Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, October 01, 1909, Zweiter Theil, Image 11

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    Wen-r Hkhrkibkbrikk von
Time Instfmkngpi. L
Notli. 4232 Well, Mister Edithor,
ich will Jhne reit hier sage: ich sin sia
un teieri von Asrikeh Das is kein
Platz for e Lehdie. Von Morgen-s- bis
Macht-H lauf ich in mein Kalliaoriipper
ekum un die Mennfoth gucke. wie die
Raudies un wir die Tranin Kein-ZU
von se duht sich schehse un ich kann
Jhne sage. der Philipp, was mein
Hosband ig, der guckt. es is e Freit.
Wenn ich ehbes sage, dann lacht er
un sagt, wenn mer widder heim»
komme dehte, dann wär er widder en.
Schentelmann Jch sollt nur emal
den Mister Pressendent angucke, der«
deht noch worser gucke wie er un deht
auch nicks drum gewim. Sehn Se,.
Mister Edithor, in die Juneitet
Stehts, da sühl ich ja auch wann un
dann emal lohnsomm; awwer dann
höng ich niei Schahlche um nn»
schniehke emal zu die WedesweilItn
un wenn mer dann so sor e paar Min
nits getahlt hat, dann geht mer nach
zwei odder drei Stunde widder heim
un dann fühlt mer widder ahlreit.
Awiver wo kann ich hier hin lausc?
Mehbie in den nächste Busch, wo e
Nest voll Asse wohnt, odder bäck in
die Wudds, wo die Ellesants ihren
hangaut hen, odder wenn ich zu Je
mand tahke will, dann kann ich an ein
von die Nehtiess kahle un der duht
mich nit unnerstehn un Sie müsse zu
gewwe, daß das nit der Steil von e
ettjukehtete Lehdie is. Un for was
hen ich all meine gute steilische Dresseg
mitgebracht? Doch nit, daß ich se in
den Tronk liege un von die Motte ver
sresse lasse. Jch hen den annete Dag
emal mein Merrie Widdoh Hätt
erausaeholt Un ich kann Jhne sage, ich
hen areine müsse. Sie hätte nur emal
das Schelm sehn solle! Ecksädtlie wie
en Minnkehkt Un die Verrieg un die
Ploms nn die Masche-» wo ich for e
Trimming dran gehabt hen, die ware
all geschmäscht, un die ganze Geschicht
hat gegnckt, als ob sich en Ellesent
druts geletzt gehabt hätt. Jch hen ge
sehn, daß der Hut rettungslos verlore
war un da hen ich ihn denn mit e Ge
siihl von Miidneß un Diggost nsf en
Baum geschlenkert« wo er hänge ge
bliwwc is. Jch hen gedenkt, mehbie
er kriegt in die Ehr seine natierliche
Schehp widder un dann is er mehbie
noch juhgsuonr die Bördies sor sich e
Nest drin tu baue un Annae zu rehse.
Der Zämmie, wie irrer unseren
Marter akruse hen, der is ja en ganz
guter tierl getoese un hat einiges sor
mich gedahn, awwer dieselwe Zeit is
er doch teine Rompenie for mich ge
wese un wie viele Stunde un Daae
hen ich mit ihn in unser Aämp ge
docttk Jetzt was soll ich mit so en Fel
ler taiitet Wenn mer unsere Miehls
iwwergesoroche hatte un er hat mich
ecksplehnt gehabt, daß mer von Wet
schetebbelg hier nicks annerschter
hawwe könnt, wie jugendliche Worms
un daß die schlipperiewonns besser
wäre wie die ivullie wonns, dann fin
iner so ebaut dorch gewese mit unsere
Kohnwersehschen Dann hen ich ihn
ver-zählt, wag ich meine Piebels for
Sopper un Dinner hinstelle un da hat
er aar nit hegreiie lönne, wie e Frau
so ebbes duhn könnt; niit so viel Ar
beit hat er gesagt, müßt ich ja nie nit
fertig werde. Da is er oss Rohrs nit
so viel aus den Weg gewese, awwer
unsere Männer duhn das nit ep
prieschiiehtr. Die wolle nur ebbeg
diesentes sor ztt tschuhe den un wolle,
daß das Haus immer ussaestrehtent is
un wolle, daß wenn se an das Bieroh
gehn, daß immer tliene Unnerwehr un
Schörts un Kallers da sin un se kehre
sei bische, wo die Frau die Zeit her
nemrne duht, das alles zu duhn. Im
GegedheiL wenn emal ebbes nit so is,
wie se’s wolle, dann hat’s geschel1t,
dann werd mer daungekahlt wie alles
un se sin noch itn Stand un rufe ei
nem e schlappie haustieper. Das sin
jetzt etijutehteie un intellitschente
Männer-!
Well, jeht sin ich ioidder ganz von
den Sobscheckt abiornme. Da kann
mer sehn," was es for en Jnscuenz hat,
wenn met zu en gebildete Mann
schreiwe duht. Was die Hauptsach is,
das is nämlich, daß ich den Philipp
ietzt gesagt hen, daß mer widder heim
gehn wollte. Jch hen den Dag gesth
un der Mistet Ruhseseld, der hat ganz
schrecklich angewwe un wollt den PhH
lipp nit fort lasse un hat gesagt wenn
ich dazu fühle deht sort zu gehn, dann
deht er mich ganz gern gehn lasse, aw-: j
wer den Philipp, den deht er nit fort J
lasse Ofs Kohrö wie er auggesunne
hat, dass, ich doch immerhin der Bat-St
von mein Mann sin un wann er in
den Uhrwald von Afrikeh is, un daß!
ich mich von niemand enei schwatze’
lasse, da hat er gesagt, wenn ich dens
Weg fühle deht, dann könnt er nicks
mehr sage. Er deht nur atig sarrie
fühle, awwer was- ich sage deht, das
deht gehn. Well ich denke awrver auch.
Der Philipp wär am Liebste da ge
bliwwe un hätt mich allein gehn lasse,
der is so en Säpphett, awwer bei mich ’
hat er da kein Suckzesz mit. Mer hen s
uns gleich dran gemacht, unserenl
Stoff zu packe, das heißt, wenn ich
sage m i r, dann meint das mich, bi
tahs der Philipp is da drin so un-;
händig, wie er in alles ig Blos mit
die Ennimelg, da hen ich ihn alleing
schasse lasse, bitahg ich hen die Biester
nit händele wolle. Er hat en tleine
Teiger un en tleine Afs mitgenomme.
die ware latvendig, das mehrschte voni
den annere Stoff, hat der Mister
Ruhseseld mit seine Ennimels schicke
» wolle. Denke Se nur emal an, so en
Eidie, auch noch en Ass mit nach die
Juneitet Stehtg zu nemmet Jch denke,
dokt hats davon schon plentie un wenn·
der Philipp sein Fämmilie Gruhp"
Pickscher anguae dnht, dann hat er
soviel Affe wie er nur will. Well, ich
denke, mei nächste Schreiivebxies, den«
kriege Se von mich von dem Boht aus,
bikahg ich stehn keine drei Däg mer
hier in den verdollte Uhrwald.
Mit beste Riegards
Yours
Lizzie Hansstengei.
-—
Schuhe-eiteln
Patient: »Alle5 rächt sich im Le
ben! Da bat mir mein Hansarzt vor
drei Jahren ’s Bier verboten... ietzt
darf er selbst teins mehr trinten!·«
Uns-klarer
Frau:»El)en hat mir eine Zigeu
nerin aus der Hand wahrgelagt, daß
ich alt werde.«
Mann: »Na siehst De —- bie sagt
es auch!'«
Ein Styls-meins
Maine-: »Gehst du« Fritzchem wie
. schön der Illoppi gehorcht und lernt!«
Fritzckketn »Ja, Der hat Ieicht ler
nen —- wenn der mal was nicht gleichk
begreift. dann kriegt er ’n Stück
Zucker —- ich lrieg’ einfach 'ne Kopf
nuß. Versuchs mal bei mir mit Scho
loladeplälzchen, dann iverd’ ich auch
viel leichter lernen.«
Lkdnnnsslielsende Hauch-am
mit Befriedigunq sich beim Mittnnessj
sen über die Schüssel beugend: »Jetztj
haben tvik den asnzen Vormittag dent
Schuh von unserem Pepi gesucht
tu lteclt er mitten in unserem Sauer
lraut. Ich wußte ja, daß bei mir
nichts verloren aeht!«
Ein midernes Mittel
Lehrer: »Sie kommen heut’ wieder
sehr spät zum Unterricht, Fräulein
Nellv!«
Nelly: »Ja, ich bin nicht schuld.
Mama hatte heut’ soviel in Der Küche
zu thun. daß ich 'ne Stunde warten
mußte, eh’ sie mir den handfchuhtnopf
Innähen konnte."
But-Mich
Rinden wenn Jhr nicht sofort auf
hört mit dem Geschrei dann hole ich
den Wächter «
»Ach, der thut uns nichts; das ist ja
unser Vater.«
speft und Eli-ten tu Jst-ten
Der Mensch kann sich scheinbar an«
altes gewöhnen, auch an die Pest«
Nachdem diese Krankheit, die doch?
wohl mit Recht zu den fürchterlichsteui
gezählt wird, zehn Jahre lang in Inst
die-n aesviithet h.1t, ohne dah man ihrer
Herr geworden wäre, hat man ein
neues Mittel dagegen gesunden: man
spricht nicht mehr davon. Das ist
selbstverständlich nicht allzu wörtlich
zu nehmen. Immerhin wird jetzt »auch
in den großen englischen Joch-zeit
schriften wie dem LondonerLancet nur
alle paar Monate ein Bericht dar
ither veröffentlicht, während früher
jede Woche einer erschien. Auf ihrem
Höhepunkt steht die Pest freilich nicht
mehr, aber man sollte doch glauben,
das; eine Sterblichkeitszahl von 4578
in einer einzigen Woche noch immer«
stattlich genug wäre. Diese Zahl gilts
für Mitte Mai und fiel in der folgen: s
den Woche auf 3614. Daraus könnte:
man ja wieder einmal auf eine schnelle i
Annahme oek Epidemie schließe-» aveks
sie schwankt eben nur hin und her,(
und außerdem ist immer zu bete-items
daß längst nicht alle Pestfälle verzeich
net werden, weil die Eingeborenen in;
Indien sich nach Möglichteit vor den
Behörden zu versteclen pflegen. Die
in manchenTheilen iiberreich und dicht.
lsevöllerte Provinz Pundschab hatte:
Ende Mai noch 2250 Todesfälle an«
Pest. während die iilsrigen Gebiete mit
geringeren Zahlen folgten. Das
Zchliniine ist, daf; die Pest zwar in
inebrerenTkeilen Indiens stark zuriiel
gegangen, aber doch nirgends ganz
iocrschwunden ist. So meldete zum
tBkisPiel die Hauptstadt Kaltntta noch
immerhin 87 Todesfälle an Pest in
einer Woche, die Stadt Boinbah, von
der die Epidemie im vorigenJahrzehni
nur-ging, noch litt-. Alle Mittel haben
sich also zu einer vollständigen Aus
rottung als ungenügend erwiesen und
man rechnet auch ganz sicher daraus.
daß mit Eintritt der tiihleren Jahres-·
zeit die Zustände sich wieder verschlech
tern werden. Was will es schließlich
auch bedeuten, wenn seit dem ersten
Ottober vorigen Jahres in ganz Jn
dien 467,000 Ratten umgebracht wor
den sind, weil diesllngezieser der Ver
breitung der Pest überführt worden ist
nnd die Schuyimpsung von 26,800
Leuten hat bei einer Gesammteinwoh
nerzahl von fast J-’-W Millionen auch
so gut wie nichts zu bedeuten. Damit
.il«-er die Ettgliinder nur ja teine Fren
le an dem kostbarsten tsdelstein ihrer
Uroue erleben, hat sich in diesem-Som
mer neben der etwas- abgenommen-en
Pest die Cholera ziemlich breit ge
macht. Wieder ist es- die Listadt Bom,
bah, die an Dieser Seuche aus erster
Hand zu leiden bekommen hat, außer
dem die altberiihmte heilige Stadt
Luelnau Jn Botnbah bat die Pest
aber wenigsten-J wirklich etwas Gutes
gehabt, indem die Behörden unter in
retn Druck sich endlich dazu aufgerafft
l-abeu, wesentliche Verbesserunaen
durch Litiederreiszung der schlimmsten
tiinaeboreneubiertel und eine schärfere
Nesundheitgpolizei herbeizuführen Eo
isat diese liiroszstadt in der That zstzt
eine geringere Sterblichkeit als-« vor
dem Erscheinen der Pest, denn das-»als
letrua sie im fiinsiiihrigenDtuchsctmitt
iilser IIZ nnd im letzten Jahre hian
Il) aus Tausend. Leider wird uuxn
sich auch auf diesen Lichtblict stirbt
verlassen können, weil die Sterlslini
leit nach dem Durchschnitt der letzten
suns Jahre sich sogar auf über -l."« bbnt
Tausend stellt. Diese Zustände in
Indien im Verein mit den politischen
sind also fiir England int Laufe rser
letzten Jahre zu einer immer mehr
oriirtenden Klemme geworden
—...-.-— - —- --
thdtiüter verlangt
Tag Bunde-J Forftaint tljeilt rnit,
das; zur Besetzung oon Vakanten in
Waldhiiterstellen in den 149 Natio
nolforsten von 21 Staaten und Ter
iitorien, einschließlich Alagta, Prü
fungen am LI. und 205. Oktober statt
finden werden. Es wird erwartet,
dsifz ettva Iw) erfolgreiche Randidaten
werden angestellt meiden.
Die Priisuiigen werden im Haupt
bureau jedes Forstsupervisorg in den
Just-Staaten gehalten werden. Tie
Istlichsten dieser Staaten find ttlrtan
sag, Minnefota, Michigan nnd Fto
iich
Die Priisungen werden im ganzen
nach praktischen Gesichtspunkten ge
siihrt. Gute Intelligenz und stennt
nisz des- Lebens im Wald und Feld iit
dabei wichtiger als Buchwissen Ten.
nich werden diejenigen, welche auch
nrch eine gute allgemeine Bildung be
sähen, den Vorzug erhalten«
Die rasche Entwickelung der Na
tirnalsotsten vermehrt fortwährend
die Anforderungen an die in diesem
Dirnstztoeige Angestellten und tiixhtige
Männer für die verantwortlichen Po
sten von Auffichtgbeaniten sind immer
in Nachfrage. Diese höheren Posten
im Forstdienst werden durch Beförde
rung von den Unteren Stellen besetzt,
so daf; irgendwer, der als Waldhiiter
CRangers eintritt, Aussicht auf Be
förderung zu den verantwortlicheren
und besseren Posten, einschließlich sol
ehem als Forst-Sitpervifor hat.
Nur Leute im Alter von 21 bis 40
Jahren, von gutem und nüchternem
Charakter und gesundem Körper toer
den zu den Prüfungen zugelassen
Das Gehalt ist im Anfang 8900 das
Jahr.
Wer sich siie die Sache Enteressirt,
lann weitere Auskunft über die bevor
stehenden Pritsunaen erhalten von der
ll E. Ciril Service Conintisiion in
Wa flunatoru T. C» den District
koresierg in Ultiffoula Mont.; Den
ver, Colo.; Albuauerque, N Mut-;
Laden. Utah; Sau ;eruci5co Cal
und Portland, Ore» odr ten Forst
Superviforen
Oh
Tatar-tm
Jn Spanien war beabsichtigt wo:
den, den hundertjähriaen Erinne
runasicig der Schlacht Von Taladera,
die ain BR. Juli 1809 geschlagen wur
de, mit besonderen Fesilieliteiten zu be
gehen, ein Vorhaben, das beareiflicher
Weise duren den Ausbruch der Unru
nen verhindert worden isi. Damals
lisnipften die spanischen Truppcn aegeu
den französischen Ueberfall und mur
den durch ein Hilf-sichs unterstützt,
das England unter Befehl Sir Arthur
Welleslene nach Spanien geschickt hatte
und zu dem auch eine deutsche Legion
in der Stärke von fiinf Bataillonen
gehörte. Diese deutsche Leaion be
stand vorwiegend aus Hannoveranern
und wurde von friiluren hannover
schen Offizieren angeführt Jn Eng
land hat ein Feftessen des Artillerie
lsataillons stattgefunden, das seinen
Ursprung aus die damals in Spanien
liiinpfenden Truppeu zuriickfiihrte.
Bei diesem Festcssen wurden Reden ge
halten, welche die Waffentlzaten der
lfnaländer verlierrlicliten, der vor dein
Feinde aefalleneu Männer aedachten
sind die damals beivijlthe Waffener
derschaft zwischen Spaniern und lfna
ländern hervorhoben Unerwähnt
Elieb dabei die Thätiaieit der deutschen
Beginn, obgleich gerade diese ani
stumpfe von Jalavera einen großen
Llntheil Italie. Schon am Morgen die
leis Tages hatte ein Bataillon der
deutschen Leaion einen ivirlunasnnllen
Zturuiangrtss gegen eine teindltche
"Stellung aus«-geführt und dabei drei
zfranziistsche Adler genommen. Noch
heftiger gestaltetete sich der Kampf ge
aen Mitte des Tages-, wo die erste Bri
aade der Legion den dorriiclenden
Feind unter Führung des tionnnans
heut-»J, lsieneralinujarg Langwerth v.
Iimrnern siegreich zuriictmars. Bei
diesentSturm sandLangwerth v.Zinr-s
mern. von einer Kugel vor die Stirn
getroffen, den Heldeutod Den Lei
stungen der Deutschen und ihres tapse
ren Anfiihrers wurde damals in tsng
land volle Llnerlennnng gezollt. Wie
wir den tultnrhistorischen Bildern aus
dein Fatnilienarchiv derffainilie Lang
merth V. Sinnnern entnehmen, wurde
der Wittwe des Gefallenen dessen De
gen mit den einaeiitzten Worten zurück
gesandt: »Thic« sword was the last
rompanion of General Ernst Lang
werth. who gloriouslh sell in the battle
Of Taladera the Is. Julh Musik« Dein
General Langwerth v. Sinnnern Idur
de noch nach seinem Tode die große
aoldene Tapferkeitsinedaille verliehen
und die englische Nation ehrte sein
Und-nun und das des mit itnn aesal
lenen LIJiaiorci Martenzie durch ein
Denkmal in der tliauiszitirche tig he
sindet sich in der oberen tlieihe des
nördlichen Kre11;schisfei.i. Es besteht
in einem lselranzten Sartophag, an
dessen Scdel aus der einen Seite ein
trauernder Genius tniet, während an
der anderen ein Schild mit dein Kreuz
des llnion Jact lehnt. liin tinabe
hält eine Fahne, und ein hehelinter
liteniuiz leat sranzi.ssisclre Trophijen,
darunter einen französischen Adler, zu
Fiisaen des Zarlophagg nieder. Der
Zodel tragt die Inschrift: »National
Monument to Illtajor Neueral J. B.
Martentie and Brigadier General ts.
Langwertlx who fell at Talavera,
Julh ER. ist«-IN Tie Gewährung ei
nes Denkmal-Z in der tliaulsztirche ist
eine der höchsten «.’luc-zeicbnungen, die
tsnaland zu vergehen hat. Damals
wurde sie neidloifs einem Deutschen ge
währt, während man ietzt die Thaten
der deutschen Legiun Vergessen zu has
den scheint. Vor einigen Jahren mur
de ihr Vlndenlen auch in Deutschland
dadurch geehrt, das-, der Kaiser han
noverscten Stieainientern die Tradition
der Bataillcsne verlieh, die damals in
Spanien gelijinpst hatten. Diese Res
gimenter trugen aus den Aerinelauf
schlagen die Worte ,,’lieninsula und
Glbtt1llitk«.
—- «
—-- ----— . how-s .
Cuglime Unseeundltehkeitem
Einige Time ist ec- erst her-, so
schreibt die ,,.leiiln. Zths ons-, wir un
sere Verwunoernng nursprmleik loeil
bei einein Festessen englischer Lssiziere
zur Erinnerung nu die Schlacht bei
Jnlnverg t—el»)s.irrlidl unerlniilsnt l-lieb,
dnsz bin-als eine deutsche Beginn ini
englischen Lnlsklorpsz gegen Die Frin
Tosen gesodxteu und unter der Führung
des Generalume Langtnerth b.
Zimmern einen Jlseil Der Lorlseeren
verdient but. Musue nmn diese-:
Todtschiveinen dentfilx englisckser Auf
senbriiderschnst bei solctleni Anlaß
schon als eine llnsreundlichleit nussns
len, so verstärkt sich dieser Eindruck
ganz bedeutend, nsenn man erfährt,
daß die englische Heeresverwaltung
He Beteiligung von englischen Ossiiie
ren an der Gedentseier der Schlacht
bei Minden verboten bat. Am 11.
August 17739 haben Die verbiindeten
preußischen und englischen Truppen
ksei Minnen gegen die Franzosen ge
sochten. Fiir die unmittelbar bevors
stebende Gedenlseier hatten sieh schon
achtzehn englische Osfiziere angemel
det, die aus dues Verbot hin den Besuch
jetzt abgesugt haben. Eine Begrün
dung lvird die englische Heeresverwal
ntng fur ihr Verbot laum geben kön
nrn. Weshalb sollen englische Offi
»-.iere die Erinnerung an gemeinsame
Wassentlxitenfeiern, wenn einiae Tage»
vorher gegen cine Feier der englischsj
spanischen Wassendrüderschast nichts
einzuwenden trat-? Halten die Eng:
länder das Gedächniß daran, mit den
Truppen des Alten Fritz gefcchten zu
haben, sur weniger rühmlich als die
lErinnerung an das Zttsammengehen
mit den Spaniern? Es kann auch
nicht die Beklemmung bestimmend ge
wesen sein, daß die Schlacht bei Min
den gegen die Franzosen geschlagen
und gewonnen worden ist; auch Tala
vera fiel qegen die Franzosen aus.
Ueberdies werden solche Inilitärischen
Erinnerungstage ohne jeden Politischen
Hintergeranken gefeiert, nur die Erin
::erung. in lameradschaftlicher Ein
tracht Schlachten geschlagen und Er
folge erzielt zu haben, soll gepflegt
werden. Darum ist das Verbot an
die englischen Lfsiziere unverständlich
gewesen; eH zeugt von einem lleinli-’
clien Geist, der den Engländern sonst
nicht eigen ist· Wie ganz anders war
ec« beim 50. Jahres-lag der Schlacht bei
Solserino im Juni dieses Jahres!
Die Erinnerung an eine Schlacht, in
der die verhiindeten Franzosen und
Sardinier dieOesterreicher aussHaupt
schlugen, wurde lebendig. Damals
hatten die Oesterreicher vielleicht einige
Bitterniß empfinden können: sie wa
ren aber gros;l)er,3ia .1e·-1«Ig, um sich bei
den Festlichleiten durch den österrei
chisehnnaarischen Generallonsnl von
Venedig vertreten zu lassen. Das eng-«
lische Verhalten wird dadurch nur noch
smveritäudlicher.
Der »Um deutsche Baum
is: die Linde, nicht, wie vielleicht an
genommen wird, die Eiche. Die
Literatur und das Volksleben he:
«i:-risen dag. Von dem Lindenblatt in
der Siegfriedsage und Walterg von
der Bogelweide »Unter der Linde« bis
nun «Lindenhaum« WolfganaMiillerg
ist in der deutschen Dichtung immer
und immer wieder von der Linde die
Rede. Auch im Bette-leben, wie schon
angedeutet, spielt die Linde eine große
Rolle. An den öffentlichen Versamm
lungsorten der Gemeinde, wo die
Biirger zur Berathuna tusarnmentas
nien oder ein Fenigericht abgehalten
wurde, in Dorf nnd Stadt, orn den
Berliner Linden bis zur Dortlinde
jedes Oertcheng standen und stehen
Lindenbäunie, die mitunter, wie in
dem badiscken Dorfe Koppelioindea.
si- einer tiinstlichen Laube gezogen
wurden. Entstand später ein Gast-«
hart-J oder ein Rathhaus an dieser
Stelle, so ging die Bezeichnung »Lin:
de« oder «Laulie« ans das neue Ge
bäude über. Man wird in Deutsch
land, namentlich in Siiddeutfchland,
selten ein Dorf oder eine Stadt fin
den« irso eg nicht einWirtthcsuZ ,,««s),ur
Linde« oder ,,.:311r Lauhe« gibt, wäh
rend an manchenOrten das Rathhaus
im Boltsmund »Die Lande« genannt
wird. So waren oder tind noch die
geschichtlich dentwiirdigen Baume
Deutschlands vorzugsweise Linden«
von der Kaiserlinde in Nürnberg nnd
der leider durch Feuer zerstörte Lu
therlinde auf dein Friedhof zu Ringe
tlial an bis zu den neuen Linden dess
Fiaiserstuhlg ain Oberrhein, den »Sie
hen Brüdern« iin Großen Garten zu
Tresten nnd der wegen ihrer Gröfze
beriihinten Linde bei Neustadt am Ko
sher in Wiirtteinherg Die tfiche da
gegen ist der Baum des-; standinadi«
sctien Nordens und ist erst niit der
ifddasage in die deutsche Literatur
Hoerpflanzt worden« wo sie ihre Rolle
innter den Barden unr- Sängern der
iBefreiunggtriege im patriotifclten Lie
de gespielt hat, in ihrer allgemeinen
Bedeutung jedoch weit hinter der Lin
de zuriicthleiht Auch erscheint sie we
gen ihrer Eigenschaft viel eher als eine
Bersinnbildlichung des deutschen
Beltgcharatter5, der zähe Kraft mit
träucneriidier Weichheit in sich verei
nigt, als die Eiche, die so recht die
tnorrige Nanheit des standinaoifchen
Gernraiienttining oertiirdert
-——v’-f
Köniqliche Finanzen in Portugal.
Jm noriaen Jahre bildeten die nn
gesetzlichen Vorschiisse an das Königs
lzans bereits den Gegenstand politischer
Erörterungen Tie Höhe dieser Vor
sirtiiiie wurde damals-—- aus Tit-Un .Kon
txt-:- angeaeben Damals toiderspra
llien namentlich osfiziöse Stimmen die
ser Erlsiitznng, und immer mir-der mur
de betont, die Schulden des teijnigss an
denS -taat betriigen liiiehst ens 771 sion
tos. Die literale Minderheit im
Parlament setzte es schliesslich durch,
das; die Regierung versprach, mit der
11ntersus.lnmg dieser Angelegenheit eine
parlamentarische Zion-mission zn be
trauen. Nach te, nmonatiaer Thätiq
teit ist dicllsriisunagarleit dieser stom
mission nunmehr abgeschlossen Nach
dem sionnnissiongbericht belaufen sieh
die Vorselriisse, die Dom Carlos l»
Maria Pia nnd Dom Assonso erhalten
haben, ans Its-Zu Kontos-A Die Rom
mission stellte ferner sest, dasz Dom
stuiz list-M dlontog ungesetzlicher Weise
erhalten hat, so das-, dielttesarnmtssrul
oen desz stönigshauseo auf rnnd 21
Millionen Mart angegeben werden.
Mit diesen Feststellungen hätte sieh die
Kommission heaniigen und alles wei
tere dem Parlament überlassen sollen.
Aber grade um dies- zu vermeiden,
ging die tiommission über ihre Befug
nisse hinaus und entdeckte in allen
Staatsalrem daß in Zeiten großer si
nanzieller Bedrängniß von allen Por
iugielen finanzielle Opfer gefordert
wurden, durch besondere Steuern, Um
wandlungen der inneren Schuldver
fchreibungen usw. und daß auch die je
weiligen Herrscher ihrerseits dazu bei
getragen haben, die finanziellen Lasten
nach Möglichkeit zu erleichtern. An
sangend mit Donna Maria ll. haben
dieKönige Theile ihrerCivillistean den
Staate-schon abgetreten oder geschenkt.
Der auf diese Weise von der Königin
Maria ll. und den Königen Pedro V»
Louis und Karlog erfparte Betrag soll
sich aus 20,202,()()0 Mark belaufen
Jnsolge dessen würde sich die gegen
tvärtige Schuld der stöniggfamilie an
den portugiesischen Staat nur auf den
verhältnißmäßig kleinen Betrag von
124,()0n Mart stellen. Demgegen
über stellt die Regierung aber einen
Posten von t9;,1·«-34,00() M. als Grima
ben der töniglichen Familie an den
Staat in Rechnung, die als Rente für
die Ueberlassung verschiedener königli
cher Güter zu Kirchen-, Schul und
Deeregszwecken zu zahlen seien. Ein
ibschließendes Urtheil iiber dieseAnge
legeuheit läßt sich natiirlich nicht ge
ben. Wie sich der Sachverhalt aber
auch klären wird, wenn es überhaupt
dazu kommt, so läßt er doch recht be
dentlicle Riielscliliisse auf das Finanz
gebabren der Regierung, sowie die
Thätigteit i: poli tische sinverlässigteit
der alten Parteien Zu Ueberall macht
sich gegen diese Art der Verrechnung
öffentlicher Gelder eine lebhafte Oppo
sition bemerkbar.
» meines Mißverständtiist.
i Beamter (den Gemeindearreft ei
ner größeren Ortschaft inspizirend):
»Ja, Das nützt nicht-Z! Da muß
etwas gethan werden — oer Arrest
entspricht in keiner Weise mehr den
Anforderungen«
Schulze: »Wir können uns net be
klagen! Bis setzt san die meisten, die
mal d’rinn’ waren, wieder ’tommen.«
Aus der Reitschule.
Wachtmseiftert »Natürlich — die
Herren Einjährig - Freiwilligen!....
Aqu hohe Roß können siein setzen
—— aber auf einen einfachen Gaul tom
men sie nicht hinauf!««
Sonst aber nicht.
Registrator tzur Haushälterin):
»Haben Sie auch Die St·-eieln schön ge
putzt, Frau Müller-? Ich muß näm
lich heut’ zu einem großen Festakt!«
Haushälterim »Ei, versteht sich,
Herr Registrator, was die Stiefel be
trifft, find Sie heut’ g"wisz der
Schönst’.«
Jn Arkansas ist es verboten, iin
eigenen Hause Spirituofen zu genie:
ßen Vorsichtiger Weise enthält das
Gesetz aber keine Bestimmungen über
bag Trinken im Hause des lieben
Nächsten. Die dortigen Verhältnisse
dürften somit ganz besonders dazu
angetan sein, den freundnachbarli
eben Verkehr zu fördern.
Laut Befund deg Professor-Z Starr
von der Ghicagoer Universität sind die
Leute heutzutage noch leichtgläubiger,
als im Mittelalter Das wäre der
Fan, vorausgesetztf die Behauptungen
gewisser Professoren wurden stets als
bare Münze genommen. s«
Die da heimlich fcttwerenötern,
Hört man oft am lautsten zetern:
Und am giftigften manche tlatfehen,
Die gern selbst im Schmutze Patschen.
Jn Winnipeg zerbrechen sich mehrere
Professoren die Köpfe darüber, wie der
Weizen am oorteilhaftesten gesäet wer
ben könne. llnfere Otetreidefpetulan
ten betijmmern sich zwar nicht ums
Zäem aber sie bringen den Weizen doch
in die Höhe
Bis jetzt hat sich noch lein Mensch
gemeldet, der als Konsul der Ver.
Staaten nach dem Nordpol gehen
möchte. Denn eine Grenze hat --— di
Aenxterjagd
Niemand weis; ein ,,einnel)niendes
Wesen« to hoch zn schätzen wie der
Tilpottietet
Das Deutsche Reich mit seinem lum
piaen Defizit von 122 Millionen Mart
sollte aanz stille sein. Soviel brinaen
wir hier in einem Monat sertia
Eiaenilieli smiderbar, daf; verschied-e
ne aelelirte Herren iilrer den zweifacb
entdeckten Norde mit feinen eisiaen
Gefilden kerert in Hitze geraten tön«
nen.
Die politnarsiphisitxen Apparate sind
fiir dag Erscheinen deg- Hallenschen
Kometen aeriistet. Hoffentlich wird er
ein freundliches Gesicht machen.
Am Spielzeug der Kinder erkennt
man die lfltern
Allein Anschein nach ist das Luft
fchifs das praktischste nnd sicherste
Fahrzena fiir Nordpolexpeditionen.
Wie Erfahrunan allerneuesten Da
tums zeigen, ist es in diesem Falle
nicht einmal nötig, Hilfsexpeditionen
hinterher zn senden.
,,Belanntlio(1« ist eine Artigteitss
wendunq, hie besonders dann warm zu
empfehlen ist. wenn man weiß, daß die
Zirhörer noch gar ers-uns von der Sache
kennen.