Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 05, 1909, Zweiter Theil, Image 16

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    per Rose Kutschen
MEde von Schütze
Bissen Mienen war eine der fes-san
II nnd liebenMrdigsten Ferner
Mut seen Leid-wesen ihrer vielen
Verehrer haite sie sich seit dem Tode
des Grafen von der Gesellschaft zu
tiiickgezogenIf rein in ihrem eieganten
Les-kais agr Franzen-rqu ein ihr kon
venirendes Leb-en zu iiisrrenz Grund
WA. daß sich die liebe Gesellschaft
erst recht mit ihr beschäftigte
Das lehre Ereigniß ihres Hauses,
das viei besprochen wende, war das
Engagernent einesitutfckers, der durch
feine vornehme Erscheinung, feine aui
ten Markieren, seine iaveiioie Ziigeii
fiihmng allgemein auffiel und Neid
erregte. Man pries ihn ais das Mu
fier, die Krone aller Rosselinier.
Gräfin Meieran dachte anders über
ihren feudaien Kutscher. Nur mit Wi
derstreben hatte sie ihn trotz der gut-en
Zeugnisse engagirt. Er hatte unt-ag
in seinem Blick. das unangenehm
war; und je hervorragender er feine
Sache machte, ie mehr er von allen
Seiten gelobt und sie um ihn benei
det wurde, desto wideriicher wurde er
ihr. Er hatte eine Aufmerciamkeit an
sech. die ausdringlich wirkte, und ein
verwies Lächeln auf dem Gesicht, das
ihr wie die vertörperie Seine-erring
eriehierr Denn die lauernden Augen«
die iedem festen Biick auswichen. derj
schleichende, geräuschlose Gang, der
ganze Mann war ihr unheimlich Sie
hätte viel darum gegeben, wenn sse
nur den geringsten Grund gesunden,
ihn zu entlassen; aber er ließ sich
nichts zu Schulden kommen, und so
blieb er« »der schöne Jean«, wie ers
iin Hause von den Leuten und in der
Nachbarschaft genannt wurde.
Die Griikin fuhr jeyt weniger aus»
als sonst und beschränkte sich mehr auf
« Fahrten in der Stadt, rzder in den
Prater shinaus. und auch da nur in
ten Stunden, in denen sie sicher war.
viele Menschen anzutreffen. -
Größere Tour-n über Land. wie sie
fte frükr sehr iiebte, unterließ sie. «
Und als sie einmal doch genöthigt
worden war, eine Landtour mit den
«s0»öuen Jeun" zu machen. steckte sie
ihren kleinen Revolsver zu sich. Als
sie glücklich wieder heimgetehrt war,
ohne daß das Geringste passirt, belä-;
chelte sie ihre Furcht- Wie kam sie nur ’
z- soslcken lächerlichen Rimsingen-?
Wie kam es nur« daß sie das Unbe
dagen, welches sie vor ihrem Kutscher
hatte, nicht loöwerden konnte-Z Jn den
isten Tagen hatte sie drob-toten daß
ihre Kammerzose, ein hübsches, man-I
terei Mädchen, immer mit Jean zu-;
sammenstand und flüsterte. Augen
scheinlich hatte der qeschmeidige Mann
ihr herzt erobern Das jung-e Mädchen
thut ihr leid. denn si-: traute Jean
nicht. Dochdc sie sich, prinzipiell nicht
in die Vrinatanaelegenkeiten ihres
Dienspersonals mischte, um jeder Ver- j
traustchieit vorzubeugen sprach siex
sein Dort dariitser. T
Nur als fie eines Abends Luise mit
Jean aus ihrem Zimmer treten sah.
verwies sie dies dem Mädchen ener
gisch und fragte, wieso Jean dazu
käme.
Des Mädckien stammelte in äukerft
Verleg-enden Worte wie: daß sie, um
nachzusehen, -ob Alles in Ordnung
zur Nacht wäre, das Zimmer betreten
hätte, daß ihr Jean scherzend gefolgt
wäre, aber nur einiJie Minuten darin
verweilt hätte, und bat schließlich un
ter Thränen die Grösin um Verzei
hung mit dem Versprechen das-, es sich
nie mehr wiederholen werde.
Die Griifin lief-, es dabei Herren-New
da sie der Anständigtekt der Jungfer,
die seit Jahren im Hiuie war roll
ltnnmen vertraute Nur Lxsise hatte
jeder Zeit Zutritt sur Geäiin und
durfte unangemeldet cis-treten
An diesem und den daran folgenden
Abenden trat die Gräsiin neroöe und
konnte schwer einschlafen Der Gedan
ke, daß Luise mit Inn ein Liebes-Der
hältniß eingegangen oder. wenn auch
das nicht, so doch in gutem Einverneh
men stände, berührte sie peinlich,
quälte sie« Sie schalt sich selbst da
rüber und zwang sich tut größerer-.
Freundlichkeit gegen Jean —- um
fasst Die Empfindung, die sse vor
käm warnte, war nicht zu ersticken
Eines Abends war sie besonders
spät zu Bett gegangen und lag noch
mit offenen Augen als sie plötzli eh ein
leises Geräusch wie das Auftlinten
Idee Thür hörte. Sie glaubte, es wäre
Greife, die ihr etwas Außeegemätynli
M zu melden kam, um- wollte schon
tu , als sich die leiie hinter ihr
leie öffnete unst- sie beim matten
Schein der tleinen Nachtlampe Jean
erst-ante, der sich hetein«ichlsichs. l
Gebell schloß sie die Augen. Sie
ihn herankommen et leuchtete
seit der Nachtlompe in's; Geschi.
essete sich nicht. Sie wußte ge
« se Wie eg. von diesem Augen
MW ißt Leben ab. Eine Berge-i
N nnd dee Mann vor ihr würde
tt se del-en I
entfernte sich von ihr und schritt
c
.. W z .
- MVIW die Und-lade
. —.Mdcä.»1 Trsät XII ekle-e
M Of M W kk s
eise. see- verwaist-k- m
« Inans. use e Se
« seien-les m gar-a sie- seiest-.
Er nahen dsie Jniekten heraus und set
lehleh wieder den Schrank so getäusch
los. wie er ihn geöffnet hatte. Dann
schlich er sich nechntals an ihr Bett, be
trachtete ße abermals überzeugte sich
trieer von ihrem festen Schwi, VIII
ihre regelmäßigen Atheinziige bekun
deten. schlich sich dann behutsam zur
Thür hinaus und klinkte diese so leise
zu. daß nur ihr vom Todesichrect ver
fchärftes Gehör es hörte.
Sie lag noch eine Weile qanz itillx
als sich nichts mehr regte und sie an
nahm, daß er lange fort fei· sprang sie
aus dem Bett, verschloß die Thüren
for-n innen und ließ die Schlüssel ste
;cten. So erwartete sie den Morgen.
! Sie überlegte. Sollte sie Lärm tAtla
aeni Nein. dann würde ver freche
Dieb mit seiner Beute infort entflie
lfen und sie wäre um das Martin-all
fte gebracht, rras sie besaß. Sie traute
der Findigkeit der Polizei nicht ganz
nnd sachte sich ihren eigenen Pian.
Als die Gräiin am Meran in den
Garten aing, kam ihr Jean entnegem
So korrekt, tadellos und elegant wie
tin-mer« Er wollte nur noch ein bis
zwei Tage da bleiben, :ikn keinen Ver
dacht zu ernecten und dann unter ir
gend einem Born-and —- eine alte
Tante. die sterbenskrank wird, hatz
man ja stets auf Lager — für einigej
Tage Urlaub erbittert nnd nicht mehr
wiederkehren. Er freute sich seiner
Schlauheit und verlachte die Be
schränktheit der Frauen.
Die Grafin wandte sich zu iorn unr !
befahl, um 11 Uhr darzu-fahren Sie
hätte einen Besuch am Graden 12 zu
machen.
Pünttlich um 11 Uhr fuhr der Wa
aen vor. Die Gräfin stieg mit ihrer
Gesellschafterin ein und des-abl: »Gu
ben 12. Barcnin Wonsty«.
Die Gröfin war aui der Fahrt iedr
still, sehr blaß und ihre rechte Hand
hatte sie in der Tasche, in welcher der
tleine Nevolrer steckt. Sie wußte.
daß um diese Zeit der Graben sehr be
lebt war und sich die Warten nur im
Schritt bewegen konnten. Tat-ruf hat
te sie ihren Plan gebaut. Jesus gan
ze Aufmerksamkeit mußte sich im Tru
bet aus seine Pferde richten und so
tonnte er nicht sehen, daß sie einen
Polizisten herbeiwinlte und ihm etwas
zuflüsterte Er nickte. winkte sich ei
nen zweiten herbei, der schtoanq sich
auf den Bock, der andere in den Wa
gen, und ete Jean noch wußte, was
ihm geschäh, sagte die Griiiin laut:
»Der-haften Sie ihn. er hat mir deu
te Nacht meinen Schmuck gestohlen!'
Wild sah Jean um sich und wollte
vorn Wagen ketuntersprin .
Die Gräiin befahl: avie fahren
iett die-n nach vgk Polizei »du- ie-!
den Widersinns-, sonst tnalle ich Sie!
wie einen tollen Hund niedert« unv!
sie biett dein Tieferichreckten die Mün
duna der Pistole entgegen
Zöhnetnirschend blieb Jean nicht-·-i
ansderes übrig, als zu gehorchen. 1
Eine Stunde später hatte Gräsin
Meter-In ihren Schmuck, ihre Papiere
und ihre Börse wieder. Die Börse
schenkte sie Luise, die oor Scham und1
Reue in Tbriinen zerfloß.
I Ganz Wien sprach tggelang von der
I Unerfchroctenteit und dem tüdnen
Streich der schönen Gräfin Man be
wunderte sie. Am meisten Baron
Rentenv. den die reizend-e Frau end
lich erhörte mit der Beariinduna, das-,
das Bibelwort recht hättet »Es ift
nicht aut, daß der Mensch allein sei.'
W
DOO Gebet etiees stsestcea
satte-O
Bei Gelegenheit einer lange anhal
tenden Dürre im Fabre lssts brachte
der Kaiser von China dem Himmel
ein außerordentlicheg Opfer dar in
Gestalt eines Gebet-, Das in der amt
läcken llsetinger Zeitunn abgedruckt
erschien. Es lautete wie folgt: «Bin
ich beim Opferdienste unebrerbietiq ges
wesen? Hat Hochmutb und Däntel
meines Herzens sich bemesstertZ Bin
ich in meinem laiferlicten Berufe läs
fm geworden? Habe ich unerbietiqe
Reden ausgestoßen und deshalb Fu
rscchtweisunq verdient? Habe ich
Belnhnunnen und Strafen nicht im-:
mer nach Verdienst zuertannt? Jst
die Stimme der Unterbriictten iiberi
; hört worden? Jsft unschuldkgeg Blut
bergossen worden? —— Auf meinen
Weiten
kniest
lässt-M
Knieen bitte ich den erhabenen him
mel, meiner Unwissenheit und Ein
falt sich zu erbarmen. Meiner Situ
den sind so viele, daß ich Ebnen nur
mit Mühe entgehen tann. Mit der
Stirn an den Boden schlagend, ·lebe
ich zum erbnkenen himmel, seine
anädige Hilfe bald zu senden, einen
baldige-r himmlischem wobltbiitigen
Regen zu geben« mein Volk nicht vor
Hunger sterben zu lassen und meine
Missethat von mir zu nehmen«
Mewiestse Nichte
Weit seltsamen als die bekannten
Staates-schen Zwillinge waren Zwil
linge in Finale-nd die nahezu vor
einem Jahrhundert das größte Auf
sehen erregten. In Viel-ein« einem
simtsndisthen Dorfe« waren Zwil
lingtbritden sur Welt gekomm, vie
derartig tritt den Rücken zusamt-en
eu waren, daß, wenn der eine
an stand, die Jttße des anderen
tu die Ihr gerichtet were-, während
- fein Kopf MRUM Leide
tosen K usw an -
bitt-et set-. Jus-er
einer Ie- th bew- tvmtt se
WITH iUe www-stehn sb
, sont
Zåtee Mc des
l, sonnt
SIMMMN U
Mess
ift here Indetick Zrchdule de Miit-,
der fest reach Avdäsung einer vier
monatigen Zuchrhauiitrofe wieder auf
die Bewohner Land-ins losgelakfen
j wurde. De Sinnb- ein jun-get Wann
von angenehmern Blei-kern, lain eines
Tages irn Jahre 1904 auf eine Idee
von der er sich viel versprach und vie
er alsbald in die That umsehn-. Er
kaufte eln Dutzend Schachte-n Streich-»
hölzer und stellte sich am Fabrdummj
» damit auf« sie in einer Hand holtendx
Die andere Hand aber sowie diej
; ganze andere Seite des Ksrpers hielt?
er steif. Ter Mann litt nach allem
Anschein an einseitiger Baralufr. Dr
Smith war ein Künstler in seiner Art.
Die peralnsirre Seite fah riesig echt
aus; das Geschäft »machte«. sich gliinsj
,:end, und als die Polizei dein geniale-i «
Bettler nich pierjötiriger Thätigteit
jetzt endlich auf die Sprünge lam, da
stellte es sich heraus« daß Frederick
Archdale de Smith nicht ns»r neun
Dollars täglich «verdiente«. sondern
eine Van in Nornsood feind wo feine
Frau und leine lleine Tochter län
.;end und in Freuden lebten, wä·rend
»1hpa' cilltiialich «ir·.3 Geschäft«
fuhr. Jntereffant geltnltete sich das
,Gelckiäft«. wenn irgend ein autherZE-s
qer Philantlirop es unternahm, den
armen varIXUsirten Bettler — kuri
ren in wollen. Ein alter her-r ließ
nicht locker: de Srnith wurde in eisJ
nem Dotpital ausgenommen uno rnn
elektrischen Batterien bearbeitet. Aber
-— uin der »guten Sache« willen hielt
de Smitd auch der Eleltrizität stand
und wurde als «unturirbo.r' entlassen.
In London ist unan gespannt, aus
welche «Karriere" der geniale Bettler
jetzt verfallen wird.
---—..I--·
die pürisssst III Diens.
Als Könia Friedrich lll. um 1830
eine Reise durch Brandenburg machte,
wurden in einein Städtchen. wo er
übernachten wollte, zu seinem festlichen
Empfang große Vorbereitungen ge
troffen. Zumal der Bürgermeister von
dem die Rede aina. daß er tein großer
Sprecher sei, war in großer Aus
regung. und der Ratbödiener verrieth
unter dem Siegel der Verschwie n
beit, daß er schon zweimal den -
riertord, gestillt init angesanaenen Be
ariißunqsreden« aeleert dabe. So kam
der seierliche Tag heran. Die donors
tioren standen an der Ebrenptorth ale
der Neiseimaen des Königs vortubr.
Der König stieg aus« der Bürgers-nei
tter trtzcknete noch einmal den Schweiß
von seinem glühenden Antlit, ver
beuate sich und begann dann-: «3u
Dionys, dein Tyrannen, schlich Mö
rog, den Dolch im Gewande, ihn
schlugen die Häscher in Bande . . .« —
So deilatnirte er, das Lächeln des KE
nigk und das Staunen der Umsietzens
den als Auimunteruna betrachtend,
die ganze «Biiraschast«, urn atn
Schluß mit einein ausatlnnenden
Seufzer zu schließen: »Ich sei, gewährt
nin dir Bitte. —— M lebe Friedrich
Wilhelm der Dritte.'· —- Also um
dieses Schlußreims willen die ganze
lange Vallade Schillersl Zu dem hei
teren Beifall. den diese sonderbare Be
ariißungsrede mate, gab der König
das erste Zeiger-L —— Es wird aber-:
erzählt, daß Friedrich Wilhelm durchs
die Erfahrung gereut-ist« bald daraus,
als in einer anderen Stadt der Bitt-»
cermeister zu einer lanaen Rede mit
den Worten ansetzte: »Als hannibal
iiber die Alpen zog...« den Redner
unterbrach: «Da hatte er ieinen so
großen Hunger wie ich!«, das Ober
sbauvt unter den Arm sagte und ge
miitblich sagte: »Kommet Sie, Herr
Biirgercneister, wir wollen zum Früh
ltiict aetzenk" I
Die Brunett-eiser- dufsren is
Nessus
Nicht allgemein bekannt wird es
sein« baß Der größte Tbeil des braun
lchlreigiichen Hularenregimentg, das
am l. April d. J. fein Isljjährigä
Bestehen feiert, 15 Monate hindurch
die jetzt lc schwer heimgesuchte Stadt
Messina als Garnison hatte.
Als der verwegene Zug des Her
zoqs Friedrich Wilhelm durch Nord
» deutichland gelungen war, wurde
’auch dar- braunlchkoeigiiche Huiarens
. regiment von Eis-leih aus nach Eng
land eingefchifft. Dort trat es auf
sieben Jahre in englische Dienste.
Von den sechs Troops lgleich 600
Mann) des Regiments wurden zwei
unter Maior v. Tempeln nach Nape
leon’i Flucht aus Ele 1815 nach
Belgien geschickt; sie kamen aber zu
spät. um noch bei Waterloo eingreifen
zu lönnen Im Dezember 1815 lehr
ten sie mit dem braunscheveigilchen
Armeelorps nach Braunschsveig zu
rück, wo die meisten Leute in ihre
Heimatl: entlassen winden. Ungleich
abentenerlicher, rubmreicher und geJ
fabrvoller waren die Schicksale ber.
übtiaoen vier, unter dem Avmmando
des berstleutnantz Schwebet flehen
ben Troopt des Regin:enti. Sie in
gen unter dein Oberbefehl bei r
zogs von Vellin ten 1812 nach Spa
nien, um gerne nlam gegen Jesuit
reich zu kämpfen, nnd betheiligten sich
an den Gefechten am Is. Ipttl 1813
bei Castalla, am Is. Aug-It 1813 bei
Villa della nnd am Is. September
1813 bei Lille-freuten Um 25. April
1814 schiffte E das se t nach
Genua ein. .
der sei sen Lnon einer englischen
JUFUQ U WM M Dr R
iet n- asses-. ni- e me v
seaa eeeeteih wo bat in
palW Allen NR M
Mai-ti
O
sen Usni trate- seitdenenii
Eichen TM die Reife noch Pa
lermo an. In m- B. Rai get-endet
, wurde. W der Stab nnd die
sagt-ge des Monats neit dein
Schiff nach Westen fahre-, trat das
in zwei Abwilnngen sormirte Resi
ment am 23. und 24. Juni den
Mnrfch dorthin an. Dieser wurde der
starken Eise dei Tage Tpe en meist
in der acht aus-geführt ie erften
Stunden des Marsches, in denen es
im Sande dicht neben der See bet
ging, derbeer ganz gut. Als aber
der Führer die dicht bis ans Meer
reichenden Iebfen hinauf klomm,
wurde die Suche höchst beschwerlich
Die Leute mußten abfihem hinter
einander hergehen und die sich sträu
benden Pferde auf schmale-n Felsen
p’.7de nschziedew Rechts tdiirmten
sich schroffe Felsenmände himmelan.
lints schlug bransend und lebend
in iürcklerlicher Tiefe die Brandung
über Die Klippen, sodaß es nur eines
Fedlmttes bedurfte oder ein Pferd
set-en m werden brauchte, um zu Ato
men zerfchrnettert zu wer-den oder ein
Grab in den Wellen zu finden. s
Auf dem weiteren Mensche der von«
Palermo bis Termini, dann nach Ce
faln, Stefano, Vatti. Barcelona und«
von biet iiber Pizzo die Golto nach;
Mefsina führte, wurde die felslge Ges«
gend häufig durch liebliche MaulbeerH
deine unterbrochen, durchstriirnt von»
Bächen, deren Usfer mit mannsboherns
blühenden Orte-Inder befeft waren.
Arn 2. Juli traf das Ren ment nach«
sclsxreren Miit-feilen in Messina ein.;
Von den Pferden war nur eins in
den Atgrnnd gestürzt. Die Minn-:
ichoflen hatten von hist Michwollene
Gesichter. Nachdem der lente fehrx
holde Berg. den die Engländer Esel-I
ferer Gill Entweder-Bergs nann
ten. erllornrnen worden war, bot sich
ein überrafchender, unbeschreiblichs
s
schöner Anblick von Messan dar. H
Hier verlebte das Renitnent recht
angenehme Zeiten« Einer der Be
theiligten. Leutnant heusinaen
schreibt: Jn Messina traten nie Rei
bungen zwischen der Garnison und
ten Einwabnern ein« und wäre Si
zilien nicht Sizitien gewesen« unb
hätte rnan sieh als Deutscher an das
Dolce sar niente gewöhnen können
so wäre nie ein besserer Quartierstand
zu wünschen gewesen. Einen schlech
ten Eindruck ttste es gemacht, so sagt
Heusinger, baß man in der schönen.
breiten. satt eine Viertelstunde lan
aen Palazzato (Pa!aststraße) shie und
da Trümmer tes Erdbebene von
1783. Also nach 30 Jahren, sah. Ein
anderer Ossizker des Regintents, der
spätere Generalleutnani und Stadt
lornmandant von Braunschkoeig. von
Erichseru berichtete, dass während des
Ilusenthaltes in Mkssina dort zwei
ziemlich bedeutende Erdbeben vorge
kommen seien.
Nach einem Aufenthalte von 14
Monaten erfolgte am 23. August 1815
die Abreise mit Eeqelscbiss In der
Meerenae xwiscden Messina unb Reg
aio bot sich das überraschende Schau
spiel einer Fata Morgana dar. Am
i
4. September war der Hasen von Ge-.
nua erreicht. Dort blieb das Re i-»
rnent bis zum 17. Februar, wo Ee
Einschrfsung ohne die Pserde, vie ver
taust worden waren, aus Zwei ameri
tantsehen Transportschsssen erfolgte.
In Gibraltar wurde ein viertiigiger
Aufenthalt genommen. Arn 23. April
1816 betrat das Negiment nach einer
sast frebensiihrigen«slbnz·ese«nheit »in
Einheit chdct Aulis-Zell Vordem Tut-r
l. Mai wurde von Ernden abwar
schirt und arn 17. Mai traf das Re
aintent in Braunschweia wieder ein
Am 24. Juni wurde das Regintent
aus englischen Diensten entl«ffen und
aufgelöfi. Die Unteroffiziere und
Mannickzften erhielten 12 Thaler
zum Rückinarsch in die Heime-in nnd
die Ofsiziere wurden auf hatben
Sold gesetzt.
—
sites-erweise.
»Ich befand mich«, so schreibt ein
Leser der «Köln. 3t2·«« »in Zagt-aus
riistunq und die lurze Pfeife rauchend
auf dein Wer-te in’s Revier. Der Gang
geschah den aufgestellten Fuchseiien zu
liebe, andernfalls wäre ich der herr
schenden grimmigen Kälte wegen bin
ter’m wärmen Ofen geblieben Arn
Ende des Dorfes angeln-innrem ge
wahrte ich mehrere Zigeunerwesen
Anfcheinend hatte die Gesellschaft hier
Halt gemacht, um in unserer einsamen
Gegend, wo sie sich vor der Polizei
sicher wähnt, ihr fragtviirdiges Ge
weer zu betreiben. Als ich mich noch
in Gedanken mit dieser nichts weniger
als angenehmen Aussicht beschäftiate,
öffnet lich die Thiir eines der Wagen.
Ei tritt ein zerluinpter. ichsvtlrebiirtb
ger Mann heraus, der in den Armen
ein neugeborenes, nacktes Kind-schen
trägt. Er schreitet auf einen nahen
Wassertiimrel zu, zertritt mit dem
Absat dessen Eisdecke und taucht dann .
das .tleine Wesen vollständig unter.j
Im nächsten Augenblick zielt er es«
wieder derber und lehrt gemächlichen
Schrittes, wie er gekommen, in den
Wagen zurück. Jch stanp da vor
Schreck und Empiirung tote nn die
Stelle gebannt tat-d konnte inir nicht
schliisiig werden, wie ich gegen den
Frevel, von dem ich Zeuge gewesen,
einschreiten sollte. Schon dachte ich
Mantel-nein unr·die sehst televbss
nifd sn verständigen all lich die Wa
- gentlsslir von Reue-n ansehen Derselbe
; Wel- m sit-hin wird wieder ficht
H bar. aber diesmal ohne das sind. Er
spannt Inder-est aus wich zu, liiftet
den ver lten cui und bittet Ini is
M M Deutsch unt eine Hei
. stät let-ein Gift-M in
Ost-M
Fremder wem Einheimischen)»: Mist-, wie ich hörte, wurden aus der
hiesizssen Gemeindevertretung mal die you-sen altes Esel hinausgewckfen.«
Eindeimifchen »Ja. wir haben Ießt neue.
entsprechen, fahre ich den Zigeuner an:
.Menlch, was haben Sie mit dem
Kinde gemacht-? Sie haben es getödtet.
Ich werde sofort die Polizei benach
richtigen.« Der Schwarzbärtiqe Jbers
bleibt vollkommen ruhn-, und lächeln
den Mundes erwidert er: »Wir nir
getödtet, liebes Herr, Das tennen qu
tes Muster nir besser. Was Sie hab
ben gesehen, das habben gemacht El
tern meinines mit mir und Grofkeltern
seliqu mit Eltern meinigses; und da
rum wird in feinem aanf Leben ei
nem Zigeuneran nir frieren ein
Nas’. ein Hand oder Fuß." Ist
führt«mich der Ziaeuner im den a
gen, öffnete die Thür nnd deutete auf
ein im Innern liebendes bettähnliches
Möbel. Von dort aus lächelte mir
ein blzssez jugendliches Ironengesicht
entgegen. An der Brust der Wöchne
rin aber ruhte der kleine Täufling und
lchöpfte in vollen Zügen seine erstes
Mehrung — «Werden gutes Herr mir
scheuten ieht ein Messen Toback Ich
mochte den Mann zum Besitzer meines
ganzen Kanaftervorratbs und ietzt-.
beruhigt und unter nlterlei Betrach
tungen über das wetterharte Nema
den völtchen meinen Weg iort.«
Its-ten see Dritte sls Journa
Its.
Anlöszlicb der Mittheilungen iiber
die journalistische Thötigteit Kaiser
Wilhelm's des Ersten wird eine That
iache von Interesse trin, die von dem
beriilzmten englischen Historikers Sion
land Blennerhasset in seinen politi-(
schen Memoiren erwötmt wird. Bei
der tritisckxen Untersuchung der Aus
landspolitit der Königin Viktoria
und ihrer Minister erzählt er. daß
Itapoteon der Dritte auch sehr wohl
iournalistisch tdötiq zu sein verstand-.
.3ur Zeit bei Ministeriums Polierer-;
ston sandte Napoleon der Dritte tägsi
lich der «Timei« Jnsorinatioreen von»
weitgehender Bedeutung. Diese Jour
nalistenarbeit NwelonI des Dritten
enton sich Jedermanns Kenntniß. und
nur der Chriredalteur der »Iimes«,
Delane. und Palmerston wußten da
von. Tit umfangreiche Korrespon
term die leötigteit des Kaisers be
treffend. befand sich bis seht irn Brsitze
eines Freundes Evelvn Mitten der
litt-lich gestorben ist. Die Artikel
Napoleons til. sollten sowohl in
Frankreich, als auch in Engzand
Stimmung siir ihn machen. Lord
Valmerston war daher der einzige
Staatsinsann. der die politischen Plä
ne dei Kaisers aus das Genauestr
kannte. und Niemand swar daher in
der Lade. io aut wie er das Wirten
des Kaisers beurtheilen zu tönnen.«
Wie starr ein hohes seh-it wahrt.
Von dem lürtlich verstorbenen Di
rettor des Brüsseler Revier-Dato
riukns Francoig Gewert wird sol
gende hübsche Anetdate erzählt« Ge
oaert befand sich in Gent, als der Di
rettor der schönen Künste. der seine
Ernknnuna Juni Nachsolger von Fe
tis in der Leitung des Briissrler Kon
ieroatoriumg ovraeschlaaen hatte,
selbst zu ian lam, ihm das Amt an
zubieten. Der Direltor war jedoch
sichtlich verlegen· Nach langen Uni
schtvrisen setzte er endlich Gevaert
auseinander, dasz sein Gehalt ein
tlein wenia niedriger sein sollte, als
das seines Vorgängers. »Fetiö«,
iaate er, «k;atte massenbast Schulden,
nnd um ibn aus seiner schwierigen»
Laae zu besteien, batte man ihm so
besonders asiinstiae Bedingungen zu
aestanden. Verstehen Stei« --—— »Poli
ternmen«, saate Gevaeri trocken. »Ich
verstehe volllommen Sagen Sie also
dem König, dass ich eben-so vieleSchnl
den machen werde, wie FetiiL .«
Gevaert erhielt denselben Gehalt. koie
sein Vorgängen Freilich bieit er sein
Versprechen nicht; er hat niemals
Schulden aentacht
Its der Schule
Lehren «Frischen, lann man auch
ein hauptwort steigernt«
Frist »Staat«-du«
Lehrer: »So? Welche-, benac
Iris lSobn eines hauswirthhx
«Die Miethe!«
M
Gatte: »Als-) heute isst Dein Ge
burtstag, Weibchen; na, wei t Du. da
werde ich zur Feier dei ges die
zweite Abschlagtssahlung aus unser
Klavier machen «
Mit-I III.
Richte: »Mir« hab' ich schon getrie
ben, Rat-ein Mut, Tun-en
Maus-, nimmt —- ssai sen td
seit noch til-ens«
MI: «’I RWMP
see-set
.Mntter: »Im wirft Du schon drei
ßiax m Deinem Alter war ich bereits
zehn Jahre verlieirathet!«
Tochter-: »Leider; besser-. Du hättest
noch zehn Jahre gewartet« dann wäre
ich jetzt.zwanzigl«
Millio.
»Warum haben Sie denn in ibretn
Schauienster ein Vergrößerungsglai
angebracht?« »ge
-JA. lieber Herr. bei mir lind so
kleine Weile« daß man sie sonst nicht
lelen tönnte!«
Uns-nennen
Der Daxenbauer will am Peters
nenball eine Rede halten und beginnt
mit den Worten «Unvorbereitet wie
ich bin —- ——« Er stockt und ift außer
ftande, den Faden weiterzuspinnen
Da meldet sich seine Alte: ·Schatn’
Di', Laile Tal-eint haft A F so gut
aufweist-i tönno!'
cllenbttztii
Dame: «Ssie lind der einzigstr
Arzt, der mir röth’ hier zu bleibe-,
alle anderen haben mit empfohlen,
ins Bad zu reisen!«
Arzt: »Ja, aniidige Frau, die ha
sben wahrscheinlich auch alle mehr
Patienten, wie ich!«
DI- Erse
.3wei Tage laa Frau Meter ohne
Bewußtsein Als sie endlich wieder zu
sich tam. war ihre erste Frage: »Was
iit denn iniwilchen Mode gewordean
Der Winken-gestehen
Schulter lbeirn Dorfbader): Eis «
gentli lönntlt rni seh-X umsonst ralir’n, · --""
Baden, wo i dii Bauern alltveil d«
Stiefel z· llein mach’!«
sei-r Intiuitseensindler.
»Ist denn der Mantel Wallensteins
auch echl?"
»Na, das sehen Sie doch an den
Motten...die stehen nur in echte
Sachen!«
samtnen-up
Junaer Ehernann (gerührt): »Ein
autes Weibchen, die qanie Gang lzßt
sie verbrennen —- mit Ausnahme der
Keule. die ich lo gern esse!« -
Gast (zum Wirtlm »Was kostet et,
wenn man den Automaten ein Stück
spielen läßt?«
Wirth: »A) Pfennige.« -
Gast: «tltein, dafür lasse ich nrich
lieber rasiren.«
Ists ein Anstaunen-sit
Beim Gerichte in Zipfelbanfen ist
ein des Diebstahls vezichtigee Jn
vividuunr in Untersuchung. Es wird
bei der Erziehunasanstalt in Ficke-statt
um den Leurnund des Jnhalttrten ge
fragt, sporan dein Gerichte folgende
Antwort zuging: »Die Sittennote des
Bellagten war zuerst Jedenswert ";
im letzten Semester erhielt er a
nur «befriedigend«, weil lich der Ge
nannte verschiedener Diebstahle schul
dig gemacht hatte.«
Er weis sich zu heiser-.
Lehrer: Johann, wenn ich aus dem
Markte Aepsel sause, und es kosten
zweieinLMb Stück sünseinviertel Pfen
nig, wieviel tosten dann siebeneinhakd
Art-seit
Johanns Herr Lehrer, verzeishenSIiex
erstens zweieindalb Stück kriegen Sie
nicht, sondern nur zwei oder drei,
zweitens tosten sie nicht sünseinviets
tel, sondern süns oder sechs Pfennig,
und drittens ist dreimal sechs echt
zehn!
Inst-Ob
Richter: »Sie wollen wirklich nicht
gewußt hoben, dasz die Eier gestohlen
waren. Was haben Sie denn eigent
lich gedacht, als Sie sie zu diesem
Spott-preise taastens«
» Anqetlagten »M- hab’ gedacht, saui
sind sie!«
Die sinken
Frau: »Warum habt ihr denn zwei
mal wöchentlich Probe in eure-n Ge
seirnzwereinz studirt ihr etwas Neues
e n «
Mann: «Bewchre; das ist immer so
während der Wer-sein«
Gesteins
Richter Cum Sauner): »Sie sind
uns dem Gefängnis ausgebrochen
aber m andren Tage bereits schon
wieder wo ein br« n.«
»Ja-im s« Ums set-i