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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 28, 1908)
— Mem-r Schreibebrief von Tinte InnkgtkngeL M W No. M. —- anyr die Schlitte sahrt sin ich heut noch nit driwtver enaus komme. Ich sm alliwtoer so schr, daß ich jetzt noch greine könnt, bilahs wenn mir auch immer .in Schneepeils gefalle sin, so is doch der menschliche Körper nit gebild wie en Rohbetbahl odder wie en" Robberbuht, daß mer ihn nor so hin wetse kann. Mer hat doch sozusaae auch Bot-as in sein Baddie, wo arig iesig breche. Den Weg is es denn auch komme, daß Ich so miehn fühle. Jch hen ostohrs niemand e Wort von gesagt, sonst dehte die Piehels auch noch sage, es geschieht die alte Guhs qanz recht un die Sättisfäckschen will ich Niemand aewtoe. Awtoer so viel is e -schuhres Dina, daß mer sor das Geld, wo oie Schlehdreit gelost bot, puttiniehr en Tripp nach die alte Avntrie hätte mache könne. Ich sin eiaentlich froh. daß es den Weg komme is, hikahs jetzt werd der s tzilipp, was mein Hof-band is, so ld nit mehr mit so sonnige Nob schens komme. Ist bat aus ieden Fall selbst gesehn, disk er nit der Mann is, wo so ebbes mit Sucheß käctele kann. Der Wedeskrieiler der habt oss Rohrs den Mund ooll aenomme un bot Osaai. wenn der Philipp nit so aehloht hätt mii seine Edspierienz ini Dreixve. dann lfsiitt er ihm ewol eilt-es zeige könne« Awmer dann Hätt der Phil blos aedentt, er wollt alles bes ser wisse. Well, wie weik es mit die Blohetei her is, das weiß ich sc un in Fäckt aeh ich unt den Wedesweiler sein Taht gar nicko Wo der Haupt Truhel erei duht komme, das sm die sit-:- Die hen jer gesehn, daß mir alte Leut e Schlehdreit gehabt himme, —- was das Niesolt war, das wisse se oss Rohrs nst un in Fäctt brauche se’s auch nit zu wisse —un das nächste Dan war, daß se selbst auch emol intt e aroske Schlehd fahre wollte. Der Bennie hol ge 1at, er könnt dreiwe, grad so gut te «der Pa un sor den Riesen bräucht ich also seine Fier zu den« daß ebbes hiiooene deht. Jetzt rnacheSe sich em IT en Begriff: ek tanu grad so aut dreiwe wie sein Pa un for den Riesen til-auch ich keine Zier zu hen! Der Bub weiß ois Kohks nit, was sein alter Mann iok en Hans Staches is. Do hen ich denn meine Last gehabt, bis ich· die Kidg die Schlehdreit aus den Kopp getahitges habt hen. Ich bei-. ie. einiges ver sproche, un wann ich die Sache wo se gemischt ben, atl hätt taufe wolle. dann hätt ich mein ganze Bank Etaunt ziehe müsse. ·«» Ennihau fin ich froh gewese, tvie se von die schreckliche Eidie weg sin komme un soc Lauter Vetgniege iiv-. wer mein Suckzeß sshen ich e Rim melche genomme. Der Dag is vor heigsange wie alle annere Dag; mer hen unser Sapper- gehabt un die Bmve hen sich so nach un nach teddig gemacht soe ins Bett sit-gehn hen teindet gewunnett, daß se so ein verstande gewese sin, miiaus erscht noch e Feit zu mache, biiahs dieFe get wolle sonst nie ins Bett gehn. Ich hen zu mich gedenkt, bei Tschinio, do steckt ebbes onhinnek.s Se sin ganz ruhig in ihr Betteuhm un se hen nit das geringste Neus ge-; macht. Der Philipp bot gesagt, er iönnt nit sehn swie mich das wukkie del-L Jedenfalls wäre die Bmve ans geteiett un wäre gleich eingeschlafe, das wär bei ihn auch so der Kehs gewese. Jn Fäclt wär er schon ein-» Stichlosr. wenn er erscht ein Schuh aus gehabt hätt. Der Philipp gleicht zu tahle un das is all. Ich aivrver denke un ärLte undasis eganie Latt mehr-. Wie die Buwe so ebaut e halwe Stund ins Brit ware, do hen ich mich e Kändel geleit un form mei barwese Stackinfket obltehrs ge fchnielt. Ganz behutsam hen ich die Dohr ussgemacht un ich sin puttinier an mein Buckel gefalle wie ich en Blick in das Bettruhm geworse hen: die Bettet ware leer un in Fäckt ware se noch zugetowwert, das Win doh war auf un do den mer die Be scheerung gehabt! Jch fin schnell an das Fenster gange un den autseit geguckt un schuhr genug an den Rufs von die Scheit, wo grad unner den Fenster war, hen ich noch in den Schnee die Futtprints von die Buwe in den Schnee sehn könne. For Hem wens Seht-L hen ich gedenkt, die sin schuhr sort for e Schlehdreit zu mache! So schnell wie der Blitz war ich daunsiers bei den Philipp. wo sich grad reddig gemacht hat« sor zu den Wedesweiler zu gehn. Jch hen ihn alles gesagt un wie er meine Erheite ment genohtißt hat« do hat er ge jsagt, mer wollte gleich get-n, for die sBuwe zu suche. Das hat mich von jihn gefreut un mer sin gleich losge .schowe, for zu suche. Mer sin so ebaut zwei Stunde un e halb erumgelausex ich hen mich die Nas un die Obre verfrore un die Fiiß sin mich puttiensier abgebroche, awwer die Buwe hen mer nit ge sun-ne. Der Philipp hat e Wuth ge habt-, daß ich nit gedehrt hen nur e Wort zu sage. Mer sm schließlich widdek heim gange un ben vorher n ch emol bei den Wedeöweiler ge »sta pt for ebbes zum Aufwärme zu nemme. Der Wedesweiler hat ge sagt, mer sollte nur nit wurrie, die lBuwe delyte schon widder lomme,aiv Jwer der weifi ia ois Kodrs nit. wie en Butter un eMa fühle duht, wann se ihre Kinnek genomme kriege. Mit fhlutendem Herze sin- ich heim un wie ich absieht-Z komme liege die Feger Fall in ihren Bett un hen geichlofe wie jdieBrickT Well, zuericht hen ich glücklich gefühlt, dann hen ich answer en Buhtjäck genomme un hen solang uii fe geschmisse, bis ich nit mehr pelonnt heu. Off Kohts hen se ge lltiiche wie alles. awwer do hen ich nicts drum ackt-neu Mer derf sich als Mo nur nit die Ahtorkithee nemme losse. Mit beste Rieqards ’ Youts sinke Hanfltengel t Nicht san- schmerzt-T « Herr: »Zähne ziehen Sie doch hof: ’fentlich schmerzlos-? Ich möchte mir nämlich auch zwei ziehen lassen.«' ? Baden »Na wissens, imma gehts halt net glatt ah, e pokmol hob’ iclf sgier beinah den Amt ausgeentt da et Unntiye Inse. Witzhold tzum Photographen): »Nun toll ich wohl ein recht freund ticheH Gesicht machen?« » Photograph: ,,Eritens das, und zweitens im Voraus bezahlen.« Witzboiv: .Nanu, warum denn?«" Pistngan »Seht einfach, damit auch ich ein freundliches Gesicht ma chen.tann.« s« t Aussehe Nichtekt »Die bei Ihnen Nicht-ag nahmte Milch enthielt fünfzig Pto zent Wasser-i« Bäuerin: »WI.S S’ net faoen?«— Vielleicht hat mei Kuh gar d’ Was se r s u ch t i« Der große Unterschied Ein armer Schlatter, der zu einem aran Geizhals kommt, spricht die Bitte aus: »Ach, mein Herr, unter stützen Sie mich, ich habe gehört, Sie sind sehr wohlinbeniv.« »Wir-M habend,·« erwiderte der Mann im Golde, »das bin ichwth aber nicht wohl aebend.« Und ratfch fng die Thüre zu. Gemütilich. hotelien »Ihr Geld können Sie bei mir in Aufbewahrungs gebeut« Gast: » Das halte ich nicht für nöthig!« hoteliert »Warum nicht, hier las sen müssen Sie es ja doch!« »Der sien muß-« Junge Frau idie sehr energifch ist): ,,... O, mem Mann ist immer sehr lieb- gegen mich!« «Freundin: »Es wird ilzrn . wohl nichts and-Wes übrigbleiben! Eunöufchn fs ( - . US »D- I »Man-n Sie nur, Frau Schmidt, d hat mir neulich der Arzt ein kömischsirifches Bad verordnet, und ich tte mich schon so sehr datan gefreut Und was war es? Ganz gewöhnliches Wasser war est« » ! , — Der Deutsche Kaiser als Wirth und Cast. Auch feine politischen Gegner be zweifeln nicht. daß der Deutsche Kai ser ein außerordentlich liebenswürdi get Gaftgeber ist. WAlle « so plaudert der »Roland von Berlin«, »die je zur laiserlichen Tafel gezogen wurden, wissen davon zu erzählen. Er bezau bert alle, die in seinen Kreis kommen; es geht eine Art suggestiver Kraft von ihm aus der sich keiner entziehen kann: rine Mischung von Machtherousztfein, Stolz und Leutseligkeit. « · Ein Grundzug seines Wesens ist,l daß er nur heitere, fröhliche Gesichter um sich sehen möchte; alles Lamm hante und Selbstauäleri che ist ihm zu wider. Daher seine st te Betonung der Wichtigkeit des befreienden Opti mismus gegenüber dem grüblerifchen Pefftmismus und dem gehäfsigenNörg lertlnim. Nie tritt dieser Wesenszug schärfer hervor, als bei seinen Nordlandsreisen. Gleich bei Antritt der Reise ermahnt er seine Getreuen, allen Harm und alle Sorge daheim zu lassen und sich unbe fangen an den Schönheiten der Natur zu erfreuen. Erzählt mitz« —- er re det seine Gäste jovial mit »Ihr« an — c,untern)egs nicht-Z Unangenehmes; ich will mich von meinen Regierungs-ge schäften erholen.«« Das ungefähr ist der lnappe Jn halt jeder iiblichen, stets humoristisch gefärbten Antrittgreden. Denn Wil helm der Zweite liebt den Humor tmd betheiligt sich oft mit Versen und Zeichnungen an den drastischen Bier dank-Bildern mit Text, die auf ver Hohenzollern dem Ergötzen der Tisch gesellfchaft dienen. Daß die Gastlichkeit auf der Hohen jollern an Aufmerksamkeit und Spicu vidität ihresgleichen sucht, wird von allen, die sie genossen haben, bezeugt. Der kaiserliche Gastgeber bekümmert sich um das Wohlergehen jedes Einzel nen seiner Gäste; und um Gelegenheit ku haben, mit jedem einmal persönliche interhaltung zu pflegen, iit eine mech III-B ClIUIUCLkIIUsIH LIIIVLsUD-Is, Ulb Sh jedem ermöglicht, einmal zur Rechten oder zur Linien von »Majestät« zu Wen Die gute Laune des Gastgebers sorgt dafür, daß die Tasclrunde stets eine srohbelebte bleibt. Hier darf man Mensch sein und sich ganz Mensch süh len. Aber wehe, wer hier von den streng verpönten Staatsgeschästen ein Wörtchen ristiren wolltet Mit der guten taiserlichen Laune wäre es so fort vorbei. Es ristirt’g auch keiner. Der Wink in der iaiserlichen Antrittsrede: ,,Nur nichts Geschästlicheg!« wirkt so inten siv, daß selbst das Wichtigste, was an Politik von der Heimath in die Ferne dringt, stillschweigend übergangen wird. Auch setzt man voraus, daß Majestät alles schon wisse; man hält wirklich den Kaiser in einer an »All twissenheist grenzenden Weise fiir in form-it Daher lam es e. B» dez der preußische Gesandte Dr. Stübel in bristiania, als er aus die Hohenzob ern befohlen wurde, dem Kaiser von der-Geburt seineHEnlels keine Mittbeis lung zu machen sich getraute. Ja, sich nicht ,,getraute« —— so weit geht der Ne »spett! Er setzte alg selbstverständlich voraus, daß Majestät bereits von die vser Geburt unterrichtet sei: was leider, wie häufig in anderen Dingen, noch nicht der Fall war. Abwarten, bis Majestiit selber ein Thema anjchtiigt: das ist die Losung IIUs der Hohenzollern. Nur wenn der Kaiser an Land geht« erfährt er Genaueres von den weltli chen Vorgängen; denn«oie eingeborenen sNorwegen diese nordischen Schweizer, scheren sich den Kuckuck ums Hofzerei smoniell und reden, wie ihnen der PL--c-l --«---k-k-- Ist JE- I-.- .-.t"- J Oasen-tust UIIUUUHUI Ip« VI sur-neu J, daß der offizielle Führer Beatr, der für den Kaiser und sein Gefolge viele Touren durch Norweqen arranzairt hat, dem Herrscher des Deutschen Reiches mehr Tagesvorkomrnnisse zu übermitteln pflegt als die kaiserliche Umgebung. Jn Norwegen lauft der Kaiser,wenn er an Land geht, auch mehr Zeitungen als je in Deutschland, mit Vorliebe englische; und was er aus diesen er fährt, bringt sein impulsives Naturell bisweilen derart in Wallung, daß er eine jener Depeschen in die Welt bin ausflattern läßt, die wochenlana das Gefprächsthema der Zeitgenossen bil den. Unterwegs darf ihm eben tein Mensch dazwischenredem der Kaiser ist da der absolute Wille. Von einer Ho benzollern - Kamarilla kann füglich nicht die Rede sein. Die Freunde und Verwandten der Hobenzollern - Getreuen denken fich’s allerdings andeer Gar mancher hat die naive Vorstellung, als ob der von ’ der taiferlichen Gunst Vegnadigte in i jedem Augenblick für seine intimften ! Privatangelegenheiten das Ohr des Kaisers habe Was für Wünsche und » Ansuchen daher an die Gäste deg Mo narchen gestellt werden, spottet aller i Beschreibung Der eine will eine Staatsftellung, der andere ein Darle . ben, ein dritter eine Apothelen-Konzes . siou, weil es ihm damit auf dem vor gefchriebenen Jnstanzenwege nicht rasch ; genug geht. ! Die braven Leutchen können in ihrer J kindlichen Vorstellung nicht begreifen« ’daß der Kaiser nur in der Stellung eines Gastgebers zu seinen Gästen steht T sid daß diese nicht die Stellung Ver trauter sich anmaßen dürfen Sie sind die Reisekanreraden eines hohen Herrn, , weiter nichts Anders und offizieller ist die Stel lung des Kaisers als Gastgeber zu Lande, sozusagen als Schloßherr. Die Gäste, die er da zu seiner Tafel lädt, sind hervorragende Männer der Wis senschaft oder prominente Ausliinder, denen er sein Wohlwollen bezeigen will. Hier ist er, meist in kleinerem Zirkel, der »Grandseigneur«, und alle, die des Vorzuges gewürdigt werden, diesen Zirkeln beizuwohnem staunen beson ders die kaiserliche Fertigkeit an, aus den Gedankengang jedes einzelnen Ga stes einzugehen, ja das Thema, das diesen speziell interessirt, scheinbar souverän zu beherrschen. Diese Fertigkeit ist der Stolz des Kaisers; ein geistiger Stolz, den er von seiner Mutter ererbt hat· Denn die Kaiserin Friedrich. die den größten Theil ihres Lebens die vopuläre Kronvrinzessin blieb, suchte eine Ehre darin, iiber alle geistigen Stoffe, die aus dein Leben, aus Kunst und Wissenschaft in ihren Gesichtskreis traten, aufs Gründlichste unterrichtet zu sein und aus dieser Sachkenntniß heraus entscheidende Anregungen geben zu können. Er weiß mit Professor Delitzsch bei Tisch über Babylon und mit Professor Staby über die Errungenschaften der modernen Technik nicht nur zu ,,plau dern«, sondern ernsthaft zu debattie ren. Jules Simon, der bekannte fran zösische Staatsmann und Gelehrte, konnte nicht genug von der intimen Kenntniß erzählen, die der Kaiser als sein Gastgeber hinsichtlich der franzö sischen Literatur entwickelt hatte. Daß der Kaiser ein eminentes Sprachtalent hat, ist bekannt. Außer dem Frunzöstschen und Englischen, das er beides fließend beherrscht, spricht er Persett italienisch und stellt auch im Schwedischen und Russischen seinen Mann. . . .« - Jnteressant ist auch der Kaiser als Gast: .Wo der Kaiser als der ein fache Freund des Hauses sich gibt, da ist dieBewirthnng nicht .unerschwin,7 lich; denn der hohe Gast bittet es sich ern-»Iser anf- suice non sm- c«-755«» ----- an--, s-· vsu u Lebensgewohnheiten nicht abgewichen wird, und hat es mit Männern zu tun, die diesem Wunsche um so lieber ent sprechen, als sie keinerlei Ambition ha ben, durch Pruni zu imponieren Anders liegt die Sache, wenn der» Kaiser, der bekanntlich nicht eingeladen« werden darf, sondern sich einlädt, bei einem seiner übrigen Getreuen zusn Frühstück, zur Mittags-: oder Abend tafel oder gar zum Jagdaufenthalt sich ansagt. Eine solche Ansage tann un te: Umständen sehr, sehr kostspielig werden, ohne daß natürlich der Kaiser es beabsichtigt; denn in Bezug auf den Kostenpunkt verliert oft bei solchen Anliisfen selbst der scharfsinnigste Monarch den Maßstab für die Dinge. Man erzahlt sich von einem konser v tiven Amte-rath, einem Rohilisten strittester Obserdani und ehemaliger Freunde Bismarcks daß er, nachdem er zweimal der Ehre gewürdigt wor den war, seinen Landes-heim bei sich speisen zu sehen. bei der dritten An sage eine dringliche Reise vor-schätzte um den mit dieser Ansage verbundenen horrenden Aus-lagen geschickt auszu weichen. Als Majestät das erstemal bei ihm speiste, hatte der Gastaeber zur Renooiruna des aesamsnten Akntswe sens und zur Ausschmiickung des Hau ses nicht weniger als- gegen zwanzig-« tausend Mart verausgabi. Dafür hatte er dann vom Kaiser das Kompli ment eingeheimst: »Am meisten habe es ihn gefreut, daf; d-r Amt Hrat s »so me nig Umstände« gemacht habe!« Einem General in Berlin NU» der gleichfalls zu denGetreuen des Monat chen zählt, kostete ein Abend, an dem die genau lopirte hoheniollern illu minirt gezeigt wurde, die Kleinigkeit dou etwa dreißigtausend ’Mart. . . — Vom Kclus pck Juckt Georae Manolegcn ist dieser Taae in Mailand gestorben. ljr ist nur achtnnddreisiig Jahre alt geworden nnd war der berühmteste Dieb der Gegenwart Nicht bloß deödalb weil er sein Leben in Memoiren selbst be schrieben bat, sondern weil er einer der tiilmsten Verbrecher gewesen ist. Seine Speicalität waren Date-wied stiihle. Er trat immer sehr nobel auf, anfangs- ale Fiirst Lahovarh, später unter anderen Adelgnamen, lebte in Paris-, Nizza Berlin, Wien nur in anzertlusiven Kreisen und logiere in . n elegantesten Hotels. Um die Di «erstunde suchte er die leeren Hotelzinp mer der Leute ab, bei denen er reiche Beute namentlich Juwelen) zu finden i,osste. Es war sein Trick, an den Tiie sen der Bestohlenen höflich anzuklop sen. Kam eine Antwort, dann trat er unter einer Entschuldigung, als habe er sich geirrt, zur Seite. Ertönte kein »Herein!« so wußte Manolesein dasz die Lust für ihn rein war. Manolescu erzählt in seinen Me inoiren, daß er schon ein Millionenver mögen zusamnienqestohten habe. Er schrie die Komödie des großen Kava liers so vollendet durch, daß eine deut sche Gräsin ihn heiratete. Manolescu hatte eine Van in Ziirich getauft und hätte dort mit Weib und Kind ruhig leben können. Aber er begann heimlich zu spielen und verlor sein ganzes Geld. Als er blank war, sing er wieder an zu «arbeiten«. Man kann sich die unge heure Bestiirznng der Frau Manolescu denken, als er in Zürich verhaftet wurde. Das ganze Kartenhaus stjziåzte jählings zusammen. Doch wußte a nolescn auch den Gerichten manches Schnippchen zu schlagen. Er arbeitete ausgezeichnet in ,,geistiger !Imnach tieng«. Selbstverständlich ist er von Wiener Psychiatern für anzurech uungsfiihig erklärt worden. Auch in Berlin wurde er in eine Jrrenanstalt gesteckt. Wie er von dort entfloh, nach Ueberwälrigung eines Wärters, das gehört zu den ausregendsten Kapiteln dieses romantischen Lebens. Auch bei dieser Flucht halfen ihm aristokratische Damenhiinde. Großzügig war auch die Schnellig keit, mit der Manolescu jeden Augen blick das Operationsseld zu wechseln wußte. Er stainmte eigentlich aus Butarest, wo er eine Kadettenschule be sucht hatte. Mit sechzehn Jahren brannte er nach Konstantinopel durch. Dort oeriibte er seinen ersten Dieb stahl. Dann tauchte er plötzlich in Paris auf. Dort arbeitete er an sich. Jn seinen Memoiren erzählt Manns lescu. daß er in Paris oft stundenlang vor dem Spiegel gestanden und seine eigenen Mienen (Harmlosigteit - im Diebstahlsmoment!), sowie Handgriffe und Kniffe einstudirt habe. Als er in Paris verurtheilt wurde, da waren ihm 54 Diebstähle nachgewiesen. Die französischen Gefängnisse bedeuteten die schwerste Zeit in Manolescus Le ben, er sprach darüber stets mit beson derem Ingrimm. Kaum entlassen, taucht er in Nizza auf. Dann über siedelt er unversehens nach Amerika. Ueber Honolulu und Japan kehrt er nach England zurück. Dann ,,arbei tete« er plötzlich wieder in Dresdener Hotel3, dann in Wien. Aber er war schon zu berühmt geworden. Die in ternationale Polizei kannte schon den Stil seiner Diebstäh1e. Wo ein Dieb stahl in besonders hochstaplerischem Gewand verübt wurde, da riethen die Kommissäre immer auf Manolescu. Unheiinlicheg Geschick bewies er auch beim Vertan seiner Beute. Manches kostbare Gut sendete er an Hehler übers Meer, sozusagen »an Treu und Glauben« im Diebsvertehr Wehe dem Hehler der ihn hinterging! Mand t4..—t. ICDLLI IUUIJIL lLJlI du slkuscclo III-Ist wahrhaft innigem Behagen eszählt er in seinen Lebenserinnerungen, wie gründlich er einen Hehler, der ihn be trogen, bestohlen hat. Auch in Diebes angelegenheiten soll es anständig und korrekt zugehen. Vor ein paar Jahren sind Mondes cus Memoiren erschienen. Es ist we nig geflunkert in dieser Lebensgeschich te und die Belege für die Richtigkeit der interessantestenStellen finden sich in deutschen, französischen italieni schen, österreichischen, schweizerischen nnd amerikanischen Gericht-Halten Seine Memoiren schloß Manolescu mit der seierlichen Versicherung, nichts mehr verbrechen zu wollen. Er schied feierlich von der Karriere, die ihm in ternationalen Spitzbubenruhm ge bracht. Seither hat man wirklich von keinem Schelmenitreich Manolescus mehr aes hört. Sein Abenteurersinn trieb ihn nach Alaska, dort wurde er Goldng l·«er. Das war doch ein zu normal bür qerlirtser Erwerb fiir ihn. Er kehrte nach tfuropa zuriick « und —— heirathete. Eine- Millionarin, Mine. Pollet, so er zählen die Zeitunaen, soll ihn gewählt haben, aber die Zeitungen sind ja im Punkte Wahrlnitgliebe nicht io ver liißlich wie Georges Manolegcrk Je denfalls lebte Manoleszcu still und ehr sam in Mailand Als einmal das Ge rächt von einem neuen Manolegcu Streich durch die italienischen Zeitun aen aina, da dementirte er ganz ent schieden. Der kiihnste Spitzbube war am Schluß nur noch ein mittelmäßig begabter Literat· Nun ist er gestorben, verhältnißmäfziainnq, mit ZZJahren Sein Leben war jedenfalls bunter, abenteuerliclfer und verwegener als das der meisten Zeitgenossen Freilich auch gebunden Er mußte sich schnell ver brauchen. Manoleskscu konnte nicht alt werden. Das grüne Meer-. Die Klagen über Waldverwiistungen sind nichts Neues mehr-, aber es ist gut, wenn von Zeit zu Zeit wieder an der Hand von authentische-n Zahlen War nungen auftauchen. Gerade jetzt wie der hat die Forstabtheilnng unseres landwirthschaftlichen Amtes inWafh: ington einen Bericht herausgegeben, der keinen erfreulichen Einblick in den Stand unseres Waldwesens gewährt. Jn Michigan, Pennsylvania. Wis consin, New York« Texas, Arkanfag, Mississippi, Louisiana und Washing — ton, in den neun Staaten, bit-Cis vor einem Bierteljahrhundert die Hälfte der Holzausbeute der Union ergaben, sind gewaltige Veränderungen vorge gangen. Z. B. in Michigan, das da mals 23 Prozent lieferte, ist nur noch mit 5,6 Prozent vorgemerlt. Dabei hat sich die Nachfrage nach Nutzholz um das Dreifache gesteigert, was in gar keinem Verhältniss zum Zuwachs der Bevölkerung steht. Noch vor fünfzig Jahren erstreckte sich das grüne Meer der Wälder über einen großen Theil derEbene am Mis sissippi vom mexitanischen Meerbusen fast bis zur arltifchen Grenze Kana das. Der Holzreichthum schien sogar ein Hinderniß für die imsSchnellschritt marschirende Entwickelnug zu sein. Niemand lag das Schicksal der Wal dungen am Herzen, niemand machte sich Sorgen über die Holzverschwen dung. Man hielt den Wald für uner schöpflich. Wohlstand brachten ja nur die über die schwarzgebranntenBaunr- s. stiimpfe wogenden goldenen Aehren.« H Das erste Opfer der Axt waren die Laubwälder der östlichen Höhenzüge. Bald waren sie nicht mehr ergiebig ge nug für die fast über Nacht auf der ; Prärie entstehenden Wohnorte. Es Ti kamen die Nadelwaldungen an die ·: Reihe,«die sich auf tausend Meilen in « Länge und Breite auf dem Gebiet um den Superiorsee und am oberen Ende des Michigansees erstrecken. Alles fiel - einer vandctlischen Raubwirthschaft i unheil, und nur dem ungeheuren . Waldreichthum ist es zu verdanken daß das Gebiet heute noch immerer giebia ist. « Zur rechten Zeit tauchte damals Friedrich Weherhäuser — von Geburt ein Badenser — aus, der heute als eine Art Rockefekar aus seinem Gebiet in St. Paul. lebt· Er konnte die Zeit aus-nützen in der sich die Vauholzin dustrie von den Kinderschuhen aus ent « « »s« xfskkchrsm«WM.-ns-WW WM ' ; « » .»u.»« .«-s-—·.,, i « «W gross-»s- · wickelte, org ne ore vierte Steue oer Großbetriebe in den Ver. Staaten ein nahrn. Haben ihre Produkte doch im vorigen Jahr den Werth einer Mil liarde Dollars erreicht. Fast der ge sammte Urwsalsd des Kontinents kam in den Besitz einiger tausend Perso nen, die Riesen-vermögen erwarben Weyerhäuser besitzt z. B. jetzt Forsten, die sich von den großen Seen über das Felsengebirge bis zum Stillen Ozean, von California bis Kanada erstrecken. Noch sind gewaltige Strecken des Ur walds im Norden vorhanden. Sie gilt es vor der Axt des Lumberjacks und vor den Waldbriinden zu schützen. Um einen Bruchtheil fiir die kommen den Generationen zu retten, ließ Prä sien mit einem Flächeninhalt von lung entziehen, und es wird jeht auf diesem Gebiet, das an Größe Deutsch land gleichkommt, ein Verwaltungsw stem eingefiihrt, das dem deutschen Forstwesen ähnlich und nach deutschem Muster aufgebaut ist. Es hat schon gute Früchte getragen. Was uns das Unglück nicht raubt, opfern wir meist dem Glücke. IS It- It Eine Frau in St. Louis hat be kannt gemacht, daß sie bereit ist, ihren Gatten zu verschenken. Wenn er sich das ruhig gefallen läßt, dann ist er auch geschenkt noch zu teuer. si- stc si Jm Bundesschatzamt droht ein De fizit von ein paar hundert Millionen Dollar5, wenn der Kongreß keine Sparsamkeit übt — mit anderen Wor ten, ein Defizit ist unvermeidlich. sc sie st Szene in einem Wolkentratzer-Hotel der Zukunft: Clerkr »Sind Sie bald fertig mit dem Fortschafsen der Kos fer, John?« Hausknecht: ,,Jatvohl, in ein paar Minuten.« —- Clert: »Gut, wenn Sie das besorgt haben, spannen Sie das Rettungsnetz vor dem linken Gebäudefliigel aus. Frau Hibawl hat soeben vom 198. Stockwerk heruntertex lephoniert, dafz ihr Mann zum Fenster hinausgefallen ist.« It- Ik si Unier den ZIZBRO Einwohnern von Boston befinden sich 41.0,9·)«:·s, die «entioeder im Auslande geboren oder die Kinder von Einwanderern sind. Und Boston nennt sich die Stadt des wahren, unversälschten Yankeetums il- Iie Is: Wenn der Verstand überzeugt ist« so ist eLs nicht immer auch dag- Herz. stdent Roosevelt Waldungen im We-« 200,000 Quadratmeilen der Besiede-« »Um-» , - r- LTS .« Neun- Spott. ffx Taute: »Aber Jung-,ens wo habt ihr denn wieder meinen Muff gelassen? —- Iih sollt ihh doch nicht immer in die Hände nehmen!« Kleiner Hans: »Wir haben ihn ja auch gar nichi in die Händ-Is nommen —- wir spielen ja bloß Fuß ball damii!«