Image provided by: University of Nebraska-Lincoln Libraries, Lincoln, NE
About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (March 5, 1909)
Das Burgfräulein. sein«- vou Friedrich Friedrich (22. Fortsetzung-) Mit Wider Hand und unsagba eer Inssxhsere Völker den Freund tief den Rasen niedergelegt: er hegte seine hoff-nun mehr für hin; vorn Schmerze getrieben sprang er aus. .Ueberls.rssen Sie mir dass« rief er dem Lieutenant zu: dann wandte er Ah an Nennu; »Wenn Sie meinen are-nd getödet haben, dann werden · auch mir Genugthuung geden, Ost ichs-hieße Sie nieder, wo ich Sie treffe! Morgen ererben wir uns wieder .« »Mit Vergnügen« rief Renno mit Mist-idem Lachen. winkte seinem Se kundanten, schwang sich aufs Pferd and sprengte rasch mit ihm davon «Giu ehrlofer Bube!" rief Arthur ibu nach. Völker war bereits swieder neben dem Freunde niedergekniet; war Hülfe stöng so durfte er nicht eine Minutes lang säumen Er riß die Kleidung usi, das Blut aus Werneck's Brust oh noch irre-mer start aus der Gegend s Herzens; er legte das Ohr auf die Brust. »Das Herz ist nicht getroffen s— es schlägt noch!« rief er, sich em porrichtend. l .Jst Gossnuna vorhanden?« feaate set-due Völker antwortete nicht: mit einer Sonde untersuchte er die Wunde nnd es gelang ilnn die Kugel zu finden und Herauözuzieden Ein freudiger Strahl glitt über sein Gesicht hin. Jst hoffe, ihn zu retten!« rief er; nun eilen, Sie und holen Sie den herbei —- es hängt Alles da vpn ad daß er bald zur Ruh-e lommt!« Tribut eilte so schnell er konnte, während Völler- bemiiht war. das Blut zu stillen nnd die Wunde vor läusia zu verbinden, um den Zutritt der Lust abzuhalten In kurzer Zeit langte der Wagen nn. Mel schan die Augen aus und versuchte sich emporzurichten: leise Mckte Völker ihn zurück. »Bei-Ei ru hig liegen«. bat er; »ich habe die Wun de bereits sondirt und dke Kugel her-: ausgezogen die Verlenuna ist nicht MAY td —- ich werde Dich retten!'« Bemerkt Auge haftete auf den sil ZI seines Freundegx die Freude in selben per-rieth ihn. daß er die Einheit sprach; er dachte an seine Mutter, ex, soste sie wieder-leben Und dersdinter schloß er die Augen. Borsichtig trugen Völker nnd Ar kbnr ihn in den Wagen, sie setzten sich vnu ilnn und langsam fuhren sie der Stadt zu. — Nenna hatte sich von seinem Se kundanten aetrennt und tnm allein auf seiner Besitzuna an; sein Verlan gen nach Rache war beitiedkgt -— er hielt Kur-i für todt. Mit dämonischer Freude dachte er an Er-a’s Schmerz, wenn sie die Nachricht von dein Tode des Doktors erhielt; es iiraekte ihn nur, daß er nicht auch sie nnd Arthur und Völker hatte erschießen können. Er war ein in iisderleaender Kopf, als daß er nicht an die Folgen feiner That Mitte denken sollen. Wie lanae konn te sie ein Geheimniß bleiben? Viel leicht lchon in wenigen Stunden konn te das Einschreiten des Gerichts er folgen. Er hatte nicht Lust, die Stra fe. welche ihn erwartete, über sich er gehen zu lassen, er wollte ils-den - Was sollte er noch auf seiner Be MS Sollte er täglich daran erin nert werden daß sein Bestreben das Mue nnd stolze Burgsriiulei n zu er rian, mißlungen war! Sollte er Tatlsen als seinen Bruder und die alte Frau als seine Mutter urteilen senf Dieser Gedanke war ihm uner tritan Seine ther wst iriib Jkn Max en bei ihm qewesenx in fckflrotfer Wei e hatte ek sie Zurijckweifen hssenj et wollte sie nicht kenn-en« tfr gab Hen Neitknecht Befehl, fein bestes Pferd u fattexn und verschloß sich in sein Zimmer. um seine Papiere Hier Fkiicht u ordnen und msarnmenzuraften ne hiermit beschäftigt kemrtte er nicht« daß unter feinen Arbe tetn eine Whvma herrschte, welche von Minute zu Minute zunahm; sie hatten erfah ren, daß et der Bruder Carisen's5 war, M daß et feine Mutter am Morgen schroff sueückgewiefcn hatte Weinend hatte die Alte es selbst erzählt «Jch habe es längst gesagt, daß er Ietn Mitleid kennt und tein Herz be t!« rief einer dee Akbeitetx Jedem Idee-en würde es eine Freude ame fes fein, file seine alte Mutter sorgen; JIW et bot sie aus dem baute Mstn lassen: —- ek schämt sich ihrer 1 M et reich geworden ift!« pbe ihn als Junge getannt!« ein Undetet ein; «ek war ein bö et sahe, been es eine Freude gewähr Jvensn et Anderen Schaden zufügen Das ganze Dorf freute lich est-It lfeinem Vater nach Amerika seen-at auch nicht besser: Vater sein zweit-u paßt-u zusamt-W Wspdaß et eine Frau in mit-tin tief Mens. sann nicht fein, denn et woll : M M eeicbze Fräulein auf der Los-est hebe-Fette to!" fuhr Kan « " Ist nieFeau tn ein « spy sthpn He i W u. dm ist k- m große Besiyung verkauft und ist mit ihrem ganzen Vermögen entstehen; deshalb Im er auch einen anderen MI men angenomment« « »Er ist also ein aewifhnlicher Spitz !lmde und Beträge-kl« riefen Mehrere --zugleich. s »Ja. und dieser Mensch bst uns be handelt, als ob wir seine Sklaven wö ten; er war zu stolz, um unsern Gruß zu erwidern; er gehört in das Zucht dau3, und tyir sind ehrliche Männer, wenn wir auch arm sind!« Der Unwille wuchs immer mehr; ein Aufseher suchte die Aufgeregten zu beruhigen. es war vergebens. »Wollt Ihr einen Betrüger inSchuh nehmen?m riesen Mehrere. «Ha! Wer Andere beträgt und bestiehlt, gnn leicht reich werden, der tann sich die schönsten Pferde halten und sich mit Glanz und Pracht umgeben; ein ede licher Mann wird et dadurch jedoch nicht wieder!« »Wir arbeiten siir einen solchen Menschen nicht mehr!« riefen Andere, End warfen Hacke und Schaufel bei « eite. « " Viele solaten ihrem Beispiele »Er soll wissen. weshalb wir nicht mehr sitt ihn arbeiten wollen!« ries ein erregter Kopf; »wir wollen vor sein Haus hinziehen und dann werde sich ihm saaen, daß wir siir einen s Mann, der seine Frau in's Jrrenhaus gebracht und bestehlen hat, nicht mehr arbeiten wollen!« .Das tiellen wir thun!« stimmten ihm Mehrere bei. Da kam ein Arbeiter, der in der Stadt getreten war, iuriiet und er zählte, daß Renno den Doktor Werneck « im Duell erschoisen bate. · i »Unmöglich!" warf Konrad er Ischkeckt kin. f »Es ist so! Ich habe gesehen, wie lsie den Dottor aus dem Wagen hoben, fer war bleich und todt: auch ich hielt Ies nicht für möqlich, denn ich weiß. rote viel Gutes der bei-we Doktor uns iArmen erwiesen hat. Er hat selbst dem Geringsten seine hülse nie ver sagt und nie Bezahlung dafür ange nommen. Ein Ossizier hob ihn mit aus deni Wagen. ich trat an ihn heran ; und fragte, da sagte er mir, daß Reu jno ihn erschossen habe!« ; »Va! Ein Betrüger! —- ein Dieb! j— ein Mörder!« ries eine Stimme Iaus dem ausgeregten Hausen: »wir wollen den Doktor rächen!' »Wir wollen hin rächen!« wieder holten Vielr. » »Komm« tornmtt Er ist in seinem Haus« Kommt!« Mit Harten und Schauseln bewaff net, sich durch lautes Schreien und Rasen noch mehr anseuernd, Zagen die Männer auf das alte Jagdschlosz zu. Renno sah sie herankommen und einen Augenblick lsana stand er wie erstarrt da. Was die Erregten wollten, da riiber konnte er nicht mehr irn Zweifel sein« denn drohend schwangen sie die Harten Hastig steckte er mehrere Papiere in die Tasche. riß zwei Revolver von der Wand und legte sie vor sich neben dem Fenster. Der erreate Hausen rückte heran. ,.Carlien! Betrüger! —- Mörder!« — riesen einzelne Stimmen aus ihm. Renno rührte sich nicht: nur sein hakh deschtossienes Ast-ge zuckte und leuchtete unkeimlich; endlich riß er das Fenster aus. »Was wollt Jhr2« ries er drohend. «Betriiger! der seine Frau in? Jst renliaus gebracht hatt Mörder! Wir wollen den Dotter Werneck rächen!« tönte es ihm wild entgegen «FIC. Cor!len, lennlt Du mich nrcht" mehr?" rief ein Mann vorsprinnends »ich lnbe Dich gekannt, nls Du noch ein Bube warst, und schon damals kraft Du nichts artaugt!« »Er lnt feine eigene Mutter ver läuanet!« warf ein Anderer ein. »Zrtriick!« rief Rennri befedlend und ergriff einen Revolver. »Er want noch zu drohen! Schlogt ihn tobt, den Bösewicht! Mörder!« er schallte es wild durch einander, , »Zurück. Elende!'« wiederholte Ren no noch einmal und erhob den Revol ver. ,Laßt Euch nicht eintcknichtern!' rief eine laute Stirn-me: »er ift ein Bösewicht und Bösewichter sind im mer feige. Dringt in das Haus ein!« Mehrere schlugen mit den Harten arg-en die Thür. da blitzte Renno’s Re volver einige Male schnell hinter ein ander auf. Die Vordersten wichen erschreckt zur-ört. als lie indessen zwei nieder-lin!en und bluten lsahen, stießen Alle einen Schrei der Wutlz aus und« stürzten. Alles vergessend, auf das Haus zu. Als sie die Thür eingeschla aen, hatte Renno das bar-s bereits durch eine Hintertlriir verlassen, sich Deus fein bereititebendes Pferd gewor fen und sagte durch den Wald dahin Dir Erbitterten deinerlten leine, Flucht zu spät: ilm Wirth wurde da durch noch gesteigert und·rtchtete sich nun out die tottbcre EinrrGung Ut les wurde zertrltnnnert und mitten nährend der Veran tsnte gös lirs der Ohrf: Her-ers Feuerst« rel dnsps sau- htn. Vte Flame schin seir W. Quer- se dirs dere « f- Mn ever M eines I — de hund sie hervorgerufeni Niemand fragte danach. Niemand riihtte die hand zur Rettung; mit wildern Juki wurde vie emporfchlagenve Maria-ne begriißt, denn fie vollendete das Werk der Zerstörung nnd der Rache. Jn kurzer Zeit war das alte-Jagd fchloß vernichtet. Die immer noch tos dernden Flammen warfen ihre Gluth bis zu den nahen Tannenbäunren. nn ter denen die lagen. welche von Ren no’ö Kugeln getroffen waren. Einer der Unglücklichen hatte bereits fein Leben ausgehaucht zwei waren fchwer verletzt. Eine Anzahl Männer umftanden fee und blickten bestürzt auf ihre ungliieb lichen Kameraden. Jhre Hand hallte sich vor Erbitterung weil sie zdie Un glücklichen nicht mehr zu rächen ver mochten. unt- ihre lanteiten Verwün fchungen folgten dem na , der als ein Flüchtling durch den ld dahin fvrenate und an dessen Ferse sich wie fein Schatten die Furcht vor der Strafe heftete! -5—.---· Bierzehntes Kapitel. Arthur ritt noch an demselben Tage »in Eva, um ihr die Nachricht des ! Duells und des unaliicklichen Ausgan aee desselben zu überbringen, damit fie nicht von Anderen das Geschehene in vielleicht noch fchkimmerer Färbung erfahre; er traf feine Con ne und Man von Henneberg im Zimmer. So peinlich ihm auch die Gegenwart des alten Fräuleins mar, fo beschäftigte ihn das Geschehene doch zu sehr, als daß er es länger hätte verschweigen lönnen. Fräulein von Hansiein fuhr er schreckt empor und richtete einige Se lunden lana die Augen ftarr auf ihn, als wäre sie nicht im Stande. feine Worte zu fassen. Lethe-es er iii todt! —- geftehe est« rief sie dann. »Nein, es ifr fogar Hoffnung, daß er gerettet wird-« »O. nur hoffnung. nicht einmal Gewißheit!« fuhr Eva erfchiittert fort: »und meinetwegen leidet er, fiir mich. hat er Alles gewagt!« ! Sie bedeckte die Augen mit der! Hand. f , » i »Du hättest ihn sehen sollen, tvie er ruhig dastand, als Renno die Pistole aus ihn richtete«, sprach Arthur; «!eine Mtel seines Gesichtes guckte, —- sein Auge blickte aus die Wasse. von der er den Tod erwartete, ohne zu blinzelnk —- Wahrlustig das hätte ich ihm nicht zugetraut!« .Du hast uin das Duell gewußt; weshalb hast Du es nicht verhindert!« ries Eida. -»Diei stand nicht in meiner Macht!« .Dann hättest Du rnir davon sa sollen, ich — ich würde es veng-rat haben. und hätte ich mich Renno’s Waffe entgegenstellen müssen!« Arthur schüttelte rnit dem Kot-se ,,Davon verstehst Du nichts!« bemerk te er; J»ein Duell ist Ehrensache!« »Hei-nat die Ehre von dem zufälli gen Ersoge der Waffen abi« ries Eva: «ist der Schuldige vielleicht ver legt? —- Wird dieser Mann nicht noch iiher seinen Sieg trinmohirentk » »Nein: weißt Du nicht« daß ihn die Strafe schon zum Theil erreicht kat? Die Arkeiter haben den Dotter ge rächt, sein haus ist in Brand gesteckt. und er selbst ist geilohen!« -Ich weiß es; ich kannte jedoch die Ursache nicht, welche die Arbeiter zu dieser That getrieben hatte«, gab Eva zur Antwort. «Sie haben Werneck rächen wollen!« wiederholte Arthnr. »Wenn-) hat aus die Arbeiter geschossen und soll einige getödtet haben: die Polizei ist bereits thätig, um ihn zu verfolgen: hoffent lich wird es ihm nicht gelingen. zu entlamnten.« »Und wenn die Polizei ihn erreicht wird das Geschehene dadurch unge scheheni Hast Du Werneckz Mutter gesehn-?- stagte Eva. « ,,Jsa, sie war zuaeaem als wir iksiren Sohn aus dem Wagen toben: sie hielt ihn fiir todt und ihr Schmerz war aroszx sie war der Ver-Meinung nahe. Als Völker ihr indessen saate, daß er den Freund zu retten hasse, das-, er aber der aröszten Ruhe und sorgsam sten Psteae bedürse, da faszte sie sich, und als sie zu ihm an sein Lager trat, sloß seine Thräne mehr aus ihren Auoem gewaltsam hielt sie dieselben zurück-" »Ich begreise ihren Schmerz«. suhr Eva sort. »Artl7ur, ich muß zu ihr und sie sprechen; ich muß ihr sagen. daß dies Duell ohne mein Wissen stattge sunden hat« vielleicht aelingt es mirs auch, sie etwas »in beruhiaen.« s Fräulein von hanstein war erregt ausgestanden Mina von heunrkmg hatte Ar thur«ä Mtrheiluna angehört, ohne das aeri ste Zeichen der Bestiirzung zu verrat en: sie saß ruhig am »Gen ster, mit einer Stitterei beschästiatx aus ihrem alten Gesichte vrä te sich sogar ein Gefühl der Bestie ignng aus. Sie liebte ja Wer-nett nicht« und ihr würde ei am liebsten gewesen sein, wenn Renno und Werneel sich gegen seitig todtgescholsen hätten. . Dei der Gutsherrin erreaten Wor i ten hob sie den Kopf langsam empor. i »Liebe Eva. ich beareise Deine Erre funa nicht«. sprach sie; »durch-den Be uch der Frau Iosiirdeit Du Dir nur eine Blöde geben; wenn der Doktor sterben sollte. so dürste es Dir nicht schwer werden. einen anderen nnd gleich tüchti en Itzt zu sei-innern es ist sa kein angei an sol n Leute-ti« Oa blickte empört an , sie wollte heftig antworte-» Atti-ne kam ihr su oor. See scheinen wenig-Mitleid mit g- enwsindenk rief ers .er ist in · Isoen tmlis nur Wese lich-t: ich sreue mith, daß er mein Freund ist: ich halte ihn siir einen der edetsten Menschenl« »Den Lienteant, site Ihre Unsichten bin ich Gott Lob niMrontworttiF. bemerttegMim mit scharfer sit-gez .ich tann Ihnen in Bettess Ihrer Freundin-often leider auch keine Bor schristen machen!« »Das ist sehr gut!« ries stdun »denn erstens würden dieselbenxfz nicht passen und zweitens würde ich sie nicht befolgen, und was meine Lin-siebten be trifft, so bin ich gewöhnt, dieselben selbst zu vertreten.« Die alte Dame verzog spöttisch den Mund. »Unte. Du scheinst am tu ves gessen, wie viel ich dem Dotter zu ver danken habe«. sprach Eva streng; «ek bat mich gerettet, nnd ich glaube. auch Du bist ihm zu Dank verpflichtet« .Jch?·« rief Mino. sich stolz empor richten-: der Geisen-te, einem Bürger lichen Dank schuldig zu sein, erschien ihr so ungeheuerlich. daß sie ihn nicht zu fassen vermochte. »Grwisz!" entgegnete Atti-un »Hät te der Dotter die Arbeiter neulich nicht beruhigt und hätten dieselben Sie in dem Gartenhäuschen entdeckt, so wür den sie sicherlich nicht sehr freundlich mit sehnen verfahren sein und auch Ihre schöne Locke wäre verloren ge niesen!« »Herr Lieutenant!« unterbrach ihn die Alte mit bebender Stimme, »Sie scheinen nicht zu wissen. mit wem Sie sprechen!« Artdur klein-nie das Glas in’e Auge und blickte seine Tante keck an. »Wenni Sie nicht Ihr eigener Geist sind, so; sind Sie Fräulein Mino von bewe isequ rief er lachend »Herr user-renaan entweder verlas sen Sie das Zimmer. oder Sie zwin Ien mich dies zu thun!« suhr Mina ort. Arthur guckte mit der Achsel. »Ist betiiche Cousine Eva; wenn Sie an - terAniicht gewesen sind, so irren Sie«. nah er zur Antwort. Mina wars ihm einen sehr bösen und erbitterten Blick zu und verlieh das Zimmer. »Ich hätte sie zuriiethalten sollen« . sprach EU welche trog ihrer Eint-ö runq über die Worte ihrer Tante Mit leid mit ihr enipsand. »Im .Geaentheil«, bemerkte Arthur, ,Du solltest ihr durch einen Diener sa gen lassen, daß Du ihr mit Vergniiaen Deinen Wagen liur Veriiiaung stellen würdest. wenn sie die Pleßhura ganz und siir immer verlassen wolle." uZstein—-nein, Du gehst zu sweitl Du vergißt, daß ich ihr Vieles zu verdan ten habe.« .Wai denn?« wars Arthur ein; ,,sie hat Dich gequält, Co lange sie hier im Hause ist: ginge es nach ihrem « Wunsch. so wiirdest Du ganz eine so vertrocknete hochmüthige herilose und boshaste alte Jungfer, wie sie es ist! — Sie hat nie einem Menschen Gutes erwiesen, — ne würde eter tausend Menschenleben opsern, ehe sie eine ein ziae ihrer falschen Locken hinaiihe. Sie haßt Werneck, nur weil er nicht an ils-re finairten Ohnmachten alaubtx ja, sie würde im Stillen jubeln. wenn er sitirbe!« Die Nennung Vernecks ries in Eva das Geschehene wieder wach. »Willst Du mich zu Wernecks Mutter beglei ten?« fragte sie. »Bei-te nicht!" gab Atthur ernst zur Antwort: »die Frau wiirde nicht im Stande sein. Dich zu sehen und zu spreche-U .Der Gednnte daß Wernert um meinetwillen sterben könne, lä t mir leine Ruh-T suhr Eva erregt ort «Er wird nicht sterhen", bemerkte Arthurz «sein Freund hat verspro chen. ihn nicht zu verlassen und seine Mutter wird ijhn io sorgsam pflegen, iM ck UUk Okpftcgl Mchll lllllkL Eva schwieg einige Minuten. »Wirft Du mir morgen Nachricht bringen« wie es ils-m gebt?» fragte sie endlich »Gewiß, täalirh, wenn Du es wün scheftz nun leb« wohl! Ich will iiber die Horhebene reiten, um zu sehen, was die Arbeiter dort oben angerichtet ha ben, ärgern swird es mich freilich, daß sie Nenno haben entwischen l:ffen!' Eva hielt ihn nicht zurück. Als fie allein war, ließ sie sich mn Fenftet nieder, ftiinte den Kon auf die Hand nnd blickte sinnend in die« Ferne. Ein Bild trat immer nnd immer wieder vor ihren Geist hin. eo waren die blei cken Züge Kurs-L feine ernften dunk len Augen waren ans fie gerichtet und fchienen ihr zu lagen: »Für Dich habe ich « geopfert; ieh wollte Dich non dein anne befreien, der Dich ge tiiufcht und betrogen, der Deiner nicht würdig war, mit dein Du unlagbar unglücklich geworden märeft!« Erft ieht war sie sich völlig klar bewußt, daß ihr Herz Renno nie ge hört hatte und nie gehört haben wiirs de. Wernect gehörte est Sie fühlte dies, nun fein Leben in Gefahr war; die Theilnahme, welche fie fo lange ge gen ihn gehegt. das Gefühl des Dan les —- diei alles hatte sich in ihr rnit einem Male zur vollen und unbewuß ten Liebe gestaltet. Es war ihr, als oh von ihrem Herzen ein Schleier fort gezogen lei und sie begriff jeht elhft nicht. wie es möglich gewelen war, flch ikbee ihr Derz to lange zu töulcheth Sie dachte nicht daran, daß Weeneck ein Bürgerlichet und ein Arzt war: fle liebte ihn, ieder Stolz fcheieg ihrem Herzen ge milden sie wärde Werneck aelioht n nnd wäre er ein Bettler geweieni Was tiiinneerte fie das Ur theil ihrer Verwandten und der Welt da tie in ihm ihre ganze Welt zu fin den hofltr. die Sonne neigte lieh zum Unter gange. Doan feurig ttrahtte is den der Dortzont mit lichter-i gol denern Scheine waren die Walten uni stinrnt, alles schien in ein rosiges Licht artancht Wie es hinter fernen Bergen grinst-· wie n- vem Thale sich der Tini-i wie ein leichter weißer Schleier lent te! Für Gen war es nicht das Leuch ten des Adendrath5. lsandern due Glit hen und- Leuchten einer neuen, glück lichen Zutunstl KurN Zustand war ein sehr gesalze voller: sein Freund Emil wich nicht von feiner Seite. ebensowenig die Mutter. Atti Willens Verlangen war noch ein zweiter Arzt zu Rathe gesp gen. weil er allein die Verantwortung nicht übernehmen mochte. Tun fisk Tag iandte die Edeldame einen Boten zur Stadt, nnr über des Drittens Zustand Nachricht zu erhalten. und länger als acht Tage lautete dieselbe sehr ungiinstig. Alls Arthur ilir endlich die Kunde brachte, date nach Ansicht der Tier-te die Gefahr überftan sei und der Kranke. aller mensch ichen Berechnung nach. wieder qenelen werde, da ver mochte sie sich nicht längrer zu halten« sie subr zur Stadt. nm KurN Mutter Zu besuchen. · Ihr Herz schlug schneller, als sie das Haus betrat in welchem der » Mann wohnte, den sie mit einer Jn - niateit die ibr aanzes Herr ausfüllte liebte; ihre Wonnen welche durch die J bange Besorgnisz der letzten Tage blaß geworden waren, röthetelr lich leichtt » Einen Augenber stand sie wie ver legen da. dann eilte sie aus die wür dige Frau zu, die befremdet sie hatte eintreten sehen und erfaßte beide Hän de derselben. »Sie haben unfagbar viel gelitten, Frau Werneat'· rief sie; »ich iiviirde längst aetommen sein, um selbst nach Ihrem Sohne zu fragen, allein ich wollte Sie nicht stören; ich kegrisss daß Ihr ganzes Interesse aus« den Kranken gerichtet war.« s vattletluna solgU O—..-—-—— Die siege der userttantsseie Eise-indessen In der Entiwiaelungsgeichichte un seres Landes hat das Gebiet urn die Großen Seen eine hervorragende Rolle gespielt. Hier drangen die· ersten Pelzsäger in den reichen Nord niesten und das fruchtbare obere Mississippitksal vor. Den Ansiedlers fchaaren boten die Seen vor dern Bau der Eisenbsbnen der-. besten Weg in die Wildniß und er möglichten ihnen, rnit dem Osten hondel zu treiben. Die ausgedehnten Nadellsolzwiilder der Seeregion haben seit dreißig Jahren Bauholz siir Tau sende von Stödten geliefert. Das am Michigansee gesundene Kupfer zieht sich in dünnen Drähten iiher den Erd ball. Mitten in grünen Feldern und Wiese send Blei- und Zinnbergrverte entstanden. Die größten Niaetminen Ameritas befinden sich in diesem Ge biet, und in den leisten Jahren haben dir Sitbersunde am Ontariosee Dut zende von neuen Millionären gesasas fen. Die Ausbeutung drr Metallfchijtze des Seegebietes nahm erft vor drei fzig Jahren ihren Anfang, obwohl das Vorhandensein der Erze feit einemc halben Jahrhundert bekannt war. Ka rital fiir die Anlage der Bergwerke war nur fchwer zu haben. Noch vor fechzehn Jahren tannten die Aktien der Calumet und herlasMine irn nördlichen Michigan fiir ein Fünftel ihresNeunJerthH aekaust werden, ob irahl reines-, metatlifches Kupfer in den Bergwerlen gefunden worden war. Die Fachkeute, Geoloaen und Mineratoaen, fchiittelten den Kopf und weigerten fich, den Berichte-i der Berg trerkginaenieure Glauben zu fchenten. Eine Spur metallifchen Kupferg möge dort oben in der Wildniß wohl zu finden fein, meinten fie, doch tviirde rie Ader bald verschwinden Augen blicklich ift der Schacht der Caturnet und Heela iiber dreitaufend Fuß tief, und derVorrath an Kupfer fcheint lein Ende nehmen zu wollen. Jm Mai ro- s rigen Jahres allein betief sich die Menge des geforderten Kupfers auf Z;,600,000 Pfund, und da das reine Kupfer der Caluinet und herla im Weltniartt ftets einen höheren Preis erzielt als das aus ter eingefchrnoki zrne und durch elrttrifchenStrom kost spielig gewonnene, ift es nicht zu ver wundern. daß die Attien der Mineni gefellfchaft heute hoch ini Kurs flehen. Nur wenige Meilen nordweftlich von den Bergwerten, die dir Welt mit einem großenTheil des be ehrten Kup fers verforgen, befindet Ich dieWiege, in der das Riefentind, die amerikani fche Eifeninduftrie, großgezogen wur de. Arn westlichen Ende des kalten, tiefen Superiorfees, der von dunkeln Nadelwiildern. rnit kleinen Seen und undurchdringlichen Silmpfen umgeben ift, liegen die fiinf Bezirke, die ini vo rigen Jahre 34,000,000 Tonnen Ei ienerz oder neunundfiinfziaProzent der Gefarnrntproduttion der Ber. Staa ten lieferten Zwischen Sumpf und diifterem Tonnentpald. tvo während der hellen Ottobernitchte der Brunfti fchrei des Elen ieres und das Erz-at des grauen Wol i erfchallt, liegt a trrial fiir Schlachtfchiffe nnd ihre Ka nonen, Näh-tadeln, Eifenbahnen. ahrs räder. Wolkentrahey Dritten, P lüge. Druckpreffen, kurz das gefamnite Ge rippe der modernen civilifation, ins teltigen tso n« libe- den der rathe Mann iahr ndertetong ahnu slos auf feinen Jaqdziisen einher rich. Dicht unter der Oberfläche. oft von; Iden Wurzeln der Tannen durchdrun- - fgen oder von dem M der Seen :defpiilt, finden ch die edit-braunen feintiirnigen Ma en, gebranntem und zertriinteltem Lehm gleich. die den san-befi, den Kongo und denLiagaras fluß überdrüctt haben, die als Loto motiven durch Afrita und Indien schnaufen, als amerikanische Schreib mafchinen in der ganzen Welt erschei nen und mannigfache Artikel anderer Art herstellen, mit denen der amerika nische Handel alle Theile der Erde verforgt. Jm Sommer furren singende Wol len non Mücken und ftechendenFliegeu iilser den Sumpf und durch denWaldz im trockenen Herbst sauft der rathe Hahn durch die dünnen Fichtenfiiinde, und im Winter deckt tiefer SchneeSQe, Sumpf und Wald mitleidig zu. Jn diese unwirthliche, felfenbefäte Gegend drangen vor fünfzig Jahren einige Goldfucher auf der Jagd nach dein gleißendem gelben Phantom vor. Statt diinner Adern und lleiner Klumpen des gelben Metalls, fanden sie ganze Schiffsladungen des rothen Erzes. Sie murrten, wanderten wei ter in die Wildniß und vergaffen ihren Fund. Erft lange Jahre fpater. 1877, als die Flotten der Segelfchiffe das holz des Urwalds vom Superiorfee nach dem holzhungtigen Chicago fchafften, wurde mit der Augbeutung s der Erzlager in den Marquette-, Me- · nominee- und Gogediedezirlen. im Staate Michigan südlich vom Sude riorsee gelegen, ernstlich angefangen. Sieben Jahre später wurde die Erz sörderung nördlich vom Superiorsee, hundert Meilen von seiner Miste arn Ufer des Vermilionsees in Minnesota begonnen, doch erst 1892, als Eisen erz im Mesabibeztrt in Minne scta gefunden wurde, erreichte die Seeregion ihre volle Bedeutung fiir die Eisenindustrie unseres Landes. Die Mengen Eisenerz, die in den sechzehn Jahren seit der Entdeckung dem Boden des Mesabibezirls entris sen sind, haben selbst die ans Große gewohnten Amerilaner in Erstaunen gesetzt und den unerwarteten Aqu schwang der Eisenindustrie bei-Landes möglich gemacht. Ein einziges Berg werk in diesem Bezirt, die Iron Mountain - Mine nahe Eveleth, lie ferte im Jahre 1906 genug Eisen, um 25,000 Lolomotiven im Gewicht von je 120,000 Pfund herstellen zu tönnen. Jn jenem Jahre lieferte diese Mine ,5W,750 Tonnen Eisenerz, mehr Rohmaterial in zwölf Monaten, als in den hundert Jahren von 1770 bis 1870 in ganz Amerika verbraucht wurde. Dabei stand die Frau-Monu tain- Mine der Größe nach durchaus nicht allein; sieben andere Minen im Mesabibezirt produzierten im gleichen Jahr se mehr als eine Million Ton nen Erz, und der Stahl, der aus dem Produtt dieser sieben Bergwerle her gestellt tourde, würde ausreichend sein« die Ver. Staaten mit einer s lotte von 140 der größten Schlachtschi fe zu ver sorgen. Die Gesainmtproduttion der BLINDE s k«« Mefadiminen belief sich im Jahre 1906 auf 20,156,566 Tonnen« und seit der Eröffnung des erften Schach tes vor sechzehn Jahren hat der Be zirt die Welt um fiinfundsiebzig Mil lionenTonnen Roheifen bereicheri, mit genügend Erz fiir den zehnfachen Be tragsfchvn jegt in Sicht. Jni vorigen Jahre haben die Minen am Superivrs fee, die dem Stahltruft gehören, vier unddreißig Millionen Tonnen Eisen erz geliefert, mehr Erz und mehr Ei sen als im gleichen Jahre aus allen Gruben Deutfchlands, Englands, Spaniens und Luxemburgz gefördert wurde. Von den Ertragen und dem ununterbrochenen Betriebe dieferGrus lien hängt die Existenz der vom Stahl truft befchiiftigten 150,000 Arbeiter ab. Seit der Eröffnung des ersten Bergwerts in Minnesota var einem Vierteljahrhundert haben die Minen diese-J Staate-z Eiseneu imWerthe von :—?:’s« Millionen Dollarsz aefördert. Neuerdings ist ein anderer Ttxil regwevietes der Großen Seen ptdguch in den Vordergrund getreten. Am Nordssfer des Ontarioiees verwirklich ten sich in ungeahnter Weise die Trän me der Gotdfucher, die vor fünfzig Jahren das gleifzende Metall in der Wildniß gesucht und Eifenerz gefun den haiien. Lagelohner und eisen bahnarbeiter wurden iiber Nacht Mil lioniirez Schmiede und Holzfäller, die ihr ganzes Leben sich von Tages » grauen bis zum»Sonnenuntergang fiir geringen Lohn abgeptagt hatten, konn ten dlöglich an einem Tage den Ber dienft eines ganzen Jahres verfchlems men und arme Schlatter von Studen ten entpuppten sich als Großtapitalis ften. Arbeiter, die im Auftrage der tanadifchen Regierung am Ufer des Temiseaminauefees in Neu - Ontario eine Eisenbahn durch Fichtenwald und Sumpf der großen Jnlandtvasferi ftraße zu bauten, fanden zufällig die Silberadern, die später zu den reichen Silberfunden am Cobaltee führten. Sie haben nicht ganz ge lten, was man von ihnen erwartete; sie haben manche Leute im Handumdrehen reich gemacht, anderen fchrvereEnttiiufchung gebracht. Die Cdelmetalte find trüge risch, das Eisen ift es nicht· —- Jm jugendlichen Alter von W bis 25 Jahren fterben in Deutfchland mehr Menfchen an Apdendizitis alka alten andern Krankheiten nfornrneit VIII u I Hi nnd-i II M Mä, »Es-ak