Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, July 02, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    Ver »Towa
M Siebe der »Sei-gesenkt deo Jn
M ist kaum verkocht und schon
M auf den Ebenen Nordameri
U auch des rothen Mannes Erde.
II IMM. zum Ritt in das Es war
Fall hier und da nur noch wir-i
Je Sithouene ihn-en Schatten an
M westlichen horizont. Lager und
seh-in fest er nicht eigentiich in dem
find-wen Sattel, sondern sieht Leicht
lud Mc in tiefhiingenden Biigelm
Vom Sattellnopf stillt. gerollt, die
rigleine herab. Die Lenden iim
Gließt ein Ledergurt, der woixx ein
Met, aber heute keinen Revoiver
sehe trägt Die weite Krempe ve
hheites biegt ter Wind argen den
f zuriich und ein rothes Seiden
M flattert läsng aefaltet. um den
hellt Die Linie hält hoch und Lanq
Ue bei-m Reiten wemg gevrauchten
M. Alert und musteidaft wie et
. i M Thier unter ihm« das Kuh
III oder Broncho der westlichen
seite.
« Von den antarttifchen die zur sub
tropischen Zone reitet io der Covbon
eit dreiviertellzundert Jahren. Sein
du« sein Kleid. ja sast sein Ge
boten blieb unverändert seit dem Ta
, an dern er die Prärie betrat, bis
te nnn leiser und leiser das Klir
ten seiner Sporen und dts Knarren
seines Riemenzeugg geaen Westen
und das Schattenreich der Verstan
sendeit verklingt Seine Arbeit ist
gethan und begründet eine Industrie,
beten GefchZchte von der feinen stn s
trennt-at ist
In den Thalern und lins den
setahöngen Meritos arasten seit Cor
sei Tagen Rudel und Schwärme·
boeithorniaer ider schmildiisti aeri
vilder Rinder von einst andalusischer·
Zucht Der haciendado schätzte ihr
Fleisch nicht minder als die von ihm
dte Saat. Als er iditer die!
derung nordwärts zum Nio·
Grunde antrat nalnn er Wesen vderi
Ange. die itzrn lied waren mit. lsr
stellte sich noch nach Jahren. das er
die Priester nicht vergaß, denn sie
der-standen stets seinen Verkehr rnii
dein Jndianer sreundsschastlich zu ge
fallen. Ader dat- Mitfiiliren der
Kinder dedauerte er sast, als vor nun
etwa 86 Jahren vorn Norden blau
Insige und blondhaariae Barbaren
in sein Weideland einbrachen. Ein
Kontos um die wilden Heerden be—
Kann. ein Krieg, ein Raubm, Sen
sen, Morden« Plündern und Stedlen
von vielen Jahren. Der Merilaner
unterlag Der Anaeisachse nannte
M über den Rio Grande nordwärts
setriebene Vieh zu Recht oder Un
recht sein eigen. Aus des neuen Be
ssers Boden mehrten sich di eheerden
bis ihnen kaum noch Geldes-kam tei
W en war. Von ihrern Fleisch
te kein Tausendstel verzehrt, von
ihrem Leder tein Lntndertstel gegerbt
verherr. Aus Quadratrneilrn herrenlo
sen Grases längs der beiden Ströme
von Texas und utn die Laaunen des
süßenlandes am Golf wuchsen Rudel
von zehn Rindern zu Heerden von
Tausenden und Hunderttrusenden
Ein Markt wurde einstweilen weder
sucht noch gefunden. Das Vieh
lbst wies den Pfad zu idrn roie run
Schlächter und strafte Lügen das
Sprichwort: »Mir die diicntnsten
Kälber wählen ihre Metzger sellser.«
Wchrnecker unter den Yanteee ent:
deckten erst später, daß des Rindee
Fleisch setter und saftiger lei, wenn
das Thier statt vorn langen, duntels
grünen Grase des Süden-Z dvrn tur
zeu, graubraunen der Prpirie des
nördlichen Texas und der Mittel
vesteng sresse, welches auch der Büssel
Iorzog. Einstiveilia schob sich frei
Iillig, aus dem Huf, das Angebot von
Fleisch und Leder nordwärts bir- an
die Grenze von Texas. Der Bär-»
set-krieg machte der bescheidenen Nach
srac ein Ende und bevölterte den
Staat mit Millionen von Rindern.
s Dann rollte von Wen net die Wall
ze der Civilifotion über dek- rothen
Mannes ngdgriinde Lesen die
Rodys und den Pacitic Eine Ar
mee von Koloniftem die Verpflegung
heischte. folgte der Votdut von Sol
baten, Grenzern und Trank-en Ei
senbahnen fchoben ibre Schienenfträn
ge weiter und tiefer ins Pf.1dlose und
Unbekannte Ihre Lotomotirsen zogen
J nach sich den fehlenden Ærtt Auf
Geheiß des Menschen nunmehr ward
wiederum nordwärts, aber strahlen
förmig auch nach Ost und West sich
perztveigend, von Millionen Minder
Imfen der Pfad der werdenden Beei
iudustrie getreten. Die Heere-en san
den überall Freien-as und Mdrhe dir
sie in Canada das nördlichfte der fün«
teuelontinentalen Schienenländer
Meefehritten Der Cowbon der rote
Meer hütet, die mit nur wenigen
en den langen und schweren min
W Existenzlanwf überdauern,
ZU heut nicht anders netet, als
, der am Ufer des in Grunde
b. Perwanent ist sogar fein
, Kleid, weil des Trägerä Beruf nnd
Insel-uns angepaßt Er trägt lei
U« »Dein-cis das Ledernnsmth das
. sollen- oiu als angebliche Praxis
W zur Schau stellte, sondern sauft
. « — Ost Meideelsden Noch Pest- und Hofe.
sie sind zukamen kein anderer An
sli ihn in der Stadt der Mann
ter dem Ladentisch trägt. Nur
M der Eos-both olu e er im
, Ists oder it dem
II iuzutnöpfen Erst wenn
its-n. zum Mahl auf den«
ist« schließt et die
und W darum noch
M — wir zut- Reserzieher
Verwundert schüttelt gewöhnlich
den Kopf, soee de- Cosobon Stsefet
betrachten Die Seit-ten dünn und
zfchmah dat- Osbertedee fein und eng
kden Spaten wie die Zehen umspan
E nend, tcheårien ße auf dem hohen spi
tzen Adieu ek- Schndwett. wie es
finnlofet tein Meister erdenken könn
te. Doch der Esther-. der aleichgüls
ti; den erstbeften ihm vom Höndlee
herritt-ten billigen Anzug anstecift.
nkag Stunden nnd die Ersparnisse
Evon Wochen beim Schuster neigen
» den« um sich jene Sttefel anfertigen
T zu lassen. Sie gelten then als Zeichen
keines Handweets, auf das et stolz
s ist« lelch Illkkksm Ocellen-minnt
blickt auch er vom Kulwonn gering
schädia auf das Geht-edel unter ihm.
»Er verachtet den zu Fuß Gehenden
« and weigert sich nicht nur die eiaenen
Beine zur Vorwärtsbeweguna zu ge
brauchten sondern will es auch wohl
oerstanden haben. daß solches ihm
unmöglich iei. Ein Scherztvort be
hauptet, daß er lieber zwei Meilen
iider Land siehe und zunächit ein
Pferd hole. als zu Fuß eine Beiors
auna zu machen, die ihn nur iider
s die Straße siisdrt. Krumm, lahm und
atmend schleicht er aus den engen
Stöckelichuhen über Stadtpslaster.
Erst wer ihm zur Seite im Sattel
.-sidt. aetoabri. daß die hohen, nie
»durch die Bügel gleitenden Absäke
bei tollen Ritters einen Zweck ersiil
len. Mit Sorgfalt wählt der Cowbotp
auch die Stulplxandschude vnm besten.
weißen Geschieden und gar iiir den
breittrernviaen Filihut oder Som:
trero ist ihm lein Preis tu hoch
denn die Qonslsedeetuna ist Reaens
wie Sonnenschim, nicht minder als
Kissen iiir die Nachtruhe. Natärlieti
ward nie ein iteiser Araaen am Hals
eines Corobon gesehen. Tae eotbe Sei
dentuch ist lose um den Nicken ne
toorsen. Vorn hält ein harter Knoten
zwei Zipfel zufammen, zoädrend drei
eckia und beim Reiten Kiidluna sä
chelnd die beiden anderen aus dein
Rücken im Winde slattern. Sonst ist
von bürgerlicher Tracht org Coiobon
Gewand noch durch die »Cham« oder
»Schaut-respe« verschieden. Es sind
lWei weite habe Stiefelschiiste oder
Beintleider aus ungeaerbtein zotti
gen RindsselL die seine Hosen vorn
Fuß bis zum Kniegelenl umschlie
ßen und zwischen den Oderichenleln
einen primitioen Reitbesatz liefern.
Sie schiisen Wade und Kleiduna
beim Ritt durch Kattus und Tarni
busch. Als der Corvbon noch »die Aa
none einpackte'·, nämlich einen Revol
ver trug. ichsuteite die plumpe Was
se unter der rechten Hüfte am Leder
gurt, der heute nur noch die hose am
Leibe hält. Zur Linien hängt am
Satteltnods noch immer die aerollte
Fangleine, das Lariat toon la rea
ta), ein etwa siinsundzwanzia Fuss
langes hansseil mit Lederschlinae.
In den Nordstaaten beißt es gut ame
ritanisch rone nämlich Strick
Der Carol-on ist ein guter, aber aes
meinhin oerabscheuunggwiirdig ana
samer Reiter. Diener einer erbar
mungelos mordenden Industrie. sitzt
er ohne Gesiin siir sein Thier im
Sattel. Jn das Maul leat er ihm
nur eine Rand-arg deren Usiirtniaee
Mittelstiia die Zunge terauetichh
wenn der Reiter es aus dein Galopp
zum halten zwingt. Sonst freilich
gebraucht der Cotvbon die Rüael
taum. Er leat sie lose aus den Pfer
dedals und zwar zur Linien. toenn
er nach rechts sich wenden will. Ein
Anzieben der Ziiael aus einer Seite,
wie es unsere Pferde gewohnt sind.
würde das Hub-vorn alo unziemliche
Behandlung mit Boden beantworten
Uebrigens braucht das Pferd aus
des Cowbon Arbeitsfeld der Ebene.
nie einen Sprung tu thun. Vorn und
hinten hält ein Dorn den Reiter ini
Sattel, aus dein Heraus-stillen nahezu
unmöglich ist. Ein holzichud am Bü
gel schritt den Fuß vor Quetschungen
beim Ritt durch die berede.
So ausgerüstet reiten Coioboys
zwischen Cauada und Merilo. So sei
lieu wir sont Fenster des Pullmansl
wagend vielleicht eine Schaar dem ein- ;
samen Bade-has in der Prärie nassen.
cesnfsnsee sent-.
Eine nette Theateronetdeste wird
non einem Pariser Schnufrieler er
H zählt. Einer feiner Collegen hatte in
zeinern Sch.iuerdramc eine Rolle zu
lspielem bei der er gleich »in Anfang
I des zweiten Alter- qetödiet wird. Er
hatte nun arn Tage der Generalprobe
auf Grund vieles schnellen Verschwin
dens von der Bühne einer guten
Freundin zu einer für Theaterleute
frühen Stunde ein Stelldichein gege
ben. Davon hatte der Sollen-. der den
Mörder vorstellte, Kenntniß erhalten«
und urn seinem unglücklich-n Opfer ei
nen non-I besonders schlechten Streich
zu spielen, rief er, als man den Tod
ten wegschleppen wollte, mit gebiete
rischer Stimme: »Hältst die Leiche
hier, sie soll als Beispiel diene-M —
so mußte der Schauspielet den san en
zweiten Alt, der gefehlt-Heere fün ziz
Minuten dauerte, in Unberoeglichleit
und größter Unbequernlichleit auf der
Bühne bleiben und das Stelldichein
verstiurnen
W-—
sum-um seit-Musen
I
Als Freilisrctd sich Ende 1840 rnit
Fel. Ida Mel-S verlpbt hatte, schrieb
er von Unlel aus an Wolfgang Miit
let un Königin-inm, indess er ihn
lelne . Verlobten Its-te ilberfandtn
»Die kalt-senkte arte is des See-eite
nni rel- hsbe deuten lesen und —
nh seine des sei-e ! —- Fehl-in
tue-das- Wie-P
Die Gespennersurcht in Japan.
Lug Jsanarni, die Mutter ber Son
ne:.göttin Arnaterasu. den Jener-gest
ge.oren hatte. floh sie in die Unter
we:t. Jbr Gotte Jsarragi wollte sie
zu.iiekholen. wie vie griechische Deme
ter ibre Tochter Perser-harre ans dein
HcoeS holte, erschrak aber derart vor
be- Häßlichieit der Gestalten, baß er
sofort umkebttr. Wie hier bie nralte
japanische Myibalogie eine Unterroelt
er.; ännt, so glaubt das Volk von heute
an eine sichtbar entweicht-de Seele
und- an Wissens-Meinungen Steigt
irgendwo ein mit einem Schwanz der'
setrner glühender Ball in der Größe
eins menschlichen Koper ans. so
stirbt dort ein Mensch. Der Ball er
ben sich langsam unb verschwindet
narii dem Zeugnis der einen in einer
Höhe von sieben Fuß über ver Erde,
während andere ibn über Hausbächer
baten entweichen sehen. Eine Frau
sitt -..L
träumte Mik, sie have un einem antu
ini September 1907 in Kiobaschitu
Saiinsataetscho (Totio) einen solchen
iFeuerdall aussteigen sehen dabei ein
sutnrnendee und brodelndeo Geräusch
gehört und anr anderen Morgen ersah
ren dasj in der Straße Nachts der
Sohn einerl Theaterdienere gestorben
sei den sie so wenig tote seine Familie
aeiannt habe. Man glaubt ferner, daß
die Seele oder der Geist des Todten
sich zunächst in denTernpel begibt, dort
die Glocke, kam-, schlägt und bittet«
in die Gemeinde der Geister Ausgenom
rneei zu werden. Andere meinen, dast. ;
wenn Jemand sterbe. ein tanderer) ab- »
aeschiedener Geist die Glocke schlage. »
Wie es in Europa an vielen Orten I
in der freien Natur und in vieleni
Burgen, Schlössern und andern Gei?
biiuden spukt - tnan dente nur ans
die weiße Frau im Schlosse zu Berlin i
und an Grillparzers Ahnfrau -s—, so4
aibt es auch in jeder japanischen Stadt
einige hausen die nicht zu vermiethen ·
sind« weil ec« in ihnen spukt. Wollte
eine Familie einziehen weil sie nicht
an Gespenster erlaubt, so würde sie
teine Dienstboten behalten oder erhal
ten. Rade bei der Fremdenniederlas
suna Tsutidst in Totio befindet sich in
stiobaschiiu Schinsataetscho das große
schone japanische Haue- No.17, das
seit lanaern siir den außerordentlich
niedrigen Mietbpreis von monatlich
15 Jen angeboten wird; vergeblich!
Dort soll eine eisersiichtige Frau eine
Nebensrau ihres Mannes haben ber
hunaern lassen. Seitdem ist das Zim
rner, in dern die Nebensrau ihr Leben
geführt und beschlossen hat, nicht ge
heuer. 66 ist denn auch in Japan
üblich, daß ein Weib dern ungetreuen
Liebhaber droht, daß es ihm als Ge
spenst erscheinen und ihn peinigen
werde. wenn er es durch seine Untreue
in den Tod treibe. Es warnt ihn vor
dein Totsulu, dein Erscheinen als Ge
spenst. und zweiselt nicht an der Ver
wirtlichung seiner Drohung.
Die japanischen Gespenster wandern
Nachts zwischen 12 und 2 Uhr aus der
Erde umher. wenn es regnet. Bei Re
genwetter hiitet sich daher jeder, utn
diese Zeit die Straße zu betreten.
Uebrigens sind sie bescheidener als die
europiiischen. Sie erscheinen nur hin
ter dern dünnen, durchsichtigen Papier
der Schodii. Schiebewände oder Kulis
senwiindr. Die weiblichen Gespenster
haben unordentliches, über das Gesicht l
4
i
hängendeo Haar und sehen turntner
voll aus, da ihnen schlechte Behand- :
lung das Herz gebrochen hat, den«
männlichen läust Blut aus dein
Munde. Arn 28. Mai 1908 berich
tete eine Totioer Zeitung einen Fall
von Gespenstersurcht aus Moto, der
ehemaligen Reichshauptstadt, dem
Sis der Seidenindusirie und der
hochburg bei Geischawesens. »Ge
geniiber dein Daibutsu, dern Großen
Buddha, in Kioto steht ein verlasse
jnes haus, das seit über drei Jahren
teinen Miether Msunden hat, weil es
in dein Rufe stehe, Geister aus der
Unterwelt zu beherbergen. Mancher,
der in einer stillen Nacht vorüberge
igangen ist behauptet, tlanende Töne
gehört zu haben wie von einein wint
niernden Kinde. M gewaltsam erstickt
wird. Andere haben den Lärm und
die Ausgelassenheit von tausend
springenden Kobolden nehiirt Selt
samerweise sind auch Coldsische und
Harpsen die rnan in den Teich des
-.
yauegarrens geseyr yam. new sofort
verschwunden Angesichts dieser schreit
lichen Erscheinungen hielt Niemand
länger als einen Monat in dem hause
aus« Und so blieb dat- haus lange
ungereinigt, ging dem Verfall entge
gen und erhielt den Namen »Geh-en
iterhnue«. Da entlchlvß lich tiirzlich
der Eigenthümer-, Vert Joschino, das
haus zu untersuchen und das Gespen
stertvefen aufzuklären Jn Begleitung
feines Sohnes betrat er den geheim
nißvollen Ort. Der Garten war mit
üppigem Grastvuchs bedeckt. Sie rei
nigten den Garten, bis sie sich Mit
tags ermüdet auf der Veranda nieder
ließen. Sie überblickten den Teich und
den Garten und wanderten sich, daß
lein Geist erschien. Da tam ein unbe
lchreibliebes Thier von duntlee Farbe
hinter einem Stein nabe am Teich bet
doegetrachen Das Ungeheuer der
lchmnd im Teich. und die beiden er
staunten sulebauer liefen davon nnd
riefen bie Nachbarn zum Fang der
lchsreckhaften Kreatur auf. Als Du
Iende von lnittelbetvaffneten Leuten
am llfer des Teichec standen, kam das
Untltier gemächlich an die Oberfläche
und ließ sich leicht fangen. Ei ergab
sich, baß ej nichs anderes alj ein vier
Fuß langer Salamander war. Das
oertneintliche Weinen eineiäinbei war
die Stimme des Salamanders gen-e
fen. Und was die Nachbarn file ben
Lärm non Gelbenstern gehalten halten«
erwies sich als Geräusch von Fiichfen
und Rieseln die sich von den nahenj
hilgeln in den Garten begeben hatten,»
um eine Luftoeriinderung zu haben-«
Eine andere Geipenftergefchichte be
richtete dieselbe Zeitung am 15. De
zember 1908 aus Atita im Norden der
hauptinfeh »Ehe-a 2I,-.- Ri tfaft 10
Kilometer) von Atita liegt der Teich
Karalunurna der von dichtern Gebiifch
umgeben ist. Nach alter lleberliefes
rung wohnt darin ein riesiger Karpfen.
der Schutgeift Maschi) dei- Teiche-,
der liber12 Fup lang ift. Mancher be
hauptet. das Fi chunaebeuer gefeben zu
baben. doch Niemand-laute es,l)efchrei
)ben. Ein jun-et Bursche begab sich
auf Wunsch feiner tranten Mutter an
einem liiblen Herbfiabend dorthin, um
s Karpfen zu lifchen. Da er arm war
fund keinen Mantel hatte, zog er, unt
sich genen die Kälte zu fchiitzen einen
leeren Reisfan über Kopf und Schul
tern. tketReiSM ist von Reisstroh
geflochten, das bleich aussiehu So saß
ier im Mondschein still ba, a-.«.f die An
I gel achtend, bis er nach etwa einer hal
ben Stunde einen Bifs fiiblte, auf
- sprang und die Ruthe zog. Jn dem
« ielben Augenblick hörte er von dem an
dern Ufer ber einen Schrei, ohne dort
ein Lebewefen zu entdecken, von deiner
ausgegangen wäre. Der Angler wurde
bleich vor Schreck und flüchtete binter
eine Heut. Da sich aber der verdächtige
Laut nicht wieder -börensließ, lebrte
er vorsichtig weil-. um die Angelrutbe
aufzubebien Aber o Graus! Ein zwei
ter, nock fchrecklicherer Schrei durch
bracki die froftige Stille des Baumes-.
Der Bursche verlor den Muth, ließ
fein Fiichzeug im Stich und rannte
nach-Haus« lo ralch ibn feine Fuße tra
gen koollten Am andern Morgen er
riiblte er den Dorfleuten all bie Gei
ftererlebniffe berRacht. ging mit ihnen
zum Teich und unterfuchte die Gegend,
aus der der schreckliche Laut aetomrnen
war. O web! Da lag bleich und be
sinnungolog ein Mann am Boden
Man brachte ibn mit Milbe iiurn Be«
wußtiein lfs war ein Bewohner des
selben Dorfe-. ein leidenschaftlicher
Tun-nur« der oft den Teich besuchte und
den gleichfalls ver belleMondichein am
Abend vorher veranlaßt hatte, hinaus:
zugeben. Da iab et nun arn andern
Ufer des Teichee etwas Außerordentli:
ask-, einen Leichenftein, den er oorber
»Die bemerkt hatte. Der überraichende
Anblick erfiillte ibn mit großer Furcht.
Ali ver verdächtige Stein lich aar
plöilich aufwärts und rückwärts be
wegte, ftand ihm der Atbem still. Bei
der zweiten Beweguna des Leichen
fteines wurde er obnrnächtig und blieb
bewußtlos liegen, bis die Leute lunter
ibnen auch der gefürchtete Leichenfteinl
ibn fanden«
shsterssescnkew
Aus Schüler - Ansiötzen theilt ein
deutschliindischee Blatt einige niedliche
Stellen rnit. Ein Büraerschullebrer
hatte die Cpniirmanden seiner Klasse
ausstfvrderr in Form eineo turzen
Aufsajek Das einmal wiederzugeben
was ihr Herz in diesen ernsten Tagen
bewegt. Grvszriigig schrieb der eine:
»Wenn nun sich so recht die Umstände
betrachtet, unter denen wir uns Fest
in dieser Zeit befinden, versteht mnn
wohl, wie der arer Dichter Friedrich
v. Schiller schreiben tonnte: »Der
Mann muß hinaus ins seindliche Le
ben« "Ein zweiter meinte vhopheti
schen Blickes: »Und wo wir nun se
viel gelernt haben, da werden wir es
auch mal sit etwas bringen« und dann.
wenn wir mal recht viel Geld habet-,
werden rvir auch an unsere Lehrer
schqst denken." Mel-r vhiloiovhiich
drückt sich ein dritter ein«-, indem er
meint: »So riet-en wir denn hinaus
For-i der Stätte. rvo der Grund zu
junseretn Leben gelegt worden ist«
i - —
Qts Ossssfscs Itsltsssttset
l
Der europäiiche Gesellschasttmenich I»
der fern im Osten mit den lsbineseni
persönlich in Berührung tritt, erlebt
manche wunderliche Ueberraschung
das zeigte auch die Erfahrung der
sanzösiscksen Diplornoten M. de Lea-«
rene, der seinerzeit vom König Los-is »
Pliltppe in besonderer Mission nach
China entsandt wurde, um mit der
Regierung u. a. such über die Abtre
tung einer Insel zu verhandeln Die
Konserenz fand in Mart-o statt und
der sranzöslsche Diplornqt wurde mit
der größten Höflichkeit von den Chi
nesen aufgenommen Eines Mor
gent bringt man ihm eine große Va
vierrolle ji« Votel Sie ist dreißig
Centirneter lang und fünfzehn Genit
meter dick. M. de Logrene beginnt
sie aufzurollen zehn Meter zwanzig
Meter, bis zu fünfzig Meter. wo er
endlich erschöpft innehölt. Was be
deutet diese merkwürdige Sendung
fragte er »sich Waren ei divlomat
sche Vorschläge, eine ebinefrsebe Denk
schriftt sie der Dolmetlcher dern
erstaunten Diplorngten schließlich er
klette, dies sei ja nur — die Visiten
lgrte des Gouverseuri von Mario.
W.
schuldwrenfglseilqnt ais-en Dieb
verfolgend« «Schreien Sie laut
Knieriesns Mooren sind die be
fees-» such- tss ich Si- cause-ki
die sue M seen-m- same-.
»Die-fee Tage ist das berli ti
.»-tor and Gorter Hotek in ich
inond, Fon defsen Terroffe man eint
oer afettonsten Aussichten lldee del
parte-zuliebe Ihernfethol hat« Jan
zweiten Male innerhakb zweier-Insekt
unter den Hammer getomenem nach
dem schon drei Monate vorher sein«
Möbel rerfteigert worden find. Dol
hoch iider dem Fluß gelekrene Ge:
bäade mit feinen 120 Schlund-t
inern, feinen großen Sälen nnd ant
nedeltnten Stollungen bot seiner Keil
i.4o.(u)0 neu-d Stern-« geerntet
nnd sent wollte Niemand auch nne
25.M Pfd St. difiir geden! Seil
1728 hat es an der Stelle, wo das
heutige Hotel steht, ein »Sie-r nnd
Maria« negeden Könige, Staats
knänner nnd Englands schönste
Frauen hoben in iden qervodnt nnd
oerteltrgz und in den Stier nnd Wer
Jahren aod re in und um Londo
liernrn tein nnnälsernd fo betonntej
botei. Theater-an Mereditb nnd
Onida baden einige der betanntefien
Szenen ihrer Romone in dieses ho
tel oerleot. von dein man auf eine
der lieblichften Szenerien des schönen
lfnnlonds blickt. Das »St» nnd
cis-um« ist wohl. wie das alte
,.Sk?o' in Greenwich. ein Opfer des
Automobils geworden. Richknond ist
nur 12 Kilometer von London ent
fernt, nnd. so lanae man mit Pferden
fuhr, nm does ein netter Ausflugn
Were sind aber heute 12 Kilometer?
»O
meuh Ue see-rede O Irre-them
Ein merkwürdiger Kriminnlfsll
tom jüngst in Paris zur Untersuchung.
Dr. Bolthazaro sollte ein Gutachten
darüber abgeben. ob Nevolvertngeln·
die man ein paar Inne. nachdem ein
Verbrechen begangen war. on dessen
Schar-plus efunden hatte, einen Men
schen getroffen hätten oder nicht sie
waren Revoloertugeln oon gerinaee
Mtchschlagetrast· sie tonnten so
fckireibt »Knowleo31e«. wohl von eine-n
Menschen obgeokallt sein. Versuche
zeigten die Richtigkeit dieser Vermi:
thung. Beivannte knan ein lholzdrett
mit Tuch, so orollten die Geschosse da
von ab. hierbei zeigte sich nun, daf
die Spuren des Gewebeo deutlich auf
den Kugeln in Form eines Abdrucketl
zu seiten waren; ja feldft wenn sie da
nach ein binderniß durchfchlcgen hat
ten, tvor der Abdruck des Gensrles er
halten net-lieben außer notiielich.
wenn sie durch Anfprallen Ins ein iedr
feste-; Hinderniß wie i. B. ein Fino
ckxen innerinlb der Mustnlntnr bietet
«- desormirt waren. Für die Keimk
noliitil sind diese Ergebnisse von oto
fzer Bedeutnnqx denn es läßt lieb bei
weiches Angeln mit Sicherheit ange
ben, wen fiir Stoffe sie durchdrungen
haben. Jo, wenn sie auf eine Lage
übereinanderlieoender Stoffe neprallt
sind, finden sich die Abdriiete aller
Stoffe auf ihnen, fo daß man, wenn
nun eine von einem detleideten Men
ichen abgeorallte Kugel findet, bes·
iorgfiiltiaer Untersuchung angeben
lasen irae für Kleidung der Betref
fende net-Einen hat.
Ver spreche-de Dosen
Wir lesen in der Deutschen Wolken
zeituno für dEe Niederlandc Amster
dam bat von seiner iriiber großen Kirs
mes noch einen herzlich unbedeutenden
Jahrmartt übriq behalten. Auf ver
schiedenen Plänen werten Buben er
richtet. in denen man bie unentbehrli
chen «voiiertiee« genießt, ein Hvlibferls
besteigt usw. Ueber einer winzigen
Bude prangt dieAutichrift: »Der spre
chende Vogel. ein Unitum!« Der Be
siser. ein Rheinländer,- loett mit un
alanblichein Stimrnaufwand isblreiche
Beincher an« tie ihre 5 Centt gerne
ovfern, in der Meinung, einen außer
gewöbnlichen Pape-»rei, eine Elfter ober
einen Ratten vorzuiinden Sehr er
ftnunt find sie beim Anblick eines tlei
nen Vvaelbnuers« der einen Kanariens
vogel beherbergt. Der Rheinliinder.
ein ungemein viiffigerJunge, weiß die
enttäulchten Gesichter durch einen rie
sigen Wortlchall, halb rheinifch
Blatt, balb Holländisch. bald aufzu
beitern und schließlich trägt er den
still dsfrtrenden Vogel: »Na, leg mol.
wert willst de lieber han« ’ne Zigaar
or ’ne Vier-P —- »Pieb!« tagt der
Mepqu unter bsmeriichem Geläch
ter bei But-liman unb trinmpbirend
blickt der rbeiniscbe Vogel-Sprqchlebi
rer umher. Er bat die Bude immer
voll. denn vie hereinaetallenen soeben
ltets iiir neue Opfer.
-—--—-—--——
Wechsel-trink
here mein Bett-Oh »Trinten Sie
nur die Flasche Wein nanr aus« sonst
wird der Rest doch bloii fehle-Mk
seines-: «Schadet nichts. Ich muß
danken! Sonst wird m i r litlecht!"
Ein tin-erstaune
» Freier: .Was meinen Beruf be
strisst, werde ich denselben erst nach
meiner Verheirathunq mit Ihrer Toch
ter ausüben können!«
Bantier: «Wirtlich! Und welches ist
dieser Verni, Herr Baron-P
Freier· »Mutter . . . !'
Isaosim.
»Was-, Sie wollen sich mit dein
hausschliissel in der band photogra
phiren lassen?«
»Ja. damit die Leute sehen. daß ich
doch der derr im hause bin.«
seitdem-O
seiscen hat sich mit Mh und
Rossi das ON waschen lassen
«Run vie Dände!« sagt die Mutter.
« Matti, die steck ich in die
ist«-ess
Js- smslter Du XII-schlur
w
»Erinnerst du dich noch, Friederielek
Genau hinter einer so n Wolle ho
ben wir damals die er en Kilise ges
inuichs!«
Nebel.
Lehrer: Willi. Dis hast feel-en ar
Horn daß man feinen Feinden perqe s
ben foll. Halt Da schon einmal eine-n
Feinde vergebens«
Milli: »Ja einmal herr Lehrersp
Lehrer: Und was lnl Dich zu die
ser edlen Thal veranlasst-«
Milli: »Er Ioar viel größer unl
iliirler als Ech. here Lehrer!«
sue si- sales-u- ,
Arze: »Da fiel-e ich aber vor einem
Röllplek ietzt have ich s on alle Mög
lichen Mittel bei Ihrer anlheil an
gewendet, aber leint will ko recht
anschlsiaenz wir lieben immer noli
aul demselben Standpunll!'
Kranken »Wie wär's denn, Herr
Doktor, wenn Sie einmal mil der Be
bandlnna aussetzen würden?'«
Nie verlegen.
.Ta höre sich doch allee anf, Herr
Wirth: in der Wurst iii ein Glas
splitter«
»Da wird halt Die Sau ’n CON
—:1m’ Tini-i ruhen«
Der besiesie Orient-ask
»Ist der alte Herr wirklich solck «r
verbissener Grieegrnmisp
»Und ob! Der lacht jährlich ins.
mer nur zweimal: wenn die neuer
Doinenlkiile lonirnen "
serv-me
Gall lver eine sehr roer tllaie Jor,
Zum Wirllnr »Ich lnmnie nun schon
ieii einiger Heil zu Ihnen, enge-im
sind Sie rnir denn die ersten Taae
förmlich ausgeivichen?"
Wirst-: «Entschuldiaen Sie nur« ekl
bab Sie nämlich für einen Weinres
senden erhalten«
Besessenen-n
-«l.-.- » IF
.
»S-alka, hab« ich ON KasanhL . .
Wie soll ich mit nur jetzt die Ruf-I
putzen?!«
Ustetichiks
Kellneu »hiek Ist die Speisen-etc
mein her-F
Fremden »Ich habe mit schon eine
drüben »Im Stammtiich weg-geholt?
Nellnet I’veelenen): «Nee, die gilt
nicht: das ift die Speisen-ne für die
Einheimischen!«
Eine instit-e kochte-.
Lieschen: Mein guter Papa dIe
drei-Oe heute mal wieder eine nnnö
ehige Anhgbe von zwei Matt, iet
habe sie dir nbee nbnetvendei.«
Vater: »Das war brav, Lieschen
wie haft du denn das gemacht?«
Lieschen: »Ich hibe meine Maviet
stunde abgeiagw
Atti-Ie
Jonm »Na, wir tönnen iroh lein.
daß wir teine Kohlenrechnungen mehr
zu zahlen haben.«
Smith: Ach habe leine Kohlen ge
braucht, ich habe mir Bewegung ge
macht.«
Jene-: »Ja, wieio denn?«
Smith: »Um mir den Mann von
Leibe zu halten« der vie Eisrechnunp
vom lehten Sommer tolleltirer
wollte·«
.-.---.-.-. .
site-IIqu
Diener: »Mit meinem Alten wire
es immer tritischer —- ich möcht« ihn
heute wieder ’mal wegen des ans-stän
digen Lohnes mahnen » qeh’ ich je t
hinein. sagt er: »Raiiirlich, Du muss
der Erste sein': sei-' ich später, last
er: »Natürlich ieht mp lo schon eine
Menge den-sten. mußt Du auch noch
kommen!"
Eines-. der km sitt.
»Sie-vent: »Ja, mein lieber Meister,
dreien Monat tann ich Ihnen aber
nichts· zahlen.«
Hälften »Ja, du«- hcben Sie im
vorigen Monat auch schon Musik«
Student-Ei , bei i
nehm-up Unh« chnchtBort