Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 18, 1908, Zweiter Theil, Image 12

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    sagmømchvszmx
Seine erste Natur.
« Es konnte einem leid thun. Sein
, W. schmu- Gesicht zkigte um die
Æwiukel jene kleinen und großen
Zika, die auf Noth, Entbehrung
M noch manch-s andere deuten.
thutfp feist tiefsiegendety listig blin
kendes Augen. Er war erst 31
W alt, aber man würde ihn unbe
Tiust siik einen Bierziget halten. Wie
a Mk der Ansatz-baut sich befand
Ih sum natiitlich unt seinen Ober
st. In einiger Entfernung fah
es ani, ati trüge et ein fett, seht
dunkles Spotthemd und nichts dat
iiber, itgt man ihm näher, so entdeckte
Mu, daß et ein Jacket «ä Mich«
bis oben an den Hals zugeknöpt und
unter den Kragen einen Schlsps ge
bunden dotie, dessen Enden tokett
Zier die W html-fielen. Wahr
sssknkich mußte das J-ackett, Weste
nd Hund erfejen und et trug nichts,
nichts —datmjtet. «
VII-is Unaeuagrer, sete nennen
sich ArtifL was bedeutet das? —- An
gele Det bedeutet. det ich zum Fluch
feboren bin und zeitlebens ville Hun
ger und Elend an noch doppelt fo
dille Prügel aussestanden habe. So
weit ich Jurist-denken kann, bade ick
von meine Mittter have jelriegt; denn
haben rnir die Lehrer un meine Mut
ier zusammen feschlagen un denn trat
een dritter Mann hinzu, zu dem ich
»Vater« sagen mußte, der et aber nich;
var-. Der hat et denn een bislen zu
bunt jemacht, bis ick ihm wegjeloofen
bin. —- Votsisendeu Sie baden ge
wiß keine scköne Jugend gehabt, aber
ich habe mä nicht erfahren. wovor-.
Sie ßch bis jeit ernährt haben. —
I ll.: Als ick 12 Jahre alt war,
at ick nrit uf die Jahrmarkte zie
hen ten frinrnasiische Kunststück ina
Qenx denn wurde rnir det deijebracht,
vie rnan drennendet Wera un eenen
Deien rundes-binden muß. un davon
sprec- ick noch hite so heiser. Jn die
M Jahre habe ick Ratten abjericht
In bin damit in die Kneipen ruinie
gcen un ist kann sagen, det diese
re nielie Seesiehl haben, als die
Menschen «— Vor-L: Es mag Ihnen
reibt traurig ergangen sein« aber Sie
essen sich doch ehrlich halten müssen.
I seht is so vielen Leuten schlecht
— Inneli Wen Hist nich iebel,
here Präsident wer noch nie eenen
richtigen hnnaer jehatt hat, ick meene
Wn hunger, det man eenen Hund um
fein Futter beneidet, der —- na, ick
still lieber nischt faaen.
Koth Nsmi bedenken Sie aber
incl. Sie sind bereits zweimal we
g Diebstahll vor-bestraft, wenn es
im vorliegenden Falle nun nicht
nur Unterichlagusnk, sondern wieder
um Wahl handelte, so hätten Sie
Zuchthaujstrafe zu gewärti n. Js
will Ihnen gern glauben, da Sie sich
stets rn bitter-sitt Noth befunden ha
ben and deshalb die früheren Fälle
kurz erwärmen, damit die herren
Wen auch einen Einblick gewin
nen. Also zunächst im Jahre 1888—
eine Woche Gefängnis Eine im
Keller wohnende Plötterin hatte ein
Plätteisen welches zu heiß geworden
me, ans die Schwelle nach der Stra
Ie zu ge,stellt Sie gingen vorüber
Wien gesich schnell, nahmen das Eisen
an P und versuchten es in der Rach
iar chaft zu vertausen. Sie müssen
mit einräumen, daß eine bedeutende
Frechheit dazu gehört Sonst sagt
man in der Regel von einein Diebe,
er läßt nichts liegen, es müßte denn
glühendei Eisen sein, und Sie san en
gleich mit solchen Sachen an. —- n
geiLx Det Ding hatte ick gefunden un
ick wollte et eijentlich nach de Pollezei
bringen Da tras ick unnetwejens
eene kleene Frau, die iit fragte ob sie
et loofen wollte Jet sage ihr aber
jleielk sie solle et nicht anfassen, et
späte noch leert-— Butsu AberMann
Mben Sie doch bei der Wahrheit
sMnSFiee deckst-Ist Zog-ge finden,
Denn n n. —
quekL: Nu ja, I riiunie et ja in. —
Both Wie weit es denn mit dem
weiten Diebstahl? —- Angellx Yet
war vtotz mein Ordnungs-nun Ja
komme eenen Nachmittag in eene
Kneipe rin, wo jrade leen Mensch
drin is. Dicht an die Dbiere hängt
een Abreißtalender un ick sehe, det;
da noch der zehnte dranfteht, obgleich
wir schon den elften hatten. So net
liederlichen Kellner, denke iet, un fasse
n nn will een Blatt herunterteißen «
et fasse aber woll mehrere Blätter un
det janze Ding seht runter. Det in
diesen monrentanen Oojenblick jerade
der Wirth kam, war mein persönliches
M —- Vorsz Ader Angeklagter,
können Sie sich denn gar nicht dazu
gar-einem die Wahrheit zu sagen?
s Lügen scheint Ihnen zur zweiten
Natur eworden zu fein. —- Angekl
Rey nee n wollte ick et ja, aber wot
Ists so war, der nie nich die
Ochs-it sagte, un mein Vater über
Maus war. der sagte immer:
Mist-i werten lassen. Un wenn
bei't Wer lauen die Kehle
WI, fo dbu Du immer, al
W et ists Stück iehsri.« Dadurch
is einar Meist-i zur ersten Natur
sit-LU- Uekdie set te unt dem
, könnten Sie ein? —
.Det verliebt sich — Miit-:
II erkklen Sie mal. —- An
he an genen fckpeenen
die Month-keck als
sen ins niger Muts rennt-et un
ob its nich een page Mi
Wd Ausdehnan will,
»- . »Hm
alleene bei die Masche-se stehe, denke
Eck: Sollst doch doch mal entsteigen
ob Du wocl runtersiiM Also ick
llettere us den Sitpunkt rief un trete
erst so mit det eene nn denn mit det
andere Been un ehe ick neir versehe,
tann ick et und bin schon een Ende
weit weg. Mit eetvrn Male höre ick.
det sie hinter mir Halt! halt! rufen
und ick w: li doch halten verstehedet
aber nich, trete in meine Ietlegenheit
immer schneller vorwärts. Jck habe
immer zu den ollen Bii el nach rück
wärts sei-seitab aber eii nich. Zu
letzt bin ick an eene Straße-kecke je
tidpt und sie baden mir jetriiegt und
mir jämmerlich verharren —- Betst
Und das nennen Sie ein Geständnis-?
— Angeli Ja räume ia in, det ick
damit durchbrennen wollte. —Vors.:
Warum erzählen Sie uns denn dies
Lin-Hex — Angeli Jst hatte mir det
nu rnal so zurecht jelegt «
Der Gerichtshof erkennt noch dem(
Antrage des Staatsanwalts aus 2«
) Monate Gefängniß. Der Verurtdeiltel
l
lchluchszt derzzerreißend und vergießt
Ströme von Thränen
Einer der Schössem ein dicker alter
Herr, wird augenscheinlich von Rüh
H tuna ergriffen. Er flüstert dern Vor
lsiienden etwas zu Dieser nickt nnd
sagt zum Gerichtsdieneu Ehr-ein
je, Sie den Angeklagte-i in’sBrra«t
zzinnsner. einer der beeren Sei-Z
will ihn sprechenf —Der Augen-rate
tonmrt nach wenigen Augenblicken
wieder heraus. .Ein Tbriinlein
hängt ihm an der bleichen Wang’.«
Ader er lächelt weich-nist. Leichien
Schritts geht er durch den Wandel
gena. Ver dem Portal zündet er sich
eine Cigarrette an, steigt m eine
Droschte und feil-ei davon. Er mag
dem alten deren wohl eine recht rüh
rende Geschichte vorgelogen haben. ·
Seine erste Natur! l
Der Meeren-steter de- suen
per-en
Zu dem schweren Schiifzufamrnens
fioß im Oasen von Christiania werd
von dort geschrieben: Bei der Kata
strophe hat sich. wie Augen«-staut be
richten. eine rührende Szene ereignet.
Eine junge Dame, die Passa ier an
Bord des Dame-fees elagot«
gewesen war, klammerte siech, dem
Untergehen nahe, in Todesangst an
einen alten Herrn, der einen Ret
tungsgürtel umqele l hatte. Der
alte here entledigte ich, als et die
verzweifelten Versuche der jungen
Dame, dem Tode zu entge en, merk
te, des Rettungsgiirtels, n er der
jungen Dame mit den Worten über
reichte: »He sind jung· ich hin ali!
Soll einer von ans M sterben,
fo ift ei am besten. wenn ich unter
gehe.« Die junge Dame wurde bald
darauf von einem Ihinzutornmenden
Kahn geborgen. Der alte Herr da
gegen wurde von den Tauchern als
Leiche ans Land gebracht — Die
zur Klarfiellung der Schutt-frage er
folgten Zeugenvernehmungen haben
zu dem Ergebniß geführt, daß nicht,
wie vielfach angenommen wurde, ein
Kellnet. sondern der Führer des
Dampffchiffes »Baeitelagot' selbst,
Kapitiin Haufen, am Ruder des ver
unglückten Schiffes stand· als fich
das Unglück ereigneir. Die Ursache
des Unglück ifi zweifellos hauptsäch
lich darin zu suchen, daß »He-etwa
goi' keine Laternen führte. Wie alle
Zeugen angegeben haben, hat der
«Baeklela«aot« erst eine halbe Mi
nute, bevor der Zufammenftoß mit
der .Göteborg« erfolgte, Warnung-Z
sißnale gegeben.
samt-ou lie see-kreis.
an der Rubrit »Bor hundert Jah
ren« druckt das Pariser Journal des
Dei-ais vom 30. Juli folgende Nach
richt aus dem Blatt vorn 23. Juli
1808 ab: »Man baut rnit gutem Er
folg im Gersdepartement die Baum
wollftauve und die Akt von Joica.
Zahlreiche Grunder dieses-Depar
tements haben sich dieser interessanten
Kultur zugewandt. Sie ernten schon
zum Theil die Frucht ihrer Arbeit und
Sorgfalt.« Es war dies nicht der
einzige Versuch, die Baumwolle in
Südirantreich heimisch zu machen,
aber er mißlana, wie alle früheren
vorn Mittelalter an. Nur in Süd
fpanien, wo die Mauren neben den
dortigen Früchten und Nuhpflanzen
eine ganze Reihe subtropischer Arten
mit Erfolg bauten. gelang auch de
Baumwolllultur, ohne jemals indeß
einen namhaften Faktor in der Land-(
wirthschaft zu bilden. Mit der Ver-«
treibuna der Moriseos vor dreihun-’
;dert Jahren hörten diese Kulturen
IIW teilhat-G mit ihrer
dort auf und der schon begonnene
Niedergang Spaniens wurde be-.
ichleunigt.
Des suchen der Dosen
Die Mode des Cigarettenraucheni
Päi Ame-»F »T« MMTZE
M CI
IX Fortschritte. Daß sanken der
iexotisretie sdie Iaäaiärdschen teilst-:
m ern
und den b weinte-unsern desto-chit
nen Lippen entfchweben lassen, hätte
san noch vor wer-i i de -
feinen englischen OWNER-Ists un:
ni« lich gehalten. Fett wird dieses
uspiel ganz alltäglich, und eine
eleaaste Londoner Firma vertaqu
Wo Prozent Damen-Eisenketten mehr
is diesem Jahre als im dort en. Die
Bärte-in von Spanien hat eigne große
M
sei-e episooe aus dee Magd
rnngszeit Kolbergs 1807.
In der Ray-: des kleinen Ostsee
stiidtchens Kolberg befindet sich ein
E Berg, der schon seit 1807 den Kanten
I «Wolssderg« führt. Es war zur Zeit
k derBelagerung IM, als die Franzo
T sen oon der Umgebung Kolbergs aus
die Stadt mit einem Kugelregen til-ers »
I schüttete-, daß es silr Jedermann eine»
« Unmöglichkeit war, sich vor die Tit-M
der atten Festung zu wagen, wenn er
nicht sosort mit ein paar blauen Boh
nen Bekanntschaft machen wollte. Zu
der damaligen Zeit wohnte aus dein
sogenannten »Wolssberg« eine alte
Frau in trauter Einsamkeit. die sich
ihr kümmerlichen Dasein dort-Wahr
sagen leistete Lin einem Abend, ej
war zur Zeit der Belagerung klopften
mehrere Leute und begehrten Einlaß.
Da die Frau wußte, das-, dies nur
Franzosen sein tönnten, öffnete P
vorerst nicht, wurde aber durch wie
derholtes starkes Klopfen dazu
zwangen. Vor ihr stand, so erst
xnan sich. ein französischer General
mit einigen Dssizieren, und vertan te
in barschern Tone dariiber Austun t,
wo sich die geheimen unterirdischen
Gänge befinden, welche in die Festung
führen. Da es der alten Frau er
klärlich war, dass. wenn der General
mit seinen Soldaten in die Festung
dringen würde, die Stadt sich mal
nicht mehr oertheidigen konnte, ant
wortete sie dem General, er möge sich
seine aeheinren Gänge selbst suchen,
toenn er glaube, daß solche vorhanden
seien. Der General lief-, sich jedoch
rurch diese Reden-net von seinem
Entschluß nicht abdringen, sondern
drohte mit Erscktießem wenn sie sei
nene Befehle nicht unbedingt Folge
leiste. Durch diese Drohung einge
schitchtertz sagte die altejrarh Ldas
Mit Im lvlllzsrk Wllg exmne uau Irr
bereit wäre. diesen zu zeigen. Sie
machte hierbei aber zur Bedingung
daß ihre brei hunde, die sich utn den
Berg herunrtunrmeiten, sie begleiten
müßten. Der General erklärte sichs
hiermit einverstanden und nachdem
die nöthigen Fackeln angezündet wa
ren. traten snie alte Fran, der General
und einige von seinen Ofiizieren die
Wanderunq an. Es sei hierbei be
rnertt, Paß unterirdische Gänge sieh
auch heute noch iibee die aanze Stadt
erstrecken, nur sind die meisten Ein
und AusgängY jedenfalls aus polizei
liche Anordnung zugemauert worden«
Einer von drei Hunden, genannt
»Dann-, ging voran, und nach-Um
man ungefähr eine Stunde sich neith
sern den Wen gebahnt hatte, schlug
der eben genannte bund ein ichnellei
Tempo an. io daß die anderen ihm
iannr folgen konnten. Er gel
daher seirla eine halbe Stunde irii r
am Ausgana an als die anderen· Der
Ausgana befand sieh gerade im Hans-.
des ehemaligen Kornrrrandanten der
Festung, Joachim Nettelbeet. und, so
bald »Paras· hier eintraf, nahm ihm
ein Un erossizier »Staat« den um den
halt gewielelten Zettel ab, worauf er
nun Zu seiner Bestiirzunn die solgens
den Worte las
»Jch fiihre gerade durch diesen
Gang einen französischen General,
nebst einigen Ossizieren in hie Festung
und bitte dringend dieselben gefan
genzunehrnen.«
Kann-» daß der Unterafsizier diese
Zeilen gelesen hatte, stürmte er auch
schon mit dem hunde ben-. Aus-ganze
zu, der sich im Hinterhaule bean ,
nnd gerade fest gelangten alle ins
Freie. Der General, der nun merkte,
daß es ihm an den Kragen ging und
er schließlich seine Kühnheit mit dem
Leben bezahlen müsse, wvllle schleu
nigst Kehrt machen. doch vertrat iben
die alte Frau mit dem dunde »Besten«
den Weg, lo daß er wohl oder übel
bleiben mußte. «
Durch den großen Lärm kamen nun
einiae Berti-ewiger Kolbergi in das
Nettelbetlbauz, und nun besann dort
ein Gemesei. Der Unterossizier hatte
den französischen General sfaßh und
beide ranqen ungefähr eine halbe
Stunde, odne daß es dem einen oder "
andern gelang Sieger zu werden.
Dann ermattete der General, so daß
es dem Unteroffizier schließlich glückte,
den hole des Franzosen zu umspan
nen und ihn zu erwürgen. Durch die
aroße Anstrenguna konnte der Deut
sche seine hönde nicht wieder von dein
Halse des Generssls los betonsrnery da
allem Anschein nach ein Starrtrampf
ihm dies unmöglich mochte. Aber
lurze Zeit daron löste sich der
Krampf, und der Unterofiizier wurde
von allen Bürgern lebhaft begrüßt
nnd von allen Seiten beglückwünscht.
Die Offizieke und Begleiter des fran
zösilcken Generalt baden hierbei alle
ihr Leben lassen müsset-. Die alte
Frau wurde zrun Kotnmandanten
Rettelbeck befohlen, der ihr unter herz
lichen Worten den Dank der Bürger
aussprechen ließ, daß iie die Stadt
ifsåltberq von einer großen Gefahr be
r e.
heute ist der genannte Berg schon
dein Berti-Ida nahan lange wird es
nicht Inebr da,uern dann wird auch
dieses Vorlommniß wieder vergessen
werden« -
It der Mit-titu
Sie haben da eisn such im Schau
fes-Her liesent Die Kunst, in vier Wo
chen nszch w lernen’!« «
wohl! Hier ift es, mein er!'«·1
Dei nuape w sich und gismtl
K einer schen Stunde).
Mit-w können Sie aber
« see ou m m sammt m
unmiseu stfeu
In der Sommers-seit in der das
künstliche Eis so vielen Erquickung
und Kühlung spendet, ist es interes
sant, dem Alter diesetErsindung nach
zuspüren. die qenriss allgemein Er eine
Errungenschaft der neuesten « it ge
»balten wird. Professor Kluae theilt
indessen in einem Anssaß seines vor
Kurzem erscheienen Buches .Bunte
. Blätter« eine Stelle aus einem Werte
König Alsreds bei Großen mit, die
beweist, daß bie Verstellung des Hinsi
tichen Eises schon vor mehr ais 1000
Jahren bekannt war. Dein König
hatte nämlich ein weitgereistet Mann
aus Schleswig berichtet: »Bei den
Estlren aibt es einen Cian, der Kälte?
erzeugen kann; sie tönnen deswe en;
die Todten lange liegen lassen, o neJ
daß sie Verwesen, weil man tiinstlieheI
Kälte über sie bringt. Seht man zweil
Eimer voll Wasser oder Bier bin, so
bringen diese Leute es fertig, daß der
eine sriert, einerlei, ob es Sommer
oder Winter ist« Der angelsiichsische
König nahm dieseMittbetlunq in seine
Ueberseßnng der Weltgeschichte des
Orosius aus« die er gegen Ende des
neunten Jahrhunderts vollendete.
Doch blieb diese Kunstfertigkeit der
fernen Estben den Völkern Europas
lange Zeit-ein Geheimniß, und erst
von dem Morgenlande EEier ist die
Fabrikation künstlichen Eises seit vern
Iri. Jahrhundert bekannter geworden
Reisenbe jener Zeit berichten aus der
Türkei, daß der Sultan und seine
Paschaci große Eisgruben angelegt
haben, aus denen sie jährlich bedeu
tende Gewinnste bis zu 80.000 Gul
den sieben. »Dieser Eisgruben«« er
zählt Satonron Schweigger in seinem
Reiseberiebt von 1587, «bat es viel
um die Stadt her, gegen Galata. irn
freien Felbe, da hat ei weite, tiese
Gruben, titarlibez ein« bölzern Hütten
I gemacht m: da nnd veivnoeke Jena-s
- neu dazu bestellt, «Schneefchauflet, die
den Schnee zur Winterszeit ausschüti
, ten in die Gruben; drin wird es als
dann zu Eis, der-selbige iiiget man zu
großen Stücken, daß ein Roß an
zweien zu tragen hat« Solche Kun
de galt fiir ein Wunder des Orients,
das wohl auch ein Großer des Abend
landei bisweilen nachabmen mochte.
Die herstelle-tm künstlichen Eises im
großen ist bei uns freilich erst nach
Etsindunq dazu geeigneter Maschinen
vor nicht allzulanget Zeit begonnen
worden.
its-ff se- Tod me- Lebe-.
Ueber einen oerzweifelten Kampf
mit einem Leoparden in Deutsch
Siidwestafrita berichtet die Deutsch
Siidwestafritanisclp Zeitung: Als der
Sohn des Farmers Dixory heinrich
Dis-am in Utib, am Morgen des 12.
Ostuni seine aufgestellten Fallen ab
suchte, fehlte eine von ihnen. Die
Spuren deuteten auf einen Leopan
den bin, der in der Nacht in das
Eisen gerathen sein mußte und mit
idm das Weite gesucht hatte. Beglei
tet von einem Eingeborenen nahm
der junge Mann alsbald die Verfol
gung aus. Nach reichlich einer
Stunde war man dem in die Berge
gefliichteten Räuber nat-e gekommen
und betam ibn schuß recht· Die
erste Kugel ging leider chi, und be
vor der Schuhe sein Gen-e r wieder
zu laden vermochte, war ie große
Rate heran. Nur ein rascher Sei
tensprung vermochte Rettung zu
bringen, dabei glitt der junge Dixon
aber aus und stürzte bin. Im Nu
hatte sich das Raubthier mit einem
Saße aus ibn geworfen, und et ent
spann sich zwischen Leoparv und
Mensch ein entsehlickser Kampf aus
Leben und Tod. Endlich faßte der
vor Schreck lange Zeit dastebende
Eingeborene wieder Muth. er ergriff
das Gewehr, lud es und versuchte
betangutommem Dixon selbst ge
lang ei, die Mündung-des Laufs an
den Kopf des Leopar n zu brinigem
Der Eingeborene sab dies und dr ate
los. Der Schus- toar sofort tot-tüch
Der iunge Diron batte bei dem
Kampf sebr schwere Verlegungen da
bongetragerk
,—..----— -
them Im that-rieth
Nachdem man so ungesähr alles
herangezogen hat, um den Chartter
eines Menschen zu bestimmen hat sieh
nunmehr der sranzösische KliniierDr.
Brancier iiher das Verhältnis irr
Form des menschlidpn Ohres zur
Charcltereigenschast des Besitzer
aniigelassrn Es ist immerhin inter
essant, zu hören. was er darüber ver
lnuten lö t. Kleine, wohlgesormte
Ohren la en aus viel Geist und Let
hasiigieit schlie während eine
nt gebaute rmuschel einen gera
n, ehriichen Eheratier verräth Ein
große-, plumpei Ohr deutet aus
einen schwachen Verstand; ist dar
Ohr stach und weit nach oben gehend,
ss hohen wir einen eigenniif ,
beschränkten Menschen vor tin-. uch
ein tut-es, dickes, qebogenes Ohr ist
kein gutes Ariel-endet dawir uns vor
dessen Träger als hinterlistiq nnd
; salsch vorsehen miisse Wieder
räth ein turzeö, grröthetes r Lust
nur Vergnügen und heiteres Tempe
;rsrnent. Schlie lich können wir bei
Preisen Ohren, e knochig erscheinen
und deren Linien nach einein Zeu
trmn zu andeuten-sen scheinen, bei
jungen Leute daraus schließen, daß
sie sich später eines gewissen Eis-hon
ppints in erfreuen haben. . um Trost
siir jene die siä vielleicht rch eine
While-uns e ihrem Charakter
Enichi entspricht in ein uWitzde fass
l Kisan heiln www-es Naturw
standest Auszeichnungen auch da
fjsk Stil-tut hat« daß in Ausnahme
xallen die »Wenn-ist« salsch sein
ann.
—
Oie kostbaqu sen-m- der sele.
Aue London wird berichtet: Man
cher tnag den Kopf geschüttelt haben,
als vor Kurzem bekannt wurde, daß
eine angesehene englische Blumen
sirrna, die in der jüngsten Londoner
Templesslunrenschau durch eineReilpe
prachiooller Orchtdeen vertreten war,
3einei der schönsten Exemplare siir
nicht weniger als 835000 an einen
Orchideenlieblxrber verkaufte. Aber
dieser Preis stellt an sich durchaus
tein Uniium dar; in derselben Aus
stellung tonnte man Blumen sehen,
die mit ncht weniger als sätwm pro
Gewächs versichert waren. Was die?
Orchidee so außerordentlich kostspie
UA Nachk, isi nicht allein die Schwie
rigkeit der Auszucht, sondern es find
auch die mannigfachen Gefahren and
Hindernisse, die überwunden werdens
müssen, um sern in den Tropen
Exemplare von den selteneren Arten
zu finden Jn den tultursrenidem
noch von wilden Stämmen bewohn-(
ten Thalgegenden Südameritas und
insbesondere Brasiliens wurde schon
mehr als ein Qrchideensukter das
Opfer seiner Leidenschaft, siel unter
den Stichen giftiger Jnsetlen, wurde
durch Schlangendisz getödtet oder von
trieaerischen Einaedorenen ermordet.
Erst kürzlich ist eine große, mit vie
len Kosten nach Südamerita ent
sandte Expedition eines großen Lon
-«ooner Blumenlyauses zugrunde ge,
sangen, keiner der Ausgefandten
lehrte heim. Die kostbarsten Dreiei
deen freilich werden jetzt durch Stich
tung gewonnen. Die orer Zuch
terei in Proz-bonum die wohl die
größte Sammlung Onontoglolfa be
sink, hat mehr als einmal in den leh
ten Jahren Pflanzen verlauft, vie
812,500 und 815,000 einbrachten
und erft inr oergangenen Jahre wurde
eine Blume nach Amerika verkauft.
die 810,000 loftete und tut-z darauf
mit U5,000 weiterain . In der
Nähe von Windi Tagl- lieat die
Orchideenziichterei des Baron Schro
der, dessen Samt-erlangen mit s Mil
lionen bewerthet werden. Einer Lon
doner Firma passirte vor einiger Zeit
ein eigenartiger Zufall. Sie ver
laufte an einen reichen Eifenhiindler
eine Qrchidee fiir 83775 Ae
Pflanze entwickelte lich außerordent
lich üppig, fo daß der Beiiher sie.
schließlich in zehn theilte, von denen
er acht fiir nicht weniger als sta
M verkaufte Als die Firma von
vieler unerwarteten Entwickeluna er
fuhr. versuchte sie, einen Theil der
loftbaren Pflanze zurückzuerroerben
und mußte für einen tleinen Ableger!
nicht weniger als 85000 bezahlen.
Und ein hör sei-zehren stun- ;
Ein origneller Vorfall spielte sich
auf einem Nebengleis der Eisenbahn-!
aiiterhalle in Eger ab. Ein großeri
Braunbär her aus dem Besitze des
Grafen Schönborn in Kiiniachrt
Glahen mit der Bahn nach Halle a.
S. geschafft werden sollte, boa die
itarlen Stabe feines Miit S beiseite
und hielt in dem verfehla enen Wa
gen Unilchau. Jm Wangen befanden
iich ein Korb mit süßen Herztirschem
drei Kisten Eier, mehrere Fässer But
ter urkd einige Kiirbe Geflügel Mei
iter Bei drilclte zunächst eine Eier
tiite ein. schlürfte 111 Eier aus und
zerdrüate die übrigen. dann verzehrte
er zwei fette Gänse, zwei Enten und
mehrere hiihnen Er iprengte hierauf
die Deckel von vier Butteriässerm
verzehrte einen großen Theil ihres
Inhalts und beschmierte mit dem
Rest hie Wände des Wagens. Dann
machte sich der Nimmeriatt iiher das
Obst her, riß hie Saaleinewand vom
Korbe, stülpte den Korb um und
fraß nach Herzenslust Was im Ma
gen nicht mehr Plan fand, wurde zer
treten und vernichtet Endlich lamen
die Auslader hinzu. die von dem Bö
ren in die Flucht geschlagen wurden,
bis ei aelana, den Vielfraß wieder
einzusperren.
states-inst
Du« Onkel, ich habe gar nicht ge
wußt, daß dn eine so hohe Charge bei
her Sprihenmannsehaft hetleidest.
Wieso denni .
Ru. Papa tagte doch gest-tm »Im
rilckt nni der ekle Pumprnaioe wieder
auf die Pellet«
set-W W
Leutnant: Ich wußte at nicht
daß gnädig Ftnn auch iJst ft.elletn
Dame: Da sieniich ali
iiit diiminet gehalten als ich bin's
Leutnant: Aber get-is nicht. Getä
digste, im GeFeickkeiL fiir viel ge
fchtidtstT
Mee.
Leutnani: Einjiih e, Sie leisten
in tötpeelichet und sei igee Beziehung
nur die hälite von dein, was man
»von einein normalen Menschen pet
» langen kann
Eis-jährigen here Leut-act wallen
entichuldigen, ich bin ein Ziviliing
sei der Hüttlein
Hausfrau: »Was ist denn hier
Mi«
Dienstmädchen (itoi)nend): »O
icki bin mit dem Kopf gegen die Thiit
getannt.«
Musikan: Um Gottes willen.
haben Sie mich erschreckt! ..... Ich
dachte schen Sie datten die Bowle
fallen lassen-«
Ein Juli-nisten
Gläubiger (ungehalten): Wissen
Sie auch Heer BununeL daß ichFly
nen meine Rechnung heute gerade
zum fünfzigiten Male peiiien itei«
Student: «3ukn iiinizigiten Male?
Da hätten Sie sie doch zur Feier des
Tages eigentlich auf ein neues For-·
inuiat schreiben müssen, Meifiet!«
Um sei-link
Der Mein ist ein Mann von Won.
, das sann ich bestätigen! Im
vor qen Jahr half ich ihm aus der
Berleaenbeit. und da iaaie ek. et
werde sich meiner Güte stets erinnern.
Und das thut ek! Denn jedesmal,
wenn et mal wieder in Verleqenheit
ist, kommt u zu mit und pumpt mich
an.
Seinem-mit «
Richter: Sise hörer Den Mögen
der Verluste sagt, et sei betrunken e
weien und habe Sie in der stockssn e
ten Nacht auch gar nicht gekannt
Mögen Net wahr is’, Den Rich
tu, et hat mi ganz gut kennt, denn
et is auf mich zuckongen and hat C
Ytliem du KameeL du Quadrat
e .
Instit-.
Fremder: »Mein-en Gasthof würden
Sie mir empfehlen « die »Best« oder
den Löwen?«
Diensimanm «Gehen Sie in die
»Best« —- .es ist im Löwen häßlich
eingerichtet !'«
Nichtip
Vater tza feinem Sohne, einem
stotten Stuf-wiqu .Du willst Dir
eine M ii n z e n sammlung anlegen?
. . Das tonunt mir gerade so vor, ais
wenn sich unser B o rt eine Wu r st
sammt-eng anlegen wollte!«
sie nnd sit-G
A.: »Wie verträgt sich denn das
junge Paae7«
Q: »O, ganz gut. Nur in einer
hinsicht gehen sie auseinander: Sie
wirft ihm das Trinten not und er
ihr das Essen-no eh!«
sehr sche
Strotch ider von einem Untier, der
ihn überfahren, eines Thaler bekom
men hat): Ra, siehst du« Eve. daß ich
recht habe, wenn ich immer behaupte
das Geld liegt auf der Straße!
Unter vier Unsere
Frau: »Nein, das iit aber doch zu
itarll Je i lonnnitDu schon wieder its
spät aus Wirthshause und lann ,
wie ich sehe, kaum mebr gerade stehen.
Pfui, schäme Dich! Welche Qual für
eine gebildete Frau wie ich, einen solch
gemeinen Mann zu besihen!«
Mann: »Na, jeht bör aus« Du
willst 'ne gebildete Frau lein, und un
terhältst Dich nach Mitternacht noch
mit einem befossenen Nerli Schöne
Bildung!«
Dies-sie.
»Ich weiß nicht, was das ist, here
Doktor, mein Mann spricht immer im
S ch la f el«
»Ich, gönnen Sie ihm das —- er
wird wobl bei Tage nie recht zu Worte
lammenl«
Dichter - Sinkt-up
I hier, Junge, Mt du deinen Aäs’!« Der echhte Scheveizet ist es
Laichx hie- nur deinem um« ich habe ihn aber dafür-h ein Original-Ah
E pas-Ae i gewett