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About Nebraska Staats-Anzeiger und Herold. (Grand Island, Nebraska) 1901-1918 | View Entire Issue (Dec. 27, 1907)
« Oft-net schreibeert von ! Tinte sank-ungel. W « W « Ro. 290. —- Den annere Dag here tckz emol for e Tschehnfch all unsere Kids zu die nämliche Zeit ins Haus feyabh das is ebbes, was nur sehr elte häppene dicht. Es hot mich arig gefreut un ich n die Gelegenheit benutzt un hen em l en kleine Spietfch tosgelossr. »Jle Butve,« hen ich ge sagt, »e altes Sprichwort duht sage: Dehr is no Plehs let-l Hohrn un es is e Föckh Es is nur zu bös, daß so viele Butoe das erfcht eppriesch jiehte, wann se kein heim mehr heu. Dann duhn se dran denke, was se gemißit hen un dann denke se sogar an den Pei, den die Mutter gemacht hat un wo se nie in ihr ganzes Letve widder so gut gefunne hen. Soweit Ihr in Betracht komme duh«t, hen ich ja e ganze Latt zu kiae, awwer ich dritte als e Ruhl ein Auge zu un dukzn mit den anncre in e anneke» Deireckschen gucke, bilahs ich gl.iche auch nit itowek alles e Foß zu rehfe. Ebbes, wo ich awwer gar nit mit usi mache kann, is die Fäckt, daß Jhr so gar nit euer schönes Heim eppriesch jiehte duht. Mir hen die ganzeWoch noch keine zweiMiehls, wo mer all beisamne sin. Der eine kommt früher, der annere kommt später un der an nere kommt gar uit. Jch ronne doch ckei ahlneit Lonfchtuhm, duhn ich? Jln dann noch e anneres Ding, ich leiche auchT wann die KinnerObends chön zu Haus sin. Buwe in Euer Alter die hen nicks an die Stritt zu duhn, die belange in ihr Bett.« Ich den iwunner qedenkt, was mein Spietsch for e gute Jnrpreschenxan Mc Mit-e gkmokyl yox, iuvxurr uuv war nit der siehs. Der Bennie, wo der älteste is,«bot gesagt: »Well, Ma, weil du doch emol das Sobscheckt totsche duhst, will ich dich auch emol bisher ebhes sage. Jn die erschteLein sin mer hier nit in die alte Kontrie, nosser mer sin in oie Mneitet Sethts un die Ruhls un Reggelehschens wc in die alte Kontrie gut ware, die holte in dieses hier Kontrie tein Was ser. Jn Schomennie do sin- die Buwe Eehbies, bis se Wißtersch kriege. ier in die Juneitet Stehts sin die tds svon versehn Jahr schon ,Schen telmänner. hier hen die junge Kids mehr Spont un Böckbohn wie drauße die Männer. wo schon mehrfach Fa mili vatter sin. Cn Bub so wie mir. der gehört in die Sasseiethee un kann sich nit alle Obend ins Bett lege. Mir wolle keine Mallitaddels sein un dont juh sergett it. Der Piet Ruhdei becker gibt morge Nacht e Pahrtie un , do sin ich inweitet. Zwei Dag später sm ich zu e SurpreiS-Partie insweitet —- do kann ich sdoch nit weg stehn, kann ich? Jch kann nit sehn, wie du ebbes da drin sinne kannst. Un dann noch e anneres Ding, dennt doch einol an unseren Pa — wie oft is der denn Abends heim? Der hockt doch alle Obend bei den Mister Wedesweiler un ich stann dich reit hier sage, wann ich emol so att sin wie der, dann dent ich gar nit mehr dran, Abends aus den Bang sort zu gehn. Jch denke, du besser quckst den alte Mann emol e wenig uss die Finger, der hot’s per dollt mehr nöthig wie mir Lande« mir tönne schon Kehr von uns selbst nein ene. Well, Mister Edithor, wie ich den Bub so hen tahte höre, do sin ich starr stumm un sprachlos gewese. Was er da gesagt bot, well. ich hen ihn nit so — arig biehtne konne, un am mehrschte hot es mich gefalle, daß er den Phi lipp, was mein hosband is, sein Saluhnhocke nit gleiche duht. Das hen ich schon lang nit gegliche, awwer was kann ich dann mit so en alte Zeller swo so stobhorn wie en Mjuhl is, anfange? An gute un böse Worte hen ich es doch noch nie nit fe le losse, awwer je mehr ich spreche, de o mehr duht er’sch un do hen ich schon längst mein Mein-d ussgemacht, daß ich gar nicks mehr sage wollt· Oifs Kohts hen ich den Bennie sein Taht nit so ruhig anhörn derse, im Gegentheil ich hen gefühlt als wann ich ihn en ganz gehörige Rohst gewtwe sollt. »Bennie, hen ich gesagt, weißt »du, daß du en ganz frecher sässiger »Bub bist? En Buh wo so iwwer sein zBatter tahte duht un wo seine Ma so fe freches Maul anhänge duht, der ver Tdient, daß er iwwer das Knie gelegt Jun emol diesent verhamrnatscht werd sun fühle grad als wann ich dich emol Iden Weg ponnische sollt.« »Ma, hot der Bennie gesagt, »du bist ja noch e crig gesunde Frau un bis in deine beste Jahre, awwer host du schon emol meine Mossels gesiihlt?« Do hot er sich sein Schörtschlief eruff gepullt un hot mich en Bonsch Mossels dohin ge halte, die hen geguclt, als wann er en Preisseiter odder en Beulermehter wars »Dentst du,« hot er gesagt, ich deht mich so mitaus zu seite licke lossei Natt an» fuhr Tinteip, die Zeite wo ich mich hen licke losse, sin gepäßt un ich denke, daß der Rest von unsere Kids ganz den nämliche Weg fühle duht, duht Jshr nit, Kids?« Un do hätte Se emol höre solle, wie se gehallert hen: uhbettschurleis!« Ei tell juh, es hot ich alles in mei Jnseit erum gedreht! Jch hen gesagt: ,,Ahl recht,« hen ich gesagt, ,,wann Jhr denke duht, daß hr keine Kinner mehr seit, sondern änner, dann will ich Euch emol ebbes sage: Jch denle dann auch ich hen keine Kinner mehr un wann der Weihnachtsmann kom me duht, dann sag ich ihn so un Ihr kriegt for Krißmeß so viel wie der Hannes wie er umesonst gegeigt hot, kriegt hot un das war verdollt wenig. So, ietzt habt Jhr Euere Ticheus un Jhr könnt duksn was Jhr wollt.« Do hätte Se awwer emol die Vuwe sehn un höre solle! «Se hen all lamentirt, se wollte doch liewer Kinner sein un wann ich dazu fühle deht, dann derft ich se auch e Lincking gewwe, blos-, derft ich nit eckspeckte, daß es sie weh duhn deht. So sin, die-Kids, se sin ahlrecht, mer muß se nur zu behan dele verstehn un das verstehn ich, fuh hett. Mit beste Riegards Yours Lizzie HanfftengeL W Mist-tu Fremder gn einem Dorfe zu einem Bauern): » agen Sie, mein Lieber, vwo glbss denn hier ein gutes Glas Bier-« Bauer: »Ja, dös is alleweil ver schieden, aber gehn S’ nur zua und schau’n S', wo am meisten geraast swird, da is ’s Bier guat!« Weiblich ,.Nsun, Fräulein Emilia, habe ich ’Sie schon fünfmal gefragt, ob Sie ;die Meine werden wollen. Heute Yfrage ich Sie zum allerletzten Male, iwollen Sie die Meine werden?« »Ach, Herr Emil, das kommt ja so piötzlich!« Ihre Ahnung. Frau (die von ihrem Mann, wel cher zur Jagd geht, Abschied nimmt): »Und wann kann ich Dich zurück er warten, lieber AlsreM Mann: »Sobald ich etwas Ordent liches geschossen habe!« Frau: »Aber, das ist ja entsetzlich, Du willst Dich doch nicht aus ewig von mir trennen?« « Instruktion Förster (zum iurzstchtigen Sonn tagsjäger): »Dann möchte ichSie noch "auf eins aufmerksam machen, Herr Doktor: Was vorne läuft, ist immer :der base, der bund lommt ersi hin-s !terdran...« Heute wollen wir nut Gassen schießen!« Jn Chiragoer Blättern erscheint eini Geschichte von einem sechs-Wochen alten Kinde, das bereits geläufig sprechen foll. Das muß ein Mädchen sein. Ihr Trost. .««...·-«--4 JMIEI IJ « -,« INQ W « « »Was? Sie sind schon eine Tochter aus der zweiten Ehe Jhret Vatets7" Aeliliche: »Ja-wohl, da sollten Ste« aber ekst die aus seiner erstes Eb- xshmrs « ,s« König als Pantoffelheld. König Alfonso von Spanien und seine Gemahlin Viktoria leben, wie es heißt, wie die Turteltauben. Die Königin ist um das Wohl ihres Gat ten äußerst besorgt und in dankbarer LIHertennung ist er ihr ritterlicher Stlave und küßt das Pantössek chen, welches Ihre Majestät wie ein Rauberstiibchen zu schwingen weiß. Selbst rein Freund der herkömmlichen spanischen Etitette, hat er ihr nach gebend manche im königlichen Schlosse nnd seiner Umgebung übliche Ge pslogenheit aufgegeben zum Ingrimm seiner Verwandten und zum Entsetzen des Hoses und der Granden. Die Folge ist, daß die Königin von der großen allgemeinen Beliebtheit, deren sie sich erfreute, bereits viel eingebüßt hat und immer mehr einbüßt. Bis vor Kurzem war sie selbst von denAn gehörigen des Königs vergöttert wor den; der Hof und der Adel liebte sie. Jetzt wird sie rasch eine der unbeliebte sten Kronentriigerinnen Die Königin hat den zahlreichen Verwandten des Königs offen gezeigt, daß ihre Gesellschaft ihr nicht behagt. Sie hat die Staatstasel abgeschafft, bei welcher der König täglich seine Ver wandten traf. Seit undentlichen Zei ten hat die ganze lönigliche Familie in der Residenz gewohnt, aber das un nahbare Verhalten der Königin und ihre gebieterischen Alluren haben eine so kalte Atmosphäre geschaffen, daß sie sich alle verabschiedet haben. Durch die Verwandten des Königs wird auch der stolze spani che Adel ge gen die Königin eingeuom en, welchen die Königin-Mutter nach Jahre lan gen, geduldigen diplomatischen Bemü hungen mit- größten Schwierigkeiten beruhigt hatte. Die Großen stoßen sich sehr an die Weigerung der Köni gin, Stiergesechten beizuwohnen, au ßer wenn es die Hof-Ettlette direit verlangt. Sogar dann bedeckt sie ihr Gesicht ostentativ mit dem Fächer, um zu zeigen, wie abstoßend sie den jedem Spanier so theuren Sport findet. Ueber das rasche Temperament der Königin und ihre Beherrschung des Königs tursiren selbst unter dem Volke allerlei Gerüchte. Alle spani schen Diplomaten, welche in England Dienst gethan, sagen, daß dieMajestät ihr heißes Temperament von ihrer Mutter, der Prinzessin Henry von Battenberg, geerbt hat, welche zu Kö nigin Vittorias Zeiten den englischen Hos regierte und ihren Gatten völlig unterdrückt hatte. Jhre Unliebens würdigteit war allbekannt. l Wahreno solche Charaktereigenschaf ten in England von geringem Belang sein mögen, find sie in Spanien sehr gefährlich, wo das Voll so sehr zwi schen Feindseligteit und Freundschaft schwankt, und sie können sogar"eine Tragödie veranlassen. Die Königin-Wittwe Christina ist «iiber die Wendung der Dinge tief be trübt, aber sie hat gesunden, daß es zwecklos ist, mit der jungen Königin darüber zu rechten, welche es nicht ein mal nöthig hält, ihreAbneigung gegen veraltete Gebräuche, lästige Formali täten und die undurchdringliche Ru rückhaltung der spanischen Untertha nen zu verbergen. Der König billigt alles, was die Kö nigin sagt und thut· Er fügt sich nicht nur, weil er seine Gemahlin liebt, fon dern auch, weil ihm selbst der Zwang der Etitette lästig ist. Es hieß, König Edward wolle sei ner Nichte bei ihremBesuche in London das Köpfchen etwas zurechtsetzcn. Wenn er dies versucht hat, scheint es ihm nicht recht gelungen zu sein. Aus alle Fälle ist Alfonso noch immer der ergebene Diener seiner Gemahlin und folgt ihren Befehlen, wie es einem wohlerzogenen Gatten zukommt. So kommt es, daß sie, seiner sicher, mit einem Vertrauen, welches nicht jede lö nigliche Frau hat« darauf besteht, daß er nicht immer an ihrer Schleppe hän gen, sondern sich mit seinen Freunden vergnügen und seinem Sport nachge hen soll. Dabei weiß sie aber wohl, den inabenhaften llebermuth des Kö nigs zu dämpfen. Ein Beweis davon machte kürzlich König Edward in Sundringham gro ßes Vergnügen. Der spanische König ist ein großer Jäger, aber der Prinz ivon Wales schoß heim Taubenschießen imehr Vögel als er. Das ärgerte den Mönig und da er glaubt-, daß ihm sein« EUeberrock hinderlich sei, zog er ihn aus und, von König Edward ermuthigt, schoß- er denn auch richtig besser und Lieb nicht länger hinter dein Prinzen svon Wales zurück. Alfonso war über vergniigt. - Seine Gattin, welche mit der Köni gin Alexandra und der Königin Maud Lvon Norwegen in einem Automobil in tder Nähe zugesehen, befürchtete, er imöchte sich eriälten und ließ ihm durch einen Offizier sagen, er solle seinen Ueberrock wieder anziehen. Der Offi ier entledigte sich seiner Ausgabe mit elitatesse. aber der König beachtete seine Botschaft gar nicht. Da stieg die Königin ab und näherte sich dem Kö nige. König Edward machte Alfonso aufmerksam und sagte, er solle sich in Acht nehmen, seine Frau komme. Al ffonso drehte sich um und gab sein Ge sswehr einem Diener, nahm sofort den Ueberrock einem anderen ab und zog ihn unter dem Gelächter der hohen Herrschaften an. Eines kann sie ihm aber nicht ange tröhnem Pünttlichteit. Der König tommt in der Regel überall zu spät. — Auch bei der Fahrt nach Sundringham wäre er ficher zu spät gekommen, wenn man den Zug nicht absichtlich hätte später abfahren lassen, als Alfonso mitgetheilt war. Die Königin wurde von einer Freundin gefragt, ob sie sich nicht vor den Anarchisten fürchte, worauf sie er widerte: »Wir laufen größere Gefahr, bei einer Automobilfahrt das Genick zu brechen, als von Anarchisten ange griffen zu werden, denn bei uns heißt es immer schnell fahren, um rechtzeitig irgendwo einzutreffen.« Jn England und Paris erfreut sich Königin Ena, wie man sie dort noch immer nennt, allgemeiner Bewunde rung. Jhre Figur hatte den Mode tünstlern lange Zeit Schwierigkeiten bereitet, aber je t haben sie herausge funden, ihr Kleider zu machen; die sie schlank und graziös erscheinen lassen. Die Königin kleidet sich mit geschmack voller Pracht. Als ihre Mutter kürz lich den König Edward zu Gaste ge laden hatte, trug sie ein prächtiges weißes Kleid, eine Diamanten-Krone und Diamantschmuck und sah ent zückend aus. Sie ist »jeder Zoll eine Königin«. » Das königliche Paar hat übrigens kürzlich das Hochzeitsgeschenk in Au genschein genommen, das ihnen loyale Landeskinder gemacht haben. Es handelt sich um dis- Jntel Cortegada, die in Galizien in der Bai von Arosa gegenüber den Häer von Villagarcia und Carril liegt und die für den Sommeraufenthalt des Königspaares eingerichtet werden soll, da die Som merresidenz in San Sebastian Pri vateigenkhum der Königin-Mutter ist. Es ist kaum eine schön-re Stätte an der spanischen Küste zsa denken als diese Insel, die von einer üppigen süd lichen Begetation völlig übersponnen wird. Auf der etwa 4 Meilen im Umkreise messenden Jnsel wohnten bisher einige Fischerfamilien, insge sammt 70Personen in 18Häusern. die jedoch das Angebot der reichen Spa nier, die ihrem König ein so großarti ges Geschenk machen wollten, gern an nahmen und ihre kleinen Besitzungen unter der einzigen Bedingung verkauf ten, daß die Kapelle der Entarnacion, ein berühmter Wallfahrtsort, unange tastet bliebe. Für 600,000 Pesetas (etwa 8125,000) ging die Jnsel an die neuen Besitzer über. Der König nahm dieses werthvolle Geschenk, das ihm unter Vorlegung von Albums und Plänen angeboten wurde, mit lebhaf teste-m Dank entgegen und sandte«so fort den Marauis Viana und den Ar chitetten Ripolles zu der Insel, um eine geeignete Stelle für den Bau ei nes Schlosses auszusuchen. Er selbst hat sich an der Ausarbeitung der Pläne zu seiner Sommerresidenz, die ein richtiger Palast in dem Mischstil von christlicher und arabischer Kunst werden soll, der für die spanische Ar chitektur charakteristisch ist, sehr leb haft brtheiligt. Die ganze Jnfel soll zu einem Park umgewandelt und ein großer Anlegeplatz für Schiffe ge schaffen werden. l Der Kampf mit dem Krebse. Zuverlässige Statistilen haben den Nachweis erbracht, daß die Sterblich keit an Krebs in den letzten Dezennien des vorigen Jahrhunderts langsam, aber beständig zugenommen hat, der art, daß zum Beispiel iin hamburgi schen Staatsgebiet im Jahr-s 1875 auf 100,000 Lebende etwa 77 Personen an Krebs starben, 1895 aber etwa 91. Für England sind die betreffenden Zahlen lebenfalls auf 100,000 Leben de berechnet) im Jahre 1875 etwa 47, iin Jahre 1895 etwa 76 Krebgtodes fälle. Wir stehen also der beängstigenden statistischen Behauptung gegenüber, daß eine eminent bösartige Krankheit beträchtlich an Boden gewonnen zu ha ben scheint. Diese Erscheinung muß iini so stärker beunruhigen, als wir nach einer befriedigenden Erklärung bis jetzt vergeblich suchen. Jst denn aber andererseits eine rationelle und konsequent durchgeführteKrebsprophy lare bisher überhaupt versucht wor den? Nein. Sie ist und konnte auch garnicht versucht werden, weil die nothivendige wissenschaftliche Grund lage noch fehlt und erst dann gegeben sein wird, wenn alle gegenwariigen Zweifel über- Ursachen und Entste )hungsgeschichte der Krebskrankheit ei ner klaren naturwissenschaftlichen Er kenntniß Platz gemacht haben werden. Zur Zeit besitzen wir diese Erkenntniß noch nicht —- trotz aller Entdeckungen angeblicher Krebsbazillen, die Aerzte und Patientenwelt in den letzten Jah ren so oft mit frohen Hoffnungen er füllten. So bleibt auch dein seine ganze Auf gabe erfassenden Therapeuten keine andere Wahl, als die bereits aus-gebil dete Krebslrankheit zu behandeln und ihre Heilung zu versuchen, da er noch nicht gelernt hat, ihre Entstehung zu verhüten Freilich ist die innere Medizin noch nicht Herr des Krebses geworden. Der moderne Chirurg aber hat diesen ver zweilselten Standpunkt eines therapen tischen Nihilismus glücklich überwun den. Mit Stolz verweist er auf feine Stattstiken, die deutlich genug für ihn und seine Leistung sprechen: zahlreiche Krebskranke sind durch einen chirurgi schen Eingriff von ihrem Leiden befreit und —- was das Wesentliche ist —- fo gründli befreit worden, daß der re vidiren e Arzt noch viele Jahre nach li der Operation keine Spur des frühe ren Uebels mehr entdecken konnte. Die sen Fällen kommt eine lebhafte agita torische Wirkung zu. Vermögen sie doch das alte und noch immer populäre Vorurtheil von der Unheilbarkeit des Krebses für alle Zukunft zu zerstören. Und sie gewinnen noch an überzeugen der Kraft durch einen besonderen Um stand: Unter diesen durch Operationen radikal geheilten Krebsen gehören nicht wenige solchen Organen an, zu denen bis vor kurzer Zeit das Messer des« . kühnsten Chirurgen nicht vorzudringen wagte. Doch darf man dabei nicht vergessen: Diese Fälle sind Meister stücke verfeinerter Diagnostik und mo derner Operationstunstx sk repräsen tiren noch eine Minorität-zwar eine schon beträchtliche und stetig wachsende, aber immerhin eine Minorität. Auf der Kehrseite der Statistik sind die Patienten verzeichnet. welche un operirt oder selbst trotz chirurgischer Hilfe der Krebskrankheit erlagen und — das ist das traurigste Ergebniß — in nicht geringer Zahl hätten gerettet werden können. Um diese unglückli chen Vorkommnisse aus ihren Ursachen begreifen zu können, muß man sich vergegenwärtigen, daß das Wohl und Wehe des Krebskranken allein von der r e ch t zeitigen Erkennung des Leidens abhängt. Jm Verlaufe jeder Krebserkrankung gibt es einen Zeit punkt, der die Grenze der möglichen Heilbarkeit bezeichnet. Jenseits dieser Grenze ist jeder, auch der geschickteste und verwegenste chirurgische Eingriff machtlos. So kommt alles darauf an, den kritischen Zeitpunkt mit Sicherheit zu treffen. « Glücklicherweise hat die naturtomenschasutche Arbeit der legten Zeit unseren diagnostischen Apparat und unsere diagnostische Methodik au ßerordentlich vervollkommnet. Sie hat uns in den Stand gesetzt, die Forde rung der .rechtzeitigen Krebsdiagnose nicht nur stellen, sondern in vielen Fällen auch erfüllen zu können. Wie wenige aber gelangen dazu, sich eines persönlichen Nutzens unserer diagnosti schen und therapeutischen Fortschritte erfreuen zu können! Fast scheint es, als hätten unsere großen Forscher und Praktiker für die Mehrheit der Krebs kranken umsonst geschafft. . . .Umsonst für alle, denen die exatteste Diagnose nicht mehr helfen kann, weil es für ei ne radikale Therapie zu spät ist. Es wäre ungerecht, für diese Mißerfolge der Krebstherapie in allen Fällen den Arzt Verantwortlich zu machen. Jhn trifft fast nie der Vorwurf, in bewuß tem oder unbewußtem Leichtsinn den kritischen Zeitpunkt verpaßt zu haben. Jhn so wenig wie den Patienten, der rechtzeitige Hilfe gern gesucht und dankbar empfangen hätte. Denn wäh rend der Entwickelungsperiode des Krebfes läßt das körperliche Befinden den Gedanken an die Nothwendigkeit ärztlichen Eingreifens nicht allzu häu fig aufkommen. Unmertlich ist meist der Beginn des Leidens-: finnsällige Symptome einer gefährlichen Erkran kung'fehlen in der ersten und wichtig sten Zeit oft vollkommen; stumm bleibt noch der ernsteste Warner und wach-. samste Hüter der Gesundheit: der S ch m e r z. Kein starker physischer Antrieb weist dem Kranken zur rechten Zeit den Weg zum Arzt. Das ent scheidende Wort spricht meist nur ein freiwilliger Entschluß, der gewöhnlich aus unbestimmter Furcht, fast nie aus wissenschaftlicher Erkenntniß gereist ist. Der Krebs ist eben keine Krankheit mit typischem Verlauf wie etwa Poeten oder Lungenentzündung Er kann fast alle Organe ergreifen. So wenig aber schon beträchtliche und stetig wachsende diese komplizirten Gebilde in Bau und Funktion einander gleichen,so ver schiedenartigen und mannigfaltigen Ausdruck findet die Krebsirankheit an den einzelnen Organen. Es kommen oft nur leise Aeußerungen und unklare Erscheinungen in Betracht, deren Auf fassung und richtige Deutung zum mindesten anatomische, physiologische und pathologische Kenntnisse voraus sehen, ganz abgesehen von den indivi duellen Fähigkeiten der Jntuition und Kombination. Deshalb muß ich aus die Frage nach dem Wie der Krebs krankheit an dieser Stelle die Antwort schuldig bleiben. Mit besserem Er folge läßt sich das Wann und Wo dem Verständniß des Laien näher bringen. Hier können die für ihn wichtigsten Er gebnisse in wenigen Sätzen formulirt werden: Die sriihe Kindheit bleibt vom Krebse fast verschont. Er gehört auch im jugendlichen Alter zu den seltenen und noch bis zum Anfang des vierten Jahrzehnts zu den ungewöhnlichen Vorkommnissen Erst etwa mit dem 45. Lebensjahre setzt die eigentlich ge fährdete Altersperiode ein. Nunmehr beginnen die Krebsfälle sich zu häufen, und ihre Zahl wächst noch ständig während der nächsten beiden Dezen nien, um dann etwa vom 65. Lebens jahre an wieder abzunehmen. Bei den Männern bevorzugt der Krebs die der Nahrungsausnahme und Verdauung dienenden Organe: Speiseröhre, Ma gen, Darm- Leber. Ausfallend er scheint hier der hohe Prozentsatz der Magenlrebse. Auch beim weiblichen Geschlecht zeigen die Verdauungsorga ne eine starke Betheiligung, treten aber den Genitalorgnen gegenüber etwas zurück. Innerhalb dieser letztenGrup pe werden vorzüglich Gebärmutter und Brustdrüse vom Krebse befallen. Sollen nun diese Ergebnisse file uns mehr als statistische Daten bedeu ten, so dürfen wir uns nicht scheuen, ihre fast selbstverständlichen Konse quenzen zu ziehen, freilich ohne Ueber treibungen und falsche Verallgemeines rung. Denn zum Glück ist« der Krebs kein allzu häufiges Leiden, uiid die Be schwerden, die selbst ifn kritischen Al ter und an den besonders für Krebs disponirten Organen sich einstellen, er weisen sich in der überwiegendenMeht- « heit der Fälle als gutartige. Doch schon die geringste Wahrscheinlichkeit» einer beginnenden Krebslranlheit mahnt uns eindringlich;sachverständi- j » genRath einzuholen, solange wir unser s Schicksal noch selbst mitbestimmen tön ; nen. So erfüllt der Einzelne nicht« nur eine Pflicht gegen sich selbst, son - dern er dient auch der Gemeinsamkeit; denn er unterstützt die Wissenschaft in ihrem Kampfe gegen einen unheimli chen Feind des Menschengeschlechtes. Dr. F. S i m o n. Leben meer- Gärtner-G Herr Stesanson, ein Mitglied der Mittelsen-Expedition, hat über sein Leben unter den Estimos der Herschel Jiisel interessante Mitteilungen ge macht. Seine Speise bestand aus Fisch und Walfischfleisch und aus« dem Fleische der Polarbären. Die Estimos besorgten die Jagd, wobei fis sich moderner Gewehre, wie beispiels weise des Lee Enfield-Gewehres, mit großer Gewandtheit bedienten. Der Forscher sagt: »Unsere Mahlzeiten bestanden aus in der Regel gefrorenem rohen Fisch zweimal am Tage, und getochtem Fleische oder Fisch einmal täglich. Anfangs ließ ich alle Speisen kochen, fand jedoch bald, daß dies zu lästig war, und der rohe Fisch schmeckte mir schließlich besser als der gekochte. Die Eskimos konnten kein Wort Englisch. Sie waren keine Christen und im ge wöhnlichen Sinne des Wortes voll ständig unzivilisiert. Doch lebte es sich sehr angenehm mit ihnen. Sie sind immer heiter, selbst wenn sie nichts zu essen haben. Jhr Familien leben ist ein gutes-. Man sieht nie mals, daß sie sich zanken, und zwischen iMann und Frau fällt nie ein un ;freundliches Wort. Jch habe niemals ; gesehen, daß ein Kind gezüchtigt wur jde, und doch waren die Kinder die ar ’tia·sten, die ich jemals gefunden habe. tDiebstahl ist unter diesen vollständig tunzivilisierten Eingeborenen absolut unbekannt. Die Eskimos sind Kom inunisten in hohem Grade und schei nen sich dabei recht gut zu stehen. Alle Speise ist Gemeingut und ein ver waistes Kind ist deshalb ebensogut ge tleidet und genährt, wie das Kind des-? reichsten und einflußreichsten ManneJ Den verkrüppelten und alten Leut geht es ebenso gut wie den Glücklichftensi unter ihnen.« Dieses Lob der Eskimos wird von einem anderen Forscher, dem Englän der Harrison, in gewisser Weise be stätigi. Harrison hat sich 23 Jahre in dem arktischen Ozean, nördlich von dem amerikanischen Kontinent, aufge halten und verlebte einen Winter un ter den Eskimos der Herschel-Jnsel bei denen er sich sozusagen in Quar tier und Kost gegeben hatte. Ueber diese Eskimos sagt er: »Die Eskimos, mit denen ich lebte sind als Bergeskimos bekannt. Ja fand sie sehr viel zivilisierter als di« gewöhnlichen Eskimos Sie unter scheiden sich von diesen dadurch, das sie sehr reinlich sind und sich jedes Morgen waschen. Jeder Eskimo trag seine Waschsijssel mit sich, und ia kannte sogar einen, der persönlich it jeder Woche einmal seine Kinder ba dete. Die Eskimos werden von de: Walfischfängern hauptsächlich al Jäger benützt. Sie sind vorzüglich Seeleute, und wenn die Walfischfiinz ger Uebersluß haben, dann leben di Eskimos von den besten Leckerbisser die sie sich verschaffen können. Sie fiih ren ein ganz eigenartigesLebem Män ner und Frauen haben ihre eigene At beit. Sie sind« gefügig, zanken sit nie, werden nicht aufgeregt und stn außerordentlich human. Jch habe n gesehen, daß ein Eskimo ein Kind ode einen Hund bedrohte oder anschrie.« Was wären in dieser Welt Starken — ohne Unterstützung dg Schwachen? se »s- qc . Jn der Kölnischen Zeitung heißt e Die Länder am Stillen Ozean sit weit und menschenleer. Californ hatte bei der letzten Volkszählung vc 1901 auf einem Gebiet von 409,8(« ka. eine Bevölkerung von 1,485,05" Einwohner oder einen Einwohner a den O«uadrattilometer.« Rechn s chwach. sie i- st Das Wittener Tageblatt berich aus Aachen: »Wie dem Echo der E genwart aus Weigmes berichtet wi ist ein Wagen mit 14 Stück Vieh, d auf dem dortigen Markte geka wurde, aus dem Bahnhose Ulflin in verendetem Zustande angekorn Der Wagen wurde der Abdeckerei tl wiesen. Wie aber mag den Tierenx Fahrt m dm verendeten Wagen bectH nien sein. » si- n- ge F Jn Geldsachen hört die GemM teit aus —- aber das Geld in der U gel auch da, wo es zu gemiitlich If? t. . geh z « i