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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (May 15, 1908)
Berti-see Gerichtsszenr. Diegelbc Rose. «Nach die haare jeht es nich ims Ier, wat lann ick davor, wenn die selber so verrückt nach mir find?« meinte der Töpfer Emil B» als ihn der Borsihende des Schöffengerichts daraus hinwies, daß man von einem Mann in dem Alter des Angellagten solche Streiche nicht erwarten sollte, deren er beschuldigt war. » »Ja bin ieberhaupt zu die Jeschichte jekommen, wie, nu ja, wie eener, der nich spielt un det jroße Loos jewinnt,« fuhr der Angeklagte sort.« « Bors.: Daß Sie die Zeugin, die Wittwe M» in recht unschöner Weise hintergangen haben, miissen Sie doch einräumen? — An gekl.: Erst war ick der Hinterjangene, denn waren wir beede in een falschet Fahrwasser jeraten, dcnn habe ick mir rauöjerappelt un habe ihr in die Dinte sitzen lassen, weil et nich anders fing, un nu licht et ja aus, als wenn ia zu lth det Bad kiehlen sollte..Jck werde aber sicher freigesprochen wer’n. Bors.: Das scheint mir aber doch . sehr fraglich. Die Anklage behauptet, daß Sie die Wittwe M. am 7. Juli nrn 5 Mark und einen Schirm ge stellt haben. —- Angetl.: Den Schirm habe ick verbummelt un in’t iebrigte mußte ick heimlich verduftetr sonst hätte ick ihr un mir und meine Frau un meine Kinder unjlialich jemacht. trat leenet von mir verlangen kann. —- Bors.: Das ist mir nicht verständ lich. wir werden auf die Sache wohl näher eingehen müssen. Erzählen Sie aber möglichst kurz. — Angeli An den bewußten Sonntag hatte ick meine Frau mit die Kinder zu Verwandte nach Rixdorf jeichickt. So Nachmit tags um zwee herum bummle ict io langsam durch’t Brandenburger Dhor uach’n Thierjarten. Mir war so recht emsig, det iek ooch mal Strohwittwer war. An die Zeiten loose ich mir von eenen Blumenhändler eene jelbe Rose. Jet jehe weiter un komme an eene Bank an’n großen Stern vorbei. Da fällt et mir usf, det da eene Frau drusf spazieren sitzt, so recht fein angezogen un in die besten Jahre. Natierlich, ernste Schneider war sie raus, aber sie war so recht rund un, wie man so zu sagen pflegt, een fetter Happen Jck tiete ihr on. un sie lächelt und ick liichele ooch, jehe aber vorüber, indem iek denke: »Laß ihr schmachten!« Nach eene Weile kiete ich mir um, un als iek sehe, det sie mir immer noch mit die Oogen verfolgt, trieje ick doch det Mitleid un kehre um un jehe noch mai an ihr vorbei, wat wieder unter een jejenseitiges Anliicheln stattsinde:. · Bekt dritte Mal steht sie us un first mir die Hand un sagt: »Sie sind et. ick habe mir et jleich gedacht.'« Jck sehe ihr denn nu soin bisten verleier an un sage, det sie Recht hätte, ick wäre et wirklich, die Weiber hätten doch eenen höllischen Scharfbtick. »Ja woll,« ment sie, »det Ertrnnungszee: chen war doch buntt zwee Uhr an diese Bank hier un jeder mit eene jelbe Rose in die linke Danks-« Nu sehe ick ersi, det icl wirklich meine jelbe Rose in die linke hand hatte un det sie in ihre linke Hand ooch eene hat. Un ehe ick mir recht besinnen kann. faßt sie mir unter un zottelt mit mir los nach Charlottenburg zu. Sie läßt mir jarnich zu Worte kommen un steigt mir, wie mir ihre Handschrift jefallen hätte, und meine hätte ihr sehr jui je fallen un ick hätte ooch so’n anjeneh: seien Stil. wat eenen tiefen anruck uf ihr jemacht hätte. Un det wäre jui, det iek mir uf ihre Annonce je neeldet hätte, un ioenn ic! reelle Ah siehten hätte, dann müßte uns det jut kehret Un iet schwitze Blut un Was fet, indem ick ihr zuerst nich verstehe, bis mir mit eenem Mal een Seifen fiedee ufjeht un ict entdecke, det ick det Opfer von eene Berwechselung jewor den bin. Jck kann aber nich dazu kommen, ihr det zu erklären, denn sie W rnir sarnich zu Worte kommen un erzählt immer-zu von ihren ersten Mann, der ihr uff Händen jedragen nnd ihr so’n scheenet Bermöjen hin terlassen hätte. So tornmen wir denn nach Charlottenburg Hier steigt sie in den Pferdehahnwagen, der imhsit Spandouer Bock fährt, als wenn det Allens schon so verabredet wäre. Jck muß natierlich mit. Uff’n sinnt-quer Bock Iehren wir in un ick maß natierlich zuerst een Paar Taf Ieu Koffer mit Nappkuchen kommen lasen. Denn fängt sie an Bier zi MM und hei’t dritte Seidel fängt He seh-m an sieh mal zu versprechen n seit zu dazu-. Un wie fcheen det des wäre, det wir beeve vermöjend Die-n un teenen Anhang hätten! Mit ick me nistehen un sogen: Hö ren Sie mal« Verehrteste, Sie find in esse Irrung, ist bin der Töpper Erni h seit hie Frau un drei lebendige Kinder tm he sieh-nat so ville Jeld III-— die Taf « Mkckdie Zeche bezah len kann. , Dorfs Es mag in der That eine Mgkihe Stint-rinn» gewesen llein. M wurde es denn zulehtk Angeli Us, als ick sollt paar Worte fallen ließ »D« weit-n seen Jeld www do ; e si- mir jleich zwe- Dhsles zu Es ick Ist-TM jejeu anderthalbe Ue Zeche bezahlt hobe. Don- sing IF Mich sei nieset-Dens- IL dre . schon seit mindestens zehn Jahren kee nen Trauring mehr, indem det bei di( Arbeit nich anjeht. Jck dachte at meine Frau, die um die Zeit wohl ans Rixdots nach Haufe jeiommen seit mußte. Als sie mir nu sagte, id möchte eenen Oogenblicl ihren Regen schikm halten« sie täme nach ’n paai Minuten wieder. da dachte ict denn det die Jelegenheit jünstig sein dhäte mir aus die Schlinge zu ziehen, wo ia mir so janz unschuldig-.- injefangen hatte, un da jetade een Pferdebahns wajen abjing, so ick sack, facl zu’t Lo kal kaus un uff’n Wagen tuif un los jing et· » Vots.: Un dabei haben Sie den Regenschirm dcx unvorsichtigen Frau mitgenommen. -- Angeklagtet: Det is in di- Rasche jeschehen. Wo sollte ick denn damit bin? -«— Vots.: Die Wittwe M. hat Sie nach etwa acht Tagen zufällig ans der Straße getroffen und Ihre Zistitnng veran laßt. Warum haben Sie ihr damals nicht den Schirm gegeben —- Angeli Konnte ick denn? Jcl war ohneSchitm vom Hause wegjeiangen, un da is et doch leicht anfänglich, det man so’n Ding stehen läßt. Mir is et so jejan gen. Jck loose mit in’n Leben keene jelde Rose mehr. Die Verhandung gab thatiächlich keinen Beweis siit die Schuld des An geklagtm der deshalb freigesprochen wurde. —- — kleineres Uebel »E5 thut mir leid um Sie-I ins-te die mildherzige alte Dame bei ihrem regelmäßigen Gefängnißbefuch zu einem der Sträflinar. «Vernnethlieh harren Sie mit Sehnsucht dem Au genblick entgegen, der Ihnen dieThore dieses schrecklichen Platzes öffnet?« »Nein,« antwortete bestimmt der Mann im gestreiften Gewande, »ich möchte lieber bleiben, wo ich din.'« »Wie sonderer« wandte sich die Dame beim Fortgehen zum Gefäng nißwärter. »«ch dachte nicht« daß die Gefangenen hier fo zufrieden find. Was hat sich denn der arme Mann eigentlich zu Schulden tornrnen las fen?·' »O, er war ein« wenig zu vergeß lieb,« gab der Wärter mit qrinfendern Lächeln Bescheid-. »Vergeßlirh?« »Jo, Madame. Er konnte nie i:n Gedächtniß behalten, daß er schon oerheirathet wor. Und wenn er ietzt in Freiheit gesett wird, erwarten ihn draußen fünf Frauen.'· seiest-er Des-. ist Devise-hab Jm Sitzungszirnmer des Bezirks geriehts in Windhnt war man soeben in die Verhandlung über einen be sonders ernsten Fall eingetreten, als in der nach dein Balton fährenden offenftehenden Thür ein qroßer Affe, ein Pavian, erschien und ins- Sit ungszimrner eintrat. Er sprang ohne weiteres über den Richtertiich nnd warf dabei Tintenfaß. Schreibutensi lien, Akten und Gesehbüeher zu Bo den. Jedenfalls muß er aiek dann das Verantwortliche feines Thunser lanni haben, denn mit einem tiilxnen Satze schwang er sich ouf die An tlagebanl; ein Tintenfaß, das er zu tich genommen hatte, bezeichnete feinen Weg. Den Rest des Inhalts- goß er ohne weiteres dem Anoetlsioten ins Gesicht. Natürlich war an eine Fort setzung der Verhandlung so oald nicht zu denken: durch einige lkingeborene wurde aber schließlich der kecke Affe nicht ohne Mühe entfernt. Mie iich später herausstellte, war der Pavian feinem Eigenthümer, einem Rechtsan wolt, entlaufen und hatte sich schon einige Tage im Gouvernementsgarten gütlich gethan. Ob er seinen Eigen Jthiisrner vertreten wollte? Ein Ists-neu »An einem fchauderhafien eiSlJ Zien Tage« sagt ein Eisenmnanat aus Piitsburg, »hatte ich eine Mütze mit Ohrenilapren auf, ais ich Mr. Cur negie auf der Straße begegnete Er machte seine Wise über meine Ohren llappen und erzählte mir den folgen den Scherz: Ein alier Schotte der immer Ohrentlappen zu tragen pflegte, erschien eines Tages ohne die selben auf dem Eise woraus ein Freund ihn fragte: »daller« wo find denn Deine Ohrenwiirmer?« »s— »Q« war die Antwort, »die hab’ ich sei( meinem Malheur nicht mehr gefra gen.« ——— »Malheur? Was für eir Malheur?« —- ,.Ein Mann lud miel zu einein Glas Bier ein, und weger " dieser verflixten Dinger habe ichihi nicht gehört.« « Das finde Indes-. Als J. E Miedin, der berühmt iufsische Maler, feine Studien zu des .Saporogern« machte, hatte er eis pusiges kleines Erlebniß, über das er Etsch dem ...St Petersburger Herr-TM wie folgt berichten »Ich sehe in Klein Rußland eine Gru pe Männer in Grase liegen. Wö rend ich rasd Slizzen mache riiitei fich der eine der interesiantefie, einzuschi aien »Jd gebe Dir fünf Rube1,wenn Du Din zeichnen läßt« sagte ich zu ihm De Kerl sieht mich an und sont dam bedächtig: »Da hast Du zwei Kopelen laß mich aber in Ruhe schlafen « leg sich hin und beginnt zu schnarchenf Lut- TMiiteid Wer sehn-recht denn hier neben-as set-M fo« entfaltet-W L-— Wasser Chef; der arbeide UWf so IMM« — Kurt- Ueberraschung. VonMurielB.Ailman. Auto rrsirte Uebersetzung von Elisa beth TreiteL Es war eine stürmische Nacht! Der Wind beulte in den Bäumen vor dem Hause, und der Regen klaschte gegen die Fenster. —- Kutt lag, in sein klei nes, weißes Bett eingewühlt, ein höl zernes Pferd fest im Arm. und horchte aus den Sturm draußen. Marie war in die liiiche gegangen, unt sich Abendbrot zu holen. Kurt nahm ihr das weiter nicht übel, denn er lauschte gern aus den Regen, und außerdem war dann niemand a, der zu ihm sagen konnte: »Nun schlas aber schnell einl« Er beobachtete die schwan kenden Schatten. die die Bäume aus die Wand warsen. Er hatte nämlich Mekie gebeten, die Vorhänge nicht zu schließen, und das hatte sie denn auch, wenn auch ungern, unterlassen. Und dann mußte er ja auch noch an etwas Wichtiges denken! Vati wollte ja morgen wiederkommen --— rnit der neuen Martia Kurt unterdrückte einen Seufzer und drängte die aussteigendenThränen gewaltsam zurück. Wenn doch Betty noch hier wäre. Betty war sein Fräu ilein gewesen. Eines Tages war sie plötzlich verschwunden aber Bati hatte doch gesagt, daß sie wiederkommen würde. Zwei Monate waren seitdem ver gangen, und noch immer tein Lebens zeichen von Bettv! Und nun sollte eine Stiefmutter kommen, und dann wür de er Betty wohl überhaupt nicht mehr wiedersehen. i Knrt lag diese Nacht tat-ge weich und dachte über seine neue Stiefmut: ter noch Er hätte qern gewußt ob sie ihn auch so schienen würde, wie Hans Tomsen von seiner Mutter ge schlagen wr«rde. Hans Tomien war der Gärtnerssoån Manch glückliche Stunde hatte Kurt in herrlichem Spiel knit Hang verbracht an Orten, bei deren Anblick Morie »nur-iß bei nahe in Ohnmacht gefallen wäre. Denn stritt war sehr magehalsig, nnd Hans folgte ibrn willig. wohin er auch wollte. Von ietzt an karde nun feine Stiefmutter alle feine Schritte bewachen. Wahrscheinlich trug sie noch dazu eine Brille und natte eine tange, rathe Nase, dachte Kurt· Er drückte sein bälzernes Pferdchenfeiter an sich und lag bald darauf in tiefem Schlos. Z Als Kurt erwachte, flutdete helles! Sonnenlicht durch sein Echlaiziinmer senkten Er fette sich auf. rieb sich. die fchlaitrunienen Augen. und dannj fiel ihm wieder ein« daß ja Berti mitj der neuen Stiefmutter heute toinmen’ spare. « Er fragte Marie. um wieviel Uhrz sie denn tämen. l «Vorniittag noch,« sagte sie. »Du’ mußt dich also mit dein Anrieljen bei eilen. Und Vati möchte gern, daß du recht nett nuisietiii.« Nach dein Frühstück ging Kurt kein aus, ukn Hans zuiuchen Er fand ihn zufammennetuuerr auf dein Aste eines großen Baumes sitzen. Als er Ilnrt fah, glitt er schnell herunter. .Ach, Don-Z rief Kurt. »Heute tornnit sie! Noch Vormittags!« .Wahrhnitig?« fragte Hans-. Kurt nickte. »Nun iit es rnit unseren schönen Spielen aus!·' Er schleuderte dann einen großen Stein im Bogen iiber die Wiese. Hans sah ihm bewundernd zu. »Den ganzen Tag wird sie uan nochlansen, ob wir auch nicht auf die; Bäume llettern," tagte Kurt. Hans schwieg. »Jetzt muß ich wieder zuriick,« riet Kurt, als er Marie von weitem durch den Garten rufen hörte. «Du biit doch ein ganz ungezogenek Ringes schrie sie, als er sngelauien tun. »Mit den Morgenschuhen in’s nasse Gras zu taufen! Korn-n jetzt rasch, damit du sauber aussiebit wenn sie kommen. Sie müssen jeden Augen blick hier iein·« Sie trieb ihn hinauf in’s Kinder zinimer Und ein paar Minuten spä ter ging ein schmucker kleiner Kerl die ureiten Treppen hinunter. um die An törnmlinge vor dem Haufe zu erwar ten. Ein Wagen tuin angeraiselt, hielt dann. und der Kutscher öffnete schnell den Schlag. Kurts herz klopfte itijrs misch, als er hin ulief. Sein Bester hob ihn auf, lii te ihn zärtlich nnd feste ihn vorsichtig wieder nieder. Dann wandte er sich der Dorne zu, die neben ihm stand. — »Geh and titsie neine neue Maan Liebling, forderte er Kuri aus. Furt fah aus und blitte in ein Paar lachende Augen. Mit einein lau ten Irendenichrei flog er ihr in die seine. »Mit-P rieie r. Sie driidte ihn seit an ihre Brust. »Mein-n nicht Bettv,« verbesserte sie lächelnd Bist-st Tante Cälteres Fräulein): »Ich krat in meinen jungen Jahren dieSchäjnste im Siädtchen2« Nichte: »Warst Du denn allein?« k- -" Ah so! A.: »he, Bellmann! Fnt wen ak beiten Sie denn fests« Q: »Hm-M Its-?f für dieselben Leute —- iit meine t Isinde ders« ou und fünf W miser its-is sei-. Brod ist das wichtigstr Nahrungs mittel aller Kulturvslier. Man könnte sagen, daß mit dem Brod haeien die Anfänge aller Kultur ver tniipft sind, denn dieses bedingt den regelmäßigen Anbau von Getreide pflanzen und die damit nothwendig verbundene Seßhaftiateit fiihrte zur Arbeitstheiluna. ur Erfindung aller lei Werkzeug usw« Das frühest MateriaL aus dem Brod gebacken wurde, ist wohl hie Diese gewesen, denn schon in den ältesten Zeiten wurde in Indien« der Wiege der Menschheit, Hirse angebaut, um da raus Brod zu harten, und noch heute ziehen die Ltindus die Hirse vielfach anderen Getreidevflanzen vor. Jm Allgemeinen ist allerdings heute im Orient der Reis die am meisten ange baute Getreidevflanzr. Sein Ankau ist gleichfalls uralt und geht ebenfalls bis in die vorgeschichtlichen Zeiten zu-» ruck. In chinesischen Geschichtgtverien wird von einem Kaiser Schennungj erzählt, dek schon 2800 Jahre vor; ICbristi Geburt lebte. Dieser Für-fix befahl, daß in jedem Jahre ein großes Fest aefeiert werden und dabei ins sumbolischer handluna die wichtigsten thlturnflanzen ausgesät werden foll ten. Darunter befand sich neben Neid und Diese auch der Weizen Wie aus der Bibel hervorgeht, tannte man zur Zeit ’tlbraham’s das arsäuerte Brod noch nicht; zur Zeit Moses war es aber jedenfalls schon bekannt, da er ja den Genuß desselben beim Oster lamnr untersagte. Die Griechen hat ten der Sage nach das Brodhaeien vom Gott Pan gelernt: die historische Forschung nimmt an» daß sre durch phönizische und äahhtische Kolonisten irnnen lernten. in deren Heimath man schon frühzeitig die Getreidelörs ner durch Handmiihlen zu mahlen und aus- Mehl Brod zu harten ver stand. Jn Rom gab es schon früh-— zeitia öffentliche Böcken-die den ein zelnen Haushaltungen die Mühe der Broleereituna ersparten. Das römi t sahe Brod bestand aus einer Art vier ieckiger, nur 23oll dicker Kuchen mit ! sechs bis aebt Einschnitten. Das beste, s»oanis seligineus« genannt, wurde aus Weizen bereitet: die mit Kleien iaemischten Brode hießen »panis se Heunduest lrweites Brod). die geringste· lSorte mit Gerftenzusasz »vonis ple beius'«. Roms Soldaten theilten den Gebrauch des Brodbaaens zunächst dem westlichen Europa mit, oon wo aus es sich nach Norden verbreitete Weizen und Gerste waren damals also die wesentlichen Brodfriichtr. Der Weizen ift jedenfalls von Mesanota mien aus nach Aeghpten aetommen und machte von hier seinen Weg nach Europa, wo er schon im frühesten Steinzeitalter als Brodfrucht ange baut wurde. Auch die Gerste ist schon in waltet-Zeit in Aegnpten tultioirt worden· Aegnvtische Wandmalereien, die sich fünf Jahrtausende in Grab-— deninriilern erhielten, - vers-althou lirhen alle Stadien des Weizen- nnd Gerstenbaues und der Ernte: außer dem hat man auch in den Zgnptischen Mumiensiiraen unzweifelhaft echte Weizen-— und Gerftentörnek aefunden. die den Todten in’s Grab mitgegeben wurden. Auch bat man bei einzelnen Phramiden in den Ziegeln. zu deren Herstellung im alten Aeanpten Stroh verwendet wurde. einzelne Weizen und Gersieniörner und Theile von Aebren gefunden, die, obaleieh aedörrt und versrnat, doch teinen Zweifel an ihrek Echtheit aufkommen lassen. Die Gersie wurde sbiiter als Brodsrucht aufgegeben; schon die alten Germanen leaten ihren Gersienoorrath lieber in Bier an. Erst nach rer Völkerwaw deruna wurde auch der Noagen zur Brodhereiiuna verwendet, und seit dieser Zeit wurde in Europa Wangen hrod das allgemein gebrauchte Nah-s rungömitteL bis im is. Jahrhundert» bei vielen Völkern das Weizenbrodj an seine Stelle trat. Geaenwiietig wird Roggenbrod am meisten in Deutschland und den standinavischen Ländern gegessen. Als lehte Ge ireidefrucht ist schließlich noch der Mai- zu erwähnen. Er ist amerika nischen Ursprungs. Seine Kultur hier in Amerika tst jedenfalls sehr alt und war hier schon frühzeitig seht verbreitet» denn sowohl in Peru wie in Mexito sind Maiitiirner in alten Gräbern gefunden worden. Nach der Entdeckung von Amerika ist er etwa unt das Jahr 1500 nach Europa ge bracht worden. Zu einer herrschenden Stellung. wie er sie in Amerika he sikh hat es der Maiö in Europa aber den übrigen Getreidearten gegeniibee L nicht bringen tönnen. -——, Ae Herein-rus- der Ism. Da die Forschunqu der letzten Jahre den siten Verdacht bestätigt haben, daß die Ratten nicht nuk ein nichisnntziges. sondern durch ihre Mitwirkung zur Verbreitung der Pest irn höchsten Maße schädliches Gesindel sind, ist diesem Ungezieser mit größ ter Energie der Krieg erklärt worden. Gerade in germanischen Ländern isi der Mensch den Ratten nicht immer seindselig gewesen, sondern die alten Deutschen und Standinavier brachten ihnen sogar eine besondere Verehrung entgegen, da sie in ihnen die Seelen ter Todten erblidten Immerhin muß dieser Aberpiaube schon vor dem Eint-ringen des Christenilznms ver schwanden sein, dmn die Edda weiß darüber zum mindesien nichts mehr zu berichtet-. Unter den merkwürdi gen Vorstellungen des Mittelalåers iiber die heiltrnst nnd Schädlichkeit ver Thiere und Pslan en finden sich immerhin noch recht onderbaee Ur N ——— Y ktheile iider die Ratten. Der ,,Lancet« erinnert on bin mostisches Naturge schichtsbuch, das unter dem Titel »Gesundheits arten« von einem Augödurger rzt Johann von Cubn im 15. Jahrhundert, selbstverstänkk lich in lateinischer Sprache, veröffent licht wurde. Darin erscheint die Ratte ais eine Kreatur von miirchenhaften Eigenschaften Dein Harne dieser Thiere wird zum Beispiel die Fähig teit zugeschrieden, in die Haut tiefe Wunden einzufresiem die niemals «lseilen. Davor braucht man sich nun » wohl nur ein wenig in Acht zu neh men, dagegen qeioiihrt eine andere Angeld-, wonach R.-ittendttna ein träf tiges Mittel gegen Itahltödfigteit fein soll, einen eteletregenden Einblick in das Arsena! der 1nittetalterlichenKur Tpfuscherei. Es läßt sich auch denken, daß man ein Thier, von dein solche IVoritcllungen bestanden, nicht riick- « ? sicktslos versolgte, sondern hier und da « ’vjelleicht ans »Geschäftsritcksichten« « gar ziichtetr. Ueberhaupt ließen sich . die Beispiele iiit eine heute unbegreif- · liche Schonung schädlicher Thiere des · tiebig vermehren, denn es iit z. B. eine Thatsacke, daß noch zu Ausgang des Mittelntters die Wölfe nur dann ges « tödtet wurden, wenn sie wirklich große ; Schaden an Hob und Gut anrichte ten, und den banden aewährte man « Mögtichteiten der Vermehrung, die fie j zur schlimmsten Lands-lage machten, wie sie dies ia im Orient noch heute vielfach sind. . -- —- -—— Ins-nehme sefer. Wie der St. Petersburaer herold I aus Charlow berichtet, wurde auf der letzten Generalversammlung der dor tigen Bibliothets-Gesellfchait festge stellt, daß im veraangenen Jahre 1704 Biicher im Werthe von 1195 Rubel non den Leiern gestohlen wor- : den«sind. Das iit ungefähr der fünfte « Theil der ganzen BibliotheL Die « Diebstahle waren auf sehr mannig fache Weise verübt. Häufig waren wertblose Bücher an Stelle werthvol ler zurückgegeben worden; Biider,· Graviiren, ganze Artikel waren aus geschnitten. Manche Diebe gaben dem Schweizer als Pfand oder Kon irollmarte ihre abgetraqenen Mützen und gingen mit den dee Bibliothet entnommenen Büchern fort· ohne ihre Mützen beim Schwein abzubalen: fie hatten eine zweite Miite in der Tasche. Oft waren die Bücher sauber i aus dem Eint-and heranägeichnitten und ein altes Schutt-ach der Geome trie oder Geographie sorgfältig ein geilebt. — Gute Musik-link Hausfrau: »Nirgends waren Sie langer wie acht Tage, und keine Ihrer Herrschaften war mit Ihren Leistun gen zufrieden!« Köchin: »Sie müssen aber auch be denken, in der kurzen Zeit kann man doch nicht beuribeilen. was ich leisten tann.'« Ja der Schule. Lehrer: »Na, hosfentlich habt Ihr nun begriffen, wag ich Euch iiber den Imperativ oder die Beiehisiorm» sagte. Wille. nenne mir einen Zank Wille Mutscherkiohnk »Det Pferd zieht de Drpschte.« " Lehrer: »Gut! Und nun die Bei ieblsform.« Witte: »Hiibk« Ost-mutet - Philosophie ,,Ta heer’ iet immer, de Zeitflieiztk Wenn ici nur wüßte. warum!« »Bei weeßte nich? Weil io ville . Menschen sich bemiehen, ihr dotzkk ichlagen2« Ost-entwu- , Erster Bergleaxleu »Was, Sie hoben Ihre Werthpapiere immer bei sich» aus der Reise? Weshalb denn da « Zweiter Bergtraxler: »Um doch wenigstens einmal im Jahr die Ge nugthuung zu haben, daß sie stei zen.« - — Ahnung-not Nichter: »Sie haben den Mägee Ileich beim ersten Wort so vermit zelt.« Angeklagten »Ja, weili’ schon ;’mußt hab’. was er sag’n hat ooll’n.« Rai-te Perichtisnnfl. Professor Cdie Rechnung prüfend ms der »Omelete« geschrieben steht): Hier fehlt ein TI« Kellnen »Wetde sofort berichtigen, nein Herri« Nach siins Minuten bringt der Hellner die Rechnung wieder mit dem Zusat: »1 Ihee 70 Ps.« Geschöstsinteressr. Nichter: Angeln-steh Sie sind nit der Hand in der Tasche dieser Dame festgenommen worden« Angeklagter: »Ich wollte ihr nur neine Geschäftsiarte in die Tasche "tecken.'« --s zis- Gegen-nein Alte Jungfer Cum Virgtl-Inn nittler): »Wer der Herr nicht unan ienehm iiberraschr, als Sie ilnn mein Ilier von 35 Jahren nannten?« »O. irn Gegentheilt Er hatte Sie iir viel älter gehalten« Unter Ins Sile-. Der kleine Willi» dessen Vater ge iorener Lothringer nnd naturalisirter Deutscher ist, hat lieute den deutsch Tranzösischen Krieg in der Geschichizs stunde durchgenommen und sihi am klbend nachdenklich in seinem Stuhl. ,Wotiibek denkst du nach, Milli?« »Nicht wahr-, Papa, bei Sedan sahen wir euch ordentlich verteilt?'· sei-eis. Herr sinnt Heirathöoermittleyz Das soqe ich Ihnen gleich, ich muß Fine. fleißige, innern-übliche Frau ha sen-« »O, das ist die, die ich empsehle, icher... die lornmt schon sechs Jst-re anq täglich viermal her nnd sra l, )b sich noch nicht ein Mann für re Wunden holl« Ente Ein-schlank Fremder: »Was ist denn da oben n der ersten Etage für ein jämmer iches Geschrei?« »Da wohnt Einer, der —- schmerz os Zähne ziebi.« Feine Legit. Logikrvirthim »Wenn Sie doch eine Mietbe zahlen können, dann be ireise ich nicht, ioarnrn Sie mir beim Nietlien des Zimmer-» so viel abges iandelt babenl« Studiosessz »Aber, beste Frau Müller, se weniger ich Ihnen schuldiq )leibe, desto besser ist es doch siir Eie!" Vernimm-. Herr Un seinem Kutscher): »Jo-: mun, Sie sind gestern Abend voll ilindig betrnnlen noch Hause gekom« nen. Geschick-i das noch einmal. sann sind Sie entlassen! Verstan sent-« Johann: »Seht wohl, gnädiger herr!... lFiir sich-: »Gott steh’ mir sein«-ich wünschte, mein Geburts ag wär’ erst vorbeik« Gemüll-lichten I -..... « M A u Erster Herr Um Eos-«- seinen Hut suchend): Mein Hers, ich glaube, Sie sitzen auf meinem Huld Zweiter here (sitzend): So? Nu n, dann warten Sie wohl ein bißchen, Ochse-se auch-gleich fort; habe ich nun den ganzen Nachmittag darauf ge sessen. kommt eö wohl aus fünf Minuten auch nicht an!