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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Jan. 24, 1908)
Mem-r Schreibebrief non Tizzie ImikstengkL No. 294. E paar Dag zurück is der Willie, was einer von unsere jüngste Kids is, heim komme un hotq gesagt: »Ma, ich sin kalt-« Das is sei Wonner, hen ich gesagt, wenn du kalt bist. Jhr Feger müßt ja den ganze Dag an die Stritte erum lause uns du wirst wahrscheilich mehhie e Kalt geietscht hen. Jch hen den Bub sein Poks gefühlt ——- wisse Se, ich verstehn auch e wenig von den Bißneß, wann ich auch kein Dackter sinsi. For Guttneß Sehts, hen ich gesagt, du bist kalt un host e Fiewer wie alles. Jetzt emol geschwind ausgezoge un ins Bett! Do hot er gestart zu hallern und zu greine wie alles, bitahs inss Bett wolle die Kunne nit un wenn sel noch so krank sin. Well, ich hen es doch gemennetscht, daß er sich ondreszt hat un schuhr genug, er hot Fieß ge habt. als wann er se im Wasser hätt stecke gehabt. So schnell wie en Hund gauzt hcn ich ihn ins Bett gehabt un hen ihn en gute Brusithee gekocht un do hat ers geschwind odder persveiert, wie mer un deutsch sage dahi, daß ek förmlich« in sei Bett geschwomme is· Den Weg hen ich gedenkt, ich könnt das Fiewer breche, awwer das- war nit der siehs. Ex hot sei Senzes verlore un hot in« einem sort das ktehsigste Zeug ge stahkt. Der Philipp, was mein Hos band is, der is heimkomme un wie ich ihn gesagt hen, daß der Willie krant is, do hot er gesagt, ich sollt ihn emol en gute Drink Wiskie gewwe, das deht ihn widder aussictse. Do könne Se den Unverstand von so en dumme Mann sehn! Will e Kind mit den misserabkige Stoff Wiskie ge sund mache! Das kommt awwer nur davon her, daß er bei den Wedeswei ler sei seckend Hohm hot. Wenn ich ihn das nur emak abgewöhne könnt! Well, ich hen den Willie off Hohes gut gewatscht un hen auch einol sei Körvetche betrachi un was wer’n Se denke, er is alliwwer mit kleine Pims pels gelowwert gewese· Do hen ich awivek doch so en Schrecke gekriegt. daß ich alliwwer geschiwwert hen. Bei Gase, hen ich gedenkt, der Bub werd doch nit die Schmalpacls hen-? Ich( hen den Philipp, wo sor e Tschehnsch widder emol wie gewöhnlich bei den Wedezweiler gewese ig, Wort geschickt« er sollt emol gleich reiteweg heim komme. Jch sin sur-preist gewese, daß er schon nach e halwe Stand lonirne is. Wais die Mätter2 hot er gesagt, bitahs er gleicht nit in die wichtige Beschäftigung des Bierdrinlens dis törbt zu ioer’n. Jch hen ihn gesagt, was ich von den Willie denle deht un do vhot er awwer auch en große Schrecke kriegt. Awwer nit von wege den Kind, o no, den Weg fühlt er nit, er is blos efsrehi gewese, iwioer unser Haus deht die Koreantein odder Kai terein verhängt wer’n un dann könnt er mehbie sor vier Woche odder so nit bei den-Wedensweiler. Was dehie nur die arme Kinner ansange wenn se keine Mutter hätte und wäre blos uss die hartherzige selfische Männer an gewiese! · Jch hen tei Wort gesagt, un hen bloß den Bennie zu den Dackier ge schickt un hen ihn sroge lasse, gleich zu komme. Die Butve hen mich Schmalpacks menschene höre un wie so . -..»..— . ....- --.-— . ..-.—...——— -. —.— —.- — —»--—. » rdumme Buwe duhn, hen se bei all die Kids an die Stritt verziihlt, der Wil lie hätt die Schmalpacks. Es hot noch keine zehn Minnits genomme, do war die Stritt in Front von unser Haus so leer wie en Mehlsack, wann nicks mehr drin is. Die Piebels, wo hen vorbeipässe wolle, sin an die annere Seit von die Sitiit gange, bloß bi kahs se hen nit so klohs zu uns komme wolle. O, ich hen ganz schrecklich ge sosseri un ich hen ar nit die Zeit ab warte könne, bis er Dackter komme is. Der Philipp hot sich mitaus e Wort zu sage, aus den Staub gemacht un is widder zu den Wedesweiler gange. Ach, ich sin so sohr an den Schuwiai gewese, das; ich es Jhne gar nii sage kann. So ebbes nennt sich Po un Butter! R a we vaiier rus ich so :bbes! Awwer die Zeit wird kom me, wo ich emal iwwen mit ihn wet’n. Jetzt is auch der Dackter komme. Mäddem, bot er gesagt, wann der Bub schuhr die Schmalpacls bat, dann sin ich sarrie sor Ihne, biiahs in die ersch te Lein is das arig dehnscherus. in die Izweite Lein is es arig gefährlich Lun dann noch e anneres Ding sterwe Fauch die mehrfchte Mensche an die jKeankheiL Die Worte sin off Kohrs latig inkokretfching gewese. Jch ben gesagt: Nau Dacktee for de Länds Sehts duhn se doch erfcht einol den latme Bub eckfämmine, for das met lausfinne, was die Mätier mit ihn is. ;Dek Dackier hat gesagt, das wär so jgak leine böse Eidie un er wollt es Pauch teiteweg duhn. Mit zitterndem Iherze hm ich ihn in das Bettruhm )genomme, wo der arme Willie gelege that. Der Dacktte hot ihn von alle ISeite betracht, hot feine Tempel-»et Ischuhr genomme un hot an ihn etmn aettoppt un gehorcht, als wann er e Gailche wär wo for Sehl is. Dann hot et den Kopp gefchiittelt un ich den dabei gefühlt, als wann ich niei bische Geist ussgewwe sollt. Dann hat er gesagt, die Schmalpacks hätt er nit, das wär ein schuhres Ding, awwer fein Stommeck hätt er sich verborwe Ibitabs et hätt jedenfalls zuviel Candn un Tertie aesse Die Pimpels, wo ich gesehn hätt, die wäre nur in meine tJinätichinehichen bitahs er könnt nicks von sehn. Well, ei tell jah, da hen ich Paefiiblt wie e Behbie am Krismeßdaa. . ich hätt den Dackter en Riß getvwe tönn7, so gut hen ich gefühlt. Er bat den Bub mit I wenig Meddesin bald widder uffaeficlst gehabt, awwer es hot noch wenigstens drei Daa ge nomme, biefor, daß die Schmalvackå Schlehr vorbei war. Mit allerhand Achtung « Roms-« Lizzie HanfftenaeL —-—--—.-.—«--« Die stetiiche Köchin. Die Gnädige: » »Na, Minna, ich glaube, Sie fühlen sich in Ihrem Be ruf seht gliicklich!«« Dienstmädchen: »Ach, Madam’. glücklich allein ist die Seele, Die liebt!« Die Hauptsache. Gattin: »Es ist schrecklich iali!" Gatte: »Ja, warum inöpfst Dn denn auch nicht Dein Jackett zu?« Gattin: »Wie kann ich denn? Dann sieht man doch nicht« daß es mit Pelz gefüttert ist!« Vielmehr-Man Herr qu feiner jungen Schwieger tochier): »O, mit meinem Sohn wer den Sie ganz zufrieden sein, der war schon als kleiner Junge sehe folg sam!« Ein Phlenmatitns ,,Entfchukdigen Sie, mein Herr, Sie sitzen auf meinem Hut!« ,,So!. . Na, Sie könnten aber auch einen weicheren Hut tr-agen!« Bat-haft Rosette Our Freundin); »Jetzt hat der Assessor mit mir getanzt den hät test Du immer seufzen hören sollen!" Freundin: »Ja, bist Dn ihm so auf die Hühneraugen getreten?« Ein liebe-voller Ehemann. »Eduard, vor der Hochzeit sagtest, Du immer, Deine Liebe zu mir würde ewig dauern — und jetzt — —!« »Nun — hat etwa Dein Vermögen ewig gedaneri?« Das fast genug. !-·f-"-—.. -—.-.W «Nuokotisiren Sie » e Patienten vor dem Zahnausreißcn nichts« Optibaderx »Nein, d verlieren auch so schon das Bavmßvfein." Der heimische Hochmut-rein ] i Der so enannte chronische Rachen s tatarrh ist eine außerordentlich Ver i breitete Krankheit, besonders unter dem männlichen Geschlecht. Man kann ibehauptem daß von drei Männern mindestens einer an schwererem oder leichterem Rachenkatarrh leidet. Beim weiblichen Geschlecht ist die Krankheit zwar seltener, aber auch in allen Ab stufungen anzutreffen. Sie wird f zwar nie direkt lebensgefährlich, beein ! trächtigt im allgemeinen auch nicht ) wesentlich das körperliche Allgemeinhe finden, sodaß die meisten Kranken, be sonders wenn der eine oder andere Be handlungsversuch teinen Erfolg ge ! habt, sie mit einer stillen Resignation « als etwas Unvermeidliches tragen. Auch die durch den Rachentatarrh her vorgerufenen Beschwerden sind ge wöhnlich nicht erheblich oder wenig stens nicht drückend, und wenn über haupt, so sucht man mehr aus ästhe tischen ais aus gesundheitlichen Rück sichten Befreiung. Aber trotz der meist erträglichen Be schwerden —- Trockenheit oder Fremd » körpergefiihl im Halse, Kitzeln, Krat ! ,en, Brennen —- ist der chronische Ra chenkatarrh keine gleichgültige Krani heit wegen seiner Folgen. Der weit-; Jus größte Theil aller Fälle von! : Schwerhörigteit ist auf chronischenj ! Nachenkatarrh zurückzuführen Jedet,» ; der an stärker-ern chronischem Rachen-i t tatarrh leidet, hat eine mit den Jah-J t ren zunehmende Schwerhörigteit zu; sgewärtigem wenn der Rachentatarth : nicht beizeiten beseitigt wird. E Der ursächliche Zusammenhang zwischen chronifchem Rachentatarrh und Schwerhörigkeit ist leicht begreif lich; Der Rachen tommunizirt durch einen luftfiihrenden Kanal — die so genannte Eustachische Ohrtrompete — mit dem Mittelohr, dem Theil des Ge hörorgans, indem die Gehörtnöchelchen liegen, und der nach außen vom äuße ren Gehörgang durch das Trommelfell abgeschlossen ist. Wenn man sich beide Nasenösfnungen mit Daumen und Zeigefinger luftdicht zudriickt und nun l«ei gleichzeitig fest geschlossenen Lip pen kräftig ausatmet, kann man füh len, wie die Luft ins Ohr tritt und gegen das Trommeler driictt oder, wenn das Trommeler ein Loch hat-— z. B. nach Verletzungen, nngliicklichen Ohrfeigen oder nach Mittelohreiteruns gen --—- auch die Luft zum Ohr heraus zischen hören. Bei diesem ortlcchen Zusammenhang zwischen Rachen und Gehörorgan ist es begreiflich, daß ein andauernder Katarrh des Nachens auf die Ohr rrompete und das Mittelohr übergreift und durch Schleimhautschwellung und vermehrte Absonderung die Funktion des Mittetohrs d. h. das normale hö ren, beeinträchtigt und zu Schwerhö rigteit siihrt. Nach unten führt der Rachen in den Kehltopf und in die Luftröhre, nnd ebenso wie nach oben nach dem Mittel-· obr, so vermag der Rachentatarrh sich auch nach unten auf die Schleinthaut des Kehltopses und der Luftröhre fortzusetzen. Daher ist der Nachen tatarrh auch häufig von rauher Stim me, Heiserteit, Schmerzen beim Spre chen, von Hustenreiz begleitet. Man chet hartnäckige Husten, der den Ber dacht auf eine tubertulöse Lungener trantung anftommen ließ, ist schon durch Beseitigung des Rachentatarth geheilt worden. Solche Folgen fordern also die Be seitigung des Rachentatarrhg, beson ders dann, wenn Gehörstörungen oder Husten und Stimmstörungen bereits Platz greifen. Jeder, der an Rachentatarrh leidet, weiß, wie schwer es ist, ihn zu beseiti gen, wie schon jede leichte Erkältung, wie jeder selbst geringe Exzeß in Bier und Tobak sofort zur Verschlimmes rung führt. Also Abhärtung gegen die Schädlichkeiten der Erkaltung nnd Enthaltsamteit aller talten Getränke muß versucht werden. Gutgelungen und Pinselungen mit den verschiedensten Mitteln sind allge mein gebräuchlich, aber selbst wenn sie regelmäßig und gewissenhaft fortgesetzt werden, vermögen sie im besten Falte auch nur zu lindern, nicht zu heilen. Daß Gurgelungen nicht mehr erzielen, darf nicht befremden, da das Gurgel wasser höchstens den Theil der hinteren Rachenwand bespiilt, die wir beim Einblick in den weit geöffneten Mund als die hinterste Wand der Mundhöhle sehen tönnen. Nun ist aber der Sitz des Rachen katarrhs viel weniger dieser Abschnitt der Rachenschleimhaut, den wir also direkt sehen können, als vielmehr der soaenannte Nasenrachenraum, das beißt der hinter der Nase und über dent weichen Gaumen und Zäpschen gelegene Abschnitt des Nachens-. Hier an den Hauptsih der Krankheit kann ein Gurgelwasser überhaupt nicht kommen, da beim Gutgeln ebenso wie beim Schlingen der weiche Gaumen Den Nasenrachenraum absperrt. Selbst sür Pinselungen ist er nur durch be sonders gebogene Instrumente vom Munde aus und sicher auch nur für den sachverständigen Arzt erreichbar. Aber auch die Pinselungen trinaen’ häufig nur beschränkten und vorüber-J gehenden Erfolg. l Gewöhnlich beruht der chronischej Rachenlatarrh daraus, daß die Ra chenmandel, die mit Abschluß desi Wachsthum-T also im Anfang ders wanziger Jahre, schrumpsi und ver schwindet in vielen Fällen nicht nur bleibt, sondern auch dauernd Sitz. l chwvischer Entzündung mit gesteiger-’ ter Absonderung ist. Dieser Entzün ·-«-nng läßt sich durch arzneiliche Mittel, Prnselungen, Spülungen u. dgl., nicht beitanimen, sondern einzig durch Ab tragung der Rachenrnandelreste. Diejenigen, die mit vergrößerten Rachenncandeln behaftet sind oder be haftet waren, leiden gleichzeitig sehr häung an Berdiclungen der Nasen-« schleimhaut, besonders an den hinte ren Enden der Nasentnuscheln, die eine Reihe von Störungen verursachen, nnd die man gewöhnlich auch als« Symptome eines chronischen Rachen tatarrhs auffaßt — jedoch fälschlich, denn der Rachenkatarrh ist nicht die Ursache, sondern die Folge der trank hasten Veränderungen in der Nase. Die Verdickungen der Nasenrnuscheln behindern einmal die Nasenathmung— zeitweise ist die eine oder andere Na senhälfte vollständig verlegt -— sie zwingen zur Mundathmung und be wirken Troclenheit im Halse. Ferner macht sich diese Nasenverstopfung in einein eigenthiirnlichen — nasalen — Klang der Sprache bemerkbar. Zur Unterhaltung des Rachentatarrhs tra gen diese Verdietungen an den Nasen inuscheln insofern bei, als der hinter der Nasenverengerung sich stauende Nasenschleim nach dem Nasenrachen raum absließt nnd von dort gewöhn lich unter kratzendeni und geräuschool lem Räuspern durch den Mund ent leert wird. Schließlich muß noch erwähnt wer den, dasz sich unter dem Bilde des chronischen Rachentatarrhs die meist schwieriger erkennbaren Ertrantungen der Nebenhöhlen der Nase, der Ober kiefer-, Stirn- und Keilbeinhöhle, ver stecken können, besonders dann, wenn die Absonderung dieser Höhlen infolge eigenartiger Konfiguration des Nasen innern nicht durch die Nasenlöcher nach vorn entleert wird, sondern auch in den Nasenrachenraum abfließt und von hieraus ebenfalls durch das ge nannte Räuspern durch den Mund entleert wird. Der sogenannte chronische Rachen tatarrh ist also eine sehr verschiedenen Ursachen entspringende Krankheit und es- ift begreiflich daß er nur dann hei len kann, wenn die jeweilige Ursache erlannt und beseitigt wird. Die sichere Ertenntniß, der Ursache gibt aber dank der heutigen ärztlichen Technik auch «-ie Möglichkeit und Sicherheit, hier ein Leiden zu beseitigen, das nicht nur aus ästhetischen Gründen lästig ist, sondern auch zu schweren Störungen des Gehörs. der«Stiinnie und der Luftwege siihren lanu. Eine Eisenbahn unter dem Meere. v Von Tr« Rissen-I Hemmt f i Wiederholt tauchten in den letzten ; Jahren Pläne aus zur llntertunnelung iganzer Meeresstraßen zu Zwecken ei jner fchnelleren Abwicklung des Ver ilehrs mit Hilfe von Eisenbahnen. sNachdern schon früher z. B. die Jdeen 3 neiiußert waren, zwischen Spanien und "Marotto, unter der Straße von Gi «braltar hinweg, oder zwischen Eng land und Jrland unterseeische Eisen bahntunnelg zu schaffen, erregte vor einigen Monaten der schon sehr alte IPlan einer Untertunnelung des Aet .meltanals wieder einmal die allge - meine Aufmertsamleit. Nun taucht ein neuer Plan auf, ein sPlam der allerdings an Großartigleit »und Kühnheit alles weit, weit hinter Isich läßt, was bisher an ähnlichen steen zutage gefördert worden ist. le handelt sich um die Beringstrasze, Idie an der Grenze des nördlichen Po jlarlreises die beiden größten Konti t nente, Llsien und Amerika, voneinander trennt, und unt eine damit zusammen hängende, neu zu bauende Bahn, die »das nordöftliche Sibirien und Alaska durchqueren und nichts mehr und nichts weniger als einen fortlaufenden HSchienenstrang von Paris bis nach I New York darbieten soll. ; Dergigantifrhe Plan ist durchaus ernst zu nehmen, und die amerikani schen Jnteresfentengrnppen, die schon seit einer Reihe von Jahren an der Verwirklichung der Jdee arbeiten, wer den nicht so leicht ruhen und iht Pro jekt, von dem sie sich die größten finan ziellen Vortheile versprechen, fahren lassen. Allerdings liegen gerade in Gibt rien und Alaska die Verhältnisse außerordentlich nngunftiq, vor allem wegen der verha ältnißmäßig sehr gro fzen Breite der Beringstraße. Schwankt diese doch zwischen 45 und 55 Meilen. Man mag hiernach ermessen, was für eine Ausgabe der Bau eines Untersu Tunnles auf eine solche Entfernung darstellt zumal wenn man weiß, daß der Tunnel durch den Simplon, der größte bisher existirende, nur 12 Meilen lang ist· Wohl ist zunächst daran gedacht worden, die Eisenbahn, welche Ame rika und Asien verbinden soll, auf an «dere Weise iiber das Hinderniß der Beringjtraste hinwegzufiihren. Man plante anfangs einen Trojettberiehr für ganze Eisenbahnziige oder auch den Bau einer riesenhaften, 75 Meilen langen Brücke ——-.deren Bau wäre ja nun zwar bei der geringen Tiefe des Meeresatems und bei den Jnseln in der Beringitrafze, die gute Stiitzpuntte ab« geben könnten, technisch keine Unmög lichleit gewesen — aber diese Lösungen sowohl wie die erstgenannte scheiterten an derTbatfache, daß dieBeringstraße alljährlich der Schauplatz eines ganz ungeheuren Andrangs von Eismasseni ist, der voraussichtlich alljährlich die Brücke zerstört bezw. den Trajektver kehr für viele Monate des Jahres lahmgelegt hätte. Es blieb demnach nur die Anlage eines Unterseetunnels als einzige Möglichkeit übrig, um das Projekt den klimatischen Unbilden zum Trotz zllr Durchführung zu bringen. Die amerikanischen Ingenieure sind von der Durchführbarkeit des Tunnel an dem weit in die Beringstraße hin seinspringenden asiatischen Ostkap oder Kap Deschnew auf der Tfchuktschen halbinsel beginnen und beim amerika nischen Kap Prince of Waleå enden. Zwischen beiden Kaps liegen die bei den Diotnedes-Jnseln. auf denen der Tunnel eine längere Unterbrechung er fahren könnte. Der Bau der anschließenden Land dahnen wird auf der nordamerikani schen Seite, wo die Eisenbahnlinie von Vancouver, dem Endpunkt der ta nadifchen Pacificbahn, durch West Kanada und Alaska hindurchlaufen müßte, zwar sicherlich keine leichte Aufgabe sein, aber er wird wenigstens auf keine abnormen Schwierigkeiten stoßen, zumaf da in Alaska schon ei nige Bahnen gebaut worden bezw. im Bau begriffen sind· Um fo kompli zirtetz aber wird die Fertig « pellung der sidirisrhen Strecke sein. Die Linie würde an der lniirdlichften Station der großen stranssibirischen Bahn, in Kansk (west s ) lich vom Baikalfee), 3000 Meilen von Moskau entfernt, beginnen und dann über Jaiutsk zur Tfchuktschenhalbinsel und zum Oftiap geführt werden. Diese Strecke dürfte für Bahnbauten eine der schwierigsten sein, die auf Erden zu finden ist: führt doch ihr Weg er stens durch Gegenden, wo sich der Kältepol befindet, wo man mit absolu ten Temperaturschwankungen von vol len 1007sz zu rechnen hat, nämlich vaus fest überzeugt: der Tunnel il —- du·« im Januar uno -.·--’tu« tm Juli! Weiter aber muß die Bahn mitten durch die unendlichen Sumpf gegenden der nordsibirischen Tundra gebaut werden, die fast das ganze nördliche Oibirien bedeckt und der An legung eines festen Bahnlörpers vor aussichtlich ganz enorme Schwierigkei ten bereiten wird. Schließlich muß! weite- im Osten die Bahn das un wirtshliche Stanowojgebirge durchzie hen, m dein otgyer wegen seines ent-» setzlichen Klimag jeder Verkehr im’ Winter viele Monate hindurch voll ständig e» stocken pflegt. Ueberbliclt man alle dieseThatsachen, so kann man sagen, daß eg nur der oft bewährten Zähigleit der Amerika ner und ihrer hervorragenden techni schen Kunst zu danken fein wird, wenn das Unternehmen thatsächiich gelingen sollte. Allerdings wittidesn die wirkli schaftlichenBortheile ganz unabsehbar tein, so daß die 275 Millionen Dol lars, auf die man den Bau der ins gesanit 4500 Meilen langen Bahn ein schließlich des großen Tunnels veran schlagt, eine ausreichende, voraussicht lich sogar gute Verzinsung ergeben dürften. Würde die Bahn doch er ste is einmal durch das reiche Gold land Alaska führen, wo man auf der Halbinsel Seward erst kürzlich wieder neue, jungfräuliche Goldlager von einein gerader fabelhaften-Reichthum gefunden hat. Aber auch Sibirien ist ein reicheg Goldland, dessen Gold wäschereien am Oberlan der Lena und des Jenissei schon heute zwei Drittel der gesammtenGoldproduktion tttußlands ausmachen, und dessen Er tragsfähigkeit durch eine in die Gold liinder führende Bahn naturgemäß außerordentlich gesteigert werden könnte. Andere gewaltige Erz-, be sonders Kupferlager sowie große Koh lenfelder am unteren Lauf der Lena, die bisher noch fast gar nicht ausge beutet wurden, werden gleichfalls durch die Bahn erschlossen werden. Die reichen Getreideernten Sibiriens, die oft so ergiebig sind, daß früher in der Gegend des Baikalsees die Bauern ganze Felder angeschnitten stehen lie ßen, weil sie nicht wußten, was sie mit dem vielen Getreide anfangen sollten, sind zwar in vielen Landes-theilen schon durch die sidirische Bahn dem allgemeinen Nutzen zugänglich gemacht worden —- aber auch die neue Bahn kann in dieser Hinsicht noch fiir weite Strecken Sibiriens eine hohe. volls wirthschaftliche Aufgabe erfüllen Dre amerikanische Interessenten gruppe, die das treibende Element des neuen Bahnprojeltes ist, verlangt als Gegenleistung für ihre Bemühungen vom russischen Staat unter anderem, daß ihr zu beiden Seiten der Bahn ein insgesammt ea. 85 Meilen breiter Streifen Land zur freien Verfügung, auch z! « bergrnrinnischen Ausbeutung, überlassen wird. Nach dem Gesagten wird man es nunmehr wohl verstehen, daß unter solchen Umständen der Bau der Bahn trotz des riesigen Kostenaus wandes Von 275 Millionen Dollars ein sehr rentables Unternehmen wer den kann. Ein höchst eigenartiges Spiel des Geschicks würde es jedenfalls sein, wenn die beiden großen Landmassen unseres Erdballs, die Alte und die Neue Welt, die man dereinst durch .zwei riesige Ozeane für immer ge ltrennt glaubte, durch einen Eisen bahnstrang miteinander verbunden lund sogar in eine so nahe Berührung imiteinander gebracht würden, daß ! man durch einen unterseeischen Tunnel hindurch zu Fuß von der westlichen auf die östliche Halblugel der Erde ge — langen kann . . . Trotz der Zuversicht unsrer Ingenieure dürfte bis dahin aber doch noch mancher Tropfen Was ser den Berg hinunterfließen . . . . China und Tritt-et Als während des russisch-japani schen Krieges der englische Oberst Younghusband im Austrage des indi schen Bizelönigs Lord Curzon seinen kühnen und gesahrvollen Marsch nach Tibet unternahm, Lhassa besetzte und den Schleier, der bis dahin geheimnis vollen, aller Welt verschlossenen Prie sterherrschast des Dalei Lania iüfteie, hatte es den Anschein, als werde Eng land sich auch nun dieses Gebiet der asiatischen Länder angliedern. Nuß land war in der Mandschurei viel zu sehr engagiert, um seine Pläne der friedlichen Durchdringung von Tiber energisch durchführen zu können und China, meinte man, sei nachlässig, schlafmiitzig genug, den Briten freie Hand zu lassen. Dies ist aber nicht der Fall. China hat die ihm zustehenden Suzeränitätsrechte über Tibet nicht nur nicht aufgegeben, sondern schickt sich an, diese in praktische Oberhoheit umzusetzen. Dem englischen Plan, den Handel Tibets vom Yangtsetal ab und südwärts nach Jndien zu lenken, l;at die Regierung in Peting einen starken Riegel vorgeschoben und ist daran bedacht, die westlicheGrenzrnark fester an das Reich anzugliedern. Der Plan der Regierung geht da l;sin, Tibet mit der ihm zunächst am oberen Yangtse gelegenen Provinz Szetschuan zu einem großen General gonvernement zu vereinigen, das, der Mandschurei nachebildet, aus drei Provinzen bestehen solle, dem eigentli chen Tibet, dem eigentlichenSzetschuan und einer dritten, die aus den ösilichen Teilen Tibeis, dem Westen von Szet schnan und aus Gebietsteilen der Pro vinz Yünnau gebildet werden solle. Dieses neue Generalgouvernement foll, gleich der Mandfchurei mit einer star ken Befatzung versehen Chinas Grenz niark gegen Westen werden, und von dein tatkräftigen Tschao-Erh-Schun eingerichtet werden, der als General gouverneur die Mandschurei zum hef tigen Mißfallen der Japaner wieder fester an den chinesischen Reichstörper angegliedert hat. Da er aber infolge der durch die Reformen veranlaßten Berufung Tfchang-Tschi-Tungs in den Pekinger Reichs-rat zu dessen Nach folger als Generalgouperneur von Hu nan und Hupeh ernannt wurde, fiel das Werk der Angliederung Tibets feinem jüngeren Bruder Tfchao-Erh Feng zu, der China längere Zeit in Lhaffa als Präsident vertreten hatte und Tibet genau kannte Auf feinen Rat ist jetzt die Herstellung der nomi uellen Verwaltungseinheit Von Tibet und Szetschuan einstweilen noch auf geschoben worden, dafür wird aber um so tatkräftiger mit der tatsächlichen Vereinigung in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht Ernst gemacht. So hat China schon seit etwa Jah resfrist chinesische Volksschulen in Ti be t eingerichtet, in Lhaffa eine chinesi sche Zeitung gegründet, in Szetschuan Schulen zur Erlernung der tibetischen Sprache erdffnet, die insbesondere die chinesischen Lehrer fur die Volksfchus len in Tibct heranbilden sollen Bor nehme Tibeter sind gezwungen worden« die Petinger Kriegsfchule zu besuchen Der neue Generalgouverneur Feng selbst hat das Schwergewicht der Re formen auf den Wegebau und die Wie derherstellung der alten verfallenen Lieerftraßem sowie die wirtschaftliche Eiöffnung verschiedener Plätze in Ti bet und Szetfchuan gelegt Auch hier in der Befestigung des alten Lehnsverhältnifses zu Tibet zeigt china wieder die große Tatkraft, mit der es nach außen wie nach innen fein altes Reich zu einem modernen Staatskörper zu reformieren gewillt ist. Und ungleich Japan, dem die äußere Form und die Wirkung nach außen alles ist, läßt China erst Tibet und Szetfchuan wirtschaftlich und kul turell zufanmienwachscn, ehe es die tat sächliche und innere Einheit durch förmliche Verwaltungseinheit nach faußen hin krönt. Haus-from »Der Unterschied zwi schen einer Kuh und einem Milchmann ist der, daß die Kuh reine Milch gibt.« —- Milchinann: »Es gibt noch eines Unterschied. Die Kuh gibt keinen Kre ’ « d,t. V E V Der Streber opfert ost Freunde, die ihm Ehre machen, für solche, die ihm — Ehren eintragen. AK Ist ds Vierhundert Dollars in Bat und acht goldene Uhren erbeuteten Chicas goer Banditen, die eine Kartengesell schaft in einer Wirtschaft augplünder ten. Und da wagt es man noch von schlechten Zeiten zu reden. Il- stt si Von einem Schauspieler wurde kürzlich aus der Bühne eine tinemato Jgraphische Ausnahme gemacht, deren Ergebnis ihn sehr befriedigt. Jm Ge ispräch darüber mit einem bedeutenden Krititer sagte er: »Das war das Au ßergewöhnlichste, was ich je erlebt habe, —— mich tatsächlich selbst spielen zu schen.« s— »Jetzt, « versetzte der Kritik ker, ,,werden Sie verstehen, was wir durchzumachen haben.« Il- O III Durch die ständige Vorliebe ser Flüssige kommen so viele aufs Jst-. ; ckene. O