Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918, March 27, 1908, Sweiter Theil., Image 11

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    Ecken-r schreibst-tief non
IRS-it sank-ungel.
.F-:-J
No. 303. — Also der Philipp, was
mein Hosband is, hat schuhr genug
den Dattel getauft! Wenn ich emol
ebbes tause, wo mer in die Haushal
tung brauche duht, dann hallert er tw
her die große Eckipenses un in Fiickt
sin ich esskeht e paar Cents auszu
aewwe un zu spende. Awwer der
dumme Kerl gibt gar nicls drum,
wenn er- ebdes spendewill un das
allerdumcnste is, daß er den Dackel
getauft hat. Wann es noch en gut
gucliger Hund wär, wo mer auch emal
mit an die Stritt nemme tönnt, aw
wer so en leummbeiniger Dattel, wo
immer ausgucte duht, wie en Buht
jiict, wei, das is doch der größte Non
senz, wo ich mich nur dente kann.
Der Hund is noch leine halwe
Stand ins hatts gewese, do hen die
Buwe schon e Fett mitsamme gehabt,
daß. ich se gar nit hen ausenanner
dringe könne, so was mer ufs deitich
sage duht sepprehtr. Jeder hat mit
den Hund spiele wolle un das Biest
hot das gar nit gegliche. Er bot je
den von die Kids aehisse un die Fe
aee hen geltische, als wann er sie den
Hals abgehisse hätt. Der Philipp hat
gesagt »Ihr Buwe, ieht will ich Euch
emol ebhes sage: Der hund is noch
ganz jung un in Fäckt is er so jung,
daß er noch nit emal en Name hat
Es is also jetzt auf zu euch, ihn en
Name zu gewwe un ich sehn Vor
schliigs netaege. Den Taht hat der
Phil in die Mietunge von die Lahd
sches gelernt, ditahs aus sein eigene
Strohlopp wär nie nit so ehbes ge
scheiteä eraus komme. Die Buwe hen
aria stolz gesiihlt, daß le die Ehr hen
konnte, en Name for den Hund zu
propohse un nach e tleine Weil bot
der Bennie gesaat, er deht denke. merl
sollt den Hund Bettbock ruhse, hitahs
er deht Jedes heiße. Der Phil hotl
den Bennie ganz aehörig daungetahlt
un hol gethan wann er nit den Ernst
von die Otehfchen besser eppriesch
jiehte könnt. dann derit er gar nit an
den Kohntest vertissipehte.
Jetzt hat der Johnnie en Geß ge
habt, Pa, hot er gesagt, ich wüßf
en Name for den Hund. der wär
ohteh un das is «Schortie«. Ich
meine von wege seine torze Fieb. Der
Philipp hat gesagt, oer Name wär.
ahlreit, nur hätt er gern, wann nier!
en Name sinne tönnte, wo e wenig
mehr ooetisch wär. Well, hen ich ge
sagt, du lannst doch das lrummbei
nige Ding nit »Lohengrin« odder
»Tannhiiuser« oddek ,,Lorelei·' rufe·
Wenn er dann dth zu die Fämmillie
gehöre soll« wozu ich awwer nochi
lang nit meine Zustimmung gewwe,
dann ruft ihn bei en Name, wo auch
en ordinehre Zittisem wie uns, zu
lomme duht, so soc Jnstenz Vieh
lacks, odder Spih.
Meine Mai-schen hat en Sturm dekl
Entriistung hervorgerufe. Der Philipp
hat gesagt, do könnt mehr sehn, was(
ich for en Berltehftemich von Hundes
hätt! Wie tiitmt ich nor dran dente.
en Dattel Sin zu ruse sun was der
annere Name tonzehrne deht, do wißt
er iwwerhaupt aar nit. was derNatne
meine deht, ennihau deht er nit glei
che, daß mer Jemand gleich mit den
Name zu verstehn gewwe deht, daß er
e Vieh is. Well, ich hen auch nit
sage könne, was der Name meine duht
un ich hen nur noch riemembere
könne, daß in die alte Kontrie en
bund in unsere Nehberhutt gelebt hat«
wo bei den Name aange is. Well. fe
J
.--. —. ...- .. »sp» .- .,..«..,- ....-...—.» ...-..«
hen sich die Köpp gebroche un hen
nachgedentt un hen wenigstens dau
iend Name vorgeschlage, ais-weh se
hen kein von fe all gegliche. Jch hen
gesagt. for den Lands Sehns, hen ich
gesagt, dudt doch das Bißneß vonst
pohne, Ihr könnt ja emal in dieSchni
Euere Tietscher frage, vielleicht, daß
die mehdie Euch en Name von en
große Dichter sage kann. Ich-kann
nur zwei Poets riemebere. Das eine
is der Schiller unv den sieht der Hund
tei bische ähnlich, nn der annere is
der Schehtsbier. Wann ihr den
Name juhfe wollt un er is euch meh
bie e wenig zu lang, dann ruft den
Hund Scheht odder Bier un ich denke
der Name Bier duht Euern Pa am
mehrschte impanite. Der Philipp
hot mich en Blick zugeworfe, wo ich
dran hen sehn könne, daß er arig
fohr iwwer meine Riemark gewefe is.
Gesagt hot er nickö un ich sin ob
stehrs gange, for das haus umn
ftrehtene un hen se allein gelasse.
Es hat e ganze Weil genvmnie, be
fohr daß ich fertig war un grad wie
ich mit meine Arbeit fertig war, da
Links daunitehrs e Neus un e Gehal
ler getvwr. Se hen all nach mich
geruf- un ich hen fchuhr gedenkt, es
wär ebbes gehiippend. Ich sin die
Steps enunner geiegelt, als wann das
Haus an Feuer wär. Wie ich nun
ner komme sin, do hen se all freudige
Gesichter gemacht. »Ner hen’s'«, hen
die Buwe gesagt. Was habt Ihr
denn? hen ichsaefraatdn do ben se
gesagt, fe hätte en Name for das
Hundche.
»Ihr macht mich sick un teiett.« hen l
ich gesagt, »was duhn ich for den
dumme Hund iehre.'« Do hot der
Philipp gefagt: ,,Nau Lizzie, jetzt gel
emol acht; wie bei en Mensche fo is
auch bei en Hund e ganze Latt in en
Name. Es is for den Riesen arig
impohrtent, da mer fo e Diehr en
Name mit in die Welt gibt, wo ebbes
meine duht un wo es sich nit beiw
wer zu schäme braucht. Mer hen also
unseren Meind usfgemacht, daß den
Dattel fein natierlicheMame»Dac!el«
is. Die Jenties, wo alles uffmickse un
oerdrehe, dehte awwer den Name
Dattel wie Deckel pronaunze. En
Deckel is awwer e Kowwer in eng
lisch odder wie mer uff deutsch saae
duht e ,,Lid«. For den Riesen hen
mer unseren Meind uifgemacht, daß
mer« den Hund »Lid« rufe un ich
denke. dafz du als Mutter nicks da
aeae einzuwende hast«
Well, es hot mich doch leinder gut
fühle mach-e, daß se mich auch for
meine Zustimmung gefragt hen un do
hen ich denn aefagh ich deht denke,
daß derName »Lid« ferchterlich dumm
wär, awwer wenn es doch emol Fa
miliebefchluß wär, dann wollt ich auch
nicks dagege sage. Do ware se froh
un der Dattel bot also »Lid« geheiße.
Awwer so schön is nit alles aange
wie mer gedenkt ben un das will ich
Jhne in mein nächste Brief verzähle.
Mit beste Rieqards
Yours
Lizzie HanfftengeL
- -
Beruhigend.
Gattin: »Man hat mir erzähit,
Emil, die Frau von Dr. Schmidt sei
eine alte Flamme von dir. Das ist
doch hoffentlich nicht wahr-Hm
Gatte: »Gewiß nicht, mein Herz,
ich hatte überhaupt nie eine alte
Flamme!« .
Ins set Physikfmnir.
Lehrer: »Was ist Geschwindiqteit?'«
Schüler: ,,Gefchwinsdigkeit ist das-.
jenige, womit einer einen heißen Tel
ler wegschi«
Ein Sechs-seh
»Ich beareife nicht, daß Sie keine
Uhr tragen!"
»Ich habe kein Glück mit meinen;
Uhren; half ich ’ne schlechte, so ist siei
immerfort beim Ushrmachet; half ich»
’netgute, so ist sie auf dem —- Leib-!
am .«
seteinssueierei.
«»Was, schon wieder ein neuer Ver
eini« s
»Ja, Verein devBereinsvorstände!«f
Uns-es
Etster Student: »han du Gelds«
Zweiter Student: »Nein, aber
iomm' mit mir in die Kneipe —- ich
Zierde. fiir dich . schuldig blei
en .« «
F
Der Bat-rena
:;D
il ht JA—
""I
Parvenu fznrn Sohn): »Und wenn ich dich nicht so unterstützen würde
denn du nicht so viel Geld von mir kriegen würdest, allein kämst du nicht
durch; wenn ich denke, Ich half mir mit 18 Jahren meinen Kaviar fekba I
verdient!«
soudlandschastem
Das klingt so anheimelnd und ver
traut, als sprachen wir von Tirol
oder von Lissadon und seiner Umge
bung! Seitdem die rautndurchdrin
gende Kraft des Fernrohrs unser
Auge hinausgesijbrt hat in die Tiefen
des Weltenraumes, ist uns auch dei
Mond erschlossen nnd nicht mehr so
sern wie ehedeml
Das scheclige illussehen seiner glän
zenden Scheibe hat in alter Zeit schon
Anlaß zu dem Glauben vom Mann
im Mond gegeben, und die Phantasie
eines Zamboni sand dann in unseren
Tagen noch den Kuß im Mond hinzu!
Das wohlgenährte, immer stillver
gnügt lächelnde Antlitz des nächtlichen
Schelms wird von der Mars-. gebildet,
nnd zwar der schiefe, aus heftiges
Zahnweh hindeutende Mund vom
mai-e nudjnm (Wolkennieer) und
more- humorum (seuchtes Meer), die
Nase vom make vapomm (Meer der
Dampfe) und dem sinng aestuum,
die Augen vom mark- jsmbrium (Re
genmeer) und dem make sekpnitotis
dem Stillen Ozean des Mondes). Ei
nem o hübschen Gesichtchen dars na
tiirlich auch das Grübchen nicht feh
len!
Der Krater Thcho bildet es! Er
gehört zu den schönsten Gebilden sei-—
ner Art und liegt nahe am Mondsüd
pol. Von ihm aus gehen mehrere
hundert glänzender Lichtstreisen nach
crllen Richtungen der Mondobersliiche
und geben dem Trabanten der Erde
das Aussehen einer abgepellten Apfel
sine.
Auch von den dringgevirgen Anaxa
goras, Kopernilus und dem Krater
Messier gehen solche Lichtstreifen in
fast schnurgerader Richtung dahin und
bilden an ihrer Ausganggftelle einen
hellen lompatten Flecken ——— den
Nimbus —, den wir bei Thcho sehr
schön ausgeprägt finden. Oft sind
diese Lichtstreifen 200 bis 750 Meilen
lang. Sie werfen keinerlei Schatten
und sind nur sichtbar, wenn die Sonne
iiber der betreffenden Landschaft steht.
Jm hellen Rande unseres Satelliten
oder in seinen Ebenen verlieren sie fich
dann ganz plötzlich. »
Man hält diese zum Theil durchaus
röthfellwftrn Gebilde für schlamtnige
Ablagerungen oder für ungeheure
Kristalldrusen vullanischen Ursprungs,
die wie ein Prisma das Sonnenlicht
in allen Regenbogenfarben brechen,
was — don uns aus gesehen -·-— dann
jenes scharfe Weiß ergibt.
AndereForfcher ertliiren diese glän
zenden Streifen durch die Annahme,
dasz der Mond, infolge innerer Span
nung, einst barst. Aus den llaffenden
Wunden drang das Magma hervor
und fchlofr die Risse wieder: aber ein
Theil desMagma floß dabei iiber,ve"r
härtete und bildete so jenen Dbfidian-:
guß, in dem sich die Sonnenstrahlen
dann grell spiegeln, wenn das Tages-s
gestirn senkrecht über einer solchen
Region steht.
Jn früheren Zeiten hielt man die
bereits erwähnten Mare fiir wirkliche
Meere; aber heute ist man fest davon
überzeugt, daß sich auf dem Monde
auch nicht eine Spur von Wasser mehr
findet, denn wäre das letztere auf ihm
wirtlich noch vorhanden, dann müßte
der Begleiter der Erde auch eine At
mosphäre haben! Diesen Luftgiirtel
müßten wir unbedingt bei Stunde-·
deckungen durch den Mond und auch
auf verschiedene andere Weise wahr
nehmen. Dies ist indeß nicht der
Fall. Außer den ,,Meeren«, welche die
eigenartigsten Farbennuancen aufwei
sen, erblicken wir im Fernrohr noch
andere dunkle Flecken. Diese bezeich
nete der Danziger Ratsherr, Brauer
und Astronom Hebel, der sich unt die
Erforschung der Mondoberfliiche sehr
verdient gemacht hat, schon als Seen,
Sümpfe, Meerbufen und Vorgebirge.
Sie sind keineswegs streng abgefon
dert, fondern gehen vielmehr ineinan
der über oder sind in irgend einer
Weise verbunden. Nur das »wi
crisium lMeer der Gefahren-) bildet
ein abgeschlossenes Ganzes für sich.
Jn allen Größen begegnen nns im
Teleftop auf der Mondscheibe ring
förmige Erhebungen, die sich nach dem
Mondfiidpol hin ganz wirr zufam
mendriingen ,
Bei Anwendung einer PartenFernk "
rohroergröherung sieht man, daßalle
diese Erhebungen nur die rundeFornc,
sonst aber nichts miteinander gemein
sam haben, und daß sie mit den irdi
schen Krateröfsnungen nicht iIn min
desten verglichen werden können. Man
nennt diese Formationen Mater nnd
ist versucht, sie in zwei Gruppen in
theilen, nämlich in solche, die mitteni
schen Ursprungs sind, und solche, de
ren Bilduna man aus andere Ereig
nisse zurückführen muß.
Zu den vullanischen Kratern würde
kman die Wall- und Ringebenen, zu
der zweiten Gruppe aber die mater
rbenen, -tegel, -griibchei1 und mater
chen rechnen.
·Die Wallebenen —-— auch Bergträn
ge genannt — sind kreisförmige Ge
ilde von 40 bis 160 Meilen itn
Durchmesser Sie werden von Pässen
«und tiefen Thalern durchschnitten Die
Nondlrater haben eine flache, schliss
sseliörmige Gestalt. Jhr Boden liegt
hin wenig tieser als die Umgebung,
Lind ost erheben sich aus dem Walt
tamm Zacken und Grate, die lanqe
Schatten werfen. Jn ihrer Abge
schlossenheit bilden diese Krater Land
schasten süt sich, vielleicht die schön
sten, die wir aus dem Mond rennen
Einige große Krater haben doppel
te Wände, nnd einer von ihnen, War
gentin, ist bis zum Rande angefüllt,
so daß ihn die Astronomen mit einem
ovalen Käse verglichen haben.
Das Festland der Erde ist sehr
zahlreich- mit Gebirgen und Höhenzii- ’
gen bedeckt; aber aus ihrernSchooßiind
-—« dem Mond —- ist das Umgekehrte
der Fall. Die Mondbeege sind indeß
viel höher als die irdischen. Sie sin
den sich besonders zwischen zwei Mee
ren und ragen dann durch ihre große
Helligteit aus der Umgebung hervor.
Zu den bedeutendsten Höhenziigen
aus unserer Nachbarwelt gehören zu
nächst die Alpen zwischen dem make
jmbrium und mnrp krigisris (kaltes
Meer). An dem gewaltigen Gebirg-Z
stocke entlang zieht sich das flache Al
penthal dahin. Die Apeninen liegen
zwischen dem mai-s mporum und dem
pnlns pilirpiti(ii11ig.Sie helfen alsos
die Nase des Mondgesichtes bilden
Außer diesen beiden Hauptgebirgenl
hat der Mond noch die Karpathen und ;
in nordwesilicher Richtung von den
Apeninen den Kaukasus, dessen höchste
Bergspiße 18,000 Fuß nicht überragt.
Durchaus räthselhast und auch noch
nicht genügend erklärt sind die Rissen.
Jm Jahre 1788 wurden sie entdeckt,
und man kennt deren heute weit über
4«0. Diese Risse, die man lange Zeit
hindurch für ausgetrocknete Flußbette
oder Fahrstraßen bieli, erreichen oft
eine Breite von 650 Fuß und eine
Länge von 185 Meilen. Quer durch
die Ebenen, von Krater zu Krater,
ziehen sie sich hin und durchsehen zu
weilen ein Ringgebirge. Jhre Tiese
schäht man auf 300 bis 1200 Fuß.
Die einzige Erklärung, die man
ireffend sür ihre Bildung heute zu ge
ben vermag, ist die, daß unter der
Einwirkung der glühenden Sonnen
ftrahlungdas ausgetrocknete Erdreich
aus dem Mond barst und so jene
Spalten im Boden entstanden, die wir
auch bei den Canons in Nordamerika
finden. Felix Erben
Eine deutsche Messe in Maine als
historische Merkwürdigkeit
—:
Von Her-eine starrer-.
An der Eisenbahnlinie zwischen
Porttand und Rockland im würzigen
Fichtenstaate Maine liegt das freund
liche Städtchen Waldoboro. Es er
hebt sich, malerisch an Hügeln ange
baut, am Medomac-Flusse, einem sich
zwischen bewaldeten Jnfeln hinwin
denden Seearme des Atlantischen
Ozeans. Dem-Besucher dieses Oerts
chens wird als höchste Merkwürdigkeit
ein: alte deutsche Kirche gezeigt, deren
Entstehung aus das Jahr 1773 zu
rückgeht. Der schlichte gelbe Holzhau,
der von außen mehr einem Farmhause
als einem Gotteshause gleicht, blickt
von seiner Anhöhe auf eine fruchtbare
Gegend von Wiesen und Waldland
hernieder, und die behaglichen Wohn
hiiuser und geräumigen Stallungen
legen ein schönesZeugniß ab vonkem
Fleiße, der Beharrlichleit und Tüch
tigkeit der ursprünglich deutschen Ko
lonisten.
Jm Westen, wo das De.!tfchtl)11nt
vorherrscht, lann eine alte deutsche
Kirche nicht als eine solch große Merk
würdigkeit angesehen werden wie in
Maine, wo fast alle Ansiedlungen eng
lischen Ursprungs sind und durch die
Nähe von Canada das französische
Element Einfluß gewonnen hat.
Diesem Umstande ist es auch zuzu
schreiben, daß sich in Waldoboro kein
deutschsprechender Bürger mehr befin
det und in der Hochschule französisch
gelehrt wird. Da tein neuer Zung
von Deutschen das Interesse siir das
Vaterland neu angeregt hat, sind die
Bürger von Waldoboro besonders
hoch zu achten, daß sie ihre Vorfahren
durch die Erhaltung der alten Kirche
sowie durch die Errichtung eines Deut
mals auf dem Friedhofe geehrt haben. -
Die Kirche gilt itn Orte selbst und
in der ganzen Umgegend als etwas»
höchst Juteressantes und Eigenthum-«
liches. Mit Verwunderung schauen
die Besuch-er die erhabene Kanzel an,
die derschliesibareru hochlehnigen höl
zernen Kirchenstiihle, in denen die
Bänte ringsherum laufen, die verle-:
sene deutsche Bibel, deren verschnör-»
ielte Schriftzeichen sie nicht verstehen;
können, und das langgestielte Sam
melbecken. Ein verwitterter Grabstein,
dessen Inschrift eben noch zu entris
fern ist, wird als besonderer Schatz
ausgestellt ·:
- , -.
»Hier urgc uegtuuen Herr Johann
Martin Groß und ist geboren den 1.
Februar 1679 und ist gestorben den
11. 0sebruar 1762 im M. Jahre.«
Auf dem Denkmal ist die folgende
Inschrift zu lesen:
This town was Hostie-l in 1748 by Los-H
onus-. wim Halm-nieset to this plum- wlih
Use Its-tatst- iuul empor-ratlos- ok kindlatr s
onus-un sitz-. last-satt ol· which they
Gmel vorhin-e but a Mich-mess
l"ok klu- »
skIt few years they Insekt-ei m n esse-P
extent by lnillun Wan- aad stets-verwa; by
pemvommse ums Sols-nennst they suc
ceeeletl in cis-arch- lsmls and ers-erlag will-.
At this time n lot-Ic- ptsokmrtlua of the la
hshlmms Im siege-sodann of the fltst
unter-. This moaumnnt was irrer-ten A.
D· 1055 by the mibscrimloos ot cltlztsns us
this tonm
Auch des ersten proteftantischen
Pfarrherrn der Kirche geschieht Er
wähnung, wie auch eines Mannes,
Namens Conrad Heyer, der das erfte
Kind war, welches ans amerikanischem
Boden das Licht der Welt erblickte.
Alljährlich wird noch einmal in
dieser Kirche englischer Gottesdienft
abgehalten, und eine große Schaar
Neugieriger kommt von nah und fern,
um bei der dieser Gelegenheit sich das
wunderbare ,,Old German Meeting
Hause« anschauen zu können.
Das Städtchen hat sei-en Namen
vom General Waldo erhalten, der in
England geboren, Sohn eines Postv
ner Kaufmanns, sich in der Schlacht
bei Lonisberg auszeichnen Jhm ge
hörte dieser Walddistritt am Medo
war-Flusse, und durch Agenten wur
den Rheinländer bewogen, ihr schönes
Vaterland zu verlassen, um den Di
striit zu bevölkern und zu tolonisiren.
Man spiegelte ihnen nicht nur vor,
dasz sie eine bevölkerte Stadt vorfin
den wiirden, sondern versprach auch
jedem Anstedler eine Form an der
See, betrog sie aber, indem man ihnen
das Land in äußerst schmalen lang
gezogenensStreisen zuertheilte, sodaß
sie nichts damit anfangen tonntenSie
mußten sich eine neue Teilung gefallen
lassen, wobei einige ihr Anrecht an der
See verloren. Die erste Ansiedlung
im Jahre 1746 wurde von Judianern
zerstört. Die Gliicklichen, welche dem
Schicksale, skalpirt zu werden, ent
gingen, sliichteten sich nach Pamaauid
und Fort George; erst der zweiten Ko
lonie im Jahre 1748 gelang es, die
Jndianer von sich sern zu halten, den
Urwald auszuroden und das Land
urbar zu machen.
» Manche ietzt woblhabende Farmer
zund Bürger haben ihre deutschen Na
men wie Kuhn, Stahl, Groß, Heyer,
»Genthner, Winchenbach, Burnheimer
! beibehalten, andere haben sie ins Eng
; lische übersetzt, verändert oder verstüm
melt. Miller, Block, Achorn statt
Eichhorn, Burnsssstatt Burnlseimen
»Wartet statt Seidensbacher, Lash statt
;Löscher, Creamer statt Kramer lassen
kaum auf deutsche Vorfahren schlie
)ßeii; Winchenbaugh, Wincapaw statt
iWinchenbach Vannah statt Werner
Jsin"- nicht solch glückliche Veränderun
sgein
) Der Name des Dorer Bremen mit
seinen besonders ausgedehnten Formen
am Medotnac-Flusse deutet auch aus
die deutsche Abkunft seiner Ansiedler
hin, sein weltverlassenes Postamt in
einer Scheune mit einem löchrigen und
mit Panier vertlebten Fenster, wo die
Vostkutiche von Mustungus nach
Waldoboro in frühester Morgenstunde
ihre Briesschasten abholt. beweist aber,
das-, Uncle Sam hier sein mildes Re
aiment führt und nicht das deutsche
Kaiserthum mit seinem bis inHKleinste
wohleingerichteten Postwesen.
« Zur Wohnungöhnsiene.
Jn den letzten Jahrzehnten hat die
Hygiene dank der großen Forschungen,
denen sich Gelehrte aller Länder mit
regstern Eifer gewidmet haben, gewal
tige Fortschritte zu verzeichnen. Man
ist immer mehr zur Ueberzeugung ge
kommen, daß dem Menschen aus seiner
gewohnheitsmäßigen Umgebung eine
Reihe von Gefahren drohen, die oft ge
nug zu schweren Schädigungen der Ge
sundheit führen können. Jn anerken
nenswertherWeise haben dann auch die
Behörden die Fortschritte der moder
nen Hygiene für das allgemeine Wohl
Verwerthet, so das wenn die heutian
Zustände auch nocx nicht ideal genannt
werden können, doch in dieser Bezie
hung in der letzten Zeit ganz Erhebli
ches geleistet wurde.
. Die Behörden können jedoch in ihren
sBemühungen um die Abwehr der ver
fschiedensten Gesundheitsschädigungen
nur dann ans einen vollen Erfolg rech
nen wenn sie bei den Bürgern Unter
H iiiitzuna und verständnißvolles Entge
genlominen finden. Der einzelne
Mensch, der in der Gesundheit die Be
dingung seiner Existenz finden soll,
musz von Jugend aus in hygienischen
Grundsätzen erzogen werden. Zur Er
reichung dieses Zieles sind vor allem
Familie und Schule berufen, die sich
beide in ihren Bestrebungen durch Be
lehrung und gutes Beispiel ergänzen
müssen
Die Wohnungshygiene bildet ein
überaus wichtiges Kapitel der Privaten
Gesundheitspflege· Die Erfahrung
hat nämlich gezeigt, daß das Wohn
haus, das ursprünglich zum Schutz ge
gen schädliche Witterungseinfliisse er
richtet wurde, doch unter Umständen
zur Quelle direkter Gesundheitsstörun
gen werden kann. Bedenkt man, daß
wir die ganze Nacht und den größten
Theil des Tage-. in unseren Häusern
zu verbringen pflegen, so wird man die
großen gesundheitlichen Schädignngen,
—
die sich aus mangelhaften hygienischen
Einrichtungen der Wohnung ergeben.
voll zu würdigen wissen. ,
Ein Uebelstand unter dem nament
lich die meisten Familien der Groß
städte zu leiden haben, besteht darin,
daß die Wohnungen aufs allem-th
wendigste beschränkt sind, da der Preis
des Grund und Bodens und dement
sprechend auch der Wohnungen ein
verhältnißmäßia hoher txt. »n sehr
vielen Fällen wird jedoch ür a erhand
Luxus viel Geld ausgegeben, das dann
bei der Wohnungsmiethe gespart wet
den muß.
Bei der Vertheilung der einzelnen
Räume muß entschieden daraus gese
hen werden, daß ein großes Zimmer
als Schlafraum benutzt wird, da wir
ja in ihm die meiste Zeit verbringen.
Leider wird dieser eigentlich so selbst
verständliche Grundsatz nur sehr selten
befolgt, denn in den meisten Fällen
dienen die großen Zimmer zu Gesell
schaftszwecken, während der kleinste
Raum gerade gut genug als Schlaf
zimmer erscheint.
Sehr wichtig ist es natürlich auch,
daß die Kinder in einem großen und
hellen Zimmer untergebracht werden,
da sie ja bedeutend länger als Erwach
sene schlafen und gegen schädigende
Einflüsse der Umgebung noch empfind
licher sind.
Die Einrichtung der Wohnung, die
sich natürlich nach den Verhältnissen
des einzelnen richten muß, soll ge
schmackvoll, aber frei von jeder Ueber
ladung sein. Jnsbesondere müssen die
vielen Portieren und Behänge vermie
den werden, die nur als Staubsänger
und Ansiedelungsort für allerlei Bak
terien dienen.
Die schönste Wohnung kann jedoch
zu einer Quelle schwerer Gesundheits
störungen werden, wenn sie nicht stets
in peinlich sauberem Zustand gehalten
wird, denn es ist durch viele Unter
suchungen festgestellt, daß die dem
Menschen seindlichenMilroorganismen
am besten in dunkeln und unsauberen
Ecken gedeihen. Darum sind recht häu
siges, nasses Aufwischen und gründli
che Säuberung der Teppiche und Mö
bel durchaus geboten. .
Jcn Winter kann die Heizung, die
zur künstlichen Erwärmung der Räu
me dient, allerlei Gesundheitsstörungen
verursachen, wenn dabei die Zimmer
luft durch schädliche Gase und Reimen
gungen verunreinigt wird. Außerdem
darf aber die Lust durch die Heizung
nicht zu stark erwärmt werden, wie
man es jedoch leider heute in sehr vie
len Wohnungen antrisst. Die Tem
peratur eines bewohnten Zimmers soll
im allgemeinen 70 Grad nicht über
steigen.
Um ihre Schüler zum Patriotissp
mus zu erziehen, stellte die Lehrerin
öfters diesen Gegenstand berührende
Fragen· »Welches ist der nächste
große National-Feiertag, dem wir ent
gegensehen?« — »Ich weiß es,« mel
dete sich ein kleiner Junge auf der hin
tersten Siyreihe —- ,,Nun, Willie, be
ichäme die anderen und sag ihnen, wel
ches der nächste große National-Feier
tag is .« —— »Die Eröffnung der Base
oall-Saison, Fräulein,« gab der
Junge stolz zur Antwort. — Und
dann wunderte sich Willie, daß et
nachsitzen mußte.
si- III II
Unsere Marineoffiziere verließen in
Lima entrüstet den Stierkampf- der
ihnen zu Ehren veranstaltet worden
war. Das geschah den Peruanern
ganz recht. Warum gaben sie keine
Preisboxerei zum besten!
s- Sc s- «
Wenn jemand erklärt: Jch will die
Sache nicht näher untersuchen — so
wisse: entweder kennt er sie schon, oder
fürchtet er, sie kennen zu lernen.
s- 8 sc "
Dem Vernehmen nach hat sich John
D. Rockeseller entschlossen die bewuß
ten SM, 9,40 000 am 1. Äpril zu be
zahlen. Man merke sich den Tag!
s- Ik Il
Jn Kentucly haben sie neuerdings
ein Gesetz gemacht, das verbietet, den
Pferden die Schwänze zu stutzen
Jetzt sind bloß noch Nachtreiter und
Fehden dort nicht verboten
Stimnct.
WOW »vo
Student: »Ach bitte, nehmen Zie Platz!«
Schneiden-missen »Besten Dank, Herr Studiosusl Geld thät’ Wahn
lieber nehmen« -