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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Feb. 14, 1908)
..-..-. —.--...— Ihre erfte siebe Stizzen von Margarete Stei nee. Mmerrothes Licht liegt iiber dem « « n Raume. Um den runden W ch, in der Nähe des gerniithli M seminteners sitt ein Kreis von z eren und-tanzen Damen. DieGe chter sind belebt, die Augen leuchten und eine hie und da schüchtern auf getauchte Dandardeit liegt vergessen auf dem Schooße ihrer Besißerin »Ich vertrete unbedingt die Thre itunde,« ruft die lebhafte, klein-e Frau Stadtrath B, ,als die geselligtte al ler Tages-stunden Fu leiner ZeitG ist man so oufgeleqt, alte, schöne Ge ichichten augzutramem als wenn der goldner-warme Trank die Geister freundlich belebt und der Widerschein des Kaminfeuers einen Schattentanz zur singenden Musik des Wasserkesiels Meister-U »An-eitel Beweise!« ruft es im Chor-. Erzählen Sie uns schnell eine alte, schöne Gefchschte!« »Ja— Kinder —— aber nur, wenn · Ihr alle mittnachtl Ich schlage vor — da unsere Männer ja nicht anwe send«sind, um eitel oder —-eifersiichs iig werden zu können » Jede von uns Verbeiratheten giebt die Ge ichichte ihrer ersten Liebe zum allge meinen Besten!« .,Angenomrnen!« Der Vorschlag wird beaeiftert aufgegrissen »Und Sie müssen beqinnen, Frau Stadt rotM Bitte, bitte!« Die kleine Frau lacht. »Natürlich s- trer »A« gefaat.·hat, muß auch »B« fanenk" —— Sie giebt ihrer run den Gestalt einen energischen Ruck nnd beginnt ohne Mögen »Ich war 18 Jahre alt und be suchte das Lehrerlerninar. Jeden Tag tam ich Miit-IS um JUhr aus der Schule -——— stürzte rnich aus die Pferde bahn. die nach meiner Eltern hause fuhr, und hatte —--—— dieweil ich auf dem shinterperron ftandeicht viel nn deres im Sinne als: »Gott seiDanl -——jth darfst Du deine Stunwfnase wieder in Gottes frische Luft hinein iteclenl« Eines Zuges stand ich wiede an derselben Stelle. Ruck — macht die Bahn einen scharfen Bogen -— ich taumete ein wenig zur Seite — der Kutscher drenrst — und —-—-—— au — -— tritt mir jemand aus den Fuß, daß smir Hören und Sehen- vergeh-U Na— Schweigen und Dulden war von je nicht meine Sache— das wißt . hr ja alle —- -— so wers’ ich denn den opf zurück und saae schnell gefaßt: Ich glaubte, die Männer hätten gestat, auf eigenen Füßen zu stehen! —Scheint aber doch nicht so!« Darauf ji«-let »er« lächelnd den Hut und sagt in vollendeter Liebenswüv digteitt »Und dennoch giebt es Augenblicke, mein aniidiges Fräulein, bei denen so ein armer Männertopf rettungslos vergißt, was er gelernt hat!« Da hatte ich es nun! i— Puterroth bin ich geworden und ärgerte mich iider die feineAntwort, daß mir die Tdtönen nahe waren ——- ader merten ließ ich mir das nicht —-— ich zoa einen ««flunscl;« und guckte aus die Straße. Was soll ich euch sagen ——- am näch sten Tage steht derMnesch wieder aus der Plattsorrnt — Itch wollte natür lich in denWagen —- ed war aber tein Platz mehr drin. So sieben wir nun einander ae über —- ich and Iui meine Stiese streiten -—· und wie die Kurve kommt —- den«t’ ich: »Du wirft doch ein aani Eines bißchen auf sehen, dasi er’s nicht inertt.«—— Ich wollt’ blaß wissen, oder die Geschick-te von aeftern noch wußte! -—— Also: ich hob so ein tlein wenig die Liber -—-da guckt er mir mit seinem Spitz budengesicht gerade in die Augen «—-— nnd wie die Bahn die Scknrentuna macht-, sangen wir beide an zu lachen« ais hätte uns einer ein Stichwort gegeben-—lachen-, daß uns die ande ren Passagiere ganz bewundert an gewunden-« Dte tleine Frau lehnt sich zurück. Sie lächelt in der Erinnerung. — Aber die anderen lassen ihr leine Zeit. »Und dann? —- Weiter!« »Amt«-« —«— sie macht ein ganz unschuldiges Gesicht —,,Dann erlau derten wir ein wenig-— zuerst iiber das schöne Wetter — und dann, am nächsten Tage« — War er wieder da?« -«Sie nickt. »Schließlich freute ich mich ans dieFalxrt wie ein Kind auf Weihnachten..·'ilnd einmal war er n' gekommen, da schlief ich Nachts ni t-—und ersah am andern Tage, daß ich blaß war. Von da ab spra chen wir von ern-steten Dingen — bis er eines Tages —- eine ganz ernste Frage an mich siellte.« «Und?« « Da llatschi sie lachend in die hande. »Und heute sind wir längst Mann und Frau!« heiteres Gelächter belohnt die Er zählerin, aber mari weilt nicht lange bei dieler munteren Episodr. »Wer erzählt jehti Frau Samt-— intendent «- ach ja -— bitte, bitte!« Die alte Dame blickt im Kreise herum, als wollte sie jeden einzelnen fragen, ob sie ihm die Geschichte ihrer erßen Liebe erzählen dürste. Dann faltet sie sorgsam ihre Handarbeit zu sammen, streicht leise über die weißen, seidenen Oaare und beginnt zagend, mit in den Sehr-aß gelegten händen und gelenttein Blick »Mein Vater war Bürgermeister in unserem kleinen Städtchen, und ich war fiel-zehn Jahre alt. Da entstand eines Tages, als ich am Fenster saß — ich bätelte gerade Fridolitäten für ein Sopbadeclchen — ein Lärm und ein Gedränge auf dem Marltvlaßa —- Sogleich ging mein Vater hinaus, und bald sah ich ihn in Begleitung eines Verm, dem man den Schauspieler ansah, wieder auf unser Hauö.zuschreiten. Wenige Minuten später stand der damals hochgefeierte Bühnentönig D. vor mir, und mein Vater erzählte, daß sein Gast wegen eines Achsenbruches am Reisewagen gezwungen sei, ein paar Stunden im Städtchen zu wei len. I Als ich ihn im Namen der leider nicht mehr lebenden Hausfrau dat, diese wenigen Stunden uns zu gän nen, küßte er mir die..Hand, als wäre ich eine,Königin. Später —-- bei Tisch erzählte er von seinem Leben »s- sprach von seinen· Rollen, und mein Vater, der schon ein Stückchen Welt kannte, ging mit Ver ftändniß auf alles ein. ——-- Jch konnte; nur schweigen und staunen. Wie er uns so begeistert gegenübersaß, schien er mir über menschliches Maß hinaus zuwa chsen —- ich vergaß daß sein Glas, sein Teller leer geworden waren ! —- und meines Vaters Mahnwort traf i mich fo fern dem gegenwärtigen Leben 4 ——— daß ich zusammenschrat wie ein Mondscheinwandler. »Er« bemerkte das und sah michs mit einem langen, langen Blicke an,» mußte. Dann fragte er: »Und wel ches ist Jbre Lieblingsrolle, Fräu lein?« »Alle --—— « wenn du sie spielst!« hätte ich antworten mögen -«— aber ichs zwang mich und sagte: »Ich tenne nur wenig -— Abends liest mein Vater Schillers Werte mit mir« — «Nicht Goethe ?« »Mein Vater sagt, das verstände ich doch nicht!« »Dann werde ich ihn Ihnen men, so daß Sie ihn verstehen!'« antwortete er und zog ein Buch hervor, auf des sen Deckel stand: »Tasso'«. Es war um Mitternacht, als er das Buch wieder schloß — Wie im Traume hörte ich das Lob meines Ba ters —- hörte, wie D. sich von mir ver abschiedete, weil er anderen Tages im Morgengrauen weiterfahren müsse, um sein nächstes Gastspiel nicht zu versäumen. Sagen lonnte ich nichtst und ihn anzusehen habe ich nicht ge-; wagt. ! Aber oben in meinem Stübchen habe ich weinend aus den Knien ge legen, ich glaubte damals, das Herzi sollte mir zerbrechen. Dann früh, als die Sonne gerade ausging, schlüpste ich in den Garten und wand ein Kränzlein aus »Jung fer im Grünen« mit blauem Seiden band. Das habe ich ihm heimlich in seinen Hutlosser gelegt, der vor feiner Thür stand « — geküßt hatte ich’s viele Male Jch habe D. nicht wiedergesehen, weder im Leben noch auf der Bühne. Es war auch gut so. Zwei Jahre später hielt der jjunge Prediger um mich an, und mein Va ter sagte, das sei ein schönes Glück für mich. ———- -—— Es ist es auch gewesen -— aus Händen bin ich getragen worden, wenn auch nicht vom Leben, so doch von meinem Mann und später non meinen Kinderw« Die alte Dame schweigt und streicht sich noch einmal über den wei ßen Scheitel. Der Wasserlessel summt, wie er es auch im Märchen zu thun ptlegti " Die Erzählerin selber bricht endlich den Bann: »Und nun etwas anderes, meine Damen!" i i i »Ja, etwas anderes!« meinen ei nige-, andere schweigen, aber die Schweigenden hört man nicht, und so beginnt die Gattin des Fabrilbesitzer5, eine schöne, schlanke Frau in den vier ztger Jahren: »Ich habe mit meiner nochmaligen »ersten Liebe« schon als Kind gespielt, aber von der Liebe merlte ich erst et was, als er bereits sechzehn und ich vierzehn Jahre zählte. Das tam auf folgende geistreiche Weise zu Tage: Kurt hatte mit schöner rother Farbe eine Rose auf das Löschblatt seines Aussatzhestes gemalt, deren Kelch inei nen Namen in gelben Lettern trug. Leider aber vergaß er —— vielleicht auch absichtlich — dass ominöse Zeichen lei ner Neigung aus seiner ehemaligen Stimmung zu reißen, und so fiel es meinem Vater in die-Hände, als er die- Hefte seiner Schüler torrigirte. »Ich werde dem Bengel solchen Firlefanz schon austreiben!« Mit diesen Worten wurde mir, der Ah nungslosem die unselige Blume gezeigt — und am nächsten Tage erfuhr ich, daß Kurt allen Fragen meines Va ters gegenüber männlich standhaft geblieben wai und teine Silbe seines herrlichen Geheimnisses vor barbarifchen Ohren preisgegeben hatte; das zog ihm zwar seitens sei nes Lehrers einen Tadel im Klassen-l buche zu ——- meinerseits aber ein hohes Lob im grünen Büchlein unserer Liebe. Er war ein Held, ein Märtyrer geworden — wollte ich mehr? Konntel ich mehr wollen? — Von nun an« machten wir gemeinsame Spazier gänge aus den ebemaliken Festungi wallen unserer Btaterstsa —er las mir viele und selbstgearbeitete Gedichte vor, die alle sehr lang waren — mir aber da sie mich seierten, nie zulana erschienen. Da bekam ich eines Tages ein Theaterbillet von ihm. Von seinem Geburtstagösgelde hatte er zwei be sorqit Sonnabend Nachmittags um Z Uhr: »Die Jungfrau von Or leans«. -——· Seite an Seite lauschten wir beide, hochilopsenden Herzens- traten wir wieder ins prosaische Leben hinaus, da ging ich in der arbeiligten Stille meiner ,,Bude« aus il1n zu nnd sagte mit Würde: »Nun — liebst du mich?« »Wie Karl seine Agne5!« Ich schätzte die Lippen. ---- »Ach die! Nein, du mußt mich mehr lie ben!« »Ich liebe dich noch meist! Denk« an die Rose!« Das genügte. --—- »Nun denn --— sckkass’ mir einen Ilianzet nnd Helm!« »Was-·- s?« Er riß sdie Augen aus. »Du sollst- nicht zur Bühne geben-« das will ich nicht! Du sollst mich heirathen, dul« —- Cr stampst mit den Füßen» »Heirathen?« —- Jch zoa das Wort eine ganze Tonsiala herunter. »Nein, du Thor ——s ich werde mir Panzer und Heim bereit sleaen —- und wenn mein Vaterland seine Soldaten zu den Waffen ruft, dann werde ich- dem beere voranschreiten, hörst du? — ich werde die Fahne tragen und mit dem Schwert«-— — Eine Lachsalve brachte mich aus dem Konzept. « »Nu— solch’n Quatsch ist mir auch noch nicht votaeiosmtneni hahaba!«—— So sprach er— der Held imer tyrer — Da ließ ich ihn stehen und-— ——na ja -— da war vie Geschichte auss« ins o- - -·z - · Die griff mir Mr Umlaute-L weisen Hand nach dem süßen Gebäck. und in das Lachen der anderen einsstimmeniz sagt sie ,,Jeht noch eine Geschichte-« wennich bitten darf! Ich muß gleich gehen!« »Frau Stephan —- Frau Stephan erzählt!« fordern die Stimmen. Ordentlich erschrocken sieht vie Frau drein. — Ich? —Jch habe -—«ja gar keine »erste Liebe«!« Lachen! ——— »Wer’s glaubt! — Undentbar!« »Aber wahr! —- Jch bin im eng sten, dürftig-san Kreise aufgewachsen ——— zum ,,Menschen-—Kennenlernen« fehlte es an Zeit und Geld!-—————— Und als schließlich ein guter, ordent licher Mann tam —---—— da habe ich ihm Treue und Pflichterfüllung ge tobt—-itnv gehalten. ——-— Bis zu sei nem Tode-— Nun bin ich die Mutte meines Kindes.« —-—— --— Sie erbeb ein wenig die Stimme: »Und wenn eLI wahr ist, daß jedem- ein gewisses Stückchen Paradies bestimmt ist --— dann will ich heute gern auf mein-en Antheil Verzicht Leisten, mag er lieber aus das Haupt meiner Tochter fallen! —-Mag sie einen doppelt schönen Hauch jenes Gefühle-z ahnen, das alle Dichter, große und kleine. befangen haben « und nach dem sich alle Men schen ———- große nnd kleine « in tief ster Brust sehnen!« Da wurde die Gesellschaft still sind verlangte nach keiner weiteren Ge ichichte mehr. --- Moderne Dienstboten· Eine lustig-e Geschichte von Paul B l i ß. Seit zwei Wochen war die Bsaronin von Westhosen mit Sohn und Tochter ·verreist. Die Dienerschast war aui Urlaub geschickt, und nur Johann, der alte Kammerdiener des verstorbe nen Herrn Baron-E-, und Lotte, das Kammersräulein der jungen Baroneß, waren allein geblieben in der großen Wohnung, um»nach dem Rechten zu sehen. Aber dei- alteJohann warinbalid, und so tam es, daß er sich nach tauin achttägiaem Fernsein der Herrschaft eine ernsthaste Erkiiltung zuzog. die seine Uebersiihrung - in ein Kranken-: hauöz nothwendig machte Nun war Lotte. ganz allein und langweilte sich gehörig, Sie hatt-e be reits alleBiicher gelesen, die sie vor "sand, sogar Bücher, die sie im Zimmer des jungen Herrn ausgestöbert hatte, und nun war ihr von all den vielen Liebesgeschichtem die sie mit einer wahren Gier verschlungen hatte, so wirr im Kaps, und ein Gefühl der Unruhe über-kam sie ost, daß sie sich zuletzt aar keinen Rath mehr wußte. Und so saß sie ost und grübelte und quälte sich mit Gedanken ab, wie sie wohl ein Mittel finden könnte, diese Sti-mmungen, dies Gefühl der Ein samkeit zu überwinden. Plötzlich kam ihr eine Idee. Sie entsaan sich, in einem der Bücher gelesen zu haben, wie eineZose sich in die Kleider der Herrin steckte und dann auf Abenteuer ausging. Das wollte sie.auch mal probiren. Natürlich snnr zum Spaß, um aus andere Gedanken zu kommen. »Sie that es wirklich. An einem schönen Frühlingstaae schliipste sie in ein Kleid der Baronesz. Es paßte vortrefflich, denn sie hatte dieselbe Figur wie das. Fräulein Dann einen dazu passenden Hut, ebenso Mantel, »—Handschuhe und Schirm ——- und nach einer Viertel stunde war das Fräulein zum Aus gehen fertig Es war ein ungröchtiger Friihlings nachmittags der Tlnergarten prangte im ersten Grün Hunderte von Spaziergängern drängten anein ander vorbei. Und gar mancher sah voll Bewunderung aus die elegante Dame. Lotte merkte alled das Sie freute sich heim-lich darüber-, aber sie verrieth durch keinen Blick, daß sie nicht die war, sü: die man sie hielt. Langsam ging- sie weiter und freute sich chihres brillanten Einsalles, denn die Sache machte ihr großen Spaß Mit einmal kam ein betrunkenen Kerl, der dirett auf sie zuraunte nnds sie insultiren wollte. J Nun war sie sprachlos vor Angst und starr vorjsSchrecL - Aber in demselben Augenblick sprang auch schon ein elegant geklei deter Herr herzu, stieß den Betstunke-z nen zurück, daß er weiter tanmeltsA und sie zufrieden ließ »ich danke Ihnen mein Herr,« sagte Lotte mit leise zitternd-er Stimme »Meine Gnadiaste « entgegnete der Herr mit einer glatten Verbeugung, »es war ia nur meine Pflicht « »Ich danke JE: nen wirkuch « begann iie wieder, denn in der Berlegienheit fand sie kein anderes Wort. ,,Gestatten Sie, meine Gnä-digfte. daß ich Sie bealeite, damit Siie nicht noch einmal solcher Situation augae setzt sind?« Nun konnte sie nichts antworten, sondern nickte nur. Also ging er neben ihr ts.in Er» stellte sich vor, nannte ishr einen ade ligen Namen,de«1sie aber nicht ver stand, da sie vor Angst kaum Athem sand. Und dann sprachet von allen möglichen Dingen, »von der Unsicher heit im Thiera-arten, vom Wetter, Vom Nennen, vom Theater und von viel-km anderen noch. Die aber ihr-ach nur oag Yedibwieni diaste. Erst seht erkannte sie das Ge iiihrktche ihrer Lage. Aber trosdem fand sie nebenbei Gelegenheit ihren Begleiter zu mustern, und da entdeckte sie denn, daß er ein bihdbiibscher Mann war, mit stramniem Schmier bart und bitt-senden Augen« daß er eine nisilitiiriseh stramine Haitung hatte und mit ausgesuchter Eleaanz gekleidet lmar. —- O, so ein Mann konnte ishr wohl gefallen! Aber sie hütete sich natürlich, dies merken zu lassen. Msittlersweile waren sie ain Bran densburger Thor angekommen, "und nun— batsie, daß er sie verlassen möge. »Darf ich dar-aus rechnen, meine Gnädiaste, Sie einmal wiederzu sehen?« fragte er, iüshn gemacht durch ihr Erröt-hen. Einen Augenblick besann sie sich dann sagte sie kurz entschlossen: »Ich gehe jeden Tag hier spazieren« Da mit verabschiediete sie sich und sprang aus einen Pserdebsahsnswaigem Lange saher ihr nach, denn sie hatte ihn bezaubern und es stand fest bei ihm, daß er sie wiedersehen mußte. Als- sie endlich daheim angelangt war, tachte sie laut auf. Nun erst ge noß sie die Freude ihres Abenteuer-J ganz.31ber das war gewiß bei ihr — einmal und nicht wieder! Indessen als der andere Tag kIm und die-· Honne wieder so verführerisch schien, übertam sie eine so große Sehnsucht, daß sie es nicht fertig brachte, daheim zu bleiben. Schnell machte sie wieder Toilette und nah-in denselben Weg ivie ciestern. Natürlich traf sie ihn wieder. 1x4-4 -UlcSiU«al vkgtllkzlcll sie sluy Icejuxr freundlicher, und wenngleich sie keinen Augenblick aus ihrer Rolle fiel. so mer-sie er doch bald, daß er Eindruck auf sie gemacht hatte. So spielte er weiter den Kavalier, unterhielt sie nach Kräften, veraaß asber nie, den for-schen Kerl zu spielen, denn das-— er wußiees — machte immer den bes sten Eindruck aus die Frauen. Auch diesmal oerabfchsisedeten sie sich wieder am Brandenburger Thor mit einem »auf morgen!« Und so kamen sie denn acht Tage lang jeden Tag zusammen. Er wußte nicht, wer sie war, undsie wußte von ihnr auch nicht -oiel. Das war ein stilles Ueber-einkommen daß der eine an den andern keine indistreten Fra-» gen richtete. Da wurden sie einmal von einem orlanartigen Unwetter überrascht, so daß ihnen nichts übrig blieb, alsdas nächftgeleaene Restaurant auszusuchen Sie thates zwar ungern, aber da kein Wagen zu haben-war und sie die Robe nicht verderben durfte, williate sie schweren Herzens ein. Das Lotal war schon sehr besetzt, denn alle Spaziergänger waren über rascht worden, aber sie fanden noch in einer Nifche ein ftilles Plätzchen, wo sie den Kasfee nehmen konnten. Zum ersten Male saßen sie sich ge genüber. Er war herzlich froh über das Unweter, denn jetzt konnte er sie unbehindert immer-zu ansehen und sich an ihrem Erröthen freuen. Sie saß da wie ein scheues Vögel chen und hörte nichts 1von alledem, was um sie her aeschah. Plötzlich kam ein- Ulanenosfizierins Lokal, auch er suchte Schuß soor dem Unwetter. Als er das Pärchen sah, lam er erstaunt näher und sagte: »Sieh da, die Lotte und der Robert.« Daan stand er lächelnd vor den beiden still und freute sich ganz unbändig, wie das Pärchen erst roth uno ver legen wurde, bis dann beide sich höchst erstaunt ansahen. iJJUJWsschM war auch ein zweiter Offtzier shereingetomsmen und heran getreten. und als der erste ihm ein Zur Mode. »We r rft denn der Herr mit dem glattrasirtcn Gesicht?« p« »Das ist ja die Frau von Regisseur. paar Worte zuflüsterte rief er: »Ja, so sind unsere Leute »von heute.« Dann gingen beide lachend in den Neben taum. Und nun saß das Pärchen schwei gend und verlegen sich gegeniiber I Endlich begann er mit leiser. Stimme: »Mein Fräulein, darf ich sfragen, wie der Herr Leutnant dazu ’ karn, Sie birn Vor-namens zu nennen ?« Und da antwortete sie trotzig: »,,Getviß, mein Herr, tann ich Jhnen das sagen. Der Herr Leutnant von Winlelmann ist ost bei uns zu Gast, Fund ich bin die Kammerjungfer der Baroneß von Westhofen. Aber nun ! darf ich auch wohl die Wahrheit er Ofahrem wer Ssie sind?« ! Zwar war er etwas erstaunt,al1er er lächelte doch zufrieden, als er ent igegnetn »Ich bin der Kammerd euer Fdes Gnaer Felseneck der znit dein Herrn Leutnant von Wintelmann ena befreundet ist. Mein Herr ist vier »Wochen verreist, und so lange bin ich mein eigener Herr.« Jetzt lachte Lotte herzlich tos: »Und ich hielt Sie für einen —« sie kam nicht weiter vor Lachen. Aber er lachte ebenso: »Natürlich hielt ich Sie auch für ein Dame, die Sie so brillant gespielt haben« Und von nun an wurde die Stim inung erst recht heiter. Jetzt wußten sie, daß sie voreinander nicht zu er iröthen brauchten, daß sie der gleichen IGeiellschaftstlafse angebörten, und in beiden keimten nun Hoffnungen aufs iHoffnungen fiir die Zukunft I Von da an kamen sie dann jeden !Tag zusamwmen manchmal sogar ein ipaarnul an einem Tage-. J Und als der Herbst da war, fiibrte «er sie als sein Weibchen beim. ; Heute aber gehört ihnen eines der flottgebendsten Rieftaurants im Ber liner Thiergartensviertel —— dabei hat diese tleine Geschichte den Vorzug-— ·wahr zu sein! —--—- ,. Rassinirt. »Nun, Emilie, hast Du Dich auf dem Mastenball amüsirt?-« »O, ich sage Dir, köstlich! Me·nen «Mann hatte ich zu einem Ritterkosztiim .überredet —— da hat er sich vie ganze Nacht nicht von seinem Platz rühren können!« Im Eifer. »Ich habe gehört, Herr Mayer, Sie -ivollen heirathen?« »Natürlich! Glauben Sie denn, ich hab’ mich zu meinem Vergnügen ver ;lobt?!« i Kleineø Mißverständnis-. Baron: »Johann, Sie gehen mir »aber auch über alles, über meine Zi garren, meinen Kognat, meinen Wein . . .« Johann: »Ach, Herr Baron, es freut mich ungemein, daß Sie mich so gern haben!" Mission-L Rasirer, zum neuen Gehilfen: »Zn mir kommen auch viele Kadettchen, die rasirt sein wollen, aber keine Spur von Haaren haben! . . . Die rafiren wir halt mit d,r verkehrten Seite des Messets, um ihnen den Willen zu thun, verstanden?!« Der richtige Weg. Mann: »Du solltest endlich einmal bedenken, daß ich augenblicklich knapp bin, und Dein-e Ertravasganzen ein schrän«keic!« Frau: »Aber Männchen, ich gebe ja nichts aus« seit Wochen lasse ich schon alles aufschreiben!« Nu als-. Er: »Es ist nicht schön, Elli, über Abwesende zu sprechen, und wenn man es thut, muß man nur das Beste erwähnen!" Sie: »Aber das ist doch das Beste, was ich über diese Person weißt« Dienstgehcimniß. A.: »Denten« Sie sich blos, der Schmidt hat seinen Vorgesetzten öf fentlich einen »Esel« geschimpft.« B.: »J was! Da ist er doch bestraft worden wegen Beleidigung «« E A.: »Wegen Beleidigung nicht, son dern wegen Verletzung des Dienstge heimnisses.« , Fatale Zerstrenthrit. - »Wie haben Sie denn den im Hotel unter Jhrem Bett versteckten Gauner "entdeckt?« ? »Ach, der Kerl hatte ja aus Zer streutheit seine Stiefelvordie JThüre gestellt!« Furchtbare-,- Traum. - »Aber, Männchen, Du hast heut’ Nacht wieder gestöhnt!« »Mir träumte, Du hättest Dich in den Cerberus verwandelt und ich hätte für jeden Deiner neu n Köpfe einen . n e u e n Hut kaufen sollen!« Noch mehr! Rammel: »Als ich neulich meinen reichen, aber geizigen Onkel um Geld Jzu einer Erholungsreise bat — weißt "Du, was er da gesagt hat? . . . Jch soll einfach an die frische Luft gehen!« Bummel: »Das ist noch gar nichts! Wie ich meinem Onkel unlängst mit der gleichen Angelegenheit kam — weißt Du, was er da gethan hat? . . . Er hat mich gleich an die frische Lust gesetzt!« . Die schlechte Handschrift Arzt (einen Brief lesend): «Donner.s-· weiter, da bin ich schön eingegangen! Jetzt hat die alte Schachtel, meine Nachbarin, mein Rezept für einen Lie besbrief gel)alten!« Rett. »Was, Frau Kauchl, ein«-Testament hat Jhr Seliger hinterlassen?« »Jott ja! Mal mußte ick’n doch sei nen Willen lassen.«« Belpeezigtes Dichtern-set »Du haft bei Deiner Heirath hof fentlich des Dichters Mahnung beher zigt: D’rum prüfe, wer sich ewig bin-« det?« « Junger Ehemann: »Und wie! Noch am Morgen vor meiner Trauung habe ich zwei Stunden lang mit meinen Gläubigern tonferirt.« Enfant terrihir. Karlchem »Oui«-, thut dir dein Ohr weh?« Onkel: »Mein Ohr? Warum soll mir das Ohr weh thun?« Karlchen: »Nun, Papa sagte vorhin doch zu Mama, er hätte dich ordent lich über’s Ohr gehauen.« Beim Heirathssvetmittlen »Fleißig und häuslich haben Se gesagt, wär’ die Dame . . . ich habe mich erkundigt: Fleiß besitzt se, aber a Haus nich!« Gefährlicheg Spiel. Mann (vormurssvoll zu seiner jjungen Frau, - die sich am Herd zu Primier macht): ,,Spixlst du schon wieder mit dem Feuer, Emma?«