Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, September 11, 1908, Zweiter Theil, Image 11

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    Gran schreibst-ritt tx;
Ist-ci- kemkmuger.
As ----s-s———---vq i
Ro. 327.« Ich den . dne geschmo
toe, daß die Mennfodz widder u
den Wedestveiler fm un wie fe flach
noch iwtper mich lustig gemacht den.
iJch den fellemals en Gift aedabt, daß
mer en gutfeift Dragftor mit
diitt fiille thue. Jn meine taanätp
rige Erfahrung mit den Philipp,
mai mein Hast-and is, den ich ja
fchon e ganze Latt Experienzes gehabt
un· fin auch schon zu e ganze Latt
Dingfes geiuft, wo ich dieforckeine
Eidie von e Ahnung aedabt den«
Atvwer fo e Frechheit is doch mehr
wie ich ftende tann. dich den gebeult,»
ich den gekocht un ich fin fchudr, wenns
einer e Miitfch in meine Näh leit
hätt, dann diitt es en Ccksplodchen
gen-we, daß die ganze Taun ikdies
Luft geflage wär. Mich als Frau:
un Ma fo zu triete. das is e Schedm
un e Schand un das is all was es is.
Well, ich den mein Meind auf
gemacht, daß ich es diesmal nit fo
rudia aedn wollt lasse. Jch den« wie
ich die Kids ins Bett gebracht gehabt
- n, mich dinaedoctt. mit die Inten
chen, zu warte, bis fe deint komme.
Als e Rudl, den ich Obends die Seit
dodr nit aelaat, ditalxs ich hen nie
wisse tönne, in tras for e Kandifchen
der Philipp deim dedt tomrne un ich
den auch nit dazu gefühlt. Nachts
aus den Bett zu achn an idn infeit
zu lasse. Also fette Nacht den ich
alle Todrs quackt un ich den in den
Deiningrudm qefossf un den gewarts
Jch den das Pedper von dinne un
von vorne qelefe un studiert un
dann den ich mich noch en Rieder von
den tleine Bad gedolt un den geftart
zu foelle; ich den einiaes aedadn. for
die Zeit zu tillr. Es is 11 Uhr ge
worde, die Klckck dnt zwölf qeftrocte
un sdie Feger fin immer noch nit deim
gewese, dann den ich noch eins ftreite
döre un dann fin ich selig entfchlafe.
Mit einem mal sin ich dorch en
fchkecltiche Nau uffgewacht. Die
Eure-e sin in das Ruhm aelaiife Lom
rne un den ehallert: »Ma, wag is die
Matten das du uns die um elf Udr
fchlafe lästi« Jch sin uffgetfchumpt,
gnae nach die Matt un fchudr genug,
es is fchon elf« Uhr gewefei So
schnell, wie der Blitz sin ich in den
Philipp fei Ruhm gelaufe un fchuhr
genug, der Lump is gar nit denn
tommet No, no, wie ich awwee da
gefühlt den! Wei ich tann ed dtime
gar nit dislreirve, wie ich aeiihlt
den! Ich den die Butve Hfchnell e
wenige blies «u,effe aefictft un e Kopp
Kaffie gemacht un dann sin ich zu die
Wedeiweilerm
Jch den zu se qesagt: »Wedegwei
lern, sor den Lands Sei-M wo is
mein Alter un wo is der Karlie, was
mein verbeirather Bnb is?« Do bot
se gesagt: »Das sollst du doch wisse;
wenn ich nteim Alte qesagt hätt, er
bräucht nit mehr widder zu komme
un er sollt sich e anneres Bobrding
baus suche, dann könnt ich ihn doch
nit sor blehme, wenn er mein freund
liche Ettweis gefolgt wär. Lizzie,
du machst en große, große Misteht.
Du dunst vergesse, daß en Mann un
Famillievatter doch ennitpu en Mann
is nn das mer ihn different triete
muß, wie en Bub von siwwe Jahr;
wenn ou dein Mann for jedes schmale
Ding daunlahle dunst, un ihn Nehmg
rufe duhst un alles tan er dreht trit
tiseiie duhst, dann tannst du nit sur
ttreist lein, wenn er die Such emol
sick und teieit werd un dentt, watö
die Kuns, ich kann die alte Lehvie
doch nit zufriede stelle, also du besser
lidduh. Der Philipp is en seiner
ann un so is der Aarlie ur: du dost
noch en annere große Mit-Lebt ge
macht, dass du ihnx gege seine Frau
ausgesetzt hast. Es soll sich tein
Mensch mische Eheleut ufsmictse,
lbilahs er kriegt doch tein Dank da
sot un all was er kriegt is die Bletkm,
wann ebbes häppene dicht. Der Phi
tipo un der Korlie were hier bis um
Pall- nach zehn Uhr me dann sen se
ort zsegnete zu den hotel sor die Nacht
u sehn. Heut Messen stille wollte
e sich e anneres VobrdiuMoat suche
un damit dein spezielle res er
fülle. Also du ehst, es tout-r alles
wie du gewollt ast.«
All, tzp den ich atvtoer erscht
miehn gesli ltt »Ich txn seist wie
e Oel-hie un met Du- ts Ia putties
nier gebroche. Se önne sich dente,
daß ich angelobt gefühlt den un ich
sen die Ue iweilern gesagt, daß ich
M schrecklich sorrie wett, un se sollt
doch soc Pittteselyts lie, das
der Mc un der Quelle wi der heim
kommt dedtr. Se bot gesagt: »He
Abt nit denke, daß eb es mit die
r
Menuisw zu MO- wsr. Der phi
lipp böte gesagt, est-sitt ais Mann
das Recht, sei Glas Bier zu drinie
un so hätt der Karlie, un wann ich
das nit gleiche'debt, dann debt er zu
Jemand gehn, wo nickt gege das
ilerne häbbii sage deht.
er lann sden Philipp nit blebme
un m Fäctt ich debt es grad so ma
che.«« Well, ich den gestart u la
mentire un zu bettele, un s ießlich
bat die Weite-weitern gesagt, e wollt
mit den Philip« spreche un trete, idn
zu veranlasse. ntdder beim zu gebri
Unner was für Kawdischeng er dasl
dubn debi, das wiißt se ofs Kobe
rnt. »Wedesweileen, den ich MAng
ich sin zu einige Kondiscbens reder;
ich frn auch reddig, e Assedehwitt Zu ;
nunme. seb nut, daß die Kanne wi»- ;
der beim inmme.« Un während dein ;
Ich Msptvchs ben, do sin mich dies
Tiebrs aus die Auge gelaqu« daß die (
Wedegweilern e Näet hat hole un den ’
Flon hat aufweipe müsse. »Mit
besser stappst mit dein Greinc, hat die j
Wedeöweilern gesagt, dorch dieMeust- s
schen krieg ich sonst noch den 4
. Schwamm intt Haus. Geh nur heim s
s un ich will sehn, dass ich den alte
Mann wieder zu dich bringe.«
Well, ich sin auch beim gange, di
» ichs ich hen es nit mehr stende könne,
un wie ich beim war, do is en Timä
nestrarn losgebroche, daß mer e siwwe
unneunzia bei bunnert unzwanzig
Fuß Lott mit hätt sprenkele iiinne.
Ach, warum sin ich ennihau uss die
Lumpe Welti Mit beste Riegards,
Yourö
Lizzie hansitengeb
—-—PO—
Guts-end
»Aber, Mann, Du sollst den Teig
ja so lange rühren, bis er Blasen
zeigt! Er bat ja noch keine!«
Mann (wiithend)): »Aber ichs«
Missetstsndniß.
Logenschlieszer izum Bauer, der
zum ersten Male einer Aufsiihrung
beiwobnt): Wollen Sie auch ein
Glas? «
Bauer-: Nee, ich brauche leen Glas
ich trink« aus de Pulle!
Anstatt-sann
Pfarrer: Jhr thut mir leid, Ded
boier, kaum daß Euch die Frau ge
Ystorben ist« brennt Euch wieder der1
ba l be Hof ab.
Ja, Hochwiirden — volllom m
nes Glück gibt’s halt nicht auf der
Welt.
Girfsinaliprstk
Nu
U
»Aber, here Müller, weshalb -
ben Sie denn beide händc so ika pf
baft in den Hoieniaschen versteckt?«
»Ich fchäm’ mich! . . . ich bab’ meine
Brillanttina’ vergessen!«( «
Its-i Essai-kuns— .
»Herr Wink-, was können Sie mit
empieblen2"
d fEin seht schönes Goulasch wäc’
a.«
»Ach, zu Gouloich hab' ich ieiu
Vetttaneni«
«Warum?« »Ich bin nämlich selbii
Gasiwitib!«
Umriss
FestkedneU Wie schon so oft« ist is
! uns auch heute wieder vergönnt, den
dreißiqsien Geburtstag unserer lit
» benswiikdigen Wittbin zu feiern.
— Unübeklesn
A.: »Was. Sie wollen mehr sein
wie ich?'« .
) B.: »Jawobl, das bin ich auch!«
» A.: »Sie sind dasselbe, was ich bin
. Sie Esei, Sie!«
Ein lnsiises Geschäft
»Ihr Mann scheint eine rechi ver
sgniiate Seele zu sein, dem kann ich
begegnen wann ich will, der lacht im
mek.«
» »Ja, wissen Sie, das bringt bei
dem lein Geschäft so mit sich; mein
JMann ist nämlich Schriftsetzet an
einem Witzblait, nnb da komsi er
den ganzen Tag nicht aus dem Lachen
beraus.«
II steiseh
—
i Professor (betkachtet sich im Spie
gele: «hm! Ach habe ja meinen Hut
Wollte ich fortgehen oder bin ich
eben erst qetommen?'
seiechthe selbe-festeste
Jn allen Zeiten und bei allen Völ
tern aa es Vertreter des weiblichen
Geschlech s, die der Gefahr furchtlos
ins Auge schauten, ja den Manne-n
j ein leuchtend-es Beispiel waren, was
Aufopferung zu leisten fähig ist.
Es ist ein eigenartiger Zug im
Charakter des Weibes, die Si
tuation schnell tin-d klar zu er
fassen, zu entscheiden und zu handeln,
selbst wenn der Entschluß mit dem Le
ben abrechnet. Die griechische Ge
schichte ist reich an solchen Betst-idem
Die mehr als dreihundertiährige
Herrschaft der Türken über das wie
dererstandene Königreich der Hellenen
war nicht ohne Einfluß auf das grie
chifsche Familienleben geblieben. Die
Frau galt nicht als vollwerthig und·
bediente bei Tisch denMann und seine»
Gäste, obne selbst mitcssen zu dürfens
Diese Sitte hat sich auch jetzt noch in
den Dörfern Mazedoniens und in ein
zelnen Gebirgsftrichen nahe der türki
fchen Grenze erhalten, während sie
nach der Befreiung Griechenlands in
den Städten und Dörfern im Jnnern
des Landes durch das Eindringen hel
lenischer Kultur gänzlich verschwun
den ist. Aber auch in den Zeiten der
Erniedrigung bewahrte ote griechische
Frau die ilassische Begeisterung fiir
Vaterland und Familie. und als der
Kamff zur Befreiung Hellas durch
braute, war es wieder die griechische
Frau, die in die Reihen der Streiter
trat und mit ihrem herzbluk den
Drang nach Freiheit besiegelte. Die
Fahne der Erhebung gegen die Tür
ienherrschast war aufgedflanzt, und
es galt, auch der tiiriischen Seemacht
vor Samog zu begegnen. Bubulina,
die Wittwe des Großtaufmanns Bu
bulos von der Jnsel Hydra, riistete
selbst zwei Kriegsfahrzeuge aus« setzte
sich als Kapitän an die Spitze dersel-!
ben und nahm unter dem Admiral’
Miaulis hervorragenden Antheil an
mehreren Seegefechten, wobei sie eine
unerschiitterliche Kaltblütigteit und
Todesverachtung zur Schau trug und
dadurch die männliche Besatzung zur
größten Tapferkeit anspornte.
Auch die Sulioten —- so genannt
ron dem Dorfe Suli in Epirus -«
ritt-lieu aus den epirotischen Bergen
herunter und betheiligten sich amAus
s:ande. Sie stießen zu Ali - Pascha,
dem mächtigen Gouverneur von Juni
na, der aus ihren Reihen seine Garde
bildete und selbst die Waffen gegen
sen Großherrn erhob, um sich zum
herrschet zu machen. Lange tobte der
Kampf zwischen Ali und den Sultoten
md den türlischen Truppen mit wech
selndem Erfolge. Jn einigen Gefech
ten wie bei Kandscha waren die Su
lioten siegreich. Dann trafen türki
·che Verstärtnngen ein, Die Sulio
ten wurden von den Tiirlen besiegt,
nach einer Bergfeste gedrängt und der
Platz eng umschlossen Die Frauen
und Kinder der Fiiichtigen hatten
kleichfallg hier Schutz gesucht. An
tin Entlommen war nicht zu denken,
der geringe Proviant war bald aufge
zehrt, und die Türken rüsteten sich
um Sturme. Die Snlioten lonnten
iich aus Furcht vor Schande und
Elend, die der Frauen und Kinder
warteten, zu einem Durchbruch nicht
entschließen. Da saßten die Frauen
einen heroischen Entschluß. Sie stie
gen mit ihren Kindern an der Hand
und auf dem Arme den Berg Zalongo
hinauf. Von einer Seite des Pla
teaus fiel die Felswand senkrecht zum
Gebirgssee hinab. Die Frauen stell
ten sich zum Tanze auf, den die Grie
chinnen leidenschaftlich lieben. Unter
Gesang der nionotonen, schwertniithi
genWeisen altgriechischer Volkslieder
vom Klang der Mandolinen begleitet,
wurde der Reigen eröffnet. Die
Frauen hatten sich die Hände gereicht
und die kleinsten Kinder auf den Arm
genommen. Als die Führerin dec«
Reigens in die Nähe des Abgrundeg
kom, verstummte der Gesang, und
ohne Klagelaut stürzte sie sich mit dem
»si?nde auf dem Arm in die Tiefe.
Wieder setzte der Gesang ein, der Um
zang begann, und an derselben Stett-.
nahm der Abgrund ein neues Opfer
auf. Wieder und immer wieder der
selbe Reigen, derselbe Entschiufz, deui
der Todessturz in die Tiefe folgte
Die Heldenmut war vollbracht des
Todtentanz vollendet, die Wogen hat
ten die zerschmettert-en Leichen ver
schlungen Die Männer. ihrer Wei
ber und Kinder beraubt, waren frei
zum Entschluffe geworden. Sie bra
iien mit äußerster Erbitterung durch
die Reihen der Feinde, und wenn audr
nie meisten niederaemacht wurden, der
Rest konnte sich mit feinen Landsleu
ten zur Fortsetzung des Freiheitgi
tnmpies vereinigen. Der Todestanz
von Palonqo ist sprichwörtlich in
Griechenland als Beweis des Helden
thums des Weibes aetvorden nnd
durch unzählige Nationolgesänae
verherrlicht.
Kiria Phrosuur. eine schöne Grie
chin aus Janina, war von Ali-Tasche
eraubt worden. Durch ihren Ein
xluß auf den mächtigen Pafcha wußte
.»re ihren Landsleuten Erleichterungen
undVoriheile zu verschaffen, trotzdem
sie ihr Leben dabei aqu Spiel setzte.
Sie hatte viel zu Nutzen der Griechen
in der Provinz gethan, als derPafcha
hinter die Schliche tam und beschloß,
sie sterben zu lassen. Als Begleiterins-·
nen bei ihrem lehten Gange wurden
mehrere Mädchen aus Janina gewählt,
dre mit Phrofhne gerne nsam nach dem
See geführt und in die Tiefe versenkt
.ourden.
I Als im Jahre 1867 die Kandioten
sich erhoben, um die Cinverleibung der
Insel Kreta an das hellenische Kö
nigreich zu erreichgi, landeten die
Jiirlen Truppen zur Besiegung des
Vlusstandes. 70,000 Kretenier slohen
nach Griechenland, andere verbargen
sich im Gebirge in Höhlen· Etwa
3000 Frauen und Kinder hatten sich
in das Kloster Artadi bei Kethymv
geflüchtet, tarer 100 Männer waren
zum S utze der Frauen zurückgeblie
ben. uttar - Pascha, der Sohn
Alis ans Janina, umzingelte das Klo
Ister mit über 2000 Soldaten. 24
Stunden vertheidiaten die Griechen,
von den Frauen unterstützt, das Klo
ster. Die Türken batten mittlerweile
eine Bresche in die Umsassungsmanern
gelegt und wollten zum Sturm vor
gehen. Da beschlossen die Frauen,
nm nicbt mit ihren Kindern ders
Schande oder dem Tode ausgesetzt zu’
sein, gemeinsam mit den Männern zu
sterben. Man ließ die Türken in den
Klosterhos eindringen. Als sie sich
zum Sturm aus das Kloster selbst an
cisbicttem flog der Platz in die Lust.
Der Prior des Klosters hatte auf
Wunsch der Frauen Feuer in die Pul
verhiiuser gelegt, und mit oen tot-estim
tdigenBertheidiqern und allen Frauen
und Kindern verlor eine große Anzahl
türkischer Soldaten ihr Leben. Die
Ruinen des Klosters Arladi sind in
dem Zustande erhalten, in den sie durch
die Explosion versetzt wurden, und
werden mit Stolz von den griechischen
Führern unter Erzählung des histori
schen Vorganges den Fremden ge
zeigt.
Vorn düstern-et als Nahrungsmit
tec.
Bei der wichtigen Rolle, die das
Hühnerei im ishalt und in der
Ierantenpslege pielt, ist es geradezus
erstaunlich, eine wie große Fülle von;
irrigen Ansichten über die Bedeutung
des Eis als Nahrungsmittel und
uber die zweckmäßigfte Art seiner Zu
bereitung sich allmählich im Voll ein-«
genistet hat. Diese falschen Ansichten,·
die sich theils in einer zu geringenBe
werthung, theils auch in einer Werth
überfchöszung des Eis und feiner Be
standtheile äußern, finde sich sogar in
Büchern vertreten, die derBollsauftlii
rung dienen sollen, und sie sind daher
I bei unseren Hausfrauen und selbst auch
bei geschulten Krankenpflegerinnen
derartig fest eingewurzelt. daß es mei
tens große Mühe macht, hier belehrend
einzuwirken. Das ist aber um so be
dauerlicher, als diese Frage zweifellos
nicht nur für die Kranienerniihrung.
sondern auch nach der ökonomischen
Seite hin von grosser Bedeutung ist.
Wie bekannt, besteht ein Ei aus der
Kaltschale (10 v. H.), dem sogenannten
»Weißen« des Eis l55 v. HJ und dem
gelben Eidotter (35 v. H.). Zwischen
Kallschale und Eiweiß befindet sich ei
ne aus zwei Blättern bester-ende, chitin
haltige Haut, die ,,Schalenhaut«, und
ebenso ist das Dotter von einer Hülle,
dem ,,Dottermantel«, umgeben, die sich
nach beiden Polen des Eik- zu in zwei
. gedrehten, wulstartigen Ausläufern,
, Hagelschnur« genannt, fortsetzt.
! Die Kallschale und die anderen er
T wähnten Eihüllen sind porös, d. h. für
HLust durchgängig, damit dem werden-s
den-Thier eine in Sauerstoffaufnahme
u. Kohlensäureabgabe bestehende Ath
mung ermöglicht wird. Und das hat
die Natur sehr weise so eingerichtet;
denn sonst würden die jungen Thiere
natürlich ersticken. Leider macht diese
JPorosität der Hüllen sie aber auch
durchgängig für Batterien, und zwar
- besonders fiir Fäulnifzerreger.« Durch
deren Eindriugen wird einerseits das
» Eitveiß in feine überaus giftigen Zer
s setzunasprodulte gespalten und ander
? seits aus dem normal in jedem Ei vor
! handenen Schwefel mit dem frei wer
I denden Wasser eine neue Verbindung,
« der »Schweselwasserftoff«, gebildet, der
suns allen durch seinen höchst unange
s nehmen Geruch betannt ist. Diesem
Uebelftand der Fäulniszzersetzung hat
man durch verschiedene Haus«-vi
rungsrnethoden vorzubeugen gesucht,
I um sich auch für denWinter den nöthi
s aenVorrath and iesem unentbehrlichen
Nahrungsmittel zu sichern. Zu diesem
Zweck überstreicht man die Eier entwe
s der mit Firnis, Leinöl, Wasseralas,
Leim, oder man bewahrt sie in Kall
wasser, feingestoßener Hol,zlohle, Sä
gespänen usw. auf, wodurch zwar mei
steiis dieFiiulnisz, leider abernicht auch
eine Beeinträchtigung des Geschmackes
z verhindert wird.
l Der-Gehalt an werthvollen Nahrung
1 stossen wird beim Ei im allgemeinen
I iiberschiitth denn nnr ein Viertel seines
« Gesainmtbestandes sind thatsLichlichei
gentlichcxlöcrhrungstosse, und zwar koni
men davon etwa 14 v. H. ans das Ei
weiß, das sieh sowohl irn ,,Weif3en« wie
auch im ,,(ttelben« des is vorfindet,
und etwa lt v. H. au » s Dottersett;
der ganDe iibrigeRest, also drei Viertel
seines Gesacitnitbestandes, besteht aber
aus gewöhnlichem Wasser. Unter Zu
grunbeleguna der gegenwärtigen Preise
kostet nun ein etwa 15 Unzen schweres
Ei Ungefähr 2 Cents, eine ihm an
NährwerthäqnivalenteÆnge Fleisch,
aber durchschnittlich nur etwa lzCent
unt-Milch, die den gleichen Näbrwerth
hat, sogar nur etwa Ei Cent. Eier sind
Illso keineswegs billige Nahrungsmit
e .
Ein sehr beliebtes Mittel, »gute«
Eier von »schlechten« zu unterscheiden,
ist das Eintauchen in eine etwa 10pro
Zentige Kochsalzlösung: Tauchen sie in
ie er Flüssigkeit unter, so sind sie gut,
«s wimmen« sie dagegen, so sollen sie
angeblich verdorben sein. Aber auch
diese Annahme ist durchaus irrig. Das
spezifische Gewicht einer 10prozentigen
Kochsalzlösnng beträgt nämlich 1,05
und das eines Eis in ganz frischem
Zustand etwa 1,06-——1,07; letzteres ist
also etwas schwerer als die Flüssigkeit
und muß infolgedessen untergehen.
Nun verdunftet aber von dein im Ei in
reichlicher Menge enthaltenen WasserI
täglich etwas durch die pokösenalk-’
schale hindurch; das Ei wird also jeden
Tag um dieses Gewicht leichter, bis es
nach etwa 10 Tagen nur noch ebenso
viel wiegt oder sogar schon spezifisch
leichter geworden ist als die Kochsalz
» lösung. Das Ei muß nunmehr natür
lich in der Flüssigkeit »schwimmen«,·
statt unterzugehen. Man kann aber
ein solches 10 Tage altes Ei doch unter
teinen Umständen als ,,schlecht« bezeich
nen, da es, abgesehen von dem geringen
Wasserverlust, die eigentlich werthvol
lenNahrungsbeftandtheile, das Eiweiß
u. dasFett, in ungeschmälerter Menge
und der gleichen Qualität enthält.
Allenfalls könnte nach längerem Auf
bewahren vielleicht der Geschmack des
Eis etwas gelitten haben, nicht aber
sein Nährwerth. Natürlich »schwim
men« auch faule Eier in der Kochsalz
lösung, da bei ihnen außerdem noch die
vorhandenen Fäulnißgase zu ihrem
Leichterwerden beitragen; also ein Kri
terium fiir das Verdorbensein eines
Eis ist das »Schwimmen« in der Koch
salzlösung . auf keinen Fall. Ebenso
verhält es sich mit der Prüfung der
Eier auf ihre Durchsichtigkeit hin, da
ein Ei um so weniger durchsichtig wird,
je mehr Wasser es infolge von Verdun
stung durch die poröse Kalkfchale hin
durch verloren hat. Das sicherste Mit
tel, ein faules Ei herauszufinden, ist
immer noch die Prüfung durch die Ge
ruchsnerven. ··
Eine andere auf Untenntniß der
thatsächlichen Verhältnisse beruhende
Gepflogenheit tritt uns häufig bei der
Ernährung Schswerlranter entgegen,
bei denen die Erhaltung der Körper
kräfte durch guteErnährung immer die
größteHauPtssorge ist. Hier glaubt man
nun vielfach den Kranken einen beson
"ders großen Dienst zu erweisen, indem
man ihnen nur das Eigelb verabreicht,
zwiihrend man das Weiße des Eis in
- der Küche für andere Zwecke verwendet,
offenbar in dem Glauben, daß das ietz
tere minderwerthiger sei als« dass
Eigelb. Demgegenüber sei hieri
festgestellt, daß von dem in ei-;
nem csi enthaltenen Gesammtei-.
weiß im Dotter nur annähernd
6 v. H» in dem mit Unrecht so gering;
geschätzten ,,Weißen« des Eis dagegen
; die bei weitem größere Menge, nämlich
s 85 v. H. enthalten sind, und zwar von
s genau der gleichen Güte und Leichtvep
daulichleit wie im Eigelb. Der einzige
Unterschied zwischen beiden ist nur der,
daß das Eidotter außer dem Eiweiß
noch etwa 11 v. H. Fett enthält.
Eine viel erörterte Frage ist auch die,
ob man Eier weich oder bart gekocht
genießen solle. Die »Vvllsmeinung
behauptet, daß Eier roh als ,,Trinl
ein-« genossen und allenfalls noch imj
sogenannten ,,pslaumentveichen« Zu- s
stand am leichtesten verdaulich seien. s
Eine nähere Prüfung dieser Frage er- ;
gibt aber, daß auch diese Ansicht irrig
ist. Denn im rohen Zustand stellt das;
Ei einen zähen Schleimklumpen dar,’
der, wenn er in den Magen gelangt,
den Verdauungsiisten nur eine verhält- «
niszrnaßig kleine Oberfläche fur ihre
Einwirkung daroietet coahrend der
weit größte, eentral gelegene
Antheil dieser kugelig zusammen
geballten Eitveißmasse mit dem
Magens-Ist gar nicht in Be
rührung kommt, vollkommen unver
daut bleibt und dein Körper nicht das
geringste nützt. Wird das Ei dagegen
völlig hart gekocht und dann mit gro
ßer Sorgfalt feingekaut, so entstehen
Tausende von kleinsten Partikelchen.
Diese bieten nun den Verdauungssäs-l
ten eine so ungeheuer große Angriffs-i
släche dar, daß sie in vollkommendstek
H
sWeise verdaut werden und much
Izum Ausbau des Körpers und zur Cr
haltung seines Bestandes Verwendung
finden können. Am belömmlichfien ist
also-das hariqekochte Ei in fein ver
iheiltem Zustaxd Bei der Kran
kenernährung ist es deshalb auch
äußerst zweckmäßig, die herrisc
fvttenen Eier auf einer Reihe
zu zerlleinern, und ebenso ern
pfchlenswerth ist es, das Ein in eine
Suppe zu vesrrührem da hierdei eben
falls unendlich viele kleine Partikelchen
entstehen, die in der Suppe gerinnen
und in diser Form leicht verdaut wer
den können.
W
Auch eine Ursache see New-finis
Die Ursache der Nervosität sucht
man gewöhnlich in der Ueberreizung
des· Nervensystems durch Ueberarbei
tung, Sorgen u. s. w. Daher verord
nen die Aerzte nervösen Menschen
auch Ruhe und Abwechslung Allein
die Nervositiit kann auch durch andere
Ursachen bewirkt werden, namentlich
durch allzuviel Ruhe. Menschen, die
gewöhnt sind, immer fleißig zu arbei
ten, können es kaum aushalten, wenn
sie durch irgendeinen Umstand zur Un
thiitigieit verdammt werden. Sie wer
den unruhig, teizbar, nervös, und ersiA
dann, wenn sie die gewohnte Thätigs
leit wieder ausnehmen können, wet
den sie wieder ruhig und zufrieden.
Die Thatsache lehrt uns, nervö
Menschen nach ihrer Lebensweise zu
behandeln. Es scheint sicher, daß ei
unter den Frauen und Mädchen viele
gibt, die aus Mangel an ausreichender
und befriedigender Beschäftigung net
vös geworden sind. Jhnen Ruhe zu
verordnen, wäre verkehrt; sie müssen
Arbeit haben.
Auch bei der Kindererziehung ist
dieser Umstand zu berücksichtigen. Kin
der dürfen darum nicht gezwungen
werden, still zu sitzen und ruhig zu
sein, denn dann liegt Gefahr vor, daß
sie nervös werden.
Bei Bekämpfung der Nervosität ist
daher der alte hygienische Grundsatz zu
befolgen: Ruhe, Bewegung und Ab
wechslung bewahren das Gleichgewicht
der Seele.
—» Ein hübsches Experi
men t, das auch einem recht prakti
schen Zweck dienen kann, ist das Aus
srischen gekochten Wassers. Gelochtes
Wasser schmeckt bekanntlich sehr fade,
da beim Kochen die Luft aus ihm ent
weicht, was ja auch geschieht, wenn
man Wasser längere Zeit stehen läßt.
Es schmeckt dann ,,abgestanden«. Ab
getochtes Wasser hat nun aber denVor
teil, daß es leimsrei ist, also völlig
rein; ein Vorteil, der nicht nur in der
Krankenkassng sondern auch in jeder
Hauswirtschaft von Wichtigkeit ist
Will man nun reines, leimsreies und
dennoch frisches, schmackhafteö Wasser
haben, so braucht man nur abgetochteö
Wasser mehrmals, etwa siins Minuten
lang, aus einem Gefäß in ein anderes
zu gießen. Aus diese Weise wird das
Wasser wieder durchliiftet, und an dem
ganz anderen Geschmack merkt man,
wie sich Lust und Wasser verbinden.
B Ik s
Der Wirt lebt von den glücklichen
Junggesellen und von den unglücklichen
Ehemännern
III Il- I
Dummköpsen gibt die Sphinx keine
Rätsel aus.
ste st- It
Manchem wären wir anders begeg
net, hätten wir gewußt, unter welchen
Umständen wir ihm später wieder —
begegnen.
se i- s
Thomas Edison hat in den jüngsten
Jahren soviel Lustschlösser gebaut, daß
ihm die Konstruierung eine-z Lastschif
ses eigentlich leine unüberwindlichen
Schwierigkeiten bereiten sollte.
Wie sie scheust
flMlti.t-.»ss-«-. --.»--s .-.. , .. »., itmI--.u- ..
V
Ftam «Robert, wag wünschest du dir denn zum Geburtstag2«
Mann: »Gut nichts. Jch habe kein Geld!«