Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, May 21, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    Eine kleine Geiz-stated
humorestse von h. A bt.
s
MS mit sollte sie? Zu dem
Mftsuiflug. den deut’ die Harmo
sitgesellschaft hinauf auf die Eckern
Kurs machte? Auf den sie sich schon
Wnlang gefreut -—— daraus sollte
tun auf einmal nichts werden. bloß
Ietl Ella und die Marna Angst hat
kn, irgend jemand könnte sie, das
siebzehniührige Nesttüten» hübscher
finden, als die fünfundzwanzigjährige
Schwester.
Verzweiflungva zersinnt sichGrete
Grundelmann das Köpfchen Was
denn nur thun? Die Martia bettein
—- damit war nichts zu erreichen,
Denn die sich ein-mal auf etwas ver-;
seist hatte. Und sich kinter den Papa;
eilen —- ach du lieber Gott! Wenn
der Bürgermeister Grundelmann auch
die Stadt regierte, in seinem Hause
regierte er nicht!
Und Grete denkt und dentt und ih
res Michdentens Resultat entreißt ein
paar Stunden später dem Herrn
dürgermeister erst ein ungläudiaes»
starren und dann ein lautes Geläch
er. -
·Mdel, Mäde!, was haft Du mit
Dir annesiellt!«
Sein Lachen lockt aus der Neben
ftude die Gattin herbei. Auch sie sieht
Einen Augenblick verblüfft. dann ruft!
e:
«Bsift Du verrückt geworden, Grete?
Wie siehst Du aus ?««
Ja, wie sah die Siebzebnjährige
aus! Jin ausgewaschenen Scheinleib
chen, dessen Rock viel zu tur; und des
sen Taille fürj die jungfräulich
tnospende Gestalt zu eng war, das
weiche, trause Blondbaar aus der
Stirn gezerrt, pomadisirt und straff
am hintertopf wie ein Schreckens-aus
zu einem festen Knäuel eingedreht.
Und das Gesicht mit wollenem Lap
pen adgefchrubbert, bis sich die zarte
Haut in ein leuchtendes Kreberoth ne
wandelt hatte. Nur an den Auaen
hatte sie nichts wandeln können, die
lachten groß und himmelblau die
Mutter an.
.Nicht wahr, ießt darf ich doch mit:
kommen? Jest bin ich doch ganz ge
wiß nicht mehr hübsch —- nicht wahr,
Die-machen so darf ich doch mittom
n.«
»Jetzt bleibst Du mir erst recht zu
haust Meinst Du. ich laß mich von
Dir zum Narren haben? lind Du,
Ferdincnd, mach, dass Du fertig
wirft. ’s ist fünf Minuten zu drei und
dunkt Drei fahren die Kreniser vorn
fchtparzen Adler ab. Was, ich soll
sie doch rnitlnfsenL Hab' ich's Dir
denn nicht gesagt, daß ich meine guteni
Gründe dafür had’, daß sie zu Haus
dieibtk
Jawth das hatte sie und er
hatte sich ihrer Auseinandersetzunas
nicht verschließen lönnen, als die in
dem Argument gipfelte:
»Wenn einer zweierlei Brod im La
den hat, so wird er doch allemal erst»
darauf seh’n, daß er das altbartene
los wird, eh’ er das frische anbietet.
half ich recht, oder nicht?'«
Er zog den Kopf ein und wandte
den Blick zur Seite, damit er das
verzweifelte Gesicht feiner Jüngsten
nicht sah, als er der Gattin und sei
ner Aeltesien nachfolgend das Haus
verließ.
Grete wantt gesenkten Haupte-? in
den Garten hinaus, seht sich in die
Laube. ieat die Arme auf die Tisch
platte drückt das Gesicht hinein und
weint, weint herzbrechena
Der draußen raschen Schrittes
vorüber will, hört das Schluchten,
bleibt stehen, späht hinein in die
Laube und ruft überrascht:
»Aber Fräulein Grete — was ist
Ihnen vermi«
Sie fährt zusammen. hebt den
Kopf und starrt mit vom Weknen
ganz berschwollenem Gesicht den
Draußen-stehenden an —
.Uch —- Sie sind’s —"
Ju, er ift’s, der junge Doktor, der
sich vor Kurzem im Städtchen nieder
gelassen hat, die stille Hoffnung aller
töchtergeiegneten Mütter und hei
rathsfäbigen Töchter —- er, um den
Gute nicht mit auf die Burg ge
durft und an den sie jetzt gedacht
hat mit dem inbrünstigen Wunsch:
O möcht· er sieh doch heut’ auf der
Seiernburg mit Schwester Ella ver
lsben, damit die endlich einen Mann
kriegte und sie, Grete, nicht mehr zu
Hans bleiben mußte —
«Alfo, Fräulein Gretchen, wo
ieblfsk
»Das kann ich auch Ihnen gerade
ingeni« fährt sie ihn In. Doch
gleich darauf loinint ihr eine Jbeex
wenn sie ihm einen moralischen
Schupps gäbe, daß er sich um Ella
den-erben mochte,»damit diese endlich
einen Mann kriegte.
Da faßt der Doktor ihre kleine
weiche Patlchhand und fragt ein
drin lich:
Znnen Sie mir’s wirklich nicht
lagen, Fräulein Grete, wo wir uns
immer o gut verstanden haben?
Denn das haben wir doch, nicht
wahrs«
»Ach ia!« will sie rufen. doch be
sinnt sie sich und seufzt:
.Ach Gott —- icki, 70 ein dummes
Ding, was isi da groß zu versteW
--dci lohnt auch ja gar nicht. Ja
" z-— wem-. ich wie ineine Schwester
- M väter- , «
»Den —« macht der Doktor, nmisch
Msäe das wirllichs«'
»Id. is wie Eila werd« ich ja im
M Leda sitt Sie heben is
gar keine Ahnung« wie die ist« Sso
gescheit-r und so gebildet —- kochen
kann siel Der ihr Mann tann sich
gratuliren. denn das isi doch die
Hauptsache bei einer aliiellichen Ebe.
daß eine Frau das Kirchen aus dem
fs versteht. nicht wahr?«
Ein pruftender Laut kommt von
des Doktors Lippen.
»Das kann sie also auch! Fräu
lein Gretelchen, Sie haben ia ein
wahres Juwel von Schwester2« »
Und wie ers ruft, kriegt er väeieg
urbrollia verbäßlickzte kleine Möbel
plötzlich bei den Ohren und küßt sie
ganz berilkait auf das rotbe süße
Plavperniiiulchen
««ilber, herr Doktor« was fällt
Ihnen denn nur ein«-«
Ganz iaisungslos starrt sie ibn anl
und er ·sie. s
Dann iaat er: »Das war Freude»
Fräulein Grete, rein objektive Freudej
darüber, daß Sie eine so unübertre7i
liche Schwester halten« .
Statt der Röthe beginnt leichtes
Blässe Gretrs Gesicht zu übereielien«s
Sie dtiickt die Hände ineinander nnd
sammelt:
aRein objektiv s« ia, ich veriteh’s,
was Sie meinen und —- bnrum -—«
ist ia wohl auch weiter nichts dabei.
daß Sie mir — nnd nun machen
Sie nur ganz schnell« daß Sie inn
aui aus die Born kommen nnd es
Elle selber sagen. Sie brauchen keine
Angst zu haben, daß sie Ihnen einen
Korb gibt — ach. nein, riesig freuen
wird sie sich nnd ich « ireu mich
auch — aanz riesig ---- und Sie thun
mir einen großen Gefallen damit,
baß Sie Ell-a wirklich heirathen -—-«
»Heimthen — Its-r Fräulein
Schwester «" Endlich gelingt’g ihm.
seiner Stimme Geltnna zu verschaf
fen. »Aber Fräulein Grete. daran
bab’ ich ja noch keinen Augenblick ge
beut-U «
Jbr abgewandter Kopf iabrt rad
linas wieder herum.
»Wa« A Woran baden Sie noch
keinen Augenblick ardachtisp
»Ihr Fräulein Schweller in aller
Hochickätzuna -— iie ist die Vollkom
mendeit selbst, aber meine verwerte
nen Wünsche dic zu ibr zu erhe
den -—«
Ein Schrei tlinat auf. »Sie wol
len Ella nicht beiratbeni Und wie —
wie kommen Sie denn dazu, mich
zu tüsien?«
Psauckenlx wie eine geteilte Wild
tose. steht Grete vor dem Doktor.
»Nein obiettivl Dafür luchen Sie
sich aus, wen Sie wollen. aber mich
nicht· Vaer bin ich mir denn doch
zu schade. Und wenn Sie meinen.
ich ließ« mir das stilllchroeigend ge
fallen von Ihnen »s-« «
Zornestdriinen blinken in ideenl
Auaen und der Doktor sliistert ganz
zertnirscht:
»Sie sind ja in Ihrem vollen
Reckt, Fräulein Grete, ickg möchte Id
nen ja alles zu Gefallen thun. aber —
Jbr Fräulein Schwester heirathen —
ach nein!«
»Fräulein Gretelchen. Fräulein
Gretelchen da wär ich ja taulendmal
eker bereit, die tleine Ge7iilligteit
Ihnen selber tu erweisen." l
»Lassen Sie mich! Sie —-— sind
ja unverlchämt!« »
Er nickt. Vielleicht bin ich'g. Ich»
hab’ eben immer unverschämtes Glück
aehabt.« « -
Sie bat lich losaerissen, reckt sich
vor ihm aut, breitet die Arme, um
idm von allen Seiten den Ueber
blick über ibre Person sreizuaeben
»Da — ieden Sie mich mal an.
haben Sie schon mal so was scheitin
liches gesessen? Nein· nirbt wahrt
Und nun wiederholen Sie’s noch mal
im vollen Ernst. was Sie eben ge
sagt daben.«'
Und er wiederbelt’s mit einem
Spihbudenblintern in den Augen.
doch ernsten, eindringlichen Tonesk
.Liebes Gretelchen, ich bitte dich
recht lehr darunt, daß du mir den
aroßen Gefallen thust, meine tleine
Frau zu werden«
»Du« —- nennt er sie und sieht sie
an rnit einem B! itt — und in feiner
Stimme iit ein lenq —- und feine
Hand· die ganz leise die ihre ioßt,
die ift wie eine Schlinge, die sich urn
ein armes Vöaelchen leot, bens
iiickstå hilft. daß es davonflattern
.will das mit ieinern Flattern und
sich Webren nur immer tiefer in vie
; Schlinge bineinoereith.
«Aber nein, das ist ja doch ae
radezu —- und Sie denten. ich wör«
dumm und glaubte Ihnen das —
tvo ich noch nie zuvor was davon ge
merkt half —«
»Ich auch nicht, Gretelchen. Aber
fo ists ja gerade das rechte wenn
zwei erst oar teine Ahnung haben
und auf einmal fteb’n sie lichterloh
im Feuer drinnen —«
Es toknrnt teine Antwort. Seine
Lippen erdriikten auf den ibren, was
fie noch einwenden könnte· Erst als
er das Sieael wieder von ihrem
Munde löst. seufzt sie tief auf. —
«Jio, das wär’ nun alles ganz aut
und schön, aber was weiter werden
wird — Ella —- und Mamo. was
die angibt, wenn sies erfä. rt daß
i nun doch zuerst —- ich glaub’ die
ruhet der Schlag.«
Es siebt wirklich so aus als ver
spiire die Frau Btirgerrneifterin Luft,
ateich auf der Stelle todt tin-zufallen,
als sie am Abend niit Mann und
Tochter von dein Ausfan heimkebrt
und aus der Rotenlaube ibre Jungfte·
orn Arme des heut’ so schmerzlich von
ihr vermißten Doktors hervortritt —
«Grete —- du —- der Dottor bei
dir: Iift du denn trinkt«
Jus-bl« ruftder Doktor und
zietit die von feinem Arm Unr
ichtungene dichter vor die fassunnls
tote Mutter bin —- ·tsir find Beide
trank und bitten. verehrte Fran, baß
Sie das Heilmitte! gez-ihm Men.
das wir uns schon ie! terfchrieben,
indem Ivir uns entschienen haben·
Mann und Inn zu werden-"
Ein Schrei klingt von den mitt
teriichen Lippen —
«M-ann und Frau! Du Grete —
eine Frau! So ein Kiet in die
Wett, das noch nicht einmal hinter
den Ohren trocken —«
»O das macht nichts, liebe Schwie
germama. Ich hats ein Dutzend vor
züglicher Ruhrerhandtiicher in mei
nem Besit.«
.H.:hahaha!« lacht der Bürger
meister und der Doktor tacht rnit ihm
und am touteften lacht das Stiet in
die Welt.
Der Frau Burgerrneisterin Blick
sucht betrübt ihre Aeltestr. die auf
dein Gartenweg sieht, die Lippen ein
getnissen und spöttisch verzogen
Der Bürgermeister aber hat feine
Jüngste bei den Ohren gefaßt und
schüttelt sie bin und bet. «- »Nun
fan· mir bloß, Mädel, wie das eigent
lich angegangen ist?«
Sie zieht die Augenbrauen hoch —
»Gott, Papa —-- wie das eben zu
qebt. —- Wenn einer einen urn etne
tteine Gefällinteit bittet und man
mag nicht creradezu Nein sagen."
--
sue Its-einer san-.
Der Bahamai oder Lucaijkiche Ar
chipel in wenindien dildet eine ziem
lia; umsangreiche storauen - Insel
gruppe, die jeden landichai:lichen Rei
zes dar ist. Von den uder HW Jn
ieln und Jnselchen ist nur ein der
tchidindend tleiner Ldeil bewohnt,
und zwar hauptiachlich von-Schwamm
sischern und Erilirren der beiden Ne
gerrepudliten Haiti und San Do-’
mingo. Die großte, in der Mitte der «
Gruppe delegene Insel, New Provi
denre. die zugleich die hauptstadt
Nassau, den Sitz des Gouverneurs,z
trägt, hat so ziemlich die einzige Se
henswiirdigteii der gelammten Insel
gruppe auszuweisen Es ist dies ein
großer. eigenartig gewachsener Sei
denvaum aus der Familie der Ala
zien. Die kräftigen. vier bis süns
Meter hoch am Stamm aussetzenden
Wurzeln streben tulissens oder wand
artig von dem Baume fort, so daß
derselbe als der Mittelpuntt einer
Anzahl natürlicher, strahlensörmig
angeordneter Kammern erscheint. Als
englische Adenteurer 1629 in Nassau
eine Niederlassung griindeten, benac
ten sie die natürlichen Gemächer des
Riesenbaumes als Pserdeställr. Schon
damals muß also der Baum voll aus
gewachsen in seiner gegenwärtigen
Gestalt gewesen und als Mertwiirdig
teit geschätzt worden sein. Seitdem
war und blieb der Baum PserdestalL
Die massigen. dichtdelaubten Zweige
boten auch im Verein mit den hohen
glatten Seitenwönden eine gar zu be
aueme Gelegenheit dazu! Noch bis in
die neueste Zeit lonnie man an Marti
tagen die Lastesel der Bauern zwi
schen den Wurzelwiinden bewundern·
Bis sich eines Tages die Bewohner
der kleinen Hauptstadt Nassau aus
ihre Pflicht besannen. den ehrwürdi
aen Zeugen ihrer Geschichte einem so
entheiligenden Gebrauch zu entziehen. z
Seitdem trennt ihn eine doppelte«
Kette von der Außenwelt ab, und;
nur Menschen ist ei seitdem erlaubt.
in seinem Schatten zu ruhen oder zu
sinnen.
Dis LCIGUOICIUI Ick Thsckb
Hierüber macht der «Prometheus'·
eine Reihe von interessanten Angaben,
denen das Folgende entnommen fei:
Regenwürmer erreichen das fiir diefe
Thiergattung bemerkenswerth hohe
Alter oon etioa zehn Jahren; im Mar
burger Zoologifchen Jnftitut wurde
einer neun Jahre und elf Monate
lang in der Gefangenfchaft beobach
tet. Noch erftaunlicher ift das Alter
verschiedener Mollagtenartein Die
Tridaeua foll 60 dio 1100 Jahre, die
Flußperlmufchel (Margaritana mar
fgarititerai 50 bis 60 Jahre alt wer
Jden. Unter den Jnfelten sind die
fWeibchen einiger Ameifenarten die
’langlebigften, da fie es bis auf 15
Jahre bringen, während die Königin
nen der Bienen und der Termiten nur
fünf Jahre alt werden. Ein recht
hohes Alter erreichen auch einige Ar
ten von Cölenteraten, wie beispiels
weife die Seerofen, die im Aauariurn
zu Neapel bis 24 Jahre lang und im
botanifchen Garten zuz Edinhurg fo
aar 67 Jahre lang beobachtet worden
find.
Von den Säugethieren erreicht wohl
der Elephant das höchste Alter von
150 bis 200 Jahren, unter den Vö
geln werden Raben und Steinadler
100, Geier 118, Fallen 164 Jahre
alt, und Vavaaeien fallen noch älter
werden. Ein Laubfrofch lebte 1014
Jahre, ein Alvenfalamander 15 Jahre
in der Gefangenfchaft. Die Kröten
sollen bis zu 40 Jahre alt werden
Das höchste Alter dürften aber wohl
die Schildkröten erreichen. von denen
eine, e«l:eftudo Daubini. deren Alter
tan 300 Jahre aefchäht wied. liber
150 Jahre in der Gefangenschaft lebte.
Aar fchtoeeften trägt man an dein,
was rnan zu leicht send-M
Hefe-marm- iee stetem-F
Von J. Bsning.
Es isi vielfach niit Interesse be
merkt worden, daß an Stelle ihres
erkrankten Gemahli die Großherzogin
Maria Anna von Lurernhurg zur
Regentin des Landes ernannt wurde.
Das Vertrauen ihres Bette-« wenn
auch nur Völkchens. bat die hohe Frau
»an neeantwoetungksvoljen Pius ge
s stellt, und dies war ein Anlaß. sich des
s tleinen. viei genannten Ländchens und
seiner interessanten Daiivtstndt einmal
wieder zu erinnern. Wie ein Preu
bocl wcito nein — wie eine Perle in
Goid aeiaßt liegt es zwischen ieinen
-:n·cichtii,:,en Nachbarn und wird von
diesen risersiichtia gehegt.
I Auch die Erbiolaeieage wurde in
Lurernburq gleichzeitig gereaelt und
in Erniangelunia eines männlichen
Ilswnerden die älteste der sechs Töch
ter des aroszherizoalichen Psaares zur
Thronsolgerin bestimmt· Es wird
»deniniick;st in absehbarer Zeit Juch
kLuremdurg einen Prinzgemahl da
ben.
Die Großherzoain bot ein ihrer
Base, dem »Willeini:itje«, und an
deren thatlriiitigen und liebenswür:
; diesen Mutter. der früheren Königin-.
iRenentin Eins-no von Holland, auch
cn ihrer heimathlichen Nachbarin
. die Großherzogin ist eine Benennza
sang Vortuaal —- der langsiihrikren
bewährten Reaentin Marie Christine
von Spanien noch lebende Genosiin
nen und Vorbilder, sang abgesehen
ocn vielen lrastnollen gelehnten
Frauen. die is allen Jahrhunderten
die Ziiael der Neaieruna in Zeiten
Händen hielten. Aber auch in Lu
rernbura selbst hat sie schon Vorgän
gerinnen aehabt.
Schon Anfangs des l2. Jahrhun —
derta krinat eine Liihelhuraifche Erd
lichter-. Erernesinde, ihre Grafschaft
dem Grafen Gottfried oon Nassau als
Y.ltoraengabe, und als Ende des
Jahrhunderts f1196i auch diefer
ldtzeirurgsnaffauifclce Stamm in der
männlichen Linie erlifcht, heirathet
die Erhin, Ermefindeg Enkelin, aurl
sirmefinde geheißen, Walram, den
betrog von Limdurg und Grafer
oon Arlom und ariindet ein neues
Geschlecht
Sie war durch feine Bildung. in
niae Frömmigkeit, wahrhaft fiirft
liebe Freigebigkeit und aliickkiche Er
frrebsnng hoher Ziele ein Vorbild fiir
ihre N.rchtommen. wird von ihr ae
rühmt. und zum bleibenden Gedächt
nifz iit ihr Bild arn jetzigen Lurem
duraer Residenzfcbloß als Relief ir
Stein aemeißeii.
Sodann ist es vornehmlich Beatrir
die Mutter Kaiser heinricho Ul« die
als Wittwe des 1288 in der Schlachi
bei Werinjxen mit der Blüthe ver
rheinifcken Ritterfchaft gefallerien, rit
terlichen Grasen heim-ich Ill. vor-.
Liitzelhura, Markgrafen oon Ilert
und La Rothe. fiir ihren Sohn die
Reaieruna führte.
»Auch Beatrix war eine Fürstin
von hoher Bildung; sie verdantte Die
felbe hauptsächlich ihrem Vater-, den
durch feine Kenntnifie auggezeicksne
ten Baldewin von Aal-ones ts
fehlte ihr auch nicht an einsithioer
Beurtheiluna und tlnger Benutzun
der gegebenen Verhältnisse, wie an
Kraft und Feftiateir des handelns
So wußte tie mit ihrem Sohne Hein
rieh einen Auiftand der Liitzelhurger
Bükqerichaft lriiftia zu dämpfen, le
bewahrte sie sich als träitig unt
weife. als bei verwickelten Familien
ftreitigleiten die fiimmtlichen Bethei
liaten ihr die Entfcheiduna übertragen
und nachher die von ihr getroffene An
ordnung mit Befriedigung anerkann
ten. Vor Allem ichmiictte fie, wie einft
die Gräfin Ermefinde, die reinste
Frömmigkeit
Nach der Kronung ihres Sobnes
zum deutschen Kaiser trat noch eine
jugendliche Königin aus dem sernen
Osten in ihre Kreise, Elilabeth, die
Erbtochter von Biibmen Tses Kai
sers Sohn, Beatri1’ Enkel, ver noch
sebr junge Johann von Lützelbura,
Iivar von den Böhmen zum König
und zum Gemahl ihrer jung-en Kö
nigin erkoren werden. — Schweres
’ Leid ist der nun zur Matrone gereis
ten Beatrix von Lüyelburn sür ihren
Lebensabend vorbehalten newelen
Obwohl siton vor ibm die unseligen
Römerzüge den deutschen Kaisern viel
deulsches Blut gekostet, so zog doch
der dvchLmutbe beinrich mit großem
Leere über vie Alpen nach Italien,
um die gelkcterten Bande der Herr
schaft über die starr- uned rünlesiichs
tigen italienischen Großen wieder
sest zu lnilpsen und sich in Rom vom
Papste krönen zu lassen. Doch hatte
dieser scbon damals seinen Sih in
Avignon in Frankreich verlegt. an
Spener nabm die Greisin von ibren
Kindern Abschied und nicht les-roh
so kamen die Trauerbotschalten über
die Alpen geflogen und legten sich
aleieb schwarzen Schleiern um der
Fürstin greises haupt. »
Jbr zweiter Soba. Gras Walram,s
siel vor Bressia und der edle Kaiser
selbst starb eines plötzlichen Todes.
Von drei Söhnen tebrte nur der
jüngste, der jugendliche Erzbischof
Baldeioin von Trier, in die Heimotb
zukün. Valduin war unter den vie
len bedeutenden Trierseben Gewinnb
sen der grösste und brachte die Herr
scherelgenschosten seines Geschlechtes
weit über die Grenzen seines Landes
binaue zur Geltung. Bentrir von
Lütelburg aber zoq sich in Kloster
mouern zurück und send dort ihre
Unbesott
hmfche site-reise.
Die Japaner sind ungeachtet ihrer
Vorliebe sltr das rauhe Kriegsbands
wert begeisterte Verehrer der Dicht
tunst und pflegen die Institution des
poetischen Wettbewerbes mit besonde
rer Aufmerksamkeit Der berühmteste
dieser japanischen Söngerlriege ist
eben ietzt zum Abschluß gelommen.
Die Preistonlurrenz siibrt den Na
men «ilta", und die Gedichte, die der -
Jury unterbreitet werden, dürfen
nicht mebr als sitt Silben zählen. Ali
Aufgabe des dieojäbrigen Wettbewer
bes war das Thema »Die Fichte im
Schnee«·aestellt. An der Konkurrenz
batten sich nicht weniger als 25408
Dichter betbeiliat. die sich aus allen
Bevölterungilchichten erkrankten
Auch der Kaiser. die Kaiserin und die
Prinzen des taiserlichrn Hause-:- bat
ten siir den Wettbewerb der »llta«
Verse eingereicht. Die Verse des Kai
sers von Japan bilden eine poetische
Umschreibung des Gedankens: »Die
alte Fichte wächst und trästigt sich
danl dem Widerstande, den sie jedes
Jahr dem Schnee zu leisten gezwun
gen wird«. Und die Kaiserin behan
delt das Thema in dem Zioeizeiler:
«Unter dein Schnee, der lange Dauer
verheißt« reckt sich der Fichtenstamm
stolz und gerade in die Hist-U Das
Ergebnis- der Preistonturrenz wird
in öslentlicher Sitzung bei Hofe ver
liindet. Die besten Gedichte gelangen
bier zur Verlelung Und die gleiche
.Ebre wird auch den Versen. die die
l
i
I
Mitglieder der taiierlichen Familie
beigesteuert, zu Theil. Die der Prin
ien von Gebliit werden zweimal vor
aelelen, die der Kaiserin dreimal,
während dem Gedicht des Kaisers die H
Auszeichnung vorbehalten bleibt, i
fünfmal vorgeleien zu werden. ;
Orest .- Ersten-In
In einem Berliner Variete tritt eine
thtolsatentruppe auf. Iluimachuna
iengliicd Bezeichnung ihrer Nummer
.enalisch und Verftiindiaunq ebenialla
englisch Als Schlußtrick soll der
Sprung eines Mitaliedes der Truppe
xon einer drei Meter hoben Plattiorm
Jus dieSchultern des ersten »Fangere«(
, erfolgen. Die Musik schweigt und un
ser attemloier Spannung sieiit der
Junge lzlrtilt zur hör-e binaul. Der;
Fänger itebt unten und rust bin.iuf:
»An nou readn!« »Ma, allrigbt!«l’
»Comr onl« Der Sprung er·olat, doch
kommt der Sprinaer to unaliicllich
«erab, daß er den Jänner ziemlich bef- .
iiq mit dem Fuß in's Gesicht kiößi.l
Trotzdem gelingt der Tritt. aber derj
Jänner wirft den junaen Vartner mir;
isntriiltiina von lieb und raunt ibml
cu: »Sch, du Ockle. svrinait mir mitl
keede Breite in de Fresse!« .
--—-.
Das Jst-speiset ;
Ein Mittel weiser Selbstbeschrän !
Zung, das Rednern, die den Schluß;
nicht finden tönnen. zu empfehlen ist«
bat Mis-, Vialet Dering in Ranleith
siksserj entdedt. Alk- ste kürzlich inj
TeinernFrauenverein iiber Gesundheits: 1
vslege im hause sprach, hatte sie ihre
Dogge neben sich liegen. Plötzlichl
qiidnte das Thier und seine Herrin
brach den Vortrag ab. Als die Zu- »
börer sich über dies Zusammentreffen
wanderten, erklärte Fräulein Dering
die Dogge begleite sie ständig in ihre
Vorlesungen und gähne. wenn sie
dächte. daß-ihre herritt genug geredet
dabe.
Ein Schlingei.
Herr: «Na. Marl, warum ist dein
Vater denn gestern nicht zum Stat
spielen getonrmen2«
Mark »Weil ihrn was g’sehlt hat«
herr: »Na so was —-- vorgestern
war er doch noch ganz g’sund —- was
hat ihm denn gestern g'fehlt?«
Mark »Der hauzschliissel."
Wider-legt
Nachtwächter: »Herr Bürgermeister,
beut’ Nacht dab’ ich itn Friedhof a
Licht brennen sehn.«'
Bürgermeister: »Geb· weiter, warst
kalt betrunken-«
Nachtwächter Nachher bätt’ i ja
rtoei g'sehn!'
Unbedacht !
Gast: »Da hat so ein Schaf-stopr
meinen Hut verwechselt und mit feinen !
alten daqelassen!'«
Wikibt »Das sann doch nur einer
gewesen iein, der denieiben Kopf hatte»
wie Sies« .
Ein Nimuichtiesetitim
»Ihr Herr Schwieqeeiotm ist Luft
ichiffek, wie ich höre?«
»Gewiß, und noch dazu ein lenk
karess
Det Gipfels-Ist
Mai-m »Mein Sahn, der Referen
dat, hat mir immer viel Aetgek ge
macht. Jesi ist et aat Einjähtiget in
meinem Regiment!«
Ieise-statts
Schuitaiiu «Abet,»Ftiiulein, was
soll das heißen; warum stehen die
Mädchen alle auf den Bänken-P
Lehrerin: nEntietmtdigen Sie, wir
machen nur eben eine Mauspkobe!«
Schatten-: »Wie verstehe ich das?«
Lehrerin: »Nun, damit im Ernst
falle seine Panik ausbricht, rufe ich
von Zeit zu Zeit: Eine Maus . ..eine
Man-P
J- seiest-seit
Girgl toon der Gemeindesttzung
beimtexsrenk .Dös glaub-! mir mei
Alte wieder ne«t daß s mi zum Biit
gameista g’1oiil)it hab’n!«
Die SOietisketh
Köchin tzur Kollegin): aGott, was
mein Schatz vom Arzt nicht Alles ver
schrieben gekriegt hat: Gesliigel. Uns
garwein, Früchte . . . .«
»Wenn das Alles ist . . . .?'«
»Ja, aber erst so einen Dienst sin
den!"
tie Gelegenheit ist stritt-.
Frau: »Jetzt tommst du? Cz ist
längst nach Mitternacht!"
Mann: »Sei nicht böse, Frauchsem
hier leg ich Dir meinen Statgewinn
von acht Mart in die Hände. Kauf
Dir einen neuen Hut dasiiri«
Frau (besänitigt): »Das wird aber
nicht lancett. lieber Manni«
»Hm· soll ich morgen noch ’mal ge
ben?«
Heeseslter site-.
Nachbar Bartel besucht den Schul
meister häufig, um »in snaten«. Lei
der hat er die Gewohnheit in die
Stube zu soeien, was der sauberen
Schalmeisterin ein Gränel ist. Sie
taust ans diesem Grunde aus dem
nächsten Jahrmarkt einen porzellane
nen Spucknavs und stellt ihn neben
Nachbar Bartels Plat. Als ihn die
ser gewahrt, rust er erschrocken: »De
nigen Pott wet, sunst lpuck iet rin!"
Schwere Streit-.
Ettapptet Einbeecher: »Herr Dot
tok, zeigen Sie mich nicht an -— ich
fühle mich ohnehin vor Schreck, daß
Sie mich abgefaßt ganz trank und
elend."
Junget Arzt: ,Na. da miissen Sie
wenigstens zur Strafe mein Patient
werdens«
Heim kais-dek
Reifendekt »Bitte erst Zahn zie
hen und dann Haattchneiden!«
Baden »Haarschneiden auch noch
heuteP
Mist-tits.
Geenadiet Czu »ieinek« Köchin):
«Riete, mein herz ist heute voll zum
Uebeelaufen!« -
Mete: »Na —- dann tann ich mir
schon denken, wiss in Deinem Ma
gen aussieht!«
Gute Landschaft.
»Sie haben wegen zu schnellen
Fahrens bereits vierundzwanzig Geld
strafen erhalten!«
»Ja, ich wollte den holten Gerichts
bof etgebenst bitten, mik von bee
siinfundgwanzigsien an einen ent
sprechenden Rabott zu gewähren!'
tat- Schreie-Mut
»Ontel. zeig mit ·mal Deinen
Pferdestall.«
.Jch habe weder Pferd noch Siall.«
»Aber Papa tagte doch zu Mama’n,
Du hättest Dich bei Deinem Schwie
gervater gründlich ’reingeeitten.«
WANT
Student szum Gläubiger): »Im
müssen Sie mich aber vier Wochen in
Ruhe lassen, bis ich mein Etamen ges
macht habe, Meister — nachher dür
fen Sie wieder jeden Montag kom
men!«
Der Dein-esse statt.
Der Lehrer erttört eine Sache nnd
hebt dann einen Saß heraus nle den
«springenden Punkt« des Ganzen.
»Was verstehst du unter einem sprin
genden Punkt?« fragte er datan eine
Schülerin,
Diese antwortet: »Der sprin ende
Puntt — du —- dai tft ein Ilo l«