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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (July 2, 1909)
N Oft-tm- dklprkthkhrtkk ist-u Ist-zi- Incksttngki. . —f-O Ro. 369. Jch hen immer gesagt, mer musz die Feierng zellebrehte wie se falle un ennihau duht mer nur ein mal lewe. For den Riesen hen ich es auch ganz gut gegliche, daß bei den Wedesweiler immer ebbes an war. Jch den Jhne geselfiwwr. was er mit die erschte Nachte sor en Suckzess gehabt dat un Sie hiitte nur emal den We desweiler sein Fehs sehn solle, wie er spät Nachts so gege Morgen seine Ressieths gelauntet hat! Wei der hat förmlich gestrahlt sor Vergniege. Er hat gesagt, wenn er das Bißnesz nor for zwei Jahre kontiniue könnt, dann deht er rieteiere un deht den John D. Nackeseller frage, was er siir sei Biß nesi hen wollt. Of Kehrs, das is alles Tahk gewese. bikahs ich sin ichuhr, die Feste duhn sich auch aus roehre un ich hen sogar schon genah tisrt, daß am dritte un vierte Obend ichon nit mehr so viele Siostiemersch komme sin. Well, der Wedesweiler hat sich mit den drite Obend en arig große Sack zesz geprammißt. Der Thierectter hat gesagt, wenn er selten Abend teine orei Bereel Bier ausdische deht, dann oeht er sein alte Hut sresse. Das war nämlich der theatralisch-dellamatori sehe-musikalische un Gesangs - Obend gewese. Der Ihierettter hat gesagt, er hätt e Prohgramcn, da deht eini ger,Blinder dausend Dahler drum qewwe, wenn er es sehn könnt un ich denke, das is going samm. Er hat en Körken in Front von die Stehtsch ge macht un hat e Sienerie gepehntet un ich muss sage, es hat mich ordentlich angeheimelt, wie ich es gesehn hen. Axt-wer ich sin puttinier zu Doht aeschkehrt gewese, wie er zu mich ge sagt hat, es deht tein Ausweg gewwe. un es deht nicks ausmache, oh ich wollt odder nit, ich müßt den große Mohnolog von die Jungfrau deklam Itatzionierel Well, ich kann ane sage, da hen mich all meine Haar bolze itrack in die Höh gestanne. Thiereck ter, hen ich gesagt, das is unmöglich; mitaus Niehörsel kann ich das nit ouhn un mitaus das Kastjuhm geht es auch nit. Da hat er gesagt, ich sollt doch so kein dummes Zeug tahke. Fest wiir es drei Uhr un bis um nein Uhr heut Nacht könnt ich noch so viel Niehörsels hen, daß es mich sitt un teiert mache deht un mein Kastsuhm lönnt ich bis dahin auch in Schehp dringe. Well, er hat nit nachgewtve tin ich hen nit ansbiiae könne un da sin ich denn heim gange un hen stu: diert und hen riehörst, daß es en Hund jamrnere duht, wie der Philipp sagt, was mein hosband is. Mei Suht hat noch in den große Trank gelege un hat noch arig schön geguckt; ich hen ie schnell emal angezoge, awwer da den ich ausgesunne, dass se mich e we nig teit gesitt hen, awwer da hen ich nit viel drum gewwe. Wie ich meine Leins so ebant e haltvesDutzend mal iwwer gelese hen, da hen ich se von hinne un vorne auswennig bei Herz gekönnt. Jch hen später mein Ztoss zu Wedesiveilersch trage lasse-« sor warum hat mer denn die viele Buwe un es guckt doch auch nit gut aus« wenn e lieding Lehdie ihre Kast juhms selbst trage muß. Wie es Zeit zum Starte war, da is den Wedegtveiler sein Platz tvidder fa getrautet gewese, daß noch keine Linn mehr Platz drin gehabt hätt un en Dorscht hen die Feger entwickelt, das hat einiges gebote. Zuerscht hat das Ohttestra e Ohfediek gespielt. Das Ohrtestra tvar e hahrmonita, wo der Thierectter gespielt hat un in feine freie Zeit, das ineint in die Kunitpaufe, hat er noch die Behsdrom geschlage. Es hat sich arig gut ge macht un hitahs er hat alle tlässickel Piefes, tote for Jnstenz »O juh Kid« un de totsling Ruhfuß gespielt, hat er en große Satzes gehabt. Dann is er schnell htnntg den störten ge fchluppt, hat e »Es a aufgesest un Wiß tetlch un dann hat er en Sang ge rendert, das war auteseit. Die Bis-! eng heu genäppt wie aus-. Dket nächste Nummer war ehbei ganz Viele-. Der Thierrettter hat sich wie en Duhd aufgestellt un hat en fonnie Tahl gewtve nn hat dann tntt die Hahrmonieta e Lied gespielt, wozu er gewisselt hat. Wenn ich awtver sage gen-Welt dann meint das nit wie Ste — un ich wissetle duhn, nosser, ei tell jud; das war en Drierni Sei Schnut hat er dabei gespitzt, daß all die Lehdies das Wasser in den Mund zusammeges lause is. Es is zu schön gewese! Dann sin ich komme. Der Thierectter hat die Ahdienz zuerscht en lange TahL gewwe, un hat se gesagt, daß das Mennetschment nur mit die größte Eckspenzes sodziedet hätt, mich zu kriege, daß ich schon sor e halwes Das-end Kings un Emperers gespielt hätt un daß einer von se an etaunt von mich sein Verstand verlore hätt un wie mer auf deitsch sage duht, kred sig gange wär. Well, ich sin nur sroh, daß ich e ganze Latt Pehnt an mei Fehs gejuhst hen, so daß se mich nit rietanneist ben. Der Körten is in die Höh gange un ich sin an die Stehtsch lornme un hen den Kopp hänge lossc, als ob ich mein beste Freund verlore hätt. Se hen all ahiil gemacht, wie se mich gesehn heu, ich hen awwer auch arig tjuht arm-at Wie ich ge start hen zu spreche, da war es so still wie in e Kirch. Ei tell jub, ich hen e Forsch in mri Linto gelegt, daß die Wohls geschehtt hen un wie ich sertig gewese sin, hen ich en Bau gemacht un sin ihwäpperehtet. Do hen se awwer gehallert un artliippt un gewisselt wie aler un selle Minnit hen ich mein Meind ausgemacht, daß ich doch zo gut wär, sor Haus-In lliene un Di sches zu wasche un daß ich es noch emal mit die Kunscht treie wollt. Der Wedesweiler bat gesagt, wenn es nit wege seine Alte wär, dann deht er mich en Kuß gewwe; ich hen awwer gesagt, geb mich en Kimmel, das is mich viel liewer. Mit beste Riegards Yours Lizzie Hansftengel --.-—-——-— Ein seseisteeter. Lehrer: »Es gibt vierfiißige Thiere, es gibt Fische, die im Wasser schwim men. Was giebt es noch?" »Nun. Densel, was fliegt so hoch über Häusern und Thürnten dahin-Eck« schsszsnsel (eisrig): »Das Reichslusti . ! .« Ein Silvani-erset »Herr ldessen Hund ein altes Fräu lein gebissen hat): »Bitte tausend mal um Verzeihung« Fräulein; aber hüb sche, junge Damen beißt er gar zu gern. der Roderi« Bisses-lieu. Miettpen «Denlen Sie sich nur« Herr Wirth, in meiner Wohnung fällt der Kalt von der Decke.« Wirth: »So, nun werden Sie do endlich zufrieden sein; Sie haben st ja ost betlagt, die Decke wiire zu nied rig.« - linked-Oh Nachbarin (leise): «Eine schäbige Familie; sehen Sie nur, wie die Ser oietten gestopft und gefliclt sind!« Dame: »Ja, und die haben sie sich außerdem noch von mir geliehen!« Stolz. Ein alter Trinler hat teinen Pseu nig in der Tasche, aber großen Durst. Er geht in seine Stammlneipe und verlangt ein Glas Whisly aus Putnzn «Nein«, sagt der Wirth«, »ich ge Getränke nur gegen Baarzablung ab Aber hier sind 6 Pence. Also was wünschen Sie jetzt?« «Nick,ts«, entgegnete der Zecher, in dem er das Geld einsteckt, »der Mann, der inir keinen Kredit bewilligt, soll auch iein bgares Geld von mir trie gen-« Sprach'g und verlieh erhobenen Hauptes das Lokal. sent-. Ftam »So, also setzt um 2 Uhr kommst du nach san e! Das ist nun das drittemal in diesem Monat, daß Zank-P nach Mitternacht in der Kneipe v « Mann: .,,O! Stett treibt die auch noch Statistit!« Zu Itel Verlust. k Madame szum Stubenmädchen): »Wie die Schilleebüste wieder aus fichauti..Ja,begeiste1-n wollen Sie ch schon für den Dichter —- aber ihn absiauben —- —!«« die Reliquien des Propheten Sultan Modammed Y. hat sich beis eilt, soscrt nach Antritt der Regierung den Mantel des Propheten anzubeten.» Der Mantel gehört zu den Neli » quien. die allen Mohammedanern reiliq sind-. Sie werden in der Moschee des alten Seraiis aus-I bemahrt," und tein Andersgläubiger VCFF sit sehen. Pascal David ist, algj Tritte oertleidet, in die Moschee einge drangen und beschreibt die Reliquien in den jüngst bei JosesSinger, Straß burg, erschienenen Türtischen Ge schichten wie folgt: Wir standen vor dem weiten Kom plex von Gebäuden Hosen Tbiirmen, Mcuern und Gärten, den man das Serail nennt. Mobarnrned ll. hat den Palast im Jahre der Eroberung selbst aus dem auggedehnten Plan gebaut den das Forum des Theodosiug und das Kapitol Leoo des Großen früher cii cenomnten hatten. Fast 250 Jahre residirten die Kalisen hier; seit Se liunz lll. Ermordung durch die Janit sanken thos) ist das Serail verödet. Tke Frauen des Sultans hausen in ei nein einsamen Gartenpavillon, eine Handvoll Diener bewacht die Pruntgr. mischen eine Wache den Schad, einige Jmanis die Moschee. " Ein plumpen vorspringender Pa villon, Die hohePforte oder Das Tdor des Aeußern genannt, führt in sden ersten Hof, den die Wohnungen der Diener. die Wachtzimmer. die Bade ; stul·-c, die Holz- und Kohlenlammernx nnssckließen Links liegt die Jrenen tieche, jetzt in ein Zeughaus umge-: wandelt, rechts führt der Weg zum rweitenThor, Ort.1.tkapussi, das Tdor der Mitte genannt. Ein schmaler Gang siihrt zwischen zwei diisteren Tbiirnien hindurch: hier wurden die entlassenen oder in Ungnade gefalle nen Würdenträger erwürgt. Jn dem tlcinen Zimmer mit dem eisenvergit terten Fenster oben aus der Brüstung des Vordertburmes hauste der Henterx hatte er sein Wert gethan, so besestiatk er die Köpfe der Opfer in den runden Nischen der Außenwand Dann stie. seen die Janitsebaren, die säbeltlirrend die berabaelassene Fallthiir umdriing ten, ihr Freudengeheut aus und lie fzeu den Padischah hochleben, fallssie cis nicht vorzogen, ihr blutiges Wert noch dadurch zu trönen, daß sie auch das-« Leben des gSchatten Gottes« ver langten Bcslligelten Fußes drängen wir uns schnell an den Wachtposten vorüber, durch diese Stätte deg Grausens hin durch, nnd stehen im mittleren Hose. Eine sänlengetragene Galerie um säumt den weiten Mah« dahinter lie gen die Küchen, die Veaintenwodnun: gen, die halten des Diwan . Eine dreifache Zvvressenallee ver breitet ein geheimnißvolleg Dunkel, der Fuß schreitet aus weichem Rasen boten dahin, innrmelnde Springbrnn nen spenden belebende Kühlung. Wie der kommen 2 Thürine, die ein helles Tbor bilden: Babi iiseadet, das Its-or der Glückseligkeit Aus den Bänken des Ganges sitzen vier alte Ennnassem «ziisc-minengesallene, welke Gestalten mit spindeldiirren Beinen. vergilbten lltrrgainentgesichterm trähender Stirn me, verlebte lieberbleibsel ans Abd ul.-Medschids Zeit. An ihnen vorbei treten wir in den inneren hof. Links liegt die kaiserliche Moschee, nach il) rein kostbaren Inhalt im Voltgmnnd Oirka-i-scheris —- wörklich der vereh rnngswiirdige Mantel ——- genannt. Mit pochendem Herzen zog ich meine llelserschnhe aus, ließ sie auf dein Marmorvoden der Vorhalle stehen nnd trat in das Allerheiligste ein Jin ersten Zimmer waren der lieis lige Mantel Hirtmisscherts und die heilige Fahne Sandschatsiischerii der öffentlichen Verehrung ansicstellt nnd eine dichte Menge von Andächti gen drängte sich um die .f)eiligthii"ierI Der Mantel soll im Harein Madam meds gewebt, von ihm selbst längere Zeit getragen nnd daraus einein ange seltenen Araber, der sich vom Heiden tbum znm Jolam bekehrt hatte, ge saieiilt worden sein. Mit Tiichern und Ueberziigen vollständig verhiillt, ist.er in einem Schrein niedergelegt, der von den Andächtigen getiisZt wird. Die Reliquie selbst wird ihnen gar nicht gezeigt. Selbst«wenn dass ges sckähe, so wäre eine Untersuchung iiber die Echtheit oder die Zeit der Versertigung des Mantel-Z doch tros; dem unmöglich, da sie in der turien Zeit des Vorbeigehens an dem Heilig thum nicht bewertstelligt were-i tdssnte nnd die Wächter natürlich dessen Be rührung oder gar Heraus-nähme nicht gestatten würden. Als ich bemerkte, daß die Reliquie selbst nicht gezeigt wurde, ging im in einem Bogen an ihr vorüber nnd näherte mich mit den von der Vereh rung des Mantels zurücktonnnenden Gläubigen der heiligen Fahne. Tiefe ist unter den türkischen Heiliithiimern das- bekannteste, inan nennt sie in Europa gewöhnlich die Fahne des Propheten. Was ich von ihr sah, war Ioenia genug: ein nägelbefchlagener Schatt, anscheinend mit Sammt über zogen, und eine Fahne aus dunklem, anscheinend grünem Seidenstoff, niit goldenen Jnschriften in reicher Stiele rei verziert. Zeit und Gelegenheit, weitere Beobachtungen zu machen, Ina ren nicht vorhanden; die Andäeiitigen drängten nnaufhaltsam nach, nnd der wachhaltende Tempelwächter nöthigte jeden zu sofortigem Weitergehen der seinen Kuß auf die Fahne gedrückt hatte. Nach der Tradition diente die — ---.--.-.- - .-... .- ÆÄLMfJ Up Sandschat- i lcheris ursprünglich als Vorhang vor dent Zelte der Ajescha, Mrhamrneds Lieblingsgattin, und ging dann als Kriegesahne in den Be sitz nnd Gebrauch der Ommajaden nnd Abassiden iiber, während welcher Zeit sie zu Bagdad und Kairo aufde-- ’ wehrt wurde. Dort fiel sie im Jahre 1517 dei der Eroberung Regyptens in die Hände Selimg l., der sie nach Da maglus bringen und alljährlich der nach Metta Pilgernden Larawane dor antragen ließ. Murad lll. war der e:ste, der den religiösen Charatter die set Reliquie zu triegeriseh «- politischen Zwecken dienstbar machte, indem er die Fahne nach Ungarn bringen und im Lager dersdort tämpfenden Truppen entfalten ließ. Jm letzten rusiisch-tiirlischen Krieg hat man mehreremale versucht, den Tibeich ül ngant zur Entfaltung der Fahne des Propheten zu bewegen. ater sowohl Heirullah Esendi als auch lara Halil und Achtued Muthtar Bei weigerten sich, diese schwere Verant wortung auf ihre Schultern zu neh men. Es gibt in der That kein furcht lusreres Aufgebot zum Kampfe bis auf.- Messer, als die Enthiillung der grünen Fahne: jeder Muselmann, ob jung oder alt, schwach oder start, ge sund oder traut, arm oder reich, Fa milienvater oder Junggeselle, ift dann verpflichtet, Haus und Besitz, Amt und Familie zu verlassen und dem Rufe des Musti Folge zu leisten. Die Ent haltung der Fahne des Propheten lcnmt somit einer völligen Auflösung» alle: staatlichen und biiraerticken Vers-I tiiltuisse zu Gunsten eine-I Massen l.ni.pfeg gleich, wenigstens in derj Theorie. »F Der Strom der Andachtigen tenlteI sich jetzt in ein lzweites Zimmer, ins dem hinter einein grau gestrichenen eisernen Gitter auf einer tischähnli-« ems, mit Decken behangenen Erhöhung vdrei hermetisch verschlossene Glas tasten aufgestellt waren. Sie enthiel ten die drei großen Relignien des Propheten. Jn dem ersten Kasten befindet sich d:r Abdruck eines Fußes auf einem JStrim die Tradition behauptet, daß Idnier Stein dem Propheten als sStiitzpuntt gedient habe« als- er das shisnmlische Roß Borat bestieg, um sei Inen Nitt durchs Paradies anzutreten. Der lnveite Kasten enthält den Bart MrlfammedD der nach seinem Tode von seinem Leibbarvier Selman in Gegenwart von Ahn Bett nnd Ali iotgsältig abgenonnnen nnd auf künstliche Weise prävarirt wurde. Der dritte Kasten endlich weist einen der vier Zähne auf, die dem Propheten in der Schlacht von Bedr, in der, der Tradition zufolge« der Erzengel Ga briel an der Spitze von Rum) Mann an Mohammeds Seite kämpfte, durch eine Streitaxt ausgehauen wurden. Von allen drei Relignien konnte ich nnr die äußeren Umrisse erblicken Ginerseits herrschte ein inhstisches Halt-dunkel in dem heiligen Raum, anderseits lief-, die Menge der An diichtigen einem einrelnen nicht Zeit, lange vor dem Gitter zn verweilen, schließlich wagte ich ers auch nicht, mein Augenglas hervorznrieheih um damit meiner Kurzsichtigteit zu Hilfe zu kommen. Denn nur sehr wenige Türken tragen Loranetten. nnd von diesen wiirde sich gewiß niemand un terfangen haben, die heiligen Reli guien mit einem solchen Hilfsmittel zu besehen; ich wollte mich also durch eine so auffallende Handlung nicht verdächtig machen. Außerdem - ich sehe leine Schande darin, dies offen zu gestehen -— befand ich mich durchaus nicht in einem behaglichen Zustande-, sondern in einer sehr lebhaften, nee viisen Unruhe, die mir die einzelnen Minuten wie ebensoviel Stunden vor kommen ließ. Ich wußte ganr ge nan, daß ich im Falle einer Entdets lnng fiir Leib und Leben besorgt sein mußte, nnd dies Gefühl, so sehr ich es auch tu bemeistern bemüht war, be hielt doch schließlich die Oberhand --- --—-— - by John Bullg neuester Notschrei: »EinLuftschisf, ein Königreich fiir ein Lastschiffe -t- si- « Grausame Ironie! Zeiilmr heißt die Ortschaft, der von deni Tornado so entsetzlich mitgespielt wurde. ·t- ds- Is( Jstsauch der Feind nicht größer als eine Ameise, so stelle dir ihn doch so grosi vor wie einen Elephanten It II Is Ein enalischer Gelehrter hat ein Buch veröffentlicht über »Wieoiel nnd was soll der Mensch essen?« Das hängt zmneist doch von seinem Geld bertel ab. lst siI I Wenn es mit der Fleischteuerang so weiter geht, werden eg der Leute mehr und mehr werden, die an Sonntagen nicht nur tein Hahn sondern nicht einmal ein Stück anderes Fleisch im Topse haben. Ist «- s Die schrnutzigsten Geschäfte erzielen ost den größten Reingetgiiin. H O «Kellner,« sagte ein Gast, ,,bringen Sie mir Hnnimer!« -—-- »Bedaure,« gab der farbige Aufwärter zur Antwort, «Hnmmet sind schon alle geworden-« .,Und wie ist es mit 6rabg?« Unmi nierte der Gast. Verlegenes Achselzub ten des Fielliietg. »Na, Austern wer det Jhr doch haben Z« fragte der Herr. —— Wir haben überhaupt keine Scha lentieee mehr, auszet Eier.« Das Rezept. Die stät-mische Entwicklung, in der sich die Medizin etwa seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts befindet, hat manches altehrwiirdige Requisit des Arztes-, ohne das ihn frühere Zei ten sich nicht denken konnten, über Bord geworfen oder wenigstens im Ansehen geschwächt. Zu den Dingen, die auch nicht annähernd mehr die hohe Bedeutung in der Heiltunde ha ben wie tn vergangenen Jahrhunder ten, gehört das Rezept. das ja auf ein ungentein hohes Alter zurückblicken kann. Das Rezeptiren war schon die star-T le Seite der altägyptischen Aerzte, und in den Trümmern Alt-Babylons fand man in Keilschrift verfaßte ellenlange Arzneiverordnnngen. Besonders aber im Mittelalter, als die Charlatanerie und Quacksalberei in Blüthe stand, feierte die Rezeptirtunst wahre Or gien. Freilich vermied man es in Deutschland, wo das Papier während des ganzen Mittelalters sehr theuer war -— es mußte importirt werden - Rezepte niederzufchreiben. Der Arzt ging vielmehr selbst in die Apo thete, theilte das Rezept mündlich mit und überbrachte auch selbst das Medi tament seinem Patienten. Als aber das Papier billiger wurde, da nah-m neben aller übrigen Schrift stellerei auch das Schreiben von Re zepten zu, und zwar nach dem Motto: Je länger, je lieber. Dickleibige Bü cher verfaßte man allein über die Form des Rezepts. Noch im Jahre 1792 erschien ein großangelegtes Wert des Dr. Johann Clemens Tode, »der Arzeneywissenschaft Professor an der Universität zu Kopenhagen«, über das Rezeptschreiben Nach des gelahrten Verfassers Ansicht ist es für den Rath arzi sden heutigen Haus-Haer ebenso ehrenvoll, ein untadelhastes Rezept nederzuschreiben. als für den Chi rurgen, eine Operation mit Geschick lichkeit zu machen. Nicht weniger als« s- Hauptregeln für die äußere Form des Rezepts werden in dem Buche auf gezählt, zu denen ausdrücklich gerech net werdenc schöne Schrift, bequemes Format, gute Tinte nnd gutes Papier. ,Dasi dreißig, vierzig und mehr ver schiedene Substanzen zu einem Rezept vereinigt wurden, gehörte nicht zu den jSeltenheitem und jenes Schildbürger ! stiictlein, in dem der Arzt die Verord inung aus die Haustür schrieb. symbo » lisirt gar nicht übel die Länge der Rezepte. Aber nicht nur, das; das Widrige nach unendlichen Rezepten zusammengegossen wurde —- so schil dert bekanntlich Faust die ärziliche Thätigteit seines Vaters sondern das Wissen des Arztes suchte sich auch dadurch zu dolumentiren, dafz er sei nen Patienten täglich etwas anderes verordnete. Der berühmte Heister zum Beispiel, der um die Mitte des 18. Jahrhunderts lebte, oerschrieb einein Augentranten innerhalb eines Mo nat-J nicht weniger als dreiunddreißig Rezepte. Nun, von dieser Vielgeschiiftigkeit sind die Vlerzte glücklicherweise abge lommen. Mit dem erftaunlichen Aus bau der ärztlichen Diagnostik und vor allem der erakten Beobachtungsmetho den haben wir die Wirkungslosigkeit ungezählter »Heilmittel« erkannt, und nur wenige find übrig geblieben, von deren Nutzen wir auch heute noch über zeugt find. Diese wenigen wirksamen Substanzen erscheinen heute in hun derteklei Gestalt und unter hundert »verfchiedenen Namen. Denn heute be sherrfchen den Heilmittelmarkt die che mischen Priiparate Und die geschäf tige chemische Industrie ist unermüd flich in neuen Variationen und Kom llrinatiouen von Heilpräparaten, die sich aber bei genauerem Zusehen eben zumeist auf jene wenigen brauchbaren Stoffe zurückführen lassen. Das inoderne Rezept ist kurz; denn infolge des Skeptizisintis, den der Arzt von heute den meisten Heilmit teln entgegenbringt, ist auch die Kunst, tomplicirte Rezepte zu bauen, abhan den getommen Die chemischen Prä Parate erfreuen sich nicht zum wenig sten deshalb großer Beliebtheit unter den Aerzten, weil sie kurze Namen ha ben und sich auch sonst bequem ver schreiben lassen. Es wird aber heute überhaupt weniger verschrieben als in früheren Zeiten. und es würde noch terheblich weniger verschrieben werden, wenn das Publikum nicht noch immer die Leistung des Arztes erst dann für voll ansehen würde, wenn er sein »Re zeptl« verfaßt hat. Denn darin offen bart sich dem Publikum noch immer Arztes, daß er mit unleferlichen Buch staben und wunderlichen Zahlen ein Medikament zusammenzustellen ver mag, das dem Kranken die verlorene Gesundheit wiederzugeben imstande ist. Das Publikum hält noch immer das Rezeptschreiben für die größte Leistung und Anstrengung des »inne ren« Arztes und schätzt es höher als das Erkennen der Krankheit. Darum kommt der Arzt, der wenig ordinirt, leicht in den Verdacht der Trägheit oder der Jgnoranz. Und wenn nun der Arzt schließlich dieser Anschauung Rechnung trägt, wer will es ihm verilbelnt Ich erinnere mich noch deutlich aus meiner Kindheit der an dächtigen, lautlosen Stille, die allemal herrschen mußte, wenn unser guter Hausdoktor feine harmlose Mandel milch umständlich verschrieb. Eine Viertel-— bis eine halbe Stunde brütete er über dem Rezept« und wir waren die geheimnisvolle Wissenschaft des schon halb gesund, wenn wir das losl bare Datument in Händen hielten. Gewiß, die suggestive Wirkung des Rezept-Z soll nicht übersehen werden Sicher ist aber. daß das Publikum in seiner Gesamtheit reine ganz kleine Summe jährlich sparen würde —- und Sparen ist ja jetzt die Parole —- wenn es vom Aerzte nicht siir jede Bagntelle ein Rezept wünschte, zumal es viele Menschen erst dann für wirksam hal ten« wenn es recht thener ist. Dr. C. Entsteh unterfeeifche Helxchtuns für Wasserstraßem Die Einfahrt in Seehäfen muß mit ganz besonderen Einrichtungen ausge stattet sein, um den Schiffen die nö thige Sicherheit zu gewährleisten. Ge wöhnlich zeigen ein oder mehrere Leuchtthiirme die Richtung an, in der sich die Haseneinfahrt befindet. An und vor dieser aber sind noch beson dere Vorrichtungen angebracht, die den Schiffen die richtige Wasserstraße, die sogenannte »Fahrrinne«, tenntlich machen, also jenen Weg, wo das Was ser am tiefsten ist und wo keine unter irdischen Felsenrisse oder Sandbänke und sonstige die Schiffe gefährdende Dinge sich befinden. Die Kennzeich nitng der Fahrrinne geschieht meist dur a Bojen, d. h. große eiserne Hohl tiirper, die am Grund verankert sind und auf der Wasserobersläche schwim men. Sie sind größtentheils als ,,Leuchtbojen« ausgestattet, d. h. mit Einrichtungen versehen, die bewirken-, daß sie während der Nacht leuchten. Al- solche Einrichtungen dienen entwe der Petroleumlampen oder elektrischez Licht u. a. Die auf der Meeresobep släche schwimmenden Bojen haben je doch denNachtheiL daß sie bei Nebel oft nich« sehr weit sichtbar sind, daß sie bei stailem Wogengang beträchtlich hin und her geworfen werden Und dabei entweder oerliischen oder sieh losreißen und sorttreihen, daß hochgehende Wo gen sie verdecken u. dergl. Eine ame rikanische Gesellschaft hat deshalb be gonnen, in verschiedenen Häfen ein neues System zur Beleuchtung der Wasserstraßen eiiizufiihren,x bei dem alle diese eben geschilderten Zufälle zur Unmöglichkeit gehören. Bei ihrem System wird am Meeresgrunde ein« starkes Kabel verlegt, an dem sich eine große Anzahl von Scheinwerfern be finden, die volltoinmen hermetisch ver schlossen sind. so daß tein Wasser ein dringen kann. Sie erhalten je eine elesttrifche Lampe und oben eine Gas linse, die die Strahlen dieser Lampe senkrecht nach oben wirst- Hier bildet dac« Strahlenbiindel dann einen run dkn Lichtlrei55, der von den Schiffen leicht wahrgenommen werden kann. ist verschwindet hei hohem Wogengcmg nicht, da er sich ja mit dem Wasser hebt und senkt und ist auch bei Nebel stets sichtbar, weil ja das Schiff dicht an der Linie vorbeifährt, die durch zahl reiche Lichtlreise gekennzeichnet ist. Die Wellenbewegnna pflanzt sich bekannt liih nicht sehr stark in die Tiefe fort, sie ist eine Erscheinuna, die nur an der Oberfläche deLs Wassers siattfindet. Infolgedessen bleibt auch der am Mee reggrund verankerte Scheinwerfer stets in seiner Ruhelage, selbst dann, wenn starke Stürme dag Meer aufwiihlen. Da die Wogen nicht an ihm zerren, kann er sieh auch niemals losreißen und es ift hierdurch die Sicherheit und das ständige richtige Funktioniren der ganzen Einrichtung bei jeder Witte rnna gewährleistet »—«—. - —- --— Fatalco Kompliment Aieltlicheg Fräulein: »O, wenn ich ein Mann geworden wäret Ich hätte Ofsizier werden müssen, und ich glau be, ich wäre ein tiichtiger Ofsizier ge worden!« Herr: ,,L5ntschieden, anädigeg Fräu lein, wären jetzt mindestens schon ein General!« Miste-erstanden. Feldwebelt »Sie wollen in Ihrem Civilberuf Rommis sein, Meier, und erlauben sich, rnit solch einer schwieri aen Bluse zum Rapport Fu kommen? Sind Sie bei Trost?« »Nein, Herr FeldwebeL bei Kohn E CA« Laut-a am Klavier-. Besucher ans der Stadt: »Warum lassen Sie Jhre Tochter den ganzen Tag Klavier spielen, während vie und Ihre Frau die Arbeit verrich ten?« Landmann: »Damit wir wenig steng Nachts Ruhe haben.« lfine alte Dante ooin Lande be suchte das Britische Museum in Lon don und fragte einen Aufseher: »Bitte, mein Herr, wo ist Cromwells Schädel ausgestellt?« —- »Cromwells Schö del?« —- Ten haben wir hier nicht, Madame.« »Aber das ist doch eine Schande fiir so ein großes Museum,'· tadelte die alte Dame, »sogar in dem viel kleineren Museum in Oxford ha ben sie einen!« Ein deutscher Professor versichert, Walfischmilch sei ein ideales Nah rungsmittel Und im stande, das Brot zu ersetzen. Da sollten wir uns hier eigentlich aus die Walfischzucht werfen, dann wäre eg mit dein Weisenschwini del aus-. Eis niitzt des Sprichworts weiser Rat Nur wenig jungen Jahren; Denn Keiner glaubt ihm sa« bevor Er’s an sich selbst»erfahren!