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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 12, 1909)
F f " - Ofen-r schreibst-rief non situi- Innkmngki. Ro. 349. Der Thiereckier fiyi vor läufig noch in die Schehl. dikays sein Treiel is noch nii aufgeioknme, awwei mir hen doch die Sättisfäckschen, daß wenn mer auch unser Geld ikit mehr widdet kriege dahei, daß der Schwind ler wenigstens geponnischt wert-. Un cui allermehrfchie hat es mich geticteit, daß der Phiiippp, was mein Hosband is, instrumental gewese is, den seunne dann zu tonm. Kehi duhn die"Leierf den Mit priepezte un all Daa mu eins von uns in das Kohrthaus for Testinwiinie abzugewwr. Das werd io bei un bei teieriomin, awwer ich gen-we nicks drum. Jch den bei die Geleqen heii wenigstens e Tichehns mein gute Stoff zu wehte un wie mer uff deiifch xage dahi, einal zu ehre. Se wer·n chon genohtißt hen. daß mich das in giische Pehper e paar Daa zurück en arig schöne Reitopp gewwe hat un iebwen meiBickfcher geprint hat. Dss Hohes duhi mich das Pickschek keine Tfchvsiis geivwe un duht wie mer auf deitfch sage dicht nit auf zu Eckspeck tehfchens komme, annver das macht nicks aus; es duhi unser einem schon gut un macht einem gut fühle, wenn mer nur sein Name einol in Print sehn dahi. Ich weiß, die Wedesnssei lern is arig ifchellics. bitabs wenn vie emol geprsint werd, dann is es nur« wenn se zu e Kaifeekränzche essender hat un das is all. Oel- Phikipp gleicht das auch un ei tell jud, der hat schon mehr Schuh-T perfch an die Mäiter getrunke, als wie die Bolies erlauwe dunk. Ich derf ihn ojf Kshts nicks sage. bikahs er is doch einer von die Mel-n Wittwesses un wenn der, so stobborn wie er is, sein Feind aufmacheduhtz daß er den sechs orappe dunk, dann is es rein Hut-L daß mer edettigehn delit un mer dnnte dann den Thiereater acad is) gut dißtschaktschr. Wenn mer zusam me nach den Kodrthaus gemußt den —- off Rades is bei die Geschicht auch e ganze Latt rett Tedp aewefe —- dann den mer auf den Weg heim, immer bei den Wedesweiler gestappt un mer den dann als e Wahl, weil mer nit geivißt den, was met mit den anaebeoclzene Abend duhn sollte schon Mittan e Gedmche Sechs un sechzig vier Händen gestatt. Ei tell jub, das is e Gehtn wag ichgleiche dabei. Das Gehin recht zu spiele, das nimmt Seienz unPleheesch da macht es nicks aus, was mer ihr e san-d hat-, nosset, mer muß sei bsfche eehn juhle un das is. was der Phi lipp nit kann. Ja die erschte Lein hat er nit viel Brehn un das wenise wag er hat« duht er sich nit gern an trenar. Das is der Riesen, daß er jedes Gehm verlier-e duht, atvwer die nämliche Zeit llehint er doch. daß er blos lfor den Mejen oetliere del-t, bitalye er teht telneKatds stiege· -—— nicks wie neun Stäahe un dann un wann eniol en Jd Well, den annere Dag hen mer auch widder beilamme gelosse un der We desveiler hat Spedts Temnp gemacht. Ich hen e fein-e band gehabt un den wenn der Wedesiveiler gespielt Hat, wo mein Partner qewele is, immer ge chinieet tabietdibänd. Das bat den - lipp mshd chi. Er bat ne a t, wenn et f dedi, wie so dumm pielt werd, dann deht er ebbes an Joch kriege. Ast-ever mer sollte nur entwich ee deht ans schon ficksr. Nachher hat ek sedlelt un er hat Nlopz ,-.,-- -.--»- . -- .--- .-, .--» Trenn- qemacht. Wie sein Tökn is comme. di hat et verzig qemenictxent »m! ich Sen ihn fein Ring mit en Ten Tpatt Klops abgenomme. Den nöchite .Ttick hat er genomine tm dann das et Hztoanzig in H.:rts qicmenfcheni. Bei "Galle hen ich ist mich gedenkt, wie iiJ Tdenn das-? Ich txen Doch den Lqu e iHeu-is in mei Hand! Well, das bat »Hm-wer doch einiges gebote! Jch hen cshn gesagt, er soltt emol den Kinn ati zden Diiw leg-: un da hat et MM k Spetyts hingelegt! Do hat akkroer der ’Wedesireilet ebbes zu sage qehath TSchieiviß, was Ufer ihn daunge Jtatxltl Ver Philipp, das dumme Qui ;meel, hat dann geklehmt, et könnt bei cttifiichel Licht die Kolleks« nit io nnt eckitinkwiiche un er hätt iden Srebt for en hat-is genomme. Met hen dann noch weiter gespielt un was denke Se. da iinae met auch aug, daß er die verzig gar nit gehabt hat. »Sein Paktner die Weveswesilem hat die Wien gehabt! Jetzt is es awwer aus un vorbei gewese Det Wehe-weiter hat feine Hiind hingeschmisse un hat gesagt, mit Baneknfiingek deb! er nsit spie-te Er wär bei den tkartptehe der felitfte Staat wo mer suche nn finne könnt un et wollt, daß auch die Piebelz wo mit ihn spiele qrad so feht sin, sonst debt et ttappe. Un dann ict er den Philipp noch einiges geheiße· wac- ek nur hat kiemembete tönne un der Phi! bat gar nit gewußt, III-as er hat sage solle. Er hat e Fehs gemacht, wie e Katz wenn es donneke dicht, un das Lit den Wedesweiter me noch mein Nöef gewwe. Schließiich bat er ge sagt: »Wenn ich dich jetzt nit beim Wickel neinme un dich an die Sttitt werfe, dann geschieht das nil, bitahs du haft es nit diesseit, es geschieht auch nie, bilahs ich hen zuviel Sim» peltie mit deine Familie, ev geschieht auch nit, bikahs ich will dich nit kla inire. nossek die Such bat nur den eine Riesen. bilahs die-bist en Kostiemer von mich un ioenn im dich enkus schmeisse dehl, dann deth du ni: mehr in mein Platz komme un ich tann es nit erfordern. en Kostiemek in ver liere. Welt das Kalb von Philipp is mit die Ecksplenehfchen sättikfeit ge wefe un hat fiit das Haus en Kinimel aufgeschl. Ich kann Ihm sage, der Fellet hat mich schon mein Eint-emsi inenls gemacht, wie einige annere Frat stende konn. Mit beste Riesan Youtsz -Li«ie HanffiengeL Seine Mitwirkung. Ein bankiichet Landtagsabgeordne tcc aus Mitglgdori wird von feinen Wähletn interpelliet. way-um mag denn von ihm nie etwas in der Zei tung lese. »Ja· fegt’s«, rechtfertigle sich der Hine- in einein Schreiben. »i bin elf alleiveil fleißig, wann in der Zeitung fleht: Auge-meines händetlstichm do bin i immer dabei!« Rades-seiten Ctyes: »Als-a anstatt des tlbendef seng, das Sie bisher in meinem Hause hatten. möchten Sie lieber eine baut-e Beraiitungu Sie haben wohl jetzt ein Vethältniß, bei dem Sie zu speisen aedenten7« Schreiben »Allerding!« . Chef: »Dars ich fragen, mit mein-« Schreiben »Mit Ihrer Köchin!" Ein Mensche-stund RichterJ »Sie wußten. dass Ihr Schönheitsmittet gistige Bestandtheile enthält und haben es trotzdem Ver taust. Hatten Sie denn gar seine Gewissensbisse?« Anaettagter: »O doch! Ich habe Deshalb auch in den Zeitungen annon Tritt: Vor Nachahmungen wird ne warnt!« i Im Rötteensmsnmasiuu ) Professor: »Unser Mimitry ver steht man die Erscheinung, daß gewis se Thiere die Eigenthümli teit ihrer lUmgebung täuschend nachä sen. tfs sgiebt eine optische und eine atustische Mimitry. Ich selbst habe beobachten daß eine Elster, die sich aus einem Hühnerbose befand, nach kurzer Zeit das Krähen der ähne nachahinte. Also, Fräulein Hut a, wie nennt man das?« uldat »Das nennt man Mirniti: teetti.« Galan-. · Reicht Crbim »Ach, wie mich die Mücken umschwäkmen2« Verehrer-: »Und da spricht man von Unvetniinftigen Thieren!« Rußlands ansmärtige Politik. Die Rede des russisazen Ministers des ttleußeren Jsmolsli. iiver Nuß landg Auslandpolitit liegt jetzt in ausfiihrlichern Auszuge vor. Der Mi nister begann mit der Erklärung, der Optirnigmu5, mit dem er im vergan genen Winter in der Reichsduma aus die Gestaltung der Dinge im Stillen Lsean hingewiesen habe, habe sich Ce wahrheitet Das asnerilanisch - japa nische Abtonlmen sei ein neues will lornmenes Glied in der Kette interna tionaler Adiominen zur Aufrechter haltung des status qu« an den Kü sten des Stillen Ozeans und zur Si cherung des sreien internationalen Handels und der Wahrung der Inte grität und Unabhängigkeit China-L Er könne zuversichtlich behaupten, daß in dieser Richtung keinerlei Verwicki lungen zu erwarten seien. Ueber das englisch russische Abtotnmen, das eine nothwendige und natürlicheErgänzung des russisch japanischen bilde. wolle er nur saaen, daß eg in den persischen Wirken bereit-:- eine sehr ernste Prü fung überstanden habe. Jn Persien be ztvecke die russische Politik die Aus rechterhaltung der geschicht·lichen freundschaftlichen Beziehungen und der rnssischen Handelsinteressem vor nehmlich in den persischen Nordprovin· zeu. Jede Verletzung der Jntegrität und Unabhängigkeit Persieng sowie jede Einmischung in die inneren An gelegenheiten liege Russland durchaus fern. Eben diese Grundsähe lägen dein Abtommen mit England zugrun de, mit dem Russland in den persischen Angelegenheiten in vollerEinmiithigs teit handle. Beide Staaten seien jeder zeit bereit. Persien zu helfen. Eine schnelle Klärung sei fiir Russland unt so wichtiger. als die Wirkung der per sischen tirise am enwfindlichsten in dem an Rußland angrenzenden Aser: leidschan ver-spürt werde, wo der rus tische Handel bedeutend leide. Das englisch-russische Abtomnien, das ge nau bestimmte tonlrete Fragen be treffe, sei fiir Ruleand auch vom all gemeinen Standpunlt sehr wichtig« indem eH zwischen beiden Mächten völ lig freundliche und vertrauensvolle Beziehungen herstelle. Rats-sche- Btindnitse nnd Beziehunqem Mit tiefer Genugthuung, erklärte der Redner, hebe er hervor, daß .eine auf Befestigung der Bündnisibeziehuw gen zu Franlreich gerichteten Bemü hungen von Erfolg gelrönt gewesen seien nnd Ruszland und Frankreich in allen Fragen der Weltpolitil in vol lei liebereinstimmnng l)andelten. Das hinderettiuszland aber leiiiegrvegg, auch zu andern Mächten freundschaftliche Beziehungen zu unterhalten und sich ganz und gar der Ansicht des Fürsten Bülow anzuschließen, daß die russische Politik teine Spitze gegen Deutsch land richte, daß im Gegentheil zwischen Russland und Deuschland die alten sreundschaftlichen Beziehungen ge wahrt blieben. Er tönne auch die Bersicherungen des Fürsten Biilow be siätigen, daß zwischen Rußland und England weder öffentliche noch gehet nie gegen gegen die deutschen Jnteres sen gerichtete Abtomnien beständen Tsie jiingste Annäherung Ruszlandg und Italiens sei die natiirliche Folge gemeinsamer Interessen beider Länder an der Wahrung des territorialen mita- isusp aus dem Baltan und der politischen und ökonomischen Unab liiingiateit der Ballanstaaten. Er messe der Annäherung cui Italien großen Werth bei und sei überzeugt, daß sie eine friedliche und gerechte Lösung der ruf der Tagesordnung stehenden wich tiaen Fragen wesentlich fördern werde. iBravo!) Die letzten Jahre hätten be wiesen« daß tttnßland ein wichtiger Fattor deg- europäischen Gleichge iuichts sei, und daß seine, wenn auch nur zeitweilige Schwächung durchaus nicht dem Interesse des Friedens ent spreche Iie rnlliiche Verstand-liter Besonderg gesahrdrolyend wäre eine Schwächung Rußlandg siir die slatni schen Stämme und Staatsorganig men· Den Beweis dafür, daß die ruf fische Gesellschaft die Ueberliefernngen Russland-Z nicht vergessen habe, tiefere die allgemeine Aufmerksamkeit, die sie der Rolle der russischen Diploma tie in den Fragen der Reformen fiir Mazedonien zugedacht habe· Roch greifbarer sei das Festhalten an der tleberlieserung in der Sandschatbahn frage hervorgetreten, die«Rußland An laß bot. entschieden und uneigeniiiitzig fiir die Interessen der Baltanstaaten einzutreten. Dabei habe sich erwiesen, dafk Russland auf die Unterstützung einiger anderer Staaten rechnen tönnte. Gleich entschieden und nn eigenniitzig handelte Russland in der Frage der Reformen für Mazedonien Russland und die Türkei. Der Minister ging dann auf die Wiederherstellung der Verfassung in der Türkei ein. Der neuen türkischen Staatsordnung sei die Gleichberechti: gung der christlichen und mohainnie danischenBevölterung zugrunde gelegt. Die Reichsdiima wisse, wie die russis sche Regierung diesem Ereigniß gegen über gemeinsam niit allen Mächten sich verhalten have, die eine friedliche Lösung der Krise auf der Ballanhalbi insel wünschten. Der Minister beton te, dafz auch auf der Ballanhalbinsel lich die Dinge offenbar günstig gestal -«- -...-. « -..- « .,. .«-.- .. ..-..-..--—-. teten. Es sei vielleicht der erste Fall in der Geschichte, daß Ruszlnnd in sei nem Vorgehen gegenüber den Vorgän gen in der Türkei aus eine einmüthige Zustimmung selbst derjenigen zählen diirse, die sonst Misztrnnen und Miß gunst an den Tag gelegt hätten. Die Aussieben-up Der Minister ging hieraus aus die Angliederung Bosnieng und der Her zegotvinn und die llnabhängigleitser llarung Brilgariens liber· Die Stim me der russischen Gesellschaft sordere dringend einen Einspruch der Regie rung gegen die Annexiom Bezüglich der gegen ihn gerichteten Angrisse er lärte der Minister, toer von ihm ei: nen scharsen Widerspruch gegen die Annerion sordere, glaube offenbar, daß der russische Minister des Aru« szern in dieser Frage unabhängig von vorher eingegangenen Verpflichtungen handeln könne. Leider sei dem nicht fu. Der Schleier, der die Vergangen heit verdecke, sei jetzt ein wenig gelüs tet, wenngleich das durch fremde Jn distretionen geschehen sei, so könne er, der Minister, nicht die Echtheit der veröffentlichtenSchriftstüele des Pester Abtommens von 1877 nnd der Ber ltner Erklärung von 1878 in Abrede stellen. Das Urtheil über diese Alte ge höre der Geschichte an; des Ministers Sache aber sei es, mit ihnen und auch noch mit einer Reihe späterer diploma tischer Abtommen zu rechnen, von de: neu einige zweifellos ihre Kraft ver loren hätten, andere aber gewisserma ßen noch immer die Freiheit der rus fischen Diplomatie einengten. Unter solchen Umständen sei es nicht schwer, einzusehen, zu welch gefährlichen Fol: gen fiir Ruszland ein Einspruch ge fiihrt haben würde. Einen Einspruch aber erllären, ohne die Absicht, ihn, wenn nöthig, mit den Waffen zu un terstützen, sei der größte politische Fehler, den er nicht habe begehen mol leu. Wenn Nußland auch tein persön liches Recht habe allein zu widerspre chen, so habe eg doch das Recht, ja die Pflicht, auf den internationalen Alt hinzuweisen, der die Lage Bosnieng und der Herzegotvina bestimme, auf den Berliner Vertrag. Trotzdem dieser eine gute Hälfte der Ergebnisse ver nichtet habe, die Ruszland siir die sta mischen Völker.erreicht, habe es stU Jahre lang nicht daran geriihrt. Wenn jetzt aber eine der Mächte sich ent schlossen habe, eine Abänderung eines siir sie unvortheilhasten Artilelg des Berliner Vertrages anzuregen und lituleand das nicht verhindern tänne, so falle ihm die moralische Pflicht zu, aus andere Artikel des Vertrages hin: zutoeisen, die fiir Russland unvortheil hast und beengend seien, besonders aber fiir die Ballanstaoten und die Türkei. Die Konten-u Die Stellung Rufztand5, dem die Mehrheit der Mächte sich angeschlos sen, habe von selbst aus den Gedanken einer Konserenz geführt· Der Konse renzgedanle gehe aber nicht von ihm (Jgioolsti), sondern von der Tiirtei. als der unmittelbar Geschädigten, aus-. Eine Konserenz brauchten alle, für die die Wahrung des Grundsatzes wichtig sei. daß Verträge nicht abge ändert werden tännen ohne Zustim mung der Signaturrnächte. Rußland diirfe aus die Zustimmung wenn nicht aller, so doch der Mehrzahl derMächte rechnen. Dabei habe Ruleand durch aus nicht eine unsreundliche Haltung gegen Oesterreichllngarn angenom men· Nach Miltheilung des Inhalts der siingsten Cirlulardepesche an die Vertreter Rnszlandg bei den Signa tarmächten tvieg der Minister sodann daraus »hin, daß Ruszland seit Beginn der Krisis nicht nur mit Frankreich, sonoern arra) nnc isngiano nnd Hm lien im Einverständniß gehandelt l)a be. Die Türkei könne bei den Ver handlungen auf Rufilandg Smnpa thien fiir ihre gerechten Forderungen rechnen. Auch Oefterreieh Ungarn, das eben einen Beweis seiner verföhnlichen Stimmung gegeben habe, und das mit ihm solidarische Deutschland, rviirden sich fiir eine Lösung der Streitfragen aussprechen, die den allgemeinen Frie den fördere Russland trete in dieVer handlungen ohne eigenfiichtige Absich: ten ein und es werde auf die Wahrung des fiir alle nöthigen Friedens bedacht sein. Auf Rußlandg Anregung sei in das sionferenzvrograrncn der Punkt iiber Vergünftigungen fiir Serbien nnd Montenegro iibernonnnen Die Stellung zu Puls-trink Warme Theilnahme bringeRußland auch Bulgarien entgegen. Bulgarien habe allerdings gegen die eindringlich ften Rathfchläge Russland-H gehandelt; doch könnte Rußland nicht urnhin, mit dem von ihm geschaffenen Bulgarien zu shmpathisiren. Daher sei auch Russland bemüht, ein gerechtes Ab kornmen zwischen Bulgnrien und der Türkei möglichst schnell herbeizufüh ren. Bulgarien sei verständigt, dass Rußlands fernere Haltung nicht von Bulgarieng Handlungsrveise in der Vergangenheit, sondern in der Zu kunft abhänge, das heißt, inwieweit Bulgarien mit den übrigen Vulkan ftaaten einig bleibe. Bulgarien, Ser bien und Montenegro müßten durch drungen sein von dem Bewußtsein der Nokhtvendigteit moralischer und politi scher Einigkeit untereinander. Nuß lands Ziel bestehe darin, diese Staa ten susammenzufchließen und mit der Türkei durch den gemeinsamen Ge danken an den Schuß ihrer nationalen und wirtbschastlichen Selbständigkeit zu einigen. Zu eben diesem Zwecke xtniisse man der Türkei beweisen, daß kkliußland der Bemühung der Ver-jün gung ihrer inneren Ordnung mit aus richtigster Sympathie gegenüber-stehe und teinessalls die Sicherheit derTür tei bedrohe. Rußland hasse, in Bel grad und Cetinje werde man verstehen, daß man taltblütig und besonnen blei ben müsse. Die russische Regierung habe ausg bestinunteste angetiindigt, daß ihre Unterstützung unmittelbar von der Handlungsweise der Serben und Montenegriuer abhänge. Der Minister sprach zum Schluß die Hofs nung aus, daß seine Ausführung eine genügend tlare Vorstellung von der russischen auswärtigen Politik gäben und es sowohl in Russland wie im Ausland ganz klar sein werde, daß Rußland teine Habsiichtige Zwecke versolge und nur eine gesetzmäßige und friedliche Lösung der erwähnten Fragen anstrebe, loie sie der nationa ) len Würde Rußlands entspreche. Dte Ensläeidee in Indien Der Generalagent der Nordivestpro vinzen, Sir Haeald De-ane, besiegelt eine liebenswürdige Einladung zum Diner mit der Erlaubnis-« den Rhy bcrpaß zu l-esichtigen. Mit militäritcherBedectung trabe ich gen Westen. Zu meiner Rechten ichpeebedectte Höhenziige, die den Hi niolaja mit den Strebepfeilern der mittelasiatitchen Hochebene verbinden. Als wären sie mit weißen Todtenlaten zugedectt, so erscheinen diese Heimitiit ten moderner Barbaren. Vor mir die Grengzebirge des heutigen Afghanii stan, überragt von den glitzernden Wänden des Hindutusch Millionen Jahre blicken von seiner eisigen Höhe auf tin-«- herab. Jn derselben Rich tung, 7 Meilen entfernt, gewahrt man Jainrud Eine Stunde später errei chen wir den Fuß des Hügels-, der das Fort trägt. Es gleicht einem großen, siuhlgebanerten Kriegsschiff, das vor der Mündung einer schwierigen Fahr rinne antert. Kanonen slantiren das hitiorische Defilee, durch das der Ma zrdvnier nnd nach ihm die niohamnie di uiscben lkroberer in Indien einfielen. Weltberiihniter Rhyberpaß, Schaule so vieler Heldenthaten, Zeuge so vieler bedeutsamer Ereignisse, to reich an Er innerungen aus allen Zeiten! Ich Zeiqe der im Fort stativnirten Wache meinen Paß und lese die Frem dcnlifle: Counteß Mexata, Mrs. Gilni Scott - - Namen. die mich an sonnige Tag- erinnern Hauptmann Hof mann, Graf und Gräfin Montgela5. Jch zeichne als Vierter im Bunde und bettete den Paß. Er riecht nach Blut usid Pulverdainvf. Bergauf, durch verworrenes Fels land, an ungeheuren, senkrecht absol lei:den Steinblöcken vorüber, windet sich die von britischen Jngenieuren er bixuts Straße. Nirgends eine Spur von Vegetation sis nur Stein und Sand in elementarer Gewalt· Be festigte Thurme krönen in Abständen von je 1500 Fuß die Vorspriinge längs der Straßc Deutlicher als al les andere sprechen diese burgähnlichen Wchnungen von der Unsicherheit des Lardeg. Hier hausen die Schutzioachen des Passe-« Afridis in englischem Golde Lange Karalvanen ziehen fortwäh rend ansunH vorüber. Sie tommen bou stabuL Tafchteut, aus Central asien Nach Absatz ihrer Waare tekkren diese lebenden Meilen. mit indischen und europäischen Erzeugnissen reich bei laden, auf demselben Wege nach der Heiniathzuriict »Made in Germany« schleppen viele der Vierbeiner. Zu wie derholten Malen ioird mir meine Ko lonne durch die Transporte aufgehal-: ten Selbstverständlich an den schmal steu Stellen, längs schtvindelnder Ab stürzt-, tvo ein Fehltreten unser irdi taicg Pilgerwauen beschnenen munte. Neids einem Ritt non drei Stunden er reichen ioirLlli Magjid ein alterthüm licbesz Badsteinfort, nm nnaloindische Trupp-en darniioniren Ali Mag-jin lieat auf halbem Wege zur Grenze. Hier beainnen sich dirYBerae zu gewal tigen For:n.1tiorien auszuwärmen sieh uber Raum nnd Zeit in die blaue Un crmeszlichteit zn erheben. Wir passiren einzelne Wohnstätten derEingeborenen. Sie hängen iiber Abgrundem dieseFeli sinnester jener arimmen Raubvöael,die ihrer Brut Mord nnd Pliinderungsi lntt vererben. Immer wilder, groß ziigiacr wird setzt das Landschaftsbild, aber von schreclhaster Melancholie. Die Straße dreht nnd windet sich in tiihs nen Kurven zwischen starren Felsen-: wiilicn, aähnenden Spalten, bis sie in der höchsten Höhe des-«- Passes in ein großes Becken einmündet Hier hält Lundi Kotal Wacht als der äußerste britisehe Posten auf der Straße nach Mittelasien. vor den Thoren Mut-ani stan"5. Die Befahuna besteht aus indischen Truppen unter dem Befehl eines eng lischen -Ofsiziers. Er ist der einzige Europäer, der an dieser iveltverlorenen Civilisation auf Posten steht. Hell leuchtet in der düsteren Umgebung die weiße Uniform des jungen Rriegers. Heute roth, moraen todt! Jeden Tag droht ihm bei der Ronde die Kugel ei nes heimtiickischen Wegelagerers. Von dem Verkehr mit seinesgleichen völlig al-gesschnitten, ermangelt sein Dasein jeder Abwechselung. Selbst Jagd und Ritte in der allerdings wenig reizvol len Umgegend sind ausgeschlossen Zwar steht der Komman von Lnndi Kotal mit Peschawar in Me graphischer Verbindung —- doch was würde das im Ernstfalle nützen? All ein aus sich selbst angewiesen, verlassen ihn trotzdem nicht seine stohgemuthe Laune, sein guter Humor. Kenneih Vorge, Leutnant im 16. Kavalleriere Igiment, ist ein sympathischer,höchst un terhaltender und angenehmer junger Herr. Er schien ungemein erfreut, während zwölf Stunden ein anderes weißes Gesicht betrachten zu können, als sein eigenes Spiegelbild. Nicht nur Soldat ist dieser junge Osfizier — s prachentiindig, ethnologisch und tarto qraphisch aebildet, muß er sich auch diplomatisch zu betbiitiaen wissen Sein Leben ist teine Sinetnre Ständig be sindet er sich im Dienst: in der Ausbil duna seiner Leute, in der Fürsorge sür die Untergebenen, im Uebertvachen des Fort-Z und seiner Außenposten Ein sain und eintönia verstießen seine Tage und bringen stündlich neue Ueberra scbmgen Aber Arbeit und Verant nortung erhalten seine Daseinsfreu di nleit, und inmitten der trostlosten Einödr. der ertödtendenWeltabgeschie denheit bleibt er der lebenslustige, ele- » aante Guardsman von früher. Um R Uhr Abends ist Quelta ek reicht. Der Himmel hat sich umdiistert. Es schneit -— Schnee in Indien! Das Haus des tomrnandirenden Gssneralg steht inmitten freundlicher Gartenanlaaen. Hohe persische Sil berpappeln erheben sich vor derFassade. General Smith Dorien ist aus Urlaub abwesend. Sein Stellvertreter, Gene ral Pearson --— und seine liebenswür diae Gattin —«— nehmen sich meiner in giiiiger Fürsorge an. Jch wohne im Generaltommando und genieße in wel tender liinöde echt englische Gemütli lichteit »Ein japanischer Ofsizier reiste mit mir im selben Zuge.« »So, so," nickte der General. »Sie besuchen uns jetzt häufig hier an der Grenze die Japa ne: Immer und überall wollen sie lernen!" ,,Würde es Ihnen Vergnügen ma chen, meine Frau auf einer Spazier sahrt in die Umgegend zu begleiten?« Dankbar nehme ich das freundliche Anerbieten an. Jn liebenswürdigster Weise erklärt mir Mrs. Pearson die Wunder der Stadt. Quetta. noch vor wenigen Jahren eine Wildniß, wurde von heute auf morgen der Mittelpunkt einer ftarlen militärifchen Macht. Wie all-e Städte neueren Datums-, steht auch Ouetta im Zeichen langer, geradliniger und im rechten Winkel sich treuzender Straßen. Sie sind mit hohen Silber pappeln oder herrlichen Obstbiiumen bestanden· Wir fahren an dem Fort vorüber Ein irotzigeiJ Bollwerk ist dieses Wahr zcichen britischer straft. »Dort liegt Chamann,« bemerkt dieGeneralin, nach Norden zeigend, »der äußerste britische Posten an der belutschiftanifch-afgha nischen Grenze. Vor uns auf der Hö he sehen Sie die neue indifche Kriegs atademie. Auch eine der vielen segens reichen Schöpfungen Lord Kitcheners. Spielen Sie Turms-, Krietet oder Po loZ Ich dcnle. wir fahren jetzt in einen Klub; dort werden Sie ganz Quetta kennen lernen. Eine Tasse warmen Theeså wird uns gut thun.« Es geht nichts iiber die indischen Klubs. Jeder kleinste, von Europäern bewohnte Ort besitzt einen solchen. Sie bilden den Mittelpuntt gefelliger Ver einigung zu Ruhe und Erholung, zu Spiel und Sport -—-- den heimischen Herd, um den sich die Kolonie zusam menfindet ohne Unterschied des Stan des, deH Geschlechts, dies Alters. Die Rlubg auf der Hallinsel zeich nen sich durch ihre praktischen, zweit entsprechenden Einrichtungen aus. Fremde tönnen hier fast immer auf ein llutertommen, jederzeit auf leidliche Küche zu allen Etltahlzeiten rechnen. Die Bedienung ist aufmerksam, der Speise faul grofz und geräumig. Jn der Bib liothet - wo hohe, stets geöffnete Fen ster Licht und Luft Eingang gestatten —- laden bequemeArnrstiihle zu Lektüre nnd beschaulicher Betrachtung ein. Ne ben den Lotalblättern liegen die her vorragendsten europäifchen und ameri« tanischen Journale aus. Reuter-Tele gramuie werden gleich nach ihrem Ein laufen angeschlagen: ,,t5rfolgreicher Aufstieg des Grafen «-3cppelin.« Ganz Quetta umdriingt diese Nachricht. Wann wird man zu Luft die Heimreise Ullclclcll lUllllcllk Außer dein Lentburen werden Men schen und Angelegenheiten der Rolonie gewissenhast durchgefnroctien Sind iiber die Bewohner vie Ansichten ge theilt, so herrscht iilser die Oertlichleit nur eineStimme: »Quett—-. ist das öde ste Nest des- tfrdenrtinde5. Fern von allem Verkehr, ernmnqelt e-? jeglicher örtlicher Reize. sur Winter eisme Winde, isn Sommer sengenre Gluth Nur Soldaten — keine Abwechslung nicht als-— Soldaten. GeringerReit-, mäßigster Schiesisport.« Doch die der: zeitigen militärischen Verhältnisse Jn dienz verlangen die weltserne DiHlota tion, die Massenanhäusunq von Trup pen an geographisch wichtigen, durch lotale Geländeverhältnisse zur Zusam tnenziehung geeigneten Punkten. Lord Kitchener die Ehre! Er brachte die in dische Armee auf ihre heutige militäri sche Höhe, schiveiszte sie zu einem festen Ganzen zusammen « zu einer Wasse, hart und scharf genug, jeden Angriss abzuschlagen Er legte Straßen und Eisenbahnen an« leitete die Vertheidis guna der Nordwestgrenne in neue »Wi se, die, von einerCentralstation gestellt wären die Wälle des Kindutuseh heute ohne Kitchener, den englischen MoltteTX h. von König-matt