Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, January 01, 1909, Zweiter Theil, Image 16

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    Nie-r- Abenteuer-.
das-preu- vpu sedkpig Sek
phan.
Topas lebt nicht!« sagten sämmt
titse Gntinachbcrn oon Herrn , r
bittend Weidenscaufer aus sechs i
ien irn Umkreifr.
da»Ist-ins lebt nicht!« sagte ochen,
rsf Kutschen und ieten.
rrfchn tsliichin
was lebt nicht!" sagte Frau
Truges-todt aus KleinsSchwanebech
Ae wMitthktseonft so leicht über nichts mehr
mcs lebte aber doch und zwar ganz
schreiend und es war gar tein ,,«es
fondern eine »fre« — die lleine dicke
Use nämlich, die bei Weil-ensuri
fet- nach zehnjähin Ehe einpasssirt
— Herr Fer nand Weidens
taufer konnte es ar nicht fassen,
das ihm das heißersehnte Glück, Va
ter nnd Papa zu heißen, nun doch»
noch sutheil geworden war. Er wagte;
es kaum, das runde, rofige Ge
Miit-schen in der Wiege mit seinen
m·l«ich umfangreichen
Liindenngs anzua a,ssen und obwohl rau
reugebrodt wiederholt chert
satte. die Mieze sei ein »eklig ftram
um Kerl«, hinderte ihn das keines
wegs, fein Töchtern-en oon vornher
ein fiir ein äußerst zartes, gebrech
tiches Wesen zu halten, dessen kost
bare Gesundheit garnicht forasältig
genug behiitet werden könne
« Daß ein Arzt erst in dem nächsten,
eme Wegstunde entfernten Städtchen
Zu baden war, beunrunigte ihn ganz
ungemein; sein Erst-es war daher, sich
Itfsehedene dickleibige Bücher
Oliche Kranienpflege« , »Erfte
lfe bei Unglücksfällen« , »Was thue
tch bis der Arzt kommt?« —- sowie
etg eichene hausapothete für vier
Es Mrt anzuschaffen, sehr um
r seiner Gattin, die das ld
weit lieber in einem hellt-lau ausge
fiitterten ,Mofeslörbchen« angelegt
Ists-. l
-i- A- - n- -
Wllkllllllch Bellen-b - Ueusccuugrn
Miezes standen fortan unter der
lle darer gedruckter
. abgeben Ließ sie einmal zehn Mi
nuten lang ihre kräftige Stimme er
tönen, dann befürchtete .rr Wei
benslauser, sie lönnte ich einen
Bruch schreien; schlief sie die ganze
Macht durch —- lvas ab und zu auch
ber Fall war ———, so argwöhnte er
eine Stirnrnbandlähmung
Mr sie besonders aus elrth und
Edel. dann hielt sie der besorgte Papa
As
·r »sieberbast erregt«, und spielte sie
«n re Zeit vor sich hin, dann sagte
er cher zu seiner rau:
Zwischen die ·eze ist so merk
viivdig still! Da steckt was!«
Un und für sich hätte man diese
Eber oße Aengstlichkeit ja nun als
Wie Wulst-P bezeich
Ieu sinnen, aber here Weidenslau
set M ein Mann, der alles ra
ste-stell betrieb.
Eines schönen Tages lam er aus
der Stadt mit einem riesigen Packet
rück, bei dessen Anblick sigch Frau
rthaö Züge holdseli, destillirten
»Ach, wie lieb, - änne — du
hast mir was msitgebracht!«
Jndeß, je kleiner die Umbüllung
wurde, desio größer wurden ihre
Ingen. Schließlich hielt sie ein Bün
del verschieden langer, glänzender
Stabe in der Hand.
»Ja, Ferdinand, was ist denn
Irdi«
mZerlegliiarr. biegsame Aluminium
Schienen, Bert·hchen.«
·Zerlegbare, biegs————ja, wo
gu willst du denn dies«
»Für Miezr. liebes Kind. Sieb
mal, wie furchtbar leicht lann es
passirem daß sie stillt, sich einen Arm
bricht — ein Arzt ist nicht in der
Nähe —- wie beruhigend, wenn man
Insolche Sachen gleich im Hause
»Aber Mann! Mieze kann ja noch
garnicht lausenl«
»Na, dann bleibt es eben für
später. So was läßt sich doch aus
hebenl Und allerhand Kleinigkeiten,
die sie jetzt schon gebrauchen kann,
habe ich ja auch mitgebracht —- einen
Cisbeutel fiir hals und Kopf, einen
Tropfenzähley eine Binde aus Ge
fundheitöslanell rnit Schwammsilz
aus Summiboden ——· ——«
rau Berti-a traten die Tbränen
is Augen.
, rdinand —- du lieber Gatt! Du
tax doch nicht« daß Miezchen so
zs mal gebra n könntest Das —
. finde ich irelt sündbast «—·;
a — —« i
«Jetzt wurde over Ver-r Unmeng
laufer kraybürstig
»Ja, ja! So sind vie Weiber! Im
mer Gefühlsduselei — blos keine Lo
giU Natürlich wünsche ich nicht, daß
wir Verwendung für die Sachen ha
ben, aber es ist doch möglich, nicht
wahr, es ist doch mögli ? Und ein
MAY-Kegel ist mehrda rittlx als
cis jung —- s i meine
Manns und damit basea!«
Diese Mein-In bestätigte er in
der Folge and ge ndlichst durch Un
qu der verschiedensten Gegenstände
sie fännnflich dem Laden des Herrn
It- MM, ·scmdagist, Chtrnrg
Ist Mit-je Anstalt, ent
Mtes nnd bei Frau Berti-a je
l als-Moses Gut-Jeden her
strick-.
Ihrr —- —— merkwürdi? War ei
m Wie-et ausersrsentl kräftige
Wes-p- ssss Wes-: W
e s um ngen
—- W Web ntd ein
-— W is III-e eins-n di
Mist-n bekam sie — sie stürzte auch
nie von einer Leiter oder freiere die
Finger in die behende Milch. DU
en und Schnupr kannte sie nur
dem Namen nach — kurzurn, Deren
Weidenslausers so wundes-voll Mal-E
tische, chirurgifche Vilfitruppen hat
ten niemals Gelegenheit, sich zu be-:
thätigen, unsd wurden schließlich mit
lamtnt der Kiste, die sie barg, auf
den Boden elli, unsd hat Wei
sdenölaufer F ieb in einem Anfall
von Gal nhumor mit Lackfarbe da
rauf: « isezes Aussteuer.«
.E«tns, zwei, drei, im Sauseschritt
Läuft die Zeit, wir laufen mit.'«
Mieze war jest frei-zehn, und Frau
Treu ebrodt, vie aus alter Anhäng
lichlett immer noch mit heranlarm
wenn sie in der Umgebun dienstlich
Izu thun hatte, nsickie stets glehr wohl
gefällig bei ihrem Anblick.
.N’ proz-ers Mädchen, Madame
Weidenzlaufetl Jch half das gleich ge
sagt, als ich ihr zum ersten Mal ins
Badetvasser hatte!«
Aber Mieze besaß außer ihren tör
perlichen Vorzügen auch noch die bei
weitem höher zu bewerthende Eigen
schaft, ganz hervorragend mitth
fchafllich tüchtig zu fein, und als bei
Onkel Gebhardt in Raulielswalde die
»Mamsell« es mit dem Rheumatismuse
kriegte, erbat er sich turzerhand die
Fläc- Of ein paar Wochen zur Aus
1 e.
Zwar tonnten Weidenslanfers das
Mädel gerade jetzt in der Ernte ei
gentlich kaum entbehren, aber was
thut man schließlich nicht einem al
ten Erbontel zu Liebe!
Nun befand sie sich schon tnapv
einen Monat in Raulickswaldex die
Mamsell begann langsam wieder ge
brauchssähig zu werden, und der Tag
von Miezens Abreise war bereits
festgesetzt, als bei Weidenslausers ein
bisher noch nicht dagewesenes Ereig
niß stattfand
Der Depeschenbote brachte näm
lich ein Telegrarnm.
Derr Weidenölauser nahm esJ
drehte, besah es, beroch es, drehte es
um« seufzte, besah es noch einmal
Fand genau und öffnete es dann vor
tchttg
CI war aus Raulicksrvalde, Post
Trautenau, und erhielt nichts weiter
als die Worte:
«Sorsort tornmen Gebhardt.
Mit wantenden Knieen ging Herr
Weidenflaufer zu seiner grau in die
Milchtammer und legte e Deoesche
in die Schüssel mit saurer Sohne
,Siehst du, da hast visit Jth ist
etwas pas-sitt — etwas Schreckliches!
Weshalb haben wir die Mieze auch
sortgelassenl Und hier war alles so
schön soorbereitet — —- —«
Seine Stimme brach, aber er nahm
sich energisch zusammen.
« den kleinen handiosser.
Bertha, und laß die Kiste vom Boden
holen — ich will sie mitnehmen
Denn von Rausckswalde haben sie
auch gute zwei Stunden bis zum
Arzt« und wer weiß, ob er nicht ge
rade über Land ist!«
Frau Bertha erklärte das zwar tür
Blödsinn und glaubte überhaupt nicht
recht an ein Unglück, aber das störte
Herrn Weidenslauser nicht weiter
Er fuhr mitsarnrnt der Kiste ab
und landete trauriger Ahnungen voll
in TrautenaiL
hinter dein kleinen Stationsge
häude stampften schon die Reinlich
toalder Bronnen —- er ließ sein Ge
piick aufhueten und schwang sich zu
Onkel Gebhardt aus den Bock.
Der begrüßte ihn mit kräftigem
händedruck und besah sich höchlichst
verwundert die Kiste, die mit der
Ausscheist nach oben stand.
»Sag mal —- tvieso hast du denn
das da leich mitgebrachti Wustest
du denn chon -——?«
herr Weidenstauser nieste beküm
meet.
»Ju. Sei-darin —ich hab mir-g ge
dacht. Weshalb solltest du auch sonst
depeschirt habeni Aber seht sag’ mir
nur, tote und Do ift ei denn eigentlich
passirtk
»Deine Reiten!« erwiderte Geb
hardt und nahm die unruhi en Pferde
tiirzer. »Sieh mal, mir · die Ge
schichte wirklich seht Kasus-schm
aber immer mit konnte i doch nicht,
um aus upassen. Und au rdein habe
ich den Fuchs doch schon so lage, tin-d
er hat stets einen so ruhigen ndruet
aetnacht——-.«« ·«—·
(
4
»Ist er Denn gen-eure- stagce wer
denslaufer dazwischen.
»Gescheut? Ja natürlich· Sonst
hätte die Geschichte wohl kaum pas
.stren tönnen!« Gebhardt schimm
» selte, was der betrübte Vater seht un
» pagend von ihm fand.
« e fah im Geiste seine Mieze am
Boden, von dem scheuean Fuchs ab
geworfen, womöglich mit den Hufen
geschlagen — —- —.
«Schscecklich, schrecklich!« stöhnte er
und wischte sich den Augstschweiß von
sdet Stirn
Onkel Gebt-am sah ihn von der
Seite au.
»Wa, erime nur nicht KoteagifchL
betet-eben hättest tm das ··det doch
m müsseuk
«het9ebeu!« jammerte here Wei
den-haßt nnd wette tut-leis des Ou
1els M »Ist es denn Lo- denkst
du denn, daß et schon so ——-I«
»Is, das kommt darauf au!« mein
«-.k»i«-s-W Ess- M «
U V sus- 3 -
Ist schuer auch seicht fs beimes
zsxiwsssgs«- W
» MHUMFZOIUF
’ i
sein Kind verlieren —- so jung —- se
W ·- — —« i
pa Weiden-unser zoq ein Ta-;
schenkt-Ei Wien-te sich g. M
; drückte es an seine übeeqaellenden
: Angen.
- Aber pl« lieh saht et so wild in
die Höhe, as hätte et sich auf Vet
selssent ausa eine gliihende hetdpiatte
gest
Denn eine frische Stimme hatte
»Hallo« gerufen. und da —- aus der
Bank unter der Eiche, da saß etwas
—- etwas helles, Mondes —- seht
stand es aus, tam näher —- —— —
»Dam« brüllte Weidenslau
sprang wie ein Besessener vom a
gen ab und- htelt das Blonde in sei
nen Atmen
«Mieze, meine Mezet'
«P-apa mein lieber Papa!«
Na, Gesellschaft —- — aussteigen
—- aufsteigen! Die Biesiet stehen nies
mehrt« tief Onkel Gebbakdt unge
mtiAlset es möchte noch einer mit!«
sagte Mieze ließ den Vater los und
wintte nach der Eiche zu.
Da iam ein jangee, nettet Mann
zum Vorschein. dessen sparte-wet
btanntes Gesicht ziemlich verlegen
aussah.
Mieze faßte ihn bei der Hand.
»Da ist er Papa!«
:Wee?« fragte Den Weit-riskan
fet.
»Na. Reinhokd Fuchs, mein Bräu
tigam! Hat dir denn Onkel Gedhardt
nicht erzählt?« —
«Wat ja nicht nöthig« Miezt Vli
ter hatte schon so’n Adnirnus gehabt
—- -die Aussteuertiste hat er gleich
mitgebracht!«
Wiese sah die Kiste an, dann den
Onkel, dann den Papa «- und dann
sing sie so fürchterlich an zu lackh
daß die Braunen mit einem lHaar s
Durchgehen Striegt hätten.
Und Papa Weidenslauser that das
Beste. was er in diesem Falle thun
konnte —- er lachte mit, daß ihm die
hellen Thriinen über die Backen lie
fen« umarmte Mieze. umarmte Herrn
Fuchs, der sich sehr zu einem so fide
len Schwiegervater freute, stieg aus
den Bock und wollte auch den Onkel
Gebdardt umarmen. Es gelang in
desz nicht« denn der stieß ihn mit dein
Peitschenstiel in die Seite.
«Ferdinand, ich glaube beinahe, bei
dir ist irgendwo eine Schraube losl«
Die Depesche aber, die Frau Wei
denslaufer noch an demselben Abend
bekam, und die ossenbar die Einwir
kung der Verlobungsboiole verrieth,
lautete:
»Mutter, es war ein Schwieger
stchm ein Glück, daß ich die Aus
steuer-Kiste mit hatte!«
semt dte fide seht.
Die gewaltigen Erschiitterungen, »
denen unsere alte Mutter Erde
von Zeit zu Zeit ausgesetzt ist.,
zeitigen häufig auch eine Reihe von -
seltsamen Begleiterscheinungen über
die die moderne Erdbebenifforschungf
eine Fülle von Material zusammenge- «
bracht hat.
Bei fast allen größeren Erdbeben
öffnet sich der Boden und es bilden
sich tiefe Spalten, die ost viele Fuß
breit sind; so hat man im Jahre 1783
bei dem Erdbeden in Calabrien zwei
solcher Spalten von mehr als hundert
Fuß Breite und zweihundert Fuß Tie
se beobachtet Mnschem Thiere, Häu
fer und selbst Boote sind durch diese
Spaltunaen der Erde in die Tiefe ge
rissen worden
Es ist vorgelommen, daß bei der
Flucht vor einem Erdbeben Leute von
der Erde aufgenommen wurden, die
sich sofort wieder über ihnen schloß.
Nach einem Erdbeben im Dorfe San
Antonio aus den Philippinen fand
ein Vater später beim Graben den zer
rnalrnten Körper seines-findet Manch
mal brechen aus der Erde giftige
Dampfe, lochendes Wasser oder Flam
men hervor. So wurden in Jamaita
Leute, die in die Erdspalten gefallen
waren, von tochendem Wasser wieder
nach oben gespült. Jn Sizilien ström
t- 1692 Salzwasser hervor. An der
Küste Neuseelands wurden 1855 die
Fische getösdtei. Während des Erdbe
bens von Jamaita starben 3000 Per
sonen infolge der unerträglichenSeüwo
feldünfte, die aus dem Boden strömten
und bei Berührung mit Flammen zu
brennen anfingen. Manchmal bricht
aus diesenSpalten ein intensives röth
liches Licht. Als Lissabon durch ein
Erdbeben zerstört wurde, zeigten sich —
auf den Seen Europas und Ameritas
sehr große Bellen.
Die The-ist trocknete 1158 während·
eines Erdbebens aus, so daß man
trocknen Fußes hindurchgeän lonnte.
Die warmen Quellen in pli i
Böhmen tochten während des rdbes
beut in Lissabon über; dann wurden
sie schlammtz seiten eine Minute ans
nnd n rothen M in
ans. geraume Zeit später fl en
sie wieder wie W. sei-m -
gen nnd fließen oft über, W
omähssichthmulss
M « U des W M in
Wiss is IM der M
satte W list U
MM Messde sit-Es III
sei der gewaltisencruptipn desin
latau auf der gleichnamigen fel zwi
fchen Sumatra und Jada un den san
ihr hervorgerafenen Erdbeden im Zu
gufi IM, die an 75,000 Menfchen
vernichteten, verfanl ein T il von
Kralatam Die Wirtin-g dieer Erd
beben wurde bis nach Nordamerika
verspürt.
Jm Innern der Erde fühlt man die
Stöße fetten. Berderbenbringende
Erddeden smd in Bergwerlen kaum be
merkbar. Die Geschwindigkeit der
Stöße ift am Anfang am höchsten und «
nimmt allmählich ad.
Gebäude« und andere Gegenstände,
die durch Crddeden zerstört werden,
fallen in ganz bestimmter Weise. Ein
haus fällt immer nach der Seite, die
die meisten Thüren und nfter hat.
Mauern, die im rechten W ntel zu der
Richtung des Stoßes stehen, werden
ftärter als die parallel dazu verlaufen
den Mauern mitgenommen; Wenn
Mauern rifsig werden, geht der Riß
immer über möglichst vielThiiren und
Fenster.
Leichtere Gegenstände werden ebenso
umgerissen wie schwerere. So berich
tet Mallet, daß während eines Erdm
bens in Neapel mehrere riesige Heu
schober umgerissen wurden. -
Arn besten leisten häuser mit flachen
Dächern« die breit und niedrig und
deren obere Mauern leicht sind, den
Erdstößen Widerstand. Es gibt auch
in Südamerita «Erdbebenlarnpen«, die
so gebaut sind. daß sie ausgehen, wenn
sie umgeworsen werden«
Jn Südatnerita, das Erdbeben be
sonders häusig ausgesetzt ist, haben
oorsichtige Leute an derThiir »Erdbe
benröcte« hängen, deren Taschen das
Nöthigste siir eine im Freien zu ver
bringende Nacht enthalten. Oben aus
Hügeln ist die Bewegung nicht so start
wie imThaL Jn Südamerita gibt es
Landstriche, die, während das ganze
Land schwer unter Erdstäszen leidet,
unberührt bleiben; diese Gegenden
nennt man »Erdbebenbrtitten", der
Stoß geht darunter sort wie das Was
ser unter einer Brücke.
Auch in Japan ist man an Erdb»
ben derart gewöhnt, daß man die Kon
struttion der häuser danach einrichtet.
Den kleinen, niedlichen Dolzhäuschen
rnit ihren Padiersenstern und Schiedes
thüren vermag einErooeben nicht viel
anzuhaben. Und wenn sie über den
hausen geworfen werden, so sind sie
bald wieder aufgerichtet.
Ein am Anter liegendes Schiss
empfindet die Stöße durch die Nucke
bei Antertaues. Die Besahung eines
Kriegsschisses in Yotohama glaubte,
das Schiff wäre ausgelausen, so hestig
waren die durch das Tau geleiteten
Erdstöszr. Schiffe, die achtzig Meilen
vom Lande entfernt aus See waren.
fühlten die Stöße wie eine Reihe bläh
lich einsallender Geschosse. Jrn Jahre
1716 brachen Masten und Tautvert an
Bord der Schisse im Busen von Piuo
in Peru, obwohl eine Störung des
Wassers nicht sichtbar war; in anderen
Fällen sind Kanonen von Deck ge
sprungen und Schisse mittendurch ge
borsten.
Bei Crvttosen treten oft hol-Wellen ·
Inf, die gewöhnlich dem Stoß voraus
zehen. Bei dem Erdbeben in St.Tbo
mas trat das Waffer vor dem erften
Erdftoß zurück; nach dem zweiten lebt
te es mit solcher Gewalt zurück, daß
Das Schiff Monogabela auf demTroct:
sen lag. Jn demselben Jahre blieb ein
anderes ameritanifches Schiff in Arica
in Cbile eineViertelmeile landeinwiirts
liegen. Bei dem Erdbeben in Jamaita
zog sich das Meer mehr als eine Meile
Zurück, in Piseo fogar zwei Meilen,
und tebrte erft nach drei Stunden wie
der zurück. Die größte danach ein
tretende Springfluth war 210 Fuß
hoch, sie wurde 1737 beobachtet.
Auf dem Lande werden feftftebende
Körper, wie Grabsteine, Obelisten,
Schotnfteine usw« durch Erdftöße oft
in drehende Bewegung gebracht, wiibs
oend Baumreiben danach Zickzacklinien
bilden. Wenn man wöbrend eines
Erdbebens die gerade Strecke eines
Eifenbabngeleifes ansieht, kann man
die Schwingungen deutlich beobachten.
Sie nähern sich in etfchrectender
Schnell« teit in der Form von Kurven
its den gchienen Diefe fehen wie eine
Riefenfchlange aus, die bin- und her
fchwmät, und ein Zug erfcheint wie
eine sich bewegende Raupe, bis er abge
worfen wird.
Faft alle Länder der Erde sind mebe
oder weniger von Erdbeben heimge
sucht worden, mit alleiniger-Ausnahme
des eurobäifchen Mißmut-O in dein z
man noch niemals ein Erdbeben ton- «
ftatiren konnte.
Dust-nd
hausirer (an dem Bierteller):
«’n Paar solide Dosentriiger gefällig?«
Ehernonn (dern die gestrenge Ehe
kislfte zuzwinkert): »Ich brauche
erne.«
hausirert «Dcnn vielleicht ’n Paar
für die gnädise Its-P
sich-Web
Professor «Seheu Sie. die geheim
nisvolle-r Beziehungen der Zahlen
zu einander sind oft wunderbar!
Wenn ich zum Beispiel das Datum
meiner Geburt mit meiner Telephon
nuinrner many-listing so ergibt die
Quadratwurzel aus dieser Sohl, ver
mindert mn das Alter meiner Schwie
germutter, genau meine « herumm
tw«
Ue NM des Mii.
Denn M utern Dtner ans selber
nrtn Tabiett d kleinen ngeschlisses
nen KriMliiser nnle n, in denen
das warme Soldge eines edlen alten
Kognals aufleuchten dann wird es
schwer, zu glauben. daß dieses töstlichr
Getränl nur bittere Rath n. der Ber
zweislung franzdstscher Weinbauern
Iseine Entstehung verdankt. Denn in
s der Charente, wo heute der Kognati
handel der Ruhm und die wichtigsteErs
werbequelle des Landes bilden, war
vor 800 Jahren noch die Gewinnung
von Wein die Nichtbeschäftigung und
der Wein der Charente mit seinem sei
nen priclelnden Ges muck. den man
heute nur noch als uriosität in den
Keller-n der Liebhaber findet, war in
England, Schottland nnd in den nor
dischen Reichen hochberühmt und sehr
begehrt. Damals wurden die Acker
bauer u. Landwirthe den Traditionen
der Väter untreu, auch see begannen
mit dem Anbau von Reben. und zu
Beginn des 16. Jahrhunderts tvar in
der Charente bereits eine derartige
Uebekprodnltion von Wein eingetreten,
daß dieVorriitlx dieNachssrage um das
Vierfache übertrafsen; die Preise san-I
len, der Wein ward so billi , daß es
nicht lohnte, die thenren Fässer dafür
aufzuwenden; namenloses Elend, Not
u. Armut-h ließen nicht lange auf sich
warten und bald stand das ganzeLand
vor dem Rnin Es war im Jahre
li;30, als ein einheimischer Chemiiet
den Vorschlag machte, die Unmengen
werthlosea Weines doch nach einem
griechischen Destillationsverfahren in
Branntwein umzuwandeln, und mit
diesem Gedanken beginnt der Ruhmes-«
lanf des Kognats. In turzer Zeit
ward der von den holländischen szis
schenhändlern »Brandtviin« getauste
Kognat weit berühmt, und besonders
in England nnd den Norden eroberte
er im raschen Siegeslaui alle Kellerz
Aus England tamen auch. dreiviertei
Jahrhundert später, die Männer-, de
ren Namen noch deute in den Firmen.
der größten und berühmtesten Kot-nat
hauser weiterteben. 1715 tarn ein jun
ger Mann von der normannischen Jn
Hi Jersey nach Kognat Er hieß
« ohn Martell und bescheiden suchte er
bei dein bereits bestehenden Log-tat
hause Augier eine Anstellung als Kor
respondent. Die Derren Augier wer
den die Sparsarnteit« mit der sie da
mals den jungen Stellensuchenden ab
wiesen, später bedauert haben,denn mit
bescheidenen Mitteln versuchte er nun
aus eiaene Faust Kvanat zu vertausen,
und aus diesen Ansängen entwickelte
sah das heute toeltberiihmte Haus
Martell Fe- Co. Der junge Englander
wußte die holländischen Zwisxbenhönds
ter auszuschattem verschickte seine
Waare dirett nach England, u. als 40
Zetthre später ein zweiter Brite, Richard
nnessb, der jüngere Sohn eines tri
schen Ritters Bemeser nach Cognac
sam, zählte das haus Martell zu den
blühendsten der Charente. Rasch wuß
te der junge Hennessu den teischen
Martt siir den Iognat zu erobern, und
von dieser ’ it an beginnt der Sieges
laus des C rente-Branntweins über
die Erde.
five seinrdtlsse Ahnfrau des
des-essen Ostsee-C
Man weiß bereits, daß der deutsche
Kaiser den Admiral Colingny unter
seine Ahnen zählt. Weniger betannt
ist es, daß er auch eine sranzösische
Ahnfrau hat, deren Namen neben
Colingny den Einschlag des französi
schen Blutes in die Adern der hohen
zollern verrieth. Jn seiner Dotter
dessertation iiber »Die Ehen in der al
ten französischen Gesellschaft« weist sie
der historiter Berrin folgendermaßen
nach: Eleonore Deömiers war die
Tochter des protestantischen Edelman
nei Alexander Desmiers, Deren v.
Olbreuse, aus Posten. Sie folgte
ihrem Vater nach Deutschland und
heirathete hier den von ihrer Schön
heit und Klugheit- eingenommenen
Herzog von Telle, Bruder des Kur
siirsten von hannooer. Jhre Tochter
vermählte steh nach dem Tode ihres
ersten Gatten August Friedrich von
Wolsenhiittel 1682 in zweiter Ehe
mit ihrem Vetter Geer Ludwig, dein
J
ältesten Sohne des Kutfiltsten Itnß
August von nassen ver IM sei
nem Vater olgte nnd 1714 nti
Georg I. den Thron Englands be
stieg. Ihre Tochter war Sophie Do
totdea von hannovet, die Gemahlin
des zweiten Königs von Preußen,
Friedrich Wilhelm l» und Mutter
Friedrichs Il. und des Prinzen Au
gust Wilhelm, des Vaters König Frie
pdkich Wilhelms U. Von hier aus ist
»der genealogische»»Stam-nbaum jedem
jbetannt
J
T
L
III-sc IOIIMQ
sei allen Kulturvöltern des klassi
schen Alterthunis war die blonde
Schönheit bevorzugt Daß bei den
Hellenen »Hu-nd« das Jdeal der
Frauenschönheit war bezeugt schon
die Mhthologie. Die Nymphen wa
ren blond, goldhaarig die Grazien,
Apheodite, die Schaumgeborene, war
blond. Das Urtheil des Paris ward
von dem ganzen tlassischen Zeitalter
bestätigt. Ein einziges goldblondei
haar der Jsolde um den Jliigel ei
ner Schwalbe geschlungen, erweate
Tristant Liebe and entfesselte die Lei
denschaft des alten Königs Marte
Auch die großen italienischen Dichter
des Mittelalters verherrlichten die
Blonden in ihren unsterdlichen Ge
sängen. Die Beatrice des Dante und
Tasse-s Armida waren blond, die
schöne Eleonore von Este lieh der leh
teren Form und Farbe. Philipp der
Gute, Herzog von Baraund, hat sei
ner blonden Gemahlin zu Ehren den
Orden des goldenen Vlieszes gestistet.
Die entzückenden Frauentöpse Tizians
hatten dlonde haare von gerade-Irr
prächtigern Farbentone, dem gepriese
nen «Tizianblond«. Auch die herr
lichen Frauengeitalten des Paolo Be
ronese, Giorgino, Tintoretto, und
Palma Vecchio waren blond. Das
blonde haar war besonders auch in
Venedig hochgeschiiht, die schönste
Frau ihrer Zeit war eine blonde dene
tianische Gräsin, genannt »Es Bien
dina« Andere berühmte Blondinen
waren Lucrezia Borgia,·die liebliche
Johanna von Aragonien, Anna von
Oesterreich, Marie von Baueon
Auch Agnes Sorel, die Freundin
Karl Vil. von Frankreich, Diana
von Poitiers, Gabriele d’Eftrees und
Maria Stuart hatten blonde haarr.
Von der schönen Ninon de Hände-,
die noch in ihrem siebzigsten Jahre
die Männerwelt entzückte, wird er
zählt, daß ihr reiches haar wie ge
svonnenes Gold glänzte. Jn der ger
manischen Mhthologie sind die blon
den Menschen Kinder Wotanb, Kin
der der Sonne, während die brünetten
von Alben abstammen Das schim
mernde und siiminetnde haar, sei es
roth-. gold- oder aschblond, hat und
hatte stets magnetische Anziehungss
trost.
»
Q.
Ins-lich
A.: «Wissen Sie, herr Müller. Sie
sollten immer so schreiben, daß es oueh
der gewöhnliche, nnwissende Mann
verstehen lonnl«
B.: »Jo, welcher Theil meiner Ar
beit ist Jhnen denn unverständlich?«
Immer derselbe
A. (zum Archäologen« der sich mit
einem ziemlich beiohrten Fräulein
oerlobt hat): »Wie all ist eigentlich
Deine Brauli«
-Archiiologe: »Noch den neuester
Forschungen Zweiunddreißig«
Its-e sites , .
Köchin (zur Gniidigen): »Wan
Sie nicht die Kündigung, die Sie mit
wegen meinem Schoß gegeben haben,
zurücktrehmens Es niiyl Sie nämlich
gar nichts, dem gesällt es in dem
hause so gut, daß er sich einoch meine
Nachfolgerin anschossen wird!«
Fiir eine große Sache muß mon el
tvas von der Vernunft erwarten, mehr
von der össentlichen Meinung und al
les von der Zeit.
sit-ists somit -
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Töchtekxeichek Vater (be"tm Mittagessen): »Das schmeckt ja ganz meet
wiltdigI Da bebt Ihr wieder mindestens vier verschiedene Auffassungeuzus ,
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