Plätzchen gewesen, um
unliebsome Persönlichkeiten lalt zu
stellen.
kDie ekae apum-» umstrickt-um
Ter Plan der Gründung einer
Lustsatisserschule in Friedrichshafen
grin, wie dem »Schwäb. Merkur« be
richtet wird, seiner Verwirklichung
entgegen Der Deutsche Luftflotten
verein, unter Leitung des Getreu-allem
nnnts z. D. v. Nieder, hat sich der
Sache angenommen. Geplant ist die
Gründung und Unterhaltung einer
Fachschnle zur Ausbildung von Mon
teuren, Stenerleuten und Ballonfiih
rem. Wer in die Schule eintreten
will, soll eine Mittelschule mit gutem
Erfolg besucht und eine zweijährige
Lehrzeit in einer Fabrik oder STIM
»serei hinter sich haben. Die Aufnahm
in die Schule erfolgt im achtzehnten
Lebensjahr; der Unterricht dauert
zwei Jahre: dann sollen die Zöglinge
als Freiwillige bei der Luftschifser:
truppe eintreten. Die praltische Aus
J bildung erfolgt bei Aufstiegen im Fes
;sel-- und Freiballon und im Motor
»luftschiff; als Vorstufe ist Unterwei
isunzi im Rudern und Segeln gedacht.
Was den theoretischen Unterricht an
betrifft, so ist dabei unter anderm an
Meteorologie, Gaslehre, Navigation,
IKartenlesen und Unterricht im Fran
zösischem unter Umständen auch im
(5:nalischen, in Aussicht genommen.
Direktor der Schule soll ein Offizier
des Luftschifferbataillons werden; die
Ingenieure der Luftschiffaesellschaft
Zeppelin haben sich bereit erklärt, in
den technischen Spezialwissenschaften
zu nnterrichten; die Obermeister sollen
die Schüler m den Arbeiten an oen
verschiedenen Theilen der Luftschisse
und Flugapparate unterweisen. Bei
der Wahl zwischen Berlin und Fried
richkhafeu hat man die letztere Stadt»
vorgezogen; die Unterhaltungskosten
werden geringer und die Ueberwcps
rl·ung der Schüler leichter sein. Zum;
Betrieb der Schule sind jährlich etwa»
s—:l),()»() M. erforderlich. Die Bewer
l-er müssen militiirtauglich sein; xars
teublindheit und Neigung zu Schwin
delanfällen schließen unbedingt von
der Bewerbung aus. Es hat sich be
reits eine weit über den Bedars hin
ausgehende Anzahl junger Leute ge
meldet; es sind sogar schon Ansragen
von japanischer und französischer
Seite erfolgt, aber vergeblich. Man
will mit acht Schülern beginnen, siir
deren Wohnung und Betöstigung der
Lustslottenoerein sorgen will. Die
Betriehstosten siir das erste Unter
richtgjahr sind bereit-«- gesichert. Der
Deutsche Lustslottenverein hat sich an
sein-— Lnudegverbände gewendet mit
der Bitte, die Sninmlungen für die
Lustichisserschule mit dem größten Ei
ser fortzusetzen Gras Zeppelin ist
bereit· das Unternehmen ruit Rath
und That tu unterstützen
- k-·i—
sDie ,,Amerthnisirung« Kanns-ask
! Während der Weizeuerporl der Ver
einiaten Staaten siir die Versoruuug
des Welt-nnrltes:s, insbesondere dec
enropuischen Jiidiistrieilrrirlte5, rinnen
scheinan stiindin un Bedeutung ver
liert, da die Ver. Staaten insolae ihs
rer rapiden Jndustrreentloiitclung und
der Erschöpfung ihrer durch Raubbau
nuggesoqeuen litetreidelLiudereien nichk
mehr genug und nicht nnhr billig ge
nun Erdortgetreide produriren, be
steht alle Aussicht daraus, dasz Zinnada
fiir die nächsten Jahrzehnte den Ex
port, vor allem des Wei«;en6, aber nuch
vieler anderer Anrarprodutte enorm
steigern wird.
Wenn auch der diezjiihriae aiinstige
Ernteaugsall Ranadag »zum auten
Theil anf die Witterunasverhältnisse
zurückzuführen ist« so hat doch einen
iuefentliktxenAntheil daran auch die un
zeheure Ausdehnung die der Getreide
lau in den letzten Jahren im Innern
Kauabas erseht-en hat. So betrug
die aesanmste Weiten-Ante Kanadag
ins Jahre 1900 erst 47 Millionen
Butten-, 1008 dagean letrug die
lfrnte 126 Millionen Bushel9.
Die diegjiihtige Weizenernte der
Staaten Manitoba, Sagtatchewan
und Alberta wurde vom Vlcterhait
Departement Ende Juli aus 157,464,
uns) anhelg aeaen 11n«52-1,f)0« in der
;aleichen Zeit des Vorinhres einne
schätzt.
Dies aemaltiae Wachsthum findet
»seine Erklärung sehr einfach darin,
»daß Tausende von Fartnern aus den
Ver. Staaten, die frischen Boden su
chen und ihn in den Ver. Staaten nich:
mehr finden, nach Kanada auswan
dern. So sind von 1808--19()8 un
l ter 1.170,0()(1 Einivanderern Kanadas
» 351.000 aus den Ver. Staaten geloni
s mut, und das waren meistens Fausten
l während lanadisehe Arbeiter umgekehrt
sin günstigen Jahren nach den Ver.
HStaaten hinüberziehen Der Jnspels
Jtor der tanadischen Eintvanderiinsts
aaenturen in den Ver. Staaten, Mr.
»White, erklärte kürzlich, daß in diesem
I Jahre etwa 75,000 Anierikaner sich in
sWestRanada ansiedeln triirden
; Jn Runda setzt man ans biete Ein
ioanderung von Farniern mig den
Bek. Staaten große Hossnunoen Man
thui alles, um ihnen das Land durch
Eisenbobntiau zu erschiiesem und der
Genetakqouverneur von Ihnde Enrk
Gren, behauptete kiirziicf in London,
binnen kurzem ioiirde Kanado der
werthvolliteTk«-eit des britischen Reiches
sein. An Flijchenintialt komme es der
nordmnerikanischen linion nahe, und
sein Boden sei, je weiter nötdlich desto
i kesser siik eine große Anzahl von
Agrorptodukten
Uebriiiens ist es bemerkensweeth daß
in Kanada eine recht starke Opposition
dagegen besteht, sich vor den Wagen
der impetialisiischen Machtpolitik Alt
Englands spannen zu lassen. Von po
sitiven Ergebnissen der britischen Ver
suche, ans der gegenwärtigen Reichs
vertheidigungslonserenz der Dominon
militärische Lasten auszureden, ist
denn bisher auch noch nichts bekannt
geworden, und der Staatsselretär
Murphy in Ottawa hat dieser Tage
(angesichtg des versammelten Reich-Z
oertheidigungsausschusseD rund her
aus erklärt, siir Kanada sei die Frage
derReichsdertheidiauna ziemlich gleich
ailtia, es gebrauche dringender Fracht
wagen wie Schlachtschissr.
Ueber das vorzeitige Ergrauen der
paare.
Das menschliche Haar weist alle
dentharen Abtönnngen vom fast wei
ßen hellsten Aschdlond bis zu tiefstem
Ebenholzschwarz aus. Die Farbe des
Haares rührt von dem in ihm enthal
tenen Pigment her; dasselbe wird ihm
durch pigmenthaltiae Zellen zugeführt,
die es zunächst in die Papille, auf der
das Haaraussitzt, hineintragen, von wo
es in den Schast aufsteigt. Je nach der
Art der AnordnunJ und der Menge
des Pigmentes erhält das Haar seine
hellere oder dunllere Farbe. An den
hellen (blonden und roten) Haaren er
lennt man bei mikroskopischer Betrach
tung in der Rindenschicht des Schaftes
vereinzelte Farblörnchen, die in Linien
parallel zur Längsachse gelagert sind,
an den dunkleren dagegen mehr oder
-minder dichte Anhäufung-en von sol
»chen; je dunkle rdie Haare sind, um so
Tarößere Mengen Farbstoss enthalten
sie. Das Ergrauen der Haare beruht
daraus, das; der Farbsioff mehr nnd
mehr verschwindet und an seine Stelle
in den marthaltigen Kanal des Haar
schastes kleine Lustbläschen treten. Je
stärter dieser mit Lust anaesiillt ist,inn
so weißer erscheint das Haar. Denn
nach den physikalischcn Gesetzen erschei
nen diejenigen Körper weiß, welche das
aus sie sallende Tageslicht nicht durch
lassen, sondern nach allen Seiten re
slettieren. Die Luftiiliisclsen aber tun
dasselbe. « Das friihtzeitige Ergranen
der Haare verdankt seine Entstehung
Störungen der die Kopfhant versor
genden Nerven. Gelegentlich ist diese
’ Erscheinung ein Erbstück in den Fami
lien, in den meisten Fällen indessen
»auf Exzesse allerlei Art zurückzufüh
Jren, nicht selten ans psychische Einflüsse
deprimierender Natur. ES sind genü
aend Beispiele dasiir verbiirgt, daß
heftige Gemütserschiiiternng das
Haupthaar plötzlich erbleichen-lieh Jch
erinnere an die unglückliche Königin
Marie Antoinette, deren blondes Haar
innerhalb weniger Stunden ergraute.
nachdem ihr die Nachricht überbracht
worden war, daß sie in den Tempel
überführt werden sollte, womit ihr
Eitiidial sesieaelt war. Jn ähnlicher
Weise erarante der englische Kanzler
Thomas Mem-J nach Verkündigung
seines TodesnrteilsJ Ebenso ergina es
den: Gesancenen von O.hiuon, oen
Buron die schnierzcrsiillten Worte aus
rufen läßt: »Mein Haar ist grau, doch
nicht von Zeit, noch ward es so mit
klteis lieschneitx in einer einz’aenSchrel
leiignacht, wie manchen sie schon grau
aeiiiaet)t.« Ganz Vereinzelt lommt ex«
auch vor, daß aebleicktes Haar mit ei
nem Male wieder seine dunkle Farbe
retommt· So wird berichtet, daß der
Spanier Dieao Ost-rings der auf Be
sehl seines Königs ins Gefängnis ge
worfen war, grau wurde, alg man ihn
aber sreispraeh, seine frühere Haarsars
lse wieder l«etain. Fustanos lannte ei
nen Mjäliriaen Griechen, dem vorzei
tia Kopf nnd Bart weis-, geworden was
ren, aber sechs Monate vor seinem
Tode der Bart immer dunkler wurde.
Necn auffälliger ist eine Beobachtuna
Letoiirneaii5, Dass, lei einer ganz wei
fzen alten Dame nach iiberftandener
Flopsrose die Haare aus-fielen und an
ihre Stelle neue schwarze traten. Die
Erscheinnna des Wiederauftretens
duntler Haarfarl«e bei weißhaarigen
Leuten läskt sich vielleicht in der Weiße
deuten, das-, insolae besserer Blntzirlu
lation die Luftblägcben aus dem Haare
verschwanden und nener Farbstosf in
das Haar aetrieben wurde. Als ein
ähnlirlser Voraana diirste es vielleicht
anzusehen lein, wenn ältere Leute. die
set-on vollständia weil-, sind, manchmal
noch aellie Haare bekommen. ,
-———.
Deo Mädchens Wunsch.
»Weißt Du, wag ich möchte.«
,,«Jt un ’-.’«
»Ich möchte einen Roman erleben,
in dem zum Schluß einer mich krieatl·
Richtig.
Leutnant: ,,Waczlizel, wag thun
Sie, wenn Sie um die Straßenecke
rennen Und prallen dabei an einen
Vorgesetzten an?«
Waczlizeh »Dann thu· ich eins in
die Fresse triegen."
Schmeichelei
«Wa-:- hat Denn Dein Freund Zwei
ctel netlmn, daß Du mitgebracht über
ihn bift’?«
»Ach, Der Plumpfactl Vor drei Jah
ren war er auf meiner Hochzeit; seit
dem hatte-n wir uns nicht mehr gese
hen. Gesteer tommt er uns unerwar
tet in’g Haus aesclmeit und wissen
Zie, wie ek meine Frau begrüßt hat?
Nein, Frau Ruthe —- sind Sie
aber noch tüftiq!«
Am schwersten rächt die Gedanken
losigteit sich dann, tvenn man den
Schlüssel gerade in dem Augenblick
verlegt hat« da das Glück vor der Türe
steht und Einlaß begehrt.