Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, February 26, 1909, Zweiter Theil, Image 11

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    K Ost-tm- OkMkhmk von
Tinte IMWL
No. 351. Wenn Iner so wie mir e
ganze Latt Kiddj hawwe duht. dann
hat mer auch naduhrgemiiß e ganze
Latt Batter. Ei is ja nit, daß mer
Trubel un Worrie hat« no, nicks wie
Batter un das is all. Jn jede Siesen
hen die Kidi Wiss-C wo se arlg gern
ersiillt hätte, awwer wenn mer selbst
als Ia odder Mo edbea von sie hawwe
will. dann kriegt mer e siissige Ant
ioort un lann ej sich selbst dahin Jni
beste Fall duhn se’s awwer, dann muß
mer se gleich ehhes sor pranineisse un
so ebdej gleich ich auch nit; das duht
mich doch zuviel aus-gucke« als od mer
sor bezahlt deht.
Sobald das kalte Wetter komme is,
hen die Buwe gestart sor Schlehts zu
frage. Jrh wollt auch da gar nicta
dagege sage, wenn se leine hatte. Aw
wer tehtett Jahr hen se erseht Schlehts
kriegt un wie ich noch jung war, da
hat mer einmal e Paar Sohlehts
kriegt un die hen eim gehalte for e
Leisteirn. Awwer heutzutag, da
touirnt jedes Jahr en disserente Stell,
grad wie mit die Dreszgudde un Leh
dies-hiitti, un oss Kohrs denke die
ths se müßte den Steil mit-nache.
Ich deht aurh da noch nicls drum
gewwe, wenn mer so e Paar Schtehts
sor zwei Schilling tause tönnt, awwer
die Dinger toste ja e Geld, disk es e
Schehm is un dann tause Te emal
sor so e Latt Buwe Scheel-to wei da
tann mer Hab un Gut un sei ganzes
Prappertie dran hange. Ich hen ge
sagt: »Wenn Jhr Schlehts heu wollt,
dann geht zu euren Pa, ich hen tei
Geld.«i Was der Philipp, was mein
Hast-and is, sage dnht, das lken ich
auch schon gen-ißt Awwer ich wollt
se wenigstens loa sein.
Se skn denn auch zu den Pa ginge
un der hat gesagt, wenn se Schlem
hen wollte, dann sollte se sich se selbst
tause. Er deht kein Geld her gewink«
dilaha die lehtjähriae wäre noch plea
tie gut genug. Da hen se dann wid
der ihre Storie zum Beste gen-we daß
ihre Schiehts gar nit mehr in Steil
wäre un wenn se mit die Dinger an
den Pahnd tomme dehte dann dehte
alle annere Kido Fonn iwwer se
mache. Da hat der Philipp gesagt,
er wißt, wie er sie helse könnt. Er
deht sie in unsere Jahrd en Schlehting
Pahnd sielse un dann tönnte se soviel
schtehte wie se wollte un eg deht sie
niemand sehn un sor den Hausg
btattch wäre die Schkehtd schuhr ge
nug noch sein. Sell is rot-es neues
sor die Buwe gewese un da hen se
gesagt, er sollt ehett gehn un sollt sie
den-Pahnd sietse, dann wäre se sat
tiiseit
Un denle Se emal an, der Philipp
hat es ja schnhr qedahn Er is in
die Jahkd hinnig den Hans gange un
hat gefiari, den Grannd aufzudicte
un hol en Platz so evaut zwanzig bei
dreißig Fuß mit en Wahl von das
Graund eingefenzi, for daß daa Was
ser nii fortlaufe sollt Ich den den
Philipp in mei ganzes Lrwe noch nit
io ichoiie lehn« Jch den gesagt- et
deht mich die ganze Jakzrd jpeule un
wenn der Spring kam e deht, dann
könnte mer e kleines Fahriichen dran
spende, for die Jahrd svidder in gute
Schehp zu bringe, awiver der Philipp
hat gesagt das dehi er auch widder
aussickie un«ennihau, wär ihn sein
Opfer zu groß, wenn er feine Buive
en Spaß un e Vergniege un e wenig
Form mache könnt. Wie die Wahl-l
fertig ware, dann hot er die hahs an
aedrehi un dai Wasser in den Bahnd
lauie lasse un ei iell jah, das hat
mehr Wasser genomme, wie mer in
zwei Sommer for das Jahrdspriniele
iulsse duhm Dag un Nacht is das
Wasser gelaufe, bis ich schließlich ge
sagt den, es wiie jesi genug des grau—
same Spiels an den die Ochs abge
nomme un ins hans sedrage. Das
Wasser is auch ableeidi gejrore un
ichuhr genug, here die san-e en
Schlehiingpahnd Haehabi das war
auieieit Jede freie Äsnnii here se
geschieht un es dai auch nii lang ge
nomme, da ssn alle Kids aus die Neh
berhndd da gen-esse nn hen auch
geschlehdet Das is so e paar Dag
ganz fchön weiter sang-, bis auf ein
mal das Weiter warmer geworde is
im dann hat sich so ichluazesiefe das
Eis in Wasser gelörnt
Das hat die Schuhierei gefinnifchi
un ich sin froh gewese, bitahs das
Reue un das Gehaller un das all mit
die oiele Kids hat mich e siet Heitehl
gewwe. Aus en schöne Morgen gehn
- ich in Keller soe en Disch voll Sauer
irant zu hole un. ei tell juh. ich hen
pnttiniek die Fih kriegt, wie ich ge- T
sei-n hen, daß der ganze Keller zwei
Faß noch voll Wasser war, un dasz
tritt Sauertraut Verrel obseit dann
in den Wasser erum geschwomme is
un so sin mei sämmtliche Ftuhtiiinno
un meine Pohtehtoc un all mein Win
terstoss, wo ich mit so große Eckspen
zes un Koste angeschafft gehabt hen.
Well, ich hen en hallet von mich
gewwe, das hat einiges gebote. Der
Philipp is herbeigesterzt komme un es
hat ihn nit viel Dente genomme, da
hat er gewißt, daß das Wasser aus
den Eispahnd war, was sich en Weg
in dgj haug gesucht gehabt hat-. Well,
ich hen so miihd gefühlt. daß ich in e
Wuth sin komme, wo ich alles vergesse
hen: mei Reppetehschen als e diesente
lahgebeiting Lehdie, meine Wirde als
e Frau, meinte Diesenzie un iwwer.
haupt alles. Jch hen den Philipp
beim Wirtel triegt un hen ihn in das
Wasser gepuscht, daß er den lange
Weg enei gefalle is un sich mit die
Sanerirautbrocte un den annere
Stoff ausgemiclst hat. Dann sin ich
obstehrg gange un hen sor ebaut e
Stund.oddek zwei gegteint daß mich
sascht das Herz gedroche is. Sellen
Dag hen mer kein Dinner gehabt un
ich hiitt gar nicis drum gewwe, wenn
« die ganze Fömmillie gestahtst wär.
Mit beste Riegards
Yours
Lizzie Hanjitengeb
——-.--—---O
Ter Se- znnt Verständnis
Ein junger Schriftsteller tommt
zum Verleger und bietet ihm ein dieses
Mannslript voller Poesien an. Der
Verlraer blättert, liest und sagt: «Nee,
nee, das ist ja alles wie Kraut und
Rüben. da wird man ja ganz tonfus. «
Selbstbewußt ertliirt der Autor:
»Wer den Dichter cvttl verstehn, muß
in Dichters Lande gehn!«
»Wir sind Sie denn her?«
»Aus Burtehude.«
»Nu, dxnn lassen Sie mir die Ge
dichte hier« bis ich einmal qeichäftlich
nach Bart-bade fahre!«
Die Prisc.
Tl.: »ltrn-bimmeldmillen, Mensch,
rvie siehstP »i« aus! Ganz zerschunden
s— uno hinten thust Du nuch?«
B.: tienftend): »Ju, das kommt da
von. wenn man die Frauen überra
ickzen will!«
.. «Wie toll ich das verftelien!«
B- ,,-Jtu. e stlutrntmbil hab’ ich mei
1ser Rofamsmde artauft und gestern
half ietfs probitt!«
criqtnette Begründers-.
Aelterek Heer: »Hu-so die Malatades
mie Matten Sie-« liebes Fräulein...
schade!«
»Wieio?«
»Weil ich den eigentlichen Beruf des
Weibes in ihrer lktiaenfchaft als Gat
! In und Mutter erblicke?«
»Das wäre mir auch am liebsten«
Aber leben Sie, wenn ich nun keinen
Mann trieae, dann tnnn ich mir we
nigstens einen malen!"
Nil stattfanden-at
Dienstmädchen Un dem heimkehren
den Herr-or »Ach, qnö’ Herr. gerade
war der Stieriff hier nnd bat aepfrinx
Nr: dahinten fährt er . . . mit Kla
vierkseqkeittsng!«
Unter Sport-mer«
»Seht man den Baron auch wie
der?«
»Is, er hatte längere Zeit in einem
Unierseeboot eine Reise gemacht und
später eine Baslmriahrt unternommen
aber fest ist er wieder vorterrek
Meinst
Manns «3un1 Kuckuck. was ist denn
da wieder pafsirts die ganze Wohnung
ist voll Rauchk
Frau: .,, Früher wolltest du für mich
durchs Feuer neben und fest ist der
das Mssel Rauch schon sur-Mk«
—Jnth-es.
N , I
Du Sepp, was is denn dös Au
tokität?«
»Ws is met den größeren Steck -
hasp
list-this
Richter-: »Ach Sie haben beide im
Nestautant zum .Weißen Spatz« eine
Zeche von sechs Mars macht und ha
ben sich dann ganz ein ach gedrückt«
Ztchpxellert »Stimmt ganz genau.
Den Rahm, es stand ja auch an der
Einsantzsthlitp »Dkücken!«
Iösuhkelmi eures Thema-ter
soc-seh
Die Weltuntergangspeopheten sind
heutzutage selten aeiviordenx die unge
heuren Fortschritte der astronomischen
Æssenschast, dank deren die Menschen
einen tiesen Einblick in die ewigen Ge
setze gewonnen haben, nach denen de
Welitörper ihren vor-geschriebenen
Bahnen folgen, gestatten setzt
keine sonnen Voraussagen mehr.
Als vor Jahren der vielgewun
te Wettermacher Fall) den Unter
gang der Erde in sichere Aussicht stel
len zu müssen glaubte, vermochte er
daher mit dieser Prophezeiung höch
tens noch Aussehen und Kopsschiitteln,
aber keinen schreckenvollen Eindruck
mehr zu erzielen.
Jst denn nun unsere Sorglosigieit
wirklich so begründet, kann denn un
serem Weltlörper nicht urplötzlich et
was zustoßen, das entweder seinen
völligen Untergang zur Folge hat oder
doch wenigstens alles Leben aus ihm
vernichtet? Das ist eine vieluinstrit
tene Frage, die nicht so leicht zu be
antworten ist
. Eins ist jedensallo sicher, einmal
Jmuß alles Leben aus der Erde erlö
» schen, einmal muß auch sie untergehen,
denn nur aus den Untergang kann
l neues Auslebem nur aus den Tod eine
IAuserstehung folgen. Das anschau
H liche Bild eines absterbenden Weltlör
; pers bietet uns ja der Mond· Er ist
tertaltet, und alles Leben aus ibm ist
; erloschen. Auch unsere Erde gebt, dem
Inatiirlichen Lause der Dinge nach. ei
’uem solchen Ende entgegen. Man
tönnte das den »natiirlichen Tod« der
Erde, gleichsam den Tod an Alters
schwiiche, nennen.
Mehr als diese Perspettive bat je
derzeit die Frage nach dem »unnatiir
lichen« Tod der Erde, nach dem mög
lichen Eintreten einer gewaltsamen
IKatastrophe, den Menschengeist be
schästigt.
Vor allem haben sich derartige Be
fürchtungen an die Erscheinung jener
Welitörper getniipst, die im Gegensatz
zu unserer Erde und den übrigen Ge
sirrnen sich in anscheinend reqellosen
und uns zumeist völlig unbekannten
Bahnen im Weltraum bewegen. Es
find dies die Kometen oder Seht-Ieis
sterne, die man mit groszem Mißtrauen
betrachtet bat. Vielsach sagte man der
Erde einen Zusammenstoß mit einem
leometen voraus, auch die erwähnte
Falbsche Prophezeiung deutete ein sol
ches Ereigniß an. Kann nun wirklich
unserem Planeten eine solche Gefahr
droben? Was würde eintreten, wenn
solch ein vagabnndirender Komet und
unsere Erde auf ihren Bahnen zusam
iuenstießenZ
Das täme ganz aus die Beschaffen
l,eit des Kometen au, und die tennen
wir im allgemeinen noch recht wenig
Wir wissen nur. daß sie aus einem
verhältrxisimäßig lleiuen und betten
Körper, dem sogenannten »Kops«, be
stehen, oon dem bei der Annäberung
an die Sonne jener rätbielbaite
»Schweis« ausstralslt, ost in einer io
ungeheuren Länge, das; er den Weg
zwischen zwei Planeten oder selbst kwi
scheu unr- und der Sonne t20 Millio«
uen Meilen) überbriielen tönnte. Der
Fiopf des tlometem als eine seste oder
roch seuersliissige Masse, ist das Ge
säbrlichere an ihm. Aus die Größe
dieser Masse tönte aller- an. Ein llei
r-erer Körper wiirde im Fall des Aus
schlageng aus die Erde schon die
surchtbarsteu Vertoiistungen anrichten.
Die verbxiltuiskmöfiia diinue tirdrinse
Iviirde glatt durchschlagen werden,bie
sliisiiaenffeuerflutdeu aus demJnnern
wiirden hervorbringen — in wenigen
Augenblicken wäre alles Leben oernieb
tet. Würde nun aber der Kometen
tops größer sein« ja selbst nur die
Größe der Erde haben. dann wiirre
die durch den tolossalen Zusammenstosx
gehemmte Bewegung der beiden Welt
törper sich sosort in Wärme umsetzen
-—- Komet uud Erde, mit allem« wer
I igus ihr ist, würden nichts mebr sein
wie eins ungeheure. glühenreGagmasse
« »Es ist Jlser nicht einmal notlnocndsrr
daß der Komet die lfrde streift, schon
ein Vorübergehen in einiger lkntfer
nnng würde ernsthaste Folgen halten«
Würde ein Komet, der annähernd die
) gleiche Masse hat wie die Erde, sich ihr
bis auf HELWU Meilen nähern, dann
würde er die Dauer des irdischen Jan
res durch die aus die ifrddrehung ans
geübte Hemmnng nm etwa 20 Sinn
en verlängern, ja, unter Umständen
tönnte er uns bei dieser Gelegenheit
I spgar denMond vermittels seiner grö:
fnren Anziehungsirast, wegfangen.
i Iiäme er noch näher, dann tönnte er
) sogar die Eigenbewegung der tirre
völlig aufheben« diese würde nur noch
der Anziehunggkrast der Sonne ges
; horchen und müßte direkt aus das
l Centralaeitirn fallen. Ein solcher
; schrecklicher Fall würde Mk Tage
» dauern.
! Neben der Möglichkeit eines solchen
. Zusammentreffenö besteht eine zweite,
i die eine größere Wahrscheinlichteii siir
lsich hat, nämlich, daß die Erde mit
; dem Schweif irgend eines Kometen in
J Berührung käme. Jn sriiheren Jahrs
hunderten fürchtete man diese Möglich
leit sehr, weil man besorgte, daf-, da
durch die Atmosphäre der Erde derar
tig verdorben werden könnte, daß alle
Lebeweisen an Erstickung zu Grunde
eben müßten. Eine derartige Be
iirchtung ist vollkommen unbegriindet.
« Die Kometenschweise besitzen nur eine
, so dünne Masse, daß man mit guten
Instrumenten sogar schwach leuchtendc
; sterne, die in unendlicher Ferne lie
, .
gen, durch sie hindurch wahrnehmen
kann. Netvton, der berühmte Physiker
: und Astronom, der das Gesetz de:
Schteerlrast entdeckte, behauptet, dasz
ein Rometenscktoeis von 219 Millicnen
FMeilen Länge. der zu der Dichtizsteit
Iunserer lcrdeberfliiebe zusammenge
preßt würde, in einem Fingerhut Platz
hätte. ltteaen derartig leichte Massen
bildet aber die Luftschicht der Erde ei
« nen aeniigiend festen Panier.
Nun oibt es aber noch andere Weit
lörper, die unsere Erde in ihrer Bahn
bedrohen können, dass find die Meteo
ritrn, die kleinsten unter den Himmels
iörprrn, die rft nur die Größe eines
gewöhnlichen Steins haben, ebenso-gut
I aber aueb ziröfsere Dimensionen aus
s weisen tiinnen lieber Steine, die vom I
Himmel fielen, ist schon oft berichtet ’
sit-orden. Am 12. März 1999 fiel in»
Tder Nähe von Borgo in Finnland ein«
» Meteorstein nieder, der eIJO Pfund tvog ;
Hund ein Schaustück der letzten Parisers
iWeltanastellnng bildete. Dass dem-H
- tige Massen sehr ost auf die Erde stiiri I
en, ist wahrscheinlich, meistens werden s
liie nur nicht entdeckt, denn Lxen bei weis !
Jtem größten Theil der Lsrboberslöche
Hnrbtnen die Meere ein« in denen solche»
»Steine spurlos verschwinden Jn: »
iJalire Nu entdeckte der Nordpolsah:j
srer Peary in Grönland drei kolossale,l
lau-«- reinem Eisen bestehende Meteor«
Fsteinc oen denen der größte 8t4),00()
Pfund wiegt; die drei Steine befinden
sich jetzt im Naturbistorischen Museum
in New Worl. Wenn solche Massen
aus den Erdboden schlagen, müssen sie
natürlich sehr große Löcher zurücklas
sen, die sich lange Zeit hindurch erhal: i
ten. Eine solche Spur von dem Auf-i
prallen eines Meteoriten stellt zioeiseli
los ein 1891 iin nordatnerilanischen
Staate Arizona entdecktes, 2 Meilens
im llinfang inessendes nnd t;::s) Fuß
tiefes Loch dar. Hier muß also schon
ein iolossaier Körper niedergestiirzt
sein, d:r im Anprall zersplittertr. Die
Spuren seines Sturzeri aber weisen
eine vollkommene Aehnlichkeit init den
bekannten, aus dein Monde beobachte
ten Kratern auf, und so liegt die An
nahme nahe, daß alle jene tiefen, ivild
Zerkliifteten Mondkrater durch den
Sturz von kleinen Weltkiirperii aus
den großeren entstanden sind.
Ebensogut muß aber auch die Erde,
und zwar in noch reicherer Anzahl, die
ihr beaegnenden kleinen Körper angezo
gen haben, und wenn ivir heute iiur
noch wenige Spuren davon finden, fo
liegt das eben daran, daß unsere Erde
sich damals noch im feueriliissigen Zu:
stande, der ja der Bildung der festen
Erdrinde vorauogiiia, befand. Der
Mond aber, als der kleinere Welttiir
per, hatte bereits mehr von seinerWiirs
me verloren, er war erkaltet, und seine
Oberfläche bewahrte alle Narben der
flzr von fremden ltiindrinal »eii zuge
fügten Wunden. Auf diese Weise sam
melten Erde und Mond alle in ihren
Bahnen befindlichen kleineren Fiörper
nach und nach auf, so daß die Meteorh
ten heutzutage schon seltener geworden
sind. Immerhin könnte ein solcher
storper oon einiaer Größe aenaii die
selben Verioiiftiingen anrichten wie der
ziern eines kleineren Kometen: siiirzte
er etwa ins Meer, so vermöchte selbst
die Wasserinasfe seinen Anprall nicht
wesentlich zu schwächen; er iviirde die
tfrdkruste durchschlagen, und in weni
nen Selunden würde dann eine gewal
tige, aus verdainpsendein Wasser und
den Feuers-samtnen des lfrdirinern ae
mischte Bliitivelle um den ganzen Erd
ball heriinijaaen, aler Leben vernich
tend
Dar- Bestreben der aröskeren Welt
körper, die kleineren an sich zu ziehen,
muß dem natiirlichen Laus der Dinge
nach schließlich auch den Sturz des
Mondes aus die tirde ,iur Folae haben,
ebenso wie eine von Jahrhundert zu
Jahrhundert zunehmende Lilimöheruna
der Erde an die Sonne stattfinden die
nach unberechenbaren Zeitepochen den
Sturz der Erde auf die Sonne lzur
Folge haben umsi.
Jni Februar des Jahres Mist tva
ren die Bewohner der lsrde Zeuqen ei
ues solchen, in weiten Fernen erfolgten
Zusarninenstosirs zweier Gestirne. llr
spritnalich leuchtete damals iin Stern
bilde deo Perseus ein neiin Stern auf,
der im Verlaiise iocniaer Tage so an
Heiligkeit zunahm, das; er alle Sterne
am Himmel, mit Ausnahme des Si
rius, itberstrahlte. lirst nach und nach
nahm dann seine Leuchtkraft wieder
ali. Zwei Hiininelokörper sind dort
mit unheimlicher Geschwindigkeit ein
ander entoegenaerast, zusammenge
prallt und sofort in eine aewaltiae allj
tiende Geier-nasse ausgelöst worden, iii
der sich fpiiter spiraliac Tsirbelbeiiie
ganan nachweisen ließen, die sich mit
der uns unbeareiflichen Schnelliakeit
von 2200 Meilen iu der Selutide fort-:
bewegten
Auch uns tann etwas Aehnliches
zustoßen. Die Bahn der Erde ist ja
gesichert, aber sie ist an die Sonne ae
banden, und wohin diese eilt, wissen
wir nicht. Wir irsissen nicht, ob sie viel
leicht um ein noch aewaltiaereg Cen
tralaeitirn kreist, alle ihre Planeten
mit sich führend, tvir wissen nur, daß
ic sich überhaupt bewegt Jhren
a aber kennen wir nicht.
Aber es fchachaUch nichts, daß
wir nichts darüber wissen, was uns
auf jenem Weae vielleicht bevorsteht
Das macht demütbia n. erinnert dar
an, daß wir einer höheren Macht un
terworfen sind, aegen die alle Kraft der
Menschheit ein Nichts.
Dr. Heinrich Herforth
, Denver rühnit sich eines drei Wo
kchen aiten Kinde-, das fließend spre
chen soll. Natürlich ein Mädchen.
—- , —. -.-----·-s- .—««- s f-----. — .—-»
Die Ist-entmu- Iei Thus-.
Ueber die für den snodernen Men
schen so wichtige Frage nich der Be
deutung des Schhafes nat der Heraus-«
geber Der Revieiv of Reviemsz, Wil:
liacn T. Stead, eine Unisraixe veran
st.1ltet, aus die etzva hundert der
fiihrenden Männer im englischen
Geistes und Kulturleben geant
wortet haben. Die Anschauung,
das-, wir heute zu viel schlafen und daß
schon drei oder oier Stunden der Ruhe
genügen könnten, wird durch die hier
gesammelten Aeufzerungen fast aus
nahmslos widerlegt Die meisten Be
fragteii bekannten sich dazu, daß sie
wenigstens sechs bis neun Stunden
Nacht-i schlafen müßten, um am näch
nen Tage frisch zu sein. Man führt
so gern das Beispiel Friedrichs des
Großen oder Napoleons an, denen ein
Minimum an Nachtruhe genügte, um
ihre geistigen Kräfte wieder zu erfri
scben; aber diesen genialen Einzeln
scheinnngen steht die große Anzahl der
Geniekz gegenüber, die auggiebiger
Nachtkuhe dedurften. Goethe gehörte
zu diesen nnd Newton bezeichnet ein
mal direkt in einem Briefe den Schlaf
als die Grundbedingung seiner Ge
sundheit. »Morpheus ist mein bester
Gefährte«, schreibt er; »ohne acht bis
neun Stunden Schlaf würde Schrei
ber dieses nicht eines Straßentehrers
Periicke merth sein« " Ueberrafchend ist
is, toie wenige der Antwortenden sich
fiir das Mittagsschliifchen erklärten.
Während fast alle sachliche Auskunft
gaben, hat sich G. B. Shaw eine seiner
lodriziösen Entgegnungen geleistet.
Die Frage lautete, welche Schlafmenge
er nothwendig habe, umseine geistigen
Kräfte zur höchsten Wirkung zu stei
gern; er entgegnet: »Ich habe niemals
versucht, meine geistigen Kräfte zu ei
nem solch gefährlichen Punkte zu stei
gern. Nur der Himmel kann wissen,
welch ein tltesultat das haben würde.
Sind Sie denn nichtzufrieden mit
meinen Geisteskriiftem wie sie find?
Wollen Sie noch mehr haben?« Das
geringste Schlasbedürfniß weist Pro
fessor Sir W. M. Ramsah auf, der
drei bis vier Stunden genügend findet
bei guter Gesundheit und nicht allzu
angestrengter geistiger Thätigleit. Die
größte Menge Schlaf nimmt der 78
jährige Williant Michael Rosetti, der
bekannte Vorlämpfer der Präraffali
ten und Bruder des Malerdichters, für
sich in Anspruch, nämlich neun bis
neuneinhalb Stunden; zwanzig erklä:
ren acht Stunden, acht sechs bis sieben
Stunden, vier etwa sechs Stunden als
nothwendig. Die Schauspielerin Ellen
Jerrn fühlt sich nach vier bis fünf
Stunden ersrischt. der Schriftsteller
G. R. Sims ist mit vier bis fünf
Stunden zufrieden. Die Kurzschläfer
entschiidigen sich allerdings manchmal
durch ein Schläfchen nach Tisch, Ellen
Terrh schläft reaelmiifzig kltatlsmittags
eine halbe Stunde. Nur der arme
Zims findet auch Iliachrnittags teine
Ruhe; er hat wohl öfters versucht, bei
Tag zu schlafen, aber er ist immer mit
Kopfweh aufgewacht Er sagt über
ksaudtt ,.Zrt:la«i ist natürlich roth-den
dia. aber ich finde ihn nicht erfrischend.
Ich finde mich ism liteaeiitheil immer
wohler, bevor ich schlafen gehe, als
wenn ich ansinachr.« Für den Nach
inittagsschlas ist auch der Redakteur
LIJiassinahauu obwohl er Nachts sieben
Stunden schleift. »Für gelegentliche
lltiaerchen«, sagt er, »fiude ich das Un
terhaus unbezahlbar.« Die Zeit des
Schlafengehens wird natürlich sehr
verschieden angegeben »Der Kriegs
minister ijsnldane geht drei llhr Nachts
schlafen, ordentliche Leute um Mitter
nacht, sslhilanthrolien um zehn ilhr.'·
Tie Mehrmhl spricht sich für die Zeit
Zwischen elf und zwölf llhr nachts
aus. Schairinieler nnd Parlaments«
mitglieder lominen nicht so zeitig in
die Federn, wenn sie in ihrem Beruf
beschäftigt sind. Beerbvhm Tree geht
um zehn Uhr schlafen, tvenn er nicht
spielt; ist er auf der Bühne beschäftigt,
dann aeht er rwischen eins nnd vier
llhr zu Bett. Forbes iiiobertson geht
zwischen zwölf nnd ein-J schlafen, an
Feiertagen um elf. Der betannte
Schriftsteller Hall tsaine sagt: »Die
Art meines Schlafe-s ist für mich von
viel grösserer Wichtigteit als die
Menge. Wenn ich vier bis fünf Stirn
deu wirklich aut schlafe, so fühle ich
mich ain kräftigsten. Aber dar- pas
sirt mir höchstens einmal unter zehn
Nächten. Seit drei Jahren habe ich
das Gefühl, als ob ich niemals ganz
»das Bewußtsein in der Zeit verloren
hätte. Zn Hause und während der
.Vlrbeit gehe ich etwa nsn zehn zu Bett;
« im Sommer bin ich schon nni vier llhr
-Mor»aeM am Zilrreilstisch Was in der
Zwischenzeit passirt, ist »ein ander
iDing«. Nach einer Nacht unten
Schlafe-Z schaffe ich zwei Stunden
mehr und Besseres, als ich in einer
Woche vor mich bringe nach Nächten,
deren Schlaf ununterbrochen und
schlecht toar.« Hall Caine kann auch
ein Klagelied fingen von den Schlaf
mitteln, auf die sich der dritte Punkt
der Untsrage bezog. »Ich habe nie
nials,« so schreibt er, ,,iraend ein
Schlafmittel gesunden, das natürlich
und zualeich wirksam gewesen wäre.
All mein Leben lang habe ich an
Schlaslofialeit gelitten und habe sast
jedes Mittel versucht· ni ganzen
möchte ich saaen, daß das este Mittel
geaen Schlaslosigkeit ist —— sie zu ek
ttagen Sogar wachliegen gewährt
seine Entschädiguna.« Auch Sims
sfindet in der Schlaflosigteit einen bit
,tersiiszen Ersay für die versagte Wohl
l that des Schlases. »Schlaslosiglseit ist
für den« dessen Phantasie arbeiten
muß oft ein verborgener Segen Das
Gehirn ist thiitig Einige meiner besten
Ideen, die ich jemals gehabt habe, sind
mir angelomnien, wenn ich wachend
lag in tiefer Macht« Ein gutes Mittel
gegen Schlaflosigteit, das freilich in
seinem Prinzip nicht den Vorzug der
Neuheit besitzt, empfiehlt der alte W.
Michael Rossetti: »Wenn ich im Bett
nicht schlafen kann, dann weiß ich
nichts besseres, als in Gedanken von
l bis 150 oder 200 zu zählen, immer
mit einem sehr langsamen regelmäßi
gen Ausdruck. Das hat mir oft gehol
fen, doch nicht immer. Dann aber habe
ich noch ein anderes Mittel: Jch wie:
derhole mir im Geiste ein Gedicht, das
ich auswendig lann.« Shaw erklärt,
er hätte nie an Schlaflosigleit gelitten;
nur wenn ihm etwas Unangenehmes
durch oen Kopf gegangen, sei er manch
mal io um vier Uhr Morgen-Z ein hal
be Stunde wach gewesen, habe sich aber
auch dann immer wieder zum Schlafen
bringen können. Viele empfehlen als
Mittel gegen Schlaflosigkeit körperli
ehe Uebungen, geringe geistige Anstren
gung am Abend, wenig Essen zur
Nacht. Einige r.itt)eu: »Lest ein Buch."
Den Vogel aber schießt der General
Jan Hamilton ab, der schreibt: »Das
beste Mittel gegen Schlaflosigleit2 lest
die Re view of Review5«. Stead druckt
diese zweifelhaste Empfehlung fett im
Sperrdruct und fiigt hinzu: »Wenn
nur Zehn Prozent derer, die an Schlaf
losigleit leiden, meine Abonnenten
würden, dann wäre mein Glück ge
macht. Jch nnterstiitze den Rath des
Generalg und nehme ihn als hohes
Kompliment Den milden Erdenwesen
der Brinaer balsamischer Ruhe zu sein,
irsöre mein höchstes Streben. Wie
glücklich wäre ich, wenn jeder Englän
der jede Nacht schlafen ginge mit einem
Exemplar meiner Review in der
Hain ««
qs
Die Sterblichkeit unter fünfrin
nischen Millionären
in den legten Jahren gibt ernstlich zu
denken. Wenn man an die Männer
allein denkt, die ihre Hand bei der
Gründung der De Beers Companh
mit im Spiel gehabt haben, so findet
man, daß Ceril Rhodeg bei seinem
Tode nicht das 49. Jahr erreicht hatte
und Alfred Beit wenig über fünfzig
war, als er abgerufen wurde. Barneh
Barnato war 46 Jahre alt, als er aus
der Heimkehr vorn Aap in einem An
fatle von Wahnsinn ins Meer sprang
und ein nasses Grab sand. Sein Nefse
Woolf Joel wurde in Johannesburg
mit :34 Jahren in seinem Bureau von
dem Manne, der lange unter dem Na
men v. Veetheim eine Rolle gespielt
hat, erschossen und hinterließ damals
sclson ein Vermögen von 1,226,000 Pf.
St. Nun ist auch in diesen Tagen
Harrn Barnato, der Senior der letzte
re« Sinne gestorben nnd bat es auch
nur bis an die Schwelle der sechzig ge
bracht. Harrn Barnato toar auf asris
tanischem Boden der Pionier des Zu
satiiiicenltange9, der später unter der
Firma Barnato Brothero zwei Brüder
nnd drei Neffen vereinigte. Er hieß
eigentlich staaer toar das Kind armer
tiltern im fernen Osten Lortdons, die
in einer kleinen Bude gebackene Fische
lierrichteten nnd seilhielten, nnd war
anfangs der siebziger Jahre als ganz
irmger Mensch. untviderstehlich angezo
gen von den damals neuen Diaman
tenfunden, nach Siidafriia getrieben,
zuerst als Tascketispieler nnd Unter
dem Namen Signor Barnato. Die
Gauklerliinste brachten aber dem streb
samen jungen Jsaacg nicht genug ein,
nnd er toarf sich, erst im Nebenamte
" nnd dann ausschließlich auf den Dia
mantenhandel, der damals in den
Itinderschulren steckte nnd ganz dilet
tantenhaft betrieben wurde. Als das
Geschäft sich ausdehnte Trnd Hilfe be
anspruchte, ries Harrn Barnato seinen
Bruder ans England zu sich, der mit
einsprang nnd sich Barneh Barnato
nannte. Er ivar das geschäftliche Fi
nanegenie der später mit Millionen
aautelte wie Harrn ehedeni mit den
Metalltugelik lkrr tvar unter den
litriindern der,De Becrg Cornpanh und
anderer Gruben , Finanz und Bank
aesellschaften, zog allmählich die drei
Neffen Joel ins Geschäft nnd blieb bis
zu seinem Tode das eigentliche Haupt
von Varnato Brothem Doch auch
der eben verstorbene harry Barnato
lernte sich ans geschäftlichem Boden
vortrefflich vinrechtfinden und tvurde
ein groner Millionär vor dem Herrn.
Der Besitz sammelte sich gewaltig bei
ihm an, weil er, abgesehen vom
kliennsport in dem Barnato nnd
Joelss toie dir meisten von der Vile
lieransgelommenen Millionäre ihren
Weg in die Gesellschaft suchen, ziemlich
sparsam tvar. Man schätzte ihn auf
wenigstens sechg Millionen.
Den Gipfel dcr Zerstreutheit hat
nohl jener Texaner erklommen, der
iein Autoiuobil gegen einen Maulesel
vertauschte und dann, als das Vieh
s:örrisch wurde, darunter kroch, um
den Schaden zu reparieren.
si- e- «
Der naturgeschichtlichen Treue w«s
gen hätten die Londoner, als sie Cattie
Nation mit faulen Eiern bewarf-m
Gänseeier wählen müssen.
M If Is
Je höher jemand gestellt ist, desto
mehr tann er überblicken, desto mehr
aber auch übersehen
sy- sis ·
Die Japs würden weniger pappeln, .
wenn man sie wenigergepdppelt hätte.