Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 29, 1909, Zweiter Theil, Image 12

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    vss ans-W Z til-li.
Zumoresle M K. v. L i n j.
, Ditor».snop hatte nach halbjäkkrig
-gqsethatigung feiner medizinischen
-
das Studium übe-r die Kvlpaps
M Bauern in Hinterpomxnern abge
fMey. Als Erttatt schwebten über
den —- durch zahlreiche Enrtiinfchuw
gen und lleine Betrügereien — ge
feisrnelten Evfahtunge zwei kurze
Zeilen: -
Sie sehen zwar äußerlicp sehr un
schuldig und nämlich aus . . .
Sin aber inwendig sehr fchlau...
So schlau, daß Doktor Knop sich
bisweilen lein Stück Fleisch gönnen
Konnte« trotzdem er kaum von dem
elenden Mieihskoägelchem auch »Hut
makschine« genannt, herunterkom, Die»
Leute krantten viel in dieser Gesund»
Aus ten moorigen Litieervieien tru-»
Hen, bald nach Mittag, die qeichäftigen
Vchimmelreiter des Nebets den Tu
phui auf ist«-Z Land. Die Leute warens
auch to aufgeklärt znr rechten Zeiti
den Arzt zu rufen. O- ja! Doktor
Knop verrichtete ihnen im ersten ro
senrothen Jdulismug ioknr noch al
lerhand Nebendienstr. Er fegte und
lüfiete die Stube —- — einmal hatte
er sogar auf das Tiimmerlsche Stöhnen
einer Bäuerin: »He Fartnls häwe bät
no de ganze Dag nitcht ne träge«« die
grunzenden Vierfiißler satt gemacht-«
Jett war diese Opfer-willigten länng
vertauscht Er hatte einsehen miissen,
sdaß die Kolpapper Bauern es aerades
zu als Schande ansahen, ihn für seine
Leistungen zu bezahlen Kein Mittel
brgelzte sie dazu. Etwa der Gerichts
voll-ziehes
«2lchberieee, wie hart-se jo fülwe
nischt ne«, wimmerten sie dem vor.
Und er mußte sich überzeuaen, daß
see darin recht hatten Zoarte eins
Geld, wurde es sofort zum Geoatter
in die nächste Stadt gethan Sie selbst
begnügten sich weiter rnii einem Stuhl
M einein Tisch. Redeie der Richter
aber- nachher ein Wort Juristendeutfch
rnit ihnen, hatten sie das bißchen
.Kantiche« gerade irgend einem »Vol
ketind« verschrieben Aber eines muß
te man ihnen lassen: Macht«-komd
waren sie nicht« Sie holten Dotter
Knop ruhig weiter. Und er. .zäl:ne
freie-sehend wutbschnaubend ließ
sich holen. Keine andere Möglichleit
gab es fiir ihn, zu seinem Gelde zu
sit-innrem als starkes Augharren und
sfehiießliches Ueberliften. Vorläufig
besaß er noch reine Uebung darin.
Aber sie würde sich schon einstellen. —
—- — Der Winter war übrigens
längst nicht so unerträglich, wie er
ihn nach dem kalten, nassen Herbst ge
siirchtei hatte. Seitdem ihm der reiche
Onkel Geheiinrath auf feine bewegli
chen Schilf-erringen bin, den herrlichen
Netzt-cis gestiftet hatte, fand er ihn
keins-the behaglich Mit bockigetlapw
tem Kragen klapperte er durch die
scharfen Winde und verordnete den
Bauern Sckrwitzturen über Schwätz
kuren... Einmal inurde ilrm sogar
etwas wie eine Anertennung zutheii.
Eine Bäuerin reichte ihm einen Korb
senit selbitsgebackenern Brot auf das
Manchem Während des ganzen
heimwegs lebte etwas wie Rührung
in ihm. Sie tafteten sich doch lang
iarn zur wahren Menschlichteit durch
wollten autmachen. Mit trakti
aem Stoß versuchte er nachher beim
Las-fee eins der schweren Brote anzu
ichneidern Aber das Messer wider
fejte sich. Eine teiaiae, säuerlich rie
chende Masse bielt sich nur mühsami
unter der braun überbactenen Augen
ieite im Zaum.
Tiefe Entdeckung rotieie den zog
baftens Rest feines Jdealiginus mit
Sturnpf und Stiel aus-. Er schwor
ihnen Rache.
Sie waren fchlau... jawth Aber
kr· würde in Zukunft noch schlauer
ern.
Der Nachmittag eines ritterlcUeni
Dezemerqu wollte sich gerade mixå
dem Abend belannl mach-n, als in?
des Doktors Hausflur Jemand mirs
lautern Pollern den Schnee von Den.
Füßen ital. ;
Der Schafjunge von Bauer Pin-d
sckxes war da. — —--- »Die Bäuerin
leide an einem großen Gefchmiir, nnd
die Sache sei sehr eilig«, leuchte er!
heraus. k
Pinsches waren die schlimmstenl
von allen. .3wei-undvierzigrral stand
ihr werther Name in des Doktors-II
Büchern. Die ersten zweimal sogar
mit der Nebenbemerkung: las-if Bitten
vier Mark sechzig Pfennig an den
Apotheke verauslagt)
DemJungen mochle wohl gesagt
sein, daß sich die Geschichte nicht so
glatt akwickeln würde denn er sperrte
den Mund weil auf als der Doktor
sofort zur Hilfe bereit erklärte
,lderit kam sogar augenscheinlich sehr
.J-a feinen Augen wenig
M ein Lä ln, als ob er sieh
langen htt
, III Du eder Dominil Klas da
-s·s, daß Dr. Knop endlich glaubte
M sslmpef Bgnern an Schlauheit
« zu ern
. set Mich die höchsle Zeit
ej- dpeeattver Eingri vorge
’ » Mtdåabedievscuern kurze
W r. W ag
- den W versammelte-r
;r Bauer mai-fette die Farbe
»F Herr Doktor so merken Sie ja
DIE nickt fein. Was haben ioir Ihnen
bleiche gethan«
Aber Dr Knorr war »to«
«Entneeder. .«,oder jagte er und
machte eine nicht mißzuoerfiehende Be
nie-gnug nach der leiir hin.
«Sie sind Ia nich so dart, Sie thun s
auch schon vor zwangigc handelte der
alte Pinsch verbittern
Der Doktor näherte sich von neuen-.
dein Ausgang
»Nicht einen Pfennig billiger.«
Da ging der Bauer mit dröhnen
den Schritten hinaus.
Zehn Minuten später steckte der
junge Arzt schmnnzelnd sein erstes
ärztliches Honornr ein.
Der Einichnitt war vorüber, ier
Verband gelegt, die Patientin einge
fchlurnmertl Der Doktor gab rnir
halt-lauter Stimme allerhand Ver-ital
tnngsmaßregeln und reichte dem
Bauern die Hand hin. Dann fah er
sich vergebens nach seinem kostbaren
Pelz um
»Hier habe ich ihn hingelegt ich
treiß es genau« sagte er endlich er
staunt
Dat wirr- fchon stimmenc meinte
der alte Pinsch gleichmiirlxig, »ich
habe ihm vlosche ein bislen kam Bit
diler using-tragen Der bat uns doch
die vierzig Mart druff geliehen.«
Der Sturm trieb draußen den lo
sen Schnee in tolleni Wirbel durch
die Lüfte. Auf den Lippen erstarrte
das Wort. vie Hand fror an der
Klinke feil. Es sniochten wohl acht
zehn Grad Kälte lein.
Dr. Knon mußte seinen Pelz Unt;
jeden Preis wiederdaben .
So wurde er denn nicht nur das
lanm angewärinte Honorar los.....
sondern noch einen Fünimarktchein
extra, den der Buoiter für die tleine
Gefälligteit beanspruchte.
Die Kolvapper Bauern hatten den
csuperlztiv fiir sich
Sie waren am ichlauftenl
Dr. Knop aber floh am nächsten
Tage mit seinem schönen Pelz zum
Onkel Geheimrath in die Großftadt.
um sich ein anderes Feld für feine
Thötiateit zu suchen.
Der den-d als Zuerst-Nek
Der Besitzer der Ireteeizarm in
Et. Teth in England war damit be
schäftigt, einen jungen Etiere in die
Etallung zu treiben« als dieser ptötz
lich wild wurde und den Farrner ans
griff. Er wurde von den Hörnern
des Thieres erfaßt und mehrere Meter
weit geschleudert. ohne sich erhebiich
zu verletzen Dann aing der Stier
ron neuern auf ibn los. Dies be
merkte der in der Nähe befindliche
Foxterrier des Farrner5. Mit wü
tbendem Gebell stürzte er sich dern
Stiere entgegen und begann ibn in
die Beine und in den Schwanz zri
beißen. Der Stier stutzte und wandte
sich feinem neuen Feinde entgegen
Doch der behende Forterrier wich ne
ichictt den Hörnerstößen aus und at
tattirte den Stier beständig von rück
wärts oder dcn der Seite, so daß die
ser sich unausgesetzt drehen und wens
den mußte und schiießlich ermüdet den
Kampf aufgab und davontrolltr. Tern
Farrner aber war durch feinen Hund
das Leben gerettet worden.
-——-—.
Ae Köche see sites-h
Wenn das Nationalgesiihl heute auf
allen Gebieten siegreich ist —- eines
’ gibt es doch, das seinem Einflusse ver
ischlossen scheint. Das ist das Bereich
ider französischen Küche. Dieses Reich
I
war, ist und bleibt sranzösische Do
rniinr. Ein Franzose steht der Küche
des deutschen Kaisers vor, ein anderer
der Leopolds von Betgien, und ebenso
sind es Franzosen, die fiir die Ernäh
rung König Eduardis des Siebenten
und des Zaren sorgen. König Alpbons
von Spanien bat sich soeben aus Pa
ris einen neuen Küchenchef mitge
bracht; es ist kein Geringerer als here
Marechal, der bisherige Küchenches
des Jockeytlubs, einer der gefeiertken
Kochtiinstler des modernen Paris.
Diese herrschaft der Franzosen iiber
die feine Küche ist ja schon recht alt
Als Wellington Napoleon bei Mater
loo geschlagen hatte. genoß er am
Abend ein sranzösisches Diner, zube
reitet von einein französischen Koch
« Das war die Revanche Frankreichs!
Die atmet-Use Enkelin Leu-ist«
des Sechzehnte
starb, dem ,,Petit Bleu« zufolge, vie
ser Tage in Delft im Alter von 74
Jahren. Es handelt sich um vie ein-—
zige lebende Tochter des Spandauer
Uhrmachers Naundorss der sich 1816
für einen Sohn Ludwig’s XVL aus
gab, und als solcher von König Wil
helm ll. der Niederlande anerkannt
worden war. Naundorff starb 1845
in Dem. Sein Gras-nein nagt die(
Aufschrift: »Ludwig XVIL König!
von Frankreich und Navarra, Herzagz
»der Narmandie". Seine jeyt verstor-!
bene Tochter, die angeblich Ludwia
XVI. aussallend ähnlich war, nannte
sich Prinzessm Auguste Maria There
sia von Daneben. »
Ih- M M es helfe- III-.
Arzt-. »Nun, haben Sie meinen
Rath befolgt und gestern Abend ein
Gtas gut emsgebrautes Dappelbier ge
teuåräensx Ich
ien : « hab’ halt keins a -
treiben können in der Nachbarschng
nnd da hab' ich daftie d e ei Mai ge
Mkihes Gier M«
ff fAe W sei sein«-.
Daß jeder Mensch einen »geheizten
Ofen« in sieh umberträgt, disrtite nicht
vielen bekannt sein. Tag verhält sich
nämlich wie folgt: So lange das Le
ben dauert, besitzt unser Körper eine
Blutmärme non 28 Grad Reaunntr
oder 8712 Grad Celfius, die sich den
verschiedensten Außentemperaturen ge
genüber noli-kommen gleich-i hält. so
daß das-? Blut der Tropenbewohner
u:n nichts ärmer ists als das der Po
larmenscteen Diese unsere Blut
oder Lebenswärme wird innerhalb
unseres Organismus erzeugt durch
chemisch- Voraänge, näinkiclz durch
die Verbindung und Verbrennung
von Körperbeitarrdtbeilen mit dein
aus der Luft eingeathmeten Sauer:
stoss, Koblenstoss und Wasserftosif.
Die Grundbeftandtkeile der meisten
Stoffe, auch der Nahrungsstosig ver
brennen mit Sauerstoss zu Kohlen
siiure und Wasser. wobei Wärme er
zenat wird. Es ift nachgewiesen daß
curcb soiche Mrbrennunasoorgäniqe
innerhalb des Körpers qennn ebenso
viel Wärme erzeugt wird, :!s wenn
dieselben Elemente außerbaib des
Körpers verbrannt werden. Wir bei-s
zen also gewissermaßen unsern Hör-.
er mit Brennstoifem die als Rad-:
runq eingenommen und durch die;
i Verdauung in Bestandtheile des Blu
tes verwandelt werden. Durch geeig
nete Speifuna «unieres Ostens« bei
entsprechender Sauerstoffaufubr tann
bald mehr. bald weniger Wärme er
zeugt werden: die notdtoendiae Rest
auiiruna erfolgt durch Wörmeadgabe
an unsere Umgebung, namentlich die
Luft. und durch Verduniiung des
liebersckiusses durch Haut und Luna
gen. So oerdunftet beispielsweis
ein Erwachsener an einem Rubetag
Jst Grainm Waisen dagegen an
einem Tage anstrengend-er Arbeit
2000 Gramm, d. b. vier Pfuin WIT
ier. Dier genaue Vertucbes ift er
mittelt, daß ein Erwachsener obne
besondere Körperarbeit tönlieb durch
schnittlich so viel Wärme an seines-Ei
Urngebuna nbgiebd also auch in sich
erzeugt, als erforderlichift, um2q
Millionen Gramm Wasser um 1 Grad
Gelt-ins zu erwärmen Da man die
Wörmecienge, die nöthig ist. 1
Gransen Wasser um l Grad Celfiue
zu erwärmen eine »Wörmeeinbeit«
oder «Cslorie« nennt, so werden also
von dem erwachsenen Menschen täg
lich iin Durchschnitt 21-i»-Niil1ionen
Colorien entwickelt. Bei körperlicher
Arbeit wird noch bedeutend mehr
Wärme erzeugt, beziehungsweise abge
geben. — Der so seltsam klingende
Ausspruch, daß jeder Mensch seinen
eigenen Ofen in sich selbst umher
triigt. hat also seine volle Berech
tigung.
sue M Jahre user-see freies "
Vor dem Stoaisgekicht von Oaxals
in Mexilo ist nun endlich ein großer
Prozeß beendet worden. der nicht me
niget als 340 Jahre lang die Ge
richtshöfe beschäftigte, zwei Städte in
Litteree Feindschaft sich befehden liefz
und endlich, da alle Rechtsmiltel et
fchöpsft und cille Jnsianzen in An
sprach genommen sind, sein Ende fin
det. Der Streit entstand aus Grenz
angelegenheiten mischen den Städten
Yodoroine und Nnnno; beide Gemein
den besassen Ansprüche aus e.nen Nei
chen Landstrich, und die hieraus ent
stehenden Konflikte hoben schon vor
der Befreiung Mexiios den spanischen
Kolonialoetichien viel Arbeit bereitet
Die Bewohner der beiden Gemeinden
stehen sich mich seit allershec als blu
tige Etbfeinve qegeniiisen und mein
als einmal wurde dieser Haß mit den
Waffen in der Hand befriedigt Nun
ist die Grenze definitiv tegulitt, die
Stelle wird durch ein Denkmal bes
zeichnet werden und zum eefien Mal
seit 340 Jahren werden die beiden
feindlichen Gemeinden zu einem fest
lichen Friedenkschmaus sich vereinigen.
Rette seit-« über dte Zukunft der
Jena«
Die berühmte Sängerin deren
Stimme die Welt fo gern lauscht, hat
sich jetzt auch als Prophetin vernehmen
lassen. Frau Melba ist kürzlich in
London iiber die Fraue· wag aus der
Frau in hundert Jahren geworden
sein wird, ii·terdiewt worden und hat«
« vhrse eine Setunde zu schwanken, sol:
—
aenlseg Lraiel verkündet: »Jn hundert
Jahren wird sich die Frau einer schier
unbegrenzten Freiheit zu erfreuen ha«
ben, die sie aber ihren höuslichen
Pflichten am allerwenigsten abspenstig
machen dürfte. Denn der Mann wird
der Wohlthat eines traulichen heimg
immer weniger entrathen tönnen.!
Wenn der Mann, um Geld zu ma-!
chen, den ganzen Tag aus den Beinen
gewesen und des Abends abgehetzt nach
Hause kommt, ist der beruhigende
Friede des heimi eine unerläßliche
Vorbedingung seines Wohlbefindens.
Das begreifen die Frauen dpn heute
noch nicht zur Genüge, in einem Jahr
hundert wird diese zwingende Wahr
heit aber Allen zum Bewußtsein ge
kommen sein, da fie dann zweifellos
die Dinge mit helliiugigerem Verständ
nis betrachten werden, als ei heute
gemeinhin der Fall ist. Ob die
Schönheit der Frau sich weiter erhöhen
wird, ob sie das höchst-naß der Schön
heitientwicklung bereits erreicht hat's
Ich halte daffir, das die Frauen im
nächst-u Jsbtltvvdett hübsches fein
werden alt unsere Schönen von heute,
Ue M WITH fis- lebt- lasen
können- Die Intelligenz der Frauen
wird sich demnach Hgnd in Hand mit
ihm Schönheit entwicfeim die sich ver
feinem und durchgeiftigen wird. DI
Ivnksäiche Autliy wird in Zukunft der
Heiijgenschkin der Schönheit verklä:
ken. Und die bist-sinnigen Moden
von heutzutage werden eines seligen
Todes steck-ein«
Also vie singend-« Pythia, deren
Wert freilich wenig-: Bedeutung hat
at-: riet Zank-erklang ihrer Kehle.
ZIFOe theseeemeet
Wie ein indifcher Theaterdirettor in
Benares teirre«.Landsleute sum Thea
terbeiuch einladet« ist recht ergöslich
auf einem auf Seide gedruckten An
tiindigungozettel zu lesen: « . . . Das
Strich das ich für Euch gewählt habe,
ist dem deriidenten »Otdello« des
Shereiveare entnommen. es wird Euch
gefallen ich leiste dafür jede Bürg
lchoir Besonders lente ich Eure Aut
niertsarnteit arrf die Szene des Dur
bar mit ihrer Unmasse von Fackeltriis
gern. alle in mächtigen Kleidern.
Nord schöner ist vielleilzt die Dtchuni
arlniienr. wo ein langbärtiger from
mer Mann dem Monde entsteigt,
ohne daß der in den Dlchungeln ja
gende Otbello den gottessiirchtigen
Greis- bemertt. Bald darauf, werdet
Jhr unter einer Gartenbrücle wirkli
ches Wasser leben, dessen melodisches
Rieseln das Echo des Waldes wetten
wird, wo bunte Vögel laute Kurzweil
treiben. Süß ist Vogelgefang. aber
knoch silßer die Stimme des Weibes,
deren Gesang den Rhtdtlunus edler
Bemeaungen begleitet. Seer lustig ist
dag- Bild der den Strorrr durch
lchwirnrnenden zwei Affen, deren jeder
ein Vitndel Wäsche auf dem Rücken
trägt «- der Mit-her sucht sie schwim
mend zu erreichen » darum heißt die
teo Intermezzo auch die Mascher
izene Zum Beschluß tornnren die
traaiieden Momente, die, das muß ich
Euch sagen lehr stark finde der wü
rdende chello nähert sich rnit diantern
Degen dem Bette der Desdernonen de
ren rührendes Flehen Euch das Herz
zerreißen wird. Ein ichrnerzlicheö
Schauspiel besonders der langem
dauernde Todestampf rnit seinem von
Seufzern unterbrochenen Röcheln
Diesem Schauspiel-folgt die lornische
Szene »Gut-nun und Munyan« und
noch manches andere. was Euch über
rafchen wird. Vetcheidene Preise.«
Ctu der-.
ManövertagS —- Eine Kolonne Jn
snnterie zieht in Marschordnung, Ge
wehr aus Schulter, durch das stille
norddeutsche Durs. Die lauten, takt
MZsigkn Tritte der niigelbeschlagenen
Schuhe aus dein holperigen Stein
pslaster lassen den alten Heinrich Sies
sen. der mit dem Umgrnden des die
an die Straße vorspringenden Stückes
Land beschäftigt ist, von seiner Arbeit
nnfdlicken. Dssenen Mundes steht er
und starrt mit verwunderten Augen
ans die aprbseiziehenden Soldaten. de
reI Heime im Sonnenschein blitzen
Und als ihin gar ein paar überniiithige
Gesellen freundlich zunicten, da zieht
der Alte seine Mütze rprn Kons, macht
eine Verbeugung, soweit sie ihm bei
seinem steifen Niiclen möglich ist, und
lacht iider das ganze Gesicht. Und
nun grinst und griiszt die ganze Ko
lonne, und Heinrich lucht und verbeugt
sich und grüßt wieder. «- Lange noch
schaut er der Truvve nach, bis sie hin-:
ter dein nahen Wald seinen Blinens
entschwindet Dann wendet er sich
seiner Arbeit wieder zu. —-— Raum eine;
halbe Stunde später sprengen sechs?
husaren in ihren schmucken grünen
Stöcken aus seurisjen Rossen die Dars-—
straße herab und halten dicht var dein
Alten. Der Führer der Patrouilln
ein Unterossizier, reitet einen Schritt
vor: »He, guter Freund könnt Jhr
an's nicht sagen, ob hier eine Trupve
Jnsanterie vorbeigeloknmen ist?«
heinrich bleibt stumm und zuckt, statt
zu antworten, die Achseln. Wie eins
Blih war es durch das Gehirn desi
Alten gezuckt: die wollten den Jnsans
teristen noch: das nnren welche vonLl
Feinde. denen durfte er aus leinenl
Fall etwas sagen. Ter Unterossizier’
wird ungeduldig: »Zum DonnerweiH
ter, Mann, Ihr iönnt uns doch sagen. :
ob hier Jnsanterie durchgezogen ist
oder nicht!« Dabei rückt der Gaul des
Unterossiziers in bedroblicher Weise
vor. heimickk aber retirirt nnd späht
nach einer Gelegenheit zur Flucht.
Die versperrt ihm des Unterosiizier,
indem er aus den Acker bis zu dem
Alten reitet: und, ärgerlich über des
Alten närrisches Gebt-han« donnert
;er nochmals: «Mann. seid doch ge
Ischeit und sagt, ob Jnsanterie hier
idurehgelommen ist« Aengstlich duckt
Isich heinrich unter dem grimmigen
Gesicht des heiseren; dann aber saht
er einen verzweifelten Muth und
schlägt stolz mit der Faust aus die
breite Brust: »Me, herr, un wenn Ji
mi op de Stelle hier dodsteten wallt,
ii sesge et nied. il biin tin Vater
londsverriitherl«
Meter-ist«
Loben, preisen spät und sriih
Willst die Wahrheit Das —
Jeder stimmt Die sitt
Aber sagen willst Du sie
M in’s Mit —- —
Mc Dich nichtl
Bestätigt
»Dein-man man beim Wein;virtl« Bessekk Unmitka so sen-m- Weäkie?"
»Und ob!... Wenn er ja exnmaä von few-Im exists-U Wein trinkt, m
dreht et stw vorher im-» daan man thn Gesi : nicht fix-NR
Dte sie-unter see Phantasie-.
Der Phonograph iit leine Erfin-v
dung des 19. Jahrhunderte-, schon
vorher hat der menschliche Erfin
dungsgeist ve«rsucht, die Menschen
stimme mechanisch zu reproduriren.
In einen- im 18. Jahrhundert erschie
nenen Buche, der berühmten Abhand
lung Antonio Rivarols iider die Uni
versatinte der tranzösiichen Sprache
findet sich in dem «Journal des De
bato'« der interessante Passag: «Unter
den Händen eines Franzosen hat die
Bronze gesprochen. und die Unsterb
lichleit. welche die Bücher unserer
Sprache verleihen. gibt ein ietditthäs
tig sich bewegenden Kunstwerk ihrem
Klange." Rivarol erzählt dann oon
den «iprechenden Lörien«, die der
Abbe Miral soeben erfunden habe·
»Es sind zwei bronzsrne Kopie. die
sprechen und ganze Sätze heriaaen.
Sie sind lehr groß und ihre Stimme
übermenschlich. Der große Künstler,
der sie aniertigte, ging davon aus-,
daß die Sprache einem Blasinitrip
ment gleiche, dessen Klappen im
Munde liegen. Seine Köpfe sprechen
in zwei Registern Das erite ist ein
aninder. der nur tseitimmte Sätze
giebt. das zweite Register enthält alle
Silden der iranzöiiichen Sprache, die
nach einem sinnreichen. nur dem Er
finder belannteannitern auf eine
lleine Anzahl reduzirt worden« Mit
Enthusiasmus malt Rivarol aus« wie
durch diese wunderbare Erfindung
auch Fremde den Wohllaut und die
Schönheit französischer Dichtung ge
nießen dürfen. Aber den Erfinder
und ieine Erfinduna verfolgte das
Mißgeschick. Die Reaierung lehnte
den Antan der »sprechenden Köpfe«
ab und in einer Stunde des Miß
muthes zertrümmerte der Abbe Miral
fein Wert. Er starb im Jahre 1789
in größter Armuth
its-fideiker
Herr Uzum Beitier): »Alle Sie und
Ihre Familie hatten schon immer
Pech?-«
Bettler: »Ja lieber Herr, wir ionnv
ten anfangen was wir wollten« wir
wurden immer erwifchi.
Ver-spat
Diener: »Wir niiissen auf unserer
but sein, gnii’ Herr « bei dem Rola
nialwaarenhändler nebenan ist diese
Nacht eingebrochen worden«
’ herr: »Ja in meinem Kisichen fehl
ien diesen Morgen auch schon wieder
zwei Zigcieren
Tet Eis-liche.
Iris die Uhr, die du gestern ge
funden hast« mußt du abgeben hier
steht die Innonee in der Zeitung.a
Da steht doch bloße «Dee ehrliche
Finder wird gebeten. Damit kann ich
doch nicht gemeint sein!' ,
Schlau
Ein Steolch isi in den Keller eines
keiannies Weinhändlees eingelseosj
chen, wird aber envischt und zur Llnsl
zeige gebracht. j
Richter: »Wie kamen Sie dazu,
in den Weiniellek einzubrechen?« i
Angeliaaiett »Da-her Gerichte-how
Ich ging da in der Nähe vorbei s—1
aus einmal strömte mit ein so Löst-J
licher Geruch in die Nase -—— so pi »
lant, so pticlelnd, so sinnosewitkend
-—- ich lannte mich nicht melsp minnt-!
ten — —-«
Mögen »Ich zielfe die Klage zu-.
tück!· l
Lebensgenusses-. «
Alter Soldat: »Mit find in meinem
Leben oftmals die blauen Bohnen um
die Ohren geflogen.«
Alter Sei-anspielen »O, mir noch
ganz andere Feiichlel«
Oele-herzes
Dienstmädchen: «Ach," entschuldigen
Sie, gnädlge staut in ver Zeitung
stand, daß ein Mädchen verlangt
wied; ist das vielleicht richtig?«
»Nein, das wird wohl aus der an
deren Seite sein; ich mache Inst alles
selbet.« f
»Ich. das wäre ja gerade so was
- sse sächs«
Beim Was sen-Ismen.
Jüngling iieht eingebildei): »Mein
Fkäulem. ich Zieh-e Sie uns-thus«
Fräulein: »Ja....diks wird auch
so bieiben.«
Wirst-res- -
Herr fzum Droicheniutickzetst »Min
nen Ae aber auch rasch sitt-ka
.Na. Sie brauchen bloß mal den
Bucht-alter von Heinrva ece Co. zu
frage-h der im in Amerika ist TM
k kais ich zur Bahn qeiahten, me et mit
- det Nase ausgerückt iii!'
Genick
Fremder iim Miit-ärmer Hei-beifa
äsaus fragt. etktxximi ist«-et disie an
aiaubiickzen Quaniixöten Bier. die pet
titgt werde-« seinen Tischuachhaemt
»Ja, fasqu Sie mit, mein Beim-. wa
rum trinken die Legi- biet gen so
Eviel Bier? Da wird ja jede Viertei
snmde ein Faß IstspeitunienF
i »Ja, mei« lieber Here, wissen SI
zdas g'iei;ietzi· zpeåi i’ die leeren Bier
i iaßi zum Fällen kranckzenP
Ascesi-send
91.: »Die Müllers heben schon recht
pie- nech i» sdek Ecke gehst-e sie innen
aber doch immer treu und ieii zusam
enen."
B.: »Nein Wunder-, THIS P ech döii
sie eben so ieit zusammen«
Its der stie- slien Zeit.
Adjuiank »Herr Maja-, tvir wüs
ien vie Fahne abhoien3«
Wort »F was, ivozn sollen wir
denn mit dem ganzen Bataillon nach
dem Lappen rennen« noch dazu bei
dem Samt-erler! Da, Junge. lyjii du
einen Groschen, gelf zu meiner Frau
nnd laß dir die Fahne wisset-ein«
Wiesen«-.
Herr: »Na, lieber Freund, hnii du
dir en Weihnachten auch eine Guts
geleistei?«
Juni-et Mienan lenit einein Blick
auf fein liebes Weibchen: »Und was
fär eines«
Glücklicher muss-nd
Dame lzum Kapitiim der von iei
nein Aeiienthii unter den Menschen
iressern etziilJiiit »Und wie entginceen
Sie dern graiisizen Schicksal, vers-reift
zniwerdenk
»Sie-r durch Zufall meine Müdig
ste. vie Frau des häupilings hatte
nämlich ihr Kochbuch verlegi!«
Schsieeise Sitaris-.
»Sie verkehren in der Familie des
isommerzienrath haben Sie ein-a
»erniiba-fie Absichten?«
; »Gott —- ja: rnii der Mit ileren bin
ich le gui wie periodi. Verliebi bin
i ich allerdings in dieF ilnsssiu aber die
Jene-see werde ich wein dein-then min
en
clr Ieh!
»Ich hörte, Sie haben Ihre Gattin,
als sie noch ein junges Mädchen war,
mit eigener Lebensaefabr vom Tode
des Ertrinleng gereiter?«
»Das stimmt«
»Den-en Sie die Medaille dafür be
kunntean
) »Nein, ein — Kreuz.«
Er siehe tiefer-.
Freund: »Ich finde es wiellich nett
von Deiner Frau, daß fee Dir kann
Geburt-sage echten Astrachaniikrviar
beschert hat«
. »Das findest Du so; ich lehe aber
riefen Das ist nämlich nicht-e weiter
»als eine Anspielung auf das Allm
ichamJackeL das sie wünichi."
Unser-festen
I Richter (zutn Gauner): »Sie waren
Ug- Srunde in- der Wohnung des ar
men Teufels und rasslen Alles use-rn
rnen, was er il durch dies re er
worben. bat ch da in nen gar
nichts geregw .
- Gauner: »O ja, hungert hab' ich
·lrlegtl« .
Imme- sue-«
Dereliive ldee einen Gauner er-4
wilchr, als et rle einein lenen
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